1830 / 352 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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seyen. Mit Leidwesen erfahre er, daß die dreifarbige Fahne dabei bemerkt worden, und hoffe er, daß dem nur ein Irt— thum zum Grunde liege, denn einzig und allein die National farben sollten sich bei solchen Gelegenheiten blicken lassen. Er seinerseits wuͤrde sich im vorigen Jahre eben so sehr der oͤf—

fentlichen Deployirung einer weißen Fahne, wie jetzt der einer

dreifarbigen, widersetzt haben. Lord J. Russel meinte, daß, wenn auch ein Gewerk die dreifarbige Fahne getragen habe, daraus noch nicht gefolgert werden konne, daß es mit den

eigenen Nationalfarben oder mit dem eigenen Koͤnige unzu⸗—

frleden sey. Hr. R. Gordon zeigte an, daß er am näch— sten Montage eine die Aufmerksamkeit des Hauses verdie— nende Bittschrift, hinsichtlich einer Emancipation der Juden, uͤberreichen werde.

London, 10. Dez. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses hat auch die zweite Lesung der Regentschafts— Bill stattgefunden.

Der Marquis v. Conyngham nebst seiner Familie kamen vor einigen Tagen in Dover an, um sich von dort nach Calais und uͤber Paris nach Florenz zum Lord Albert Co— nyngham zu begeben, der sich seiner geschwaͤchten Gesundheit wegen seit langerer Zeit dort aufhaͤlt.

Bald nach der Schlacht von Waterloo bildete sich in Sheffield ein Verein unter dem Namen der „Freunde Wel— lingtons“; er ließ eine seidene Fahne mit dem Bildnisse des Herzogs zu Pferde verfertigen, die 21 Guineen kostete. Nach—⸗ dem sich der Herzog im Parlamente gegen alle Reform er— klaͤrt hatte, verlor er die Gunst des Vereins, welcher in Folge dessen vor einigen Tagen die oben erwahnte Fahne auf einem freien Platze in Sheffield öoͤffentlich verbrennen ließ. Wie es heißt, hat die Gesellschaft jetzt den Namen der „Freunde Grey's“ angenommen.

Briefe und Zeitungen aus Bogota bis zum 22. Sept. und aus Carthagena bis zum 6. Okt. bestäͤtigen die Nach⸗ richt, daß Bolivar, dem Rufe der siegreichen Partei Colum— biens folgend, sich noch einmal an die Spitze der Republik gestellt hat. Er hat Carthagena am 29. Sept. verlassen und ist nach Bogota gereist. Seine ordnungsmäßige Wahl zum Praͤsidenten soll im Januar stattfinden.

Niederlande.

Aus dem Haag, 14. Dez. Herr Cartwright, welcher hier angekommen war, ist, nachdem er sich mit verschiedenen

auswaͤrtigen Gesandten unterhalten, wieder nach Bruͤssel

abgereist.

Es herrscht die unbeschreiblichste Thaͤtigkeit bei unserer Seemacht, besonders im Ausruͤsten kleinerer Fahrzeuge. Da— gegen haben die Belgier gar nichts aufzubringen. Schon hat man Nachricht von der Heimkehr unsers Geschwaders aus Toulon. .

An Verzeichnissen freiwilliger Beiträge werden unsere

Blaͤtter taͤglich reicher, auch ist schon aus Amsterdam u. s. w.

das schoͤne Beispiel nicht selten, daß Steuerzahlende zu der gezwungenen Anleihe die Empfangscheine dafuͤr anzunehmen ablehnen und den ganzen Betrag dem Vaterlande schenken.

Herzogenbusch, 12. Dez. Der Oberst Guicherit hat 3. Kommando der Infanterie in der hiesigen Festung er—

alten.

Dem Vernehmen nach befinden sich in Venloo jetzt 12 bis 1500 Insurgenten, die seit dem Zuge des Herzogs Bern— hard von Sachsen⸗Weimar nach Mastricht die Festung so viel als möglich in , , , , gesetzt haben. Es soll ihnen jedoch noch so sehr an Kleidungesstuͤcken fehlen, daß sie gegen die Winterkaͤlte weniger als gegen einen an— dringenden Feind geschuͤtzt sind. Mellinet besinzet sich mit seinem Corps, das einige Hundert Mann stark ist, in Rure—⸗ monde. Pontécoulant war zuletzt in Hasselt, doch, dem An— scheine nach, ganz ohne Truppen; seine Legion scheint aus— ein ah gelaufen zu Eon,

Antwerpen, 13. Dez. Das Hollaͤndische Geschwader befindet sich fortwährend in unveränderter Stellung vor un serer Stadt. Auf der Citadelle ist eine große Thätigkeit wahrzunebmen; fortwährend kommen Transport⸗-Schiffe dort an, um Kugeln und anderes Material einzunehmen, wahrend h, Brennholz, Heu, Stroh u. s. w. bringen und aus—

Es heißt, daß General George den bejahrten General Chassé im Kommando der Citadelle abloͤsen werde.

Hr. Cartwright ist gestern Abend nach dem Haag hier durch— gereist. Man sagt, er sey der Ueberbringer wichtiger Depe— schen von Seiten der Gesandten der 5 Maͤchte zu London, in Beziehung auf die Nichtvollziehung des Waffenstillstandes.

t BVBruͤssel, 13. Dez. Der National⸗-Kongreß beschaͤf— tigte sich heute mit der Frage hinsichtlich zweier Kammern,

die dem neuen Belgischen Staate zu verleihen waͤren. Der Graf von Celles sprach sich entschieden fuͤr eine einzige Kammer aus, und zwar sagte er: „Um uns auf eine frei—

sinnige Weise zu konstituiren, haben wir nicht noͤthig, im

Auslande das Muster dazu aufzusuchen. Ich hege kein Ver— trauen zu Institutionen, die uns aus der Fremde zukommen, aus welchem Lande sie auch immer herstammen moͤgen. Be— sonders aber sollten wir sehr mißtrauisch gegen Alles seyn, was von den Britischen Inseln kommt; denn es herrscht durchaus keine Aehnlichkeit zwischen den Sitten und Gewohn— heiten der Bewohner Großbritaniens und denen von Bel⸗ gien. Aber auch Las Beispiel Frankreichs wollen wir unbe— achtet lassen. Wir wollen Belgier, frei und unabhaͤngig seyn und jede Hoffnung einer Vereinigung mit irgend einer an—

dern Nation aufgeben. Eine einzigr Kammer, aus rein

demokratischen Elementen zusammengesetzt, gewaͤhrt die sicher— ste und staͤrkste Garantie, sobald us 1 4 ee gal . Kommunal und Provinzial-Institutionen gegruͤndet ist.“ Ueber denselben Gegenstand ließen sich noch mehrere andere Red— ner, und zwar sowohl fuͤr als gegen die Errichtung eines Senats, vernehmen; es kam jedoch noch zu keinem Resul— tate daruͤber. Als die provisorische Regierung die (gestern erwaͤhnte) Mittheilung wegen Errichtung eines Rechnungs— hefes machen ließ, bemerkte Herr v. Rob aulx, daß sich die provisorische Regierung eine Initiative anmaße, die nur den zitgliedern des Kongresses zukomme. Hr. Forg eur sah sich durch diese Bemerkung veranlaßt, den Antrag, als von ihm ausgehend, zu adoptiren. Andere Mitglieder erklärten jedoch, es muͤsse foͤrmlich entschieden werden, ob die provisorische Re— gierung die Initiative besitze oder nicht. Herr van de Weyer hat der heutigen Sitzung ebenfalls beigewohnt und ist demnach noch nicht wieder nach London gereist. Der Baron von Stassart erklaͤrt jetzt in einem den hie— sigen Zeitungen zugesandten Schreiben, daß er keinesweges dem Belgischen Staate seine Unabhaͤngigkeit rauben wolle; er wuͤnsche nur, daß sich die Belgier den Koͤnig Ludwig Phi— lipp auch zu ihrem Koͤnige erwaͤhlen und von diesem einen

eigenen Vice, Koͤnig erhalten moͤgen, der das Land nach der

vom Kongreß entworfenen Verfassung regiere. Inzwischen widerspricht er dem Geruͤchte, daß er bereits bemuͤht gewesen sey, die Kongreß.Mitglieder fuͤr diesen Vorschlag durch ihre Unterschriften in Pflicht zu nehmen, und daß er uͤberhaupt eine totale Vereinigung mit Frankreich wuͤnsche.

. Wir vernehmen, der Bruder des General Nypels, Bel⸗ gischer Offizier in Franzoͤsischen Diensten, werde in Zeit von wenigen Tagen in Bruͤssel ankommen, und die provisorische Regierung werde ihm das Kriegs-Departement uͤbertragen.

Der General-Commissair Goblet wird mit der Inspection

aller festen Platze beauftragt werden und wird, sobald er durch jenen Offizier ersetzt seyn wird, abreisen, um die ganze Fortifieations linie zu besuchen. ;

Heute sind zwei Batterieen, die eine in der Richtung

nach Mastricht und die andere in der nach Antwerpen, von

hier abgegangen.

Die aus Amsterdam eingetroffene Nachricht, daß die Handelsmaatschappy 190,000 Stuͤcke Kattun, zur Ausfuhr nach den Kelonieen bestimmt, zu Manchester bestellt, hat in den Belgischen Fabrik-Orten großes Mißvergnuͤgen verursacht.

Der Messager de Gand meldet: „In dem Oertchen Scheldewindeke (Ost⸗Flandern) ist der Pfarrer Herr Torsyn von den Wählern zum Buͤrgermeister ernannt worden. Wenn. die e schoͤne Neuigkeit sich bestaͤtigt, so wird dadurch fuͤr kuͤnf⸗ tige Faͤlle ein treffliches Muster aufgestellt; der Herr Buͤr⸗ gzermeister und Pfarrer wird naͤmlich zu gleicher Zeit die Tivil- und die kirchliche Trauung verrichten können.“

Vereinigte Provinzen vom la Plata.

Englische Bätter bringen Nachrichten aus Buenos—⸗ Ayres⸗-Zeitungen bis zum 4. Sept. Ein zwischen den Regie⸗ rungen von Cordova, Catamarca, San Luis, Mendoza und La Rioja abgeschlossener Offensiv, und Defensiv Traktat war öffentlich bekannt gemacht worden. Die Provinzen Tucuman und Santiago waren demselben beigetreten, und man erwar⸗ tete dasselbe von Salta und San Juan. Die erwahnten 3 enthalten eine Angabe der Staats⸗Einnahme und

usgabe wahrend der ersten 6 Monate des laufenden Jah- res; erstere belief sich auf 5, 908, 470 Doll. und letztere auf 5, 0146, 5hõ Doll., wonach im Schatz ein Ueberschuß von So3, 965 Doll. verblieb. In Monte⸗Video hatten sich hin und wieder die natuͤrlichen Blattern gezeigt; es waren in— dessen Anstalten getroffen worden, deren weiteres Verbreiten zu verhindern.

Zweite Beilage

2743 Zweite Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗ Zeitung M 352.

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Berlin, 19. Dez. Zu Munster fand am 12. d. M. die Eroͤffnung des dritten Westphaͤlischen Landtages in herkömmlicher Weiße start. Morgens wohnten die Herren Staͤnde in den Kir— chen ihrer Konfessionen dem feierlichen Gottes dien ste bei, um fuͤr das wichtige Werk ihrer Berathungen Segen und Erleuch⸗ tung von oben zu erbitten. Gegen Mittag verfuͤgte sich der Koͤnigl. Kommissarius, des Wirklichen Geheimen Raths und Ober⸗Präsidenten von Vincke Excellenz, nach dem Sitzungs— Lokal, wo die Herren Staͤnde versammelt waren, und nahm die feierliche Eroͤffnung des Landtags durch eine Rede vor, welche in Abwesenheit des Landtags⸗Marschalls, Hrn. Staats- Ministers Frhrn. von Stein Excellenz (welcher jedoch nech am naͤmlichen Tage in Muͤnster eintraf), dessen Stellvertre— ter, der Frhr, von Landsberg Vehlen, beantwortete. Spaͤter⸗ hin fanden sich die Herren Staͤnde nebst mehreren anderen Personen von Rang hei einem glaͤnzenden Mittagsmahle ver, einigt, welches Se. Excellenz der Koöͤnigl. Kommissarius auf dem Schlosse gab. Am 13ten um Mittag begann der Landtag seine Arbeiten mit einer vorbereitenden Sitzung.

Im Monat Dezember sind in den Plenar⸗Sitzungen der Koͤnigl. Akademie der Wissenschaften folgende Abhand— lungen gelesen worden: .

enn 2. Dez.: Herr Mitscherlich, uͤber die Mangan— saͤure, Uebermangansaͤure, Ueberchlorsaͤure und die Salze die— er Saͤuren. . . t Am 9. Dez.: Herr Karsten, uͤber die verschiedenen Zustaͤnde des Kupfers im hammerbaren Zustande.

Am 16. Dez.: Herr Ritter, uͤber eine in der Koͤnigl. Bibliothek befindliche Chinesische Weltkarte.)

Die Herren Gebruͤder Gropius, welche immer be— muͤht sind, dem kunstliebenden Publikum den Aufenthalt in ihrem Diorama angenehm und interessant zu machen, haben auch in der jetzigen Weihnachtszeit Alles aufgeboten, diesen Endzweck auf das Vollkommenste zu erreichen. Das schoͤne Lokal, worin sich die boutiques à prix fixe befinden, und welches den Wuͤnschen des Publikums gemaͤß das ganze Jahr hindurch eroͤffnet war, ist jetzt wieder mit den Raͤumen, un— ter dem Diorama, in Verbindung gesetzt worden. Diese Raume, welche gleichfalls Boutiquen enthalten, bieten dem kauf- und schaulustigen Publikum eine bei weitem größere Bequemlichkeit, als im vorigen Jahre, dar, da sie an ihrem Anfange und Ende mit dem bestan denen Lokale verbunden sind und demnach das Publikum, sich nach einer Richtung bewegend, jeden Ort beliebig oft beruͤhren kann, ohne eine stöͤrende ruͤckgaͤngige Bewegung zu machen. Zu den schon be— kannten aus gestellten Gegenstaͤnden, die alle mit Geschmack und Sauberkeit gefertigt sind, treten gegenwartig noch Schwei⸗ zer Schnitzwaaren und Russische Erzeugnisse, erstere in Form and Bearbeitung so ausgezeichnet, wie man nur die Aus fuͤh⸗ rung in dem edelsten Metall erwarten koͤnnte, letztere beson— ders wegen der schoͤnen Arbeiten in Leder und Messing be— merkenswerth. In der Rotunde des Diorama ist eine sehr gelungene Ansicht der Newa, der Boͤrse und der Mauthge⸗ baͤude in St. Petersburg, vom Balkon des Kaiserl. Winter⸗ palastes gesehen, dargestellt. Dieses Gemaͤlde wurde von Hrn. Karl Gropins, bei seiner diesjaͤhrigen Anwesenheit in Pe— tersburg, gefertigt, und ist der Name dieses Kuͤnstlers schon hinlaͤnglich Buͤrge, daß man etwas Ausgezeichnetes zu er— warten habe. Die Beweglichkeit des Lichtes, welche den Diorama, Gemälden die große Natuͤrlichkeit giebt, und welche bei der uͤbrigens trefflichen Lampen Beleuch, tung nur schwer zu erreichen waͤre, ist hier auf eine artige Weise durch bewegliche Figuren und Fahr zeuge ersetzt. Zu diesen reich ausgestatteten Raͤumen des Dioramen-Gebaͤudes tritt noch ein anderes Lokal, welches nicht minder den Geschmack der Herren Besitzer bekundet. Das in Nr. 96 diefer Zeitung ruͤhmlich erwähnte Maler- At— telier, welches dem Diorama gegenuͤber liegt, ist fuͤr die Zeit der Weihen achten nach Art eines Tuͤrkischen Zeltes reich de⸗ korirt und bietet an feinem Ende die Aussicht auf ein sehr gelungenes Gemaͤlde der Stadt Algier, in Mondscheinbeleuch⸗ lung. I Der Effekt dieses Bildes, ist namentlich wenn

) Die Koͤnigl. Bibliothek verdankt diese Karte als Geschenk

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dem Wirklichen Geheimen Ober- Finanzrathe und Praͤsidenten Herrn Rother.

man in den Saal tritt, uͤberraschend und ladet mit den freund⸗ lichen Umgebungen zu einem längeren Verweilen ein. Daß auch die Figur des Deys und die einer Sklavin im Zelte an⸗ gebracht sind, und erstere sich sehr natuͤrlich bewegt, ist ein ar— tiger Scherz, der besonders den Kindern Freude machen wird-.

Nach Inhalt des in der Direktorigl-Raths⸗Ver— sammlung der Rheinisch⸗-West-Indischen Compagnie am 7Jten d. M. von dem Subdirektor Becher zu Elberfeld gehal⸗ tenen Vortrags haben die Berichte der Compagnie aus Mexiko (welche aus der Hauptstadt bis zum 16. Sept. d., aus Vera-Cruz bis zum 2bsten desselben Monats gehen), so⸗ wohl in Betreff der Waaren-Verkaͤufe als auch hinsichtlich des Buͤcher-Abschlusses der dortigen Compagnie⸗-Etablissemente, so befriedigende Resultate uͤberbracht, daß die Direction sich verpflichtet gefuͤhlt hat, die im Vortrag vom 13. Jult enthaltene Erklärung: von der Befugniß, die Bilanz bis Ende 1831 hinauszuschieben, keinen Gebrauch machen zu wollen, nun⸗ mehr zurückzunehmen und dagegen den Vorschlag zu ma— chen, sofort eine General-⸗Versammlung zu berufen, um in derselben daruͤber abstimmen zu lassen , ob unter diesen Umstaͤnden die in der General- Versammlung vom 2. Maͤrz d. J. gefaßten Beschluͤsse hinsichtlich des Buͤcher-Abschlusses am Ende des Jahres 1831 und der damit in Verbindung stehenden Zinsen— Zahlung nicht dennoch in Kraft bleiben und demgemaͤß die Koͤnigl. Gene l dazu eingeholt werden sollte. Denn nach dem vorliegenden Refultat der Geschaͤfte dieses Jahres ist es erwiesen, daß die Fortsetzung des Verkehrs mit Mexiko die jedenfalls unabwendbaren Nachtheile der fruͤheren Unterneh⸗ mungen nach Buenos-Ayres, der Westkuͤste und Ostindien schon dadurch verringerte, daß deren Aufwindung (so weit sie bis jetzt stattfinden konnte) frei von Europ'ͤischen Verwaltungs⸗ Kosten bewirkt worden ist; im Uebrigen aber haben jene Ge— schaͤfte nicht nur dem Institut im Allgemeinen einen namhaf⸗ ten Gewinn abgeworfen, sondern auch die gesammten Ver⸗ waltungs-Kosten der Compagnie reichlich gedeckt. Sollte man sich, wie den Nachrichten aus Mexiko zufolge zu erwarten steht, im naͤchsten Jahre eines aͤhnlich guten Erfolgs zu erfreuen haben, so wird auf eine fuͤr alle Theilhaber er⸗ freuliche Weise der Beweis gefuͤhrt seyn, daß man wohl that, nichts zu uͤbereilen und den neuen, auf theuer erkaufte Er⸗ fahrungen begruͤndeten, Geschaͤfts-Plaͤnen genuͤgende Zeit zur Entwickelung zu goͤnnen. Jedenfalls hat sich bereits bewaͤhrt, was mehrere der bedeutenderen Herren Aetien-Besitzer in der General ⸗Versammlung vom 2. aussprachen, daß naͤmlich die Verwaltung bei dem Vorschlag der mehrgedachten Beschluͤsse „von den reinsten Absichten ge— leitet werde und im wahren Interesse der Sache und der Aetionaire handle.“ Aus den anderen Theilen von Amerika, so wie auch aus Ostindien, lauten die Nachrichten nicht so guͤnstig. In Buenos⸗-Ayres, von woher die Berichte bis zum 17. August reichen, war die Lage des Landes im Allgemeinen noch immer so prekaͤr und die Geldnoth so groß, daß aller Handel gelaͤhmt und nichts, auch nur entfernt, auf einen Preis zu bringen war, der im richtigen Verhaͤltniß zu der so sehr entwertheten Landes⸗Valuta staͤnde. In Chili, von wo⸗ her man Nachrichten bis zum 24. Juli hatte, war es in po⸗ litischer Hinsicht ruhig geworden und die Communication im Innern des Landes wiederhergestellt, der Handel in Folge davon auch wieder etwas lebhafter. Die dortigen Markte waren aber noch immer zu sehr mit Europaͤischen Waaren uͤberfuͤhrt, um diese auf einen Gewinn gebenden Preis brin⸗ gen zu können, auch wat der Geldmangel fortwährend groß

und der Eingang aller Ausstaͤnde deshalb sehr unregelmaͤßig

und unsicher. Indessen war es der Agentschaft in Valparaiso doch gelungen, einige nicht unbedeutende Baar sendungen zu machen, die denn auch bereits in England angekommen sind.

In Peru haben zwar die im Hafen von Callao mit einigen

Englischen Kriegsschiffen vorgefallenen Streitigkeiten nicht zu den befürchteten Feindseligkeiten gegen die Peruanischen Haͤ⸗ fen gefuͤhrt, und der Verkehr mit denselben ist nicht unter⸗ brochen worden; der Europaͤische Handel mit jenem einst so wichtigen Lande, so wie mit der ganzeu Westkuͤste von Suͤd⸗ Amerika, bleibt aber, aus dem schon mehrmals angefuͤhrten Grund des Mangels hinreichender Retour⸗-Mittel, noch im= mer sehr gedruͤcke. Aus Ostindien gehen die Nachrichten bis zum 36. Mai und enthalten nur Wiederholungen der fruͤhe⸗ ren schlimmen und entmuthigenden Berichte uͤber den Deut— schen Manufaktur Handel nach allen Theilen jenes Landes.

aͤrz als ihre Ueberzeugung

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