1830 / 346 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 14 Dec 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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und der Grundgesetze des Deutschen Bundes, in denen sich der Inhalt seiner g. und Pflichten, die Richtschnur seiner Hand⸗ ungeu verzeichnet finden, konnen solche e, e, e. auf⸗ estellt werden, konnen sie nirgend Einggng gewinnen. Den Sat es „Courriers“: die unterzeichnenden Maͤchte der Wiener Kon⸗ reß Akte hätten dem König der Niederlande seine neue Ecwer⸗ ung nur gegen aͤußeren Angriff, nicht aher gegen innere Revo⸗ lution garaͤntiren koͤnnen, so wenig, als irgend cine Macht ihm cine Garantie geboten habe 86 die inneren Bewegungen, welche vor dem Tausche die Fuͤrstenthümer Nassau⸗Dillenburg u. . w. hätten beunruhigen koͤnnen, diesen Satz kann man eradezu umkehren. So gut, wie weiland der Kgiser da war, um 965 Rühr zu Dillenburg, und wo es sonst im Umfange des Reichs erforderlich seyn möchte, zu wahren, se gut ist jetzt der Bund die dazu berufene Macht, dessen Huͤlfe jedes Mitglied in Anspruch nehmen darf, wenn es die landesherrliche Autorität im eigenen Staate verkannt sieht und ihm zu deren Herstellung die Kraͤfte mangeln, dessen Einschreiten in solchem Falle nicht etwa nur von feinem guten Willen abhängt, vielmehr als eine unabweis⸗ liche Pflicht und in Gemaͤßheit seiner Grundgesetze (Wiener Schlußakte Art. 25. 26. von ihm geleistet werden muß. Wozu waͤre der Bund denn überhaupt geschaffen, wozu haͤtte der erste Pariser Friede denn schon bestimmt;: „Die Staaten Deutsch⸗ lands sollen unabhangig feyn und vereint durch ein föͤdergti= ves Band / wenn nicht die Deutsche Nation durch die⸗ ses Band jene Einheit und Kraft, jene Garantie gegen aͤußeren Angriff wie gegen innere Anarchie wieder gewinnen wollte und

sollte, wie sie einst die Aufgabe der Reichsverfassung und des Deutschen Kaisers an deren Spitze gewesen? wenn nicht Regen⸗= ten wie Regierte in ihm erstarken sollten, sicher vor gegenseitiger

Willkuͤhr und Zuͤgellosigkeit, sicher vor dem Uebermuthe der Nach—⸗ barn? Ob der ü ungesetzliche Zustand des Groß⸗ herzogthums Lutemburg das rgebniß einer selbststaͤndigen Revo⸗ lution, wie der Courrier behaußtet, oder einer Usurpation von Seiten der Belgier ist, kann demnach für die Verpflichtung des Bundes keinen Ünterschied begruͤnden, seine Huͤlfe ist in beiden Faͤllen gleichmaͤßig Pflicht. Welchen besonderen Anlaͤssen der Aufstand der Luxemburger im Grunde beizumessen oder in wie fern die sogenannten Belgischen National⸗Beschwerden auch auf sic Anwendung finden, ist bis jetzt noch wenig klar geworden. Die Belgischen Blaͤtter, so sehr sie auf alle Vorwande haͤtten bedacht seyn sollen, die Einverleibung Luremburgs zu beschoͤnigen, haben sich wenig Muͤhe gegeben, dies naͤher zu erdrtern. D ersten Aeußerungen der Unzufriedenheit im Großherzogthume schie⸗

nen rein lokaler untergeordneter Art zu seyn, es würden Exeesse

geren die Graͤnz Zollamter veruͤbt, Steuer Register vernichtet u. gl. m. Darauf ersolgte rasch jenes Dekret der provisgrischen Regierung, wodurch der Deutsche Bundesstagt zu einem integri— renßen Bestandtheile Belgiens umgeschaffen werden sollte, Die Autoritaͤt des rechtmaͤßigen Landesherrn zeigte sich ungenügend, den Aufstand zu unterdrücken, den Abfall zu verhuͤten. Fürcht, Unverstand und Uebermuth mögen die Bereitwilligkeit erklaͤrlich machen, mit der die Lutemburger sich jenem usurpatorischen De⸗ krete fuͤgten, gerechtfertigt wird sie nicht. Waren ihre Beschwer⸗ den 6 zu deren Anbringung ihnen der Rechtsweg von dein Landesherrn abgeschnitten worden, so stand ihnen, 4f6 Unterthanen eines Deutschen Bundesfuͤrsten, der Rekurs an die n, e,, , , offen. Jeder andere Ausweg war und ist eine Verletzung ihrer Pflichten gegen den Herrn wie gegen den Bund, und diesem kann Niemand das korrespondirende Recht absprechen, sie, wie es auch geschehe, wieder zur Einkehr bringen. Wir schließen fuͤr e, die neuesten Doktrinen des „Courrier,“ nach welchen die Weisheit des Belgischen Kongresses in allen seinen Entschluͤssen nur die Aufrechthaltung des Europaͤischen Friedens beabsichtigt, noch zu manchen Bemerkungen Stoff geben durften und sogar guͤtliche Vorschlaͤge zur Erledigung der Luxemhurgi⸗ schen Frage anzudeuten scheinen. Wunvern solltg es uns wenig⸗ ens nicht, wenn die naͤmliche humoristische Ansicht der Dinge, n welcher die Schoöttischen Sohne des Nebels einem von ihnen erleichterten Reisenden zu der uͤberstandenen Lebensgefahr höͤflich Gluͤck zu wuͤnschen pflegen, auch dem deutschen Bunde noch eine Aussicht auf das Lob und den Dank des „Courrier“ eröffnen sollte, daß durch die Weisheit seines Benehmens und durch die Willigkeit seines Opfers Europa mit sich selber versßhnt und der . desselben, , . vorlaufig und bis cin neues elgisches Geluͤsten an den Thuͤren desselben zu nagen heginnen

möchte, fuͤr geschlossen zu achten sey.“

Y hl a n d.

Berlin, 12. Dez. Im vorigen Monat sind auf der

Oder aus Ober- Schlesten 105 Schiffe mit Bergwerks-Pro—

dukten, 8 Schiffe mit Brennhelz und 10 Gänge Bauholz in Breslau angekommen.

Gartenbau ⸗Verein.

In der 92sten Versammlung des Vereins zi des Gartenbaues in den Königl. Preußischen

Befoͤrderung

Gedruckt bel A. W. Hayn.

Glashaͤuser, die Kuhstaͤlle, insofern sie gegen

Die

taaten vom 5.

Dez. d. J. wurden vorgetragen: die Mittheilungen einiger bei der Gartenbau⸗Gesellschaft zu Heringen (Regierungs⸗Bezirk Merse⸗ burg) verhandelten Gegenstaͤnde, wobei unter Anderm eine zweck⸗ maͤßige Anleitung zur pfanng der Baͤume und Straͤucher und die Andeutung, wie auf dem Lande, in Ermangelung kostspieliger ! uͤden gelegen, zur Durchwinterung harter Gewaͤchse henutzt werden konnen; insbe⸗ sondere ergab sich aber cus diesen Mittheilungen das fortgesetzte Bestreben jener Gesellschaft, den Landmann immer empfaͤnglicher fuͤr den Nutzen und die Annehmlichkect des Gartenbaues und der Landes⸗Verschoͤnerung uͤberhaupt zu machen. Ferner: eine Ueber⸗ sicht von den Versuchen des Herrn Regierungsraths von Tuͤrk in Potsdam, die besten Arten von. Morus alia h ochst m mig hierher zu verpflanzen, nebst Mittheilungen uber einige neue Ab⸗ arten des weißen Maulbeerbaums, unter Empfehlung der in Nordhausen erschienenen Anweisung zur Erziehung und Behand⸗ lung des Maulbeerbaums, von Kektembeil; Bemerkungen uͤber die vorgeschlagene Bedeckung der jungen Bagumpflanzen mit Laub, zur Abwendung der Engerlinge (Larve des Maikaͤfers); Vorschlaͤge zur Durchwinkerung der Spalierbaͤume durch Umgebung derscl⸗ ben mit Rasen und Ausfuͤllung des leeren Raums mit trockenem Sande, so wie durch Vorsteckung von Bohnenstangen auf 8 Zoll Entfernung und Ausfuͤllung des Raumes zwischen diesen und dem Spaliere mit trockenem Laübe; Mittheilungen des hiesigen Kunst⸗ und Handelsgaͤrtners Herrn Limprecht über seine Methode der Camellienzucht zur . des haͤufigen Abfallens der Bluͤ⸗ thenknospen; Erlaͤuterungen des Herrn Garten Direktors Otto Über die in England mit Vortheil zur Ausfuͤhrung gebrachte Heizung der Gewaͤchshaͤuser darch heißes Wasser, welches in Röhren, statt der Feuerungs⸗Kanale, in die Haͤuser geleitet, in Circulation erhalten und dadurch eine stets gleichmaͤßige Tempe⸗ ratur erzeugt wird; der Herr Professor von Schlechtendal gab Mittheikung von den durch Herrn Professor Meyer zu Königs berg in Pra und durch Herrn Prof. Claas Mulder in Franeker ange—⸗ steltten Versuchen, um das Wachsen der eng, und ihrer ein⸗ elnen Theile zu messen; auch gab derselbe Nachricht von der Absicht des Herrn Professors Necs v. Esenbeck in Breslau, seine im Jahre 1813 in Erlangen erschienene Synopsis der artenreichen Gastung der Astern, von denen wir eine so große Menge zur Bekorirung unserer Gaͤrten benutzen, einer neuen Bearbeitung zu

unterwerfen nnd diese für den Botaniker, wie i den Garten⸗

reund und Gaͤrtner, gleich interessante und nuͤtzliche Bearbeitung in Lieferungen zu 25 Kupfertafeln herauszugeben. ;

Die 14e Lieferung der Verhandlungen des Vereins mit einem Kupfer hat die Presse verlassen und wird den mit Beitragen nicht rückstaͤnd igen Mitgliedern zugesendet werden; auch ist dieselbe in farbigem Umschlage geheftet 3 2 Rthlr. zu haben, durch die Nikolaische , ,. und bei dem Secretair des Ver⸗ eins, Zimmerstraße Nr. Sia. in Berlin. 93

Königliche Sch anspiele. Montag, 13. Dez. Im Schauspielhause: Koͤnig Phi— lipp, historische Tragödie in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. Is Potsdam: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abtheilungen, mit eingelegtem Solotanz; Musik von Rofsini. (Herr Schmuckert, Großherzoglich Badenscher Hof— Opernfaänger: Graf Almaviva, und Dlle. Haͤhnel, Hof— Opernsäugerin vom K. K. Hoftheater am Kaͤrnthner-Thore zu Wien: Rosine, als Gastrollen.) Koͤnigstädtisches Theater. Montag, 13. Dez. Die weiße Dame, komische Oper in 3 Akten. (Due. Schindler, vom K. K. Hof-Opern-Thegter naͤchst dem Karnthnerthore zu Wien, neu engagirtes Mit— glied dieser Buͤhne: Anna, als dritte Antritts⸗-Rolle.)

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 7. Dezember.

Niederl. wirkl. Schuld 39. Kanz-Billets 153. Metall. Russ. Engl. Anl. Sz.

Frankkurt a. M., S. Dezember. Sprec. Metalliq. S853. S8. roc. J83. I83. 2Iproec. 4b. Iprec. 193. Brief. Bank- Actien 1228. 1225. Part. 39 1153. 115. Lebse zu 100 FI. 165. Brief. Poln. Lose 483.

Hamburg, 10. Dezember. . Oesterr. proc. Metalliq. S2. 4proc. I3. Brief. Bank- Actien 9g35. Russ. Engl. Anl. pr. ült. St. Russ. Anl. Hamb. Cert. I91. Poln. pr. ult. . Din. 52.

Wien, 6. Derember.

proc. Metall 917. 4proc. Ss. 24proc. 47. El. 1 7 r inn rn ic Bank- eic ii.?

Wien, J. Dezember. Fproc. Metall. Sg5. 4proc. 80). 241proc. 471 FI. 166 Part. Oblig. 116. Bank- Actier 1017273.

Oesterr. õproe.

Loose za 1060

Loose 2a 100

Redaeteur John. Mitredacteur Cottel.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

W

Berlin, Dienstag den 14ten Dezember

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Im Bezirk. der Koͤnigl. Regierung

zu Breslau ist der General-Substitut und Lektor an der St. Maria Magdalena⸗-Kirche daselbst, Muller, zum Pastor in Riemberg, Wohlauschen Kreises, ernannt worden;

zu Danzig ist zu der erledigten Pfarrstelle in Stelle der bisherige Pfarrer in Lichtfelde, Herr Hartwid, ge— waͤhlt und landesherrlich bestaͤtigt worden;

zu Stettin ist der bisherige Rektor in Anklam, Karl Eduard Theodor Purgold, zum Prediger in Ziegen orth, Uckermuͤnder Synode; der Kandidat der Theologie, Franz Albert Brede, zum Prediger in Netzelkow, Sy— node Usedom; der Kandidat der Theologie, Gustav Eduard Ludw. Belling, zum Prediger in Raduhn bei Greiffen— berg; der bisherige Prediger und Rektor in Freienwalde, Karl Friedrich Medenwald, zum Prediger⸗Adjuaktus in Dörings hagen, Synode Naugardt, und der bisherige Sub—⸗ rektor in Anklam, Karl Friedr. Wilhelm Prielipp, zum ersten Prediger bei der St. Nikolai-Kirche daselbst er— nannt worden. J

Angekommen: Se. Excellenz der K. Niederländische General Lieutenant, außerordentliche Gesandte und bevoll— maͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Perpon⸗ cher, von Magdeburg.

Zeitungs-RNachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 6. Dez. Vorgestern hatten der Koͤnigl. Sar— dinische Botschafter und der Königl. Daͤnische Gesandte Pri— vat⸗Audienzen beim Koͤnige. Se. Majestaͤt arbeiteten dem— naͤchst mit dem Unter⸗Staats⸗Secretair im Finanz⸗Ministerium, Staathrath Thiers.

Den vier gefangenen Ministern wurde gestern in Vin— cennes die Resolution der Deputirten⸗ Kammer und der von der Pairs⸗Kammer auf den Bericht des Grafen von Bastard gefaßte Beschluß notifieirt.

Das Bureau des polytechnischen Vereins, bestehend aus dem Deputirten Herrn von Traey, als Praͤsidenten, dem Pair Vicomte von Praslin und dem Divisions-Inspektor der Bruͤcken und Chausseen, Herrn Vauvilliers, als Vice— Praäͤsidenten, und den Herren von Pontécoulant, Comte, La—

rabit und Frangois, als Secretairen, laßt folgenden in seiner

Sitzung vom 30sten v. M. gefaßten Beschluß durch die oͤf⸗

fentlichen Blaͤtter zur Kenntniß des Publikums bringen: „Die Verordnung vom 13. Nov. uͤber die Organisation der poly⸗

technischen Schule ist der Gegenstand zahlreicher und le ö. ĩ

ter Angriffe gewesen. Der polytechnische Verein glaubt sich, seiner Natur nach, dazu berufen, seine Meinun r diesen Gegenstand abzugeben. Er bereitet demnach eine nun sas arten hen uͤber die in der polytechnischen Schule einzufuͤhrende ordnung und Unterweisung, inso fern das Institut dem Lande von wahrhäftem Nutzen seyn soll, vor. Der polytechnische Verein glaubt aber die Beendigung dieser wichtigen Arbeit nicht abwarten zu muͤssen, um die Erklarung abzugeben, daß die wesentlichsten Bestimmungen der neuen Organisation ihm nur von engher— zigen Ansichten, die dem wahren Interesse des Staats nichts weniger als angemessen sind, eingegeben worden zu seyn schei—⸗ nen. Er glaubt, daß die Regierung nur durch die Abwei— chung von dem edlen Zwecke, den die beruͤhmten Stifter der

1830.

Schule sich vorgesteckt, zu der ruͤckgaͤngigen Bewegung hat veranlaßt werden konnen, die sie, ohne daß sie es ht zu wissen scheint, angetreten hat.“ Der polytechnische Ver— ein besteht ausschließlich aus ehemaligen Zoͤglingen der poly— technischen Schule.

Die Kommission, die dem Gesetze vom 30. August d. J. gemäß die Anspruͤche derer pruͤfen soll, die in Folge der Er— eignisse des Juli eine Entschaͤdigung verlangen, besteht aus 9 Mitgliedern unter dem Vorsitze des Praͤfekten des Seine⸗ Departements. .

Der Marquis von Rezende ist aus St. Petersburg hier angekommen.

Der seit 1815 verbannte General, Lieutenant Lallemand ist am 1. Dezember, von Philadelphia kommend, in Calais gelandet und bereits hier eingetroffen.

Der General Delacroix, welcher wegen von ihm gelei— teter Anwerbungen fuͤr die Spanischen Insurgenten verhaf— tet worden war, ist wieder frei gelassen worden.

General Mina ist am 2. Dezember in Bordeaux ange⸗ kommen.

Aus Toulon meldet man, haß mittelst des Telegraphen daselbt der Befehl eingegangen sey, zwei Linienschiffe und sechs Fregatten, wovon drei zu 60 Kanonen, auszuruͤsten.

Briefen aus Lissabon vom 29. Nov. zufolge waͤre dort eine weitverzweigte Verschwoͤrung gegen Dom Miguel entdeckt worden, in deren Folge zahlreiche Verhaftungen statt gefunden haͤtten. t

Der Portugiesische Professor Margiochi, ehem liger Praͤ⸗ sident der Cortes und ein ausgezeichneter Mathematiker ist hier angekommen. Auf seinen Antrag beschlossen seiner Zeit die konstituirenden Cortes die Abschaffung der Inquisition.

Verhdr des Grafen Guernon de Ranville.

Fr. In welchen Beziehungen standen Sie mit dem Fuͤrsten Polignae, als Sie berufen wurden, an dem Ministerium vom 8. August Theil zu nehmen? A. ö hatte weder in einer direk⸗ ten, noch in einer indirekten Bezichung zu ihm gestanden. Fr. Wurden Sie nicht berufen, weil man Gie den verfassungs maͤßi⸗ gen Institutionen wenig guͤnstig, oder mindestens geneigt glaubte, bedeutende Aenderungen darin vorzunehmen? A. Ich kann nicht wissen, welche Gruͤnde Herrn v. Polignae bestimmten, mich in den Minister⸗Rath zu berufen; unbestreitbar aber ist es, daß auf meine Wahl keine der von Ihnen angegebenen Ruͤcksichten Einfluß ha⸗ ben konnte. Als Advokat, wie als Justiz-Beamter, habe ich nie eine Gelegenheit voruͤbergehen lassen, meine politischen Grund⸗ . guszusprechen; sie lassen sich in zwei Worte . er Koͤnig und die Charte. Fuͤr den Koͤnig die aufrichtigste An⸗ haͤnglichleit und die tiefste Ehrfurcht; großes Ungluͤck hat die Intensitaͤt dieser Gefuͤhle in mir nur gesteigert, Fuͤr die Charte eine unerschuͤtterliche Treue, die sich hauptsaͤchlich auf die Ueber⸗ zeugung gruͤndete, daß sie die sicherste Buͤrgschaft fuͤr die Dauer des Throns und der öffentlichen Freiheiten sey. Diese meine Gesinnungen gab ich Herrn Rocher, Rath am a,, , zu erkennen, der von Herrn v. ol ene beauftragt war, mir im Oktober die ersten Eröffnungen uͤber sein wer,, mich ins Ministerium zu berufen, zu machen. Ich wunsche, daß Herr Rocher daruͤber verhoͤrt werde. Fr. Inzwischen scheint es, daß Sie nach Ihrem Eintritt ins Ministerium Anlaß hatten, zu e. ben, daß Herr v. Polignae Ideen naͤhre oder von Vorschlaͤgen bestuͤrmt werde, die dem Hal chen der damals vorhandenen Re⸗ gierung sehr entgegen waren. Man muß diese gerung ma⸗ chen, weil Sie än 153. Dezember sich fuͤr verpffichtet hielten, diese Ideen und Vorschlaͤge in einem Memoire ga . . das wir Ihnen hiermit vorlegen. Welches waren die am meisten vor⸗ ragenden unter diesen Ideen und Vorschlaͤgen? A. Diese Frage beruht auf einer falschen Auslegung. Es ist eine Thatsache, daß zu der Zeit, wo ich die mir von Ihnen vorgelegte Note verfaßte, weder Herr von Polignae noch ein anderes Mitglied bes Minister⸗Raths den Verdacht in mir erweckt hatte, daß Plaͤne gegen die Charte vorhanden seyen; aber da die Blaͤtter taglich mit angeblichen Staatsstreichen drohten, die nur im Kopfe ihrer Redaecteure vorhanden waren, so glaubte