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10 nlsation, die Bildung und die Vertheilung der Compaguieen
festsetzt.“ : Hr. Viennet widersetzte sich lebhaft der Annahme dieses
letztern Paragraphen, den Hr. Agier in Vorschlag gebracht 3. Das Gesetz, meinte er, womit die Kammer sich be— schaͤftige, umfasse alle Waffen⸗Gattungen der National⸗Garde, und es sey sonach völlig unangemessen, die Bildung von Ar— tillerie⸗ Compagnieen in denjenigen Städten, wo solches fuͤr dienlich erachtet werden moͤchte, von dem Koͤnige abhaͤngig zu machen. Als die Versammlung hierauf keine Ruͤcksicht nahm, rief Hr. Viennet in seinem Unmuthe aus: „Es zeigt sich immer deutlicher, m. H., daß Sie kein Organisations⸗, sondern ein Desorganisations⸗-Gesetz geben wollen, um die Vernichtung alles Bestehenden herbeizufuͤhren.“ Nach einigen Bemer— kungen des Ministers des Innern zum Lobe der Pariser National⸗ Garde wurde der Artikel in der obigen Abfassung angenommen. (
„Art. 41. Die Artilleristen sollen von dem Zaͤhlungs— Conseil unter denjenigen National-Gardisten gewahlt wer— den, die sich freiwillig dazu melden und so viel als moͤglich die zum Artillerie⸗Dienste erforderlichen Eigenschaften in sich vereinigen.“ „Art. 42. Ueberall, wo es kein Corps besoldeter Spritzenleute giebt, sollen von dem Zaählungs-Conseil, so viel als solches moglich ist, Compagnicen oder Com— pagnie⸗Unter-Abtheilungen freiwilliger Spritzenleute, als integrirender Theil der National⸗Garde, errichtet wer— den. — Sie sollen hauptsaͤchlich aus alten Offizieren und Soldaten des Ingenieur ⸗Corps, aus Offizieren und Be— amten der Bruͤcken⸗, Chaussee⸗ und Bergwerks⸗Verwal⸗ tung und aus hoͤheren Professiontsten bestehen.“
„Art. 43. In den Handels-Haͤfen und in den Kuͤ— en-Kantonen konnen aus den Seeleuten und Schiffs— rbeitern besondre Compagnieen gebildet werden, deren
gewohnlicher Dienst darin besteht, die Schiffe und das Schiffs-Material an den Kuͤsten und in den Häfen zu beschuͤtzen.“
r t. 44 men, nach Maaßgabe ihrer Zahl, Dienste der National⸗Garde Theil.“
„Art. 45. In jeder Gemeinde treten die zur Bil— dung einer Compagnie oder einer Compagnie-Unter-ÄAbthei— lung berufenen National-Gardisten ohne Waffen und ohne Uniform zusammen, um, in Gegenwart des Praͤsidenten
Alle diese besondern Compagnieen neh— an dem gewoͤhnlichen
des Zaͤhlungs-Conseils, assistirt von den beiden aäͤltesten
Mitgliedern dieses Conseils, zu der Wahl ihrer Offiziere und Unteroffiziere zu schreiten. — Wo mehrere Gemeinden zur Bildung einer einzigen Compagnie berufen sind, ver— einigen sich die National-Gardisten in der volkreichsten dieser Gemeinden, um ihren Hauptmann, ihren Feldwebel und ihren Fourier zu ernennen.“
„Art. 46. Die Wahl der Offiziere erfolgt mittelst persoͤnlicher und geheimer Abstimmung, nach der absoluten Stimmen⸗Mehrheit, fuͤr jeden Grad besonders, wobei mit dem Hauptmanne der Anfang gemacht wird. — Die Un— teroffiziere werden nur nach der relativen Stimmen-Mehr—
heit ernannt. — Bestehen die Compagnieen aus Einwoh— nern verschiedener Gemeinden, so sind die Offiziere und Unteroffiziere jedes Pelotons, jeder Section oder Rotte, aus den National-Gardisten derjenigen Gemeinde zu neh— men, der sie angehören. — Die Eroͤffnung der Wahl-Urne geschieht durch den Praͤsidenten des Zaͤhlungs-Conseils, unter Beistand von mindestens zwei Mitgliedern dieses Conseils, die das Geschaͤft der Skrutatoren versehen.“
„Art. 47. In denjenigen Staͤdten und Gemeinden, die mehr als eine Compagnie stellen, wird jede Compagnie einzeln und nach der Reihefolge zusammenberufen, um zu den Wahlen zu schreiten.“
Deputirten-Kammer. 23. Dez. trat
nen zu geben. „Waͤre Frankreich nicht schon laͤngst uͤber⸗ zeugt“, äußerte er, „daß die National-Garde die festeste Stütze der öffentlichen Ordnung und der Gesetze ist, so muͤß—⸗ ten die Ereignisse, deren Zeugen wir nur eben erst gewesen sind, uns allen diese Ueberzeugung auf das evidenteste auf— dringen. Europa wird den Dienstleistungen dieser Buͤrger⸗ Garde, die unser gesellschaftliches Gebaͤude gegen die straf⸗ barsten Komplotte beschuͤtzt hat, mit Recht seine Bewunde⸗
rung zollen. Lassen Sie uns der Regierung Gluͤck wuͤnschen,
daß sie sich der Macht, die die Verfassung ihr verleiht, mit elnem so schoͤnen Erfolge bedient hat. Dasselbe Lob gebuͤhrt
In der Sitzung vom Hr. Dupin d. Aelt. mit dem Antrage her— vor, der Pariser National⸗Garde sfuͤr ihr Benehmen waͤh⸗ rend der letzten Unruhen den Dank der Kammer zu erken—
aber auch den Linien⸗Truppen. Wir wollen hoffen, daß end⸗ lich eine feste und ruhige Ordnung der Dinge zuruͤckkehren und daß die Regierung sich nicht ferner mehr durch unauf— hoͤrlichen Aufruhr bedroht sehen werde. Alles bedarf der Ruhe, vorzuͤglich der Handel und der oͤffentliche Kredit, der von dem allgemeinen Frieden unzertrennlich ist. Was uns, die Deputirten Frankreichs, betrifft, so wollen wir uns auch ferner mit den Gesetzen beschäftigen, deren Vorle— gung wir der Regierung verdanken, die wir dem Lande schuldig sind, und die unter uns auf eine dauerhafte Weise die Wohlthaten der letzten Revolution befestigen sollen. Ich trage darauf an, daß die Kammer der National-Garde ih⸗ ren Dank zolle.“ „Auch den Linientruppen und der Natio— nal-Garde des Weichbildes!“ riefen hier mehrere Stimmen. Die Proposition des Herrn Dupin wurde hierauf in folgen— der Abfassung angenommen:
„Die Kammer zollt der National-Garde der Haupt— stadt und des Weichbildes derselben, so wie den Linientrup— pen, fuͤr die Festigkeit, Ergebenheit und Vaterlandsliebe, die sie bei den letzten Ereignissen bewiesen, so wie fuͤr die Auf— rechthaltung der offentlichen Ordnung und der Gesetze, ein— muͤthig ihren Dank und verfuͤgt, daß diese Danksagang im Protokoll verzeichnet werde.“
Herr Lafsitte verlangte hierauf, in seiner Eigenschaft als Deputirter, daß die Kammer auch der Pariser Jugend und den Schulen danke, und als eine Stimme zur rechten Seite sich diesem Antrage mit dem Bemerken widersetzte, daß die jungen Leute aus den höhern Schulen sich Bedingungen ge— macht hätten, begruͤndete Herr Laffitte seinen Vorschlag in folgender Weise: „Gestern, vielleicht im gefährlichsten Augen—⸗ blicke, erboten die drel Pariser Schulen sich freiwillig, ge— meinschaftlich mit der National-Garde vorzuruͤcken und dem Volke anzudeuten, daß man es irre leiten wolle, und daß es auf sie (die drei Schulen) nicht rechnen dürfe.“ („Unter welchen Bedingungen,“ rief man hier von mehreren Seiten.) „Die drei Schulen“, fuhr der Minister fort, „schickten De⸗ putationen an den Konig, die sich auf das hochherzigste aͤu— ßerten, dem Gesetze Gehorsam schworen und die Erklaͤrung hinzufuͤgzten, daß sie alle ihre Kraͤfte aufbieten wuͤrden, um die oͤffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten.“ („Aber un— ter welchen Bedingungen!“ erscholl es hier wieder von ver— schiedenen Seiten.) „Es ist gar keine Bedingung ge— macht worden,“ erklärte der Praͤsident des Minister— Raths. „Haben einige einzelne Individuen Reden gefuͤhrt, woraus man auf irgend eine Bedingung schließen könnte, so sind dieselben, nicht zur Kenntniß der Regierung ge— kommen. Ich meinerseits habe in jenen jungen Leuten nichts als Muth und Ergebenheit gefunden.“ Als Herr v. Cor— celles das Wort wegen eines Faktums, dessen Augenzeuge er gewesen, verlangte, kam ihm der Minister des oͤffent, lichen Unterrichts zuvor und gab folgende Aufschlüsse: „Ich befand mich mit dem Grafen Alexander von Laborde neben dem Koͤntge, als die Deputirten der drei Schulen zur Audienz vorgelassen wurden. Wir konnen, so wie der Her— zog von Dalmatien, bezeugen, daß die dem Monarchen ge— machten Anerbietungen un bedingt und ohne irgend einen Vorbehalt erfolgten. Gleich nach ihrer Entlassung begaben die Abgesandten sich nach den Orten, wo die Volks-Auflaͤufe am zahlreichsten waren, um zu der Wiederherstellung der Ruhe beizutragen. Abends erbot die Rechtsschule sich, ge⸗ meinschaftlich mit der National⸗Garde zu patronilliren. Al⸗ lerdings sind zwei Proclamationen erschienen und oͤffentlich angeschlagen worden; keiner der jungen Leute will sich aber dazu bekennen. Die eine fuͤhrte Unterschriften, die anbere gar keine. Da von jenen 4 Unterzeichnern ei⸗ ner als Rechtsstudent aufgefuͤhrt war, so begab ich mich
estern nach der Rechtsschule, um von dem Dekane der
echts-Fakultaͤt hieruͤber Erkundigung einzuzlehen. Alle Zoͤglinge aber, die ich befragt, haben mir hetheuert, daß lhnen die obige Proclamation vollig fremd sey.“ Herr von Eorcelles sagte einige Worte zum Lobe der polytechnischen, sowie der uͤbrigen Schulen, die uͤberall mit den National—⸗ Gardisten gemeinschaftliche Sache gemacht haͤtten. In der selben Weise sprachen sich auch der Graf v. St. Aig nan und Hr. Barthe aus. Nachdem Hr. Laffitte zum zwei⸗ tenmale das Wort zur Vertheidigung der jungen Leute der hiesigen hoͤheren Schulen ergriffen hatte, faßte die Versamm— lung einstimmig nachstehenden zweiten Beschluß, mit der Aufgabe, denselben den Ministern des Innern, des oͤffent— lichen Unterrichts und des Krieges mitzutheilen:
„Die Kammer zollt den Eleven der medizinischen, der
Rechts⸗ und der polytechnischen, sowie aller uͤbrigen Schulen, fuͤr
die Ergebenheit und das hochherzige Betragen ihren Dank, den sie am gestrigen Tage zur Aufrechthaltung der Ruhe
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„Kaserne des 15ten Linien-Regiments, das unter den Waffen
und Ordnung bewiesen haben, und verordnet, daß diese Dankfagung gleichfalls im Protokolle verzeichnet werde.“ Hierauf wurden die Berathungen uͤber den Gesetz⸗-Ent— wurf wegen Organisation der National⸗Garde bis zum 53sten Artikel fortgesetzt, nachdem der 48ste Behufs einer neuen Abfassung noch einmal an die Kommission verwiesen wor—
den war.
Paris, 24. Dez. Gestern hielten Se. Majestät große Revue uͤber die zwoͤlf Legtonen der hiesigen National-Garde. Der Moniteur giebt daruͤber folgenden Bericht: „Gestern ritt der Koͤnig durch alle Viertel der Stadt, um der Na— tional⸗-Barde und den Truppen der hiesigen Garnison aufs neue seine Gesinnungen zu bezeugen. Aus Ruͤcksicht fuͤr die Strapazen, welche die National-Garde zu uͤberstehen ge— habt hatte, war nur ein Bataillon von jeder Legion zusam— menberufen worden; dennoch hatten die ganzen Legionen sich beeilt, unter den Waffen zu erscheinen. Der Konig verließ um 1 Uhr das Palais Royal zu Pferde, vom Herzoge von Nemours, vom Herzoge von Dalmatien, Minister des Krie—
ges, dem Grafen von Montalivet, Minister des Innern,
dem Marschall Gerard, dem General Pajol, mehreren Offi— zieren von der Linie und der National,Garde, so wie von einer Abtheilung reitender Garde, begleitet. Der Zug ging durch die Straße Croix⸗»des⸗-Petits Champs, uͤber den Platz des Victoires, wo ein Bataillon der dritten Legion unter den Waffen stand, uͤber den Börsen-Platz, wo Oberst Joubert ein anderes Bataillon seiner Legion aufgestellt hatte, uͤber die Boulevards, wo mehrere Bataillone versammelt waren, durch den Faubourg St. Antoine, wo die Ste Legion in Schlacht— reihe aufgestellt war, durch die Straße St. Antoine nach dem Platze vor dem Stadthause, der mit National-Garden des Weichbildes unter dem Befehl des General Blin bedeckt war. Hier richtete der Konig die schmeichelhaftesten Worte an den Präfekten des Seine⸗-Departements, der dem BGene— ral Dumas den Arm reichte, und dankte den wackern Na— tional-Garden der umliegenden Doͤrfer, welche fuͤr die Auf— rechthaltung der oͤffentlichen Ordnung herbeigeeilt waren. Auf dem Platze war eine unzaͤhlbare Volksmenge versam— melt, die den König mit tausendfachem Freudenruf begrüßte. Auf den Quals waren mehrere Legionen aufgestellt, die Se. Maj. ebenfalls musterten. Von hier aus begab der Koͤnig sich nach der
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stand, und durch die Straße St. Jacques nach dem Platze des Pantheon, wo die 12te Legion und saͤmmtliche Schuler, so wie die Zoͤglinge des Gymäasiums Heinrichs IV. versam— melt waren. Auf dem Platze St. Sulpice erwarteten den Koͤnig die 9te und 11te Legion, die Veteranen und die Li— nien⸗-Truppen; die 19te, àte und Fte Leglon standen auf den Quais von der Straße des Saints-Peres bis zum Palaste der Deputirten⸗-Kammerz hier stand die 1ste Legion, und eine Menge von Deputirten mischten ihre Stimmen in dem Ruf: Es lebe der Konig! Se. Majestaͤt ritten durch den Louvre, und
reichten den Offizieren und Soldaten, die sich in Masse her—
andrängten, die Hand; es war Abend geworden, als Se. Majestaͤt auf dem Caroussel-Platz ankamen. Ueberall wurde der Konig mit Enthusiasmus empfangen, der sich in der Straße Rivoli, auf dem Bendame-Platze und den Bou— levards der Chaussée-d'Antin, welche erleuchtet waren, wie— derholte.“
Unter den hohen Offizieren, welche vorgestern sich zum Koͤnige begaben und ihm ihre Dienste fuͤr den Fall der Ge— fahr anboten, befanden sich auch die Generale Lamarque und Desfourneaux.
Bei den vorgestrigen Unruhen erhielt Herr v. Sussp, Oberst einer Legion der National-⸗Garden eine Verletzung an der Brust; man hat ihm zur Ader gelassen, und er befindet sich jetzt wohl. :
Das Journal des Débats stellt uͤber die letzten Unruhen folgende Betrachtungen an: „In ganz Paris unter—
hält man sich von den Details der drei verflossenen Tage;
verwundert fragen sich die Nachbaren: woher sind ploͤtzlich diese zuͤgellosen Banden gekommen, die drei Tage lang die Stadt durchzogen. Welchen Zweck hatten sie, wer
leitete sie, wer fuͤhrte sie an? Man spricht von Plaͤ—⸗
nen, die gegen die Deputlrten-⸗Kammer und gegen den König im Werke gewesen seyen. Man spricht sogar von einer provisorischen Regierung, von Ministern, Diktatoren, kurz von einer vollstaͤndigen Raub- und Mordverwaltung, welche vorbereitet gewesen sey und deren Beamten wir mit dem Rufe: Fort mit den Bajonetten! durch die Straßen laufen sahen. Einige Soldaten von der Municipal-Garde nahmen am Aufstande Thell; dies muß streng untersucht und dieses Corps gereinigt werden. In der Straße St. Honors
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warfen die Uebelthäter die Fenster der Kaufladen ein, um sich an rechtlichen Buͤrgern zu rächen, von denen sie zu Paa— ren getrleben wurden. Ueber alle diese Unordnungen muß eine Untersuchung eingeleitet werden. Die Nacht vom 18ten auf den 19ten Oktober ist ein unbestraftes Raͤthsel geblleben. Dle drei Dezember-Tage muͤssen endlich dieses Raͤthsel loöͤ⸗ sen. — Diese Tage, welche unheilvollen Weissagungen zu⸗ folge, die Klippe der neuen Ordnung der Dinge seyn sollten, haden dieselbe fuͤr immer befestigt. Die Sache des consti— tutionnellen Koͤnigthums ist unwiderruflich gewonnen. Die Aufgabe der Regierung war eben so schwierig wie die der Burger, und wir muͤssen sagen, daß sie dieselbe mit muthi— ger Besonnenheit geloͤst hat. Eines der wichtigsten Ereignisse dieser Tage war ohne Zweifel die Transportirung der Mini— ster nach Vincennes. Die Gerechtigkeit und die National— Ehre hingen am Erfolge dieser gefaͤhrlichen und doch noth— wendigen Maaßregel. Was waͤre geschehen, wenn blinde Rache unter dem Schutze des Gesetzes stehende Maͤnner ge⸗ troffen hatte? Was wuͤrde Europa gesagt haben? Die Entschlossenheit und der Muth des Grafen Montalivet ha— ben uns vor diesem Ungluͤck bewahrt; er hat sich durch diese Handlung der Festigkeit und Klugheit den Dank des ganzen Landes verdient. Die Ereignisse der drei Tage muͤssen fuͤr die Regierung fruchtbar an Belehrung seyn; der Kampf, dessen Augenzeugen wir gewesen sind, hat gezeigt, auf welcher Seite die wahre Macht und die Meinung des Landes sind. Sie denke uͤber diesen Sieg der gesetzlichen Ordnung, uͤber das wieder erwachende öffentliche Vertrauen, uͤber den in weni—⸗ ger als 12 Stunden gehobenen Kredit, uͤber die Freude der den Drohungen der Anarchie entgangenen Hauptstadt nach und wage endlich. In der Krisis, aus welcher Frankreich hervorgegangen ist, verdanken die Gesetze und die National— ehre ihre Rettung der Eintracht der Regierung und der Buͤr— ger. Mögen diejenigen, welche das Staatsruder lenken, sich mit dieser Wahrheit durchdringen.“
Mehrere Blaͤtter enthalten folgende Bekanntmachung: „Die Studirenden der polytechnischen, Rechts- und menbtzi— nischen Schule werden eingeladen, sich um 1 Uhr im Hofe der polytechnischen Schule zu versammeln, um uͤber die Ant— wort zu berathen, die auf die Aeußerungen der Organe der Regierung, welche die Proclamationen der Schulen mit ge— richtlichen Verfolgungen bedrohen, zu ertheilen ist. Man muß mit seiner Karte versehen seyn.“
Dem Journal du Commerce zufolge, haben 10 Pairs bei der Fällung des Uctheils uͤber die angeklagten Mi— nister wegen Verwandtschaft mit denselben nicht mitgestimmt.
Saͤmmtliche hier chwesende Marine-Offiziere versam— melten sich gestern in dem Hotel des See-Ministeriums, um die Befehle des Ministers zu empfangen.
Durch elne Königl. Verordnung vom 11ten d. M. sind die vor einem Jahre errichteten 5 Ober, Intendanten, Stel— len und das permanente Verwaltungs-Comits der Militair— Intendantur wieder aufgehoben worden. Das Per onal der Intendantur wird auf 23 Militair-Intendanten, 185 Unter⸗ Intendanten und 25 Adjunkten festgesetzt.
Die gestern ausgegebene Nummer des Gesetz-Buͤlletins enthält mehrere Koͤnigl. Verordnungen; durch die eine der— selben, die vom 26. November datirt ist, wird das Gehalt der Unter⸗Staats-⸗Secretaire auf 30,000 Fr. festgesetzt; durch eine zweite, vom 21. August datirte, wird dem Deputirten und gewesenen Mitgliede des Minister-Raths, Baron Bi— gnon, aus dem Fonds des Ministeriums des oͤffentlichen Un— terrichts die Summe von 25,000 Fr. als Entschaͤdigung fuͤr die verschledenen Functionen bewilligt, mit denen er seit dem 29. Juli d. J. beauftragt gewesen ist. Eine dritte Verord⸗ nung bestimmt die Staͤrke der beiden Bataillone mobiler Gendarmerle, die in Angers und Rennes errichtet werden sollen, auf 3 Compagnieen, jede zu 80 Mann, ohne die Of⸗ fiziere; in Nantes soll ein drittes Bataillon mobiler Gen— darmerie gebildet werden. In derselben Nummer des Ge— setz-Buͤlletins befinden sich mehrere Patente zur Errichtung von Majoraten; das erste Majorat ist . Gunsten des Hrn. Sarget de la Fontaine, von einem jaͤhrlichen Einkommen von 12,000 Fr., mit dem Barons-⸗Titel, das zweite fuͤr Hrn. Pardien de Nareillae, mit dem Grafen-Titel und einem Einkommen von 10,164 Fr., das dritte fuͤr Herrn Davene, mit dem Barons-Titel und einer Jahres-Rente von 5000 Fr., das vierte fuͤr Herrn Commaille mit demselben Titel und einem reinen Einkommen von 16,230 Fr. errichtet.
General Harispe hat den Oberbefehl in den Nieder⸗Py⸗ renäen erhalten; alle Festungen auf dieser Linie sollen in Vertheidigungs⸗Zustand gesetzt werden.
Der Deputirte Herr Felix Faure ist zum ersten Praäͤst⸗