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einstweilen auch die Einnahmen nur auf 5 Monate feststellte.
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Antwerpen, 28. Dez. Der Koͤnig der Niederlande hat den Belgischen Schiffen das Auslaufen, das ihnen bis— her untersagt war, gestattet, und es sind demgemäß den in Vli ßingen bisher zuruͤckgehaltenen hiesigen Kauffahrtei—
Schiffen „Prins van Oranje“ und „Catharina“, von denen
das erstere nach Rio-Janeiro und das letztere nach London bestimmt ist, ihre Schiffs-Papiere ausgeliefert worden, wo— nach sie sogleich abgesegelt sind.
Hier ist uͤber Ostende und die inneren Kanaͤle des Lan— des ein mit Waaren befrachtetes Kauffahrtei-Schiff aus London angekommen. Die Frzanzoͤsische Douane in Dankir—
chen hat den Belgischen Kaufleuten, Lie sich dieses Hafens
bedienen wollen, um seewaͤrts zu exportiten, große Erleichte— tungen beim Transit bewilligt.
Das hiesige Journal äußert: „Herr van de Weyer hat sich wieder einmal als diplomatisches Orakel vernehmen lassen. Diesmal hat sich die Sibylle jedoch, um ihre Unfehl— barkeit nicht zu kompromittiren, sehr eingeschachtelter Wen— dungen bevient, wie es immer zu geschehen pflegt, wenn man etwas sprechen und doch nichts sagen will. Zuerst hat der Herr Minister uns verkuͤndet, daß die Unabhängigkeit Bel—
giens und seine Trennung von Holland, dem Principe nach,ů
von den funf hohen Maͤchten anerkannt worden. Diese An—
erkennung scheint uns jedoch aus dem bloßen Grundsatze der ; Inzwischen kommt sie uns doch ein wenig theuer zu stehen, wenn un,
Nicht- Einmischung hervorgegangen zu feyn.
sere Zulassung in die große Europaͤlsche Volker-Familie fuͤr den Preis stattfand, daß die provisorische Regierung dafür dem Protokoll vom 17. Nov. beitrat. Von diesem Proto— koll haͤtte der Hr. Praͤsident des diplomatischen Comité uns doch in seinem Rapporte mindestens eine kleine Erwähnung thun sollen. — Ein noch delikaterer Punkt ist die Wahl des Staats-Ober— hauptes. Herr van de Weyer, der davon mehr weiß, als er gesagt hat, bediente sich dabei aller Umschreibungen seines Handwerkes. Weder die Regierung, sagt er, noch das Co— mité koͤnnen hier die Jultiative ergreifen; was sie, wenn man so weit seyn wird, thun wollen, wird sich darauf be— schranken, die Entscheidung des Kongresses zu leiten. Was heißt dies anders, als mit höflichen Worten zu erkennen ge— ben, daß man alsdann dem Kongresse sagen werde, wen er zu ernennen habe? daß uns ven den Maͤchten die Freiheit der Wahl gelassen werde, wenn ste nur auf einen der beiden Prinzen falle, den sie selbst erwählt haben? Denn man he— merkt? nur die Werte des Berichts; „„Man muß die J teressen Entopa's mit denen von Belgien zu vereinigen su— chen.““ Nun wissen wir aber, die Interessen Europa's er— heischen die Aufrechthaltung der Berttaͤge des Jahrs 1814; es läßt sich also leicht daraus schließen, daß alle neue Bel— Kische Thren- Kandidaten, auswärtige sowohl als einheimi— sche, ihre Sache als verloren ansehen konnen. Brussel, 29. Dez. Man beschaͤftigte sie
strigen Sitzung des Kongresses mit der Berathung uͤber die Wege und Mittel zur Sicherstellung des Einnahme-Badgets fuͤr das Jahr 1830. Hr. v. Brouckere erklärt, er wolle, nachdem er vier Jahre lang das Budget »er Regierung be— kämpft, j:tzt nicht etwa auftreten, zin Schutz zu neh— menz inzwischen muͤsse er doch die Arbeit der Finanz-Kom— mission, an der er nur einen sehr flaächtigen Antheil genom— men, gutheißen. zuße
Hr. v. Robaulx äußert: „Man beschul— digt mich häufig der Angriffe auf die provisorische Regierung, und zwar scheint diese oft wiederholte Beschuldigung so viel sagen zu wollen, als daß ich von einem feindscligen Oppo— sitionsgeiste mich leiten lasse. Die Opposition, die ich mache, entspringt jedoch aus meiner Ueberzeugung und hat durch— aus keinen feindseligen Charakter. Hr. v. Stafsart meint, der Kongreß habe sich eigentlich nur mit der Verfassung, nicht aber mit dem Budget, welches Sache der kaͤnftigen Kammern sey, zu beschäftigen; inzwischen muͤsse doch nun ein— mal, da man sich am Beginn eines neuen Jahres befaͤnde, dafuͤr gesorgt werden, und so wurde es gut seyn, wenn man
Die Kommission hatte nämlich die Einnahmen fuͤr das ganze Jahr 1831 verlangt, die Ausgaben jedoch nur fuͤr 6 Mo— nate in Anschlag gebracht. Das ganze Einnahme-Budget wurde schließlich ohne besonders langwierige Debatten von 139 gegen 2 Stimmen fuͤr die ersten sechs Monate des Jah⸗ res 1831 angenommen. 3 Die Herren van de Weyer und Hippolyt Vilain XIV. sind zu Kommissarien bei der Konferenz von London ernannt worden. — Einem hiesigen Blatte zufolge ist Hr. van de Weyer bereits nach London abgereist. r Der von vielen Franzoͤsischen Blättern gegebenen Nach— richt, daß der Prinz Leopold von Sachsen-Kobu g, der sich
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mit der Prinzessin Marie von Orleans vermaͤhlen wurde,
zum Könige von Belgien ausers-hen fe, wind hier wenl Glauben heigemessen. ben sey, h 3
Deutsch land. ;
Braunschweig, 29. Dez. Gestern Abend trafen Se— Koöͤutgl. He, der Prinz Welhelm von Preußen, zweiter Bru— der Sr. Maj. des Koͤnigs, General der Kavallerie und Mi— sitair Gouverneur der Rhein-Provinzen, Höͤchstdessen Gemah— lin und die saäͤmmtlichen Mitglieder Hoͤchstoessen Familie hier ein und stiiegen im Hotel d Angleterre ab. Se. Excellenz der General, Lieutenant v. Herzberg, Kommandant von Braun— schweig, en pfing die hohen Ankommenden, zu denen auch so— gleich des Herzogs Wilhelm Durchlaucht eilte. Gegen 9 Uhr fahren Ihre Königl. Hoh. nach dem Bevernschen Palais zur . und setzten heute Morgen fruͤh Ihre Reise nach Köln sort. = Dresden, 28. Dez. Das Geburtsfest Sr. Maj staͤt
des Koͤnigs wurde gestern hier in mehreren geselligen Ver— einen, vornehmlich in einer zahlreichen Abend-Versammlung bei dem Kabinets-Minister der auswaͤrtigen Verhaͤltnisse,
General von Minckwitz, begangen, welche Se. Königl. Hoh.
der Prinz Mittegent und die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses mit Ihrer Gegenwart zu beehren geruhten, und der das diplomatische Corps, die Minister und die ausgezeichnetsten Personen des Hofes und der Stadt beiwoehnten. Se. Majestaͤt, Hoͤchstwelche sich im erfreulich— ten Wehlseyn befinden, hatten die feierliche Gluͤckwuͤnschung abgelehnt. .
Am 18ten d. M. geruhten Se. Königl. Majestaͤt und des Prinzen Mitregenten Königl. Hoheit dem Königl. Fran— zoͤsischen Staatsrath, Grafen Reinhard, Partikular? Audien— zen zu ertheilen, wobei Se. Majestät dessen Beglaubigungs⸗ schreiben in der Eigenschaft als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Franzosen am hiesigen Hofe in Empfang nahmen. Stuttgart, den 28. Dez. Heute Morgen starb nach einer langwierigen Krankheit der Minister des Innern, Ge— heime⸗Rath v. Schmidlin.
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*** vor ge
Staats-Kasse einen genuͤgen den Eesatz fuͤr die verschiedenen aͤlteren, bei Einfuͤhrung des jetzigen Zolles aufgehobenen, Ab— gaben zu gewaͤhren, haben der Senat und die Buͤrgerschaft sich vereinigt, zu desfallsiger Ausgleichung den im §. 21. der Zoll-Ordnung festgesetzten Eingangszoll auf seewarts einkom— mende Guter um 12 Grote zu erhohen, somit auf 3 oyCt. oder 56 Grote von hundert Thaler Werth festzustellen. Diese Erhohung ist vorlaufig auf die naͤchsten drei Jahre angenom- men worden, und wird, einer amtlichen Kaudmachung zu— folge, vom 1. Januar k. J. an der gedachte Zoll danach er— hoben werden.
Ita tien. Am 14ten d. M. wurde das Kon—
— Rom, 18. Dez. klave eroͤffnet. Folgende Z36 Kardinaͤle begaben sich an diesem Tage in dasselbe: Von den Kardinal-Bischoͤfen: Pacca, De—
kan, Galeffi, Unter-Dekan, Arezzo, de Gregorio, Falzacappa, Pedieini; von den Kardinal-Priestern: Opizzoni, Sceberas— Testaferrata, Naro, Doria-⸗Pamphili, Pallotta, Dandini, Odescalchi, Zurla, Bussi, Mleara, Capellart, Caprano, Giu— stiniani, Fransoni, Barberini, Benvenuti, Nasalli, Weld, Mazio, v. Rohan-Chabot; von den Kardinal-Diakonen: Al— bani, Rivarola, Gonzayg, Frosini, Riario«-Sforza, Bernetti, Cristaldi, Marcomy-Catalan, de Simone. Die Kardinaͤle be—⸗
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aben sich gleich nach ihrer Ankunft im Qulrinal nach der aulinlsche6 Kapelle, wo die Hymne: Veni creator Spiritus zesungen wurde. Der Kardinal Pacca ermahnte hierauf feine Kollegen in elner Anrede, baldiast der Erledigung des heiligen Stuhls ein Ende zu machen. Die Paͤpstlichen Bullen über die Papstwahl wurden vorgelesen und von sammtlichen Kardinäͤlen, so wie vom Praͤfekten der Paͤpsttichen Palaͤste und Gouverneur des Konklave, Mons. del Drago, vom Fuͤrsten Chigi, als Marschall der Kirche und Beschuͤtzer des Konklave, vom General— Schatz meister Mons. Mattei, dem Commandeur saͤmmtlicher Paͤpstlichen Truppen, Brigade— General Resta, und dem General Baron Ancajant, Komman— danten der Engelsburg, beschworen. Hierauf begaben sich die
Kardinäle in ihre Zellen und empfingen das diplomatische
Corps, die Prälatur, den Adel u. s. w., bis der Marschall unter den ublichen Formen das Konklave schloß. Am 15ten versammelten sich die Kardinäle abermals in der Paulinischen Kapelle, empfingen aus den Handen des Dekan das Abendmahl und schritten dann zum ersten Skrutinium mit versiegelten Zetteln. An demselben Morgen roͤffnete der Gouverneur des Konklaͤoe, Mons. del Drago, in Begle ung der Schweizer-Garden, sammtliche Gerichte. Nachm! tags vereideten die Kardinäle alle Konklavisten uber die Ge— heimhaltung der Vorgange im Konklave.
Vorgestern kam der Kardinal Nembrint-Pironi Gonzaga, Bischof von Ankona, und gestern der Kardinal Morozzo, Bischof von Novara, hier an.
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Berlin, 3. Jan. Die wohlthaäͤtige Kranken-Anstalt der Elisabethener zu Breslau hat waͤhcend der abgewichenen Jah— res 579 Personen weiblichen Geschlechts aufgenommen, wovon 439 als geheilt entlassen, erleichtert 19 und 28 gestorben (wor— unter 9g aus der Stadt Breslau) sind. Drei Personen star— ben in den ersten 26 Stunden nach ihrer Aufnahme. Von ab und zugehenden Kranken wurden im Ganzen 460 ge— pflegt, wovon 417 als gesund entlassen, 8 erleichtert und 28 in der ferneren Behandlung noch verblieben; bei 7 dlieb der Krankheits-Ausgang unbekannt. Im Ganzen wurden dem—
nach 1103 Kranke behandelt. — Seit dem 26sten v. M. treibt, wie man aus Koͤln
meldet, der Rhein dort viel Eis vorbei. Tages zuvor war die Bruͤcke vor dieser Stadt abgesahren worden.
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Friedrich Christoph von Truͤtzschler ward am 22. August 1768 zu Nieder-Glauche in Schlesien geboren. Nach dem Wunsche seines Vaters, Hauptmanns im Regi— ment von Erlach, sollte er sich dem Militairstande widmen, seine Neigung bestimmte ihn jedoch fuͤr das juristische Studium.
Im Jahre 1789 bezog er die Universitaͤt Halle. Die mit ihm im Jahre 17923 vorgenommene erste Pruͤfung be— wies, daß er den Schul- und akademischen Unterricht zweck— maͤpig benutzt und sich zum Eintritt in den Staatsdienst vollstaͤndig vorbereitet hatte. Er ward als Auskultator bei der damaligen Ober-Amts-Regierung zu Breslau angestellt. Schon im folgenden Jahre sollte er Rath bei der Herzog— lich Braunschweigschen Mediat-Regierung (jetzt Fuͤrsten hume— Gericht) zu Oels werden, er zog jedoch vor, im Koͤniglichen Dienst zu bleiben; auf sein Ansuchen ward er auch bei dem Ober⸗Bergamt zu Breslau in Berg-Justiz-Sachen beschaͤftigt, und im Jahre 1794 trat er nach gluͤcklich uͤberstandener zweiten Pruͤfung in die Reihe der Referendarien. Um den hoͤhern Justizdienst im Mittelpunkt der Monarchie
kennen zu lernen und angezogen von dem Rufe des
unvergeßlichen Kircheisen, welcher damals dem Kriminal— Senate des Kammergzerichts vorstand, ließ sich Truͤtzschler im Jahre 1795 an diesen Gerichtshof versetzen und vollen— dete hier seine Ausbildung als praktischer Rechtsgelehrter. Durch ausdauernden Fleiß, durch die Sorgfalt und Gruͤnd— lichkeit, womit er jedes seiner Geschaͤfte bearbeitete, erwarb er sich eben so sehr, als durch die Gelungenheit seines Cha— rakters und seine hohe Sittlichkeit, den Belfall seiner Vor— gesetzten und die Achtung und Liebe seiner Mitarbeiter. Aus— geruͤstet mit allen Fahigkeiten und Kenntnissen, welche der Uebergang in das hohere Geschäftsleben erfordert, unterwarf er sich im Jahre 1796 der dritten Pruͤfung. Das Resultat derselben konnte kein anderes, als ein sehr guͤnstiges, seyn.
Er ward als Assessor und bald darauf als Rath bei der da⸗—
maligen Regierung zu Thorn angesteslst. Truͤtzschlers aus ge, zeichnete Tuͤchtigkeit war aber einmal von der hoͤchsten Justiz—
mission.
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vollen, wohldenkenden Mannes.
Behoͤrde erkannt, und seine Versetzung an das Kammer— gericht erfolgte ihm selbst unerwartet im Jahre 1799. Nach drei Jahren trat er auch in das Kurmaͤrkische Pupillen⸗Kollegium und in die damalige Kurmaͤrkische Kammer-Justiz-Deputa—⸗ tion. Seine Geschäfte wurden durch diese Neben-Aemter, wozu noch einige besondere wichtige Aufträge kamen, beinahe bis zum Urbermaße vermehrt; sie gingen ihm aber leicht von statten, und der Beifall seiner Vorgesetzten belohnte ihn reichlich.
Im Jahre 1891 lernte er im Bade zu Pyrmont, wo— hin ihn Kraäͤnklichkeit fuͤhrte, seine jetzt hinterlassene Wittwe, eine geborne von Lücken, aus dem Mecklenburgischen, kennen, mit der er sich bald darauf ehelich verband.
Im Jahre 1310 ernannte ihn des Koönigs Majestaäͤt zum Vice⸗Präsidenten des Kammergerichts; in demselben Jahre ward er Mitglied der Immediat-Justiz⸗Examinations⸗Kom— Im Jahre 181 ward ihm als Anerkenntniß sei— ner Verdienstlichkett der Rothe Adler-Orden dritter Klasse zu Theil. Als im Jahre 1819 der Rheinische Revisions— und Cassations-Hof hier errichtet wurde, erhielt Truͤtzschler eine Stelle in demselben als Geheimer Ober-Revisions⸗Rath. Nach dem Austritte des hochverdienten Woldermann aus dem Kammergericht, trat Truͤtzschler im Jahre 1827 als Praͤsi—
dent in dessen Stelle. Er befand sich nunmehr an der Spitze eines Kollegiums, dem er seine Ausbildung zu verdanken
hatte, und dem die besten Jahre seines Lebens gehoͤrten. Seine Wuͤnsche waren erreicht, aber das Gefuͤhl seiner neuen Verpflichtungen lastete auf ihm, und sein Eifer, ihnen im vollen Maaße Genuͤge zu leisten, uͤberstieg die Krafte seines sonst starken Körpers. Wiederholte Anfälle von Schwindel kuͤndi ten einen gestoöͤrten Gesundheits-Zustand an, wozu eine immer zunehmenze Schwäche des Gesichts trat, die ihn fuͤr die Fortsetzung seines Amtes besorgt machte. Von Karlebad, welches er einige Jahre hinter einander besuchte, kehrte er zwar jedesmal gestärnkt wieder zuruͤck, das Uebel war aber doch nicht gehoben, und im naͤchsten Fruͤhjahr wollte er sich einer Operation an den Augen unterwerfen, deren Erfolg sehr zweifelhaft war. j Am ersten Weihnachtstage starb er nach kurzem Kranken— lager an den Folgen eines Nervenschlages, beweint von seiner Witwe und eslf noch unversorgten Kindern, sieben Toͤchtern
und vier Soͤhnen.
Der Verstorbene war in seinenoͤffentlichen Verhaältnissen das Muster eines richterlichen Beamten, Wahrheit und Recht gingen ihm uber Alles, er ruhte nicht eher, als bis er die erstere, so weit es moͤglich, erforscht und das letztere deutlich erkannt hatte. Dann sprach er seine Ueberzeugung mit Frei— müthigkeit aus, unbekuͤmmert darum, ob sie Beifall fand oder nicht. Sein Urtheil war jederzeit das eines einsichts— Unermudet in seiner Thäͤ— tigkeit, goͤnnte er sich kaum die zu seiner Erholung noͤthige
Zeit. Seinem Koͤnige war er mit innigster Anhaͤnglichkeit
und unverbruͤchlicher Treue ergeben. Seinen Mitarbeitern suchte er auf jede Weise die Geschaͤfte zu erleichtern, die Ausbildung der seiner Leitung anvertrauten jungen Maͤn— ner war fuͤr ihn eine Angelegenheit des hoöͤchsten Interesses, seinen Untergebenen zeigte er sich als ein liebreicher Vorge— setzter. Was er im Familienkreise war, was als Freund sei— nen Freunden — das wissen alle diejenigen, die sich seines näheren Umgangs zu erfreuen gehabt haben.
So hat unser Entschlafener gelebt, wie er sollte. Ach— tung und Löeebe folgen ihm in das Gras.
Ver mischte Nachrichten.
Plan zur Vernichtung der Pest in ihrer Wurzel.
Da von den drei Grunduͤbeln der Menschheit, Krieg, Skla⸗ verei und Pest, das erste durch die Weisheit und Maͤßigung der Europaͤischen Regierungen immer mehr mittelst friedlicher Ue⸗ bereinkunft der fuͤnf großen Maͤchte beseitigt zu werden scheint, so daß Kants ewiger Friede in dem heiligen Bunde seine Erfuͤl⸗ lung gefunden hat; das . durch Englands Remuͤhnngen in Amerika, Frankreichs an der Nordkuͤste Afrika's und Rußlands im westlichen Asten immer mehr verschwindet, — so bleibt noch das dritte Uüebel, die Pest, in ihren beiden Formen, der Gallen pest oder Cholera und der Beulenpest, zu bekaͤmpfen uͤbrig;. Das westliche Europa hat sich schon seit laͤnger als einem Jahrhunderte durch Pesthaͤuser und Pestsperren vor den aus hei⸗ ßen Gegenden stamnienden ansteckenden Seuchen zu sichern ge⸗ wußt. Aber dennoch ist sowohl die Beulenpest von der Tuͤrkei her und die Cholera aus Persien her kurzlich in das suͤdliche Ruß⸗ land eingedrungen, erstere um das West, letztere um das Ost-⸗Ge⸗ stade des schwärzen Meeres herumschleichend und jetzt das west⸗ liche Eiropa mit einem Einfall bedrohend. Da scheint ez denn
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