1831 / 13 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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; Schweiz.

Bern, 3. Jan. In der am 30sten vor. M. gehaltenen tzten Sitzung der Tagsatzung ward die von der Kommission entworfene Instruction fuͤr den Oberbefehlshaber genehmigt und nach einigen andern einleitenden Rathschlaäͤgen uͤber die Neutralitäts-Verhaͤltnisse beendigte (wie bereits gestern er / wähnt worden) die Tagsatzung ihre Sitzungen in Bern, um dieselben am 5ten Januar in Luzern fortzusetzen. Die Ge— sandtschaften der naher gelegenen Kantone sind hierauf nach Hause gereist, die entfernteren gehen unmittelbar nach Luzern.

In der Sitzung der Tagsatzung vom 27. Dez. hatten sich alle Gesandtschaften zu folgender Erklärung vereinbart; „I) Die Tagsatzung huldigt einmuͤthig dem Grundsatz, daß es jedem eidgenoͤssischen Stande, krast seiner Souverainetaͤt, frei steht, die von ihm nothwendig und zweckmaͤßig erachteten Abänderungen in der Kantons-Versassung vorzunehmen, so— bald dieselben dem Bundes-Vertrag nicht zuwider sind. Es wird sich demnach die Tagsatzung auf keine Weise in solche bereits vollbrachte oder noch vorzunehmende constitutionnelle Reformen einmischen. 2) Die Tagsatzung steht ferner in der Ueberzeugung, daß der im Art. IV. der Bundes Akte be— zeichnete Fall eidgenoͤssischen Einschreitens nicht vorhanden sey; sie giebt sich auch der zuversichtlichen Hoffnung hin, daß die Verfassungs-Arbeiten in den einzelnen Kantonen auf ge—

setzlichem Wege und ohne Gefährdung der öffentlichen Rahe

werden zu Ende gefuͤhrt werden, und sieht deinnach im ersten Abschnitt des vorörtüchen Krels-Schreibens keinen Grund zu weiterer Berathung.“

Italien.

Rom, 30. Dez. Nachstehendes ist die (gestern erwahnte) Rede, mit welcher der Marquis von Latour Maubourg am 2ästen d. dem Konklave das eigenhaͤndige Kondolenz-Schrei— ben des Königs der Franzosen überreichte:

„Eminenzen! Der Koͤnig der Franzosen, eifersuͤchtig, die Praͤrogative der Krone ö bewahren, die der oͤffentliche Wille auf sein Haupt gesetzt hat, beeilt sich, seine Zuneigung und Theilnahme fuͤr den heiligen Stuhl zu beweisen, indem er mich als seinen außerordentlichen Botschafter zu Euren Eminenzen, im Konklave

versammelt, sendet. Das Beglaubigungs-Schreiben, das ich Ih-

nen einzuhaͤndigen beguftragt bin, enthaͤlt die Gefuͤhle und Wün— sche, die Se Majestaͤt vei dem feierlichen und wichtigen Exeig— nisse, das Sie versammelt haͤlt, beseelen. Der König befiehlt

mir, Ihnen den lebhaftesten Schmerz zu bezeugen, den er bei der

Nachricht vom Ableben eines Papstes empfunden, der waͤhrend

einer nur zu kurzen Regierung auf dem Stuhle des heiligen Pe⸗ trus die Talente der Weisheit, Versöoͤhnung und christlichen Duid⸗

samkeit glaͤnzen ließ, welche den Beduͤrfnissen der Zeit, in der er lebte, so angemessen waren. Frankreich vornehmlich kommt es zu, den gerechten Tribut des Bedauerns und der Erkenntlichkeit dem Andenken des aufgeklaͤrten Oberhirten zu zollen, dessen Sorg⸗ falt, Wachsamkeit und Rathschlaͤge bestaͤndig auf die Aufrechter⸗ haltung des Friedens der Völker, durch die wirksame Aus— übung der Grundsaͤtze des Epangeltums, gerichtet waren. Se. Maiestaͤt, deren Politik auf das Princip der Nichteinmischung, diese feste Stuͤtze der Unabhaͤngigkeit der Staaten, gegruͤndet ist, kann keinen Anspruch darauf machen, auf das erhabene Geschaͤft, dem Eure Eminenzen sich in diesem Augenblicke widmen, einen Einfluß auszuuͤben. Aber dieses Geschaͤft betheiligt in einem zu ho— hen Grade das allgemeine Beste der Religion, so wie den Vor⸗ theil der großen Majoritaͤt der Franzosen, als daß Se. Majestaͤt unterlassen koͤnnte, durch heiße und aufrichtige Wuͤnsche daran Theil zu nehmen. Ihre Weisheit, Ihr Eifer, Eminenzen, wer⸗ den diesen Wuͤnschen im Innern Ihres Geistes schon zuvorge⸗ kommen seyn. Als geistliches Oberhaupt der Christenhelt moge der Nachfolger, des verstorbenen Papstes, gleich ihm, mit himmlischer Guͤte, mit einer sanften, liebevollen und mit Maͤßigung gepgarten Frömmigkeit begabt seyn; als weltlicher Fuͤrst moge er sich durch seine Liebe für Gerechtigkeit und fuͤr die Unabhaͤngigkeit der Provinzen, zu deren Herrscher er bestimmt ist, auszeichnen. Endlich moge er jene Eigenschaften in sich ver— einigen, die derselbe Pius VIII. in prophetischer Eingebung an dieser Staͤtte als Antwort gegen einen Feanzoösischen Botschafter gussprach: die Klugheit der Schlange und“ die Unschuld der Taube; dies sind, , . die Wuͤnsche Sr, Maj, so wie die Hoffnungen, welche Höchstdieselbe auf die Mitwirkung Ihrer Wahl⸗Stimmen gruͤndet, Möchte Ihr edles Werk unverzuͤglich beendigt werden, damit die uͤber den eben erlittenen Verlust betruͤbte Kirche bald Grund zu Trost und Freude finde.

Gluͤcklich, an diesem Tage einen so ehrenvollen Auftrag zu er⸗

fuͤllen, muß ich mich besonders uber die, durch die Güte des Kö— nigz mir gewaͤhrte Gelegenheit freuen, Ihnen, Eminenzen, die Huldigung meiner tiefen Verehrung fuͤr diese hohe Versamm⸗ lung und meiner ehrfurchtvollsten Gesinnungen für jeden Einzet⸗ nen unter Euren Eminenzen darbringen zu konnen.“

Die Rede, welche der Graf von Lützow bei Ueberrei— chung seines Beglaubtzungs-Schreibens als außerordentlicher Kaiserl. Oesterreichi cher Botschafter beim Konklave am 20sten

b. M. vor dem heilig n Kollegium hielt, lautete, wie folgt:

4 ÜEminenzen! Das eben so traurige als beklagenswerthe Er— eigniß, das schon nach zwanzig mar nen Ihre 496 3 lung wieder in diese Mauern zusammenruft, verschafft mir heute, wie damals, die hohe Ehre, den erhabensten Apostolischen Kaiser und König bei Ihnen, erlauchteste Fürsten und Vater, in der Ei— genschaft eings außerordentlichen Botschafters zu repräsentiren. Meine erste Pflicht ist, Ihnen, erlauchte Vater, den tiefen und aufeichtigen Schmerz u vezeugen, der das Herz meines guten Souverains bei der Nachricht von dem großen Verluste durch

drang, den die Kirche und die karholische Welt durch den zu fruͤ⸗

hen Tod Pius Vit, heiligen Angedenkens, erlitten, eines Pius, ei ayste dem der Berein aller Tugenden die hohe Wuͤrde erwarh, 32

cher der erhabene Verstordene unter den Wuͤrdigsten erwaͤhlt ward.

Der Kgiser und Koͤnig widmet ihm ein ewigez und e rfurchts⸗ volles Andenken, das die hohen Eigen schaff e die ihn , Maͤßigung, Klugheit und Weisheit; die stets seine treuen Leiter in der schwierigen und muͤhevollen Regierung der Kirche waren verdienen. Nachdem ich solchergestalt die Obliegenheit, dem un denken des frommen Veestoörbenen cine öffentliche Huldigung

darzubringen und in dieser heiligen Versammlung die Trauer

und Betrüͤbniß des erhabenen Katsers uber daz neue W

ö , , . . . e Wittwen⸗ thum unserer heiligen apostolischen Roͤmischen Kirche auszuspre⸗ chen, erfuͤllt, bleiot mir noch die zweite Pflicht uͤbrig, Ihnen,

eclauchte Fuürsten, das Schreiben zu überreschen, daz die déüderen

Beweggruͤnde meiner Sendung enthaͤlt. Indem ich die He⸗ nugthuung habe, wieder vor der größcken 7 3 erlauchte Fuͤrsten, zu stehen, die Sie damals die frommen Wuͤn⸗“ sche und Rathschlaͤge vernahmen, welche ich im erhabenen Na⸗ men des vorzugsweise geliebten Sohnes der heiligen Kirche aufs neuc beauftragt, bin, der hohen Versammlung mitzutheilen, kann ich mich über diese; Loos nur freuen, das mir so viele erlauchte Zeugen der Reinheit, Froͤmmigkeit und der . welche bei dieser wie hei jener Gelegenheit von einem Fuͤrsten an den Tag gelegt werden, der 4 Jahre hindurch die kiarsten Beweise davon auf einem der schoͤnsten und aͤltesten Throne Europa's ge⸗ geben hat, auf welchem seine Tugenden ihm nicht nur die alf— richtige Liebe seiner treuen Voͤlker, sondern auch die Achtung und Ehrfurcht der fremden Nationen erwarben. Welchen Anthen und welches Interesse nun mein guͤtigster Souverain an dem wichtigen Akte der Wahl eines Papstes nehme, sst in dem Kaiserl. Schreiben mit dem Vertrauen und der Loyalitaͤt dargelegt und entwickelt, die seiner Wurde, so wie der einer Versammlung, entsprechen, welche be⸗

rufen ist, einen aus ihrem Schoße in den Rath der Fuͤrsten einzu fuͤhren

und den ersten der Apostel einen Nachfolger zu geben. Das 4auf— richtige und vor Allem religib se Gemüth e, if und l/ ist von der Gerechtigkeit uͤberzeugt, mit welcher auch heute seine frommen Wünsche werden aufgenommen und gewuͤrdigt werden. Er wird den Gipfel seiner Wünsche durch die schnelle Erwählung eincs Oberhirten erreicht sehen, der den vielen und hohen Be dürfnissen der Religion am besten entspricht und als lieb reicher

Vater seiner Volker der Welt eine Fortsetzung der Regierung der

beruͤhmtesten unter seinen Vorgaͤngern darbieket. Ser erl

und ehrwuͤrdigste Kardinal Albani, der schon fruͤher . 6 hoͤchsten Vertrauen Sr. K K Apostolischen Majestaͤt beehrt wurde, ist auch diesmal außer mir beauftragt, Ihrem erhabenen Senate die Wuͤnsche Sr. Majestaͤt zu erkennen zu geben. Nachdem ich die Pflicht erfuͤllt, die bekannten Gesinnungen des erhabenen Kasĩ sers auszusprechen, benutze ich diese Gelegenheit, Ihnen, erlauchte Fürsten, meinen lebhaften Wunsch zu aͤußern, Ihr guͤttges Wohl- wollen zu verdienen, das ich mich meinersests bemühen werde . m n n, . . tiefen Ehrfurcht fuͤr das ge Kollegium und fuͤr jede itglied . , g desselben insbeson

In land.

Berlin, 12. Jan. Die Achener Zeitung meldet: uf die hier eingegangene Nachricht von der Ankunft Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm in Köln hat sich esne Deputation von hier, bestehend aus dem Herrn Buͤrgermei⸗ ster Schervier und den Mitgliedern des Ssadtraths, Herrn Heinrich van Houtem und Franz Peltzer, gleich dahin bege⸗ ben, um Se. Koͤnigl. Hoheit Seitens der Stadt Achen zu bewillkommnen. Diese Deputation ist von dem verehrten Prinzen am 4ten dieses Monats auf das huldreichste empfan⸗ gen worden, bei welcher Gelegenheit der Herr Bürgermeister Schervier folgende Anrede hielt: „„Wir sschaͤtzen uns gluͤck⸗ lich, daß uns der ehrenvolle und angenehme Auftrag gewor⸗ den ist, Ew. Koͤnigl. Hoheit Seitens der Stadt Achen hier in den Rheinprovinzen herzlich willkommen zu heißen. Die Wahl Sr. Majestäͤt des Köͤuigs, die Höchstderselbe zu tref⸗ fen geruhte, indem er Ew. Koͤnigl. Hohest in diesen bewegten Zeiten als seinen Statthalter zu uns saldte, giebt uns einen neuen Beweis der Huld und Fuͤr sorge unseres verehrtesten Landes vaters. Die Bewohner Achens hoffen, bald das Gluͤck zu haben, Lure Königl; Hoheit in den Mauern der alten Kroͤnungs— Stadt zu sehen, wo alle Herzen einem Prinzen entgegen— schlagen, dessen höher Ruf laͤngst zu uns gedrungen R ist. Achens Einwohner und mit ihnen gewiß saͤmmtliche Bewoh⸗ ner der Preußischen Rhein-Provinzen hegen den Wunsch,

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daß es Eurer Koͤnigl. Hoheit gefallen moge, fortwaͤhrend in unserer Mitte zu verweilen, wenn auch Ruhe und Ordnung in den benachbarten Laͤnder-Theilen wieder hergestellt und die Fortdauer des Friedens gesichert seyn wird. Bei dem fernern Aufenthalt Eurer Königl. Hoheit in den Rhein-Provinzen werden Hochdieselben Gelegenheit haben, die aufrichtigen Ge— sinnungen der Achener Buͤrgerschaft und die Anhaͤnglichkeit derselben an das Koͤnigliche Haus, so wie das Beduͤrfniß und die bescheidenen Wuͤnsche dieser treuen Unterthanen, kennen zu lernen. Se. Maj. der Koͤnig werden von Eurer Koͤnigl. Hoheit vernehmen, was den hiesigen Provinzen frommt und die Anhäaͤnglichkeit der diesseitigen Unterthanen an Preußens Thron immer inniger befestigen wird.““ Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz Wilhelm haben diesen Ausdruck der Ge— sinnungen der Stadt Achen mit der Ihm eigenen Freund— lichkeit und mit besonderem Wohlwollen aufgenommen, die— ses auch in der darauf ertheilten Antwort zu erkennen gege— ben und hierauf die Mitglieder der Deputation auf den fol— genden Tag zur Mittagstafel eingeladen, wobel dieselben Ihrer Koͤniglichen Hoheit der Prinzessin Gemahlin und saͤmmtlichen Mitgliedern der Hohen Familie vorgestellt zu werden die Ehre hatten.“

In der Sitzung des Vereins fuͤr den Gewerbfleiß in Preußen vom 10ten d. M. wurden zunächst die Wahlen zur diesjaͤhrigen Besetzung der Aemter und der Verwaltungs— Vertheilungen vorgenommen. Den Preis Aufgaben wurden zwei neue beigefügt; eine von 500 Rihlr. und eine silberne Denkmuͤnze fuͤr die Forderung von weißem Statuar-Marmor in der Grafschaft Glaz; die andere von 300 Rihlr., fuͤr die Anfertigung von Cartonnage-Arbeiten einer bestimmten Art aus inläandischem Material. Der Vorsitzende erstattete Be— richt uͤber die v. Seydlitzschen Stipendiaten des Koͤniglichen Gewerbe-Instituts. An Berichten der Abtheilungen kamen zum Vortrage: einer mit den Kassen-Uebersichten der von Seydlitzschen Stiftung und des Vereins; uͤber die Brauch— barkeit der Wolle der Schafe der Danziger Niederung zu Kammgarn; uͤber die Intensität der Lichte aus Stearinsaͤure; uͤber einen Vorschlag gegen den Salpeterfraß in Mauern. Es ward beschlossen, den Geburtstag Friedrichs des Großen in gewohnlicher Art zu feietn. Der Versammlung ward Kenntniß von einer eingegangenen Preis-Bewerbung uͤber die zweckmäßigste Schaufelung der Wasserräͤder gegeben; von

einer Mittheilung des Hauptmanns v. Bruckmann, uͤber die

den Kitt betreffende Preis-Aufgabe; des Herrn v. Althans in Saganshuͤtte, uͤber die Bestimmung der Druckstaͤrken bei Dampfmaschinen⸗-Kesseln; ein Gesuch des Gewerbe-Vereins in Suhl; eine Mittheilung aus Halberstadt, uͤber das Trock— nen und Leimen wollener Ketten; eine Beantwortung des Herrn Uhlhorn, mehrere gegen seinen Pyrometer erhobene Bedenken betreffend; Mittheilungen des Herrn Bau-Conduc— teur Horn in Suhl, Versuch zur Anordnung eines Pyro— skops und die Arbeiten des Graveurs Pfeuster betreffend; neue Proben von Wetzsteinen und Streichriemen aus Zettingen; ein Schreiben Sr. Excellenz des Herrn Ministers v. Schuck— mann, womit er dem Verein 24 Kupferplatten fuͤr seine Verhandlungen uͤbermacht; eine Mittheilung der Statuten des Industrle⸗Vereins zu Chemnitz; der Vortrag des Direk— torialraths der Rheinisch-Westindischen Compagnie vom 7. November v. J. Der Herr Hauptmann Dr. Meyer hielt einen Vortrag uͤber die Loͤsch-Anstalten in Paris und Mai— land; Hr. Bergrath Krigar uͤber die Eisenbahn von Canter— bury. Vorgezeigt wurden von Herrn Herrmann und Comp. Zeuge ihrer Fabrik, zu den sogenannten Wiener Pa— tent-Kravatten; von dem Vorsitzenden eine Englische Vor— richtung, welche den Keil bei den Saͤgemuͤhlen uͤberfluͤssig macht, indem sie den Schnitt der Saͤge von selbst nach und nach erweitert; sodann eine Buͤrste, deren man sich bei Or— leans zum Auftragen der Schlichte auf leinene Ketten be— dient. Sie werden in Mezieres, in der Fabrik von H. Noiset gemacht, das Material dazu aber, sogenanntes Falzmoos, im ,, Trier auf der Schneifel in der Eifel ge— ammelt.

Nach einer in der Breslauer Zeitung enthalte— nen Uebersicht der Leistungen des Kranken-Instituts der barmherzigen Bruͤder daselbst im vorigen Jahre, waren vom Jahre 1829 in der Anstalt 49 Kranke verblieben; davon starben 4, und 45 wurden gesund entlassen. Vom 1. Ja— nuar bis 31. Dezember 1830 wurden ohne Unterschied der Neliglon- unentgeltlich aufgenommen 1192 Kranke. Von diesen verließen 1074 die Anstalt gesund, 20 erleichtert; 51 starben. Als Bestand verblieben 47, und auswärtig wurden 1346 behanselt, so daß die Totalsumme aller ärztlich bedien— ken Kranken 2538 beträgt. Aus dem Verzeichniß der Geburts— länder geht hervor, daß sich unter den Aufgenommenen 1 Dane,

1 Franzose, 2 Itallaͤner, 4 Galizler, 9 Polen, 3 Schwelzer und 3 Ungarn befanden. Von den uͤbrigen sind 1075 aus Preuß. Schlesien und 5 aus der Grafschaft Glatz, 37 aus andern Preußischen Provinzen, 39 aus Deutschen Staaten.

Zu Anfang des vorigen Jahres hat sich auch in Danzig ein Verein zur Besserung der Strafgefangenen und der verwahrlosten Kinder nach den Grundsaͤtzen des hiesigen Vereins gebildet. Seitdem sind daselbst folgende Anstasten errichtet worden: 1) Eine Erziehungs-Anstalt fuͤr verbreche— rische Kinder, worin sich zur Zeit 8 verbrecherische Knaben befin— den. 2) Eine Knaben-Arbeits⸗-Schule von 2 Klassen, worin jetzt 66 verwahrloste Knaben, nachdem solche vorher groöͤßtentheils neu gekleidet worden, in den Elementar-Wissenschaften, so wie in der Weberei, Schuhmacher- und Tischler-Arbeiten und Gartenbau unterrichtet werden. 3) Zwei dergleichen Maͤdchen⸗-Schulen und 4) drei Maͤdchenwarteschulen, worin bereits 150 Kinder nuͤtzliche Belehrung und Beschaͤftigung erhalten.

Im Jahre 18390 sind in den Hafen zu Swinemuͤnde uͤberhaupt 930 Schiffe, von zusammen 64,055 Lasten Groͤße, eingelaufen. Davon waren 783, von 51, i9g0 Lasten, belassen, und 147, von 12,865 Lasten Große geballastet. Unter den g36 Schiffen befanden sich 612 Preußische von 44,494 Lasten Geoͤße, und davon waren 510, zusammen 34,143 Lasten groß, bela— den und die uͤbrigen geballastet. Der Nationalität nach wa—

ren, die Preußen ungerechnet, 113 Schiffe aus Daͤnemark,

7 aus Mecklenburg, 5 Hanseaten, 5 aus Rußland, 26 aus Schweden, 13 aus Norwegen, 9g5 aus Großbritanien, 19 aus Hannover, 5 aus Oldenburg, 27 aus den Niederlanden, 1 aus Italien und 2 aus den Amerikanischen Freistaaten. Die letz— tern beiden kamen von Charlestown und waren namentlich mit 5277 Ctr. 53 Pfd. Reis und 6 Ctr. 57 Pfd. Wein be— laden. Aus Frankreich, Spanien und Portugal kamen keine diesen Landern angehsrige Schiffe an. Dagegen sind aus dem genannten Hafen im Jahre 1830 ausgelaufen 842 Schiffe von zusammen 61,796 Lasten Große, worunter 522 Preußi— sche, 42, 147 Lasten groß. Beladen liefen aus 639 von zu— sammen 44,800 Lasten Große, und geballastet 203 von 16,996 Lasten groß; darunter befanden sich 382 Preußische Schiffe, von 29,741 Lasten groß, beladen. Gegen das Jahr 1829 liefen 148, zusammen 10,505 Lasten große Schiffe, worunter 119 beladen und 29 geballastet, und 57 Preußen waren, mehr ein, und 143, zusammen 11,115 Lasten große Schiffe, worun— ter 1410 beladen und 43 Preußen waren, mehr aus.

Aus Erfurt schreibt man: Freitag Abends den 7. Jan. d. J. hatten wir in Erfurt den prachtvollen Anblick einer hier seltenen Lufterscheinung, nämlich eines Nord— lichte s. Mehrere Tage vorher hatten sich Morgens und Abends starke Nebel gezeigt, bei auffallend gelinder Tempe— ratur der Luft. An dem genannten Tage war wohl auch der Himmel mit Dunst beladen, indessen wurde die obere Region bald rein, und es zeigte sich um Mittag die ganze 3 voͤllig heiter, während die Kalte um Weniges zunahm; das Barometer aber, welches am Tage vorher 27“ 5“, 65 ge⸗— zeigt hatte, Mittags auf 28“ 0“, 5 stieg. Abends um 8 Uhr färbte sich der ganze nordoͤstliche Theil des Horizontes bis zu einer Hoͤhe von ungefaͤhr 60 so, daß man, uͤber na— hestehende Haͤuser wegblickend, den Widerschein heftiger Brande zu sehen glaubte; bei freierer Aussicht zeigte sich je⸗ doch die Beschaffenheit der Farbe ganz anders, sie kam naäͤm— lich dem schoͤnsten Purpur nahe, und da, wo sich die Hellig— keit intensiver zeigte, welches an drei sich ziemlich gleichfoͤr— mig stellenden Orten des Himmels der Fall war, wobei diese als große Flecke erschienen, wurde sie einigermaßen gelblich. An diesen drei lichteren Stellen war ein bestaͤndiger Wech— sel des Scheines wahrzunehmen, indem in der Mitte der ro— then Flecken Funken garbenformig aufzusteigen schienen. Die Erscheinung dauerte uͤber Stunde und wiederholte sich um 96 Uhr, doch nur auf ganz kurze Zeit. Die Sterne zeigten sich in äͤußerst weißem Glanze und sehr stark funkelnd, auch sah man sie deutlich durch den rothen Schein. Die Luft war voͤllig unbewegt; das Barometer stand um 9g Uhr 28“ 0“, 8, und das Quecksilber desselben zeigte eine Temperatur von * 05, 5. Die Temperatur der Luft wurde vom Referenten nicht beobachtet; sie mochte zwischen 5 85 Kalte seyn. Sternschnuppen oder andere momentane Meteore zeigten sich nicht.

Dle Armen-Verwaltung zu Koͤln hat am Ende des vorigen Jahres einen „Bericht uͤber den Zustand der staäͤdti⸗ schen Armenpflege“ (40 S.) bekannt gemacht. Bei den Aus— gabe-Artikeln liegen die Ansätze des Budgets pro 1830 und die Resultate des Rechnungsjahres 1830 zum Grunde: es wurden nämlich ausgegeben ü) fuͤr Lasten des Stistungssouds, Steuern, Bauten, Verwaltungskosten 14,567 Rthlr. 15 Sgr.