2666
Schatzmeister der Flotte eine neue Wahl in Dover stattsinden mußte, hat man aufs neue einstimmig zum Parlaments⸗Gliede fuͤr , . Stadt erwählt. In Portsmouth ist Herr T. B. Baring zum Repraͤsentanten gewählt worden.
. T. Denman ist fuͤr Nottingham ins Parlament ge— wahlt. ĩ Der Herzog von Portland hat seine großen Besitzungen zur allgemeinen Jagd frei gegeben, und man hofft, daß die⸗ ses Beispiel bald von 40 Gutsbesitzern befolgt wer⸗— den wird.
Der Globe sagte in Bezugnahme auf die in mehreren Blaͤttern enthaltenen (von uns mitgetheilten) Notizen uͤber die Familie des Lord Brougham, daß einer seiner Bruder, wie angegeben, nicht fallirt habe, wohl aber vor einiger Zeit gestorben sey.
In Dublin soll in kurzem eine Versammlung der dorti⸗ gen Einwohner stattfinden, um Anstalten zum feierlichen Em— pfange des (wie ein Dubliner Blatt sich ausdruͤckt) rit⸗ terlichen und hochgesinnten Anglesea, als wiederernannten Lord⸗Lieutenants von Irland, zu treffen.
Das Silbergeraͤth des Herzogs von Northumberland ist fuͤr den bevorstehenden Transport von hier nach Dublin bei kloyds versichert worden, und zwar zum Werth von 60,000 Pfd. Sterl.
Thos. Power Esgr. ist als Kaiserl. Russischer Konsul in Gibraltar anerkannt worden.
Wir haben Lissaboner Zeitungen vom 20sten v. M., ihr Inhalt ist ohne sonderliches Interesse.
Gestern schwankten Coensols nur jwischen 82 und 3, und schlossen zu 3.5 auf Abrechnung. Es war Frage nach 33 pCt., die in Vergleichung bessern Zins bringen.
Man beruhigt sich an der Boͤrse noch immer uͤber die Kriegs- Anstalten in Frankreich, die man als bloße Demon, stratlonen gegen Rußland, die zu keinem Ernst fuͤhren wuͤr⸗ ben, ansehen will. Consols waren jedoch heute etwas flauer, insonderheit auch, da die Buͤcher morgen geschlossen werden; die Notirungen sind 825. 1. 4. 5. 4.3.3, und so schlossen sie auch, mit sehr wenig Umsatz, und Stocks waren knapp. Schatz kammer⸗Scheine 16. 18.
Niederlande.
Aus dem Haag, 5. Dez. Der Königl. Hof hat ge— ern wegen des Ablebens Sr. Majestaͤt Franz ., Koͤnigs eider Sleilien, die Trauer auf 4 Wochen angelegt.
Man will wissen, daß der Koͤnig naͤchstens alle Belgischen Gefangenen freigeben werde; man hofft dadurch die Freilas⸗ sung der Hollaͤndischen Gefangenen von Seiten der provisori⸗ schen Regierung zu bewirken.
General Destouches hat sich von Middelburg nach den
Inseln Schouwen und Süd⸗Weveland begeben, um das Fort Bath zu inspieiren und die Volksbewaffnung auf jenen In— seln zu organisiren.
Eine Abtheilung Spanier und Portugiesen schiffte sich gestern zu Scheveningen ein; eine Masse Volkes, welches in ihnen Ibn r n n an dem Aufstande zu Bruͤgge und Ostende erblickte, uͤberhaͤufte sie mit Schimpfworten und warf ihnen Steine nach.
Antwerpen, 4. Dez. Man glaubt hier, daß Holland die Muͤndung der Schelde, weil sie zwischen zwei Hollaͤndi— schen Ufern sich befindet, fuͤr ein inlaͤndisches Gewaͤsser an— sieht und darum, der Verordnung vom 20. Okt. gemaͤß, keine Einfuhr von dort in die diesseitigen Provinzen gestattet.
Im Monat Oktober sind nicht mehr als 42 Schiffe hier eingegangen; im Monat November ist bekanntlich gar kein 2 in unsern 5 eingelaufen.
Brüässel, 5. Dez. Herr Devaux stattetz gestern im National⸗Kongresse den Bericht der Central⸗-Section uͤber verschiedene die neue Verfassung betreffende Fragen ab. „Soll es zwei Kammern geben?“ so lautete die erste Frage, welche von saͤmmtlichen Sectionen mit großer Stimmen ⸗ Mehrheit bejaht worden ist; nur 35 Mitglieder waren fuͤr eine einzige Kammer. Auf die Frage; „Von wem soll der Senat er⸗ nannt werden?“ waren zehn verschiedene Antworten ertheilt worden: 1) direkt vom Staats-Oberhaupte; 2) zur Haͤlfte von demselben und zur Haͤlfte von den Provinzial-Staͤnden; 3) vom e, , aus .
m von den ern der zweiten Kammer, 4) die ihm von Waͤhlern, welche ein viel hire , entrichten, 5) die ihm von der zweiten Kammer selbst, und 6) die ihm von den Provinzial⸗Raͤthen vorgelegt worden; 7) direkt von den Waͤhlern; s) von den Provinzial-Staͤnden, aus einer ihnen vom . vorgelegten Liste von dreien Kandidaten; g) und 10) endlich soll der Koͤnig drei Kandidaten erwaͤhlen, zon welchen entweder die zweite Kammer zwei, oder der Se—
andidaten⸗Liste, die
nat einen und die zweite Kammer den andern soll streichen koͤnnen, so daß der Uebrigbleibende Senator wird. — Die dritte Frage; „Soll die Senator-⸗Wuͤrde erblich, auf eine gewisse Zeit beschraͤnkt oder lebenslänglich seyn?“ wurde mit großer Stim⸗ men⸗Mehrheit dahin beantwortet, daß die Wuͤrde lebenslänglich, nicht aber erblich seyn soll; 20 oder 30 Stimmen waren fuͤr die Ernennung auf bestimmte Zeit und eine sehr kleine An— zahl von Mitgliedern fuͤr die Erblichkeit. Die vierte Frage: „Welches soll die Zahl der Senatoren seyn?“ ist von mehre⸗ ren Sectionen gar nicht untersucht worden; einige meinten, oder 1 auf 100,009 Einwohner; andere sagten, es wuͤrde gefaͤhrlich seyn, die Zahl beschraͤnken zu wellen. Auf die fuͤnfte Frage: „Weiches Steuer-Quotum soll man bezah— len, um Senator werden zu konnen?“ wurden sehr abwei— chende Antworten ertheilt. Die sechste Frage lautete: In welchem Alter soll man Senator werden tonnen?“ Nan entschied sich mit großer Mehrheit fuͤr das Alter von 35 Jah— ren. Die letzte Frage endlich, ob Senatoren ein Gehalt be— ziehen sollen, wurde im Allgemeinen mit „Nein“ beantwor⸗ tet. Die Central-Section selbst hat sich uͤber diese verschie⸗ denen Fragen ebenfalls auf ahnliche Weise, und zwar mit glei⸗ chen Abweichungen, ausgesprochen. Bestimmter entschied man sich nur dahin, daß die
bduͤrfe; daß sie 1000 Fl. jährlicher Steuern entrichten muͤß⸗ ten; daß sie kein entscheidendes, sondern nur ein suspensives Veto haben; daß sie mit Ausnahme von Finanz- und den die Armee betreffenden Gegenständen auch die Initiative be— sitzen, und daß endlich ihre Sitzungen oͤffentlich seyn sollen. — Die Versammlung wird am naͤchsten Dienstage alle diese Fra⸗ gen im General⸗Comitè nochmals in Berathung ziehen,
Gestern hat mit großem Pompe eine kirchliche Feier zum Andenken aller in der Revolution bisher Gebliebenen stattge⸗ funden. Der Groß-Vikar Sterckx las in der St. Gudula— Kirche die Messe, wonaͤchst auf dem St. Michaels⸗Platze der Grundstein zu einem Denkmale gelegt wurde.
Dänemark.
Kopenhagen, 4. Dez. Unterm gestrigen Datum ist eine Kommission, bestehend aus dem Grafen W. Moltke (von der Staatsschulden⸗Direction, der die. Zoll⸗Intraden an⸗ gewiesen sind), dem Etatsrathe Meyer (vom Finanz-⸗Kollegium), dem Konferenzrathe Schleyer und den Etatsraͤthen Thonning und Muͤller (von der Zoll⸗Kammer), den Etatsraͤthen Jensen und Hopp (von der Schleswig -⸗Holsteinisch-Lauenburgischen Kanzlei) und den Etatsräthen Schirach und Thomsen (von den Obergerichten in Gluͤckstadt und Schleswig) ernannt und mit definitiver Abfassung einer lange beabsichtigten und vor— bereiteten neuen Zoll-Verordnung und Zoll-Einrichtung fuͤr die Herzogthuͤmer beauftragt worden.
Deutschlan d.
München, 4. Dez. Gestern Abends 8 Uhr erschreckte Feuerruf die Bewohner der Hauptstadt. In dem neuen Koͤ—⸗— nigsbau drohte eine Feuersbrunst auszubrechen. Die Flamme hatte, wahrscheinlich in Folge einer Unvorsichtigkeit, in dem innern Geruͤste sich entzuͤndet, wurde aber zum Gluͤck noch in ihrem Keime erstickt. Im Theater mußte, der Stoͤrung wegen, der Vorhang fallen, wurde aber nach einigen Minu⸗ ten wieder aufgezogen und dem Publikum angezeigt, daß die
Gefahr schon voruͤber sey, worauf das Stuͤck bis zum Ende
ganz ruhig ausgespielt wurde.
Freiburg, 2. Dez. In der ,,. Zeitung liest man Folgendes: „Nachstehendes herrliche Ministerial⸗Reskript, wiewohl es unmittelbar nur zur Bekanntmachung an die Be— amten und Wahl-Commissaire bestimmt ist, spricht durch sei⸗ nen edlen, allen guten Buͤrgern hoͤchst kostbaren, beruhigen⸗ den und erfreuenden Inhalt die allgemeine Bekanntmachung, wenigstens auf Privatwegen, an. Wir nehmen es daher nach diesem vollen Inhalt als erwuͤnschtesten Schmuck in un⸗ sere Blaͤtter auf:
Ministerium des Innern. . Karlsruhe, den 26. Nov. 1830.
Da die Wahlen der Abgeordneten zur Staͤnde⸗Versamm⸗
lung naͤchstens stattfinden werden, hinsichtlich derselben aber
die Frage: Ob und welchen Einfluß die Regierung auf diese Wahlen ausuͤben duͤrfte? theils öffentlich, theils m Stillen angeregt worden ist, so haͤlt es die Regierung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs fuͤr Pflicht, ihre Gesinnungen uͤber diesen Gegenstand klar und unzweideutig auszusprechen und in Nachfolgendem ech zur Kenntniß derjenigen Staats⸗ diener gelangen zu lassen, welchen sie die Verwaltung in den verschiedenen Kreisen anvertraut hat, damit solche uͤber deren Willen und uͤber den Sinn, in welchem sie hiernach
Zahl der Senatoren nicht weni⸗ ger als 40 und nicht mehr als 190 Mitglieder betragen
einzigen Bedienten — einem
2667
sich aͤußern und handeln sollen, um so gewisser außer Zweifel seyn moͤgen.
Schon in den ersten Augenblicken, in welchen Se. Koͤ⸗ nigl. Hoheit der Großherzog, nach dem Willen und unter dein Schutz der Vorsehung, die Regierung des Großherzog⸗ thums angetreten, haben Höchstdieselben die feierliche Zusage ertheilt und oͤffentlich verkuͤndet, die Verfassung des Landes heilig halten zu wollen.
Dlese Zusage ging aus der innern Ueberzeugung hervor, daß Se. Königl. Hoheit mit der Regierung des Landes zu⸗ gleich die Verpflichtung uͤbernommen hatten, die Verfassung de e n nach ihrem Inhalte und Zwecke wahrhaft und treu u erfuͤllen. z .
] Hiernach konnte die Großherzogl. Regierung auch nicht den Gedanken hegen, die Staatsbuͤrger des Großherzogthums in einem der wichtigsten Verfassungsrechte zu beschraͤnken oder auf die Wahlen zu Gunsten oder zur Ungunst irgend einer Person, durch welche Mittel es auch sey, einzuwirken.
Im Gegentheil es ist ihr Wille, daß auf die einzelnen Wahsen von Seiten der Regierungs⸗-Beamten weder mittel⸗ bar noch unmittelbar eingewirkt werde.
Dagegen konnen die hoͤheren und niederen Beamten bei schicklicher Gelegenheit, namentlich gegen die Wahlmaͤnnen im Allgemeinen und ohne Bezug auf bestimmte Per sonen, sich dahin a⸗ußern:
Die Prufung und Wuͤrdigung der auf dem Landtag zu verhandelnden wichtigen Gegenstaͤnde, vor welchen alle oͤrtli⸗ chen und persoͤnlichen Interessen in den Hintergrund treten, erforderten redliche und verstaͤndige Maͤnner, welche, mit den Beduͤrfnissen der Zeit, insbesondere hinsichtlich des Großher⸗ zogthums, bekannt, zu beurtheilen vermochten, was in der Gegenwart zu bewirken und was der naͤchsten und der spaͤ— tern Zeit zu uͤberlassen seyn; die, geneigt, alle Meinungen zu hoͤren, alle Gruͤnde abzuwaͤgen, in ihrem Urtheil sich frei hielten von dem Einfluß oder dem Zwang , n. Par⸗ teien; die ihre Ansichten mit Freimuͤthigkeit, mit nstand und Wurde vorzutragen wuͤßten und, wenn sie oͤffentliche Ein— richtungen oder Qinzelne Vorgange zu tadeln faͤnden, sich ver⸗ gegenwärtigten, daß nur derjenige Tadel wohlthaͤtige Folgen haben koͤnne, der belehrt, aber nicht aufregt und nicht erbit— tert, der auch nicht um die Gunst des Augenblicks zu errin⸗ gen, sondern in dem Wunsch nach dem Bessern vorgebracht wird. ;
Solche Abgeordnete, die in diesem Sinn und auf diese Weise handelten und nach diesem Ziele strebten, koͤnnten auf den gerechten Dank ihres Fuͤrsten so wie des gesammten Landes Anspruch machen.
Im Uebrigen werden Se. Königl. Hoheit der Großher⸗ zog thun, was die Pflicht und die Ehre von Ihnen fordert, mit Treue und Gewissenhaftigkeit, ohne Zoöͤgerung, aber auch ohne Uebereilung.
Ihr hoͤchstes Bestreben seit dem Beginn Ihrer Regie— rung war kein anderes und wird kein anderes seyn, als das Ihnen von der Vorsehung zur Regierung anvertraute Land, Das Sie mit Liebe Ihr Vaterland nennen, in Beziehung auf buͤrgerliche Freiheit, Sittlichkeit und Wohlstand der hohen Stufe entgegen zu fuͤhren, der es nach seinen Verhaͤltnissen empfaͤnglich und nach dem Charakter seiner aufgeklaͤrten, fleißigen und thaͤtigen Bewohner wuͤrdig ist.
Se. Köoͤnigl. Hoheit zahlen hierbei auf die Liebe und Treue ihres Volkes und auf die Unterstuͤtzung aller redlich gesinnten Freunde des Vaterlandes.
Der Kreis,Direktor hat dies zur Kenntniß der Beam—
ten und der Wahl⸗-Kommissarien zu bringen. Frhr. v. Berckheim.“
Bei der gestern stattgehabten Wahl der Wahlmaͤnner wur⸗ den durch Stimmen⸗Mehrheit gewaͤhlt, die Herren; 1) Hof⸗ rath und Prof. Dr. von Rotteck; 3) Siegel, Apotheker; 3) Hofrath und Prof. Dr. Beck; 4) Schinzinger, Universitaͤts⸗ Wirthschafts⸗Administrator; 5) Wetzel, Hofgerichtsrath; 6) Bannwarth, Ober⸗Buͤrgermeister; 7) Erggelet, Wachszieher;
8) Keller, Vogt in Herdern. . Der Koͤnigl. Franzoͤsische Bot—
Karlsruhe, 4 Dez. — schafter am K. Oesterreichischen Hofe, Marschall Maison, ien hier durchpassiirt.
ist diese Nacht auf der Reise nach — — Wolfenbuͤttel, 8. Dez. Die letzthin erwaͤhn⸗ ten Geruͤchte, daß Herzog Karl von Osterode aus nach See— sen gegangen sey, haben sich nicht bestaͤtigt. Nachdem der Herzog in Folge des vor feinem Absteige Quartier in Oste⸗ rode entstandenen Aufruhrs, mit Zurücklassung seiner Wagen, die Flucht ergriffen hatte, setzte er zu Fuß, und nur von einem ranzosen — begleitet, auf der Nordheimer Heerstraße den Weg fort und erreichte, nach Verlauf von beinahe zwei Stunden, das Dorf Dorste, wo—
selbst er erschoͤpft und ermattet in dem dortigen Wirthshause ankam und, um sich nur einigermaßen zu erholen, sich auf ein Strohlager warf, jedoch schon am andern Morgen sehr fruͤh des Wirths einspaͤnnigen Ackerwagen, auf welchen in der Eile einige Bunde Stroh gelegt wurden, bestieg und nach Nordheim eilte. Gegen 6 Uhr des Morgens langte der Her⸗ zog, durchaus unkenntlich, bei dem Gastwirth Sonne daselbst an, äußerte große Unruhe und Beaͤngstigung und forderte nach Heili⸗ genstadt Reitpferde, welche man ihm indeß, da der Wirth die Ange⸗ tommenen fuͤr fluͤchtige Studenten hielt, verweigerte. Er sah sich daher gezwungen, einen Wagen mit zwei Pferden von dem— selben zu miethen, der ihn entweder nach Witzenhausen oder Heiligenstadt — dieses wurde unbestimmt gelassen — fahren soͤllte., Nach 6 Uhr fuhr der Herzog aus Nordheim, ent— schloß sich aber, dicht vor Gottingen den Weg nach Heiligen⸗ stadt einzuschlagen, welches er auch am Nachmittag erreichte. — Den neuesten Nachrichten zufolge, ist Herzog Karl vorge stern von Heiligenstadt in Gotha eingetroffen. — Der Graf von Oberg, Abgesandter der Braunschweigischen Landschaft an Se. Majestaͤt den König von Großbritanien, ist am Zten d. M. uͤber Frankfurt a. M. von London wieder in Braun⸗— schweig angelangt. Vergestern Morgen um 6 Uhr kam der Landes- Steuer⸗Secretair Bolte, welcher bisher bei dem Hof⸗ und Justizrath Dr. Fricke in Frankfurt a. M. und Fulda als Secretair fungirt hatte, in Begleitung zweier Seesener Buͤr⸗ ger Offiziere in Braunschweig an; Nachmittags traf auch der Hauptmann Bause, von Gotha zuruͤckkommend, daselbst ein.
Gotha, 7. Dez. Der Herzog Karl von Braunschweig welcher am Zten d. uͤber Eisenach hier eingetroffen war, 9 nach viertäͤgiger Anwesenheit hierselbst, in verwichener Nacht von hier nach Metz abgereist.
— — Frankfurt, 4. M, 5. Dez. Am ersten Tag der Her⸗ glossenen Woche war etwas Lebhaftigkeit im Handel mit Dester⸗ reichischen Stagtspapieren zu bemerken, die mittleren Spekulan⸗ ten machten einige Ankaͤufe noch auf den November⸗Abrechnungs. Termin, und die Course zog en etwas an. Die, Differenz gegen die letzte Börsen⸗Notirung betrug bei den Metall iques pCt., bei den Bank⸗Actien 5 Fl. Fro Stuͤck, bei den Partial 4 pCt. und bei den Polnischen . 3Rthlr. Den Grnnd zu dieser momentanen Besserung fuchte man in dem Umstand, daß gerade von Wien per Esta⸗ fette br here Cgurse gekommen waren, auch die Englischen Stocks nach ben neuesten Berichten etwas fester standen. Inwischen kam es doch u keinen nahmhaften Umsaͤtzen, indem die bedeutenderen Ge⸗ haft eue sich still verhielten und eher ein Fallen der Course zu erwarten schienen. Die am 50. Nov. eingetretene Liquidation siel fur die Spekulanten aufs Steigen unguͤnstig aus. In allen Gattungen der Fonds, vorzugsweise aber in den Hauptsorten Sesterrelchischer Effekten, waren bereitwillige Abgeber am Markt; es herrschte allgemeine Flauheit, und die Course saͤmmtlicher Pa⸗ piere erfuhren eine ruͤckgaͤngige Bewegung. Veranlaßt wurde diefe Erscheinung vornchmnlich durch die Rückwirkung, welche die zu Wien und Paris gefallenen Notirungen auf unsern Platz uͤbten. Es ergab sich ein flarker ücherfluß effektiver Stücke, besonders der Oesterreichischen Haupt-Effekten, und unter diesen wieder der zvro?. Metalligues; Viele reciie Ablieferungen fanden statt, waͤh⸗ rend unsere ersten Haͤuser durchaus keine Kauflust zeigten, viel⸗ mehr ihre Baarschaften fest an sich hielten. Geschaͤfte guf. sixe Lieferung wurden durchaus nicht gemacht, obschon sich viele Ab⸗ geber mit Offerten bemerklich . Vom 1. bis 4. Dezember gingen die Courfe der Staatspaplere noch mehr zuruͤck. Viele änserer mittleren und kleinen Spekulanten boten ihre Effekten aus. Dic Folge war, daß 5proc. Metalliques um 3 bis 1 pet; äpröe. Vtetalliques un 3 pCt., Bank- Aletien um 13 Fl. pr. Stück und Partial um z pCt. wichen, und selbst zu den billigeren Prei. sen sich kein Kaufen einstellen wollte, was auch nicht anders seyn konnte, da sich alle n g, und merkgntilischen Berichte in diesen Tagen vereinigten, die Course zu druͤcken und das Ver⸗ trauen zu hemmen. Die aus . laut gewordene Kriegs⸗ beforgniß, der noch immer höchst verwickelte Zustand der Belgi⸗ chen Angelegenheiten, die Ruͤstungen der . Maͤchte, der be⸗
enkliche Zustand aller Haupt⸗Boͤrsen — diese stbrenden Verhaͤltnisse usammen konnten nur sehr nachtheili auf das Geschaͤft in Staats⸗ andischen Fonds ging, in Folge der anhaltend
ungunstigen Berichte von Amsterdam, durchaus ni ts um; es wa⸗ ren wohl Abgeber, aber keine Nehmer dafuͤr am Platz. Der be⸗ beutende Rückfall der Spanischen Fonds an der Pariser Bbrse
ffekten wirken. 7 Ho
verschlte nicht, auch hier zu wirken sie waren ganz ohne Nach⸗ frage. Auch die Neapolitanischen Papiere, ob
Paris fester ih rg. erfuhren bei uns ei uͤnserer angefehensten Hauser machte nische Loose haben sich nach Eingan
schaffen, d
li Au . Das
und liegt desse lonen u von Ef⸗ J chsel⸗Handel che wenig Leben. aris aller k. S. waren etwas gesu stil und ohne Frage. Gute Disko