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sollte, mit ihrem Leben die Maaßregeln der Regierung zu unterstuͤtzen. Nachdem diese Erklarung der durch ihre An⸗ haͤnglichkeit an die väterliche Regierung Sr. K. K. Majestaͤt und durch ihre Ordnungsliebe ruͤhmlichst bekannten Lember— ger Buͤrgerschaft zur Kenntniß Sr. Majestaͤt des Kaisers gelangt war, haben Allerhoͤchstbieselben geruht, den Buͤrgern von Lemberg die Allerhoöͤchste Zufriedenheit mit dem Beisatze zu erkennen zu geben, daß Allerhoͤchstdieselben sich stets von ihrer warmen Ergebenheit und unerschuͤtterlichen Unterthans— treue uͤberzeugt halten werden.“
Nach Inhalt zweier Cirkularien der Kaiserl. Landes— Regierung in Oesterrelch unter der Enns vom 2östen vorigen und 2ten d. M. ist auf Allerhoͤchsten Befehl die Ausfuhr von Waffen, wohin auch Sensen und Piken gehoren, des— gleichen von Munition, aus den Kaiserl. Staaten nach dem Koͤnigreiche Polen verboten. Ein Gleiches gilt auch von der Durchfuhr solcher Gegenstaͤnde nach jenem Lande.
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Berlin, 13. Jan. Se Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm, General-Gouverneur der Rheinprovinzen und von Westphalen, hat, nach Inhalt der Koͤlnischen Zeitung, un— term 6ten d. folgendes gnaͤdigste Schreiben an den dasigen Ober⸗Buͤrgermeister erlassen;
„Es ist Mir Beduͤrfniß, der uralten getreuen Stadt Koͤln oͤffentlich Meinen innigsten Dank fur die eben so feierliche als uͤberaus herzliche Weise auszudruͤcken, womit deren Bewohner Mich und Meine Familie am vergange— nen Sylvester-Abend in ihren ehrwuͤrdigen Mauern aufge— nommen haben. Machen Sie dieses den hiesigen Einwoh— nern in Meinem Namen bekannt, sagen Sie dabei, wie Ich mit Freuden in diesem Empfange die unzweideutigsten Beweise der Liebe und der Anhaͤnglichkeit fuͤr den Koͤnig, Meinen Bruder, erkannte, wie Ich es Mir zum wahren Vergnuͤgen rechne, unter ihnen zu wohnen, und der Stadt Bestes Mir stets am Herzen liegen wird. Zugleich ver— sichere Ich Ihnen, so wie den andern Vorgesetzten Koͤln's, Meine herzliche Erkenntlichkeit fuͤr die Muͤhe, welche Ih— nen die Anordnung des Einzuges verursachte.“
— Nachrichten aus Koln vom Sten d. M. zufolge, treffen jetzt aus den groͤßern Staͤdten der Rheinprovinzen nach einander Deputationen in Köln ein, um Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Wilhelm ihre ehrerbieti en Gluͤckwuͤnsche zu Hoͤchstdessen Ankunft an den Ufern des Rheins darzubrin— gen. Naͤchst der (von uns bereits erwähnten) Deputation aus Achen ist am ten d. eine solche aus Elberfeld angelangt und hat nach erhaltener Audienz bei Sr. Koͤnigl. Hoheit die Ehre gehabt, von Hoͤchstdemselben zur Tafel gezogen zu wer— den. Am Sten ist eine Deputation aus Bonn eingetroffen.
— Aus Königsberg wird gemeldet: Der 19te De—
ember war fuͤr die evangelische Gemeinde zu Wormditt ein Ern der groͤßten Freude und des innigsten Dankes, indem die durch die Huld und Gnade Sr. Maj, erbaute Kirche durch den Koͤnigl. Kommissarius, Konsistorialrath Dr. Kaͤh— ler, eingeweiht und der Gemeinde zum Eigenthum uͤberge— ben wurde. .
— Nachrichten aus Magdeburg, Posen, Elber— feld und Köln zufolge, hat man auch an diesen Orten gleich— zeitig wie hier am 7ten d. das Nordlicht gesehen. Die dies—⸗ faͤlligen Berichte stimmen im Hauptsächlichen mit denjenigen überein, was von uns bereits uͤber die in hiesiger Stadt und
anderwaͤrts erfolgte Beobachtung jenes seltenen Phaͤnomens
gemeldet worden. (In Frankfurt a. M. und Nuͤrnberg hat man dasselbe ebenfalls beobachtet.)
Königtiche Schau spiele,
Freitag, 14. Jan. Im Opernhause: Nurmahal, lyri⸗ sches Drama in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von
Spontini.
Sonnabend, 15. Jan. Im Opernhause: Zum ersten⸗
male wiederholt: Agnes Bernauerin, historische Tragoͤdie
in 5 Abthellungen. Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Kösnigstädtifches Theater.
Freitag, 14. Jan. Der haͤusliche Zwist, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. Hierauf, zum erstenmale: Schneider Fips, oder: Die gefaͤhrliche Nachbarschaft, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. Zum Beschluß: Das war ich, Lustspiel in 1 Akt, von Hut. —
—
Berliner Börse. Den 13. Januar 1831.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours Vettel. (Prenss. Cour.) , Ger. , .
St. Schuld-Sch. 4 88 S873 1Ostpr. Pfand brf. 4 Pr. Engl. Anl. 18 — Pomm. Pfandbrf. 4 Er. Engl Anl. 2 95 Kur- u. Neum. do. 4 Pr. Engl. Obi. 30 803 Schlesische do. 4
— ' . — —
Kurm. Hb. in. i. S6 el st. C.. KE. u. . Neum Int. Sch. d. S6 — 1IH.Sch. d. K. u. X. Berl. Stadt - Ob. 893 8 Königsbg. do. 89 54 Elbinger do. 92 Holl. vollw. Puk. — Nanz. do. in Th. 364 Neue dito — V estpr. Płfab. 89 Friedrichsd' sr. — 1. 121 zr. ses 2. Pos. do. 89 bPisconto .... — 5 Freus. Cor.
Wechsel- Cours. e, ,.
Amsterdam. 50 EHI. Kurz 1425 — dito 50 FI. 2 Mt. 1415 — Hamburg k. Kurz — 1493 dito j IE. 2 Mt. 149 148 London , , . 6 20 — Faris 0 Fr. 2 Mt. 853 80 ö 2m. 10053 — Angsburg ᷣ . 1015 — Breslau. 160 Thl. 2 Mt. 99 99 Leipzig S Tage — 1012 Frankfurt 2. II. ; 2 Mt. 101 — Petersburg BN. 3 Woch. 297 — en,, 600 kI. Kur y — 100
2
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Auswärtige Börsen.
Amsterdam. S. Jmnuar. Niederl. wirkl. Schuld 404. Kanz-Bill. 1523. Oester. 5proc. Metall. SSt.
Frankfurt a. M., 9. Januar.
proc. Netall. 903. 4proc. J93. G. 24proc. 463. proc. 193. B. Bank- Actien 1236. Bart. Oblig. 118. Lodse zu 100 FI. 1703. 6.
Poln. Loose 413. B.
Hamburg, 11 Januar.
Oesterr. 4proc. Metall. pr. ult. 88. Bank-Actien desgl. 1041. Russ. Engl. Anl. S55. Russ. Anl. Hamb. Cert. Sßz. Poln. 816.
Dan. 56.
Paris, 6. Januar.
proc. Rente pr. compt. 93. 69. sin Cour. 93. J0. 3proe Pi. compi. 62. 809. sin cour. 62. 90. 5proe. Neah. Pr. cempt. 63. 10.
fin Cour. 63. 25. Iproc. Span. Rente perp. Coup. dei. 4].
St. petersbur 4. Januar. Hamburg 3 Mon. 95. 37. Insc. in Bank- Ans. 1063. ih.
Wien, 8 Januar. rec. Metall. 92. A4proc. J93. Loose zu 1090 FI. 1683
Pert? Heng Ir. Bank- Aciien 1065.
Zweite Beilage
2 ch s
Paris, J. Jan. Der heutige Moniteur enthaͤlt Folgendes: „Der Koͤnig hat den Herzog v. Mortemart zum außerordentlichen Botschafter bei Sr. Majestaͤt dem Kaiser aller Reussen ernannt und denselben mit elner n.
. 22
Sendung beauftragt. Durch diese Ernennung wird die des Marschalls Herzog von Treviso nicht aufgehoben.“ —— Da
selbe Blgtt meldet auch: „Der Herr Graf Pozzo di Borgo hat sein
jestaͤt des Kaisers aller Reussen bei Sr. Majestaͤt dem König der Franzosen erhalten.“
Frankfurt a. M., 10. Jan. Oesterr. 5proe. Metall. 915. 91. 4proc. Soz. 807. 2zproc. 467. Ir roc. 193. B.
Bank⸗Actien 1234. 1282. Partial⸗Obl. 1183. 118. Loose zu 100 Fl. 1714. G. Poln. Loose 42. 413.
. Silber · Rabel 374 Kop. 6proe.
eglaubigungs⸗Schreiben als Botschafter Sr. Ma⸗
119 Zweite Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats- Zeitung Æ 14.
Rußland.
Fortsetzung und Schluß des (im Hauptblatte abgebroche— nen) Berichts uͤber den Aufstand in Warschau und dessen
Veranlassungen.
„Theil nehmer der geheimen Gesellschaft, die auf ihren Zusammen⸗ kunften sich gegenseitig anfeuerten, beschlössen den Aufruhr zu be⸗ schleunigen, indem sie ihre meineidigen Absichten unter den Buͤr⸗ Ee fn zu verbreiten strebten. Sie nahmen daher ihre Zuflucht zu
ist und Betrug und spannen im Namen des ganzen Militairs Unterhandlungen an. Buͤrger von gleicher Verkehriheit und Un— hedachtsamkeit boten den unsinnigen Juͤnglingen die Haͤnde im Namen des ganzen Volkes; Adam Gurowski, der Bruder des Unter⸗Faͤhnrichs gleiches Namens, versicherte Wysotzki: die ganze Nation theile seine Gesinnungen, und der Deputirte des Landta⸗ ges, Swerkowski, bestaͤrkte ihn in diesem Wahn. Solchergestalt iu n sie einander gegenseitig mit schmeichlerischen aber wi⸗ dersinnigen Hoffnungen, und verleiteten leichtglaͤubige, unredliche Ignoranten im Heere und im Volke. Es ist kaum begreiflich, auf welche Weise einige Edelleute, die bei Gustav Malächowski zusammentraten, sich hintergehen ließen und dem Unter⸗Lieutenant Wysotzki und Unter⸗Faͤhnrich Nowosselski Glauben beimaßen, die sich allein bei einer verabredeten Versammlung einfanden, statt einer Menge von Offizieren, wie es bei der ersten Anberaumung dieser Zusammenkunft versprochen worden war. Jedoch wurde diesesmal nichts abgemacht und nur der Wunsch vorgebracht, die geheime Verbindung weiter auszuspinnen. Indessen fand der Ca— pitain Paschkewitsch, unwillig darüber, daß die noch vorhandene bessere Einsicht die Buͤrger von jedem Angriff gegen die gesetzli⸗ 233 Autoritaͤten zuruͤckhielt, einen Edelmann, den er selbst eigen⸗ maͤchtig mit dem Ansehen eines Vertreters der offentlichen Mei— nung bekleidete und ihn dem Unter⸗Lieutenant Wysotzki zufuͤhrte, worauf diese drei anfingen, das kuͤnftige Schicksal Europa's, Rußlands und des damit verbundenen Polens zu verhan⸗ deln! Nach langen Debatten kamen sie überein, nichts vor dem Reichstage anzufangen, den sie im April 1829 erwarte⸗ ten Mit Muhr verstand sich Wysotzki zu diesem Beschluß seiner beiden Gefaͤhrten, da er vor Begierde brannte, die in ganz Eilrtay bestehende Ordnung umzustuͤrzen. Es ist als zuverlaͤssig anzunehmen, daß mehrere Edelleute die widersinnigen Hirnge— spinnste des verblendeten Unter-Licutengnts innerlich verlachten, und einzig und allein gus einem Mitleid, das in solchem Falle zum Verhrechen wird, der i davon keine Meldung thaten. Unter den Namen von Buͤrgern, die sich den Namen dieser nichtswuͤrdigen Stifter der geheimen Verbindung in der Schule der Unter⸗-Faͤhnriche, beigesellten, findet sich auch leider der eines Mannes, der allgemeine Achtung genoß. Doch selbst dieser acht⸗ zigiaͤhrige Greis, der bekannte Nemeiewicz, gewohnt, sich mit Traͤumen zu schmeicheln, und wiewohl er den Erguß der verbre⸗ cherischen Gesinnungen mit anhoͤrte, rieth durchaus nicht zur Er— greifung von Maaßregeln, welche der gesetzlichen Autoritaͤt Wider⸗ stand bleten soͤnnten. Die uͤberspannten Jünglinge, welche die unverdiente Leutseligkeit des Greises fuͤr Zustimmung ansahen, fingen an, das Geruͤcht zu verbreiten, als naͤhme er Theil an ihrem Verhaben. Man kann wohl nicht umhin, die uͤbertriebene Her⸗ ablassung dieses Greises gegen wahnwitzige Thoren zu tadeln; allein schwer ist es zu gen, daß ein Mann von aufgeklaͤrtem Geiste und Erfahrung 6 6 billigen konnte, welche Verrath, Meincid, Ungehorsam zum Gegenstande, und Blutvergießen, Pluͤnderungen und Verwirrung im ganzen Lande zum Ziele ha— ben! Freilich fanden sich unter den Edelleuten und Militairs Personen, welche gern den Theilnehmern des geheimen Vereines das Ohr lietzen und ihre Art zu denken, theilten; allein nur e, . ese verstanden sich dazu, ihre uͤbelgesinnten Anschlaͤge auszufuͤhren. ie Nachricht von der Kroͤnung Sr. Majestaͤt des Kaisers im Koͤnigreiche, welche die Herzen aller Polen mit Freude zu er⸗ fuͤlhen geignet war, erregte bei den Verschwoͤrern die frevelhafte kust zur Aus fuͤhrung des Perrathes. Der mit ihnen verbundene Barde⸗Lieutengnt Urbanski wurde giner der feurigsten Verfechter der Treulosigkeit und trug am meisten zur Verbreitung der Meu⸗— terei bei. Eine Menge Edelleute versammelten sich in Warschau, um Zeugen der geheiligten Ceremonse der Kroͤnung zu feyn und sich des Anblickes des großherzigen Monarchen zu erfreuen, der das Versprechen Seines Borgaͤngers erfuͤllte. Die e, ,. nen aber benutzten eben diese . und das Zusammenstroͤmen der Menge, um ihre abscheusichen Grundsaͤze zu verbreiten und Verraͤthereii anzuzetteln. Indem sie sich fortwaͤhrend fuͤr bevollmaͤchtigte Vertreter des Militairs ausgaben, und im Na⸗ men desselben sprachen, hesuchten sie viele der Deputirten auf dem Landtage und andere vornehme Edelleute, und suchten sie durch Schrecken, Schmeichelei und ue rehm ig nf ihre Seite zu bringen. Die Edelleute und Deputirten, welche die Zudring⸗ 6c los zu werden wuͤnschten, und vielleicht aus Befor n, er Rache der Truppen anheim zu fallen, die von den Verschwo⸗ en in einem falschen Lichte dargestellt wurden, gaben nur das ine zur Antwort: „Noch ist es nicht an der Zeit“ Nur zwei
Deputirte, Trshezinst und Swerkowski, schlossen sich der Ber⸗
schwoͤrung an und ertheilten den Rath, die frechen Forderungen und widergesetzlichen Handlungen auf dem naͤchsten Reichstage mit Gewalt der Waffen zu unterstuͤtzen. Doch Rußlands . im letzten Tuͤrkenkriege jagten den Frevlern Furcht ein und hemmten die Ausfuͤhrüng ihrer Plaͤne⸗“
„Die Revolution in Frankreich im Juli 1839 belebte die ver— brecherischen Hoffnungen der Verschwöͤrer, lieh ihren Operationen mehr Kuͤhnheit und gesellte zu ihnen einen Haufen unruhiger, frecher Menschen und einige leichtsinnige Traͤumer. Sie verdop— pelten ihre Bestrebungen, das Militait so viel wie möglich vom rechten Wege abzubringen. Die Truppen standen damals im Lager unwelt Warschau, daher die Verschwoͤrer mehr Gelegenheit fanden, mit den Offizieren zusammen zu treffen, deren Gesinnungen auszuforschen und ihnen die ihrigen einzufloßen. Allein ihre Er— wartung trog sie, und es gelang ihnen nicht, im Heere einen ge— heimen Verein zu bilden, wiewohl sie einige junge leichtsinnige Offiziere, Studenten der Universitaͤt in Warschau und eine kleine Anzahl Buͤrger an sich lockten, groͤßtentheils Muͤßiggaͤnger, un⸗ ter denen sich auch kein Einziger befindet, der sich im geringsten bekannt gemacht haͤtte. Die Namen dieser neuen Glieder des geheimen Vereins sind: O. Boleslaw Ostrowski, Moritz Moch⸗ nitzki, aver Bronikowski, Ludwig Nabaͤljak, Shukowski, M. Dembinski, S. Gotschschinski, Anastasius Dunin, der Wolhyni⸗ sche Edelmann W. Karmanskt und Franz Grshimala. Die Ver⸗ schworenen zheilten sich in das Heer, und die Stadt, und jeder begann in seinem Kreise zu wirken, in dem Maaße, als er Leute auftrieb, die der Pflichtvergessenheit faͤhig und zu allen Ausbruͤ⸗ chen bereit waren, welche ihre Leidenschaften befriedigen und ihre Phantome verwirklichen konnten.
In der Mitte und gegen Ende des Septembers v. J. ver⸗ breiteten sich in Warschau Geruͤchte einer bevorstehenden Empoͤrung. Die Uebelgesinnten streuten aufruͤhrerische Proclamationen, Dro⸗ briefe und anonyme Zettel aus. Die Regierung wurde auf diese Unordnungen aufmerksam, verhaftete einige der frechsten Empob⸗ rer, ohne die Verdaͤchtigen 3 verfolgen, und widerlegte durch Maaßregeln der Milde die Beschwerden der Uebelwollenden uͤber vorgebliche Bedruͤckungen. Doch in den verstockten Herzen war die Ehre schon verloschen und sie empfanden die Wohlthaten nicht! Furcht vor Entdeckung, Hoffnung, sich uͤber den Staub zu erheben, durch Pluͤnderungen sich zu bereichern, Durst nach Rache und andere verbrecherische Triebfedern und Begehren bewogen die Verschworenen, den beabsichtigten Aufruhr zu beschleunigen; in Ermangelung aber eines Anfuͤhrers, der bei dem Volke, von Sei⸗ ten seines Verstandes, seiner Anstrengungen fuͤr das allgemeine Beste oder durch Verdienste, sich einen Ramen erworben haͤtte, zweifelten sie daran, viele Proselyten zu machen. Diese Bedenklichkeit trieb sie an, ihre Zuflucht dei Joachim Lelevel zu suchen, ehemaligem Professor der Geschichte an der Universitaͤt Wilna, alsdann Deputir⸗ ter auf dem Landtage zu Warschau, bekannt wegen seiner historischen Schriften und Forschungen. Dieser war unter den Verschwore⸗ nen der einzige, dessen Name noch vor Ausbruch des abscheulichen Verrathes, dem Publikum bekannt war. Der Name Lelevels verleitete auch die unerfahrene Jugend, die auf der Universitaͤt zu Warschau studirte. Wysotztt und Bronikowski, nebst einigen ihrer Mitschuldigen, erschienen bei Lelevel in der oͤffentlichen Bi⸗ bliothek, und indem sie sich an ihn mit einer schwuͤlstigen Rede wandten, die von Schmeichelworten und Prahlereien strotzte, brachten sie den Phantasten so weit, daß er auf ihre Anschlaͤge einging. Lelewel wurde die Seele der Verschwoͤrung, und be⸗ stimmte den 16. (28) November, der ein Sonntag war, zum Tage des Aufruhrs. Die Verschworenen legten sich den Beruf bei, Vertreter des Heeres und des Volkes zu seyn, und beschlossen, nach einigen Berathungen in ihren Zusammenkuͤnften, den Auf⸗ ruhr am 17. (293) November nach folgendem Plane zu beginnen: 1L sich der Person des garen ich zu bemaͤchtigen; 2) die Russische Kavallerie zur Auslieferung ihrer Waffen zu zwingen; 3) das Arsenal zu uͤberwaͤltigen und die Waffen unter den Pd⸗ bel auszutheilen; 4) die Kaiserlich Russischen Litthauischen und Wolhynischen Garden zu entwaffnen. Die saͤmmtlichen verbrecherischen Operationen gingen darauf hinaus: die wohl⸗ thaͤtige Regierung aufzuheben, welche Kaiser Alexander Po⸗ len verliehen und Kaiser Nikolas bestaͤtigt hatte, und eine neue zu errichten; die Ausgeburt einer kranken Phantasie, in der den Unruhstiftern selbst die obersten Stellen angewiesen wa⸗ ren. Die Ausfuͤhrung dieses boshaften Anschlages Wach vollkom⸗ men dem abscheulichen Ziele und dem verdorbenen Tharakter der Uebelthaͤter. Was mit Mord und Pluͤnderung endigen . begann mit Brandstiftung. Am 17. (295.) Nov. um 6 Uhr Abends erfolgte das Signal zum Aufruhr, durch Feuer⸗Anlegung in der Bierbrauerei an der Schulz-Straße, unweit der Russischen Ka⸗ vallerie⸗Kasernen. Im selbigen Augenblicke ruͤckten Polnische Truppen⸗Detaschements, von den Verschworenen zum Verrath uͤberredet, aus den Kasernen auf die verabredeten Plaͤtze, und eine Rotte der verzweifeltesten Boͤsewichter brach nach dem Schlosse Belvedere auf, wo damals Se. Hoh. der Eesarewitsch Sich be⸗ fanden. Die Namen dieser schaͤndlichen Verraͤther, die sich er⸗ frechten, gegen die Person des Bruders ihres Kaisers und Wohl⸗ thaͤters sich aufzulehnen, muͤssen ruchtbar und dem allgemeinen