1830 / 354 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gefuͤhrt worden ist. Alle auf Sklavenschiffen gefundenen Schwarzen sollen sofort fuͤr frei erklaͤrt werden, zugleich aber verpflichtet seyn, der Franzoͤsischen Regierung 10 Jahre lang in offentlichen Werkstaͤtten zu dienen, Ueber das Vergehen des Sklavenhandels erkennen die Geschwornen⸗Gerichte, im Senegal aber der dortige Appellations⸗ Rath. Die aus der Konfiscirung der Schiffe und ihrer Ladungen herruͤhrenden Fonds sollen, so wie der Ertrag der Geldbußen, zur Ver— desserung des Looses der befreiten Schwarzen verwandt wer— den. Nachdem die Versammlung dem Minister den Em⸗ pfang dieses Gesetz/ Entwurfes bescheinigt hatte, wurde die Sitzüng aufgehoben.

Depurirten-Kammer. In der Sitzung vom 13. Dez., bel deren Eroͤffnung man auf dem Platze, wo gewoͤhn⸗ lich 25 B. Constant saß, eine mit schwarzem Flor umwun⸗ dene Buͤrger⸗Krone bemerkte, wurden die Berathungen uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der Oeganisation der National⸗ Garde fortgesetzt. Fuͤnf Redner, unter ihnen Hr. Salver te, *) lleßen sich noch im Laufe der allgemeinen Diskussion vernehmen, worauf diese geschlossen wurde. Nach einer unerheblichen Debatte kam die Versammlung hierauf dahin uͤberein, saͤmmtliche von verschiedenen Deputirten in Antrag gebrachten Amendements (es sind deren uͤber 100) zur Erleichterung der Berathung zuvor an die betreffende Kommission zu verweisen, damit diese sie einigermaßen sondere und gehörigen Orts in das Ge— setz einschalte. Am folgenden Tage wollte der Berichtersstat— ter, Herr K. Dupin, sein Résumés machen, und es sollte sodann sofort die Diskussion uͤber die eiuzelnen Artikel be⸗ ginnen. Die Sitzung, die nur 2 Stunden dauerte, wurde

bereits um 37 Uhr aufgehoben.

s De. Rathg un ationen der Natisnal—

Pairs / H Die sehr niedergeschlagen un ch. Der heutige Moniteur ent sfuͤhrlichen Be⸗ richt des General Clausel uͤber die Blida und Media und meldet die

beschaͤftigte sich gestern eine medizinische

ng mit der F m die

Rußland ge

96

1 Hi Baron mselben Tage an die Petersbarger und

Mos kaue Die Gesellschaft: elfen!“ hat statt des at, ein neues ernannt, steht: Baude, Cauchois⸗; Lemaire telain (vom Courrier frangais), pont, Feron, Andre Gallot, Garnier, Eusebe Salverte, Thiard. Der Portugiesische General Cabreira ist aus London hier

angekommen.

Fortsetzung des ggestern abgebrochenen) Berichts des . von Bastard. ! w Zweiter Theil. Seit der Ernennung des Ministeriums vom 8. August be⸗ schaͤftlgte sich Federmann mit der Lage Frankreichs; eine unbe⸗ immte Besorgniß quälte die Gemuͤther. Der von der Verwal⸗

Aus der Rede des Herrn Salverte behalten wir uns einen

6 . . 1 in heute, wo die eri Zei⸗ . 2 ittag?

, . gs hier eingetroffen sind, an Zeit

ö

tung eingeschlagene Weg und die Aufloͤsung der Deputirten⸗ Kammer rechtfertigten ß. Besorgniß nur ĩ. . Yin t r.

tete, Sie wissen es, m. 7 irgend eine große Veranderung in

den Gesetzen des Landes. Jeder fah ein, daß diese Veraͤnderun⸗ gen nur mit Gewalt wurden durchgesetzt werden koͤnnen, denn man ahnte, daß die Magistratur, diese treue Hüterin der Ge⸗ setze, zu der Vernichtung derselben nicht behuͤlflich seyn wurde. Daher entsprang die allgemein verbreitete Ansicht, daß die Re⸗ gierung eine gesetzwidrige Bahn betreten, die , . Ge⸗ richte aufheben, Prevoktal-Gerichte einsetzen, das Volk mit den Soldaten n entzbelen fuchen und sich so durch die Vernichtung der richterlichen Gewalt in der Armee einen Stützpunkt bil⸗ den wärde. Obgleich die Unwahrscheinlichkeit dieses Plans von Maͤnnern, welche gewohnt sind, die Forderungen unserer Civili⸗ fation zu beruͤcksichtigen, haͤtte erwogen werden muͤssen, so ist es dennoch wahr, daß das Ministerium allgemein eines solchen Plans beschuldigt wurde. Inmitten dieser Besorgnisse erhielt man die Nachricht von den Verbrechen, deren Schaup ö. die Normandie zu werden anfing, und das Volks-Vorurtheil saͤumte nicht, die⸗ selben der Re ierung Schuld zu geben; diese ihrerseits nahm eben so wenig An and, dieselbe Beschuüldigung auf die politische Partei zuruͤck fallen zu lafssen, deren Principien von den ihrigen verschieden waren. Die Aufregung würde dadurch nur um so groͤßer.

ist erklaͤrlich, daß nach dem Sturze des Thrones das Vgylk den Mintstern alles wahrend ihrer Verwaltung vorgefallen Ungluͤck Schuld gab, und die Feuershruͤnste in der n enhie waren nicht das fleinste Unheil dieser Epoche. Von dem 8. August 18239 bis zum Marz 1830 scheint die zahl der Verbrechen, und nament⸗ lich die der Brandstiftungen, nicht das gewohnliche Verhaͤltniß fruͤherer Zeitraͤume uͤberstiegen zu haben; aber seit dieser Epoche vermehrten sie sich auf eine chrecken eree ende Weise. Wir wollten Ihnen anfangs eine vollstandige Geschichte derselben und cine Analyse der daͤruͤber angestellten Untersuchungen liefern. Zu dem Ende hatten wir die Korrespondenz der Justiz⸗ und an⸗ dern Behörden durchgelesen, die mit der Unterdruͤckung dieser Verbrechen heschaͤftigt gewesen waren; aber diese Analise, die für sich allein ein Buch gebildet haben wuͤ rde, konnte Sie den⸗ noch nicht von allen Schritten der Gerichtsbehdrden, so wie von den vieifachen Nachforschungen und Verhdren, welche dieselben anstellten, unterrichten. Bei diefer Arbeit waͤre eine gewisse Ver⸗ wirrung, welche die Wahrheit eher verdunkelt als klar dargethan haben wärde, unvermeidlich gemesen, Was fuͤr Sie zu wissen . ist, ist eine Zusammenstellung der Maaßregeln, welche getroffen wurden, um diesen Berwuͤstungen Einhalt zu thun, und. For Allem der Antheil, den die angeklagten Minister daran ge⸗ nommen haben konnen. Vor dem Beginn dieser Feuers bruͤnste war der Bezirk des Königl. Gerichtshofes zu Caen der friedlichste Theil des Königreichs Handel und Ackerbau blühten; die Steuern wurden pünktlich bezahlt, die Aushebung der Rekruten ging ohne Murren und Widerstand von Statten. Ploͤtzlich trat gegen Ende Fehruars d. J. auf diesen ruhigen und gedeihlichen Zustand Verhecrung und Feuersnoth ein. Unter den 16 Bezirken des

Freifes wurden 13 von diesem Unheil heimgesucht, und es heißt,

daß auch der bis dahin verschont gebliebene Bezirk von Mortagne jetzt davon ergriffen worden ist, Die erste bemerkenswerthe Feuers⸗ brunst ereignete sich am 253 Februg?r in. Bremor, im Bezirke von Vire; anfangs hielt man Unvorsichtigkeit fuͤr die Ursache, was sich aber in der Folge nicht bestaͤtigte. Neue Feuers bruͤnste brachen Schlag auf chlag während des Monats Maͤrz in diesem Bezirke gus und hörten gar nicht mehr auf. Fast 9 leiche. Zeit zeigte sich die Feuersnoth mit gleicher

ut? in dem Bezirke von Rortain. In 40 Tagen sie len auf einer Flache von jchn Quadratmeilen 34 Feuersbrůnste oder Versuche zu Dran n Langen vor und setzten die Ein⸗ wohner in Schrecken, Aus der von ung In geschen g Korrespon⸗ denz ergiebt sich, daß die Justiz Behörden, die Instructionzrich⸗ ter, die Königl. Prokuratoren Alles, wat in ihren Kraͤften stand, thäten, um die Verbrechen zu känstatiren und die Schuldigen ausfindig zu machen. Da diese Beamten eine so umfassende Ar⸗ beit nicht bestreiten konnten, so veranlaßte der Königl. Gerichts⸗ hof zu Caen die Instruirung mehrergr dieser Verbrechen und schickte zwei seiner mit Kriminal⸗Sachen vertrauten Raͤthe ab, um die Untersuchungen fortzusetzen. Diese begaben sich an Ort und Stcäe und vereinigten sich mit den dortigen Behgrden, um die begonnenen Instruetionen zu verfolgen. Die von ihnen voll⸗ brachte Arbeit i r Während die Justiz die Sache mit aller . Thaͤtigkeit betrieb, suchten die Civil⸗ und Mili⸗ tair⸗Behorden, in Uebercinstimmung mit ihr, dem Unheil Einhalt zu thun. Der fe des Calvadös vermehrte die Gendarmerie Und begab sich felbst in die bedrohten Kantone; wir haben ibn vernommen, und seine Korrespondenz, die uns ,, hat, be⸗ weist, daß er die Aufmerksamkeit der Regierung auf die Lage sei⸗ nes Departements leitete.

Vor allen Dingen aber muͤssen wir Sie von den Maaßregeln unterrichten, welche die Minister ibrerseits trafen. Der von allen diefen ümstaͤnden unterrichtete y,, . zeigte sie durch . Schreiben vom 27. Maͤrß dem Minister dez Innern an, mit

er Bitte, die Bemühungen der Justiz durch alle in seinen Kraͤf⸗ ten sichenden Mittel zu unterstuͤtzen. Im Beginn des April schrich r abermals an die Minister des Innern und des 6 und verlangte die Errichtung einer neuen Gendarmerie⸗Brigade. Am igten schickte er dem General-Prokurgtor zu Caen Verhaltungs⸗ befehle, in denen er es als ein Mittel, der Brandstifter habhaft zu werden, anempfahl, die Gehoͤlze bei den von Feuersnoth heim⸗

scichzeitig durchsuchen zu lassen. , chic ens hr Mn tor dem ersten Praͤsidenten, den

wahrer und dem

Königl. Prokurgtoren

2755 gesuchten Ortschaften und in allen benachbarten Gemeinden

Zwischen dem Großsiegelbe⸗

. so wie den vom Gerichtshofe nach den

Bezirken von Vire und Mortain delegirten Kommissgrien, wurde

damals eiue lebhafte

Korrespondenz gefuhrt, Der Instructions⸗

Richter von Vire, der wegen feines hohen Alters die Arbeit nicht

bestreiten konnte, ezeichneten Beamten

wurde durch einen durch seing Thaͤtigkeit aus⸗

ersetzt. Der Minister wuͤnschte, Tag fuͤr

Tag von allen Maagßregeln, die man für nöthig erachten wötrde, unterrichtet zu werden. In der Mitte des Aprils verließen die Brandstiftungen den Be irk von Mortain und bedrohten den

von St. Prokurator;

derholen, naͤmli

Lo. Der Großstegelbewahrer

schrieb an den General⸗

3 . ine fru Instruetionen nur wie⸗ „Ich kann Ihnen meine fruheren Instructio t 3 jedes von der Landstraße abweichende Indi⸗

viduum zu verhaften, insbesondere auf die Hausirer ein wach⸗

sames Auge zu unbemerkt Wache Andererseits li

Kleider-Haͤndler und

haben, die Gehdöͤlze zu durchsuchen,

ebe f, bei Nacht en u. s. f.

nister des Innern in Paris mehrere r beobachten, die als mit den von

nb nsten heimgefuchten Ortschaften in Verbindungen ste⸗

66 bezeichnet waren. von Courvoisier, eigenhaͤndig an den General⸗

wahrer, Herr Prokurator: „Es

ist in der That unbegreiflich,

Äm 11. Mai schrieb der Großsiegelbe⸗

daß man in einer

Gegend, wo die Einwohner, die Polizei, die Gendarmerie, die dire r pen, bie Verwaltungs und Gerichts⸗Behörden die verwegenen Uebelthaͤter verfolgen, welche mehrere Bezirke den

1 Preis ge

ben, den

Faden dieser Umtriebe nicht auf⸗

„hen und bie Brandflifter nicht zur Verhaftung bringen kann.“ Die von den verschiedenen Mintstern getroffenen, so wie die noch

samen Bevblkerung verhaftet; mehre schießen, als die

aber mit der

geworfen worden, jaͤhlte, die ven den

jetzige General⸗Prokur

aufmerksam, daß Stoffe, welche ein eldscht habe

ĩ

wurden mehreremgle im Conseil erdr⸗ . Agenten ab, die achweisungen erhielten,

wurden aber der aufmerk⸗

on ihr als Brandstifter

bitterte Volk sogar er⸗

cht ohne Muͤhe dem Tode

Irrthum ganz zurück-

die Ueberzeugung von der Regierung und

ansch und

Mittel. Der

ste⸗ Noch

genheit. , inisterium beschaͤftigte sich sogleich mit Ein unterer gif een

revo⸗

der Gro siege Sitzung 1

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2

2

ie Strenge so wurden als nach⸗

ath, zwei der

it schrieb der neue Groß⸗ einen eigenhaͤndigen Brief denselben von rf. Trup⸗

aͤußerte er,

macht darauf

stung P

lofen Waffen niederzule muntern, im Bereiche

den die Durchlesun ist, daß man diese Sobald man den

gewinnen. Sie werden

worden ist.“

tung des Hrn. v. Courvoi den Gendarmen entflohen, der Einwohner vermehrte

nahm, die Verwaltung mi kurator:

vom 29. Mai über die

lassen.

zuleiten.

zu verschaffen.

ege

9

Sorgfalt und welches die ni halt zu thun, außer ] ben wir den ehemalig sidenten des Königl.

La Brune, d

ö!

tel und

bestimmen, zu ihrer Arbeit

Verwaltungs- und Militai falt und Thaͤtigkeit zu ver die Justiz den Faden eines Komplotts

das Die öffentliche Ruhe so Ihrer

wie bisher, von Allem, was triebe einiges Licht werfen kann, unterrichten.

Das hier zuletzt erwahnte 8

schrieb der Großsiegelbewah „Mit gespannter Aufmer

diese beklagenswerthen Vo Gemuͤther und das Bene

heilte der Großsiegelbewahrer dem General⸗

en. Ich

sher er gem den Frieden in die der Verwuͤ⸗

„war das einzige Mittel, ein Unheil zu beseitigen, gegen das die Wirksamkeit der Gerichte bi

fentlich wird diese Maaßregel reis gegebenen Gegenden ; zurückzukehren und die nunmehr nutz⸗

olglos gewesen ist. Hof⸗ zuruckfuͤhren, die Einwohner

kann Sie nicht genug auf⸗

hrer Befugnisse die Bemuͤhungen der

ngs⸗ u stitair⸗Hehbrden zu unterstützen, minder wichtig ist es, in der Instruirung der Prozesse die Sorg⸗ doßpeln. Betruͤbend waͤre es, wenn

Nicht

nicht auffinden sollt

wesentlich gefaͤhrdet. Der Eindruck, er Berichte in mie zuruͤckgelassen hat, reignisse politischen Gruͤnden beilegen muß. Uebelthaͤtern auf der Spur ist, wi Sache einen andern Charakter annehmen und hohe Wichtigkeit

wird die

mich daher verbinden, wenn Sie mich,

auf diese in Dunkel ,,. Um⸗

uch wuͤnsche

ich, daß Sie mir die Antwort des Individuums mittheilen, das, nachdem es einmal entwichen,

wieder zur Haft gebracht

reigniß hatte unter der Verwal⸗

sier stattgefunden. Ein Inkulpat war

ein Umstand,

der die Aufregung

indem diese darin einen neuen Beweis

des abscheulichen Einver aͤndnisses erblickten, worin, wie man an⸗

t den Brandstiftern stehe. Am 1. Jun

in den

Nicht minder noͤthig ist . . chung uͤber das in Ziffern verfaßte Schreiben än die Demoiselle

n seinen was die

rer eigenhaͤndig an den General⸗Pro⸗

ksamkeit habe ich Ihren Bericht (letzten Tagen in den Bezirken von Bayeux und St. Lo verübten Brandstiftuvgen gelesen. Der in der Gemeinde Saint⸗Paul⸗de⸗Vernay 6

son muß in den Haͤnden des gen vollkommen gerechtfertigt ist. alle von Lerude berichteten D

aftete Bis⸗

Gerichts bleiben, bis sein Betra⸗

Auch fordere ich Sie auf, etails gengu untersuchen zu es, eine sorgfaͤltige Untersu⸗

Dufuy, worin ihr mit einer 3, wird, ein⸗

Ich bitte Sie, mir von dem Königl. P!

Argentan, in dessen Haͤnden es ist, eine Abschrift dieses Briefs Sie werden fortfahren, mir i mn Tag uͤber

rfaͤlle, so wie uͤber die Stin

hmen der Einwohner, Bericht zu er⸗

nigl. Prokurator zu

mmung der

geen die Bailleul, auf , zu eobachtende Verfahren. immer werde seine Mitschul⸗ g der Minister in den Gene⸗

das Ürtheil faͤllen zu lassen,

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