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Empoͤrt uͤber eine solche Bedingung, ließ der Festungs / Kom⸗ mandant antworten, daß er sich lieber unter den Truͤmmern der Stadt begraben iassen wolle. Die gegenseitige Kanonade begann deswegen aufs neue; wahrend aber die Truppen auf den Wallen beschaͤftigt waren, empoͤrten sich die Einwohner, bemächtigten sich der im Rathhause befindlichen Waffen, dran⸗ gen nach der Seite der Walle, wo die Belgier am zahlreich⸗ sten waren, entwaffneten die innerhalb derselben befindlichen Truppen und forcirten das Maas- und Rueremonden-Thor, zu welchem die Belgier sofort eindrangen,. Der Komman⸗ dant suchte nun zwar sobald als moglich die ihm noch übrig gebliebenen Truppen, etwa 2090 an der Zahl, zu sammeln und mit denselben das entgegengesetzte Thor zu erreichen; aber verfolgt und eingeschloffen von den Buͤrgern und den Belgiern zugleich, blieb ihm nichts Anderes uͤbrig, als sich zu ergeben. Uebrigens ist bei dieser ganzen Einnahme und dem dadurch veranlaßten Treffen nicht viel Blut geflos— sen; denn nur 4 Burger sind verwundet und 2 Belgische Pferde getoͤdtet worden. Das in der Festung befind— liche Material aller Art soll hoͤchst bedeutend seyn. — Am nämlichen Tage fielen den Belgern bei Bruckhuysen auf der Maas ein Transport Pulver ven 800 Tonnen und in Geistern, ebenfalls an der Maas, eine den Holländern geh rige und durch 50 Freiwillige eskortirte Ladung Weizen in die Haͤnde. Der Belgische General Daine ließ eine Besaz, zung von 8h) Mann regulairer Truppen in Venloo zuruck und wandte sich mit dem unter seinem Befehl stehen en Hrei— Corps sogleich nach Mastricht. Der vom General Daine ernannte Kommanbant in Venloo ist der vormals in Hol— laͤndischen Diensten gestandent Capitain Brialmont.“
— Der Messager des Chambres enthalt ein Schrei— ben aus den Niederlanden, in welchein es heißt: „Der Zweck unserer Nevolution ist nun nicht mehr zweifrlhaft, und was die Verstandigen lange vorhergesagt, das wird immer mehr und mehr zur Gewißheit. Die Klerisei erntet die Fruͤchte ihrer langen Intriguen, und die Liberalen fangen endlich an, jedoch ohne es andern zu koͤnnen, einzusehen, daß sie hin⸗ tergangen worden. In der großen Bewegung, deren Leiter sie waren, nehmen sie jetzt nur die zweite, vielleicht gar die britte Linie ein, und sollten sie sich einmal von dem maͤchtigen Verbündeten trennen, mit welchem sie die Revolution begon— nen haben, so durften sie wohl ganz und gar von ihm ver⸗ draͤngt werden. Unsere Priester, Dechanten und Praäbenda— rien, unsere Pfarrer und Vikare, bisher so dem uͤthig, schrei, ten jetzt mit stolzem Haupt einher und geben sich zum Theil nicht einmal mehr die Muͤhe, ihre Hoffnungen zu verbergen. Zeigen sich auch noch die Kluͤgeren unter ihnen gem ßigt und schweigfam, so sprechen doch nur allzulaut die Landleute fur sie, die nicht eben so, wie ihre Gewissens-Lenker, ein Inter— esse haben, vorsichtig zu seyn, und daher laut erklaren, fuͤr wen sie a beiten, und daß sie alle politischen Zwecke der jetzt regierenden Partei den Interessen der Religion und der Priester unterordnen wollten. Der Paͤpstliche Nuntius, der sich große Muͤhe giebt, so zu erscheinen, als waͤre er diesem Treiben ganz fremd, kann boch die Freude uͤber den Ausgang der Ereignisse nicht unterdruͤcken und beeilte sich auch, sobald sie erst eine bestimmte Farbe angenommen hatten, vom Haag abzureisen, um sich nach Bruͤssel zu begeben. Sein Hotel ist kaum mehr groß genug, um alle die Priester aufzuneh⸗ men, die dort aus der Stadt und vom Lande herzuströͤmen. Ein großer Theil dieser Priester ist so eben zum National⸗ Kongreß berufen worden, der die Wahl des Stagts-Oberhauptes troffen soll. Die Priester werden also thaͤtigen Antheil an dieser Wahl nehmen und besitzen auch die Mittel, um sie durchzusetzen; denn es ist jetzt erwiesen, daß mehr ams 10,900 Gewehre oder Piken, deren Ansertigung oder nkauf zur Bewaffnung der inlaͤndischen und fremden Volkshaufen im Monat Seytem—⸗ ber angeordnet worden war, um damit, ehe der Angriff der Hollander geschah, die bewaffneten Buͤrger und, als dieser geschehen war, das Heer anzugreifen, seitdem ganzlich ver— schwunden sind, ohne daß Jemand Aufschluß daruͤber geben kann, was aus den Waffen eigentlich geworden ist. Man darf nicht zweiseln, daß sie entweder den Bauern in die Hande gefallen, die auf den Antrieb ihrer Pfarrer zur Ver⸗ theietgnung von Bräͤssel herbeigestroͤmt waren und seitdem in ihre Dorfer zuruͤckgekehrt sind, oder daß sie sich im Besitz der republikanischen Faction befinden, die in Bruͤssel zur Ver— fügung de Potters steht, und deren Centralpunkt der Klub im Theater des Parks ist. Dieser Klub wartet nur auf das Zeichen, um sich zu zeigen und zu handeln, und Alles scheint darauf hinzudruten, daß in dem Augenblicke, da ein König, Herzug oder Prasisent ernannt wird, auch sogleich eine Ex—
plosion er folzen werde, bei der die stärkere Partei den Sieg
davon tragen wird. In ihrem jetzigen Zustande konnen ohne— dies die Sachen nicht lange mehr bleiben; der Winter kommt heran, das Brod wird taglich theurer, Handwerker und an— dere Arbeiter sind unbeschaftigt, und auch die bewaffneten einheimischen jowohl als ausländischen Banden duͤrften, so— bald sie keinen auswärtigen Feind mehr zu bekaͤmpfen haben, nach Bruͤssel zuruͤckkehren. Bereits ist der Wald von Soignies ganz verwuͤstet; noch ein Monat, und es ist vielleicht kein Baum mehr dort zu finden. Einige Privot-Besitzungen in der Provinz haben bereits ein ähnliches Schicksal erlitten. Was soll erst nach Aufioͤsung der verschiedenen Armee-Corps daraus werden? Zum Ungluͤck ist auch die neue Buͤrgergarde noch nicht organisirt, und wiewohl uns auch von dieser Seite kein großes Heil erwachsen kann, so sind doch alle unsere Hoffüungen auf den National⸗-Kongreß gerichtet.“
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 5. Nov. Se. Maj. haben den Kaiser von Brasilien zum Seraphinen-Ritter und den Kronprinzen D. Peter v. Alcantara zum Commandeur und Großkreuz des Schwerdt⸗Ordens ernannt.
Den hiesigen Blättern zufolge, sind Befehle, um die Einschleppung der Cholera zu verhindern, an den General— Zoll, und den General-Post-Direktor eriassen und drei Aerzte nach Dalaron, Furusund und Grißlehamn zur Beohachtung der ö ankommenden Schiffe in dieser Beziehung gesandt worden.
Man hatte immer geglaubt, daß die Krone Karls IX. sich nicht im Lande befinde; um so uͤberraschender ist es, daß
man sie dieser Tage in seinem Grabe in der Domkirche zu
Strengnaͤs vorgefunden hat. Sie ist von massivem Golde und wiegt an 1600 Dukaten, mit Edelsteinen besetzt, deren Werth man dort noch nicht hat bestimmen konnen. Das Dom-Kapitel hat angefragt, ob sie hierher gesandt werden oder dort bleiben solle.
Deutschlan d.
— — Frankfurt a. M., 14. Nov. In letzter Woche fan⸗ den mehrere Schwankungen im Staatspapierhandel statt. An den ersten Boͤrsentagen gewann es das Ansehen, als wurden alle Gattungen Fonbos cinen meeklichen Ruͤckfall erleiden, Es zeigte sich starke Verkauflust, besonders in Oesterreichischen Effekten, und an reellen Nehmern war offenbar Mangel. Daher gingen auch proc. Metall, um z pCt., 4proc. um I pCt., Bank- Actten um 14 Fl., Partial um 3 pCt. und Polnische Loose um 3 Thaler zurück. Die Ursache dieses Sinkens fand man in den von Lon⸗ bon und Paris gekommenen Nachrichten; die Fonds waren ge⸗ wichen, und die Aussichten schienen beunruhigend; auch herrschte an beiden Hauptorten etwas Gelhmangel. Diese Umstaͤnde wuͤr⸗ den auch hne Zweifel guf den Stand der Papiere auf hiesigem Plaz nachtheiliger eingewirkt haben, waͤre nicht der große Geld⸗ Üeberfsuß gewesen, der durch neuerdings eingetroffene Bgarsen⸗ dungen noch unterhalten ward. Auch fehlte es in Metall. und Bank⸗Aetien etwas an effektiven Stücken, indem große Partieen derselhen nach Wien gbgeschickt worden sind. — In der Mitte der Woche aͤnderte sich plotzlich die Konjunktur; die Course zi⸗ gen in ünd hielten sich steigend, obschon die Franzoͤsische Rente und die Englischen Stocks fiedriger einliefen. Die Umsaͤtze wur⸗ den lebhafter, und es zeigte sich einiges Begehr, wobei denn die söproc. Metall, wieder von 960 auf iz, die proc, von 89 auf Saz, die Bank⸗Actien von 12532 auf 1349, Partial von 116 auf 1155, und Polnische Loose von ziz auf 52 Thaler in die Höhe gingen. Veranlaßt wurde diese Bewegung durch die neuerlichen Erklaͤrungen friedlicher Gesinnungen im Parlament wie in der Deputirten⸗Kammer, so wie durch das verbreitete Geruͤcht von einem unter Vermittlung der Maͤchte zwischen Holland und Bel⸗— gien abgeschlossenen Waffenstillstand. Auch trug dazu der este Stand der Notirungen zu Wien und Berlin bei. In den Oesterr. Jö Flä- Loosen, 4 ünd 4zproc. Bethm. Oblig.,, hwproc. Stadt- Banko, und Daͤnischen Zproe. Oblig. war es ganz siii. Es zeig⸗ ten sich dazu wenige Abgeber, aber noch weniger Nehmer. Ba⸗ dische und Darmslaͤdtische Lotterie⸗ Effekten blieben in klei⸗ nen Particen zu etwas gestiegenen wi fen begehrt. In ö5prs⸗ centigen Neapolitanischen nnd Spanischen Effekten war etwas Rachfrage; auch hoben sich erstere um 1 pt, letztere um 13 pCt. im Cours. Polnische Loose behaupteten sich merklich fest; man
zahlte pr. compt. denselben Cours wie pr, ult.; die compt. Stucke
machten sich etwas selten. In Hollaͤnd. Fonds war es sehr flau; man fand mehr Abgeber als Nehmer; am Schluß der Woche standen 2WIproc. Integ. 40, Kanzen 165, Restguten . In Ge⸗
schaͤften auf fixe Liefcrung war es durchaus still, Unsere Haupt⸗
Spekulanten verhalten sich ruhig und scheinen ein weit eres Ruͤck gehen der Course zu erwarten. Der fu bei Prolongationen und Depots hat sich wieder billig, namlich auf 31 4 pet, ge⸗ stellt. Fuͤr gute Diskontobriefe ist zu 3 pCt., Geld am Platz zu finden. Von fremden Wechseln waren letzte Woche die auf Ber= lin, Augsburg, Paris und Hamburg k. S. gesucht, und zeigten sich die Vorräthe darin nicht bedeutend. In den uͤbrigen Deyi⸗ sen war es still; solche waren eher offerirt als gesucht.
2495
Schweiz.
Schaffhausen, I2. Nov. Die Berathungen uͤber die
im Kanton St. Gallen vorzunehmenden Modificationen der Verfassung haben am Sten R in dem deshalb außerordentlich zusammenberusenen großen Rathe begennen. Mit 74 gegen 5 Stimmen wurde nach dem Antrag des kleinen Rathes erkannt, einer Kommission von 19 Mitgliedern, bestehe. nd aus 2 Großraͤthen aus jedem Bezirk und 3 Mitgliedern des Heinen Raths, die Durchsicht und Pruͤfung der Verfassung von 1814 zu übertragen. Sodann soll die Kommission uͤber die Art, wie die von dem großen Rathe sanetionirte Ver— fassungsanderung dem Volke mitgetheilt werden moͤge, einen Vorschlag machen, der Entwurf jelbst aber gedruckt und 14 Tage vor Einberufung des Kanton-Rathes an die Mitglie— der desselben vertheilt werden. Spanien.
Der Messager des Chambres meldet in einem Pri— vat -Schreiben aus Madrid vom 1. Nov.: „Der Koͤnig hat folgende Ernennungen vorgenommen: Zu Kammerjunkern Sr. Majestaͤt sind ernannt der Herzog v Alba, der Graf v. Fernandina, der Herzog v. Montellano, der Fuͤrst Pio, der Graf v. St. Roman, der General Puerto-Rio, Isidro Montenegro, der Marquis v. Pino Hermoso und Jogguim Moscoso; zu Ehrendamen der Königin, die Herzogin v. Amba, die Marquisinnen v. Malpica, v. Monasterio und v. Basse⸗ cour. Das Großkreuz des Ordens Karl's 1II. haben die Herren Acosta und Paez de la Cadena erhalten. — Unter den bei Vera gefangen genommenen Insurgenten befinden sich zwei Zoͤalinge der Pariser polytechnischen Schule, die in ihren Verhoͤren ausgesagt haben, sie hatten sich mit Mina's Partei nur darum vereinigt, weil ihnen versichert worden sey, daß, sobald die Consttutionnellen sich an den Gränzen zeigen wuͤrden, die Bevölkerung und selbst die Koͤnigl. Trup— pen zu ihren Gunsten aufstehen wurden.“
ü rk ei.
— ͤ D — Konstantinopel, 26. Okt. Nedgib-⸗Efendi, Agent des Vice-Koͤnigs von Aegypten, ist in diesen Tagen zum Surre⸗Emini ernannt worden, das heißt zum Begleiter der Pilgrimme und zum Ueberbringer der Gescheuke, die der Sul— tan jahrlich nach Metka sendet. Ametsi-Efendi, der dem Reis⸗-Efendi untergebene Redacteur aller Berichte an den Sultan, hat die Weisung erhalten, sich zum Groß Wesir nach Rumelien zu begeben, und wird in seinem Posten durch Ra— schid⸗ Bey, der den Pertew-Efendi nach Aegypten begleitet hatte, einstweilen ersetzt werden. — Die Russijsche Fregatte
„Fuͤrstin Lowitsch“, die sich hier zur Verfugung des Herrn
von Ribeaupierre befindet und die im Begriff war, sich dem im Mittellandischen Meere stationirten Geshhwader anzuschlie⸗ ßen, ist durch einen ungluͤcklichen Voriall zuruͤckgehalten wor— den. Eine als Kutter ausgeruͤstete Schaiuppe derselben, die Bujukdere gegenüber manövrirte, schlug am 18ten d. M. um; 1 Offlzier und 5 Matrosen, unter denen ein Unteroffi⸗ zier, ertranken; der zweite Capitain der Fregatte und à Ma— trosen, die sich gleichfalls auf dieser Schaluppe befanden, wur— den durch ein zu ihrer Huͤlfe herbeigeeiltes Boot cines Griechischen Fahrzeuges gerettet. Hr. v. Ribeaupierre hat jedem der auf dem Boot gewesenen Griechischen Matrosen eine Uhr zustellen lassen. — Am 22sten ist Pertew-Efendi von seiner Gesandt— schaftsreise nach Aegypten wieder hier eingetroffen — Am 2gsten starb, h Jahre alt, die Prinzessin Fatime, eine Toch— ter des Sultans. — Um den uͤbertriebenen Forderungen der Maurer, Zimmerleute u. s. w. ein Ziel zu setzen, hat die Re— gierung durch Fermans an den Griechischen und Armenischen Patriarchen, se wie an den Groß⸗Rabbiner, den Tagelohn der verschiedenen Arbeiter festgesetzt. — Die Pforte hat so eben im Hafen von Konstantinopel einen welchem diejenigen Fahrzeuge Quarantaine halten sollen, die 39 ,. am Schwarzen Meere herkommen, wo die Cholera errscht.
Smyrna, 17. Okt. Im hiesigen Courrier heißt es: „Briefe aus Europa, die aus hoher Quelle kommen, melden, daß man sich aufs neue mit den Angelegenheiten Griechenↄ— lands beschäftige. Die Kabinette von Frankreich und Eng— land scheinen entschlossen zu seyn, dem provisorischen Zustande, zu dem dieses Land seit sehr langer Zit verurtheilt ist, und der nothwendigerweise alles Bestimmte und Dauernde in die— sem neuen Staate verhindern mußte, ein Ende zu machen. Die Ereignisse in Frankreich mußten natuͤrlich die ganze Auf— merksamkeit Europa's auf sich ziehen; jetzt aber, wo diese Ereignisse einen regelmäßigen und entschiedenen Gang genom— men haben, wo der Thron eben so schnell und wunderbar wieder aufgerichtet ward, als man ihn umgestuͤrzt hatte, ist es gerecht, ist es nuͤtzlich, wieder an Griechenland zu denken und seine Existenz wie seine Freiheit zu begruͤnden. Jeden—
e, mann,,
Platz angewiesen, auf
falls aber muͤssen die Griechen diese Bewegung unter stuͤtzen, sie muͤssen die Kabinette durch Adressen ersuchen, sie in die Reihe der Nationen aufzunehmen.“
Dem hiesigen Courrier zufolge soll die Nachricht, daß der Vice-Koͤnig von Aegypten die Regierung von Kreta er— halten, bei den vornehmeren Einwohnern von Kanea eine solche Freude erregt haben, daß sie ihre Haäͤuser freiwillig er—⸗ leuchteten.
Die Aegyptische Kriegsmacht besteht dermalen aus sechs Fregatten von 60, vier Korvetten von 24, sechs Briggs von 227 Kanonen, und zehn kleineren Schiffen; auf den Werften lie—⸗ gen 4 Schiffe von 100 Kanonen. — Neulich kam in Alexandrien ein Franzoͤsisches Handelsschiff aus Algier mit 120 Individuen, Männern, Weibern und Kindern, an. Die Maͤnner gehoͤrten
zur Tuͤrkischen vom Franzoͤsischen General fortgeschickten
Miliz. Der Vice⸗-Koͤnig fordert diese Fluͤchtlinge auf, Dien ste unter den regulairen Truppen zu nehmen; wer sich weigert, muß das Land in der kuͤrzesten Frist verlassen.
Berichte aus Nauplia vom gten d. M. melden, daß die befestigte kleine Insel Karabusa, die zu Kandien gehoͤrr und seit 1827 von Griechischen Truppen besetzt ist, unverzuͤg—⸗ lich von Truppen-Abtheilungen der drei Machte und so lange besetzt werden wird, bis man sie der Pforte uͤbergiebt. Man erwartet, daß diese Maaßregel außerordentlich zur Beruhi— gung der Insel Kandien beitragen werde.
Die hiesige Franzoͤsische Kolonie hat durch den vorgestern erfolgten Tod des Franzoͤsischen Konsuls, Heren Adrian Dupé, einen empfindlichen Verlust erlitten; der Ver storbene hatte seit 6 Mongten dem Franzoͤsischen General-Konsulate vorgestanden and sich die allgemeine Hochachtung erworben.
In einem Privatschreiben vom 29. Sept. aus Salonichi wird gemeldet, der dortige Pascha habe vor kurzem im Laufe von drei Tagen 13 groͤßtentheils unschuldige Griechen hin— richten lassen, der Franzoͤsische und der Russische Konsul sa— hen sich durch diese Grausamkeit veranlaßt, dem Pascha ernst— liche Vorstellungen zu machen, in deren Folge er sich wieder etwas gemäßigter gezeigt haben soll.
FJnlan d.
Berlin, 19. Nov. Nach Allerhoͤchster Bestimmung wird, wie der Westphälische Merkur meldet, der dritte Westphaälische Provinzial⸗Landtag am 12. Dezember eroͤffnet werden. Zu Allerhoͤchstihrem Kommissarius fuͤr denselben ha— ben Se. Majestäat den Koͤnigl. Ober-Praͤsidenten, Wirklichen Geheimen Rath von Vincke, zum Landtags-Marschall den Hrn. Staats⸗Minister Frhrn. v. Stein, und zu dessen Stellver⸗
treter den Hrn. Frhrn. v. Landsberg-Vehlen ernannt, mit
der Maaßgabe, daß, wenn dem Erstgenannten der Zustand seiner Gesundheit nicht gestatten sollte, die mit dem Amte des Lanotags-Marschalls verbundenen Geschaͤfte zu uͤberneh⸗ men, ihm uͤberlassen bleiben soll, sie dem ernannten Stell— vertreter zu uͤbertragen.
— Nach dem Beispiele anderer Provinzialstäbte ist auch zu Dorsten nun eine Sonntagsschule fuͤr Handwerker am 24. Okt. mit der fuͤr den dasigen Ort bedeutenden Anzahl
von 40 Schuͤlern ins Leben getreten.
Taschenbuch von Koͤnigsberg, enthaltend eine historisch topographisch-statistische Beschreibung der Stadt, und ihrer Umgebungen. Mit sechs Kupfern, dem Stadtwappen und einem Grundrisse von Koͤnigsberg. 8 der Univer sitãtsbuch⸗ handlung 182 — 12. XX und 395 .
Die Herausgabe dieses schon im Jahre 1828 ausgear⸗ beiteten Taschenbuchs ward zufallig verspaͤtet: eine Nachschrift zur Vorrede vom 1sten Okiober 1829 ist K. Faber unter— jeichnet: wir haben also dem geachteten Geheimen Archivar g , mm. zu Königsberg dieses Werk zu ver— anken.
Am Schlusse des Jahres 1828 enthielten nach den poli— zeilichen Zahlungen, und mit Inbegriff des Militärs uͤber—⸗ haupt Einwohner:
Berlin, mit dem Weichbilde von 13,107 Einw. 236,830 Breslau J Könige berg in Pr.n9 , 696 Köln, mit Deuz von 3,440 Einw. ... .... 64,499 Danzig, mit den Vorstädten ...... 61,902 Magdeburg, mit Neustadt von 5, 802 E. und Sudenburg von 1165 ü
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51,016
44,345 36,809 31,961
Elberfeld mit 29, 255 und Barmen mit 265,090, msammen⸗ ö
Achen, ohne Burtscheid.
Stettin, ohne Damm ..
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