1830 / 357 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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hoöͤrden in ear e, ne. e, der speziellen Aufsicht von Post⸗Inspektoren uͤbergeben seyn.

Vel ö Morgens lagen lin Motkau (wie letzthin gemeldet) an der Cholera 354 Personen krank, von denen 265 große Hoffnung zur Besserung gaben. Im Laufe dieses Ta—⸗ ges erkrankten auf's neue 23 Personen; es genasen 36 und starben g. Am Sten erkrankten 15 Personen; es genasen 14 und starben 5. Am 9gten erkrankten 17 Personen; es gena— sen 46 und starben 8. Am 10ten erkrankten 16 Personen; es genasen 26 und starben 13. .

Vom Ministerium des Innern ist anbefohlen worden, daß die den Verkauf und Gebrauch von Arzeneimitteln und die Heilung von Krankheiten betreffenden Bekanntmachungen, die in Zeitungen oder andere periodische Schriften eingeruͤckt oder auch auf einzelnen Blaͤttern herausgegeben werden sol— len, in St. Petersburg nicht anders zum Druck angenommen werden sollen, als nach erfolgter Durchsicht und mit Geneh⸗ migung der Medizinal-Behoͤrde und in andern Orten des Reichs mit Genehmigung der an der naͤchsten Universitaͤt be— findlichen medizinischen Fakultat.

Nach amtlichen Berichten erhielt die hiesige Privat⸗Heil⸗ Anstalt fr Augenkranke in den Monaten August, September und Oktober 506 Kranken-⸗Besuche. Im Hospital dieser Anstalt wurden in diesem Zeitraume 60 Kranke vollkommen geheilt, g so viel als moͤglich erleichtert und 4 auf ihr Ver— langen vor beendigter Kür entlassen; 43 Kranke blieben im Hospital zuruck. Die Einnahme betrug 5128 Rubel 97 Kop., zu denen das Kaiserl. Haus 1420 beisteuerte.

Seit der Vertilgung der Epidemie in der Festung Sa— charnaja ist das Land der Uralschen Kosaken in erwuͤnschtem Gesundheitszustande; eben so guͤnstig sind auch die Nachrich⸗ ten aus dem Lande der Kirgisen. Am 23sten vorigen Monats k der Cordon, der die Stadt Jaroslaw einschloß, aufge—

oben.

Der Professor von Engelhardt zu Dorpat, der auf sei⸗ ner fruͤheren Reise im Ural auf das dortige Vorhanden⸗ seyn von Diamanten aufmerksam machte, hatte im Laufe dieses Sommers eine zweite Reise dahin unternommen, um noch genauere Untersuchungen anzustellen. Diese machen es wahrscheinlich, daß das bisher noch nicht bestimmte Mutter—⸗ Gestein des Diamants ein schwarzer Dolomit ist, der zwischen den Schiefern des Gebirges lagert. Da dieses Ge— stein schon fruͤher im Gouvernement Olonetz gefunden ward, 1 man, daß dort auch Diamanten zu finden seyn wurden. t

Auf den Antrag des Finanz⸗Ministers haben Se. Ma— jestaͤt befohlen, fuͤr die waͤhrend der diesjährigen Schifffahrt im Hafen von Riga eingefuͤhrten Waaren das zeither auf ⸗— Monate festgesetzte Niederlagsrecht um 2 Monate zu ver⸗

ngern. gen 2ten d. M. schloß der Eintritt des Winters die dies⸗ jaͤhrige hiesige Schifffahrt; sie hatte am 28. April begonnen und 16 Tage laͤnger gewahrt, als im vorigen Jahre. Die

auslaändischen Dampfschiffe kamen uͤberhaupt 20 mal an;

an Passagieren sind 1303 angekommen und 1082 abgegangen. Die Zahl der eingelaufenen Schiffe betragt 1423 und die Sunime des Lastengehaltes derselben 120,006; der Nationali⸗ tat nach befanden sich unter diesen Schiffen 745 Englische,

118 Niederlaͤndische, 107 Preußische, 9g2 Franzoͤsische, 49

Schwedische, 38 Nord⸗Amerikanische, 30 Russische u. s. w. Abgesegelt sind 14660 Schiffe, worunter nur 9 mit Ballast, die anderen mit Waaren. Das größte Schiff war ein Rus⸗ sisches von 3463 und das kleinste ein Daͤnisches von 133 La— sten. Zu den bedeutendsten Ausfuhr⸗Artikeln gehörten Talg mit 3,539, 5465 Pud, Hanf mit 1,352,055 Pud, Pottasche mit 24,756 Faͤssern und Flachs mit 498,106 Pud.

Am 29sten v. M. wurde die Narowa und in der Nacht ö. er auf 6 4 3. ,, . . mit Eis belegt; in Riga schloß die diesjährige fffahrt um die naͤmliche Zeit.

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grantreich.

er. 16. Dez. Das Journal des Débats ent- . ber das Verfahren des Pairs⸗Hofes bei den Verhand—⸗ ungen im Prozesse der Ex⸗Minister und insbesondere uͤber die Fällung des Urtheiles Folgendes: „Nach dem Schlusse der öffentlichen Verhandlungen beginnt der Pairs⸗-Hof seine

imen Berathungen; es besteht in ihm keine 36 jeder Pair ist Geschworner und Richter zugleich; beide Functionen verrichtet er hinter einander, indem er zuerst als Geschwor⸗ ner uͤber die Straffälligkeit und dann als Richter uͤber die

Strafe entscheidet. Die Fragen werden an jeden Pair ein—

gerichtet und damit deim juͤngsten der Anfang gemacht. er spricht sein Schuldig oder Nichtschuldig aus und kann

sein Urtheil von seinem Platze aus motiviren, wobei ihn Nie⸗ mand unterbrechen darf; wer ihm entgegnen will, muß abwar⸗ ten, bis die Reihe an ihn koͤmmt. Diese geheimen Berathun⸗ gen dauern sehr lange, da in der Regel mehr als die Halfte der Pairs ihr Votum motiviren. Jede Abstimmung erfor— dert zwei Namens-Aufrufe, von denen erst der letztere den Ausschlag giebt, da die Richter nach den beim ersten Na⸗ mens, Aufrufe entwickelten Ansichten ihr Urtheil andern kön— nen. Ueber die Straffaͤlligkeit und die Strafe selbst wird

mit fuͤnf Achttheilen der Stimmen entschieden. Bei

der ersten Abstimmung uͤber die Strafe steht es dem Pair frei, dem gemeinen Rechte zu folgen oder selbst eine Strafe zu bestimmen; bei der zweiten suchen die Pairs den beiden Entscheidungen beizutreten, die bei der ersten Abstimmung die meisten Stimmen gehabt haben; bei der dritten muß zwischen den beiden Strafen gewaͤhlt werden, die beim ersten Skru— tinium die meisten Vota erhalten haben. Wenn die mildeste Strafe drei Fuͤnftheile der Stimmen fuͤr sich erhaͤlt, so ist sie guͤltig. Der Englische Pairs-Hof entscheidet mit der ein— fachen Stimmen⸗Mehrheit.“

Der Tribune zufolge haben die Piemontesischen, Spa⸗ nischen und Portugiesischen Fluͤchtlinge von der Regierung Befehl erhalten, Paris binnen 25 Stunden zu verlassen; ihre Paͤsse sind auf Chalons und Macon ausgestellt; denen, die darum nachsuchten, wurden auch Reisegelder gegeben.

Seit einigen Tagen ist die Seine um 4 Fuß gestiegen und ist noch immer im Steigen.

(Die Pariser Zeitungen vom 17. Dez. sind heute nicht hier eingetroffen.)

Großbritanien und Irland.

London, 14. Dez. Dem Sun zufolge ist die Regie⸗ rung entschlossen, die in der letzten Parlaments Sitzung durch⸗ gegangene Bill gegen Faͤlschungen zu modificiren; auch soll die Todesstrafe fuͤr Verbrechen gegen das Eigenthum aufge— hoben werden. Der General-⸗Anwalt ist, wie man sagt, ein eifriger Vertheidiger dieser Maaßregel.

Die neulichen Verhandlungen im Parlament uͤber Ver⸗ mehrung der Armee geben dem Globe zu folgenden Bemer— kungen Anlaß: „Die Ruhe im Innern muß aufrecht erhal— ten werden; das ist ein Gegenstand erster Nothwendigkeit. Kleinlich und thoͤricht wuͤrde es seyn, Zerstoͤrung von Ma— schinen, Pluͤnderung und Brandstiftung uͤberhand nehmen zu iassen, um die Ausgabe fuͤr 8 oder 10, 000 Mann Truppen, wenn diese erforderlich sind, zu ersparen. Es muß aber na—⸗ tuͤrlich vorher bewiesen werden, ob man ihrer bedarf, und was noch mehr ist, es muß entschieden werden, ob diese An⸗ zahl auch hinreichend ist. Wir konnen nicht in Abrede stellen,

daß die Ruhe des Landes in großer, ja sehr großer Gefahr

schwebt einer Gefahr, die durch die Popularitaͤt der Grund⸗ saͤtze des ehemaligen Ministeriums zwar gemindert, keineswe⸗ es aber gehoben ist. Bisher haben die Unruhen in

rafschaften stattgefunden, deren geringe Bevoͤlkerung zu ge⸗ ringeren Besorgnissen Anlaß gab, und in denen weniger

Leute und weniger Vorwaͤnde vorhanden waren, um Ungluͤck anzustiften. Brechen aber dergleichen Unruhen in starkbevoͤlkerten Fabrik-Bezirken aus, was soll dann aus der Ruhe des Landes, was aus dem Eigenthum der Fabrikanten werden? Dort wird es hoffentlich keine Un— ruhen geben, sagt man. Wir wollen es hoffen; weil es indeß dort ruhig blieb, so lange es mit dem el gut ging, kann man deshalb auch fuͤr den Fall eine fo rende Ruhe verbuͤrgen, wenn die Dinge sich aͤndern, was fruͤher oder spaͤter der Fall seyn muß, bei der großen Fabrik⸗Bevoͤlkerung im Norden, die von ihren Mitbruͤdern in der ackerbauenden Klasse gelernt hat, wie man Zugestaͤndnisse erzwingt. Wir sind sehr geneigt, ju glauben, daß die Minister besser thaäͤten, wenn sie, anstatt die Armee um ein Geringes zu vermehren, an die Möoͤglichkeit dachten, eine National ⸗Garde zu bilden, D . denjenigen Waffen in die Hande gegeben wuͤrden, deren Interesse die Aufrechthaltung der Ruhe ist. In die⸗ sem Augenblicke darf man dem Volke Waffen anvertrauen, was nicht moöͤglich gewesen 5 wuͤrde, wenn man sich einer

arlaments⸗Reform widersetzt haͤtte. Kurzsichtige Politiker

nd aber diejenigen, die der Meinung sind, irgend eine

Parlaments Reform sey schon hinreichend, dem Elende und der Wiederkehr von Unruhen, wie dergleichen stattgefunden, vorzubeugen.“ 1.

Herr Hunt hat Aussicht, ins Parlament zu kommen, da man ihn in .. on als Mit⸗Kandidat des Herrn Stanley auf die Wahl ⸗Liste gebracht hat und er am letzten Sonnabende bereits 3311 Stimmen zaͤhlte, waͤhrend sein Gegner nur 28353 Stimmen fuͤr sich hatte. Die Morning Chroniele ist jedoch der Meinung, daß die Waͤhler von Preston durch

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ihr Verfahren nichts weiter beabsichtigen, als Hrn, Stanley, der bei der gegenwartigen Wahl etwas weniger splendid sey, als sonst, zu groͤßeren Ausgaben zu zwingen, und daß Herr Hunt aus ice n Grunde auch noch nicht nach Preston gereist sty, sondern sich erst nach diesem Orte verfuͤgen wolle, so— bald die Wahl wirklich auf ihn gefallen waͤre.

Der Courier theilt den Auszug eines Schreibens aus Antwerpen mit, worin es heißt: „Die Sachen bleiben hier fortwaͤhrend in unveraͤndertem Zustande, und noch ist keinem Schiffe gestattet worden, die Schelde heraufzukommen. Der Wunsch, den Prinzen von Oranien oder einen seiner Soͤhne zum Herrscher erwaͤhlt zu sehen, gewinnt immer mehr Raum, und ich glaube fast, daß es dazu kommen wird, wenn auch nur durch eine vom Volke ausgehende Contre⸗Revolution.“

Der Courier widerspricht der vom Hof-Journale ge— gebenen Nachricht, daß sich der Mexikanische Gesandte Herr v. Gorostiza auch nach Bruͤssel begeben wolle.

Den Beamten bei den Koͤniglichen Schiffswerften in Sheerneß ist die Herabsetzung ihrer Gehalte angezeigt wor— den. Bei Gehalten uͤber 206 Pfd. findet kuͤnftig ein Abzug von 20 pCt. und bei 200 Pfd. und darunter von 15 pCt. statt.

Aus Kent schreibt man, daß die Besatzung von Wool— wich durch die in der Grafschaft statifindenden Unruhen in . Bewegung und oft ganze Naͤchte lang unter den Waf— en sey.

Unter den merkwuͤrdigen Handschriften, die der Herzog von Sussex besitzt, befindet sich eine Schilderung der Feldzuͤge Jakobs 11. von seiner eigenen Hand geschrieben und als Ori— ginal von Maria v. Modena kontrasignirt.

Herr O'Connell wird, Dubliner Zeitungen zufolge, im Laufe dieser Woche in Dublin erwartet und soll noch im— mer die Absicht haben, eine Anti⸗Union-⸗-Gesellschaft und eine Anti⸗Unions⸗Rente zu stiften.

Das hiesige große Geschwornen Gericht hat einen Ver— hafts- Befehl gegen den hiesigen Buchhändler Richard Carlile erlassen, welcher angek agt ist, gewisse Buͤcher und Flugschriften in Umlauf gesetzt zu haben, die geeignet sind, Sr. Majestaͤt getreue Unterthanen zum Aufstande und zur Empoͤrung zu verleiten; jene Schriften sollen unter Anderem auch Aufforderungen zum Zerstoöͤren von Maschinen enthalten.

In der Irländischen Stadt Clonmel wuͤthete vor eini— gen Tagen ein fuͤrchterlicher von Regen begleiteter Sturm, der das Austreten mehrerer Fluͤsse und eine Ueberschwem— mung eines großen Theiles der Umgebung genannter Stadt veranlaßte, wobei leider auch, so vtel man bis jetzt erfahren hat, 2 Menschen 4 Leben verloren; der Schaden an ertrunke— nem Vieh und zerstoͤrten Gebaͤuden und Feldern soll nicht un— betraͤchtlich seyn. ;

Vor einigen Tagen warfen 4 Menschen in Matrosen⸗ tracht einen auf seinen Posten befindlichen Polizei⸗Konstabel von einer Hoͤhe von 12 Fuß in die Them se. Gluͤcklicherweise war die Fluth noch nicht eingetreten, so daß das niedrige Wasser es dem Konstabel moͤglich machte, sich zu retten; die Thaͤter wurden zwar verfolgt, jeboch nicht eingeholt.

Niederlande.

Aus dem Haag, 18. Dez. Se. Majestaͤt haben einen Beschluß erlassen, daß die aus Belgien gezogenen Wechsel als vom Auslande kommende angesehen und danach mit der Stempel⸗Abgabe belastet werden sollen.

Einige Amsterdamer Theilhaber an der Niederlaͤndischen Handels ⸗Gesellschaft sollen beschlossen haben, mit einem Ge— such beim Koͤnige, um Verlegung des Sitzes dieser Gesell— schaft vom Haag nach Amsterdam, einzukommen. Das Ad⸗ vertentieblad n, daran, daß ein solcher Schritt rich—⸗ tig uͤberlegt seyn koͤnne, da die Gesellschaft nicht ein Verwal⸗ tungs Körper, sondern ein freier Verein ist, wovon Se. Maj. nur der Haupt⸗Interessent sind, dessen Beschluͤsse aber . durch die Gesammtheit der Theilhaber gefaßt werden

nnen. ö

Zwei der in Vließingen gelegenen nach Antwerpen be— stimmt gewesenen Schiffe sind mit ihren Kaffee und Zucker⸗ Ladungen nach Rotterdam versegelt und dort angekommen. Aufs neue kamen drei . mit Gallipoli⸗Oel⸗, Kaffee und , fuͤr Antwerpen bestimmt, in Vließin⸗

sen an. er n. Herr J. N. J. Elout ist auf sein Ansuchen von der Konsulatsstelle in Laguayra ehrenvoll entlassen worden.

Am sterdam, 18. 84 Der Handel in Staat spa⸗ pieren war in der is fan f egen oche nicht sehr lehhaft; fort⸗ währende Ungewißheit sowohl uͤber die Bedingungen eines Waffen⸗ stillstandes mit den Belgiern, glg über dessen bestimmte Annahme, , , ,, , , d ,,

n Kabinette um Hoöhergehen neig⸗ ten; auch wirkte die gi Tr von der rr nf? fag enn u

dahin, die Preise zum Sinken zu bringen. Indessen erholte si Alles wieder etwas, und die vorgestern us T r He eng lung der Hollaͤndischen wirklichen Schuld verursachte einen leb⸗ haften Umsatz; gestern aber liefen Gerüchte ein, daß auch in St. Petersburg Bewegungen stattgefunden haͤtten, wodurch wieder alle Lust zur Speculation verschwand. Die Hollaͤnd. Steuer⸗ Recepissen haben sich, ungeachtet die meisten Besteuerten sich da⸗ von losmachen, von R auf 75 pCt. gehoben. Das Fallissement des Herrn Ardoin in Paris hat, wie man sagt, die Folge, daß ein gnderes großes Banguierhaus daselbst liquidiren wird; dem Chef desselben soll durch maͤchtige Freunde beigestanden worden seyn. Am gestrigen Getreide Markt kam schbner Weizen sel⸗ ten vor; das Vorhandene fand also leicht Abnehmer. Neuer un⸗ getrockneter Roggen, vorzuͤglich leichte Sorten, war zu den vo⸗ rigen Preisen güt zu verkaufen, von getrocknetem wurden einige Paͤrtieen eben so gufgeraͤumt. In Gerste war ziemlich guter Handel, dagegen blieb es mit Hafer ohne Leben. Nachstehende Preise sind bezahlt: fuͤr 126. 128pfuͤnd. weißbunten Polnischen Weizen 360. 375 Fl, fuͤr 127pfuͤnd, schoͤnen hunten 363 Fl., fuͤr 121pfuͤnd geringeren dito 335, auch 340 Fl., fuͤr 125. 125pfuͤnd. rothbunten 310. 359 Fl., fuͤr 123pfuͤnd. Rigaer 325 Fl., eine . 123pfuͤnd. Kubankaer 313 Fl.; fuͤr 147. 119. 126pfuͤ nd. choͤnen Preußischen Roggen 196. 209. 203 Fl., für 113pfuͤnd. Libauer is Fl., unter Schleß wurden fuͤr 119pfuͤnd. Rigaer Roggen 185 51. angelegt; vspfuͤnd. Friesische mne, , galt 130 Fl., 8opfuͤnd. neuer feiner Friesischer Hafer 108 Fl. Antwerpen, 14. Dez. (Aus der Bremer Zeitung.) Besonders Merkwürdiges ereignet sich hier nicht; die Frei⸗ heit wird uns immer laͤstiger, und nur die jungen Belgier, welche bei der volkommenen Laͤhmung des Handels ihre Zeit in den Kaffeehäusern vertreiben, sonnen sich in ihren matten Strahlen. Die Stadt ist ruhig; die Garnison besteht aus 5000 Mann regelmaͤßiger Truppen, welche alle Versuche der Unruhestifter energisch unterdruͤcken. Dem Hanndͤͤverschen Konsul Herrn Ellermann ist es nicht gelungen, die Aufhe— bung der Blokade der Schelde zu erwirken. Die Hollaͤndi— sche Regierung hat indeß eingewilligt, daß die zu Vließingen zuruͤckgehaltenen Schiffe nach irgend einem Hafen von West— flandern, ausgenommen Antwerpen und Gent, segeln duͤrfen. Vorher durften sie nur nach Rotterdam oder Dordrecht ge— hen. Der Koͤnig von Holland soll dem Herrn Ellermann eine sehr huldreiche Audienz gewahrt haben. Die Aussichten fuͤr

unsern Handel sind aber niederschlagend. Da beide Ufer der

Muͤndung der Schelde alt-Holläͤndisches Gebiet sind, so duͤrfte im guͤnstigsten Falle die freie Schifffahrt nur gegen einen in Vließingen zu ekhebenden Zoll gestattet werden.

Gent, 16. Dez. Die in Flamaͤndischer Sprache er⸗ scheinende Gazette van Gent sagt: „Die jetzt hier herr⸗ schende Armuth ist ungemein groß. Von dem Wohlthaͤtig—⸗ keits⸗Bureau erhalten 3100 bis 3200 Familien ordentliche Unterstuͤtzung; naͤchstdem belaͤuft sich die Zahl der Familien, welche außerordentliche Unterstuͤtzung in Anspruch nehmen, auf 4000. Da diese Zahl täglich sich vermehrt, so ist kaum die Summe zu berechnen, die noͤthig seyn möchte, um die hier durch die Zeit-Umstaͤnde leidende Menschheit zu unter stuͤtzen.“

Im Journal de Gand liest man: „Die Freiheit der

religioͤsen Associationen fängt bereits an, ihre Fruͤchte zu tra—⸗

gen. Man ist hier damit beschaͤftigt, im ehemaligen Karme⸗ liter Kloster in der Bꝛuͤgger Straße die Zimmer fuͤr ein Dutzend Karmeliter⸗Moͤnche in Stand zu setzen. Statt einer Handels⸗Gesenschaft, die uns Arbeit und Nahrung verschaffen

wuͤrde, errichtet man also Froͤmmler-Vereine, die sich von uns

wollen ernaͤhren lassen; keine Tag⸗Arbeiter mehr, aber desto mehr Moͤnche! Die Franzoͤsische Revolution verwandelte die Abteien in Fabriken, die unsrige wird unsere Fabriken in Abteien verwandeln. Das ist in der That sehr erbaulich!“

Das Journal des Flandres bemerkt: „Ein Feld—⸗ webel von den Schuͤtzen, die gestern dazu gebraucht wurden, sich der Geistlichkeit zu widersetzen, hat sein Gewissen nicht anders beschwichtigen konnen, als indem er erklaͤrte, keinen Theil dieses Corps mehr ausmachen zu wollen, wonächst er auch sogleich seinen Abschied einreichte. Viele seiner Kamera⸗ den wollen diesem Beispiel folgen.“

Bruͤssel, 18. Dez. Seit mehreren Tagen beschaͤftigt sich eine aus den Herren Barthelemy, Baron Osy, Le Coeg, Serruys, Serron, C. v. Brouckere, sammtlich Kongreß⸗Mit⸗ liedern, und dem Herrn Kaufmann, Banquiet aus Luͤttich, estehende Finanz⸗Kommission, die von Herrn Coghen praäͤst⸗ dirt wird, mit der Abfassung eines Budgets. . Der in Mens erscheinende Observateur du Hai—⸗ naut widerspricht der in einem hiesigen Blatte gegebenen Nachricht, daß die an jenem Orte befindlichen Holländischen Gefangenen in trunkenem Zustande die Ruhe der Stadt ge⸗ stoͤrt hätten. „Es ist zwar“, sagt der Observateur, „den Gefangenen gestattet, ein Mal in jeder Woche auszugehen,