1831 / 18 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 18 Jan 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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fuͤr die Ausfuhrung dieser Unserer Bestimmungen pflichtschuldigst

zu sorgen. Hannover, den 11. Jan. 1831. 6 Kraft Sr. Koͤnigl. Majestaͤt Allergnaͤdigsten Speecial-Befehls. Adolphus Frederick.

Bremer. Meding. Ompteda. Stralenh eim.“

Dresden, 17. Jan. Die Silber-Ausbeute in den Bergwerken des Koͤnigreiches im verflossenen Jahre hat die außerordentliche Hoͤhe von 64,075 Mark (2753 Mark mehr als im Jahr 1829) erreicht.

Altenburg, 12. Jan. Se. Durchlaucht der Herzog haben die Altenburgischen Stande auf den 17ten d. M. zu— sammenberufen.

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3 n h

Berlin, 16. Jan. Der im Okt. v. J. verstorbene ehema— lig Kur-Triersche Oberst-Lieutenant und Kammerherr v Trau⸗ denberg hat den Frauen-Verein zu Koblenz und dessen Schule zum Universal-Erben eingesetzt. Der genannte Verein er— haͤlt dadurch, nach Abzug aller Legate an die Kirchen, das Hospital ꝛc., eine Summe von mehr als 15,000 Thlrn. Da— durch wird auch das Schicksal der Schule gesichert, in wel— cher jetzt schon 200 arms Maͤdchen im Lesen, Schreiben, Rech—

nen, Naͤhen und Stricken Unterricht erhalten und größten

theils auch gekleidet werden, immer mit Hinsicht auf den Hauptzweck, unterrichtete und gebildete Madchen fuͤr den Gesindestand zu erziehen. ö. Am 2. wurde zu Mand al (Regierungs-Bezirk Ko— blenz, Kreis Kreuznach) die neu erbaute Sicmultan-Kirche (die alte war gaͤnzlich verfallen) feierlich eingeweiht. Diese Kirche wird, wie man aus Kreuznach meldet, allgemein als zweckmäßig und von einfacher Schoͤnheit geruͤhmt, und eben so zweckmäßig und einfach schoͤn war auch die Einrichtungs— Feier. Die Kommune Mandal giebt einen Beweis, was ein geordneter Kommunal-⸗Haushalt zu wirken vermag. Nach— dem sie einen Prozeß durch Vergleich geschlichtet und da— durch den Besitz ihrer Amenden wieder erworben hatte, be—

ö sie innerhal Jahren 60,750 Franken Schulden und hlte sie innerhalb 8 Jahren 60,750 Franken S 4e, ,

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. und bezahlte eine neue Kirche für 8090 Thlr., ohne daß irgend ein Beitrag dazu auf die Gemeinglieder ausge— schrieben werden durfte.

Gartenbau-Verein. .

In der 95sten Versammlung des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaues am . Januar d. kamen zum Voxtrage und zur Berathung: die Nachricht von der inneren Einrichtung und der Betriebsamkeit der in Braunschweig, nach dem Muster des hiesigen Vereins, im Monat November 1829 gebildeten Gesell⸗ schaft zur Befoͤrderung des Gartenbaues und von der erfolgten Anknuͤpfung einer naͤheren Verbindung zwischen beiden Vereinen zur Verfolgung des gemeinsamen Zweckes; eine gleiche Nachricht von der geschehenen Verlegung des bisher in Wechmar bei Gotha etablirt gewesenen Gartenbau⸗Vereins nach der Stadt Gotha zur besseren Foͤrderung seiner Wirksamkeit; derselbe hat die edelsten Sorten Aepfel und Birnen nach dem Dielschen Systeme von ei— nem dortigen Kuͤnstler in Wachs formen lassen, wovon die ein—

gesandten Proben in der Versammlung vorgezeigt wurden und wegen ihrer naturgetreuen Nachbildung den ungetheilten Beifall;

der Sachkundigen erhielten, wongch den Freunden der Pomologie zu empfehlen ist, sich wegen Anschaffung solcher Sammlungen an jenen Verein zu wenden. Verschiedene Mittheilungen des Herrn Regierungs-Direktors Herquet in Fulda, unter Änderem uͤber die vorzüglichen Wirkungen des Knochenmehls bei der Angngs— ucht und bei der Erziehung der Kaktus⸗A Arten, so wie geschicht⸗ lieh Notizen uͤber eine noch wenig bekannte von Sarcpta nach Sachsen gekommene vorzuͤgliche Melonen-AUrt, unter Einsendung von Samen derselben zur Vertheilung, und Bemerkungen uͤber den in Mexiko üblichen Anbau der Age Americana im Großen und deren mannigfache Benutzung zur Gewinnung eines erfri⸗ schenden und bei zunehmendem Alter geistigen Getraͤnks aus dem Safte des aufschießenden Bluͤthenstengels, zur Anlegung von Verzaͤunungen, zur Verfertigung von Stricken, Faͤden, Papier und Bekleidungsgegenstaͤnden aus den Blaͤttern und zur Berei⸗ tung von Konfekt aus den Wurzeln derselben. Ferner die in botani⸗ scher Hinsicht nicht uninteressanten Mittheilungen des Koͤnigl Preu⸗ ßischen General⸗Konsuls zu Mexiko, Hun. Geh. Regierungs⸗Rath Koppe, uͤber zen in der Gegend von Jalapa zahlreich vorkommen⸗ den, aber auch in anderen Gegenden von Mexiko und selbst auf Hochebenen angetroffenen Suͤdamerikanischen Wachsbaum Ilzrjen alapensis Humb. Bonp! Kunth.) und die Benutzung seiner Fruͤchte

zur Gewinnung von Wachs, das eben so brauchbare Kerzen lie⸗

Gedruckt bel 2. W. Hayn.

fert, als das Bienenwachs. Ferner kamen in Betracht die Mit⸗ theilungen des Herrn Prediger Benecke zu Schbnerlinde über die in Folge seiner Praͤmien⸗Verheißung ) ihm empfohlenen und nunmehr seinerseits der Beurtheilung und Entscheidung des Ver⸗ eins unterworfenen verschiedenartigen Mittel zur Abwehrung der Wickelraupen oder vielmehr des unbefluͤgelten Weibchens des Nacht⸗ frostschmetterlings (Phalaena Geomatra brumata) von den Obstbaͤu⸗ men, unter denen besonders die Umlegung des Stammes mit einer hoͤchst einfachen trichterfdrmigen Vorrichtung den Vorzug zu verdie⸗ nen scheint, jedoch noch einer naͤheren Eroͤrterung unterworfen bleiben muß. Es gab dies Gelegenheit zur Erwaͤhnung der lobenswerthen Maaßregel des Magistrats in Nordhausen, zur Verminderung der Raupen durch Auss , von Praͤmien fuͤr das Einfangen und Ablie⸗ fern von Schmetterlingen und Puppen à2Pf. für 1 Loth Schmet—⸗ terlinge zu 3909 Stuͤck, und 1 Pfennig fuͤr 00 Stuͤck Puppen, wodurch nach der Mittheilung in Nr. 354 des vorigen Jahr⸗

ganges der Staat s⸗Zeitung zusammen sb Pfund 283 Loth oder 4,750 Stuͤck Schmetterlinge und Puppen zu dem Praͤmien⸗

Betrage von 33 Rthlr. 22 Sgr. abgeliefert und vertilgt worden sind. Herr Hofgaͤrtner Voß zu Sanssouei gab. Mittheilungen über die Bastardirung des Tuͤrkischen Weizens mit Bemerkungen über die vorzuͤglichen Eigenschaften desselben, die dessen Anbgu im Großen, inzbesondere zur Benutzung als Viehfutter, höͤchst empfehlenswerth machen. Herr Professor von Schlechten dal gab der Versammlung Nachricht von den gelungenen Versuchen des Anbaus von Reis in der Riederlaͤndischen Provinz Groͤningen, so wie von einer eigenthuͤmlichen Art Pflanzen-Konservatorien in Schottland, durch Ueberbauung ven Quellen, die eine stets

gleichmaͤßige Temperatur haben; imgleichen von den Beobachtun⸗

gen des ihr. Morren, uͤber das Fortschreiten der Archis- Arten, und von den Bestandtheilen verschiedener Fluͤssigkeiten zur Ver—

tilgung mancherlei Ungeziefers von den Pflanzen, wobei nach dem

Gaärdeners Magazine von London die Benutzung des reinen Schwe⸗

fels zu dergleichen Mischungen als nutzlos getadelr, dagegen die

Anwendung von Schwefel-Caleium empfohlen wird. H —.

Um gefaͤllige Ruͤckgabe der aus der Bibliothek des Garten⸗ bau⸗Vereins entltehenen Buͤcher wird auf Grund des Gesell⸗ schafts⸗Reglenients vom 4. April 1824 ganz ergebenst gebeten.

Berlin, den 12. Jan. 1831. Heynich.

Zimmerstraße Nr. S a.

) S. Haude⸗ und Spenersche Zeitung Nr. 239, 242 und

Königliche Schauspiele. Montag, 17. Jan. Im Opernhause: Zum erstenmale

wiederhole: Agnes Bernauerin, historische Tragoͤdiein 5 Ab— n ? 9

thellungen.

Im Sch auspielhause: Pour la conlinuation des débuts de Mlle. Miller: 4) Simple histoire, vaude ville en 1 acte, par Scribe. 27) La seconde représentatioCn de: Le mariage impossible, vaudeville nouveau en 2 actes.

Dienstag, 18. Jan. Im Opernhause: Die Doppeltver— heiratheten, Lustspiel in 1 Akt, nach Scribe. Hierauf: Die neue Amazone, Feen-Ballet in 3 Abtheilungen, von Ph. Taglioni.

XTeůnigstàdtisches Theater.

Montag, 17. Jan. Herr und Selave, Melodrama in 2 Akten. Hierguf: Philipp, Drama in 1 Akt. Zum Be— schluß, zum ersten male wiederholt: Schneider Fips, oder: Die gefaͤhrliche NMachbarschast, Lustspiel in 1 Akt.

Dienstag, 18. Jan. Das Maͤdchen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionaͤr, Zaubermaͤhrchen in 3 Akten.

Mittwoch, 19. Jan. Zum erstenmale: Der Wald bei

Herrmanstadt, Melodrama in 4 Akten, von Frau von Wei—

ßenthurn.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 11. Januar.

Jiederl. Wirkl. Sehuld 403. Kanz-hBilleis 153. Oest. pro- Metall. Soz. Kuss. Engl. Anl. 83. Russ. Anl. Ilamb. Cert. S353.

ö. Hamburg, 14. Januar. Cesterr. Bank- Actien 1043. Stöf. PDän. 573.

St. Petersburg, J. Januar. ;

Silher⸗ Rane 374 Kop. 6proc. Inse. in Bank- Ass. 106. 107.

5proc. in Sher 83 . 84.

Wien, 11. Januar. 5proa. Metall. 93 1. 4proc. Si. Loose zu 100 FI. 170. Dart. Dblig. 1183. Bauk-Actien 1062.

er, ö—

Redaeteur John. Mitredacteur Cottel.

Russ. Engl. Anl. S6J. Poln.

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Allgem ei ne

Preußische Staats-Zeitung.

e 18.

Amtliche Rachrichten. Kronik des Tages.

Angekommen: Der General-Major und Commandeur der 5ten Landwehr-Brigade, von Rudolphi, von Frank— furt a. d. Oder.

Der Attaché bei der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe, von Gasnowski, als Courier von St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland.

Hdessa, 29. Dez. Am 2sten d. M. lagen im hiesigen

Hospitale 4 Personen an der Cholera krank; am folgenden Tage waren 10 hinzugekommen, eine geheilt worden und 2 gestorben. Außerdem starben in Privathaͤusern 6 Personen mit verdächtigen Symptomen; diese Haͤuser wurden seitdem aus Vorsicht abgesperrt. Bis zum 25sten einschließlich kamen 18 neue Kranke im Hospitale hinzu; 6 genasen und 14 star⸗ ben. Am 27sten waren 9 Kranke uͤbrig und 4 von ihnen in der Besserung. Nach den letzten Berichten aus Cherson und Nikolajeff hoͤrte man dort nichts mehr von neuen Cho⸗ lera⸗Kranken. Aus Kertsch schreibt man unterm 13. Dez., daß man sich dort seit langer Zeit keiner so schoͤnen Witterung erin— nert, als die dermalige ist. Die Luft weht milde, und alle Felder gruͤnen wie im Fruͤhjahr.

Polen.

War sch au, 13. Jan. Die Allgemeine Staats— Zeitung enthaͤlt Folgendes unter den amtlichen Nachrichten: „In der Wojewodschaft Krakau besteht die Sicherheits garde aus 57,406 Mannz hiervon werden abgesondert 10 Batail— lone beweglicher National-⸗Garde gebildet. Verabschiedete Soldaten wurden zu den Kriegs— egimentern 1559, und neu einexerzierte 1967 abgeschickt. Obgleich auf diese Woje⸗ wodschaft nur ein Antheil von gäg Mann Kavallerie kommt, so werden doch freiwillig 2 Kavallerie⸗Regimenter gestellt werden. Aus dem Getreide, welches in die Magazine gelie⸗ fert werden sollte, baͤckt man des leichteren Transports we⸗ gen Zwiebacke. Die Pulverfabrik liefert woͤchentlich 20 Cent⸗ ner. In dieser Wojewodschaft wurden 102 Mann Russen entwaffnet und zu Kriegsgefangenen gemacht.“

Dem selben Blatt« zufolge besitzt das unter dem Be⸗ sehl von Eduard Maykowskl, eines der Hauptraͤdels fuͤhrer am 29. November, stehende Sappeur-Bakaillon 12 Kano— nierboote, auf deren jedem sich ein . . befindet; es sst der Befehl ertheilt worden, diese Schaluppen zum. Fruͤh⸗ jahr in Bereitschaft zu halten, um den Uebergang uͤber die Weich sel zu vertheidigen.

Nach hiesigen Blättern wird die Artillerie⸗Bat⸗ kerie der National⸗Garde, welche sich in der Hauptstadt bil⸗ bet, dunkelblaue Uniform mit schwarzsammetnen Kragen und ho chr then Aufschlagen und dunkelblaue Kopfbedeckung von E selben Art, wie die der Ehrengarde, tragen. Die Offizier⸗ Wahlen dieser Garde haben begonnen; zum Capitain ijt der chemalige Artillerie Offizier Riemyski einstimmig ernannt

worden.

det. Herr Franz Dmochowski hat eine Rede, welche er vor

9. BVersammlung von National-Gardisten im Sitzungs— eee. der Universitaͤt vorlesen wollte, wovon er jedoch urch eingetretene Hindernisse abgehalten wurde, durch den

Berlin, Dienstag den 16ten Januar

1831.

Druck bekannt gemacht. Der Verfasser stellt darin, wie die Staats-Zeitung meldet, den Zweck der National⸗Garde, die Vortheile dieser Institution dar und fuͤgt als Belag Bei⸗ spiele aus der Geschichte der aͤlteren und neuern Franzoͤsischen Revolution hinzu. Auch macht er den Vorschlag, ein Bur— ger⸗Comité einzusetzen, welches sich mit der vollstaͤndigen Or⸗ ganisirung dieser Garde beschaͤftigen soll, und stellt Punkte auf, welche die Organisation derseiben, mit der man sich nun an 6 Wochen lang fruchtlos abmuͤhe, sehr beschleunigen rde.

In eben dleser Zeitung liest man folgenden Artikel: „Im gestrigen Polnischen Kurier wundert sich ein gewisser Herr A. G., bis jetzt noch viele alte Befehlshaber nicht an

der Spitze der Truppen zu sehen; er nennt ihre Namen und

unter diesen auch Viele, die schon laͤngst in der Erde ruhen. Verstorbenen ist es schwer, sich an die Spitze zu stellen; aber was soll man zu den jungen Leuten sagen, welche Jene aus den Graͤbern eltiren und sellbst nicht dem allgemeinen Aufge⸗ bot folgen, nicht ins Heer eintreten, sondern sieber das Stein⸗ pflaster treten und in Kaffeehaͤusern und Zeitungen dekla—⸗ miren ?“

Rach Berichten aus Lublin sind aus den Gefaͤngnissen der Festung Zamosc nahe an 500 Individuen in Freiheit ge⸗ setzt worden.

Aus Wilanow wird gemeldet, daß Graf Potocki daselbst

eine Schwadron von 50 Kavalleristen bilde, welche binnen

einigen Tagen nach Lenezyea ausruͤcken sollen, um sich dem dortigen Regiment anzuschließen.

Die Israeliten der Hauptstadt wollen eine Kollekte sam⸗ meln, um ihrem im Jahre 1809 bei Kock gefallenen Glau⸗ , , Oberst-Lieutenant Berk, ein Denkmal zu er⸗ richten.

In Plock wird naͤchstens ein neues periodisches Blatt, unter dem Titel: „Plocker Courier“, erscheinen.

Frankrecch.

Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 8. Jan. An der Tagesordnung war die Fortsetzung der Berathungen uͤber den Gesetz⸗ Entwurf wegen der Geschwornen⸗Gerichte, und namentlich uͤber den 1ten Artikel, wonach die Assisen kuͤnftig statt von 5, nur von 3 Mitgliedern des Königl. Ge⸗ richts hofes gehalten werden sollen. Herr Ph. Du pin be⸗ leuchtete die Zusammensetzung der Geschwornen-⸗Gerichte seit den letzten 0 Jahren. „Die konstituirende Ver sammlung,“ bemerkte er, „war die erste, die in Kriminal⸗Prozessen das Urtheil über die Thatsache von dem Rechts Urtheile schied. Die Verfassung vom Jahre 1791 verfuͤgte, daß das Faktum durch die Geschwornen festgestellt werden, und daß die AÄnwen⸗ dung des Gesetzes durch die Richter erfolgen solle. Die Zahl dieser Letzteren hat oftmals gewechselt. Anfangs auf 5 bestimmt, wurde sie durch das Gesetz vom Jahre VIII. auf 3 herabge⸗ setzt; so blieb sie 8 Jahre lang; im Jahre 1808 bestimmte wieder die Kriminal ⸗Gerichtsordnung, daß die Assisenhöͤfe, statt aus 3, aus 5. Richtern bestehen sollten. Man wurde indessen gewaltig irren, wenn man glauben wollte, daß dies geschehen sey, um dem Angeschuldigten eine großere Buͤchschaft zu verschaffen; dies war keines weges der Fall; allerdings hatte man erklaͤrt, daß die Majoritaͤt von 7 gegen 5 Stimmen nicht gewichtig genug sey, um eine Verurtheilung nach sich zu ziehen. Die olge dieser Ansicht haͤtte aber die Freisprechung des Angeschuldig— ten seyn sollen, da alle Zweifel zu dessen Gunsten gelöst wer— den muͤssen. Statt dessen aber zog das Gesetz die Richter bei der Berathung hinzu, und erst dann, wenn diese mit der Minorität der Juty eine Majoritaͤt für die Freisprechung bildeten, fand diese letztere statt. Es giebt nichts Verfaͤngli⸗ cheres, als eine solche Bestimmung. enn z. B. ein Ange— klagter von den Geschwornen mit 7 gegen 5 Stimmen für

schuldig erklart wurde und von den 5 Richtern 3 sich der