1831 / 8 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

rn vielmehr, um sie sich durch Klagen gegen die⸗ ' zu deren Befestigung beitragen konnen, umsomehr zu sichern; nie hat er mehr Lůst zum Negicren geieigt, als gerade jetzt, und was ihn allein betrübt, ist die Throne gestuͤrzt zu werden; dies ist indessen unausbleiblich, wenn ziere der National-Garde, die im Palgis⸗Royal edachten Königs Tafel speisen, gt, seine Gaͤste auf eine Weise

zugeben, sonde

einen Augenblick von zug ; jenigen, die zu

sie auch, selbst zu der derselben war, ihr erwarten konnte, so pfe mit jener Macht, die Fährt sie auf diese Weise die Kammern werden rkung vorenthalten, oder verletzte gar die Regierung selbst ch dem gesunden Sinne der Na— der Unordnung zu bewah— vor der Willkuͤhr bewahrt Persil äußerte sich folgendermaßen: „W die meine Stellung mir ge— aͤnger diesen Debatten voͤllig n Aufschluͤsse ge⸗

Dle Verwaltung hat sich bis jetzt nie der rechten Bahn entfernt, und wenn Zeit, als ich noch ein Mitglied les gethan hat, was man von ist sie doch stets im offenen Kam ich Ihnen bezeichne, gewesen.

fort, so ist sie des Sieges gewiß; ihr noͤthigenfalls nie un thaͤten sie solches, ihre Pflicht, so vertraue i tion, daß sie sich eben so gut vor ren wissen wuͤrde, als sie sich

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urcht, eines Tages vom

gleich die Of ; den Dienst haben, taͤglich an des und dieser Koͤnig dafür Sorge traͤ zu unterhalten, die ihm Anhaͤnger schaffen soll. Aber er irrt Garde kann üns nicht schrecken; sic besteht tern, die alle fuͤr ihr Leben besorgt sind, waͤhrend der Tod uns, die wir kuͤhn allen Gefahren trotzen, einen Schritt breit zum Weichen bringen soll; Pulver und Blei beleben uns vielmehr und erneuern unsern Muth.

„Jetzt, meine Herren,“ schloß der Redner, „wo Sie die Lage des Ministeriums und die zwar schwachen, aber kuͤh⸗ nen Feinde, die es zu besiegen hatte, kennen, werden Sie leicht begreifen, warum dasselbe sich nicht thaͤtiger mit den Institutionen, die Frankreich von ihm erwartet, beschaͤftigen konnte. Hinfuͤhro werden die schlechten Buͤrger keinen Anlaß mehr zu Unruhen haben. Die Gerechtigkelt bewacht und verfolgt sie, und der oͤffentliche Friede kann nunmehr als ge— sichert betrachtet werden.“ Der Graf Alexander v. Laborde gab den Wunsch zu erkennen, daß die Anstifter das strengste bestraft werden moͤch⸗ ), daß der Prozeß in den gehoͤrigen Gränzen bleibe und daß man uicht Maͤnner, die jenen Un⸗ ruhen fremd geblieben, mit hinein ziehe und ihnen dadurch in der oͤffentlichen Meinung schade; man solle sich nament— lich wohl huͤten, uͤber der gesammten studirenden Jugend eine Anklage schweben zu lassen, die nur einige wenige junge Leute treffe; man solle sie vielmehr aufmuntern, sich gut zu betragen, und zu diesem Behufe den hohen Schulen durch zweckmaͤßige Gesetze eine bessere innere ben. Herr Mauguin aͤußerte sich mit jetzige Regierung, daß Herr Untersuchung letzten Unruhen, meinte stattgefunden haben, Fehler begangen haͤtte. liche Ordnung i Kredit sey ersch nieder; der Grund davon liege darin, tion nicht ihren Lauf lasse; tung seit einigen Monaten sich, kes auf alle mogliche Weise zu vermehren in letzterer Zeit die Absicht kund, Schrecken zu verbreiten; Komplotten und vermehre dadurch nur das Uebel; man duͤrfe sich mit Recht fragen, ob, wenn ein Minister von der Rednerbuͤhne herab weitverbreitete Ver⸗ verkuͤndige, er blos Furcht einjagen wolle oder Hr. Laffitte bemerkte bei ch nicht einmal vor „Hieran zweifle

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mals ihre Mitwi ü! e sich; die National⸗ aus Familienvaͤtern,

hat.“ Hr. groß auch die Zuruͤckhaltung ist,

bietet, so vermag ich doch nicht! fremd zu bleiben. ben, die die Besorgni seine wahre Lage aufklaͤren soller ch mich nur mit

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Ich kann und will Ihne sse Frankreichs verscheuchen und es uͤber 1. Alle Grundsaͤtze bei Seite Thatsachen beschaͤftigen. Die Juli kam zu rasch und unerwartet, als daß nhaͤngern der vorigen Dynastie haͤtte Leid⸗ lassen sollen. Andererseits ver— iniger alten Re—

lassend, werde i Revolution sie nicht in den A wesen und Erwartungen zuruͤck lbe Revolution die Hoffnungen e welche die Erfahrung nicht gebessert hatte, und begei⸗ nachdem sie ihre Studien beendigt, immer fuͤr die Tugenden der alten Republiken hatten das mit einander gemein, daß daß der Prozeß der ehemaligen Mini— Bolks-Leidenschaften ihnen die laͤne biete. der Gemuͤther; ch Vincennes gebracht em Plane hervortrat, die Parteien nicht langer der Volksauflauf, der sich da— ßlang dieser Ver such, wofuͤr der als dem richtigen Partelen erklaͤrten sich womit sie gehandelt

juͤngte diese publikaner, sterte die Jugend, die, voller Bewunderung Beide Parteien sie deutlich einsahen, ster durch beste Gelegenheit Regierung kannte vollkommen die als die Minister im Monat Oktober na wurden und man zu gleicher Zeit m die Todesstrafe abzuschaffen, im Zaume zu halten; daher mals ereignete. Dank nicht sowohl dem Ministeriu Sinne des Volkes gebuͤhrt. ihre Niederlage d hätten, und vera Tage, wo den Ministern wuͤrde. Ich uͤbergehe die von den Ruhestoͤrern gespie da Ihnen dieselben hinlaͤn dessen erfahren muͤssen, m. H., ist gierung in diesem kritischen A stimmt vorhergesehen hatte,

einer und derselben vorlaufig mit dem das Gelingen ihrer Plaͤne erst von mel des Buͤrgerkrieges erwarteten. dem eingeleitet worden, und obgleich ich Details derselben noch nicht offenba Ihnen doch ohne Gefahr fuͤr die

der letzten Unruhen auf ten, zugleich aber auch,

die Erregung der zur Ausfuͤhrung ihrer P Stimmung

Orgenisation ge⸗ großer Heftigkeit er sein Bedauern Boissy d' Anglas seinen zuruͤckgenommen wuͤrden wenn das Ministerium nicht Seit 5 Monaten sey nun die oͤffent⸗ Hauptstadt 5 mal gestoͤrt worden; der uͤttert, Handel und Gewerbfleiß laͤgen dar— daß man der Revolu⸗ bemuͤhe die Verwal⸗ die Unzufriedenheit des Vol⸗ z namentlich gebe

Indessen mi zu erkennen gab, Antrag

urch die Uebereilung, so große

bredeten einen zweiten Versuch an dem ihr Urtheil gesprochen werden näheren Umstaͤnde des letzten, lten Drama's mit Stillschweigen, Was Sie in⸗ der Re⸗

glich bekannt sind. statt dessen

das Betragen Wie sie solches be⸗ fand sie beide Parteien unter da auch die Karlisten sich Republikanismus geschmuͤckt hatten und der Zeit und im Getuͤm— rozesse sind seit⸗ hnen die

uügenblicke.

Maske wieder, man spreche bestaͤndig von

schwoͤrungen deren vielleicht selbst empfinde. diesen Worten, die Minister fuͤrchteten si einer Rede, wie die des Hrn. Manguin. t“, erwiederte dieser; „auch spreche ich nicht, um der m das Land aufzu— Meinung und die Meinung derer ab, it mir auf einer und derselben Seite ie fuͤr sich) Was diejenigen so begnuͤge ich mich damit, daß heutiges Tages unsere Reihen aller— indessen diese Versammlung

en ich spreche.

Haupt⸗ so glaube ich, inleitung des gerichtlichen ie Abschrift eines Schreibens mittheilen zu kön— Wohnung eines der Angeschuldigten vorge— funden worden ist. Es lautet also:

Die Gelegenheiten, Ihnen zu sch er zugehen zu lassen, sind so selten,

ren kann,

ich nich Regierung Furcht einzujagen, sondern u klaren; ich gebe blos meine die in dieser Versammlung m sitzen. (Hr. v. Schonen: Sprechen S die anderer Meinung sind,

Verfahrens d nen, das in der

reiben und Ihnen meine ͤ daß ich eine jede, r darbietet, mit Vergnuͤgen ergreife, H .

mir eben an, daß er nach sich von dort nach Lul⸗

betrifft, ihnen zu sagen, dings sehr vermischt sind, daß ß, von wem und fuͤr w blik macht man dem Lande ein Schreckbild. denn aber hierunter anders, als eine Re— der Mehrzahl der Bewohner? die wir schon haben? Oder lik das Wahl⸗System? Ich glaube, dem alten Europa gegenuͤber, von keinem daß es keine 14 Tage unter uns bestehen der Monarchie haben bei uns zu als daß ein solches System bei Nichtsdestoweniger drohen di mit Republik und Anarchie. Ordnung, und H., (sich an ie nicht aber auch die reiheit, lsich

icht aber

die sich m t en Meinungen mir bekannt sind, zeigt ondon reise, und daß seine Absicht sey, si

worth zu begeben; er schaͤtze sich

einen Anlaß zu finden, d

bezeigen. Hier eine Üebersicht de

Wir beduͤrfen einer Republik, um

jagen; ohne sie duͤrfen wir nichts

izufüͤhren suchen. In P edene Klubs rer dieser Klu Gesellschaften mer fůrchtet sich Volk mit ihr naͤhe schehen, so wird sich ein der erste Angri jenem blutigen n Blicks uͤber die Schultern halber,

luͤcklich, sagt er mir, seine Ergebenheit zu r Angelegenheiten des Tages: das Orleanzssche hoffen. Wir muͤssen sie daher zu diesem Behu fe Mitglied mehre⸗ ch die eifrigste der

sehr wohl wei aus der Repu Was versteht man erungsform in dem Interesse st dies nicht diejenige F versteht man unter daß dieses System, Bestande seyn, ja, wuͤrde; 14 Jahrhunderte tiefe Spuren zuruͤckgelassen, uns Wurzel fassen koͤnnte. Rathgeber der Krone bestaͤndig Noch gestern sprach man von Freunden der hierunter meinte man wahrscheinlich das Centrum wendend). Freiheit? Zugleich sprach man vo stand man ohne 3

er Koͤnigl. Familie aus zu ver⸗

aris haben

bin gleich ein flußreichste und zugle ist die der Volks freun de. Die Deputirten⸗Kam⸗

vor ihr; wir haben daher Agenten, dig das aͤher bekannt machen sollen; ist dies erst ge⸗ n Kampf mit der National⸗Garde ent⸗ das Zeichen zum Buͤrger⸗ an sich, eines blos⸗ itig erwuͤrgt. Die en werden bleiben hre Interes⸗ en, vielleicht

ebildet; i

spinnen; riege, in dem m

Sie, m. Wollen S n Freunden der welfel Sie, m. Wollen Sie n uͤndniß der Monarchie mit

und hierunter ver an die linke Seite wendend). auch die Monarchie? Das B der Freiheit ist es, nach dem wir Alle e uns entzweien so

also jene Reden, cht lieber zu vereinigen? Aus der Re⸗

sucht man uns ni

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li * eitlen Ruhm, aus der Restauration die Privilegien

und die Anglomanie verstoßen; dagegen haben wir aus der epublik das Beduͤrfniß der Gleichheit, aus dem Kaiserthume die militairische Wuͤrde und aus der Restauration die Er— kenntniß und Liebe der buͤrgerlichen Freiheiten behalten Jetzt noch ein Wort uͤber unsere auswaͤrtigen Verhaͤltnisse. Als der Koͤnig den Thron bestieg, wurde solches allen aus⸗ wärtigen Hoͤfen notifizirt. Waͤre es wahr, daß ein kleiner Italiaͤnischer Fuͤrst das ihm zugefertigte Notifications⸗Schrei⸗ Fen unbeantwortet zuruͤckgeschickt und daß man keine Genug⸗ thuung fuͤr diese Beleidigung verlangt haͤtte? Das Ministe⸗ rlum kündigt uns die Anerkennung Belgiens an; ich verlange, daß uns das Protokoll vom 20. Dez vorgelegt werde. (Sensa⸗ tion.. Da dies eint abgemachte Sache ist, so kann kein Grund vorhanden seyn, uns dasselbe vorzuenthalten. Ich glaube, zu wissen, was dieses Protokoll enthaͤlt. Sobald es uns vorgelegt worden, werde ich die Kammer um die Erlaub⸗ niß bitten, sie über die Lage unserer auswaͤrtigen Ver haͤlt⸗ nisse zu unterhalten. Einer meiner ehrenwerthen Kollegen, der General Lamarque, wird solches schon morgen thun.“ Eine große Bewegung folgte auf diess Rede. Der neue Großsiegelbewahrer, Herr Merilhou, ließ sich am Schlusse der Sitzung in einem Vortrage folgenden wesentli⸗ chen Inhalts vernehmen; .

„Nicht ohne Verwunderung habe ich aus dem Munde des vorigen Redners die Anklage vernommen, das Ministerium suche Zwietracht in der Kammer auszusaͤen; mit gleicher Verwunde⸗ zung habe ich gehbrt, daß er die letzten Künruhen einer Art von Taktik des Ministeriums Schuld giebt. Auf so schwere An⸗ klagen muß sogleich und durch unabweisbare Thatsachen geant⸗ woörtet werden.“ Der vorige Redner sagte, er bedaure, daß Herr Boissy d'Anglas seinen Antrag , , war der Zweck die⸗ ses Antrages derselbe, den der Redner sich vorgesetzt, so haͤtte er ja nur einen aͤhnlichen Antrag zu machen brauchen, die Kammer wurde ihm Gerechtigkeit haben wißerfahren lassen. Wir fürchten keine Un⸗ tersuchungen, keine Erörterungen und sogar keine Verlaͤumdun⸗

en. Seit fuͤnf Monaten soll nach der Behauptung des vorigen

edners bie Ruhe gefaͤhrdet seyn und die Regierung ihren Be⸗ ruf, der darin bestehe, Allen Sicherheit zu gewaͤhren, nicht mehr erfüllen können“! Hö. Mau gu in: „Ich habe nicht gesagt, daß die Regierung die Sicherheit nicht gewaͤhren fͤnne⸗ Der Groß⸗ fiegekoewcühr er: „Sie haben gesagt, die Ruhe sey seit 3 Mong⸗ ten zefaͤhrdet.“ Hr. Mau gu in: „Ja, durch die Fehler des Mini⸗ steriums.“ Der Großsiegelbewahrer: „Sie haben gesagt, die gefellschaftliche Ordnung gewaͤhre nicht alle Sicherheit. Sr. M au⸗

uin: „Ich habe hin gef gr das Ministerium habe die Macht,

llem vorzubeugen.“ Der GroßsUiegelbewah rer: „Der Wille also hat ihm gemangelt, diese Beschuldigung ist noch staͤrker. Der vorige Redner vergrößert durch die so eben von ihm gegebenen Erläuterungen feine Anklage; wir glaubten, er spreche dem Mi⸗ nisterkum die Macht ab, den Sturm zu beschwͤren und die Si⸗ cherheit zu garantiren; wir irrten, er spricht uns den Willen ab, Kann maͤn eine starkere Beschuldigung gegen Minister erheben? Man führe Beweise an. Worin hat das Ministerium den ihm vom Kbͤnige gewordenen Auftrag nicht erfüllt? Es handelt sich hier nicht um allgemeine Theorleen, sondern um eine Anklage gegen Maͤn⸗ ner, die Ihnen als ehrenwerth bekannt sind, die niemals ihren Pflich⸗ ten gegen den Fuͤrten und das Land untreu geworden sind, gegen Maͤnner, die eine große Verantwortlichkeit uͤbernommen haben, als sie die Portefeuilles zu einer Zeit annahmen, wo Andere sich davor fürchteten, gegen Maͤnner, welche die Ruhe der Hauptstadt ohne Gewaltthaäͤtigkeit, ohne willkuͤhrliche Maaßregeln, ohne Blut⸗ vergießen aufrecht erhalten haben und fuͤr diese Fffentliche Wohl, that nur Verläumdungen von allen Seiten als Lohn einernten.“ Als sich gegen die letzteren Worte verneinende Stimmen in den beiden Centris vernehmen ließen, fuhr der Minister fort: „Gott hehüte, daß ich die Kammer damit meinte; ich hatte nurheute außer ihr im Äuge, die uns anklagen, e. zu viel, theils gu wenig gethan zu haben. Ich will die Anklagen des vorigen Red⸗ ners der Reihe nach durchnehmen. Er hat gesagt: jede Regie⸗ rung, die verfolge, sey eine schwache Regierung und muͤsse ge⸗ stürßt werden; bei Revolutionen sey cine starke Hand und cin fester Schritt noͤthig; beides fehle aber dem Ministerium. Wir rechnen es uns zur Ehre, m. H., auf keine andere Macht als auf die der Gesetze Anspruch zu machen und auch keiner an⸗ hern zu bedürfen. Biese Macht, die uns nie gefehlt, hat hin⸗ ereicht, um die Ruhe aufrecht zu erhalten. Hät die, Regierung Jemand verfolgt? kann sich Jemand uber eine willkuͤhrliche Hand⸗ sung gegen seine an oßer gegen sein Eigenthum beklagen? Ist Jemand ungeschlich verhaftet oder festgehalten worden? Eine andere Anklage, die man cee, auf dieser Rednerbuͤhne wiederholt, muß ich beantworten, obglelch sie das vorige und nicht das jetzige Ministerium betrifft. Man wirft es naͤmlich bei der 6 ,. ber bie Ursachen der letzten Unruhen dem vorigen Ministerium als einen Fehler vor, daß ste den Ministern Karls X. nicht neue Richter gegeben habe. Man kommt auf dies Urteil der Pairs-Kaminer zuruͤck. Die vorigen, wie die jetzigen Minister, onnten die großen Schuldigen nur vor die natuͤrlichen Richter Fellen, die ihnen das Gesctz gab, Unsere Pflicht war, die Unab= haͤngigkeit des Gewissens der Richter zu sichern, das haben wir

k haben wir die Irrthuͤmer, aus dem Kaiserthum

gethan. Das Urtheil war nicht un sere Sache; wir hatten nur fuͤr dessen Vollziehung zu 5 Das von den Ministern bei bieser Gelegenheit befolgte Verfahren konnte also die Burger nicht beunruühigen, sondern war im Gegentheil ein Unterpfand der Sicherheit, weil es die Macht des Gesetzes bewies. Der vo⸗ rige Redner Kͤußerte, man habe sich getaͤuscht; er fuͤhrte die arbeitenden Klassen und Weinbauer an, die seit der letzten Revolution nicht alle Buͤrgschaften erhalten haͤtten, zu de⸗ nen sie sich . glauben durften. Wie kann man aber fo fremdartige Binge mit eingnder vermischen? Wie kann man dem Rinisterium einen Vorwurf daraus machen, daß es nicht alle von der Charte versprochene Gesetze zu glei⸗ cher Zeit vorgelegt hat? Ein ehrenwerther Redner hat Ihnen alle dotirte, fo wie alle in der Berathung begriffene oder naͤch⸗ stens zur Berathung kommende Gesetze aufgezaͤhlt Kann man dem Ministerium vorwerfen, die Kanimer ünwveschaͤftigt gelassen zu haben? Eine letzte Beschuldigung, die der vorige Redner mt einer gewissen Vorliebe behandelt hat, besteht darin, daß das Mi⸗ nisteriüm durch einen Kunstgriff Lärm zu schlagen und grundlo⸗ sen Schrecken zu verbreiten gesucht habe. Untersuchte man das Benehmen des Ministeriums vaͤhrend der letzten Krise aufmerksamer, fo würdt man gerechter gegen dasfelbe seyn. Die Minister des Königs haben nur auf Gefahren, deren Groͤße Jeder von Ihnen hat er⸗ messen konnen, aufmerksam gemacht. Seit langer Zeit hatte die Regierung ein wachsames Auge auf die ursachen und Fortschritte der Gaͤhrung. Sie griff zu keinen außerordentlichen Maaßregeln; sie fühlte sich stark genug mit den bestehenden Gesetzen, um die Ordnung aufrecht z erhalten. Die Ereignisse haben bewiesen, daß ihr Vertrauen nicht getaͤuscht worden ist. Wir haben also keinen leeren Schrecken eingefloͤßt, sondern nur angekuͤn digt, was Jedermann voraussah; wir haben das Unternehmen richtig ge⸗ wuͤrdigt, das an der e, d. der National-Garde, an der Hin⸗ gebung ihres berühmten Anfuͤhrers so wie an der Macht der Hesetze, gescheitert ist. Alle haben ihre Pflicht gethan, und auch das Ministerium kann, ohne sich zu bruͤsten, sagen, daß es hinter der seinigen nicht zurückgeblieben ist.“

Deputirten-Kammer, Sitzung vom 39. Dez.) Auch an diesem Tage war der Andrang zu den oͤffentlichen Tribunen ungewöhnlich groß. Als nach der Vorlesung des Protokolls der Praͤsident anzeigte, daß die Fortsetzung der Berathung uͤber die National-Garde an der Tages-Ordnung sey, erhob sich ein allgemeines Gelaͤchter, da man im voraus wußte, daß es dazu nicht kommen wuͤrde. In der That bat sofort Hr. Boissy d' Anglas um das Wort, um die De⸗ batte uͤber die letzten Unrühen und die allgemeine Lage des Landes fortzusetzen. Mehrere Deputirte verlangten zwar, daß diese Debatte geschlossen werde. Hr. Boissy d Anglas ließ sich indeß dadurch nicht irre fuͤhren und sprach immer fort, obgleich der Laͤrm so groß war, daß kein Mensch ihn verstehen konnte. Nur so viel konnte man aus seinem Vortrage entnehmen, daß es ihm hauptsaͤchlich darum zu thun war, die Gruͤnde zu rechtfertigen, die ihn veranlaßt, seine erste Proposition auf Anstellung einer Untersuchung uͤber die Ur⸗ sachen der letzten Unruhen wieder zuruͤckzunehmen. Als er endlich die Rednerbuͤhne verließ, war die Reihe an Hrn. Audry de Puyraveau, als dem ersten der eingeschriebenen Redner; dieser trat aber, auf den Wunsch mehrerer Deputirten, das. Wort an Hrn. Du pont v. d. Eure ab, worauf Letzterer sich folgende maßen aͤußerte:

M. H., es ist in der That ein seltsames Schauspiel, daß drei Kepraͤfentanten des Landes, die sich durch thren Patriotis⸗ mus und ihre politische Rechtlichkeit einigen Ruf erworben, sich wenn auch nicht vor die Schranken dieser Kammer geladen, doch zur Besteigung dieser Rednerbuͤhne genböthigt sehen, um cine An⸗ klage . die unter der Hand gegen sie erhoben wor⸗ den' jst und alle Gemuͤther beschaͤftigt: daß sie naͤmlich die letzte Gaͤhrung dazu haͤtten benutzen wollen, um dem Koͤnige politische Zugeständniffe zu entreißen. Eine solche Beschuldigung, m. H. sst fehr schwer, und es haͤtte wohl der Mühe verlohnt, sie laut und unumwunden von dieser Rednerbuͤhne herab anzu⸗ bringen, statt sich auf bloße Einfluͤsterungen zu beschraͤnken. Die Anklage ist aber nicht bloß schwer, sie ist auch ahge⸗ schmackt, und die Schmach derselben wird auf a n, . ruck e . der sie ersonnen hat, denn niemals wird Fran reich glau⸗

en, daß Lafayette, Odilon⸗Barrot und Dupont plötzlich zu Ver⸗ raͤthern, zu popusairen Polignaes, wie sich ein hiese gz Blatt (der Temps) ausdrückt, haben werden koͤnnen. Was m ch betrifft, m. H., der ich mich uͤber dergleichen elende Beschuldigungen erha⸗ ben glaube, fo wuͤrde ich in der gegenwaͤrtigen Debatte auf das

Work verzichtet haben, wenn nicht ein anderer Redner (der Ba⸗

ron Bignon) vorgestern denselben Gegenstand wieder zur Spra⸗ che gebracht haͤtte, und 63 auf eine Weise, wodurch, die ganze Dach: auf eine geheimnißvolle Weise abernials in Zweifel gestellt wird Tausendmal lieber wäre es mir gewesen, wenn Hert Big non statt dessen sein ganzes Talent und seinen ganzen Scharfsinn

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*) Wir geben diese Nachrichten nach dem uns vorliegenden Constitutionnel vom 31sten; auf dem gewohnlichen Wege sind die Pariser Blaͤtter von diesem Tage heute ausgeblieben.