1831 / 7 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 07 Jan 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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chů fen⸗ die die letzte Revolution ihm verheißen hat, so finden sie

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zechtigkeit und dem Gesetze den Sieg zuzuwenden hofften. Als berst- Behoͤrde dieser Stadt wandte ich mich an die Bewohner derselben und bekaͤmpfte die Vorwaͤnde, unter denen man die df⸗ fentliche Ruhe und Ordnung stoͤren wollte. Heute besteige ich diese Tribune, um mich wegen der Anklagen zu rechtfertigen, die egen mich erhoben worden sind. (Mehrere Stimmen: „Niemand at Sie angeklagt“. ) Ich bin in oͤffentlichen Blattern angeklagt worden. (Dieselben Stimmen: „So etwas muß man verachten“ .) Gestatten Sie, m. H, daß ich mich naͤher erklaͤre, und entschul⸗ digen Sie meine Empfindlichkeit, wo ich meine Ehre fuͤr ver— letzt halte. Man wirft mir vor, daß ich die Berschwoͤrun⸗ gen gegen die Regierung im voraus gekannt und nicht darauf aufmerksam gemacht, daß ich mich foͤrmlich mit den Ruhestoͤrern verbunden gehabt und ihnen Zugestaͤndnisse verheißen haͤtte; ia, man geht so weit, daß man behauptet, ich selbst erregte Auf⸗ staͤnde und besaͤnftigte sie demnaͤchst, um mir auf solche Weise ein Mittel zu verschaffen, meinen Ehrgeiz zu befriedigen und eine Besoͤrderung zu erlangen. Wohl weiß ich, daß diese schaͤndlichen Beschuldigungen in dieser Versammlung keinen Glauben gefun— den haben; nichtsdestoweniger aber muß ich sie, schon des Pu— blikums wegen, zuruͤckweisen. Ich soll die Verschwoͤrer ge— kannt und eine strafbhare Schonung gegen sie bewiesen hahen. M. He hei dem moralischen Zustande ünsers Landes sind eigent— liche Verschwoͤrungen sehr schwer ins Werk zu richten. Hat ein Tumult stattgefunden, so war er bloß die naturliche Folge der Gaͤhrung der Gemuͤther, bie als einen Akt der Gerechtigkeit be— trachteten, was nichts als eine Handlung der Rache gewesen waͤre. Gluͤcklicherweise hat das Volk in seinen Behörden, in der NVational-Garde und in der Masse der Buͤrger eben so viel Freunde gefunden, die ihm begreiflich machten, daß es, statt der Sache der Freiheit zu nutzen, ihr nur schade. Waͤre eine be— stimmte Verschwoͤrung im Werke gewesen, was ich nicht glaube, so wuͤrde ich keinen Augenblick Anstand genommen haben, die Schul— digen vor die Gerichts zu weisen. Man wirst mir vor, daß ich mich mit unserer studirenden Jugend verbunden haͤtte und Verpflich⸗ tungen gegen sie eingegangen waͤre. Ich laͤugne nicht, daß, da es sich darüm handelte, die oͤffentliche Srͤnung ohne Blutvergießen aufrecht zu erhalten, es mir Freude machte zu sehen, wie unfere jungen Leute mitten im Getuͤmmel die Vermittler abgaben und, statt die Herausforderungen eines irrgeleiteten Volkes zu erwie— dern, bloß Worte des Friedens und der Achtung vor dem Gesetze vernehmen ließen, um ein Resusltat zu erlangen, däs ich als den un— zweideutigsten Beweis der Staͤrke unserer Institutionen betrachte. 8 den Proclamationen, die die jungen Leute an das Volk er⸗ lassen haben, moͤgen sich allerdings Phrasen befinden, die, aus ih⸗ rem Zusammenhange gerissen, mehr oder minder unangemeseen scheinen koͤnnen. Ich werde mich hieruͤber mit der groͤßten Sf— senheit aussprechen. Eine dieser Proclamationen ist mir in der That von den jungen Leuten vorgelegt worden; sie enthielt nichts Tadelnswerthes; das Volk wurde bloß darin aufgefordert, sein eige⸗ nes Werk zu ehren und unsere Revolution nicht zu beflecken Ich erklaͤrte, daß ich sie unter den obwaltenden Umstaͤnden fuͤr nutz lich hielte und sie mit Vergnuͤgen publizirt sehen wuͤrde. In der That giebt es Umstaͤnde, wo jeder Buͤrger gewissermaßen mit einer Art von Magistratur bekleidet ist. Zeichen des Zwei fels.) Wo die Masse des Volkes auf dem Markte versammelt ist und eine Katastrophe zu befuͤrchten steht, ist es jedes Buͤrgers Pflicht, den Vermittler zu machen und, um mich eines Englischen Aus— drucks zu bedienen, eine Art von Konstabler abzugeben, der dem Gesetze Gehorsam verschaffe. Ich glaubte daher eine Pflicht zu erfüllen, als ich jene jungen Leute autorisirte, das Volk. die Stimme des Friedens hoͤren zu lassen, und wenn diese Vermitt⸗ lung zu einem erwuͤnschten Resultate gefuͤhrt hat, so schaͤtze ich mich gluͤcklich, dazu die Haͤnde geboten zu haben. Die uͤbrigen Proclamationen sind mir nicht vörgelegt worden; sie tragen den Stempel des unruhigen Augenblicks, in dem sie verfaßt wurden; ich werde daher auch nicht jetzt, wo die Gefahr vorüber ist, jeden einzelnen Ausdruck darin auf die Waagschale legen und mir Reerimingtionen gegen die Verfasser derselben erlauben. Haͤtte ich sie vor ihrer Bekanntmachung gesehen, so wuͤrden sie anders gelautet haben, denn ich haͤtte alsdann die jungen Leute darauf aufmerksam gemacht, daß man die Buͤrgschaften der Freiheit nie Personifiziren duͤrfe, indem sie dadurch nur an Gewicht verlieren. Demgemiaͤß wurde ich sie beschworen haben, die Eigennamen darin zu streichen; sie wuͤrden guf meine Stimme gehort haben, und die Proclamationen waͤren nicht der Gegenstand einer Beschuldigung eworden, Was endlich die Verpflichtungen betrifft, worauf ch. die jungen Leute berufen und denen zufolge ich ihnen versprochen haben soll, un serm Lande die Institutionen zu ver⸗

ch an allen Straßenecken angeschlagen. Meine eigene Procla⸗ mation vom 21. Dezember ist Ihnen bekannt. Sie 9 sogar im Schoße dieser Kammer einen fast allgemeinen Beifall gefunden haben. Ich glaube, daß man unordnung und Anarchie nie anders als im Namen der Freiheit bekaͤmpfen vürfe, und daß, um das Volk fuͤr die Gesetze zu gewinnen, man ihm begreiflich machen möisse, daß es sich nur auf folche Weife den Frieden und die Freiheit sichern kann. Gewiß wärde die jetzige Reglerung, wenn sie es auch vermochte, keine Gewaltmagßregeln gegen Maäͤn⸗ Fer anwenden wollen, die vielleicht bloß verfuͤhrt worden; gewiß würde sie die materielle Kraft, deren Anwendung ein Blut ver? gießen herbeiführen koͤnnte, nur erst im aͤußersten Nothfalle, und nachdem sie alle Mittel zur Versohnung erschöpft, anwenden wol—

Leute, woraus die e,, . bestanden, waren bloß irre ge⸗ leitet worden; man mußte sie barauf aufmerksam machen, daß der von ihnen eingeschlagene Weg nicht der rechte sey, um del Freiheit zu dienen. Dies habe ich in meinen Proclamationen und in meinen Besprechungen mit den jungen Leuten gethan: ich habe ihnen immer gesggt, daß es nur einen Weg gebe, um unsere Freiheiten zu befestigen, naͤmlich den Weg des Gesetzes; und diese Sprache ist nicht das Resultat einer unter gewissen Umstaͤnden übernommenen Verpflichtung; ich führe sie, so lange ich, denken kann, und sie wird stets die Richtschnur meines Ver⸗ haltens im buͤrgerlichen wie im politischen Leben seyn. Ich soll die letzten ünruhigen Auftritte benutzt haben, um von Per Regierung Zugestaͤndnisse zu verlangen. In dieser Beziehung berufe ich mich auf die Rechtlichkeit der Mmnister selbst; habe ich in dem Rathe, zu dem der Koͤnig mich berufen, irgend von Zu' gestaͤndnissen gesprochen? habe ich nicht bloß auf Maaßregeln gedrungen, um die oͤffentliche Ordnung durch die Anwendung der zestehenden Gesktze aufrecht zu erhalten? Noch bleibt? mir übrig, mich wegen, einer mir zur Last gelegten schmaͤhlichen Anklage zu rechtfertigen. Ich soll die Tumulte selbst erregen, üm mir das Verdienst der Besaͤnftigung derselben zu erwerben. Es sey mir erlaubt, zu untersuchen, welches ber Gruͤnd einer so selt⸗ samen Beschuldigung seyn kann, die, anfangs bloß von der Miß⸗ gun ersonnen, zuletzt doch, bei der gegenwaͤrtigen Stimmung gewisser Gemüuͤther, einigen Glauben siCnden konnte. Zu allen Zeiten hat sich bei uns die Tendenz kund gegeben, diesen oder jenen Aufruhr gleich sam zu personisiziren. In der That ist es sehr bequem, alle große Ereignisse, die sich zutragen, immer nur einigen we⸗ nigen Ehrgeizigen und Raͤnkemachern zuzuschreiben und zu be— haupten, daß die Masse des Volkes selbst denfelben fremd geblie⸗ ben sey. Es sollte mich nicht wundern, wenn dies auch in Be— treff unserer letzten Revolution geschaͤhe, und eben so mag auch ber Tumult, wozu der Prozeß der Minister Anlaß gegeben, den Glauben geweckt haben, daß er bloß erregt worden sey, um Die— sem oder Jenem ein Mittel zu verschaffen, sich populgir zu ma— chen. Der Irrthum waͤre unerheblich, wenn er bioß di: Ver—= leumdung einzelner Personen zur Folge haͤtte; er ist aber gefaͤhr⸗ lich, weil er dem ganzen Lande schadet und ein nachtheiliges Vornrtheil gegen Manner naͤhrt, die durch ihre Stellung einten gewissen Einfluß auf die Regierung ausüben. Ez kann nicht meine Absicht seyn, mich hier in eine Eroͤrterung der Handlun⸗ gen der Regierung einzulussen und den moralischen Ursaͤchen der letzten Unruhen nachzuspuͤren. Ich liebe nicht, dergleichen Fra⸗ en, oberflaͤchlich zu behandeln; doch koͤnnen Sie sich nicht ver— ehlen meine Herren, daß in unserem gesellschaftlichen Zustande eine gewisse Unbehaglichkeit besteht, deren Grund von dem Prozésse. der Minister sowohl, als von den Raͤnken eini— ger Ehrgeizigen, vollig unabhaͤngig ist. Lassen Sie uns die⸗ n, rund erforschen, damit wir ihn burch angemessene Mittel beseitigen köünen. Die vornehmste Ursache jener Un— behaglichkeit ist die ungewißheit unferer Lage; nicht, daß unscze letzte Revolution daran Schuld ware; diefe hat vielmehr in ihrem Principe durchaus keinen Widerstand gefunden, weil ste einem allgemein gefuͤhlten Beduͤrfniffe entsprach; erlauben Sie mir gher, daß ich freimuͤthig zu Ihnen rede: es handelt sich um eine Fage, die in dieser Versammlung eine Bewegung veran— lassen könnte. (Hört, hort!) Von den drei Gewalten, die die Sou— verginctaͤt bilden, ist die eine, die unserer Revolution ihr Daseyn

verdankt, vollstaͤndig organisirt. Die beiden andern dagegen be⸗ finden sich noch in einem Zustande des Provisoriums, der die Ge⸗ müther fortreahrend in Unruhe erhalt. Die eine derfelben Edie Pairs Kammer) ist durch die Charte in eine eventuelle Lage ver— setzt worden, die ihre ganze innere Verfassung aͤndern kann; die gudere, und zwar die Ihrige, m. H, hat ein? große Aufgabe ge⸗ oͤst und sich, wie ich frei gestehe, die größten Anspruͤche auf die

Erkenntlichkeit des Landes erworben. Sie haben den Muth ge— habt, m. H., eine Pflicht zu erfuͤllen, die Ihnen die Raw. digkeit auflegte; Sie haben dem Lande die Organisation gege⸗ ben, die seinen Bedurfnissen und seiner Ueberzeugung am meisten entsprach. Eben aber, weil Ihre Mission übermaäßlg groß war, konnen Sie , . nicht uͤber die Nothwendigkeit hinaus ver— laͤngern. Sie stehen im Begriffe, sich mit einem Gesetze zu be⸗ schaͤftigen, das die Befugntß der Theilnahme an den Wahlen und mithin an der Verwaltung des Landes feststellen foll. So⸗ bal dieses Gesetz belannt gemacht ist und ine neue Kammer nach den von Ihnen selbst bestimmten Grundlagen zusammenge⸗ setzt, sobald unsere letzte Revolution von Männern repräfen irt werden kann, die gleichsam mit ihr geboren sind, wird es guch keinen Konflikt mehr zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, zwischen der Hothwendigkeit, gewise Elemente der vorigen Regierung , , und den Beduͤrfnissen der neuen Ordnung Ber Dinge, geben. Alsdann, ich erkläre es, wird unsere Stellung deutlich hervortreten, die Besorgnisse werden verschwinden, die Buͤrger, uͤher die Folgen un erer Revolution beruhigt, werden sich pertrauensvoll wieder ihren Geschäften wöid⸗ men koͤnnen, und die oͤffentliche Wohlfahrt wird gufs neue ihren fruͤheren Aufschwung nehmen. Indem ich die Kammer wegen dieser Abschweifung Über unsere innere Lage um Entschuldigung bitte, komme ich noch einmal auf dasjenige zurück, was die ge= genwaͤrtigen Erklaͤrungen rechtfertigt, und werde sodann mit ei⸗ nem letzten Vorwurfe endigen, der schwer zu beweisen und mit⸗ hin auch schwer zu widerlegen seyn möchte. Man nennt uns Ehrgeizige, die um jeden Preis nach der Macht strebten und sich

len. In dieser Lage befanden wir uns aber nicht; die meisten

aus der Popularitaͤt eine Waffe zur Erreichung ihrer Zwecke

n. Ich meinerseits glaube, daß man uns gerade den entge⸗ mr e n Been machen koͤnnte. Zwei Maͤnner, die gleichsam in 9 Reihen der Opposition ergraut sind, die sich seit der Wiederherstel⸗ lung der Monarchie nic irgend einer Verwaltung beigesellt hatten, und an die mich nicht sowoh] pers oͤnliche Verhaͤltnisse, als gewissermaßen mne politische Solidarität knuͤpft, hatten, von der jetzigen Regie ung eminente sFlemter erhalten; da sie sich indessen nicht, mehr als nothwendig zur Befestigung der neuen Ordnung der Dinge betrachteten, so sind sie der Meinung gewesen, daß ihre Aufgabe gelöst sey, und daß sie ihre Stelle niederlegen mußten. Die Kam⸗ mer hat gestern aus dem Munde des beruͤhmten Generals, der

nich mit feiner Freundschaft beehrt, vernommen, warum er, nach- st

em sein maͤchtiger Einfluß zu der Einsetzung unserer gegenwaͤr— i ,, ,, so wesentlich beigetragen, jetzt, wo sein fernerer Beistand ein Gegenstand der Besorgniß werden konnte, inz Pri vatleben zuruͤcktrltt. Im Allgemeinen glaube ich nicht, daß es irgend einen Menschen gebe, der, seinem Lande unentbehrlich sey; seöt aber ein solcher in Frankreich, so ist es ohne Zweifel 5. Mann, in dem die Nagtiongl-Garde gleichsam personifizirt ist. Möglich, daß der Zeitpunkt gekommen war, diese Justitution ihren eigenen Kraͤften zu uͤůberlassen. Sie waren a . daruͤber, meine Herren, und ich zweifle nicht, daß Sie nach Ihrer ueberzeugung und in dem Interesse des , g . Fen Beflen entschichen haben; es bleibt deshalb aber wicht minder wahr, daß die bloße Vermuthung, das Amt eines Ober⸗ Befehlshabers konne einst gefaͤhrlich werden, senem Manne hin länglich erscheinen mußte, uin dasselbe sofort niederzulegen. Wos mich betrifft, m. H, der ich weit entfernt bin, mit auch 6 den zehnten Theil des Einflusses eines so großen Burgers bet⸗ zumessen, so habe ich keinesweges vergessen, daß ich der Oppo⸗ sition in dieser Kammer angehdͤre, und daß ich sonach in . jetzigen Stellung wohl ein Hinderniß zur Verwirklichung = er patriotischen Wuͤnsche des Ministeriums seyn konnte, . gefuͤhlt, daß auch fuͤr mich der Augenblick gekommen seyn md * mich zurückzuziehen; nicht um den Verdrießlichkeiten an eh zu maͤchen, die mir bereitet werden, ich weiß, daß Je— der, der eine öffentliche Laufbahn betritt, den damit verknäpften hnannchmlichkeiten auch die Stirn bieten muß, eben so we⸗ nig, um einer persßnlichen Verbindlichkeit treu zu bleiben, denn ich wiederhole es, obgleich mit den beiden Mannern, die sich zuruͤckgezogen haben, eng verbunden, wurde ich doch eine jede folche Betrachtung zuruͤckweisen, sobald das Interesse des Landes es verlangte, daß ich den mir von dem Koͤnige anvertrau⸗ ten Posten behielle; aber ich habe der Ansicht nachgegeben, daß es vor Allem nothwendig sey, den Gang der Verwaltung nicht zu hemmen, und darum habe ich Se. Majestaͤt gebeten, in ei⸗ nen gegenwärtigen Amte, das ich nicht nachgesucht, ein ziel zu setzen und mich der Freiheit, so wie meinen friedlichen Geschaf⸗ ten, zuruͤckzugeben. (Lebhafte Sen sation.) Ich hoffe, daß zr König meinen Wünschen nachgeben und endlich fuͤhlen werde, daß der Augenblick gekommen sey, alle Gewalten in ihre eigent⸗ liche Sphaͤre zurücktreten zu lassen. Wenn die Macht der um⸗ staͤnde und das Gesetz der Nothwendigkeit aus dem Prafekten des Seine Depgrtements einen Politiker gemacht und ihn sei⸗ nen rein bürgerlichen Befugnissen entruͤckt haben, um ihn gie gh, sam mit einck Volks-Magsstratur zu bekleiben, so ist es endlich Zeit, daß der Politiker wieder verschwinde und dem Verwalter Platz mache. Dies, m. H, ist eine Darlegung der Thatsgchen, hei benen ich betheiligt gewesen bin; ich habe Ihnen ohne Ruck= halt die Beweggründe auscinandergesetzt, die die wichtigsten Handlungen mesnes Lebens bestimmt haben. Entschuldigen Sie dabei meine Freimuͤthigkeit. Ich schmeichle mir, daß, nachdem ich in das Privatleben zuruͤckgetreten seyn werde, Sie sich zu⸗ weilen des von mir befolgten politischen Systems erinnern, und daß, wenn Boͤswillige dasselbe anfeinden sollten, ich in einem Jeden von Ihnen einen Vertheidiger finden werde. Nach Hrn. Odilon-Barrot ließ sich der Graf von La— meth vernehmen. Es habe, bemerkte er, eine Verschwoͤrung bestanden und bestehe vielleicht noch, deren Zweck dahin ge— gangen sey, den Koͤnig, die Pairs- und die Deputir⸗ ten? Kammer zu stuͤrzen; wenn man dem Gange der Begebenheiten aufmerksam folge, so ergebe sich klar, daß eine gewisse Partei den Volksgeist zu verderben suche, um zu einer Republik zu gelangen; nur dem helden— muͤthigen Betragen der National-Garde verdanke die Regie— rung es, daß dleser Plan waͤhrend der letzten Unruhen ge— scheltert sey; doch sey derselbe deshalb keinesweges aufgegeben worden; um das Ansehen des Monarchen herabzusetzen, strichen gewisse Journale täglich die Vortheile einer wohlfei⸗ len Regierung heraus, bedachten dabei aber gar nicht, daß die Republik außer dem gewohnlichen Budget 4000 Mill. an Guͤ— tern der Geistlichkeit und der Emigranten und zwei Drittheile der immerwährenden Rente verschlungen, daß sie die Na— tion mit Requisitionen, dem Maximum und gezwungenen Anleihen belegt, und endlich einen Bankerott von 10,000 Mill. gemacht habe: dies sey die vielgepriesene wohlfeile Regle— rung. Man wiederhole unaufhoͤrlich, daß die Nation noch nicht in dem vollen Genusse der Freiheiten ser, die die letzte Revolution ihr verheißen habe; die Nation verlange aber nichts als die psuͤnktliche Vollziehung

heiten noch weiter auszudehnen, muͤsse nothwendig die ent— gegengesetzte Wirkung haben. Die Aeußerung des Redners, er glaube sich dafuͤr verbuͤrgen zu koͤnnen, daß der Konig die Kammer nicht auflöͤsen werde, indem, wenn solches geschähe, der Sturz des Thrones unvermeidlich seyn wuͤrde, erregte zu briden Seiten der Kammer gleichen Unwillen; wahrend die gemaͤßigte Partei ausrief: So etwas duͤrfe man nicht sagen, bemerkte die linke Seite: Die Kammer sey das Resultat des doppelten Votums und koͤnne daher nicht fortbestehen. Hr. von Lameth schloß mit folgenden Worten: „Die stolze Ari— okratie und die neidische Demokratie sind die beiden Ge— walten, die sich einander gegenuͤberstehen. Sache des Mo— narchen ist es, mit fester Hand beiden die Waage zu halten. Unlängst noch schien sich die erstere Schale zu senken; jetzt scheigt die andere mehr Gewicht zu haben, und ich glaube daher, daß wir auf unserer Hut seyn muͤssen. Paris, wie die Provinz, hassen die Ruhestoͤrer; überall wüͤnscht man, daß Handel und Gewerbfleiß sich wieder heben moͤgen. Will man den Frieden vollkommen wiederherstellen, so muß man auch den Muth haben, allen Mißbraͤuchen zu steuern, alle straf⸗ faͤlligen Schriften, woran es leider nicht fehlt, vor die Ge⸗ richte zu weisen. Noch heute behandelt ein Journal die Deputirten-Kammer mit einer Verachtung, die man nicht dulden sollte. Ich wuͤnsche, daß die Regierung mit Nach⸗ druck auftrete, Und daß der Koͤnig eben so viel Festigkeit als Gerechtigkeit entwickele.“ Der Praälident des Mini ster⸗ Rathes erwiederte namentlich in Bezug auf die von dem vorigen Redner beruͤhrte Frage wegen Aufloͤsung der Kam⸗ mer Folgendes: „Ich glaube, daß in dieser Beziehnug Je— dermann seine Meinung frei abgehen darf; die Regierung aber hat sich daruͤber nicht naͤher zu erklaͤren. Meine per— soͤnliche Meinung ist, daß dem Lande noch hoͤchst wichtige Gesetze fehlen, und daß bei dem gegenwartigen finanziellen und kommerziellen Zustande Frankreichs es vor Allem noth— wendig ist, das Vertrauen wiederherzustellen; dies kann aber nur durch die obigen Gesetze geschehen. Dem Koͤnige allein steht es zu, die Kammer wieder aufzuldsen; alle Fragen also, die uͤber einen solchen Gegenstand auf dieser Rednerbuͤhne eroͤrtert werden, sind mindestens ungehoͤrig.“ Den Beschluß der Sitzung machte der Baron Big non mit einer Rede, worin er sich im Wesentlichen folgendermaßen aussprgch: „Seit mehreren Tagen schien es mir nützlich, ja nothwendig zu seyn, die Lage des Landes ernstlich zu untersuchen. Ich freue mich, daß das Ministerium selbst uns auf dieses Terrain ge fuͤhrt hat, und will versuchen, die Ursache der letzten Unruhen anzuge⸗ ben und die verschiedenen Parteien, die unsern Frieden stoͤren, so wie ihre groͤßere oder geringere Konsistenz, zu beleuchten. Die

offentliche Stimme hat diese Parteien bereits bezeichnet; es sind

erstens die Anhaͤnger des Herzogs von Bordeguz, zweitens die amen oder lf en Anhaͤnger eines republikanischen Systems, und drittens eine namenlose Partei, die allem Anschein nach theils aus systematischen, aber uneigennuͤtzigen Geistern und theils gus Mannern besteht, deren Ehrgeiz nicht befriedigt ist, und die, ohne einer der andern Parteien wicklich anzugehören, beide fuͤr ihre Plaͤne benutzen wollen. Ich bin uͤberzeugt, daß die Regierung durch diese Pruͤfung unscrer Lage nur an Kraft . kann. Es liegt in unserm Interesse, so wie in dem der Regierung, daß Europä erfahre, auf welche kleine Anzahl, auf wie geringe Mit⸗ tel sich jene Pärtelen redueiren, denen man, den letzten Ereignis⸗ sen nach, eine Wichtigkeit beilegen foͤnnte, die sie nicht häben. Es ist gut, daß man erfahre, daß sie eine augen lic liche Wich⸗ tigkeit nicht durch sich selbst, sondern durch den Prozeß der Mi⸗ nister Karts R. erhalten haben. Ein nur zu gerechter Groll kochte im Herzen der beffern Bürger; viele achtbare Maͤnner weihten die derbrecherischen Haͤupter der Minister dem Schaffot, ohne daran zu denken, daß ewige Gefangenschaft schlimmer ist, als schneller Tod. Diese zu entschuldigende Stimmung einer großen Anzahl trefflicher Bärger hat allein den Zusammenrettungen der Menge einen andern Eharakter gegeben, als den, welchen sie ge⸗ habt haben würden, wenn die Parteifuͤhrer nur ihren esenden Anhang in Bewegung gesetzt hatten. Laßt man also die irrege⸗ leiteten Menschen bei Seite, die, ohne es zu wollen, ii . Plaͤne beguͤnstigten, so fragt sich, welches die Bestandtheile der bezeichneten Parteien sind? f. Vorstellung muß man sich u⸗ naͤchst von der Partei der Karlisten machen, die siich ah n . schränkt, den Ramen eines Kindes anzurufen, dem der ag Frankreichs fuͤr immer verschlossen ist? Welche Kraͤfte ,, r u Gebote und wer leitet sie? Muß man die Han nt. Igenten, ih elben unter Maͤnnern höhern Standes suchen, die jetzt * . bas Entschaͤdigungsgesetz und durch die Gunst der beiden . en Könige erworbenes Vermsoͤgen absichtlich in Gefahr. bringen wollen? Oder glaubt man sie unter der Menge subglterner , . inden, die, nachdem sie von den Mißbraͤuchen der Revolu ö

elebt, neüen Vortheil in einem allgemeinen Um tur des , een, worin dieser der Habgier preisgegeben a ü e Klaͤffe die ÜUnruhestifter auch angehdren mogen, üuͤbera muͤ . sie von der Gerechtigkeit erreicht werden, und das Interesse in bie Sicherheit einer großen Anzahl von Familien erheischt,

der Charte; jeder Versuch, die durch sie geheiligten Frei—

die Regierung die umtriebe dieser Partei ans Licht ziehe, um