1831 / 3 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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strikt Wielun: 19,176, und im Distrikt Petrikau: 19,R123, zusammen also in diesen 3 Distrikten: 56,642 Mann, wozu nicht mitgerechnet ist das Regiment der Kalischer Freiwilli— gen zu Pferde, welches 717 Koͤpfe zaͤhlt, so wie die Schwa— dron, welche sich unter dem Bommando des W. Wisniewski in Petrikau bildet, und die Compagnie freiwilliger Jaͤger.“

Dasselbe Blatt meldet: „Die erste Diviston Infan⸗ terie und die erste Brigade der Artillerie zu Fuß, welche am 17ten d. in Eilmaͤrschen nach Warschau gekommen waren, sind unter Anfuͤhrung des General Krukowiecki nach den Graͤnzen von Litthauen abmarschirt. Die Stadt Lowicz, welche eine National-Garde von 450 Mann gebildet, hat zu ihrem Platz ⸗Kommandanten den früheren Offizier der Polni—⸗ schen Armee, Karl Schendel, erwählt. In Kalisch hat sich ein patriotischer Klub unter Vorsitz des Landboten Rem— bowski gebildet.“

Graf Jelski, nunmehriger Stellvertreter des Finanz— Ministers, hat aus den Landboten und Deputirten Morawski, Biernacki, Swidzinski und Zwierkowski eine Kommission zusammengesetzt, welche das Budget fuͤr das kuͤnftige Jahr revidiren soll.

Um durch Mitwirkung der Buͤrger bei den Verordnun— gen der Behoͤrden die Ausfuͤhrung derselben zu beschleunigen und zugleich das Land gegen Mißbraͤuche der einzelnen Ge— walten zu sichern, fordert die Regierungs⸗Kommission des Innern und der Polizei die saͤmmtlichen Stadtraͤthe auf, in jeder Stadt Z bis 5 erprobte Buͤrger zu bezeichnen, von denen einer oder zwei in der Wojewodschafts-Stadt bestaändig anwesend seyn sollen, um sich mit dem Praͤsidenten der Wojewodschafts Kommission uͤber die besondern Maaßregeln in Hinsicht der Landes-Ver— theidigung, Unterhaltung der Armee und allgemeinen Ver— waltung zu berathen und, wo es noͤthig ist, ihm huͤlfreiche Hand zu leisten. Auch soll derselbe den in die Bezirke ab— geordneten Kommissarien je 2 Buͤrger auf jeden Bezirk zur Unterstuͤtzung beigeben; diese konnen sich jedoch in ihren Ge— schaͤften wechselsweise abloͤsen, wenn nicht dringende Umstaͤnde die Gegenwart Beider erfordern. Endlich soll sich der Stadt— rath mit der Wojewodschafts-Kommission uͤber Einfuͤhrung von Munieipalräthen in den Staͤdten verstaͤndigen; zu Mit— gliedern dieser Conseils sollen unter 3 bis 6 der wohlhabend— sten ansaͤssigen Buͤrger, je nach der Bevoͤlkerung des Orts, jaͤhrlich ? von den Einwohnern gewaͤhlt werden. Diese Mu— nicipalraͤthe haben fuͤr eine gleiche Vertheilung der oͤffentli— chen Lasten zu sorgen, uͤber die gehoͤrige Anwendung der staͤdtischen Fonds zu wachen und der betreffenden Behoͤrde Anträge zu machen, welche das Wohl der Gemeinde und die staͤdtische Ordnung bezwecken. Es wuͤrde dies der Anfang dazu seyn, mit der Zeit eine vollstaͤndige Municipal-Verfas— sung in den Staͤdten einzufuͤhren. Zur besonderen Pflicht wird es jedoch fuͤr jetzt den in die Wojewodschaften und Be— zirke abgeordneten Buͤrgern gemacht, darauf zu sehen, daß die Befehle der Regierung so schnell und sorgfaältig als moͤg— lich ausgefuͤhrt werden.

; In Beruͤcksichtigung der Nothwendigkeit, die dem Staats—⸗ rath obliegende gerichtliche Thätigkeit zu ordnen, ist ein De—

kret des Diktators erschienen, wodurch alle Prozesse, deren

Entscheidung bis jetzt dem Verwaltungs-Comité im Staats— rath zukam, so wie diejenigen, welche durch besondere Ver— ordnungen der Verwaltungs-Gerichtsbarkeit unterworfen sind, bis zu einer neuen Verordnung in ihrem weiteren Ver— lauf suspendirt werden. Die Prozesse aber wegen Abgaben— Erleichterung, wegen gerichtlicher Verfolgung von Beamten, und die Streitsachen über Jurisdiction in Angelegenheiten, welche in der besonderen Verordnung, wodurch die Verhand— lungen der Civil-Gerichtsbehöͤrde suspendirt werden, nicht enthalten sind, sollen fernerhin durch eine Kommission ein— geleitet werden, die aus einem Staatsrath, als Praͤsidenten, und aus drei Referendarien oder stellvertretenden Referenda— rien, aus der Zahl der schon in das Hoͤchste National⸗Conseil Berufenen oder noch zu Berufenden, besteht; das Urtheil daruͤber fallt das Hoͤchste National-Conseil, in einer Zusam— mensetzung von wenigstens drei Mitgliedern, unter Vorsitz

eines derselben und zweier Staats-Referendarien, welche

nicht zur Instructions-Kommission gehoͤrten. Der zum Befehlshaber der seßhäften National-Garde er— nannte Graf Peter Lubienski macht in den Zeitungen die

von ihm aus der Zahl der vorgeschlagenen Kandidaten zu

Stabs-Hffizieren und Offizieren ernannten und vom Dikta—

tor bestätigten Mitglieder der National⸗Garde bekannt. Be—

fehls haber der , ,, dieser Garde ist der ehe⸗ malige Husaren⸗Oberst Lieutenant Stanislaus Rojewski. Mit Bezug auf eine Proelamation der Regierungs⸗Kom⸗

mission des Krieges benachrichtigt der General⸗Gouverneur

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der Infanterie⸗, Kavallerie⸗ und Artlllerie⸗Regimenter in Be— ziehung auf die Zahl der Offiziere vollstaͤndig sey, die Mel— dung zu Offizier-Stellen mit dem gestrigen Tage in dem da— zu bestimmten Buͤreau aufhoͤre. Diejenigen Militairs, welche sich also zum Dienst noch melden wollen, muͤssen in andere Regimenter eintreten und sollen ihren diesfaͤlligen Wunsch dem Regiments,Befehlshaber, Graf Malachowski, anzeigen.

Nach Berichten aus Alexota, in der Wojewodschaft Au— gustow, ist, wie die Warschauer Zeitung meldet, die Russische Graͤnze aufs strengste geschlossen, und Niemand wird hinein oder herausgelassen. Wer in amtlichen Angele— genheiten nach Kauen reisen muß, erhaͤlt eine Wache zur Begleitung und wird genau durchsucht, ob er keine verdaͤch— tige Papiere bei sich hat. . l

Vom 1 Januar 1831 an wird hier ein politisches Blatt unter dem Titel: „Journal der Ehrengarde“ woͤchentlich ein⸗— mal erscheinen.

Nieder lande.

Haag, 27. Dez. Die neuesten Franzoͤsischen Zei⸗ tungen, angefuͤllt mit den Details des Prozesses wider die Ex⸗Minister, haben hier einen tiefen Eindruck gemacht; hler, wie gewiß wohl auch anderwaͤrts, sind die Billlgen und Lei— denschaftslosen aller Farben der Ansicht, daß die Vertheidi— gungs-Reden der Herren von Martignae und Sauzet Mel— sterstuͤcke von Beredtsamkeit seyen und gewiß Alles erschspft haben, was zu Gunsten der Angeklagten vorgebracht werben konnte. Die Erwartungen uͤber den Aungang sind zwar ge— theilt, aber Alle, die es mit dem Weltfrieden und den gesetz‚ lichen Freiheiten ehrlich meinen, hoffen, daß das Gefuͤhl der Sroßmuth bei der Franzoͤsischen Nation uͤber jede andere Ruͤcksicht oder Leidenschaft die Oberhand gewinnen werde.“) Der Irrihuͤmer sind so manche begangen, der Leidenschaften so viele nur muͤhsam bekämpft worden; warum durch eine Schlachtung wehrloser Opfer eines zertruͤmmerten Systemes neue erwecken? So wie, vom hellgeistigen Standpunkte des Thristianismus betrachtet, die groͤßte Höllenstrafe in dem Ge— fuͤhl der eigtnen Unvollkommenheit, in dem Ueberblicke began— gener Fehler, in dem peinigenden Bewußtseyn des dahln gegangenen hesseren Selbsts bestehen muß, also liegt der moralische Tod und eine mehr als grausame Ahndung fuͤr politische Fehler und Mißgriffe in dein Aublicke des nleder— getretenen Systems, in dem Resums der vereitelten Ent— wurfe, in der Gesammtmasse der dadurch veranlaßten Drang— fale, in dem eignen Erliegen im Kampfe mit den feindlichen Elementen und den höheren Maͤchten. Es ist schwer, zu bestimmen, inwiefern uͤberall Leidenschaft und Grundsatz, System und Persoͤnlichkeit zum Entwurf und zur Ausfuͤh— rung geioisser Thatsachen beigetragen; aber ein edleres Men— schenherz ist schwer zu dem Glauben zu bestimmen, daß Maͤnner, gegen deren Privatleben im Ganzen wenig Schlim— mes vorgebracht werden kann, und welche gewiß nur ihre persoͤnliche Treue fuͤr das ausgeschiedene Koͤnigshaus weit uͤber das anfaͤnglich vorgesetzte Zlel hinaustrieb, und bei welchen alle letzten Ereignisse als gebieterische Resultate eines mit allzugroßer Unkunde von Menschen und Zeiten und mit nicht gehoͤriger Selbstschaͤtzung der eigenen Kraft ge— sponnenen und entwickelten Systems sich dargestellt, die Graͤuel der drei Tage wirklich gewollt haben, fo man ihnen zur Last legt. Vielleicht befinden sich ihre bittersten Anklaͤger und schaͤrfsten Richter nicht in Mitte der siegreichen Feinde; denn der großmuͤthige Feind verachtet die völlige Vernichtung des zerknickten Rohres, des zu Boden geworfenen Gegners; sie sind vielleicht mehr in Mitte der elfrigen Royali— sten, denen die ungluͤckselige Etourderie des Ministe— riums Polignae so unuͤbersehbare und immer welter sich verzweigende Stoͤrungen gebracht hat; die Gefahren, welche dem monarchischen Prineip in seiner reineren Bedeu— tung drohen, rufen ein grelleres „Schuldig“, als vielleicht die Pairs-Kammer zu Paris rufen wird. Aber die Sache, um die es sich gegenwärtig handelt, ist eine Ehrensache des Repraͤsentativ⸗Systems, welches zu beweisen hat, daß Ueber treibung aus seiner Mitte verbannt ist; der Franzoͤsischen

Nation, welche mit der Tugend der Mäßlgung, als einer Kardinaltugend der gegenwartigen Periode, sich bruͤstet; end— lich ist sie in der Art ihrer Entscheibung eine Garantie fuͤr

) Der Inhalt des obigen Schreibens wird dessen Mitthei⸗ lung rechtfertigen, wenn schon es einen Theil seines Interesse dadurch verloren hat, daß das uͤber die vormaligen Minister ge⸗ sprochene Urtheil den Lesern der St.⸗-Z. schon bekannt ist, und

der Stadt Warschau die Armee, daß, da die Organisation

dieses sonach aufgehört hat, fuͤr sie der Gegenstand einer Hypo⸗ ihese zu seyn. n 66

oder wider die Ruhe Europas. 6s 1 sich nei n, . legale Revolution, wie die Ereignisse der letzten paar Monate so oft genannt werden, den Sieg uͤber sich selbst gewinnen kann, ob sie den Leidenschaften, welche wider die bessere slfte des eigenen Werkes sie waffnen, zu imponiren, . zb sie bloß durch diese Leidenschaft:n ihre Herrschaft zu be— gruͤnden im Stande 16 gewissen 3 Peltschicksalen bedeutet die Person der Einzelnen nicht, and der Welttheil, welcher so viel Schauerliches und Furcht⸗ bares mit angeschaut und an dasselbe sich gewohnt hat, kann zuch den Anblick von ein Paar Schaffotten vertragen, welch: ungluͤckselige Opfer der Verblendung empfangen; aber es würde mit dem Haugte der vier Minister, von denen dermalen dit Rede ist, die Hoffnung der Versoͤhnung zwischen der . egangenen und der gegenwartigen. Periode all. Das menschliche Gefühl sieht in dem Mißbrauche der Gewalt kes starkern Siegers keinen Akt der Gerechtigkeit mehr, selbst wenn die Buͤchstaben des Gesetzes noch so sehr ihn unter- stuͤtzen, sondern bloß eine Handlung der Rache. Europa, welches uber das System des Ministeriums Polignac aus verschiedenartigen Rechtsgruͤnden oder Rucksichten den Stab bricht, wird ihn vielleicht gleichwohl uͤber die Richter derselben ebenfalls brechen; es wurde in der Hinrich— tung der vier Gefangenen nur populaire Gewaltthat, nur den uͤberwiegenden . der Parteien und nur eine Schwaͤche gegenwartigen Regierung gewahren. K . Wer . 28. Dez. Im Laufe dieses Monats haben sich in Folge der Orkane, die von Zeit zu Zeit an unseren Kuͤsten geherrscht, mehrere Ungluͤcksfälle ereignet, In der Racht vom taten zum 13ten d, sind an der Jasel Ameland zwei Fahrzeuge, die Russische Handels ⸗Brigg Ni—⸗ kolaus“ und das Schliff „Hanna“, gescheitert; die Mann— schaften beider Fahrzeuge wurden gerettet. Am läten schꝛi, tert eine dem Namen nach unbekannte Brigg an der Insel Schjermonnikoog und ging mit Mann und Maus unter, Endlich ist am 20sten der Englische Schooner „Rotterdam bei der Insel Goedereede gescheitert; die Mannschaft wurde gerettet, und' auch ein Theil der Ladung ist geborgen worden.

Das von Batavia zuruͤckkehrende, nach Antwerpen be⸗ stimmte und dem Herrn Oudshoorn in Gent gehoͤrende Schiff „Antigone“, Capitain de Best, ist beim Einlaufen n die Schelde auf einer Sandbank total verungluͤckt; nur 16 Mann von der Schiffs-Equipage sind gerettet worden.

Aus Dordrecht wird unterm 27sten d. gemeldet: „Am Sonnabend war der Strom hier voll Treibeis, und seit ge— stern fruͤh liegt dasselbe fest; bereits sind auch heute mehrere Menschen zu Fuß uͤber den Strom nach der Stagt gekom⸗ men. In Gorkum sind, des Treibelses wegen, die Kanonier⸗ boote, die bisher vor der Stadt gelegen, nach dem Hafen hineingezogen worden.“

sich verlieren, der nach und nach unsere ganze Wohlfahrt verschlingt. Und in diesem Zustande ängstlicher Besorgniß erwarten wir dis Mittheilungen, die uns von Seiten der Re— gierungen verheißen wurden, welche die Vertrage von 1814 unterzeichneten.“ en,.

Bruͤssel, 23. Dez. Der vielbesprochene 12te Artikel kam auch wieder in der vorgestrigen Kongreß-Sitzung zur Sprache; Hr. Legrelle schlug in diesem Bezuge folgendes be— sondere von der Verfassung unabhängige Gesetz vor: „Kein Geistlicher soll zu den kirchlichen Ceremonien einer Trauung schreiten duͤrfen, bevor nicht die Parteien nachgewiesen haben, daß sie vor dem Beamten des Civil-Standes einen Kontrakt mit einander eingegangen sind, ausgenommen den von der Civil-Behoͤrde konstatirten Fall, daß die Civil-Trauung nicht hat stattfinden koͤnn en, und wo eine von der geistlichen Be⸗ hörde anerkannte religioͤse Dringlichkeit stattfindet.“ Dieses Gesetz wurde den Sectionen uͤberwiesen und die Berathung uber den 12ten Artikel abermals ausgesetzt. Der jäte Arti— kel, welcher die Presse betrifft, ist nach einem Amendement des Hrn. Devaux folgendermaßen gefaßt worden: „Die Presse ist frei. Die Censur soll niemals eingefuͤhrt werden koͤnnen. Es soll von den Schriftstellern, Herausgebern und Druckern keine Caution gefordert werden. Ist der Värfasser bekannt und in Belgien ansaͤssig, so sollen der Herausgeber, Drucker oder Verkaͤufer nicht verfolgt werden koͤnnen. In jedem Prozesse wegen eines Preß-Vergehens haben die Ge— schwornen uber das Schuldig zu entscheiden.

In der gestrigen Kongreß-Sitzung wurden die Bera— thungen uͤber den Verfassungs-Entwurf fortgesetzt. Der 15te Artikel lautete nach dem Vorschlage des Central-Co— mité: „Die Belgier haben das Recht, sich friedfertig und ohne Waffen, so wie mit Unterwerfung unter die Gesetze, zu versammeln. Eine vorhergehende Autorisation kann nicht gefordert werden.“ Hr. v. Langhe meinte, es sey recht gut, durchaus keine Preventions-Maaßregeln einfuͤhren zu wollen, allein in dem vorliegenden Falle könne doch durch allzu große Freiheit die oͤffentliche Ordnung nur zu leicht ge— faͤhrdet werden. Herr Barth élemy äußerte, daß der Kon⸗ greß im Begriff sey, nicht sowohl eine liberale als eine anar— chische Verfassung zu entwerfen. Inzwischen beschloß die Ver— sammlung, jenen Artikel nur insofern zu beschränken, als alle Versammlungen unter freiem Himmel den Polizei⸗Gesetzen unter⸗ worfen seyn sollen. Die Berathung des 16. Art., welcher die Freiheit der Associationen betrifft, wurde, als mit dem 12ten Art. zusammenhaͤngend, ein stweilen noch ausgesetzt. Der 17. Art. betrifft das Petitionsrecht und wurde ohne viele Debatten angenommen. Im 18 Art. wird das Brief⸗Geheimniß fuͤr unverletzbar erklärt; dieser, so wie der folgende Artikel, wel— cher lautet: „Der Gebrauch der in Belgien uͤblichen Spra⸗ chen ist fakultativ; er kann nur durch das Gesetz bestimmt werden, aber auch nur fur die Akten oͤffentlicher und Justiz—

Der Belgische Hauptmann Meerle hat dem Schulzen von Chaam (bei Breda) ein iben uͤbersandt ö sich wegen des Benehmens, das einige einer Soldaten sich am 19ten und 20sten d. ohne sein Wissen erlaubt, entschul— digt, die Versicherung ertheilt, daß diese bestraft wor den, sind, und zu wissen verlangt, wie viel der von ihnen angerichtete

aden betragt. ,,, 27. Dez. Im hiesigen Journal liest mau: „Die Schelde treibt mit Eis und bildet auf diese Weise eine naturliche Blokade, welche es der Hollandischen Flotte gestattet, sich zuruͤckzuzieheu, mit dem Vorbehalt jedoch, im Fruͤhsahr wieder zu kommen, was zu thun sie gew nicht ermangeln wird, wenn der beklagenswerthe provisorische Zu⸗ stand, unter welchem Belgien seufzt, bis dahin fortdauern sollte. Wir hatten den Erfolg dieser Mystlfieationen unse— rer, fast möchten wir sagen einfäͤltigen, Diplomatie laäͤngst vorhergesehen. Die Natlon ist getäuscht und muß jetzt fuͤr die Unerfahrenheit ihrer Leiter buͤßen. Der Kongreß, der alle die schoͤnen Mittheilungen unserer Diplomaten mit so vieler Bewunderung und so vielem Beifalle aufgenommen hat, mag jetzt das diplomatische Comité vor sich laden und ihm seine Taäͤuschungen vorhalten. Doch es ist ja Alles Taͤuschung, was wir in unserem ungluͤcklichen Vater lande se— hen, mit Ausnahme des Muthes unserer Soldaten, so wie ger. Sogar der Kongreß, diese heterogene Zusammensetzung der widersprechendsten Elemente, ist mit exaltirten Handlun⸗ gen aufgetreten, welche uns die Kabinette Europas entfrem⸗ deten und gewissermaßen die Zwietracht erzeugten; jetzt will man uns Gin, geben, die uns mitten im civilisirten Euro— pa isoliren und in den Schooß der Gesellschaft Keime der Unruhe und des innern Krieges werfen muͤssen. In dieser Entmuthigung aller Klassen erheben sich zwar einige beruhi⸗ gende Stimmen, die aber bald in den unermeßlichen Abgrund

des Wohlthaͤtigkeitssinnes und der Langmuth unserer Mitbuͤr⸗

Schreiben uͤbersandt, worin er

Behoͤrden“, werden genehmigt. Schließlich wurde von den Herren von Robaulr und Thorn ein ufa n Ar tie des Inhalts verlangt, daß die Belgier ein Recht haͤtten, sich den ungesetzlichen Handlungen von Staats-Beamten offen zu widersetzen. Der Antrag wurde den Sectionen uͤberwiesen; eben so auch noch ein anderer Antrag des Herrn Beyts, welcher die Abschaffung des buͤrgerlichen Todes zum Gegen— stande hat. s ;

Der Oberst-Lieutenant Fonson, der bisher in Westwezel kommandirte, hat seinen Abschied eingereicht, weil er, wie er in einem Tages-Befehle an seine Truppen sagt, nicht mehr zusehen will, wie diese in Unthaͤtigkeit und im Mangel der allernothwendigsten Beduͤrfnisse beharren. Der Oberst Les— eaille ist an seine Stelle nach Westwezel gekommen.

Die Befatzung von Loͤwen hat in der vorgestrigen Nacht

Befehl erhalten, nach der Gegend von Mastricht aufzubre— chen. Eben dahin ist von hier eine Schwadron reitender Jager abgegangen. ö: . ö 330 . einigen Tagen unter Eskorte hierher gebrachte und ins Gefaͤngnsß gesetzte Belgische Offizier heißt Berlay⸗ mont, ist jedoch nicht mit dem ehemaligen Militair-Gou— verneur von Luͤttich zu verwechseln.

Lüttich, 28. Dez. Den hiesigen Blättern zufolge haben am Sonntag den 26sten d. M. die Hollaͤnder wieder⸗ um einen Ausfall aus Mastricht unternommen und sich zu⸗ nächst nach Grondsveld, einem Dorfe zwischen Mastricht und Eysden, begeben, dessen Bewohner zu Fourage⸗/ Lieferun⸗ gen aufgefordert worden waren. Sie trafen . dort auf 300 Belgler, die mit 3 Artilleriestuͤcken versehen waren und zuerst den Hollaͤndern entgegen gingen, alsdann aber hinter Hecken und Graͤben sich versteckten und durch ein von dort gerichtetes Feuer den andringenden Feind zuruͤckzuhalten such⸗ ten. Die Hollaͤnder schossen ln vollen Labangen und bom—