1830 / 328 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ae. 33 ö . ö . ' ö 7 7 7 7 7 7 7 77 7 7 7 7 7 Q 7 7 7 77777

2544 ' gien gebornen Beamten, auf welche die kuͤrzlich erschienene eine Jakobiner⸗Muͤtze und laßt sich einen langen Bart wach

Verfuͤgung, wegen Entlassung derselben, in Anwendung kommt, gehort auch Herr van den Bogaerde, Gouverneur von Nord⸗Brabant. . . :

Am sterdam, 22. Nov. Die freiwilligen Beitraͤge zur Bewaffnung unserer Vaterlands-Vertheidiger betragen bis jetzt 733,000 Fl. und außerdem monatliche Beitrage zum Be⸗— lauf von 55090 Fl. .

Zu Rotterdam sind alle Dampfboote regutrirt worden, um Schweizer⸗Truppen aus den Rhein⸗Gegenden abzuholen.

Breda, 19. Nov. Die feindlichen Truppen stehen an unseren Graͤnzen, uͤberschreiten diese jedoch nicht. In Nis— pen und Eichen stehen sich die beiderseitigen Vorposten gegen—⸗ über und koͤnnen mit einander sprechen. Westwezel scheint wiederum von 800 Insurgenten besetzt zu seyn.

Folgende an den Gouverneur der Provinz Nord⸗Brabant gerichtete amtliche Mittheilung des General-Lieutenants van Geen ist hier bekannt gemacht worden:

„Breda, den 15. Nov. 1830.

Seit ich den Ober-Befehl des mobilen Heeres uͤbernom— men, habe ich die Bemerkung gemacht, daß in der Provinz Nord⸗Brabant bei vielen Einwohnern des platten Landes ein sehr schlechter Geist herrscht, und hat mich davon sowohl die Huͤlfe, welche sie bei zwei Gelegenheiten den Insurgenten er— wiesen, als die haͤufige Desertion der Milizen aus dieser Pro⸗ vinz, nur allzu sehr überzeugt. Beauftragt mit der Deckung von Nord⸗Brabant, werde ich dessen friedliche Einwohner, so viel es in meinen Kraͤften steht, vor den Leiden des Krieges zu bewahren suchen, sie gegen die Einfälle und Streifzuͤge der feindlichen Räuberbanden beschuͤtzen und zugleich Sorge tragen, daß sie durch meine eigenen Truppen nicht iu sehr be⸗ laͤstigt werden; dagegen ist es mein unabänderlicher Vor⸗ satz, treulose Handlungen, wo sie wieder vorkommen, exemplarisch zu bestrafen, und verlange ich, daß die Dorf, Be— wohner von Nord⸗Brabant den Insurgenten nicht allein keine Huͤlfe leisten, sondern selbst, ihrer Pflicht als Unterthanen des Königs gemaͤß, unsere Truppen warnen, sobald sie von der Annäherung des Feindes Kenntniß erhalten. Ich erklaͤre bei dieser Gelegenheit auf das Feierlichste, daß, wenn irgend ein Dorf, wie es auch immer geschehe, uͤberrumpelt wird, die⸗ jenigen Häuser, aus denen auf unsere Patrouillen und Po— sten geschossen wird, oder die den Insurgenten freiwillig als Zufluchtsort eroͤffnet werden, oder deren Bewohner endlich bie Sache unserer Feinde im Geringsten befördern, in Asche gelegt werden sollen, und wird man die Eigenthuͤmer solcher Haͤuser gefaͤnglich abfuͤhren; welche Strafe mir so nothwen—⸗ dig erscheint, daß ich keine Muͤhe fuͤr zu groß erachten werde, um die Schuldigen ausfindig zu machen und in das Dorf zuruͤckzukommen, wenn solches auch auf keine andere Weise geschehen kann, als nachdem es in Grund und Boden geschossen worden. Da ich mich nicht gern in der Nothwendigkeit befinden moͤchte, zu solchen strengen Maaßregeln meine Zuflucht zu nehmen, so ersuche ich Sie, mein Herr Gouverneur, die Geneigtheit zu haben, die Einwohner Ihrer Provinz mit meinem Vorsatze bekannt zu machen und sie durch Warnungen von allen Anschlaͤgen gegen die Königl. Truppen abzuschrecken. Es wurde mir zweckmäßig scheinen, wenn namentlich den Dorf-Schulzen und anderen Beamten des platten Landes, von denen man mit Recht erwarten darf, daß sie unter den gegenwaͤrtigen , r allen ihren Einfluß anwenden werden, um die

utorttaͤt des Koͤnigs aufrecht zu erhalten, die Nothwendig— keit anschaulich gemacht wird, ihre Gemeinden an deren Pflicht zu mahnen und zugleich die desertirten Milizen, deren ich Eingangs erwaͤhnt habe, aufzufordern, sich auf das schleu⸗ nigste wieder zu ihren Corps zu verfugen, um noch zeitig genug der Strafe zu entgehen, die sie betreffen wuͤrde, wenn y. Ungluͤck haͤtten, unseren Truppen in die Haͤnde zu allen. Der General- Lieutenant, Befehlshaber des mobilen

Van Geen.“

Am 16ten Abends kam eine zahlreiche Kolonne Koͤnigl. Truppen unter dem Herzoge von Sachsen-Weimar in Til— burg an und setzte am 17ten und 18ten ihren Marsch nach Eindhoven fort. Auch durch Herzogenbusch waren mehrere Detaschements dahin gezogen, und man erwartete den Auf— bruch einer Abtheilung Lanciers, die zu Fuß angekommen und bestimmt gewesen waren, die beim 5ten Regiment Dragoner uͤberzahligen Pferde aus Mastricht zu holen.

Der entlaufene General Daine zucht in diesem Augen— blick mit allerhand Volk in bunten Uniformen und blauen Kitteln gegen Mastricht. Zum Theil sind es Deserteure, die er mit sich fuͤhrt. Daine selbst traͤgt einen blauen Kittel,

Heeres.

sen. Zu Venloo haben diese Leute nicht in die Kasernen ge⸗ hen wollen, und Niemand hat Bezahlung von ihnen er— halten, weil der General gelegentlich schon Alles gut machen wuͤrde. e

Antwerpen, 19. Nov. Noch immer ist das Feuer hier nicht ganz gelöͤscht; genährt von einer Masse von Zucker, die in einer Kirche lag, brachen die Flammen durch die Zwi— schenraͤume der dortliegenden Schutthaufen immer von neuem durch und konnten bisher trotz der Menge hineingegossenen Wasfers nicht unterdruͤckt werden. Bei Hinwegraͤumung mehrerer Schutthaufen wurden verschiedene Lagen . und Blei, die durch die gewaltige Hitze in einander geschmolzen waren, entdeckt; in mannigfachen Kruͤmmungen sich hinziehend, sahen sie einer vulkanischen Lava gleich. Die ehemaligen so rei⸗ chen Magazine sind jetzt nichts als Schutt und Asche. Das Arsenal ist ganz abgebrannt. Das Geschuüͤtz ist von den Hol— laͤndern zum Theil vernagelt, zum Theil in die Schelde ver— senkt worden, und was noch brauchbar ist, soll nach Holland gebracht werden. In Feuer aufgegangen sind alle zum Zeug⸗ hause gehoͤrigen Werkstaͤtten, Schmieden und an Holz fuͤr eine Million.

Es hat sich hier unter dem Namen „Wohlthaͤtigkeits— Verein“ eine Gesellschaft von Damen unter dem Praͤsidium der Baronin Dubois d'Oultremont gebildet, deren Zweck es ist, den Armen beizustehen, mehrere Wohlthaͤtigkeits,, Arbeits⸗ und Elementar-Schul-Anstalten zu unterstuͤtzen und Abge— brannten, Kranken, Verwundeten u. s. w. huͤlfreiche Hand zu leisten. Diese Damen werden die Hospitaͤler und andere von Leiden und Elend bewohnte Orte besuchen, um zu troͤsten und zu erleichtern, und, um ihre Huͤlfe wirksamer zu machen, auch, wie es heißt, persoͤnlich freiwillige Beitraͤge unter den Bewohnern Antwerpens einsammeln.

Brussel, 19. Nov. Der National⸗-Kongreß hat in seiner gestrigen Sitzung, bei welcher 188 Deputirte anwesend waren, folgenden Beschluß einstimmig angenommen: er National⸗Kongreß proklamirt die Unabhängigkeit des Belgi⸗ schen Volkes, unbeschadet der Verhaͤltnisse Luxemburgs zum Deutschen Bunde.“ Herr Lehon hatte vorher eine ausfuͤhr⸗ liche Rede gehalten, woöͤrin er darzuthun suchte, daß diese Er— klaͤrung hauptsaͤchlich fuͤr das Ausland bestimmt sey, welches Belgien seit 250 Jahren fuͤr nichts Anderes als ein Indem⸗

nitärs-Land angesehen, das man, um das sogenannte Gleich-

gewicht von Eüropa herzustellen, bald mit diesem und bald wieder mit jenem Staate zu vereinigen fuͤr gut befunden habe. „Was ist“, sagte er, „das Resultat dieses 250 jaäͤhri— 6 bestaͤndigen Wechsels gewesen? Ein stets mit seinen Berhaͤltnissen unzufriedenes, murrendes Volk.“ Hr. Vilain XIV. fand sich noch veranlaßt, hinzuzufuͤgen, daß, unerach— tet des heutigen Beschlusses, Belgien, wenn man es an— greifen wollte, sich in die Arme Frankreichs werfen wurde, wo es, was auch die Franzoͤsischen Minister beschließen moͤchten, bei der Armee und den National“ Garden Schutz finden durfte. Die Versammlung beschloß auch, sich zu einer kirchlichen Feier, die uͤbermorgen zum An— denken des auf dem Schlachtfelde gebliebenen Grafen Frie— drich von Merode stattfinden soll, in corpore zu verfuͤgen. Heute erkiaͤrte Herr Barbanson im National⸗Kongresse, daß sich die große Mehrheit der Central-Section zu Gunsten

der monarchischen Regierungsform ausgesprochen habe, die

republikanische dagegen nur von einer sehr kleinen Stimmen zahl in Anttag gebracht worden sey. Die Central⸗ Section schlage daher vor, daß Belgien eine monarchische Regierungs⸗ form erhalte. Ausschließung des Hauses Nassau von der Regierung Bel— giens berichtẽte Herr Raikem, daß sich in saͤmmtlichen einzel⸗ nen Sectionen sowohl, als in der Central⸗Section, die Stim⸗ men sehr getheilt uͤber den Antrag ausgesprochen haͤtten, doch sey die Mehrheit dafuͤr gewesen, und schlage demnach die Central⸗Section die sofortige Annahme desselben vor. Man schritt darauf in der Versammlung zur Berathung uͤber den die Regierungsform betreffenden Antrag, kam jedoch heute zu keinem Resultate damit. Die provisorische Regie⸗ rung zeigte dem Kongresse an, daß sie ein Comité fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten, bestehend aus den Herren Van de Weyer, von Aerschot, v. Celles, Destriveaux und Not— homb ernannt habe.

General Daine waͤre bei seiner Ruͤckkehr von Venloo nach Hasselt beinahe den Hollaͤndischen Kuͤrassieren, die von

Mastricht aus einen Streifzug unternommen hatten, in die

Hande gefallen. In Mastricht hat der General Dibbets,

wie man vernimmt, die Buͤrgergarde entwaffnen lassen. In der Nacht vom 17. zuin 18. d. sind die Hollander

an der Kuͤste von Wenduyne (West⸗Flandern) gelandet und

Ueber den Antrag des Herrn Rodenbach auf

2545 ;

haben einiges Schlachtvieh von dort hinweggefuͤhrt. Ein Theis der Besatzung von Bruͤgge, heißt es, sey nach jener Geg nd aufgebrochen, um neue Landungen zu verhindern.

Deutschlan d.

Leipzig, 28 Nov. Seit gestern Abend erfreut sich ansere Stadt der Anwesenheit Sr. K. H. des Prinzen Jo—

hann, Hoͤchstwelcher um 6 Uhr von Dresden hier eintraf.

Die hiesigen Kommunal⸗-Garden hatten nicht gesaͤumt, dem hohen, allgeliebten Chef saͤmmtlicher Kommunal⸗Garden des Landes den wuͤrbevollsten Empfang zu bereiten. Die berit— tene Abtheilung derselben war Sr. K. H. entgegengeeilt, und von ihr umgeben hielt der Prinz seinen Einzug durch die erleuchteten Straßen, an deren beiden Seiten die andern Ab— theilungen der Bürgergarde aufgestellt waren, deren freudiger, von den uͤbrigen, zahlreich sich eingefundenen Bewohnern auf das lebhafteste unterstuͤtzte Zuruf dem geliebten Fuͤrsten die Gefuͤhle kund gab, welche die Herzen der Versammelten be⸗ seelten. Se. K. H. geruhten Ihr Absteigequartier im Hotel de Saxe zu nehmen.

Braunschweig, 20. Nov. Des Herzogs Wilhelm Durchlaucht haben unterm 15ten d. dem ersten Kammer⸗ Direktor von Buͤlow das Direktorium uͤber das Herzogliche Finanz-Collegium und die demselben beigeordneten Behoͤrden zu uͤbertragen geruht.

Am 13ten d. M., Morgens um 11 Uhr, hielt der en— gere Ausschuß der loͤblichen Landschaft eine außerordentliche Konferenz, zu welcher die anwesenden Mitglieder des weite— ren Ausschusses ebenfalls eingeladen waren. Wie man ver— nimmt, sollen sehr frohe Nachrichten aus Frankfurt am M. und London eingegangen seyn. Es kann keinen Zweifel lei— den, daß binnen Kurzem aͤußerst wichtige, das ganze Land erfreuende Nachrichten werden mitgetheilt werden koͤnnen. Auch duͤrfen wir uns der frohen Hnffnung hingeben, dem allgemein verehrten Hern. v. Cramm auf Sambleben, wel— cher sich zur Zeit noch zu Frankfurt aufhaͤlt, wieder in un, frer Mitte zu sehen. Dem Staatsrathe Kluͤber zu Frank— furt, der den Staͤnden, wie dem Lande, so wirksam beige— standen, ist von den löblichen Ausschuͤssen der Staͤnde, auf deren vorgaͤngigen Plenar⸗Beschluß, ein Danksagungsschreiben mit einem angemessenen Ehrengeschenke zugesandt worden.

Braunschweig, 23. Nov. Gestern ist hier folgende Bekanntmachung erschienen:

„Die Ankunft einer Estafette von Frankfurt, und die darauf erfolgte Einstellung einer Reise Sr. Durchl. des Her— zogs Wilhelm nach Hannover, haben zu voͤllig ungegruͤndeten Geruͤchten die Veranlassung gegeben. Wir sind autorisirt, unseren Mitbuͤrgern die beruhigende Mittheilung zu machen, daß die mit jener Estafette eingegangenen Nachrichten gerade die baldigste so sehr erwuͤnschte endliche Entscheidung der Alle interessirenden Landes-Angelegenheit verheißen.

Braunschweig, den 22. November 1830.

Der Stadt⸗-Magistrat hierselbst. Bo de.“

. Frankfurt a. M 21. Nop. Von Anfang bis gegen die Mitte der abgelaufenen Woche war in den Coursen der Haupt⸗ Effekten vieles Schwanken zu bemerken, indem guf der einen Seite die von Parls und London gekommenenen steigenden No⸗ tirungen, so wie der feste Stand der Course zu Jae, und Berlin, vortheilhaft wirkten, auf der andern aber die Nachricht von Truppenbewegungen in Rußland worauf hin ein bekann⸗ tes großes Haus ansehnliche Posten von 5 und 4proFe. Metallig. zum Verkauf ausbot neue Besorgnisse verbreitete. Doch konnte man beobachten, daß weder das letztere politische Ereigniß, noch das starke Weichen der Course zu Wien und Augsburg, im Stande war, das Vertrauen zu erschuͤttern, welches von Paris und Lon⸗ don her so lebhaft genaͤhrt wurde.

onds wichen nur momentan und unbedeutend und erholten ich sehr bald wieder, um zuletzt sogar eine steigende Richtung zu nehmen. In den andern Effekten war wenig Umsatz, und es ö sich eher Abgeber als Nehmer. In den letzten Tagen

er Woche stellte sich bei unsern mittleren Spekulanten und Ge⸗ . einiges Gesuch nach den couranten Papitersorten ein. Au fegen, in olge dieser Konjunktur die 5proc. Metalliq. von 91 auf 915 à 4, 4proc. von 8i5 auf 823, Bank-Acetien von 1235 auf 1258, Partial von 1163 auf 1173, und Polnische Loose von sit auf 53 in die Hbhe. Man suchte die Ursache dieser steigen= den Bewegung in dem Waffenstillstand zwischen Belgiern und Hollaͤndern der sich inzwischen noch gar nicht offiziel, bestaͤtigt hat und in den von Wien etwas besser und von Paris anhal⸗ tend steigend gekommenen Notixungen. Die Einkaͤufe geschahen ndeß auch jetzt nur von den kleineren Spekulanten, indem un sere bedeütenden Haͤuser sich ruhig verhielten und eher abgaben, als zum Einthun Neigung zeigten, so daß auch das Steigen nicht so rasch und stark eintrat, als man es nach dem Vorgang der Pa⸗ riser Boͤrse wohl erwarten durfte. Die Yproc. Neapolitanische und Spanische Rente war ziemlich begehrt, und die Course

Die Notirungen der Oestr.

zogen an. Man glauht indessen nicht, daß dieses Steigen nachhal⸗ tig seyn wird. Für Polnische Loose pr. Campi, fehlte es nicht an Liebhabern; es sind von diesem Effekt mehrere Versendungen nach Wien gemacht worden. Auf Liefexung im Dezember und Januar war kein Begehr; aber guch die ibgeber waren selten. In den Hollaͤndischen Fonds will es nicht vorwaͤrts gehen: das Geschaͤft darin ist M gelaͤhmt und wird sich auch wohl erst heben, wenn das politische Schicksal der vereinten Provinzen entschieden seyn wird. Die Course halten sich dermalen stationgir; unsere Ge⸗ schaͤftsleute haben alle noch mehr oder minder starke Posten die⸗ ser Effekten liegen und finden sich schon darum nicht versucht, als Käufer aufzutreten. Da die Zeit der Ziehung fuͤr die Darm⸗ staͤdtischen und Badischen Lotterie⸗-Papiere herannaht, so halten sich solche in kleinen Posten und zu steigenden . begehrt. Fuͤr Prolongationen und Depots ist der Zinsfuß dermalen gu 5, ja 45 pCt. gefallen. Das haare Geld ist in , Ueber flu

am Platz und liegt zum Theil muͤßig in den Kassen unserer be⸗ deutenderen Haͤuser. Seit einigen Tagen bemerkt man an der Boͤrse auch eiwas Ueberfluß an kymptanten Stuͤcken s und 4pro⸗ centiger Metalliques; solcher erklart sich aus mehreren Zusendun⸗ gen don Wien her, wo diese Papiere 2 bis 3 pCt. niedriger stan= den, als hier. Von Wechseln auf fremde Plaͤtze waren in letzter Woche die auf Berlin, Augsburg, Hamburg und. Wien k. S, gef t. Fuͤr die uͤbrigen Devisen zeigten sich mehr Geber als Nehmer. Gute Diskonto⸗Briefe halten sich zu 34 bis 35 pCt. begehrt und waren etwas selten.

D est erreich

Wien, 20. Nov. Se. Maj. der Kaiser sind mit Ihrer Maj. der Kaiserin gestern Mittags im erwuͤnschtesten Wohl— seyn von Preßburg zuruͤckgekommen. Tages zuvor waren be— reits Se. Maj. der Koͤnig von Ungarn und Kronprinz der a Kaiserl. Oesterreichischen Staaten wieder hier einge— troffen.

Auf Allerhöͤchste Anordnung wird fuͤr Se. Maj. den Hochseligen Konig beider Sieilien, Franz J., die Hoftrauer heute auf 7 Wochen angelegt.

Spanien.

Pariser Blätter melden aus Madrid vom 8. Nov.: „Die Hofzeitung enthaͤlt fuͤnf Koͤnigl. Dekrete; durch eines derselben wird Hr. Salmon, der das Portefeuille der aus— waͤrtigen Angelegenheiten bisher nur interimistisch besaß, zum wirklichen Minister ernannt; durch ein zweites wird der See— Minister Salazar fuͤr sich und seine Nachkommen in den Grafenstand erhoben, und durch drei andere die Minister Ca— lomarde, Ballesteros und Zambrano zu Staatsraͤthen ernannt. Gestern ist Don Antonio Ugarte, der fruͤher die unbeschräͤnkte Gunst des Koͤnigs besaß, hierselbst gestorben; er hinterlaͤßt ein Vermoͤgen von 87 Mill. Realen. Die vorgestrige Hof— Zeitung meldet, daß der Spanische Fluͤchtling Juan Rumi auf einer von Larache kommenden Maurischen Mistik in der Meerenge von Gibraltar von den Spanischen Kuͤstenwaͤchtern gefangen genommen wo den sey; er wollte sich mit der in Gibraltar befindlichen Spanischen Junta vereinigen, deren Mitglieder Palama, Manzanares, Escalante, Torrijos und Dias Morales sind, welche dort auf eine guͤnstige Gelegenheit zu einer Landung in Andalusien warteten. Durch jene Ge— fangennehmung sind alle ihre Plaͤne vernichtet worden. Alle Truppen, die in Guipuzecoa und Navarra gegen die eingefal— lenen Insurgenten unter die Waffen gerufen worden waren, sind jetzt in ihr: Wohnsitze zuruͤckgekehrt.“

Portugal.

Die letzten in England . Nachrichten aus Lissabon gehen bis zum 6. Nov. Die Polizei war in außerordentlicher Thätigkeit und hatte viele Personen, zum Theil aus sehr achtungswerthen Familten, verhaftet. Die Franzoͤsische Fregatte und Kriegs-Brigg lagen noch immer dort. Ein von Hamburg nach Brasilien bestimmtes Schiff, welches in den letzten Tagen in Lissabon angekommen, war sogleich von der Polizei besetzt worden, welche deren Passa— giere, einen Herrn Oliviera nebst Familie und einen Deutschen, Namens Hintz, ins Gefangniß von Belem brachte. Als man bei Letzterem ein nach dem Innern von ortugal bestimmtes Schreiben fand, worin von den politi⸗ chen Angelegenheiten Portugals gesprochen ward, fuͤhrte man ihn in engere Verwahrung. Ein Nord⸗Amerikanisches Schiff, das vor kurzem in Terceira genommen wurde, ist hierher gebracht und fuͤr gute Prise erklaͤrt worden; 11 Matrosen, welche die Mannschaft bildeten, fuhrte man in Eisen durch in Straßen ins Gefaͤngniß, wo sie 10 Monate lang bleiben

ollen. ;

Türe Die Allgemeine Zeitung enthalt Folgendes:

„Von der Servischen Gränze, 30. Okt. Der neu⸗ lich erwahnte Geist der Unruhe, welcher sich in mehreren