1831 / 6 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

herauskommen könnte. Einen Staatsstreich hat man bei Ge— legenheit des Prozesses der Minister Karls X. versucht; er mißlang. Jetzt verlangt man, der Koͤnig solle, als eine Maaßregel fuͤr die oͤffentliche Wohlfahrt, selbst ein neues Wahlgesetz promulgiren. Man fuͤhlt so gut, daß man das verfassungsmaͤßige Frankreich in eine monstroͤse Lage versetzt, daß man auch nur zu einer Monstrositäͤt raͤth. Oder ist etwa eine ungesetzliche und gewaltthaͤtige Maaßregel nur eine solche, wenn sie im Sinne des Absolutismus stattfindet, wie die Verordnungen Karls X.? ist dasselbe Verfahren gut und weise, wenn es im Sinne der Freiheit beobachtet wird?“ Die Revolution sagt: „In diesem Augenblicke herrscht im Palals-Royal lebhafte Aufregung wegen der Abdankung des Generals Lafayette und der Stimmung der Gemuͤther. Man kann nicht verkennen, daß in der Nation Liebe zur Ordnung herrscht, und daß die Quelle aller Verle⸗ genheiten der unheilvolle Weg der Deputirten-Kammer ist. Ueber diesen Punkt ist Jedermann elnverstanden, weniger ist man es aber uͤber die Mittel, aus dieser traurigen Lage her— auszukommen. Man spricht von verschiedenen ministeriellen

Zusammensetzungen, die den Zweck haben, mit der Kammer

ein Ende zu machen; man schlaͤgt vor, Herrn Casimir Pe— rier zum Praͤsidenten des Minister-Raths zu machen, die Kammer aufzuloͤsen und eine neue nach dem bestehenden Wahlgesetze zusammen zu berufen. Diefer Schritt wurde nur die Schwierigkeiten, die immer wieder entstehen wuͤrden, hinaussetzen, denn offenbar wuͤrden dieselben Wähler auch dieselben Deputirten schicken, die fast alle Aemter in Frankreich zu ihrer Verfügung haben. Die zweite Com— bination wuͤrde darin bestehen, den Marschall Soult an die Spitze der Angelegenheiten zu stellen, alle Schwierig- keiten des Augenblicks durch einen großen Kontinental, Krieg zu besettigen und statt der Freiheit militairischen Ruhm zu geben. Die dritte von den Patrioten angerathene Eombi— nation waͤre, den General Lafayette zum Praͤsidenten des Minister-Raths zu ernennen und sogleich einen Nattonal— Kongreß nach dem Wahlgesetze von 1791 zusammen zu beru— fen, dem die Sorge uͤbertragen wuͤrde, die Schwierigkeiten, in denen wir uns befinden, zu beseitigen.“

Der Précurseur de Lyon bringt unter der Ueber— schrift, „Paris und die Provinzen“, folgenden Artikel: „Un— ser Privatbriefwechsel, so wie verschiedene andere Berichte und Zeitungen, schildern den Zustand von Paris als sehr beunru⸗ higend; zwar seyen noch keine Ausschweifungen begangen, je— doch sey die Aufregung der Bewohner augenscheinlich. Man spreche namentlich auch von einer Verschwörung, deren Zweck die Errichtung einer Republik, und das Mittel dazu die Niedermetzelung der Pairs, der ehemaligen Minister und eines Theiles der Deputirten sey. In diesen schrecklichen Schil— derungen liegt gewiß sehr viel Uebertriebenes; die Regierung ist übrigens unterrichtet und jede erforderliche Maaßrégel ge— troffen worden; ein vom Volke geliebter König, von 60, 050 National⸗Gardisten umringt, wacht fuͤr die Ordnung in der Hauptstadt. Ueberlassen wir uns also der Hoffnung, daß un— sere Revolution nicht verdorben werden und daß man unserem Ruf keine Blöße geben wird. Eurcpa ver trautuns, Paris wird sein eigenes Werk nicht zerstoͤren und Achtung fuͤr sich selbst haben. Kaͤme es aber anders, so wurde Frankreich seine Sache von der der Hauptstadt sogleich trennen. Es ist der Revo lutionen uͤberdruͤssig. Die Provinzen wollen den Frieden, sie wollen Ludwig Philipp und die Charte vom Jull. Nöthi— genfalls werden wir diese kostbaren Resultate des Juli mit dem naͤmlichen Muthe vertheidigen, den Paris bel Erobe— rung derselben bewiesen hat, und, wenn es seyn muß, gegen Paris selbst. Die Pariser Arbeiter machen eben so wenig die Bevoͤlkerung von Paris aus, als die Hauptstadt Frank reich ausmacht An dem Fortbestehen unserer politischen Wiedergeburt ist mithin nicht zu zweifeln. Die so lebhafte Gaͤhrung in Paris findet nirgends Beruͤhrungspunkte. Wenn die Provinzen im Juli ruhig der Bewegung folgten, die von der Stadt ausging, wo sich die bekannten Ereignisse zutru⸗ gen, so geschah es, weil diese Bewegung zu einer verfassungs⸗ maͤßigen Regierung fuͤhrte; fuͤr die Provinzen ist die Revo⸗ lution beendigt; ihr Wunsch ist die oͤffentliche Ordnung ihr dringendstes Beduͤrfniß der Friede.“

Bei dem General Lafayette in seinem Hotel in der Straße Anjou ist heute große Abend⸗Gesellschaft.

Herr Arago hat seine Professur an der polytechnischen Schuse niedergelegt.

Großbritanien und Irland.

London, 28. Dez. Nach Berichten aus Brighton wird bei der nahe bevorstehenden Vermaͤhlung des Lord Falk— land mit Lady Fitzelarence der König selbst der Brautfuͤhrer

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seyn; nach vollzogener Trauung werden die Neuvermaͤhlten Brighton mit einem nahebelegenen Landsitz vertauschen.

Der Herzog von Hamilton laͤßt schon jetzt Einrichtun—⸗ gen treffen, um seinen Palast zum Empfange Ihrer Ma— jestaͤten bei Hoͤchstderen im naͤchsten Sommer bevor stehender Reise nach Schottland in Bereitschaft zu setzen.

Der Konig hat befohlen, daß die neue hoͤhere Schul— Anstalt, die auf der Insel Man errichtet wird, den Namen „König Wilhelms-Kollegium“ fuͤhren solle.

Von Edinburg aus sind der Koͤnigin ein kostbarer Shawl, den Ihre Majestaͤt bei ihrer Kroͤnung zu tragen gedenken, nebst mehreren andern von derselben gekauften Schottischen Fabrikaten uͤbersendet worden.

Der Herzog und die Herzogin von Cumberland haben gestern in Kew eine sehr bedeutende Vertheilung von Weih— nachts Geschenken an die Armen veranstaltet.

Das Hof-Journal erklaͤrt in feiner Nummer vom 25sten d. M., daß nichts von dem, was die Times und die Morning,-Chroniele uͤber die Konferenzen in Bezug auf Bel— gien berichtet, aus amtlicher Quelle geflossen sey; nur der eine Umstand, daß die Unabhaͤngigkeit Belgiens unter der

Bedingung anerkannt worden, daß es eine monarchische Re— gierung bilde, sey gegruͤndet. Was die Erwählung des Prin— zen Leopold von Sachsen-Koburg zum Koͤnige von Belgien und seine Vermaͤhlung mit einer Tochter des Koͤnigs der Franzosen betreffe, so sey davon zwar in den Konferenzen die Rede gewesen, doch nichts daruͤber entschieden worden. Dasselbe Journal erwahnt endlich eines Argwohns, der gegen den Franzoͤsischen Kommissarius, Herrn Bresson, obgewaltet, und zwar als staͤnde er ohne Mitwissen seines Englischen Kollegen in geheimer Verbindung mit der provi⸗ sorischen Regierung von Bruͤssel; inzwischen sey dieser Arg⸗ wohn jetzt beseitigt worden, und das beste Vernehmen be staͤnde unter den Kabinetten von Frankreich und Großbrita⸗ nien. Andere Blatter fuͤgen diesen Angaben noch hinzu, daß der Prinz Leopold dem Geruͤcht von seiner Erhe⸗ bung zum Koͤnige von Belgien uͤberall zu widersprechen suche. Der Prinz lebe mit Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen von Oranien auf dem vertrautesten freundfschaftlichsten Fuße und habe dereits, so wie es auch bei Hofe von vielen anderen Seiten geschehen waͤre, ihm zu Ehren mehrere Feste ver— anstaltet.

Vorgestern und gestern hielten die Bevollmaͤchtigten der großen Mächte wieder Konferenzen uͤber die Belgischen An— gelegenheiten.

Der Courier spricht mit Bezug auf die letzten Vor⸗ gaͤnge in Paris die Hoffnung aus, daß die Sache der Ord— nung den Sieg davontragen werde. „Es kann“, fuͤgt er hinzu, „nichts so wuͤnschenswerth fuͤr uns seyn, als ein recht freundschaftliches Vernehmen mit Frankreich. Sobald sich jedoch dort die geringsté Anarchle bemerklich macht, würde jeder achthare Brite es fuͤr eine Schande ansehen, wenn seine Regierung auf einem vertrauten Fuße mit der Franzoͤsischen sich befaͤnde, die Furchtsamen aber in England, die es sich einmal in den Kopf gesetzt, daß Religion und Eigenthum von den einheimischen Radicals bedroht seyen, wurden von Unruhe erfuͤllt werden, wenn zu einer Zeit, da beide Regierungen scheinbar in freundschaftlichem Vernehmen mit einander stehen, der Geist der Anarchie in Frankreich die Oberhand gewaͤnne.“

Aus Preston schreibt man unterm 24sten d. M.: Der denkwuͤrdige Kampf fuͤr die Parlaments-Repraͤsentation die— ses Burgfleckens endigte sich mit der in uͤblicher Form vollzo⸗ genen Erwählung des Herrn Hunt. Die Bekanntmachung dieser Wahl wurde vom Volk mit betaͤubenden Belfallsbe— zeugungen aufgenommen. Hunt hielt darauf an seine Kon— stituenten eine sehr lange Rede, die indessen nichts Bemer— kenswerthes enthielt. Die Radikalen erheben ihr Haupt und schelnen von ihrem Ritter eine schnelle Abhuͤlfe ihrer Be— schwerden zu erwarten. Am naͤchsten Montage wird ihm ein großes Mittagsmahl gegeben werden. Tages darauf wird er sich, wie es heißt, nach Blackburn begeben, wo seine Freunde ihm einen glaͤnzenden Empfang berelten. Von da geht er nach Bolton, Manchester u. s. w. Es ist zu wuͤn— schen, daß seine Besuche in Gegenden, wo sich viele unbe— schaͤftigte Fabrikarbelter befinden, keine Unruhen veranlaßten. Herr Stanley's, seines Mitbewerbers, Schritte, um seine Wahl unguͤltig zu machen, duͤrften, der allgemeinen Meinung

nach, fruchtlos seyn.

In Neweastle fand in diesen Tagen eine zahlreiche Ver— sammlung statt, um uͤber eine Parlaments-Reform zu be— rathschlagen. .

Beilage

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m 0 0 2 Q e 2 2 2 x e si 0 eee eee e e

in Schreiben aus Dublin vom 23sten d. M. meldet

die e, e. im nahe gelegenen Kingstown . . kunft des Marquis von Anglesea, Der Lord blieb 29 . in der genannten Stadt, die bei diesem Anlaß er ö wurde; am naͤchsten Morgen langte daselbst eine betraͤchtliche Anzahl von Privat-Equipagen und Reitern an, um ihn zu bewillkommnen, und um die Mittagszeit ungefaͤhr . er sich, unter zahlreicher Begleitung von Reitern und des . Einzuge eines ViFee⸗-Koͤnigs uͤblichen Militairs, auf. den 36 nach Dublin. Er selbst ritt in einfacher n, n, ,. dung und sah sehr wohl aus, Von Vielen ward ö herzlich begrüßt, die Menge jedoch schwieg, und theilweise h rte mon den Ruf: „Schmutziger Doherty! Nieder mit . An einigen Orten am Wege sah man Anschlagzette mit schwarzen Rändern und der Inschrift; Keine . keine Prozession; die Freunde Lord Harth ö und des, *. Richters Doherty bewillkommnen den ,,, af andern Anschlagzetteln las man: „Freunde Irlands. 1 39 nells und der Aufhebung der Unton bleibt zu ,.

gab indessen auch welche mit den Worten: , Anglesea, Beschützer Irlaͤndischer Fabriken.“ In Du 7 seibst sah man weniger Menschen auf, den . fruͤher bei aͤhnlicher Gelegenheit. Die Ausrufe des 1 al⸗ lens kamen zwar nur von Menschen der niedrigsten asse her, indessen war der Empfang des Mar quis ,,. nichts weniger als schmeichelh aft. Nach seineg An ö Schloß legte er im Geheimen Rath selnen Eid als, Lord— . LKleutenant von Irland ab. Allgemein ist man der Mel ung, daß ohne die Ernennung des Herrn Doherty man den 6 Vice-Köonig ganz anders empfangen haben und er i ; besser im Stande gewesen seyn wuͤrde, das aufgeregte Irlan . J , e. meldet mit Bedauern, daß die oͤᷣffentlich⸗ Stimmung in Irland nichts weniger als guͤnstig sey. 2 befuͤrchtet, daß der Marquis von Angleseag, obgleich der Un—

i nioni ewiß, an der gerst stung aller Wohlgzstnten, uh, ö zuruͤckgerufene Geschwader um 1300 Mann verstaͤrkt worden.

ine schwierige Aufgabe übernom- ine schwierige Aufg Die aktive Armee des General van Geen, welche sich des

inistration jener Insel e . . . . der groͤßere Theil des Volkes, in Felge

hochverraͤrherischer Aufregungen, vom Revolutions⸗Schwindel ,, hat in diesen . in Dublin seinen Ei ord-Kanzler von Irland abgelegt. . . . 8e Rothfäy wird nicht nach England zu ruͤckkehren und hat sein hiesiges Hotel erst neulich . Ein Supplement der Gazette vom 24sten d. M. aut haͤlt den Befehl, daß eine allgemein Gebetsformel in Be⸗ ziehung auf die Unruhen in gewissen Theilen des Koͤnigreichs efaßt werden solle. e,. zweite Theil des Lebens Byron's, von Moore, wird ies agen erscheinen. . ö . n 9. en ist 9 Schottland mit ungewoͤhnlich er Strenge eingetreten; am Sonnabend hatte man in Edinburg 20 Grad a ahrenheit). 3 . r. kurzem in Edinburg gehaltenen Versamm— lung der Glaͤubiger des Sir Walter Scott wurde einstimmig beschlossen, denselben zu bitten, sein Hausgeraͤth, Silber⸗ und Leinenzeug, seine Gemaͤlde, seine Bibliothek und Seltenhei⸗ ten jeder Art als einen Beweis hoher Achtung und D ank⸗ barkeit seiner Gläubiger fuͤr die seinerseits gemachten bei⸗ spiellosen und gluͤcklichen Anstrengungen zu ihrem Besten ent⸗ en zu nehmen. . 9 . rann schreibt man, daß die Rekrutirung im ganzen Koͤnigreiche mit großem Eifer betrieben werde. In Portsmouth beobachtete man in diesen Tagen ein ganz vorzuͤglich schoͤnes Nordlicht, das einen großen Theil

immels einnahm. . . a stadt sollte am 9. Okt. eine oͤffentliche Ver⸗

sammlung stattfinden, um wider die Fortdauer des Freibrie—⸗ 9. der . Zompagnie beim Parlament einzukom⸗ men. Der Wallsischfang auf der Kuͤste war sehr gut aus,

llen, tte 38 Fische, 100,000 Rthlr. werth, geliefert; nr, n, 16 von dessen fernerem Betriebe eine im⸗ mer genauere Kenntniß der Baien, Buchten und Haͤfen des

Landes. Nieder lande. Aus dem Haag, 31. Dez.

bert tet, daß aus einem zweiten Berichte des General Dib— an, . 24sten d. M. die BVestatigung der

Er t die Marine ist durch die zuruͤckgekehrte Heringsflotte noch um

Die Staats Courant

fruͤhern Nachricht hervorgehe, daß es zuerst die Insurgenten gewesen, welche gegen die Truppen der F. Feuer ben, und zwar seyen Erstere dabei eben so verraͤtherisch zu Werke gegangen, wie es bei ihren bisherigen Operationen immer der Fall gewesen, indem sie naͤmlich aus den H oder von Gebuͤschen beschuͤtzt, die Hollaͤnder beschossen hätten. Kaum eine Viertelstunde waren die Letzteren aus der Stadt

Festung Feuer gege—

aͤusern,

entfernt, als sie auf solche Weise sich angegriffen sahen. Die

400 Mann Infanterie, aus denen, außer einer Kuͤrassier—

Schwadron, das Detaschement bestand, eröffneten sogleich, von zwei Feldstuͤcken unterstuͤtzt, ein regelmäßiges Tirailleur—Q Feuer gegen die Haͤuser, aus denen sie auch bald den Feind in, die Flucht trieben. Nachdem das Detaschement seinen Zweck, die Rekognoscirung der Gegend, erreicht hatte, trar es seinen Ruͤckmarsch in der vollkommensten Ordnung an. Man sah hier gestern der Ankunft des General-Lieute— nants van Geen, Oberbefehlshabers des mobilen Heeres, gegen. 6 Xr in Valkenswaard von den Belgiern beraubte und sodann mit fortgefuͤhrte Steuer-Einnehmer Schuphoven ist am 28sten Abends mit einem Theile seines Eigenthums nach seinem Wohnorte zuruͤckgekehrt. General Daine hatte be⸗ fohlen, ihn wieder auf freie Fuͤße zu setzen und durch Gen— darmen bis an die Graͤnze zu bringen. . Breda, 29. Dez. Unsre Blaͤtter geben die Staͤrke unseres Heeres auf folgende Weise an: 16,000 mobile Kom— munal-Gardisten, 7000 Mann von der stationgiren Kommu—

nalgarde, die jedoch mobil gemacht worden, 30,000 ? dann vom stehenden Heere, in verschiedenen Festungen und im La—

ger der aktiven Armee vertheilt, und 12700 See soldaten. Hierzu kommen noch die Jager von van Dam, die Königl. Fäger, die Studenten von Utrecht, Leyden und Groningen. Binnen zwei Monaten werden sich dieser Gesammtmacht noch 5000 Mann Milizen und 6800 Konskribirte anschließen, und

709 Mann und durch das aus dem Mittellaͤndischen Meere

besten Gesundheitszustandes erfreut, haͤlt folgende Punkte mir starken Truppen-Abtheilungen besetzt: Rozendaal, Etten,

Leur, Rysbergen, Beek, Prinzenhaage, Galder, Notzel, Ul—

venhout, Ginneken, Bavel, Gilze, Goinle, Riel, Tilburg, Raamedonk, Waspik, Oosterhout, Teteringen und Breda.

In Herzogenbusch wird ungeachtet des eingetretenen Frostes nichts zu thun versaͤumt, was zur bessern Instand⸗ setzung dieses wichtigen Vertheidigungs-Platzes gereichen kann. In den Kanaͤlen wird das Eis so viel als moͤglich beseitigt und dadurch die Ueberschwemmung vollstandig erhal— ten. Die Garnison besteht aus 1700 Mann Amsterdamer und Frieslaͤndischer Schutters, zwei Bataillenen des 5ten und 13ten Infanterie⸗Regiments und den Kanonieren des aten Bataillons der Artillerie⸗Miliz. Zu den Schutters kom— men auch noch die zur Stadt selbst gehoͤrigen Kommunal— Garden, welche saͤmmtlich durch die taͤglich stattsin denden Waffen⸗-Uebungen ein voͤllig militairisches Ansehen gewonnen haben. Am vorigen Mittwoch traten 4 Compagnieen der Garnison einen Streifzug in die Umgegend an, von welchem sie binnen einigen Tagen wieder zuruͤckkehren.

Antwerpen, 30. Dez. Als der Handelsstand dieser Stadt (liest man in einer Zeitung) durch eine Bittschrift an den Konig sich gegen die Trennung von Holland erklärte, ge— schah das, weil wir wußten, wle sehr unsers Landes Wohl— fahrt von einer Veremigung abhing, welche aufzuldsen die Bewohner der Nord-Provlnzen des Reichs zu jeder Zeit wuͤnschten. Allerdings wollte man auch in Antwerpen ei⸗ nigen an m, Beschwerden abgeholfen und unsere buͤr⸗ gerlichen Rechte besser gesichert sehen. Dazu war aber keine Trennung, kein Wechsel der Dynastie nöthig, welche nur von Feinden unseres Landes oder von Personen betrieben wur— den, denen die Lage, worein sie selber sich gesetzt hatten, Furcht einfloͤßte. Dieser vollstaͤndige Umsturz alles Bestehenden war gewiß nicht erforderlich, um ein so . Ergebniß berbei⸗ jufuͤhren, welches zwar die Umtriebler und nstifter, die Nichts zu verlieren, aber Alles zu gewinnen haben, nicht voraus sag— ten, wohl aber alle diejenigen, welche durch Gewerbfleiß und Handel das wahre Gluͤck und den Reichthum des Landes schufen. Die Erfahrung kommt uns jetzt schon theuer genug ju stehen. Man darf sich nicht länger taͤuschen, so wie wir

in Antwerpen, reden auch die Städte Luͤttich, Namur, Mons,