1830 / 340 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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an den großen Rath“, vorlegte, welche ihm Tages zuvor durch ü Deputirte von Winterthur und 5 Abgeordnete der Land⸗ bezirke uͤberreicht worden war. Die Mitglieder der Kommis⸗ sion der 21 erklaͤrten, daß sie unter den vorwaltenden Um⸗ staͤnden ihre Antraͤge nicht fuͤr weiter geeignet halten, um in Diskusston genommen zu werden. Das Nesultat einer zehnstuͤndigen Berathung, in welcher bei 99 Stimmen, groͤßtentheils von Abgeordneten der Landschaft, sich aus— sprachen, ist in einer durch ungetheilte Zustimmung be— schlossenen Kundmachung publizirt worden, worin es heißt: „Nachdem in unsrer letzten Sitzung die Frage einer Ab⸗ änderung der verfassungsmaͤßigen Bestimmungen über die Stellvertretung im großen Rathe auf gesetzlichem Wege zur Erörterung gebracht worden, haben wir uns heute wieder au⸗ ßerordentlich versammelt, um die Grundlage derselben festzu⸗ setzen, und uns demnach im Bestreben der Beꝛruͤcksichtigung aller dabei in Anschlag zu bringenden Verhaͤltnisse einmuͤthig dahin vereinigt und beschlossen: es solle zu dieser Repraäͤsen— tation die Stadt Zürch Ein Drittheil und die Landschaft mit Winterthur Zwei Brittheile der Mitglieder geben. Da— mit aber diefes Verhältniß in Anwendung treten konne, ha— ben wir eine Kommission beauftragt, unverzuͤglich zusammen zu treten, um die Art der Einführung desselben zu berathen und uns wieder einen Antrag zu destimmtem Abschlusse fuͤr die Erneuerung dieser hoͤchsten Behoͤrde zu hinterbringen. Indem wir unsere saͤmmtlichen lieben Kan tons-Einwohner hier⸗ Don in Kenntniß setzen, achten wir uns ubrigens verpflichtet, noch Folgendes beizufuͤgen. Den großen politischen Ereignissen, welche sich in neuester Zeit zugetragen haben, ist auch in der Schweiz, und selbst in verschiedenen Theilen unseres Kantons, die lebhafteste Aufregung der Gemuͤther gefolgt, aus der sich endlich außerordentliche Bewegungen bildeten. Fur unser en— geres und allgemeines Vaterland ist aber gewiß nichts leb— hafter zu wuͤnschen, als Ruhe, gesetzliche Ordnung und Ein— tracht, denn diese sind es allein, welche dasselbe vor so man— chen gegenwartig drohenden Gefahren bewahren koͤnnen.“ Wir ermahnen Euch daher, saͤmmtliche getreue Kantons-⸗An— gehoͤrige, mit vaͤterlichem Wohlwollen, aber auch alles Ern⸗ stes, die Schranken gesetzlicher Ordnung zu beachten und kuͤnf— tig alle unruhigen Bewegungen, Zusammenrottungen und große Volksversammlungen bei hoher Verantwortung zu ver— meiden.“

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Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt Nachstehendes:

„Rom, 24. Nov. (Durch Staffette ) Der heilige Va— ter ist sehr gefaͤhrlich krank, so daß man an seinem Aufkom⸗ men zweifelt. Se. Heiligkeit hat gestern Abend die heiligen Sterb Sakramente empfangen.“

Die neuesten Roͤmischen Blaͤtter enthalten keine Nach— richt in obgedachter Hinsicht; das Diario meldet ebenfalls unterm 24. Nov., daß der Chevalier Bellocg am 11ten die Ehre gehabt habe, dem Kardinal Staats-Secretair Albani ein Schreiben seiner Regierung zu uͤberreichen, wodurch er bis zur Ernennung eines Franzoͤsischen Botschafters als Geschaͤfts— träger beim Paͤpstlichen Stuhle beglaubigt wird.

Neapel, 17. Nov. Vorgestern wurden die irdischen Reste des hoͤchstseligen Koͤnigs aus seinen Gemachern nach dem Saale der Vice⸗Koͤnige gebracht und dort mit dem Kostuͤm eines Großmeisters des Ordens des heiligen Januarius versehen auf dem Paradebette ausgestellt. Heute fruͤh ist die sterbliche Huͤlle des entschlafenen Monarchen im feierlichen Zuge auf einem Traue wagen unter Kanonendonner vom Koͤnigl. Palaste nach der Kirche der heiligen Klara gefuͤhrt worden, wo morgen die große Todtenmesse gehalten werden wird.

Der Prinz von Salerno Koͤnigl. Hoheit ist vorgestern von Wien hier eingetroffen und hat sogleich seine Reise nach Portiei, wo die Königl. Familie sich befindet, fortgeseßzt.

Seit mehreren Tagen steigen aus dem Krater des Vesuvs Rauchsaulen und Flammen empor, letztere erheben sich jedoch nicht hoch uͤber den Krater.

Griechenland.

Der Courrier de la Greece enthalt nachstehendes Schreiben der drei Residenten zu Nauplia an den Präsiden—⸗ ten Griechenlands: „Herr Graf! In den Konferenzen, die wir mit dem Kommissarius der Pforte, Hadji Ismail Bey, gehabt haben, haben wir gemeinschaftlich einen Termin fuͤr die gegenseitige Raͤumung der Festungen Vonitza und Athen bestimmt. Dieser Anordnung zufolge soll 37 Tage nach der Ruͤckkehr Harji Ismail Beys nach Negroponte die Citabelle von Athen geräumt und ganz Attika der provisorischen Re⸗ gierung Griechenlands uͤbergeben werden. Damit diese auch shrerselts die von ihr gegen die verbündeten Maͤchte einge—

gangenen Verpflichtungen erfuͤlle, ersuchen wir Ew. Excellenz, die noͤthigen Befehle zu ertheilen, damit die Festung Vonitza an demselben Tage geraͤumt werde und die Griechische Flot— tille sich aus dem Golf von Ambrakia zuruüͤckziehe. Halten

Sie, Herr Graf, es fuͤr noͤthig, daß die Kommissarien der

verbuͤndeten Maͤchte diese Operation leiten, so machen wir es uns zur Pflicht, zuverlässige Beamte an Ort und Stelle zu schicken. Was die gaͤnzliche Raͤumung Eubdoͤa's einerseits und Akarnaniens und Ober-Aetoliens andererseits betrifft, so haben wir es fuͤr noͤthig erachtet, uns dieserhalb an die Bot— schafter unserer Regierungen bei der Ottomanischen Pforte zu wenden, welche mit dieser uͤber die Termine jener Räumung uͤbereinkommen werden. Wir ergreifen diese Gelegenheit, Herr Graf, Sie unserer ausgezeichneten Hochachtung zu versichern. Nauplia, 27. August 13830. Baron A. Rouen. Dawkins. N. Panin.“ Nachstehendes ist die Antwort des Praͤsidenten auf obi— ges Anschreiben: „Der Präsident Griechenlands an die Her— ren Residenten der verbündeten Höfe. Die Griechische Ne— gierung wird sich mit der groͤßten Genauigkeit nach den An— ordnungen richten, welche die Residenten der verbuͤndeten Maͤchte in Uebereinstimmung mit Hadji Ismail Bey, dem Kommissar der Ottomanischen Pforte, getroffen und von welchen sie die Regierung durch ihr Schreiben vom 27 sten d. M. guͤtigst in Kenntniß gesetzt haben. Diese glaubt sich einer Wiederholung derjenigen Bemerkungen uͤberheben zu koͤn⸗ nen, die sie die Ehre hatte, den Hoͤfen zu verschit denen Ma— len uͤber die Vorsichts,Maaßregeln mitzutheilen, die ihr als unerlaͤßlich erscheinen, um den unangenehmen Folgen vorzu— beugen, welche die Ausführung der auf die Begraͤnzung be— zuͤglichen Klauseln vornehmlich auf dem Griechischen Festlande nach sich ziehen koͤnnte. In dieser Absicht hat die Griechi⸗ sche Regierung vorgeschlagen, daß die fuͤr die Bestimmung der Graͤnzen niedergesetzten Kommissarien selbst mit der Lei⸗ tung dieser Operationen beauftragt, daß die Streitkraͤfte der verbuͤndeten Maͤchte dergestalt aufgestellt wurden, daß sie noͤ— thigenfalls den Kommissarien beistehen koͤnnen, und daß end— lich der Regierung ein besonderer Fonds bewilligt werde, um sie in Stand zu setzen, die in den neuen Staat einwandernden Einwohner zu unterstüͤtzen. Ich muß demzufolge den Wunsch wiederholen, daß zu dem fuͤr die Räumung Vonitza's und des Am⸗ brakischen Meerbusens bestimmten Zeitpunkte die vorerwaͤhnten Bedingungen erfullt seyen. Ich werde auf diese Punkte um so mehr bestehen, als die Wiederabtretung des Golfs von Ambrakia uns der Festung Vonitza nothwendig auch die des Makrino— ros einschließt, da die Truppen, welche diese Engpaͤsse besetzt

halten, sich alsdann guch uruͤckziehen muͤssen, um nicht isolirt zu bleiben und außer aller Verbindung mit der uͤbrigen Armee zu kommen. Naͤchstdem wird es sich faktisch nicht mehr bloß

um die Ruͤckgabe von Vonitza, sondern um die gleichzeitige

Raͤumung aller Stellungen handeln, welche die Griechen ge— genwaͤrtig in Akarnanien und Ober-AUetolien besetzt halten. Fuͤr den Fall, daß die drei mit der Demagrcation beguftrag— ten Kommissarien zur Zeit der Raͤumung Vonitza's einer und Attika's anderer Seits noch nicht angekommen seyn sollten, koͤnnen die zuverlaͤssigen Beamten, welche die Herrn Residen⸗ ten an Ort und Stelle zu schicken Willens sind, nur nuͤtzlich seyn. Ich benutze diese Gelegenheit, um Ihnen, meine Herren Residenten, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hechachtung zu erneuern. Nauplia, 28. August 1830. Der Praͤsident J. A. Capodistrias. Der Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten und die Handels-Marine J. Rizöo.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New. York, 20. Okt. Im hiesigen American heißt es: „Waͤhrend seines letzten Besuches in Ohio hielt Herr Clay eine Rede, die mehrere Hauptgegenstaͤnde des Tages umfaßte und wegen ihrer Freimuͤthigkeit und Gediegenheit, die dem Manne eigen sind, der bisher mehrere hohe und ver— antwortliche Posten bekleidete, guͤltige Anspruͤche darauf ma— chen kaun, zu den offentlichen Aktenstuͤcken gezählt zu werden.

Hinsichtlich der Erneuerung der Privilegien der Bank der

Vereinigten Staaten, gegen welche sich bekanntlich der Praͤsi⸗ dent in seiner ersten Botschaft an den Kongreß erklärte, be⸗ merkt Hr. Clay mit vollem Recht, daß der Augenblick noch nicht ge⸗ kommen sey, um uͤber diesen Gegenstand einen Beschluß zu fassen, indem eine Menge nicht zu berechnender Umstände zu Wi—

derspruͤchen und. Modificationen desselben fuuͤhren oder ihn

gar voͤllig illusorisch machen koͤunten. Bei dieser Gele⸗ genheit lobte der Redner das zeitherige Verfahren der Bank und setzte die Vortheile auseinander, die sie dem Lande ge—⸗

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hracht. Was den Tarif betrifft, so ließ sich Herr Clay in eine Untersuchung der gegen denselben von Suͤd⸗ Carolina erhobenen Beschwerden ein und widerlegte sie auf eine schla— ende Weise. Demnaͤchst nahm der Redner die Aufmerk— samkeit seiner Zuhoͤrer fuͤr das in der letzten Kongreßsitzung ausgesprochene Veto des Praͤsidenten in Anspruch und be— gleitete seinen Vortrag uͤber diesen Gegenstand mit eben so scharfen als treffenden Bemerkungen. Die ganze Rede wurde mit allgemeinem Beifall aufgenommen.“ J Nach amtlichen Angaben wurden in den letzten öffentli⸗ chen Wahlen im Staate Delaware fuͤr den dortigen Senat 7 National⸗Republikaner und 2 Anhaͤnger des Praͤsidenten und fuͤr das Haus der Repraͤsentanten im Kongreß 17 Na⸗ tional-Republikaner und 4 Anhänger des Praͤstsenten er— lt. 99 Vor kurzem starb hier der allgemein geachtete hiesige protestantische Bischof Hobart und wurde mit ungewoͤhnlich großer Feierlichkeit zur Erde bestattet. K Wissenschaftliche Unter suchungen der Goldminen in Vir⸗ ginien haben ergeben, daß im Allgemeinen die Ausbeute der— seiben nicht die zu ihrer Bearbeitung erforderlichen Kosten ahle. . 5 es heißt, wird hier bald eine Versammlung von ausgezeichneten Personen, die mit verschiedenen literarischen und hoͤheren Unterrichts⸗Anstalten in Verbin- ung stehen, statt. finden, um den Zustand der einheimischen Literatur und Sr— ziehnng und die fuͤr beide sich darbieten den Aussichten im All⸗ gemeinen zu untersuchen und uͤber die Maaßregein zu berach⸗ schlagen, um diese fuͤr die . so wichtigen Gegeu— tände gemeinnuͤtziger zu machen. . * im e , in ghganre eroͤffnete Welland⸗Kanal hat dem Handel und dem inneren Gewerbfleiße wieder nene, Wege geöffnet. Die bisher fuͤr unbesiegbar gehaltenen Hinder— nisse, welche der Niagara⸗Strom entgegenstellte, sind uͤber⸗ wunden und der Erie-See mit dem Ontario verbunden worden. Die Gesellschaft, die an der Spitze die ses großarti—

gen Unternehmens steht, ist indessen mit dem zeitherigen Re—

sultat noch nicht zufrieden, und dermalen damit beschaftigt, un ohne sich a)

pischen Stadichen Eürich. 1 angestellter Versuch, bei Waltrenried und Zorge in das an— Nach den letzten Berichten vom 25. Septemder granzense Braunschweigische Gebiet zu gelangen, wurde Zänz—

seibigem 238 Personen in den ospitaͤlern krank; n. . lagen an selbig Pers 2 und von ihm selbst verbreiteten gedruckten Proclamationen

noch ausgedehntere Plane ins Weck zu setzen. . In New-Orleans hat das gelbe Fieber noch immer nicht

aufgehoͤrt.

in den letzten 8 Tagen waren 79 beerdigt worden.

In der Nachbarschaft von Philadelphia besinder sich jetzt ein Englischer Fußgaͤnger, der 5 Meilen (Englische) in einer Stunde zuruͤcklegt. Er ging vor kurzem cih Wette ein, eine lange Strecke Weges in gewisser Zeit zuruͤckzulegen am ersten Tage ging er 49, am zweiten auch 49 und am dritten 63 Meilen. ö.

In der Nahe von New London fing man vor einer Zeit eine ungewoͤhnlich große Schildkröte. Sie wog S900 Pfd., var vom Kopf bis zum Ende des Schwanzes 3 Fuß lang und von den Enden ihrer beiden Fuße 7 Fuß 6 Zoll breit.

Brafilien.

In einem von dem Nuͤrnberger Korresponden—⸗ ten auszugsweise mitgetheilten Handelsschreiben, aus Rio Janeiro vom 22. Sept, heißt es; „Ju-Brastlien ist jest Alles ruhig, der Handel sehr lebhaft, obgleich bei gedruͤcktem Eours von 22 D. Sterl. fuͤr 1990. Reis, was von der. Ent⸗ stehung vieler neuer Handlungshaͤuser herruͤhrt Die Kaffee— Ernte ist unter mittelmäßig ausgefallen. Ihre Majesiat die Kaiserin befindet sich sehr wohl und fuͤhrt viele nuͤtzliche Neuerungen ein.“

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Die beklagenswerthen Ereignisse im Königreich Polen haben Se. Majestaͤt den Koͤnig veranlaßt, in den Graͤnz⸗Provinzen mehrere militairische Maaßregeln zu treffen, welche eben sowohl dazu dienen sollen, etwanige Ausbrüche Uebelwollender im Innern zu verhindern als die Einwohner vor frevelhaften Einfaͤllen aufruͤhrerischer Haufen

Berlin, 7. Dez.

zu bewahren. Demzufolge haben Se. Majsstät bie Ver. mehrung des ganzen 5ten Armee⸗Corpés, in Posen u. s. w., so wie eines Theils des 1sten, Aten und 6ten Corps, in Ost⸗ und Westpreußen, Pommern und Schlesien befohlen und die respektiven kommandirenden Generale mit den noͤthigen Voll⸗ machten und Instructionen ver sehen. . .

Zur Erleichterung der Rechtspflege im Guhrauer Kreise isf durch die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 24sten d. M. bestimmt, daß der gedachte Kreis vom 1. Januar 1831 an vom Gerichts⸗Bezirk des Ober⸗Landesgerichts zu Breslau

getrennt und zum Gerichts-Bezirk des Ober⸗Landesgerichts zu Glogau gelegt werde. In 'der Sitzung der geographischen Gesellschaf- am 4. Dezember trug der Herr Hauptmann Baeyer eine Abhand⸗ lung vor, uͤber die Drehung der hölzernen Beobachtungs— pfahle bei trigonometrischen Messungen. So lange die Sonne scheint, so lange findet eine Bewegung von Westen nach Osten statt; des Nachts in umgekehrter Richtung. Zwischen beiden Zeiten liegt jedesmal ein Indifferenzpunkt, in welchem sich keine Bewegung zeigt. Die durch die Waͤrme veranlaßte Ausdünstung und dadurch bewirkte Zusammen iehung wurde als Ursache nachgewiesen, welche zugleich eine Krümmung der Pfaͤhle bewirkt. Hr. von Chamisso theilte einige Notizen aus einem Briefe des Reisenden Le sing aus den Lofodden, so wie Nachrichten aus den letzten Heften des Bulletin géo—= raphique mit. Herr Minding gab Ansichten uͤber die Eahstehlung des Menschengeschlechts; sodann Notizen uͤber den alten Neisenden Vinc. Le Blanc. Hr. Dr. Julius legte eine Karte über die Verbreitung der Cholera im vori⸗ gen Jahre vor und gab Netizen uͤber ihre frühere Ausdeh— nung und ihre Fortschritte nach Norden und Westen. Hr. von Olfers gab Nachrichten uͤber die suͤdwestlichen Indianer⸗ Stamme von Minas Geraes, namentlich uͤser die Goaràpo avã⸗ Indier, und legte von ihnen gearbeitete Zeuge, Putzsachen and Abbildungen von Waffen vor. Herr Professor Zeune gab Nachrichten uͤber die Bulgarische Sprache, sodann sprach derselbe uͤber Pestsperren im Morgenlande. Herr Profes— sor Dave gab Nachrichten uͤber am 19. und 20. Dezember 1329 in Berlin, Petersburg, Kasan, Freiberg und Nikola⸗ jew beobachtete sehr bedeutende Stoͤrungen der Magnetnadel während eines, an diesen Beobachtungsorten nicht sichtbaren, aber in Schottland beobachteten sehr glänzenden Noꝛrdlichtes. Mehrere nen erschienene Karten wurden zur Ansicht vor⸗ gelegt. Aus Nordhausen wird unterm 3ten d. gemeldet: „Am 29. Nov. Vormittags 10 Uhr traf hier mit Extra⸗Post der Herzog Karl von Braunschweig, nur von zweien Dienern begleitet, ein und fuhr, ohne sich aufzuhalten, nach dem benachbarten Preu⸗ Sein am folgenden Tage daselbst

lich vereitelt; denn obgleich auf die von seinen Emissarsen

und Verheißungen, wodurch er das Land zu seinen Gunsten in Aufruhr setzen zu koͤnnen geglaubt hatte, wirklich ein Haufen Braunschweizischer Harzbewohner von der untersten Volkeklass- zu ihm gestoßen und um ihn versammelt wogr, lo fehlte es diesen Leuten doch eben sowohl an Starke und sen—⸗ stijen Mitteln, als an Geneigtheit, zur Beseitigung der sei⸗ nein Unternehmen Braunschweigischer Seits an den Hraͤnzen eutgegengesetzten erustlichen Vorkehrungen thaäͤrlich einzuwir⸗ ken. Daß außer diesen Braunschweigischen Unterthauen, die sich am 50. November schnell wieder zerstreuten, auch eine große Menge Neugieriger aus der ganzen Nachbarschaft, auf Verantassung dieses Vo ganges, in und um Ellrich zusam⸗ menstroͤmte, ist sehr naturlich; gleichwohl blieb die Ruhe durchaus ungestsrt, was man hauptsaͤchlich dem zweckmäßigen Verhalten unserer Militair- und Civil⸗Behoͤrden zu verdan⸗ ken hat, auf deren Vorstellung der Herzog Karl auch schon am 30. November Abends jenen Ort, so wie uͤberhaupt die hie fige Graäͤnz⸗Gegend, auf demselben Wege, wie er gekom— men, wieder verließ. Gegen 9 Uhr Abends wech elte er hier zum zweitenmale Pferde, um noch in derselben Nacht uͤber Wuͤlfin gerode nach Naärig und Osterode zu fahren. Denn von dort eingegangenen Nachrichten zufolge ist es nicht wahr⸗ scheinlich, daß er fur jezt en Versuch, Lie Ruhe und gesch⸗ liche Ordnung im Herzogthume Br aunsch veig durch Volks⸗ Aufwiegelung zu sioͤten, auf ähnliche Weise erneuern werde; sollte er indessen, wider alles Vermuthen, ein solches Vorha⸗ ben zum zweitenmale vom Preußischen Gebiete aus zu beginnen wagen, so wuͤrde wie wir versichert zu seyn Ursache haben, unsere Regierung nicht saͤumen, derglei⸗ chen Unsug durch die nachdruͤcktichsten Maaßregeln zu verhin⸗ dern und jede Erneuerung desselben fuͤr die Zukunst unmoͤg⸗ lich zu machen.

Vermischte Nachrichten.

Die St. Petersburgische Handels 3 1itun, ent⸗ haͤlt eine n . der Angelegenheiten der Russisch⸗Ameri⸗ kanischen Compagnie während der Jahre 1828 und 1829, welche einer neulich in St. Petersburg stattgehabten General⸗Ver⸗ sammlung der Aetionaire derfelben vorgelegt wurde. Es fin⸗