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defindliche Kleidungsstuͤcke ab. Zwel Hoͤllaͤndische Graͤnz— Zoll-Beamte wurden bei dieser Gelegenheit von ihnen ver— wundet. ;
Bruͤssel, 30. Dez. Herr von Robaulr machte in der gestrigen Kongreß -Sitzung den Antrag, das diplomatische Comité zur Beantwortung folgender vier Fragen aufzufor— dern: 15 Welches ist der Stand unserer diplomatischen Ver— bindungen, und auf welchen Grundlagen sind diese mit den Gesandten der fuͤnf großen Maͤchte in London eroͤffnet wor— den? 2) Macht die Wahl des kuͤnftigen Staats-Oberhaup— tes einen Theil der diplomatischen Verhandlungen aus? 3) Sind fuͤr den Fall, daß Holland dabei beharrt, die Bedin— gungen des Waffenstillstandes nicht vollstaͤndig in Ausfuͤh— rung zu bringen, Maaßregeln genommen und Befehle ertheilt
worden, die Feindseligkeit binnen einer festgesetzten Frist wie⸗ ) Hat das Comité mit Frankreich Unterhandlungen wegen eines Handels-Traktates, der den men. — Die hochherzigen Einwohner der Haupt- und Resi—
der beginnen zu lassen? Austausch der beiderseitigen Erzeugnisse erleichtern würde, eroͤffnet, oder will es diese noch eroͤffnen? —
seines Antrages, „daß man uns ein Staats-Oberhaupt auf— dringen wolle; es ist daher um so wichtiger, meine Fragen beantwortet zu sehen.“ Herr v. Celles, als Mitglied des
diplomatischen Comité, sah sich veranlaßt, auf diese Bemerkungen
sogleich eine Erwiederung zu ertheilen. „Die provisorische Regie⸗
rung“, sagte er, „und das diplomatische Comitè handeln niemals außer den Graͤnzen, die ihnen angewiesen sind. Ich
kenne nur Zeitungs-Geruͤchte und sehe darin nichts, was eine Die Feindseligkeiten sind in
amtliche Mittheilung erheischte. Gemaͤßheit eines Uebereinkommens eingestellt worden, und diesem wird ein Waffenstillstand folgen, zu dessen Haupt— Bedingungen die Freiheit der Schelse gehoͤren wird. erfuͤllen unsere Verpflichtungen; wenn Holland dies nicht thut, so wird es dazu von den fuͤnf Maͤchten gezwungen werden. Wir haben Ihnen bereits angezeigt, daß wir von diesen anerkannt worden sind; Allianz- und Handels-Trak— tate lassen sich nicht gleich so am naͤchsten Tage abschließen. Wir haben uns mit unseren Handels-Verhindungen mit Frankreich beschäftigt, doch ich wiederhole es, daß ein Trak— tat vor der Anerkennung nicht moͤglich war. Nehmen Sie den Antrag des Herrn von Robaulx an, so wird Ihnen die Regierung auch nicht mehr sagen knnen, als ich tben gethan habe.“ — Herr von Robaulx entgegnete: „Ich hoͤre eben, die fuͤnf Machte wuͤrden Holland zur Vollziehung des Waffenstillstͤndes zwingen; dies wuͤrde jedoch dem Grundsatze der Nicht-Einmischung entgegen seyn. Ich mag auch keine fremde Intervention; weigert sich , zur Vollziehung von Verträgen, nun so wollen wir rieg mit ihm fuͤhren. Ich laͤugne dem diplomatischen Co— mité das Recht ab, die fremden Maͤchte zwischen uns und Holland zu stellen. Ich bleibe bei meinem Antrage.“ — Der Antrag wurde darauf mit großer Stimmen-Mehrheit angenommen. An der Tages-Ordnung waren die Bera— thungen uͤber die Errichtung eines Rechnungs-Hofes. Die beiden ersten Artikel des in dieser Hinsicht vorgelegten Gesetz— Entwurfes wurden angenommen. z Außer den bereits fruͤher zur Verfugung der Kommsls— sion fuͤr Gewerbfleiß, Handel und Ackerbau gestellten 500,900 Gulden ist ihr neuerdings eine gleiche Summe mit der Bestimmung angewiesen worden, die Kohlen Minen, Fabriken und andere in Noth befindliche Zweige der Landes— Industrie so viel als moͤglich zu unterstuͤtzen. Mit Herrn van de Weyer ist auch der Vicomte Vilain XIV. bereits nach London abgereist.
In Namur ist es am vorigen Sonnabend zwischen den Uhlanen und den Milizen der Garnison zu blutigen Handeln gekommen. ;
Das Frei-Corps in Gent, das noch immer nicht aufge— loͤst ist, giebt dem Journal des Flandres fortwaͤhrend zu Besorgnissen Anlaß. Das neueste Blatt desselben spricht von Lebehochs, die in Gent den Anhaͤngern des Hauses Oranien gebracht worden sind.
Luͤtt ich, 29. Dez. Einhundert fuͤnf und sechszig Kauf— leute und Fabrikanten aus dieser Provinz haben dem Na— tional⸗Kongresse eine Schilderung des verderblichen Zustan— des uͤberreicht, in welchem sich dle Manufakturen dieses bis— her so gewerbfleißigen Landestheiles befinden. Es wird darin gesagt, daß es Pflicht der Nothwendigkeit wie der Selbst— erhaltung ist, Tausenden von Arbeitern Brod zu geben, welche sonst, durch Hunger gezwungen, zu Raub und Mord hre Zuflucht nehmen müßten.
Auch an der hiesigen Universitaͤt, bei der die philossophi— sche Fakultat von der Regierung aufgehoben wor den, kommt
„Es heißt im Publikum,“ sagte Herr von Robaulx bei der Entwickelung Tumulten keinen Antheil genommen, sondern durch kräftiges Mitwirken zur Herstellung der Ordnung und Ruhe wohlthaͤ— tig beigetragen, woruͤber denselben bereits das Allerhöchste
Wir
eine freie Fakultät der philosorhischen Wissenscha Stand. e- philoserhischen Wssenschaft zu
Deutschland.
Muͤcnch en, 29. Dez. Von Seiten der Koͤnigl. Polizei— Direction ist unter heutigem Datum folgende Bekanntma— chung erschtenen; „Die bisherigen stattgehabten Stoͤrungen der offentlichen Ruhe, welche von einigen hiesigen Studiren— den veranlaßt wurden, und welchen selbst durch die schonendste Behandlung ihr Ziel nicht gesteckt werden konnte, geben zu nachfelgender Bekanntmachüng Anlaß. Der Art. 319 des Strafgesetzbuches Th. J. bestimmt, daß das Verbrechen des Tumults schon vorliege, wenn sich eine Menschenmenge nur von 19 Personen oͤffentlich zusammenrottet, um einer Obrig⸗ keit mit Gewalt zu widerstehen, oder eine Verfuͤgung oder die Zuruͤcknahme einer erlassenen Verfuͤgung zu erzwingen, oder wegen einer Amtshandlung Rache an derfelben zu neh—
denzstadt haben bisher ihren trefflichen Gemeinsinn auf eine ausgezeichnete Art bewahrt, nicht nur an den stattgehabten
Wohlgefallen öffentlich zu erkennen gegeben wurde. Um da— her die edelgesinnten Einwohner vor unverdienten Unannehm— lichkeiten zu bewahren, werden dieselben ermahnt, daß sie
zur Polizeistunde Nachts ruhig, ohne sich durch Neugierde
—
zum Stillstehen reizen zu lassen, und nicht in großeren Ge— sellschasten ihren Weg hach Haase nehmen, indem jede groͤ, ßere Versammlung im Sinne des oben angefuͤhrten Artikels angehalten werden wied.“
Kassel, 30. Dez. Die hiesige Zeitung enthaͤlt fol— gende von heute datirte Bekanntmachung des Kurfuͤrstlichen an,, :
„In Folge Allerhoͤchster Ermaͤchtigung bringen wir zur allgemeinen Kenntniß, daß durch den unermuͤdeten Eifer der hier versammelten Landstaͤnde in Berathung des Entwurfes zu einem Staats-Grundgesetze und durch die unablaͤssige thaͤ— tige Aufmerksamkeit, welche Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst in landesvaͤterlicher Fuͤrsorge diesem wichtigen Werke zu wid— men geruht haben, dasselbe nunmehr so weit gediehen ist, daß, nach gestern Abend geschehener Einreichung der letzten
Pruͤfunzs-Arbeit des Staats-Ministeriums, mit Ruͤcksicht auf die nunmehr zu fassenden Allerhoͤchsten Beschluͤsse, zur Be—
kanntmachung der Verfassungs-Urkunde spaͤtestens der Ste kuͤnftigen Monats und zur kirchlichen Feier dieses folgereichen Ereignisses der gte künftigen Monats Allergnaädigst bestimmt worden ist.“
Schweiz.
Schaffhausen, 28. Dez. Der Schweizerische Korrespondent enthält unter der Rubrik Bern Folgen— des: „Die außerordentliche Tagsatzung wurde am 23sten d. durch einen Vortrag Sr. Excellenz des Herrn Amtsschult— heiß Fischer eroͤffnet, worin derselbe, zuerst die wichtigen Ereignisse von außen, dann ihren bedrohenden Einfluß auf das Innere beruͤhrend, die Anordnungen rechtfertigte, die der Vorort seit der letzten Tagsatzung zum Wohl des Gesammt— vaterlandes zu treffen sich bewogen gefunden habe, dabei aber die Wehmuth und Kraͤnkung nicht verhehlte, wovon derselbe durch die sich hin und wieder kund gegebene Mißkennung sei— ner reinen Absichten durchdrungen zu seyn den gegruͤndetsten Anlaß habe. Des voroͤrtlichen Kreisschreibens vom Septem— ber erwäͤhnend, sagte der Redner unter Anderm: „„Bei der ungewissen Lage aller politischen Verhältnisse in Europa war es fuͤr die Schweiz nothwendiger als je, stark, einig und geruͤstet zu seyn; allein es naheten sich auch mehr und mehr Anzeichen von Stoͤrung der Ruhe und Ordnung im Innern. Da hielt es der Vorort fuͤr seine heilige Pflicht, zu warnen; es stand ihm nicht zu, besonders einzuschreiten, wohl aber im Allgemeinen die Herren Staͤnde zu sorgfaͤltiger Aufmerk— samkeit aufzurufen. Waͤhrend aber von vielen Seiten
her das Kreisschreiben vom 22. Herbstmonat durch Aeußerun⸗
gen wahreidgenoͤssischer Theilnahme beantwortet wurde, sprachen oͤffentliche Blaͤtter bitteren und leidenschaftlichen Tadel aus. Die Absicht des Vorortes war rein; ob der Schritt an sich zeitgemäß war, ob er — im naͤmlichen Geist aufgenommen und beurtheilt, wie er wirklich gethan worden — nicht nuͤtz⸗
lich gewesen ware, — daruͤber wird die Zeit, wo sie es nicht
schon gethan hat, richten. Noch einmal: in ahnlicher Lage wuͤrde der Vorort immer noch seine Pflicht auf gleiche Weise erfuͤllen.““ — Wie es in den Wuͤnschen des hohen Standes Bern zunächst liege, daß der Wechsel des Vororts unfehlbar mit kuͤnftigem 1. Jan. stattfinde, das schilderte der Renner
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mit folgenden Worten: „Die Zeit der voroͤrkltchen Oblie— genheit fuͤr den hiesigen Stand eilt — Gott sey man,, shrem Ende entgegen. Die Sorge fuͤr das Vaterland in gicher wichtigen Zeit der Tagsatzung selbst in den Schooß zu legen, war Pflicht gegen diese, gegen den kuͤnftigen Vor— ort, gegen uns selbst. Der Bundes-Versammlung steht es zu, die nothigen Vorkehrungen zu treffen, damit eine hinrei— chend ermaͤchtigte Gewalt am neuen Vorort die jetzt so n tigen außerordentlichen Bundes-Angelegenheiten fortführen köoͤnne. ßen Verantwortlichkeit, welche ihm obgelegen, in die Haͤnde ber Eidgensssischen Versammlung. Wenige Tage bleiben
so wich⸗
Der Stand Bern uͤbergiebt dieselben, nebst der gro⸗
übrig, die erforderlichen Anordnungen zu treffen. Keine ein—
och in den hoͤch—
zige Stimme, weder in den vorberathenden, noch ) sten Behoͤrden des Kantons Bern, hat sich dafür ausge sptochen, noch der Wunsch gastfreundlicher Aufnahme oder der Erleichte— rung anderer Einrichtungen es empfehlen konnen, daß der hie— sigen Gesandtschaft irgend eine Ermaͤchtigung ertheilt werde, in folcher Zeit und nach solchen Vorgaͤngen, den Termin um einen Tag hinauszuschieben, welchen das scheidende Jahr uns ver— heißt.““ — Nach gegenseitig freundeidgenoͤssischer Begruͤßung, manchem kräftigen Worte, das aus reinem Sinne und tie— fer Ueberzeugung uͤber die Lage des gemeinsamen Vaterlan— des gesprochen worden, kam zuerst in Berathung, wie sich die Eidgenossenschaft in dem wahrscheinlichen Faäe eines aus— brechenden Krieges zu benehmen im Falle seyn werde.
gen und wohlthuende Gefuͤhle erregen konnten, sprach sich bie Versammlung fuͤr den Grundsatz einer strengen Neutra— litaͤt, als desjenigen Systems, aus, das für Freiheit und Un— abhängigkeit der Schweizer-Nation und fuͤr die Unverletzbar— keit des vaterlaͤndischen Bodens einzig eine sichere Gewaͤhr⸗ leistung darbiete, als des Systems, das, durch das Beispiel der Vater vorgezeichnet, durch die Europäischen Verträge
garantirt sey. Demnach wurde beschlossen: 1) Die Tag saz⸗
zung erklaͤrt feierlich, daß die Ehre, Sicherheit und Selbst⸗ stndigkeit der Schweiz unbedingte Festhaltung am Grund— satze der urkundlich zugesicherten Neutralität erfordere, und daß hiermit bei androhender Gefahr diese Neutralitaͤt und Un— verletzbarkeit des Schweizergebiets mit allem Nachdrucke, nd— thigen Falls selbst durch die groͤßten Opfer und Anstrengun⸗ gen, behauptet werden soll. 2) Alle naͤhere Bestimmungen, sowohl in Hinsicht auf Beurkundung der Neutraiitaͤt an die Nation, als auch auf die mit der Ausfuͤhrung dieses Sy⸗ stems in Verbindung stehenden politischen Fragen und auf die militairischen Anordnungen selbst, sind an eine durch die Tagsatzung zu ernennende Kommission uͤberwiesen, welche Gutachten und Antraͤge zu den erforderlichen Beschluͤssen vor— legen wird. die Herren Schultheiß Fischer von Bern, Heer von Glarus, Schultheiß Amrhyn von Luzern, Buͤrger⸗ meister von Meyenburg von Schaffhausen, Landammann Sid— ler von Zug, Staatsrath Meyer von Zuͤrch, Oberst⸗Dusour von Genf. — Wohl keine Gesandtschaft hat ohne Zufrieden⸗ heit und gesteigerte Zuversicht diese erste Sitzung ver lassen, deren Ergebniß auch an dem Versammlungs-Ort der Hohen Tagsatzung einen durchaus guͤnstigen Eindruck hervorgebracht hat. — In der zweiten Sitzung am Zästen beschaͤftigte sich die Tagsatzung zunächst mit einem Vorschlage der Militair— Aufsichts-Behoͤrde: wie das Vertheidigungs-System der Schweiz anzuordnen, welche Aufgebote fuͤr einmal ins Werk zu setzen und was noch im Westeren fuͤr den Fall des Be— duͤrfnisses schnell vorzubereiten sey.
beinahe alle Gesandtschaften fuͤr den Vorschlag der Militair— Aufsichts-Behoͤrde aus, fanden aber, um ihn mit den peliti— schen Maaßregeln in Uebereinstimmung zu bringen, seine Ueberweisung an die bereits ernannte Tagsatzungs-Kommission fuͤr zweckmaͤßig. — Dann wurde in Beziehung auf den vor— örtlichen Wechsel beschlossen, daß mit dem 31 sten d. M. der eidgenoͤssische Borort auf Luzern uͤbergehen soll. Es sprach sich im Kreise der Eidgenossen ein großes Vertrauen in die— sen Stand aus, nur dessen älteste Bundesbruͤder Uri, Schwy und Unterwalden wollten nicht einstimmen, und Uri setzte eine so beharrliche Opposition entgegen, daß eine Abstimmung angenommen werden mußte. Ueberhaupt sprach sich Uri nach druͤcklich gegen die juͤngsten Vorgaͤnge in der Eidgenossenschaft aus. Der Gesandte dieses Standes bemerkte: „Alle Bande der Ordnung sind aufgeloͤst, alte Verfassungen werden zer— stoͤrt, neue ertrotzt. Ist das Treiben dieser Zeit wirklich die Stimme der Mehrheit, und liegt Volksfreiheit diesem Trei— ben zum Grunde? Was hat das Volk als Volk in der er— sten Revolution gewonnen? Warum fuͤhlt man erst jetzt
plotzlich den Druck?“ Ueber die Aufstellung eines Repraäsen⸗
—
Mit einer Wärme und Einmuͤthigkeit, die nur guͤnstige Hoffnun⸗
—
In diefe Kommission wurden sodann erwählt: Landammann
In Uebereinstimmung mit den Tages vorher geäußerten Gesinnungen, sprachen sich
von der
tanten Raths (gemaͤß des Art. 9. der Bundes-Akte), oder eine Permanenz-Erklärung der Tagsatzung, oder endlich eine bloß momentane Vertagung derselben herrschten hingegen ungleiche Ansichten. Gegen erstere wurde besonders die Unbestimmt— heit der Fassung des Bundes-Vertrags uͤber die Art der Bil— dung eines solchen Nepräͤsentanten-Raths, das mindere Zu— trauen, das er einfloͤßen wuͤrde, nnd seine Minoritaͤt gegen— uͤber dem Personale des Luzernischen Staats-Raths, gegen eine schnelle Aufloͤsung der Tagsatzung hingegen die Erfah— ing des Jahres 1813 vorgeschuͤtzt. Am Ende wurde be— schlossen, dle Entscheidung dieser wichtigen dreifachen Frage naäͤchsten Sitzung vorzubehalten.“
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Rom, 22. Dez. Am 19. d. M. kam der Kardinal Gaysruck, Erzbischof von Mailand, hier an und zog gestern mit den uͤblichen Foͤrmlichkeiten ins Konklave ein. Am 19ten Nachmittags hielten auch die Kardinale Morozzo und Nem— brini⸗Pironi-Gonzaga ihren Einzug ins Konklave.
Gestern trafen der Kardinal Gamberini, Bischof von Orvieto, und der Marquis von Latour-Maubourg, Franzoͤsi⸗ scher Botschafter am Koͤnigl. Sicilianischen Hofe und gegen— wärtig außerordentlicher Botschafter Frankreichs beim Kon— klave, hier ein.
K In New-DYork eingelaufene Briefe aus Vera⸗Cruz
—
bis zum 1. November melden, daß Oberst Victoria auf einer Meierei zum zweitenmale verhaftet und nach Puebla gebracht worden war. Da eine Militair-Kommission ihn schon fruͤ—⸗ her zum Tode verurtheilt hatte, so wurde er demnach erschos— sen. Ojaca's Zustand ist revolutionnairer, als man glaubte. Der Ober-Besehlshaber des Staates Chiapas steht mit 2000 Mann an der Graͤnze von Jalapa und Comitan. General Guerrero befindet sich in den suͤdlichen Provinzen mit seinen von ihm ernannten Ministern Salgado und Almonte. Co⸗ dallos befehligt 1500 Mann nahe bei Valladolid. General Bravo hat sich nach Acapulco gefluͤchtet. Der Kriegs-Mi— nister Facio hat seine Entlassung genommen; als seinen Nach— folger nennt man den Obersten Landero. Der Handel in Mexiko liegt ganz danieder, und der von Vera-Cruz leidet nicht minder. Die Vera Cruz-Zeitung, der Cen sor, vom 31. Okt. enthalt einen Beschluß der General-Verwaltung zur Gruͤn— dung eines Fonds von einer Million Piaster, um die Natio— nal-Industrie aufzumuntern. Diese Summe soll von den Zöllen gewisser baumwollener Fabrikate genommen werden, geren laut einem Gesetz vom vorigen Jahre verbotene Ein— fuhr wieder erlaubt ist, jedoch nur so lange, bis die obenge— nannte Million Piaster durch den Zoll in den Schatz geflos⸗— sen ist. Ein beruͤchtigter Räuber, Namens Cleto Rodriguez, der sich Uenlich eines Geldtransportes bemaͤchtigt hatte, ist ihn verfolgenden Truppen -Abtheilung getoͤdtet worden. Columbien.
Nord-Amerikanische Blatter bringen folgendes Schreiben aus Maracaibo vom 18. Okt.: „Unsere Verbin⸗ dungen mit Bogota sind zum großen Nachtheil unserer Stadt und deren Bewohner aufs neue unterbrochen worden. Rio Hache hat sich fuͤr Venezuela erklaͤrt. Bolivars Absich⸗ ten sinuͤd nicht langer zweifelhaft; gewiß ist es, daß er nach unnmschrankter Gewalt strebt. Ein nach Carthagena gehd— rendes Schiff, das, von Curagao kommend, bei Rio Hache gelandet war, ohne etwas von dem dort Vorgefallenen zu wissen, wurde angehalten und hierher gebracht. An Bord desselben fand man einen vertraulichen Briefwechsel mehrerer Offiziere Bolivars, die nach Curaçao gesendet waren, wo sie in Venezuela eine Verschwörung zu Gunsten Bolivars zu or— ganisiren hofften. In unserer Stadt selbst ist in diesem Au⸗ genblicke Alles ruhig. Paez hat seine treuesten Truppen als Garnison hierher geschickt. Die Geschaͤfte liegen ubrigens ganz danieder.!“ ö
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Berlin, 4. Jan. Der Messager des CThambres theilt seinen Lesern in dem Blatte vom 29. Dez. Folgendes mit: „Ein Lyoner Handelshaus hat von der Preußischen Granze ein Schreiben erhaͤlten, welches meldet, daß in dem Augenblicke, wo die in Berlin versammelten Truppen sich in Marsch setzen sollten, um das Großherzogthum Posen zu besetzen, ein Auf⸗ stand der Landwehr einen Kampf veranlaßt hat, in welchem
ber Sieg auf Seiten des Volks geblieben ist. Der Aufstand