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Köoͤnig im Mai des Jahres 1829 niedergesetzten Kommission
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auf eigene Konvenienz; denn nach dieser haͤtte sie den Antrag unterlassen und auf die Wuͤnsche von Genf und Appenzell, die ö einer fruchtbaren Berathung wohl etwas spaͤt eingetroffen eyn wuͤrden, sich mit dem Mangel an offiziellen Akten und der zu weit vorgeruͤckten Zeit entschuldigen können. Die Redaction des Kreisschreibens war aber bereits beschlossen, als Genf die Ansicht aͤußern ließ, es moͤchte eine Bundes⸗Versammlung aus⸗ geschrieben werden. Dem Vorort lag als Zweck vor Augen; Er⸗ haltung der Schweiz, ihrer Unabhaͤngigkeit und Neutralität durch die entschlossensten Maaßregeln; — als Mittel zu diesem Zweck: Aufrechthaltung 5ffentlicher Ruhe und der eidgendͤssi— schen Bundes ⸗Verhaͤltnisse an und für sich und besonderz guch in der oben angedeuteten wichtigen Beziehung. Auch hier, wird, ungeachtet mancher Entstellungen, der Gang der Ereignisse und die Zeit mit ihrem unbestochenen und unverblen— deten Urtheil Gerechtigkeit ben. Wir hoffen, nirgends werde weniger Treue in Absicht und That obgewaltet haben. Aber höͤchst bedauerlich waren die uͤbe? diese Tagsatzung verbreiteten Erdichtungen, ünd auch in Darstellungen Hon anscheinend offi— ziellen Berichten sind irrige Angaben enthalten.“ — Der Redner sprach hierauf (in der letzthin bereits mitgetheilten Weise) aus, wie es zunaͤchst in den Wuͤnschen des Standes Bern liege, daß der Wechsel des Vororts unfehlbar mit dem 1. Januar stättfinde, und bemerkte fodann, daß die eidgenoͤssische Militair-Aufsichts— Behörde einberufen worden, um die nothwendigen Anträge um- fassender Wehr-Anstalten zu bereiten, und daß nebst diefen vie Art und Weise, wie bei sich ergebendem Falle die Neutralität zu er— klaͤren waͤre, und die Verhaͤltnisse zu den verschiedenen die Schweiz umgebenden Staaten die sorgfaͤltigste Beachtung verdienen, dem⸗ naͤchst aber lud er die Gesandten ein, durch Ablegung des Eides die außerordentliche Tagsatzung zu eroͤffnen.
Init and.
Das Königliche Museum.
Bei der vielfachen Theilnahme, welche das setzt in sei— nen wesentlichsten Abtheilungen eroͤffnete Mustum erregt, mochte es fuͤr Viele nicht ohne Interesse seyn, etwas Naͤheres uber die urspruͤnglichen Bestandtheile, die Restauration, Auf— stellung und Beschreibung der mannigfachen in demselben vereinigten Kunstsammlungen zu erfahren.
Der Grundstein zu dem Gebäude, welches nach dem Allerhöͤchsten Befehl Sr. Majestäͤt des Koͤnigs nach dem Plan des Herrn Geheimen Ober-Baurath Schinkel von dem— selben und dem Herrn Geheimen Ober⸗-Baurath Schmid aus— geführt worden, wurde am 9. Julius des Jahres 1825 ge— legt. Dasselbe hat die Form eines nglichen Vierecks von 2K Fuß 3 Zoll Lange, 170 Fuß à Zoll Tiefe, 61 Fuß 13 Zoll Höhe, und zerfallt in ein üntergeschoß und zwei Stock— werke. In der Mitte desselben erhebt sich ein durch beide Stockwerke durchgehender, gewoͤlbter Rundbau, dessen Schutz⸗
mauern die Hohe von 97 Fuß 2 Zoll erreichen, und durch
welchen zugleich der von dem Gesammtbau umschlossene in— nere Raum in zwei Hoͤfe getheilt wird. Die ganze vordere Front wird von einer 21 Fuß tiefen Halle gebildet, welche von 18 Jonischen Saͤulen der elegantesten und reichsten Form, deren Hoͤhe 39 Fuß 5 Zoll betragt, und zwei Anten unter— stuͤtzt wird. Zu derselben fuͤhrt eine 91 Fuß breite Treppe von 21 Stufen. Jede der Seitenwaͤnde enthaͤlt in jedem der drei Geschosse 7, die Hinterfront 13 Fenster. Die Decken in dem Erdgeschoß und dem unteren Stockwerk werden von Saͤulen, deren je 2 nach der Tiefe jeder Fensterwand ent— sprechen, getragen. Die Saͤle des oberen Geschosses sind durch Querwaͤnde, welche auf jenen Saͤulen ruhen, die indeß nicht die Hoͤhe der Saͤle selbst erreichen, in kleinere Räume
abgetheilt. In der Rotunde laͤuft in einer Hoͤhe mit dem
Fußboden des oberen Stockwerks eine Gallerie herum, deren Decke von 20 Saulen Korinthischer Ordnung getragen wird.
Die innere Einrichtung und die Anordnung der verschie— denen Sammlungen ruͤhrt von einer durch Se. Majestaͤt den
her. Dieselbe besteht, unter der oberen Leitung des Staats— Ministers Herrn Freiherrn von Humboldt Excellenz, aus dem Geheimen Gber⸗Baurath Schinkel, den Professoren Rauch, Wach und Daͤhling, dem Maler Schlesinger und dem Pr. Waagen. Zu diesen kam noch bald darauf an die Stelle des auf laͤngere Zeit in Munchen und Italien abwesenden Pro⸗ fessors Rauch, mit der Allerhoöͤchsten Genehmigung Sr. Ma— jestaͤt des Königs, der Professor Tieck. Diese Kommission waͤhlte aus allen im Koͤnigl. Besitz befindlichen Kunstgegen— staͤnden diejenigen aus, weiche ihr der Einverleibung in das Museum wuͤrdig schienen, beaufsichtigte die Restauration der Gemaͤlde und leltete Alles und Jedes ein, was zur Au fstellung und Klassificirung der Sammlungen gehörte. Nur fuͤr die kleineren Kunstgegenstaͤnde, als: Gefaͤße aus gebranntem Thon, gebrannte Etden, Bronzen, Glaͤser, geschnittene Steine und
derselben, Herrn Professor Levezow, die Sorge uͤbertragen. — Bei der Vertheilung der Kunst-Denkmale in dem Ge— baude entsprachen den drei Geschossen desselben eben so viele Hauptmassen, naͤmlich die Gemälde, welche im obersten die großeren Bildwerke, welche im mittleren, die eben erwaͤhnten kleineren Kunstgegenstaͤnde, die im untersten Stockwerk auf⸗ gestellt worden sind oder noch aufgestellt werden sollen.
Die Gemaͤlde⸗Sammlung besteht aus 1197 Bildern, von welchen 677 aus der Sollyschen, 73 aus der Giustinianischen Sammlung, 346 aus den Koͤnigl. Schloͤssern herstammen, UI aber einzelne Erwerbungen sind. Die Gemaͤlde aus der Sollyschen Sammlung verbreiten sich in großer Vollstaͤndig⸗
Schulen von der Zeit der Wiederaufnahme der Malerei ge⸗ gen das Jahr 1390, als der Zeit des Giotto, ab, bis zum Anfange ihres Verfalls durch die Nachahmung gegen die Mitte des 16ten Jahrhunderts. Durch den Reichthum von Gemaͤlden in historischer Reihefolge, welche die Sammlung hierdurch besitzt, zeichnet sie sich vor allen anderen aus, und es wird ein dauerndes Verdienst des Herrn Hofraths Hirt bleiben, dies, und was damit fuͤr die Kunst und die Kunstge— schichte zusammenhaͤngt, fruͤh anerkannt und den Ankauf der Sollyschen Sammlung dringend und angelegentlich empfoh— len zu haben. Durch die Gemaͤlde aus der Giustinianischen Gallerie ist die Zeit der zweiten Bluͤthe Italiaͤnischer Male⸗ rei, welche dieselbe unter den Carracei ünd dem Michelan— gelo da Caravaggio gegen Ende des 16ten und in der ersten Halfte des 17ten Jahrhunderts erlebte, mit vortrefflichen Werken besetzt. Die Bilder aus den Koͤnigl. Schloͤssern end— lich enthalten zwar eine nicht unbedeutende Anzahl hoͤchst ausgezeichneten Gemälde aus der Italiaͤnischen Schule, er— strecken sich jedoch vorzugsweise uͤber die zweite Epoche der Blüthe der Malerei in den Niederlanden, welche durch Ru— bens und Rembrandt vom Anfange des 17ten Jahrhunderts ab herbeigeführt worden ist, und womit die hohe Ausbildung der Bildniß-, Landschafts“ und Genre-Malerei ebendaselb st genau zusammenhaͤngt. Durch diesen Zuwachs aus den Koͤ— nigl. Schloͤssern hat daher bie Sammlung erst die Mannig⸗ faltigkeit, Anmuth und Heiterkeit gewonnen, die keiner sich über alle Zweige der Malerei verbreitenden Sammlung feh—⸗ len durfen. Die edle und schoͤne Gesinnung, in welcher Se. Maj. der Konig anzuordnen geruht haben, daß alle des Mu— seums wuͤrdige Kunstwerke aus allen Koͤnigl. Schloͤssern und Gärten ohne Ausnahme ausgewaͤhlt werden sollten, kann nie lebhaft genug mit dem tiefsten und ehrfurchts voll empfunden⸗ sten Danke aufgenommen werden. Wo die Anerkennung, daß die Kunst allen Staͤnden und Klassen der Gesell schaft nahe gebracht werden muß, um ihren wohlthaätig bildenden Einfluß auf den Sinn, die Empfindung und den Charakter auszuuben, auf eine so wahrhaft großartige Weise von dem
Muͤnzen, wurde in allen diesen Beziehungen dem Direktor!
Throne selbst ausgeht, da ist die Kunst nicht nur in sich selbst
fest gesichert, sondern auch auf eine wuͤrdige und angemessene Weise mit allen den Grundlagen in Verbindung gesetzt, auf welchen die Kultur einer fuͤr jedes Geistige und Schone empfaͤnglichen Nation beruht. Die einzelnen Erwerbungen enthalten endlich fuͤr alle diese Klassen hoͤchst wichtige Beiträge. Um an den Ge— maälden der Sollyschen Sammlung, welche meistens einer Re— stauration bedurften, dieselbe auf eine zweckmäßige Weise zu bewerkstelligen, wurde bereits vor 7 Jahren unter der Lei— tung des Malers, Herrn Schlesinger, ein eigenes Attelier gegruͤndet, in welchem man sich mit erprobten technischen Mitteln mit dem seltensten und ausgezeichnetsten Erfolge be⸗ strebte, bei der Reinigung das wahrhaft von der . des Meisters Herruͤhrende wieder sichtbar zu machen, Fehlendes aber in der Technik und in dem Geiste der Griginale zu ergaͤnzen. Das naͤchste Erforderniß war die Einrahmung der Gemaͤlde. Dieselbe ist, da es darauf ankommt, jedes Bild dem Auge auf eine harmonische Weise begraͤnzt darzustellen, von größerer Wichtigkeit, als man gemeinhin dafur hält. Im Gan⸗ zen hat man bei dem Koͤniglichen Museum sehr einfache, und in der Ausfuͤhrung wenig kostbare, Muster angewendet. Hauptbildern aber, den Raphaels, van Eyck's u. A. m. hat
man xeicher verzierte Rahmen geben zu muͤssen geglaubt, und
der Herr Geheime Oder⸗Baurath Schinkel hat dieselben auf
sinnreiche und geschmackvolle Weise dem Zeitalter der Bilder anzupassen gesucht.
Da es hier auf die Stiftung einer ganz neuen Gallerie ankam, so ist nichts versaäumt worden, die Anordnung der⸗ selben auf eine systematischere und in allen ihren einzelnen Theilen uͤbereinstimmendere Weise einzurichten, als dies bei den meisten anderen großen Sammlungen hatte der Fall seyn koͤnnen. Wenn hierbei der Zweck des aͤsthetischen Genusses sich mit dem der kuͤnstlerischen Belehrung vereinigen sollte, mußten mehrere Punkte zugleich ins Auge gefaßt werden.
keit uͤber die Italiaͤnischen, Niederlaͤndischen und Dentschen
Jedes Gemaͤlde mußte, so viel es moͤglich war, sein richtiges Ticht erhalten, die Hauptbilder jeder Wand mußten die Auf—
zweckmaͤßig gemacht werden koͤnnen. Wie namlich durch die Art der Anordnung der in den verschiedenen Richtungen vor—
kei theilt beschaͤftigen koͤnnen, handene Reichthum leicht uͤbersichtlich ist, so wird man auch 231 , i ö geschehen, bald der Luͤcken gewahr, welche noch auszufuͤllen sind. Hier—
wie die Bilder untereinander der Zeit und Schule nach zu—
aus ergiebt sich nun, daß fuͤr die Gallerie lediglich eine maͤ—
r ö ige ̃ hlerhaltenen Haupt— . ur durch die von dem Herrn Ge, zige Anzahl von unbezweifelten und wo : ; , an' , . „ wo⸗ werken von Meistern ersten Ranges, namentlich eines Lio—
durch derselbe mit Aufopferung des Eindrucks großer und
nardo da Vinci, Tizian, Andrea del Sarto, Paolo Veronese,
prachtvoller Saͤle eine vortreffliche Beleuchtung und kleinere Albrecht Duͤrer, Claude Lorrain, wuͤnschenswerth sind, mit
Abtheilungen erhalten hatte, wurde es möglich, dies Alles im hohen Grade zu erreichen. Auf diese Weise lassen sich die interessantesten Vergleichungen leicht anstellen, indem man mit wenigen Schritten von einer Abtheilung zur anderen
minder bedeutenden, unsicheren und beschaͤdigten Bildern sol— cher Meister, oder vollends mit Gemaͤlden von Malern zwei— ten und dritten Ranges aber derselben durchaus nicht gedient seyn kann, dergleichen also bei allen kuͤnftigen Ankaͤufen ein
kommen, und den eben erhaltenen Eindruck unmittelbar mit fuͤr allemal auszuschließen sind.
dem neuen zusammenhalten kann. Zuerst schien es nothwen⸗ dig, eine ganze Klasse von Bildern von den uͤbrigen abzusen— dern, und allein fuͤr diejenigen zu bestimmen welche die Kunst und ihre Geschichte genauer zu studiren Neigung füh—
Noch blieb es uͤbrig, von der so aufgestellten Samm⸗
lung ein zweckmaͤßiges Verzeichniß zu machen. Bei der Be— denklichkeit, welche die Bestimmung vieler Bilder jederzeit hat, deren doch jedes in dem Katalog einer Sammlung mit
len. Es findet sich naͤmlich in der Königl. Sammlung eine einer bestimmten Benennung gestempelt seyn muß, ist der
Anzahl von in sich seltenen und kostbaren Gemaͤlden, bei wel⸗ chen aber das historische und antiquarische Interesse zu ein— seitig vorwaltet, als daß sie dem großen Publikum, welches keins besondere Kunstkenntniß mitbringt, zu angenehmer und belehrender Betrachtung dienen koͤnnten. Man mußte
Ausweg gewählt worden, denselben nur durch eine Persor, und zwar durch den Direktor dieser Abtheilung, Herrn Doktor Waagen, anfertigen zu lassen, so daß auch nur dieset Verfasser die angegebene Meinung persoͤnlich zu vertreten hat. Ein solches Verzeichniß wird natuͤrlich wie eine andere Schrift
gepruͤft und beurtheilt; sollten sich also Irrthuͤmer eingeschli—
, ö , n chen haben, so koͤnnen dieselben in folgenden Ausgaben ver—
belaufenden Bilder, wenn man sie mit den uͤbrigen ver—
bande, einen stoͤrenden Eindruck hervorbringen könnten; bessert werden, und man gelangt auf diese Weise allmaͤlig zu
sie sind daher in zwei abgesonderten Raͤumen, wo sie hinrei— chenden Platz und ein schoͤnes Licht haben, dergestalt aufgestellt, daß man in drei Klassen abgesondert, die Byzantiner und Mittel Italiener, die Venetianer und Lombarden, und die Deutschen und Niederländer, einzeln bequem uͤbersehen kann. Die große Anzahl der uͤbrigen Gemaäͤlde wurde in die Haupt— massen der Italiaäͤnischen Bilder und der Niederlaͤndischen und Deutschen abgetheilt. Die erstere dieser beiden Klassen enthaͤlt 496, die letztere 515 Gemaͤlde. Um jeden schroffen Abschnitt zu vermeiden, und durch moͤglichst leise Uebergaͤnge von einer Klasse von Bildern auf die andere geleitet zu wer⸗ den, ließ man sich diese beiden Hauptmassen da beruͤhren, wo sie historisch und, ihrem ganzen Bestreben nach, sich am naͤch— sten stehen, namlich bei den von Eyck's und den Venetianern. Bei der Einreihung der einzelnen Meister und Gemaͤlde in diese beiden Haupt, und ihren Unterabtheilungen, ist man aber uͤberall mehr der Manier und dem Charakter, als der bloßen historischen Thatsache des Geburtsortes der Maler ge⸗ folgt. Die Italiaäͤnischen Schulen folgen einander von der Zeit der Entwickelung einer bestimmten Eigenthuͤmlichkeit, bis zur hoͤchsten Bluͤthe ebenfalls nach den Graden ihrer Ver⸗ wandtschaft, so daß sich den Venetianern die Lombarden, die. sen die Schulen des mittleren Italiens, naͤmlich die Tos ka⸗ ner, Roͤmer und Bolognesen nebst den Romagnolen anschlie⸗ ßen. Nach diesen sind die Werke derjenigen Maler aufge— stellt, die nicht sowohl die Natur in der Art und Weise ei—⸗ ner bestimmten Schule, als einzelne große Meister der bis— herigen Schulen nachahmten. An diese reihen sich die Reforma— toren der Malerei, die Caracei und ihre Nachfolger an. Den Be⸗ schluß dieser Abtheilung machen endlich die Akademiker, welche man darum so benennt, weil sie ihre Werke nach allgemeinen Regeln anfertigten, so daß sich wenig oder gar kein eigen— thuͤmliches Gefühl mehr in denselben aus spricht. Die Nie⸗— derlaͤndischen und Deutschen Gemaͤlde find nach denselben Grundsätzen in drei Klassen vertheilt. Die erste umschließt die Periode von dem van Eyck bis Hans Holbein, in wel— cher die Maler dieser Schulen der ganz eigenthuͤmlichen, ur⸗ spruͤnglichen Richtung derselben unverbruͤchlich treu blieben. In der zweiten Klasse, von Mabuse bis Otho Veenius, zeigt sich die verkehrte Nachahmung der Italiäner, in welche die Maler dieser Periode verfallen waren. In der darauf zu⸗ naͤchst folgenden Periode von Rubens und Rembrandt bis auf Dietrich, deren Bilder die dritte Klasse umfaßt, wurde wiederum in allen Fächern der Kunst, Historien, Landschafts⸗ Genre Thier⸗ und Blumen-Malerei Vortreffliches und Eigen⸗ thuͤmliches geleistet. Auf solche Weise ist es denn gelungen, im Gegensatz mit so vielen beruͤhmten Sammlungen, welche das Ansehen eines durch zufällige Aggregate Entstandene ha— ben, der hiesigen Gallerie den Charakter eines systematisch gebildeten Ganzen in allen Theilen aufzudruͤcken, bei welchem der Reichthum, den die oben bezeichneten Vorraͤthe in verschiedenen Beziehungen darboten, in den Stand ge— setzt hat, die wesentlichsten Schulen und Zeitraͤume der
Malerei mit Denkmalen ö besetzen, welche das Wesen
derselben deutlich und wuͤrdig bezeichnen. Durch diesen Charakter ist zugleich auf das Bestimmteste die Richt—
der moͤglichst erreichbaren Genauigkeit. Bei der Anfertigung dieses Katalogs ist nun von dem Ver fasser nichts ver saͤumt worden, den Ausspruch des unmittelbaren Gefuͤhls uͤber den Meister eines Bildes durch moͤglichst genaue Vergleichung mit anderen Gemaͤlden, durch sorgfaͤltige Aufsuchung der Mo— nogramme und Inschriften und durch historische Untersuchun⸗ gen aller Art zu pruͤfen. Zugleich ist von demselben der sehr verstaͤndige Ausweg gewählt worden, da, wo er den Meister nicht mit Gewißheit bezeichnen zu können glaubte, keinen be— stimmten zu nennen, sondern das Bild bloß der Schule zu⸗ zuschreiben, deren Charakter es an sich tragt. Wenn man dies beim Durchblaͤttern des Verzeichnisses der hiesigen Samm⸗ lung haufiger antrifft, als in den Verzeichnissen anderer be⸗ ruͤhmter Gallerieen, so ist mit Sicherheit zu behaupten, daß man daraus keinen der hiesigen Sammlung nachtheiligen Schluß ziehen darf. Es ist vielmehr eine Folge der bei der Anfertigung des Verzeichnisses gebrauchten Vorsicht, da man in anderen Katalogen mehr gewagt hat, bestimmte Namen hinzusetzen. Fuͤr die Bequemlichkeit des Nachschlagens ist im Katalog gehoͤrig Sorge getragen worden, endlich enthaͤlt der— selbe kurze Einleitungen uͤber den Charakter der verschiedenen Epochen der Malerei, so wie die Geburts- und Sterbejahre der Meister, wodurch er zu einem belehrenden Buche fuͤr diejenigen gemacht wird, welche mit der Kunstgeschichte we— niger vertraut sind. Zu leichterer Auffindung der Gemaͤlds und Erkennung der Meister sind noch in jeder Abtheilung der Gallerie Tafeln angebracht worden, auf welchen die Bilder jeder Wand nach ihren Gegenstaͤnden und Urhebern in der— selben Ordnung angegeben sind, in welcher sie an der Wand haͤnugen. Es erspart dies die Muͤhe des Nachschlagens im Verzeichniß, und giebt auch unbemittelten Per sonen, welche das Verzeichniß nicht kaufen köͤnnen, die erforderliche Aus⸗ unft. fir Sammlung der antiken Blldwerke wird ihrem Haupt-Bestandtheile nach aus den zeither in den verschiede⸗ nen Koͤnigl. Schloͤssern und Garten vertheilten Werken ge— bildet, deren Versetzung in das Museum Se. Majestaͤt der Koͤnig huldreichst verstattet haben. Hierbei konnte nicht, wie bei den Gemälden, eine Auswahl stattfinden. Auch was sich nicht gerade als vortrefflich und kuͤnstlerisch schoͤn darstellt, bleibt als Denkmal des Alterthums merkwuͤrdig und beleh⸗ rend, und so mußten alle vorhandenen antiken Werke ohne Unterschied im Museum Platz finden. . diese Weise wird das Museum, große und kleine Gegenstaͤnde zusammenge⸗ zaͤhlt, uͤber 406 antike Bildwerke enthalten, unter welchen es die bedeutende Zahl — 2 neuesten Er⸗ erbungen Sr. Maj. des Koͤnigs schuldig ist. 1 2. maͤßige Rhakl schaͤtzbarer Mittel⸗Alter⸗ Bildwerke befinden sich noch in der Kunstkammer und in Monbijouz dieselben follen im Museum in einem besonderen Saal auf⸗ gestellt werden. Die wenigen neueren Statuen von Chau⸗ det, Bosto und Canova, welche im Museum Platz gefunden haben, hat es fuͤr jetzt besser geschienen, den Antiken beizu⸗ fuͤgen. Da man gewiß immer nur das Allervortrefflichste dieser Art in das Museum aufnehmen wird, so konnte fuͤr wenige Bildsaͤulen kein besonderer Saal angewiesen werden.
schnur gegeben, nach welcher kuͤnftige Erwerbungen allein
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Die Restauration der antiken Bildwerke war schon seit fuͤnf