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antwortete er mit heiterer Miene, „ihre Verwaltung kann, der Natur der Dinge nach, nicht sehr lange dauern, da sie grauköͤpfig (greycheaded) ist.“
Den Täg vor der Resignation des Herzogs von Welling— ton erschien hier ein neues Blatt unter dem Titel Albion, das in feinem Eingangs ⸗Artikel unter Anderm sagt, es wolle den Herzog in seiner ministeriellen Wirksamkeit aus allen Kräften unterstuͤtzen. — Die zweite Nummer dieses Blattes ist bis jetzt nicht erschienen.
Im Globe heißt es: „Es giebt Personen, die daran
zweifeln, daß die Minister im Stande seyn werden, die von ihnen beabsichtigte Parlaments ⸗Reform ohne Aufloͤsung des Parlaments durchzusetzen. Beruͤcksichtigt man die Wirkung einer Reform auf die dermaligen Parlamentsglieder, so kann eine starke Opposition nichts Üeberraschendes seyn, wohl aber darf man sich wundern, daß sie nicht uͤberwiegend ist. Der Zweck einer Reform ist, den Einfluß derer zu vernichten, in deren Handen sich jetzt die parlamentarische Gewalt befindet, und die Verfuͤgung uͤber die offentlichen Gelder den oligar— chischen Familien zu entziehen und solche dem Volke oder ei⸗ nigen großen Klassen desselben zu uͤbertragen. Eine vom Un⸗ terhaufe sanctionirte Reform wuͤrde eine Abdication vic— ler Mitglieder seyn — ein Selbstverlaͤugnungs- Gesetz. Gluͤcklichtrweise erfreuen sich viele (fast die meisten) ein— flußreiche Parlamentsglieder, unter dem dermaligen System, anderer reichen und kadellosen Quellen des Einflusses. Die Herzoge von Bedford, Northumberland und Devonshire, so wie die Grafen Fitzwilliam und Lonsdale z. B., wuͤrden keine armen und unbedeutenden Personen werden, wenn sie auch durch eine Parlaments-Reform alle ihre Burgflecken verlie—⸗ ren sollten. Sie wuͤrden groͤßerer Sicherheit genießen und nicht minder reich seyn. — Was nun aber auch seit sechs Monaten geschehen seyn mag, die Frage ist nun entschie— den; ein Widerstand von Seiten der Gegner einer Reform kommt nun zu spaͤt. Da das Ministerium einmal auf die Basis einer Repraͤsentations-Reform gegruͤndet ist, so kann keine zufaͤllige Majoritaͤt gegen eine Reform — ja der Sturz des Ministeriums selbst nicht — deren Einfuͤhrung verhindern. Eine Aufloͤsung des Parlamentes scheint daher nicht rathsam, und die Besitzer von Burgflecken wuͤrden gut thun, sich aufrichtig mit einander zu vereinen, um einen Repraäͤsentations⸗Plan zu hilden, der fuͤr die Dauer ist und alles Eigenthum wirksam gegen Bestechung und Aufruhr — gegen Regierung und Volk beschuͤtzt.“ ö
Vor einigen Tagen ist das in Kensington stehende gte Regiment Lanciers, auf Befehl des Kriegs⸗Amtes, nach Hamp— shire marschirt, wo bekanntlich das Landvolk in Aufregung ist.
In Canterbury wurden gestern 7 Personen von den Gerichten zu gesetzlicher Strafe verurtheilt; 5 davon waren gewaltsamer Zerstoͤrung von Dreschmaschinen und 2 des Ver⸗ gehens uͤberwiesen worden, einen Haufen Landleute zur Stoͤ—⸗ rung der oͤffentlichen Ruhe aufgereizt zu haben.
In 3 Doͤrfern nahe bei Winchester, die beinahe ganz dem Herzog von Buckingham gehoren, haben die Einwohner sich nicht nur geweigert, gemeinschaftliche Sache mit den auch bort ihr Wesen treibenden Unruhestiftern zu machen, sondern in Masse das Schloß des Herzogs beschuͤtzt und unter An⸗ e . einer sehr thaͤtigen Magistratsperson und eines aus
ondon hingesandten Polizei⸗Beamten einen Haufen Aufruͤh⸗ rer vollig in die Flucht geschlagen und gegen 50 Gefangene gemacht, die den Gerichten uͤberliefert worden sind,
Ein Lieutenant Morrison in Liverpool hat einen Plan zur Errichtung eines Telegraphen von Dover nach Liverpool äber London und Birmingham bekannt gemacht. Dieser Te— legraph soll hauptsaͤchlich dazu dienen, in Zeit von 15 Minu⸗ ten 100 Meilen weit Handels⸗Nachrichten mit Beobachtung völliger Verschwiegenheit zu befoͤrdern. Die Kosten desselben ind auf 3000 Pfd. angeschlagen. Was man gegen eine solche
inrichtung einwendet, ist, daß sie bei nebligem Wetter nicht benutzt werden konne.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 29. Nov. Se. K. H. der Prinz Friedrich ist gestern Aden ds von seiner Rundreise wieder hier angekommen.
Der zweiten Kammer der Generalstaaten ist ein von
einer Königl. Botschaft begleiteter Gesetz⸗Entwurf hinsichtlich
der Kredit- Zuschuͤsse fuͤr das Jahr 1830 vorgelegt worden.
„Die gegenwaͤrtigen Zeit⸗Umstäͤnde“, heißt es in der ersteren, „machen ganz ungewohnliche Ausgaben nothwendig, um die er nen nördlichen Provinzen des Reichs mit Kraft gegen en gewaffneten Aufstand zu beschuͤtzen, und namentlich sind es die Ausgaben des Kriegs⸗Departements, welche den durch
das Gesetz fuͤr das laufende Jahr zugestandenen Kredit weit!
uͤbersteigen.n Demnach wird nun in Antrag gebracht, die im Budget fuͤr das Jahr 1830 bewilligten außerordentlichen Ausgaben um die Summe von 11,352, 400 Gulden zu erhoͤhen.
Die angesehensten Burger und Einwohner von Rotter⸗ dam haben bei der zweiten Kammer eine Bittschrift ein⸗ gereicht, in der sie als dasjenige, was der Wohlfahrt Hol⸗ lands am meisten Noth thue, einen vollkommen freien Han— del bezeichnen. Als dem Interesse aller nördlichen Provin—
zen entgegen schildern sie eine moͤgliche Wiedervereinigung mit
den suͤdlichen, die etwa von den großen Maͤchten Europa's beschlossen werden mochte, Auf den Antrag der Bittschriften⸗ Kommission ist diese Petition, deren Inhalt, wie es in jenem , n, mit der bekannten Adresse der Herren d Escury van Heinenoord, van Alphen, van Nes und Luzac uͤberein⸗ stimme, auf das Bureau niedergelegt worden, damit alle Mit⸗ glieder der zweiten Kammer im Stande seyen, sich von ihrem Inhalte genau in Kenntniß zu setzen.
Es ist hier eine Bekanntmachung erschienen, in der es heißt, daß, wiewohl die Blokade der Kuͤsten und Hafen der suͤdlichen Provinzen aufgehoben worden, damit doch nicht auch das fruͤhere Verbot der Ausfuͤhrung gewisser Artikel nach denselben oder der freien Einfuhrung einiger anderen Artikel von dort zuruͤckgenommen worden sey.
Der Kommandant der Festung Breda hat bekannt ma— chen lassen, daß, in Folge des zu Stande gekommenen Waf⸗— fenstillstandes, denjenigen, die nach den suͤdlichen Provinzen reisen wollten, nichts mehr im Wege stehe. Fuͤr diejenigen Reisenden jedoch, die sich in Breda aufzuhalten gedenken, e fruͤheren Verordnungen wiederholentlich eingeschaͤrft worden.
Die Insurgenten jenseits der Nord⸗Brabantischen Graͤnze
sind durch den ihnen in Esschen abgestatteten Gegenbesuch so erschreckt worden, daß sie selbst die Landleute der Provinz Nord⸗-Brabant haben ersuchen lassen, jeden bewaffneten Bel⸗ gier, der sich bei ihnen blicken lasse, gefangen zu nehmen und an die Belgische Behoͤrde zur Bestrafung 3
— = Aus beim Haag, 29. Nov. Se. Koͤnigl. Ho— heit der Prinz Friedrich, der von seiner Inspections⸗Reise gluͤcklich zuruͤckgekehrt ist, hat diesmal die Festungen Willem—⸗ stadt, Herzogenbusch, Grave, Nymwegen und die dazu gehoͤ⸗ renden Forts besucht. Ueberall hat Se. Koͤnigl, Hoheit Ur— sache gehabt, sowohl mit den getroffenen Vertheidigungs-An— stalten, als auch mit dem Geist der jetzt vervollstaͤndigten Garnifonen, vollkommen zufrieden zu seyn. — Man hat zu Breda einen Fremden verhaftet, in dessen Kleidungsstuͤcken eine große Menge aufruͤhrerischer fuͤr Nord⸗Brabant bestimm⸗ ter Briefe eingenäht waren. — Trotz dem geschlossenen Waf⸗ fenstillstande sind die Insurgenten aufs neue in Staats⸗ Flandern eingefallen und haben dort Feindseligkeiten aus ge— übt; rnan erwartet noch umstaͤndlichere Berichte uͤber dieses das Völkerrecht verletzende Benehmen. Unter solchen Um⸗ staͤnden ist hier neuerdings beschlossen worden, die Communi⸗ cation mit Belgien, und namentlich den Postenlauf, gesperrt. zu erhalten. — Der Kaiserl. Russische Botschafter am Köͤ⸗ nigl. Großbritanischen Hofe, Fuͤrst Lieven, ist vorgestern auf seiner Ruͤckreise nach London hier durchgekommen; er hat die Ehre gehabt, am nämlichen Tage zur Koͤnigl, Tafel gezogen zu werden, und ist gestern mit dem Kaiserl. Oesterreichischen Gesandten, Freiherrn von Wessenberg, von Rotterdam mit dem Dampfboot nach London , n,, — Morgen geht fuͤr dies Jahr das letzte Dampfboot von Rotterdam nach London ab; die Briefe werden dann nur mit den gewoͤhn⸗ lichen Paket-Booten versendet und viel langer unterweges bleiben, wenn nicht gerade ein guͤnstiger Wind die Fahrt be⸗ schleunigt. .
Brüssel, 29. Nov. In hiesigen Blattern liest man: „Man droht unserer Buͤrgergarde mit einer Maa regel, die allgemeine Unruhe in ruͤssel verbreitet hat. Es heißt naͤmlich, daß man sie entwaffnen und ihre Gewehre an⸗ dern Corps uͤbergeben werde, die zur Armee abgehen sollen. Der Buͤrgergarde verdanken wir die Ruhe, die seit laͤngerer Zeit in dieser Stadt herrscht; man wuͤrde daher, indem man dieser Garde die Mittel zu unserm Schutze raubt, nicht bloß unsere Ruhe, sondern auch unsere ganze Existenz in Frage stellen. Der Feind im Innern ist nicht minder zu fürchten, als der von außen. Dieser wuͤrde hoͤchstens einige Meilen von unsferm Gebiete uns rauben konnen, waͤhrend jener in einem Angenblicke den Staat und alles Privatvermoͤgen ver⸗ nichten kann.“ .
ast saͤmmtliche Belgier, die sich bis vor kurzem in ho— hen Staatsaͤmtern im Haag befanden, sind nun hier ange— kommen, nachdem sie zu ihrer Reise, die sie auf einem gro—
Beilage
ßen Umwege zuruͤcklegen mußten, 7 bis 8 Tage Zeit gebraucht.
icht mit 3 die meisten Stellen nicht bloß schon besetzt, sondern
meistens auch Auslaͤndern, namentlich Franzosen, uͤbertragen worden sind.
noß 6 theures
1 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 337.
Unrecht beschweren sie sich daruber, daß hier in
Das „Sendschreiben an meine Mitbuͤrger“, welches Hr. de Potter hat erscheinen lassen, hat dem Grafen Felix von Merode zu einigen nachtraͤglichen Bemerkungen An laß gege⸗ ben, worin es heißt, Herr de Potter hätte sich in Paris ei, nen eigenen Plan zur Benutzung der Belgischen Revolution entworfen gehabt; erst spaͤter sey es zu Tage gekommen, daß dieser Plan in der Errichtung einer Republik bestehe, welche Stimmen sich auch dagegen erheben moͤchten. Haͤtte jedoch er (Graf von Merode) fruͤher gewußt, daß dies der durch nichts zu erschuͤtternde Entschluß des Herrn de Potter sey, so wuͤrde er auch niemals mit dessen Bemuͤhungen die seini⸗ gen vereinigt haben, da er nie einen anderen Gedanken ge⸗ habt, als die Entscheidung uͤber das künftige Geschick Bel⸗ giens dem Natlonal-Kongresse ganz und gar zu uͤberlassen.
ter schi s t is Hrn. Der Unterschied“, sagt Herr von Merode, „zwischen H d Potter und seinen Kollegen bestand darin, da
ß diese be⸗
reit waren, die Demokratie anzuerkennen, wenn die Organe des Landes sie fuͤr gut befanden, während jedoch Herr de Potter die verfassungsmaͤßige Monarchie unter jeder Bedin—
gung verwarf.“
— In einem Schreiben von der Nied erländischen Gränz ., aus der Gegend von Venlo, wird der. Du ssel⸗ dorfer Zeitung zufolge) gemeldet, aus Luͤttich dorthin zu—⸗ ruͤckgekommene Neisende seyen froh gewesen, als sie das Frei⸗
eitsland wieder im Ruͤcken gehabt. Es soll in genannter
tadt und in deren Nachbarschaft, unter andern in Verviers, noch viele Verwirrung herrschen und an letzterm Orte meh⸗ rere Haͤuser noch gang demolirt seyn und leer stehen, woraus man die Mobilien auf die Straßen geschleppt und verbrannt habe. Einem dieser Hauseigenthuͤmer, einem Steuer cin neh. mer, und dazu noch einem Belgier, sey nur sein Nock übrig ge⸗ blieben. Die ersten dortigen Fabrikanten seyen gendthigt ge— wesen, mit dem Poͤbel Arm in Arm durch die Straßen zu ziehen und Branntwein mit ihm zu trinken, dabei aber auch viel Geld zu spenden. Ueber 600 Arbeiter seyen daselbst
ohne Beschaͤftigung. Deutschlan d. resden, 29. Nov. Se, Koͤnigl. Majestaͤt und des
Pune e lden Königl. Hoheit haben den Geheimen Rath von Ende, auf sein unterthaͤnigstes Vorstellen und Ge⸗ such, von der ihm angewiesenen Theilnahme an den Geschaͤf⸗ ten des Geheimen Finanz⸗Kkollegiums wieder zu entbinden und ihm ein jährliches Wartegeld auszusetzen geruht.
Karlsruhe, 28. Nov. Ihre Hoheit die Frau Herzo⸗ gin Louis von Wuͤrtemberg sind gestẽrn nach Stuttgart zu⸗ n Großherzogliche Staats. und Regierungsblatt vom 26. Nov., Nr. XVII., enthaͤlt eine Bekanntmachung, die Er⸗ nennung der landesherrlichen Wahl⸗Commissaire fuͤr die be⸗ vorstehende Wahl der Abgeordneren zur Staͤnde⸗Versamm⸗
etreffend.
a. 9 iert a. M., 29. Nov. Se. Durchl. der regie, rende Landgraf von Hessen-Homburg, Koͤnigl. Preußischer General der Infanterie und Gouverneur der Festung Luxem— burg, ist hier angekommen. Se. Excellenz der Marquis von Rezende, Kaiserl, Brasilianische Gesandte am Kaiserl. Rus⸗ sischen Hofe, nebst dem Baron d Almeida, bei der Brasilia⸗ nischen Gesandtschaft in St. Petersburg, sind, aus St. Pe— tersburg kommend, hier durchger eist.
Schweiz.
Scha ffhausen, 23. Nos. De , So⸗
lothurn hat am 18ten d. eine Proclamation erlassen, deren Eingang folgendermaßen sautet: „Seit funfzehn Jahren ge— Vateriand der Ruhe; unter dem Schutze ber Gefetze und einer billigen Freiheit entwickelte sich der Wohlstand unserer Angehrn und die verschiedenen Staats⸗ Einrichtungen bezweckten, benfstlben immer mehr zu befördern. Plötzlich erschuͤtterten wichtige politische Ereignisse mehrere roße Staaten, dieselben verbreiteten ihren Einfluß auf einen Lie der Schweiz, und so wurde auch in Unserm Kanton Unzufriedenheit angefacht, Eine Menge haͤmischer Unsere Verfassung angreifender Artikel erschienen gegen die Regie—⸗
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rung in verschiedenen Schweizer Zeitungen. Wir verachteten diese verlaͤumderischen Anfeindungen und vertrauten auf den geraden Sinn und tie Biederkeit Unserer getreuen Angehdͤ⸗ rigen, solche Umtriebe nach Verdienst zu wuͤrdigen; allein immer frecher greift dieser Factionsgeist um sich, uͤberall wird das Volk“ durch Emissarien thaͤtig bearbeitet und zu gesetzwidrigen Handlungen verleitet; ja sogar eine Schmaͤh⸗ schrift gegen Unsere Verfassung wird seit einigen Tagen in mehreren Amteien verbreitet, in welcher die Regie⸗ rung in den gehaͤssigsten Farben dargestellt, die Rechtmaͤ⸗ ßigkeit derselben angegriffen und der Umsturz der gesetz⸗ lichen Ordnung der Dinge verlangt wird. Zur Belehrung und Warnung“ vor solchem verderblichen Treiben ließen Wir ein Kreisschreiben unterm 13ten d. an saͤmmtliche Herren Großraäͤthe ergehen und dasselbe auch nachher allen Gemeinde— Vorgesetzten mittheilen. i l zu spaͤt verschickt, um eine Versammlung zu verhindern, welche den 15ten d. in Olten, den dortigen Jahrmarkt benutzend, in einer Anzahl von etwa siebenzig Maͤnnern stattgefunden, und welche auf Anstiften Einiger betrieben wurde, die, auf ihr Bewerben hin, zu den eintraͤglichern Stellen gelangt waren und diese hoheitliche . e heit vergalten. Diese Versammlung ließ sich durch Erwaäͤh⸗
Allein dieses letztere wurde etwas
Wohlthat mit Pflichtvergessen⸗
lung eines Praͤsidenten und Schreibers zur ge n Behoͤrde konstituiren und beurkundete in ihrem Begehren das Ge—⸗ heimniß ihrer langen Umtriebe. Ein solches Machwerk, vom Praͤsidenten, einigen Kommissarien und dem Schreiber unter⸗ zeichnet, welches in alle Gemeinden versandt werden sollte, vurde von dem Ober-Amtmann, welchem dasselbe zur Einrei⸗ chung an die Regierung zugestellt wur de, als gesetzwidrig ab⸗ gewiesen, was auch ganz in unsern Gesinnungen lag.“ So⸗ kann wird das Volk vor weitern gesetzwidrigen Schriften und den Einfluͤsterungen der Ruhestoͤrer, die nur ihren Vor⸗ theil im Auge haben, gewarnt. Am Schluß wird eine große Raths -Versammlung auf den 2östen d. angekuͤndigt, in wel— cher der Antrag zu einer Revision der Verfassung gemacht werden soll; vorher aber sollen durch eigene Abgeordnete an die Gemeinden diesen die Gesinnungen des kleinen Raths eroͤffnet werden. ö ö fe, politische Eifer im Kanton Tessin scheint schon erkaltet, denn da sich der große Rath am 15ten d. versam⸗ meln sollte, konnte er aus Mangel an Mitgliedern nicht ge— halten, sondern mußte zwei Tage verschoben werden, und da fanden sich nur 80 ein, . ;
Nachrichten aus Fryburg zusolge, hat der Erzbischof von Besangon, Kardinal Rohan, seinen bisherigen Aufent⸗ halt in Fryburg verlassen, um den Winter in Italien zuzu— bringen, da seine durch die Stuͤrme der letzten Monate er⸗ schuͤtterte Gefundheit der Erholung in einem mildern Klima bedarf. Ber Staatsrath des Kantons Waadt hat am 16. Nov. den Hrn. Deriaz, gewesenen Oberst des vierten Franzoͤsischen Schweizer⸗Regiments, zum General⸗Inspektor der Kantonal— Milizen ernannt.
Der kleine Rath des Standes Bern hat am 22. Nov. die Einbringung der Appenzeller-Zeitung in den Kanton ver— boten. In der am 6ten Dez. zu eroͤffnen den RNaths⸗Sitzung sieht man Vorschlaͤgen fuͤr constitutionnelle Modificationen
entgegen.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗Hork, 20. Okt. Aus Washington meldet man, daß der Präsident seit der Ruͤckkehr von seiner Reise im In⸗ nern außerordentlich beschaͤftigt sey, theils mit der inneren Verwaltung, theils mit auswärtigen Angelegenheiten.
Der Rattonai⸗-Intelligen ger enthalt. folgende amt⸗ liche Angabe derjenigen Länder, mit denen die Vereinigten Staaten? in Folge von Vertraͤgen oder Gesetzen nach dem Grundsatze der Reciproeitaͤt Handel treiben. Die Schiffe der Vereinigten Staaten werden in Folge von Vertragen unter der ngmlichen Bedingungen wie National Schiffe zugelassen: in Großbritanien laut Vertrag vom 3. Juli 1815, verlaͤn⸗ gert 1818 und 1827; in Mittel⸗ Amerika seit 5. Dezember 1825; in Daͤnemark seit 26. April 1836; in Schweden und Norwegen seit 4. Juli 1827 in den * der Hansestaͤdte seit 20 Dezember 1827; in Preußen seit 1. Mai 18283 in Brasilien seit 12. Dezember 1958. Durch eine Kongreß⸗Akte vom 7. Januar 1824 wurden zu Gunsten Russischer, Nie⸗
derlaͤndischer und Sardinischer Schiffe gewisse Schiffslasten