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der Baron Pasquier der Versammlung vorlas, war von dem Großsiegelbewahrer und enthielt die Koͤnigl. Verordnung, wo— durch die Pairs⸗Kammer als Gerichtshof konstituirt wird, um den Grafen von Kergorlay und die Herausgeber der Quo— tidienne und Gazette de France zu richten. Die Ver samm⸗ lung beschloß, auf den Antrag ihres Praͤsidenten, am naͤch⸗ sten Montag (15ten) als Gerichtshof zusammenzutreten, um von dem Gegenstande des Prozesses nahere Kenntniß zu neh⸗ men und die Formen ihres Verfahrens festzustellen. Der Graf Abrial berichtete demnaͤchst uͤber den Gesetz⸗ Entwurf wegen Abschaffung ber beisitzenden Richter und Raͤthe und stimmte fuͤr dessen Annahme mit einigen Amendements. Der Tag, an welchem die Berathungen uͤber diesen Gegenstand beginnen sollen, wird erst in der naͤchsten Sitzung bestimmt werden. — Der Graf v. Haubersaert erstattete hierauf einen ausfuͤhrlichen Bericht uͤber die Anspruͤche des Grafen v. Ecquevilly auf die Pairswuͤrde seines am 19. Sept. verstorbenen Oheims. An der Tages-Ordnung waren jetzt die Verathungen uͤber 20 Gesetz-Entwuͤrfe, wodurch verschiedene Stätte und Gemein⸗ den zur Eroͤffnung einer Anleihe oder zur Ausschreibung ei— ner außerordentlichen Steuer Behuss der Verbesserung der Landstraßen und dergl. ermächtigt werden. Die ganze Dis⸗ kussion beschraͤnkte sich auf einige von dem Marquis von Pange aus dem Departement der Meurthe eingesandte Bemerkungen uͤber die Nuͤtzlichkeit der von der Stadt Naney beabsichtigten Steuer-Erhebung, aus deren Ertrage unter andern auch die Kosten der Aufrichtung des dem Koͤnige Stanislaus von Polen in Nanch bestimmten Monuments bestritten werden sollen. — Saͤmmtliche 20 Gesetz⸗Entwuͤrfe wurden sodann mit 80 Stimmen gegen 1 angenommen und die Sitzung um 4 Uhr aufgehoben. Deputirten-Kammer. Die Sitzung vom R3ten November, worin zum erstenmale Herr Casimir Périer praͤsidirte, eröffnete Herr Ani sson⸗Duperron mit solgen⸗ der Proposition: „Ich schlage der Kammer vor, eine beson— dere Kommisslon mst dem Auftrage niederzusetzen, auf Mit—
tel zu sinnen, die Abgaben eintraͤglicher als bisher fuͤr den Schatz zu machen, ohne dadurch die Lasten der Steuerpflich⸗ tigen zu erschweren.“ — Herr v. Coreelles stattete sodaun
einen Petitions-Bericht ab. Unter den Bittschriften, die der Berichterstatter zum Vortrage brachte, befanden sich neuer— dings zwoͤlf des bekannten Hrn. Schirmer, ehemaligen Con— . bei der Verwaltung der direkten Steuern, der be— reits feit 1315, wo er seinen Posten verlor, alle Jahre re— elmaͤßig und unverdrossen bei der Kammer einkoͤmmt. Seine ammilichen Eingaben wurden durch die Tagesordunng besei⸗ tigt. — Hierauf wurden die Berathungen uͤber den Gesetz⸗ Entwurf uͤegen der National⸗-Belohnungen fortgeseßt— Hr. Augu st. v. St. Aignan brachte einen Zusatz⸗ Artikel in An trag, wonach die am 30. Juli in Nantes Verwundeten, so wie die Familien der Gebliebenen, ganz wie die Pariser be— handelt werden sollten. Hr. Gallot verlangte uͤberdies noch, daß man zum Andenken jenes Tages in Nantes ein Denkmal errichte. Dem erstern Vorschlage schloß sich Hr, Larevel⸗ lire an. Hr. Daunant schlug vor, die Bestimmungen des vorliegenden Gesetzes auch auf die Einwohner von Nimes zu erstrecken, und Hr. Andigné de la Blanchaye machte eine aͤhnliche Proposition zu Gunsten derer, die wahrend der letzten Revolution in Stvres, St. Cloud und Rambouillet gefochten. Um Alle möͤglichst zufrieden zu stellen, brachte der Berichterstatter Hr. Keratry eine neue Abfassung in Antrag, des Inhalts, daß die Regierung befugt seyn solle, die Bestimmungen des vor— liegenden Gesetzes auch auf alle diejenigen Gemeinden aus— zudehnen, die sich durch ihren Widerstand gegen die gesetzwi⸗ drigen Maaßregeln der vorigen Regierung Anspruͤche auf die National-Erkenntlichkeit erworben haͤtten. Dieser Artikel wurde nach einer ziemlich lebhaften Diskussion, woran 11 Redner, unter Andern auch der Finanz-Minister, der sich demselben lebhaft widersetzte, Theil nahmen, angenommen. Es kamen hierauf die beiden Zusatz-Artikel des Generals La— marque an die Reihe, wonach der Triumphbogen auf dem Caroussel-Platze den Begebenheiten des 27., 28., 29. Juli ge— widmet und bronzene Platten mit den Namen der Gebliebe— nen an den Mauern des Pantheon und unter der Kolonade des Louvre angebracht werden sollten. Hr. Viennet ver— langte, daß man ein besonderes Monument auf, dem Gröeve⸗ Platze errichte, und daß dieser Platz, worauf die Pariser an den 3 Juli-Tagen gefochten, nicht ferner durch Hinrichtun— gen entweiht werde. Der Graf A. v. Laborde stimmte gleichfalls fuͤr die Errichtung eines besondern Denkmals. Der General Lamarque beharrte dagegen bei seinem obi— gen Antrage. Hr. v. Las Cases erklaͤrte sich gegen jedes Monument. Der General Mathieu⸗Dumas gab zu ver—
griffenen Triumphbogen zu einem National-Denkmale be— stinimen koͤnne. Auf seinen Antrag begnuͤgte sich da— her auch die Versammlung mit der Annahme der nachstehenden Bestimmung: „Dem Andenken der Ereig—⸗ nisse des Juli soll ein National⸗Denkmal gewidmet werden.“
Der General Lamar que nahm hierauf seinen zweiten obi—
gen Vorschlag wegen der Anfertigung von Bronze-Platten mit den Namen der Gebliebenen zuruͤck. Sein dritter An— trag, daß die Namen der Gefallenen in die Stammrollen der National-Garde eingetragen und alle Jahre an den 3 Julitagen verlesen werden sollten, wurde von Hrn. v. Cor⸗ celles unterstuͤtzt, der zugleich noch verlangte, daß man das Ablesen der Namen mit einer Salve von 50 Kanonenschuͤssen begleite. Dieser Antrag erregte einiges Gelaͤchter; ein De— putirter bemerkte, daß es zu allen solchen Bestimmungen nichts als eines Tagesbefehls der National-Garde beduͤrfe, und ein Andrer fragte, ob dergleichen Vorschlaͤge sich uͤber— haupt wohl dazu eigneten, in einem Gesetze Platz zu finden. Alle jene Anträge wurden daher auch durch die vorlaͤufige Frage beseitigt. Es sollte hierauf uͤber den ganzen Gesetz— Entwurf abgestimmt werden. Waͤhrend des Namens-Aufru⸗ fes herrschte in der Versammlung eine lebhafte Bewegung; schon vorher hatten sich mehrere Deputirte um Hrn. Mau— guin gedrängt, der, wie man sich erinnern wird, in der Siz⸗ zung vom 5. Nov. angekuͤndigt hatte, daß er am 13ten ver— schiedene Aufschluͤsse uͤber Frankreichs aͤußere Verhaͤltnisse von den Ministern verlangen wuͤrde. Nachdem der obgedachte Gesetz- Entwurf mit 205 gegen 20 Stimmen angenommen worden, bestieg zuvoͤrderst der Minister des 5ffentlichen Unterrichts die Rednerbuͤhne und legte der Versammlung 1) den von der Pairs-Kammer am 14ten v. M. angenom— menen Gesetz-Entwurf in Betreff der Bestrafung der gegen die Person des Königs und dessen Rechte gerichteten Angriffe (s. Nr. 285 der Staats-Zeitung) und 2) einen neuen aus einem einzigen Artikel bestehenden Gesetz- Entwurf vor, wo⸗ nach die israelitische Geistlichkeit vom 1. Jan. k. J. an in derfelben Weise, wie die Geistlichen der uͤbrigen Konfessionen, Besoldungen erhalten soll. — Kaum hatte Hr. Merilhou die Rednerbuͤhne verlaffen, als Hr. Mauguin das Wort verlangte. Nachdem er im Allgemeinen die Politik der Eu⸗ ropäischen Staaten in neuerer Zeit beleuchtet hatte, kam er auf die Thron-Rede des Koͤnigs von England zu sprechen. „In dieser Rede“, äußerte er unter Anderm, „sagt der Koͤ⸗ nig, daß er entschlossen sey, mit seinen Alliirten die allge— meinen Vertraͤge aufrecht zu erhalten, wodurch das politische System Europa's wiederhergestellt worden ist; diese Verttaͤge sind aber keine andern, als die des Jahres 1814, und in ihrer Ausfuͤhrung sind sie unzertrennlich von den Beschluͤssen des Wiener Kongresses. Wenn man jene Erklaͤrung einer unwan— delbaren Anhaͤnglichkeit an das System von 1814 der Kaͤlte gegenuͤberstellt, womit das Britische Kabinet von unsrer Re⸗ volutlon spricht; wenn man das der angeblich aufgeklär— ten Verwaltung des Koͤnigs der Niederlande gespendete Lob und die Bezeichnung von Rebellen, womit die Belgier, deren Lage der unsrigen gleicht, gebrandmarkt werden, gegen einander haͤlt, so geht hieraus nur allzudeutlich hervor, daß unsre Revolution jenem Kabinette mißfaͤllt. Es fragt sich hiernach: wird es zu einem Kampfe kommen oder nicht? die Zeit wird diese Frage loͤsen. Moͤge der Friede von Europa nicht gestoͤrt werden! Dies ist der Wunsch, den jetzt, wie immer, dit Freunde der Menschlichkeit hegen muͤssen. Erwaͤgt man indeß, daß in diesem Augenblicke in London Unterhandlungen gepflogen werden, um die Belgische Frage zu entscheiden, so kann man nicht umhin, uͤber die von der vorigen Verwaltung befolgte Politik Besorgnisse zu hegen. Diese Verwaltung ist, wie ein Mitglied derselben es uns kuͤrzlich von dieser Rednerbuͤhne herab verkuͤndigt hat, von dem Grundsatze ausgegangen, daß die Revolution des Juli sich so wenig als moͤglich von dem Systeme der wiederhergestellten Monarchie, und mithin auch von den Vertraͤgen des Jahres 1814, entfernen muͤsse. Dies ist keine leere Voraussetzung, denn in dem Britischen Doku⸗ mente lesen wir ausdruͤcklich, die Franzoͤsische Regierung habe die Zusicherung gegeben, daß sie alle mit England bestehenden Verdindlichkeiten unverletzt erhalten wolle. Hierunter gehoͤ⸗ ren aber auch jene Vertraͤge, die Belgien dem Hause Oranien garantiren. Man will uns also logisch dahin fuͤhren, daß wir fuͤr die Hollaͤnder und gegen die Belgier Partei ergret⸗ fen. Erklaͤren wir uns naͤmlich gegen H wir die Vertraͤge des Jahres 1814; was soll aber geschehen, wenn wir Partei fuͤr das Haus Oranien ergreifen, und wenn die Belgier sich weigern, iu die Bedingungen des Kongresses zu willigen? Sollen wir alsdann Belgien den Krieg erklaͤren? Ganz Frankreich wuͤrde der bloße Gedanke daran empoͤren, Wie
stehen, daß man den in den Elisaͤischen Feldern im Bau be—
traurig ist sonach nicht die Lage, worein eine unvorsichtige Politik
ö
olland, so verletzen
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8 uns versetzt hat, daß wir entweder den Frieden von Europa stoͤren oder unsere liebsten Nachbarn bekaͤmpfen muͤssen. Wir wollen hoffen, daß das neue Ministerium uns dieser grausa— men Alternative uberheben und daß es ihm gelingen werde, dem Belgier seine Freiheit zu sichern. Mindestens wird, wenn wir uns nicht für dasselbe waffnen, kein anderer Staat sich gegen dasselbe waffen. — Außer der Belgischen Frage verdient noch eine andere unsere volle Aufmerksamkeit. Wir koͤnnen uns nicht genug gegen einen Angriff von Seiten der Pyrenaͤen bewahren. Es hanbelt sich durchaus nicht darum, ob Spanien allein uns gefaͤhrlich werden kann; fremde Armeen koͤnnen dieses Land zum Centrum ihrer Opera— tionen wahlen; nicht der Spanier allein uͤberschritt im Jahre 1814 die Pyrenäen. Deshalb haben auch von jeher unsre Staatsmänner dahin getrachtet, die Halbinsel in unser poli— tisches System zu verflechten: Ludwig XIV. durch Buͤndnisse, Napoleon durch die Gewalt der Waffen. Seit einigen Jahren ist aber das Betragen des Madrider Kabinets gegen uns mindestens zweideutig, und Alles, was sich in diesem Zeitraume zugetragen, beweist uns, daß, wenn dieses Kabinet eines Beistandes nicht entbehren kann, es denselben wenigstens nicht in Frankreich sucht; es muß ihn also sonst wo gefunden haben. Gleich nach der Revolution hätte Frankreich in Bezug auf Spanien einen be— stimmten Entschluß fassen muͤssen; statt dessen gab die vorige unent⸗ schlossene Verwaltung die Ruͤstung der Spanischen Ausgewander⸗ ten zu, um ihnen bald darauf ihre Waffen wieder abzunehmen. Wollte man Ferdinand's VII. absolute Regierung unterstuͤtzen, so hatte man jene Bewaffnung gar nicht zugeben, im entge— gengesetzten Falle aber haͤtte man die Constitutionnellen nicht entwaffnen sollen. Die Folgen dieser schwankenden Politik sind, daß wir in Spanien gar keinen Freund mehr haben. Die Absolutisten fuͤrchten uns, die Constitutionnellen klagen uns an. Das jetzige Ministerium wird ohne Zweifel dieses verderbliche System halber Maaßregeln aufgeben. Entweder besteht der Familienpakt zwischen Frankreich und Spanien noch, oder er besteht nicht mehr. Besteht er noch, warum ist alsdann in Spanien das Salische Gesetz abgeschafft wor— den? Besteht er nicht mehr, wie ist dann unsre poli— tische Stellung gegen Spanien? — Ich kann diese Redner— buͤhne nicht verlassen, ohne einige Worte uͤber Algier zu sa— gen. Was soll aus dieser Eroberung werden? Ich will hof— fen, daß Frankreich die Kolonie behalten wird. Jene groß— muͤthige Politik, woran wir bereits seit Jahren leiden, ist nicht mehr an der Tages-Ordnung; die Angelegenheiten der Nationen verlangen ein wenig Eigennutz; wollen wir daher allein die Uneigennuͤtzigen spielen, so moͤchte die Waagschale der Macht wohl dereinst zu unserm Nachtheile ausschlagen. Wir haben Algier erobert, wir muͤssen es auch behalten. — Es giebt in unseren auswaͤrtigen Verhaͤltnissen noch andere Fragen von Wichtigkeit, die ich aber heute nicht zur Sprache
bringen mag; die Hauptfrage in diesem Augenblicke ist: wer—
den wir Krieg haben oder nicht? Jedenfalls scheint es mir bei dieser Ungewißheit angemessen, Vorsichts-Maagßregeln zu treffen; schon lauge sagt den Nationen ihr gesunder Sinn, daß, um den Frieden zu behaupten, man sich zum Kriege ruͤsten muͤsse. Fragt man uns nach dem Grunde unserer kriegerischen Bewegun— gen, so brauchen wir nur zu antworten, daß wir uns nicht um diejenigen der uͤbrigen Mächte bekuͤmmern. Die Regierung möge daher mit Kraft und Nachdruck auftreten und die Grundsaͤtze unsrer Revolution muthig verfolgen. Wir wol— len Europa nicht angreifen, brauchen dasselbe aber auch nicht zu fuͤrchten. Seit einiger Zeit droht man uns mit der Re— publik. Es gab einen Augenblick, wo allerdings das Wort Republik ausgesprochen wurde, und wo die republikanische Partei die Waffen in der Hand hatte und in Paris herrschte. Damals haͤtte diese Partei vielleicht ohne Blutvergießen die Republik einfuͤhren koͤnnen; sie hat solches aber nicht einmal versucht. Wie sollte sie jetzt, wo die Ausfuͤhrung ihres Vor— habens nicht ohne Gefahr seyn wuͤrde, diese Absicht haben? Von dem Augenblicke an, wo der Wille unsres jetzigen Koͤ— nigs bekannt war, horte der Zwiespalt auf, und die republi— kanische Partei ist jetzt eine seiner sichersten und festesten Stuͤtzen geworden. In der That entspricht die verfassungs— maͤßige Monarchie Jedermanns Wuͤnschen. Haben einige Unruhen stattgefunden, so muß man den Grund. dazu lediglich in den Fehlern des vorigen Ministeriums suchen. Aber nicht bloß unsre innere Lage, auch unsre Stellung zum Auslande hat Besorgnisse erregt, und Niemand darf sich da— her wundern, daß dasselbe Frankreich, das nach den drei Ju— litagen sich der schoͤnsten Hoffnung hingab, jetzt einen duͤste⸗ ren, besorgten und Besorgniß erregenden Anblick darbietet. Sache des gegenwaͤrtigen Ministeriums ist es, uns diesem Zustande zu entreißen. Im Innern sichere es unsre Ruhe; nach außen hin unsre Wuͤrde und Macht; es mache, mit ei—
nem Worte, die begangenen Fehler wieder gut.“ Nach Be⸗ endigung die ser Rede, die eine lebhafte Sensc tion erregte, e, n,. i . der auswärtigen Augelegenhet Marsch a ai son, das t ur . gendermaßen: 3 . . „Meine Herren! Die Repraͤsentativ-⸗Regieri e
einem System der Oeffentlichkeit ö. der . ö. die Bedingungen derselben in ihrem ganzen Umfange kennen so uͤbernehmen wir auch alle damit verbundenen Pflichten. Wir glautßen, daß die Minister ihre Politik frei und offen darlegen und daß sie die von ihnen verlangten Aufschlüͤsse uͤber Fragen der inneren Verwaltung, so wie uͤber alle von ihnen ausgehenden e r nnn ien g geben muͤssen. ig ist ihnen in Betreff der aͤußeren Angelegenhei =
ten, und nicht einer so an, , gn mm,, brauche ich weitlaͤuftig die Gruͤnde aus einander zu setzen die eine solche Zuruͤckhaltung nothwendig machen. Die einfachsten Unterhgndlungen muͤssen zu einer gewissen Reife gediehen seyn bevor sie der Gegenstend einer offentlichen Untersuchung, Erbrie⸗ rung oder genuͤgenden Erklaͤrung werden können. Hinsichtlich der aͤußeren Politik können vollendete Thatsachen allein dem Gebiete der Kritik unterworfen werden. Waͤhrend das Kabinet aber, in dem Interesse jener Unterhandlungen selbst, eine solche Diskussion aussetzt, ohne sie deshalb von sich zu weisen, bleibt es fuͤr alle Maaßregeln, in die es gewilligt und wozu es dem Köͤ⸗ nige gerathen hat, verantwortlich, Die Mitglieder des jetzigen Kabinets koͤnnen Ihnen die Versicherung geben, daß sich unter den von ihnen ausgehenden Rerfügungen nie eine einzige befin— den wird, wodurch die Sicherheit oder die Wuͤrde Frankreichs kompromittirt werden koͤnnte. Hinter die strenge Vertheidigung unserer Rechte verschanzt, werden wir bei jeder Gelegenheit um so sicherer seyn, sie vor jedem Eingriffe zu bewahren, als wir die Rechte Anderer geehrt und unsere Verpflichtungen erfuͤllt haben werden. Dieses Benehmen Frankreichs, das ich eine hohe Mo⸗ ralitaͤt der Nation nennen möchte, wird von Europa nach Ge⸗ buͤhr gewuͤrdigt werden. Die bereits im Parlamente naͤher auseinandergesetzte Rede des Koͤnigs von England konn⸗ te zu keinen gegruͤndeten Besorgnissen Anlaß geben. Eine bewaffnete Dazwischenkunft in die Belgischen Angelegen⸗ heiten liegt gewiß nicht in den Absichten des Britischen Kabinets, und eine Vermittlung durch Rath und Meinung ist von der Art, daß sie nur beruhigend wirken kann. Die Garantie, welche fuͤnf Maͤchte der Vereinigung Belgiens mit Holland ge⸗ geben hatten, machte diese Vereinigung zu einer rechtmaͤßigen inmitten der Begebenheiten, wodurch dieselbe aufgelͤst wurde. Vergebens bemuͤht man sich, in den Londoner Konferenzen etwas zu finden, das der heiligen Allianz gliche. England hat sich stets
außerhalb der Grundsaͤtze dieser Allianz gehalten, und in den eben erwaͤhnten Konferenzen will man blos einen Versuch machen, Interessen mit einander zu verschmelzen, die das Gleichgewicht verletzen, das durch, Vertraͤge, an welchen wir Theil genommen, eingefuͤhrt worden ist. Alles berechtigt uns zu dem Glauben, daß dieses Ziel erreicht werden wird. Die Abhsendung Englischer und Franzoͤsischer Kommissarien an die kriegfuͤhrenden Theile ist eine Maagßregel der Menschlichkeit, und die Linie, die sie zwi⸗ schen beiden festzustellen ermächtigt sind, ist eine That⸗ sache, die stillschweigend beweist, daß die Kabinette die neuere Lage der Dinge richtig erkennen. Bei dieser kitzlichen Angelegenheit der Niederlande, die aus Familien-Ruͤcksichten das Interesse und die Sorgfalt einer anderen Macht ganz besonders detrifft, haben wir den guten Geist dieser letzteren kennen gelernt. Eine loygle Weisheit hat Preußen in der Bahn des Friedens zu⸗ ruͤckgehalten, und das vollkommene Maaßhalten, das in unseren
gegenseitigen Verhaͤltnissen besteht, berechtigt uns zu der Hoffnung,
baß jene Weisheit bet seinen Rathschlaͤgen stets zur Richtschnur dienen werde. Die Veraͤnderung des Ministeriums allein hat die Abreise unseres Botschafters nach Wien verhindert, aber un⸗ sere Verbindungen mit diesem Kabinette sowohl als mit dem Russischen bestehen ungusgesetzt. Unsere Vexhaͤltnisse mit den auswaͤrtigen Mächten haben sonach uberall die Bahn verfolgt, die ihnen durch die Anerkennung Ludwig Philipps J, eröffnet wer⸗ den war. Alles befestigt uns äalso in dem Vertrauen, daß Eurong fich die groͤßte aller Wohlthgten, den Frieden, der die Beduͤrfnisst des gesammten Europg in sich schließt, und den die Stimme des Soldaten selbst sich nicht scheut noch höher als den Sieg zu stellen, erhalten werde. Frankreich darf sich rühmen, daß es in der Belgt⸗ schen Frage dieses seltene Beispiel der Maͤßigung und Uneigennuͤtz ig⸗ keit giebt. Es glaubt, daß das moralische Prinzip der Nichteinmi⸗ schung mehr werth sey, als das Lockende früherer Erinnerungen, Es hat seine neue Politik auf die Offenheit und Redlichkeit
en wollen. Auch die Gerechtigkeit hat ihren Einstuß, und
leser ist dauerhaft; er wird nicht ohne Gewicht fuͤr unsre Zu⸗ kunft seyn, Ich gestehe Ihnen, m. g daß meine Vaterlandg⸗= liebe egoistisch ist; ich bin vor Allem Franzos; als soscher erhlicke
in dem Posten, auf den das Vertrauen des Königs mich be⸗ rufen hat, nichts als das Interesse meines Landes und dar auch nichts Andres darin erblicken. Die Schick sie des Menschenge⸗ schlechts sind mir nicht gleichguͤltig; bevor ich aber an das Men⸗ schengeschlecht denke, denke ich erst an unser Frankreich, daz mir noch theürer ist. Meine Menschenliebe hat, daher ihre Gränzen, und' ich glaube, daß, so feht wir unsren Nachbaren auch politische Verbefferungen wuüͤnschen mogen, die Vernunft, der eigne Bortheil und die Ehre uns doch gebieten, uns ausschließlich in
Eine groͤßere Zuruͤck⸗
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