1831 / 18 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 18 Jan 1831 18:00:01 GMT) scan diff

oheit in der den Goͤttingensch ewohnte liebevolle ereitwilligkeit zur es Koͤnigs Maͤjestaͤt unte einer illegitim der Ehrerbietung abgefaß ventuelle Geneigtheit bezeugt,

Weise g

ch auf die Annahme un

Ihre voͤllige Petition an d daß solche nicht von gehe und in geztemen und nicht minder ihre e tingen sich zu b Verfahrens aner Einrichtungen aufgeho eine Theil der Depu Eingabe dessenungegch tungen antrug und si setzung gegen die Truppen Sr. auszusprechen, so mußte dies z Anlaß geben. Se. K außerordentliche Sitzung des hohen Wichtigkeit der Sache, heimen Raths Kollegiums einstimmig da ; Stadt Goͤttingen eigenmaͤchtig getroff nes Gemeinde⸗Raths und einer Buͤrgergar migt und der Stadt die Befugniß, die Aufn

zugestanden werden ko Koͤnigreiche auf das Rechte w

egeben, wenn zuvor die Stadt annt und die ungesetzmaͤßi ben haben wuͤrde. ten in seiner nach ; tet auf die Beibehaltung dieser Einr den Entschluß der s Königs bestimmt u sehr ernstlichen Erwägungen heit fanden sich veranlaßt, eine Ministeriums und, bei der des gesammten Ge⸗ uberufen. Beibehaltung enen Einrichtungen ei⸗ de unmdoͤglich geneh— ahme Koöͤnigl. Trup= nue, wenn nicht die ste gefaͤhrdet werden uͤrde auch jede andere z verlangen koͤnnen, und dure ie Stadt Goͤttingen, wuͤrde ervorgerufen seyn; es würden die es wuͤrde das Eigenthum des eisgegeben worden seyn, denn uerkennende Weise das so moͤchte doch schwer⸗ n solches mit gleichem Kdnigl. Hoheit mußten heilen und wiederholten daher den Bereitwil⸗ chdem selben .Maje tat wollen. Hoͤchstdiesel⸗ solches nicht eher t der Stadt Goͤttingen zuvor dadurch be⸗ chtiger und Rath wieder guf⸗ 8 Koͤnigs Maj. Autoöritaͤt ihrer gufgehoben werde, und n Sr. Koͤnigl. Hoheit werfe und zur Ord⸗ Erwaͤgung, was e der Dinge in auszubreiten zunaͤchst der Wege, durch eine eichen. Aber abge⸗ der Geist der Aufregung und Anarchie orden seyn wurde, so erklaͤrte auch fuͤr durchaus unthunlich, ohne das t den groͤßten Beschwer⸗

ch nicht entsah, de Majestaͤt de

oͤnigl. Hohe Königl. zugleich

zusammenz daß die

pen abzulehnen, nicht Ruhe im ganzen sollte. Denn mit demselben Stadt im Königreiche ein Gleiche eine schwache. Nachgiebigkeit geg eine völlige Anarchie im Lande h Bande der Ordnung aufgeloͤst, Einzelnen den gr wenn auch bisher au Eigenthum in Gbttin lich in allen andern Erfolge bewirkt werden können. diese Ansicht auch ihres Or Deputirten in einer schriftli keit, eine von der Bürgerschaft zu G ende angemessene Petition an rdern, auch nach Goͤttingen kommen zu öffneten deuselben jedoch zu Burger schaf Verfahrens anerkannt und daß sie a) den von ih eise eingesetzten Gemeinde schraͤnkt den von de würfe; b) daß d arde spfort wieder ufnahme der vo ch unterwe ferner in

oͤßten Gefahren pr f eine ruͤhmlichst an n geschuͤtzt worden i rten und Gegende

hres Orts t wie chen Resolution ihre volle oͤttingen Ho u uͤberreich Se. Konig x ? gleich, d thunlich, als wenn die die Unrechtmaͤßigkeit thaͤtigt haben muͤsse, ordnungswidriger W eloͤst ünd sich ganz uneinge esetzten Behörden unter brigkeit gebildete Burger däß die Stadt durch ; zu bestimmenden Anzahl Truppen si nung zuruͤckkehre. zu thun seyn werde, Göttingen, welcher au droht, ein Ende zu machen. Wunsch, dies auf dem moͤglichst Cernirung der Stadt mit hen davon, daß dadurch n der Stadt nur gesteigert w die Milltair-Behdrde solches : Milstair in der gegenwärtigen Jahreszeit d ankheiten ane n,. und zugleich uͤcken.

r eigen maͤ

Sodann aber kam um dem anarchischen Zustand ch auf die Umgegend sich Auch hierbei mildesten Truppen, zu err

lichkeiten und egend auf das haͤrteste zu bedr chnelle Entscheidung war eg. Se. Königliche Deputirten der Stadt zu eroͤffnen, werfung durch Erfuͤllung Punkte gegen den tingen zu erklaͤren sey, nach einer der Stadt ben Truppen Sr. Majestaͤt des Königs den mit Gewglt der Waffen zu v haben diesen Befehl nur mit bl nen ein schwerer Entschluß,

Hoͤchstihre Dur zuͤglicher Liebe Anstalten ausge ihren Sitz hat, deren g nicht auf Eurspg sich beschr fremden Welttheilen nach G heit fast 4gluͤckliche Jahre Ihr ewohnern ste so vielfache Bewei lichkeit erhalten haben, gegen eine Zwang eintreten lassen zu muͤssen. die Aufrechterhaltun

ganzen Koͤnigreiche die Höͤchstihnen von des König als General⸗ Gouverneur übertragen wor Verpflichtung die ; n entstandenen gefaͤhrlichen Aufruhrs ge⸗ konnte Se. uͤbenben Ent⸗

rasche und einzig uͤbrig bleibende Aus⸗ entschlossen sich also, den daß die Stadt ihre Unter⸗ zi vorhin su 2 b. * bemerkten ndeur des Sbfervations-Corps bei Göt⸗ derselbe befehligt den kurzen Frist, Eingang in die Stadt

Se. Köoͤnigl. Hoheit war Ih⸗

daher der

der drei Commanden . haben werde, widrigenfalls zuvor noch zu setzen erschaffen. tendem Herzen ertheilt. Es eine Stadt, wie Gottingen, en von jeher mit vor⸗ ogezeichnetsten Universitaͤt

chlauchtigsten Ahnhere epflegt, welche sie mit den au attet hatten, in deren laͤnzender Ruf

Mitte eine nicht auf Deutschland, nkt, sondern auch die Gelehrten aus bttingen zieht, und in der Se, Ko hres Lebens zugebracht, von e der Liebe ünd Anhaͤng⸗ he Stadt militairischen Nur die Ueberzeugung, daß Ordnung und Sicherheit im erste und höͤchste Verpflichtung sey, welche 8 Majestaͤt in Ihrer Ei . ie Er⸗ Unterdruͤckung

. K . H 5 K H . ö k . H 4 . . ö ö 9 1 ö 4 ö . ö 1 . . . 3 . 1 11 6 1 ö 6 4 K ö 4 . H 6 . 5 k 51 K. ö 57 9 1 . 4 14 1 H ̃4 I Q k k J 1 1 1 . ö 4 . 1 . * H * . H H V —ů 11 3 4 k K ö . 4 ö 1 . ö 1 5 . ö 3 H . 4 ;! 1 ö H 597 3 414 1 eÿ 1 n 1 876 . 1. . H 1 ö H i H 1 ö. 1. . ö H . H 3 . . H k K ö 6 3 . . . 9 * ö

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der Ruhe,

äͤllung dieser schleunige 3 in Göttingen bieterisch erfordere, nur diese lebendige Ueberzeugung Königl. Hoheit zu der Sie selb ; ng bestimmen, nach no ie gesetzliche Ordnung in der Gewalt wiederherzustellen. Se.

auf das tiesste betr mals vergeblich versuchter Gute, Stadt Göttingen mit militairischer Kbnigl. Hoheit haben daher

chliesßun

150 en Deputirten ertheilten Audienz egen dieselben geaͤußert, d Befoͤrderung einer r der Voraussetzung erklaͤrt, konstituirten Behdrde aus⸗ t seyn werde, nach Goͤt⸗ das Unrecht ihres Weise getroffenen Wenn nun aber der der Audienz gemachten

sofort an die Buͤrger der Stadt Göttingen die sub Nr. 1, an bie Studirenden die sub Nr. 2 nachfolgenden Proelamationen erlassen. ) Wenn nun mit Sicherheit erwartet werden darf. daß die Letztern, welche schon durch die Verordnung vom 11ten d. M. wegen Schließung der Universitaͤt aufgefordert sind, Göttingen zu verlassen, diesem Rufe nunmehr eil gt gefolgt und die vaͤter⸗ lichen Worte des hochverehrtesten Herrn G ul e e nm, ne. uͤberhort haben, sondern in den Se hooß ihrer um sie aͤngstlich bekuͤm⸗ merten Familien zuruͤckgeeilt seyn werden, so darf nicht minder gehofft, ja es kann kaum bezweifelt werden, daß die Burger der Stadt Goͤttin⸗ gen zu der Erkenntniß gelangen werden, wie sie durch eine offen bar widerrechtliche hartnaͤckig⸗Renitenz ihr Eigenthum, ihren ganzen jetzigen und kuͤnftigen Wohlstand muthwillig der hoͤchsten Gefahr ausfetzen! Ist es denn ein ungerechtes oder auch nur unbilliges Verlangen, wenn die Regierung Ruͤcklehr zur gesetzmaͤß igen Ordnung von ihnen fordert? Ist es denn niht ihre Schuld, wenn durch ihre unrechtmaͤßige Weigerung vielleicht großes un⸗ ersetzliches Ungluͤck uͤber ihre Stadt herbeigefuͤhrt wird? Und sollte es denn in einer Stadt, wie Göttingen, an verstaͤndigen Buͤrgern fehlen, die dies einsehen und die zugleich in sich die Kraft und Energie fuͤhlen, um nicht laͤnger durch die Mitglie⸗ der des fogengnuten Gemeinde-Raths, welche großentheils aus Personen vestehen, die nicht zur Buͤrgerschaft gehdren, die kein Eigenthum in, der Stadt besitzen, die keine Liebe zur Stadt und Universitaͤt und ju deren Besten in ihrem Herzen tragen, sondern die nur ihre eigenen selbst fuͤchtigen Zwecke Tersolgen, Um nicht von diefen Mannern sich laͤnger behereschen und Stadt und Universitaͤt dem Verderben entgegenfuͤhren zu laffen, die vielmehr gegenwartig auch ibres Orts, wo es ihre . Zukunft, wo es das Leben ihrer Frauen und Kinder gilt, hre Stimme mächtig und nachdrucksvoll erheben und ausspre⸗ chen werben: „Bis hierher und nicht weiter, Wir wollen Ord⸗ nung, wir wollen Ruhe. Wir sind stets treue Bürger, gewesen, wir wollen es auch ferner feyn, wir sind von unsern Koͤnigen stets gnaͤdig behandelt worden, wir verdanken ihnen unsere Universitaͤt, un seren Wohlstand. Wir wollen uns nicht selbst zu Bettlern machen. Wir wollen Ordnung. Wir wol⸗ len dem Rufe des edlen Herzogs folgen. r meint es gut mit uns. Was wir zu bitten haben wollen wir bitten, nicht mit bewaffneter Hand, sondern wie getreue Un⸗ terthauen, in Frieden und mit Bescheidenhelt und in gesetzmaͤßi= ger Ordnung. Unser König ist gnaͤdig und weise, ihm duͤrfen wir Vertrauen. Wir wollen den Frieden in unserem Vaterlande nicht stoͤren.““ Ja, wie die braven und treuen Buͤrger von Hannover felbst sprechen wurden, wenn niedrig denkende Men⸗ schen es wagen wollten, ein aͤhnliches Spiel hier in unserer Stadt anzufangen, als solches von einigen selbstsuͤchtigen und ehrgeizi⸗ gen Volksberfuͤhrern und Schwindelkoͤpfen in Osterode und in Göttingen geschehen ist, wie auch die rechtlichen Buͤrger in allen zaberen Städten des Königreichs sicher sprechen wurden, wenn ähnliche Verhaͤltnisse bet ihnen eintreten sollten; so wird es auch in Göttingen an verstaͤndigen, rechtlichen und kraͤftigen Bür⸗ gern nicht fehlen, die in diesem Augenblicke so denken, syre⸗ chen und'han deln werden. Sie werden zum Gehorsam zuruͤck kehren, die Truppen ihres Koͤnigs werden friedlich und freund⸗ lich von ihnen aufgenommen werden, und Buͤrgerblut wird nicht fließen, und das gebe Gott.“

In genanntem Blatte liest man ferner Nach⸗ stehendes: „Die Unrxuhestifter in Goͤttingen haben sich bemuͤht, auch in der Umgebung von Goöͤttingen Unruhen zu erregen, doch wird es ihnen nicht gelingen, denn der Herr General⸗Gouverneut Herzog von Cambridge hat durch Erlas⸗ sung folgender Proelamation auch zu ihnen gesprochen;

Adolphus Frederick, Koͤniglicher Prinz von Großbritanien, Herzog von Cambridge, Herzog zu Braunschweig und Luͤneburg, General? Gouverneur des Königreichs Hannober. BVewohner der Fuͤrstenthuͤmer Goͤttingen, , ,, und des Eichsfeldes! Bie deklagenswerthen Ereignisse, welche in der Stadt Göttingen stattgefunden haben, sind Euch bekannt. Ihr habt Mir von jeher Vertrauen bewiesen, laßt Mich Eure Llebe und Treue dadurch vergelten, daß Ich Euch auf die Gefahren gufmerksam mache, welche Eüer Gluck und Eure Wohlfahrt, die Mir so theuer sind, nur zu fehr bedrohen. Diejenigen, welche die esetzliche Ordnung in Göttingen umgestuͤrzt haben, suchen dur erbreitung scham⸗ loser Schmaͤhschriften das Verfahren der Regierung verdaͤchtig zu machen, und den Saamen der Zwietracht ünter Euch auszu⸗ ßreuen, damit Ihr geneigt werdet, ihnen zu helfen, wozu sie Euch durch Proclamattonen aufreizen. Wenn Ich Euch aus eigener besserer Wissen schaft versichere, daß jene Schmaͤhschriften nichts wie die lügenhaftesten Behauptungen und die schamlosesten Verdrehungen von Thatsachen sind, so werdet Ihr Mir glau⸗

ben, und jene schaͤndlichen Versuche mit Verachtung zuruͤckweisen.

Hat denn die Stadt Göttingen sich zu beschweren, daß ruhm⸗ würdige Fuͤrsten ihren Stolz darin gesetzt, dieselbe zum Sitz der Wiffenschaften zu machen, um sie zu einem Flor zu erheben, den sie ohne jene Fuͤrsorge der Regierung nie haͤtte erlangen köͤn⸗ nen? Haͤtte sie aber gern ete Beschwerden bei ihrem Köͤ⸗ nige auch anzubringen: ist denn das Ohr des Königs solchen Beschwerden verschlossen, und. ist es recht, mit Aufruhr und Wi⸗ dersetzlichkeit anzufangen? Koͤnnt Ihr es billigen, wenn verbre⸗

) S. die zweite Beilage zum heutigen Batte der Staat s⸗ Zeitung. ö ; ;

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cherische Haͤnde drohen, das Feuer in die Gebaͤude und Anstalten zu werfen, womit die Freigebigkeit der Koͤnige jene Stadt aus⸗ stattete, und mit deren Vernichtung die Stadt und deren ganze ümgegend zu Boden geschlagen wirs? Und dazu solltet Ihr die Haͤnde bieten! Nimmermehr kann Ich dieses glauben. Laßt Euch auch durch etwanige Drohungen nicht schrecken, welche diejenigen, die Euren Beistand wunschen, sich gegen Euch erlauben moͤchten, sondern unterstuͤtzt die Bemuͤhungen der Regierung, welche die Erhal⸗ tung Eures Gluͤcks und Eures Wohlstandes lebhaft wuͤnscht und uͤber⸗ sehct nicht, daß denen, die Euch nur zu ihren Zwecken gebrau⸗ chen wollen, es gleichgültig ist, ob Euer Gluͤck, Euer Frieden, Euer Wohlstand zu Truͤmmern gehet. Einwohner der Fuͤrsten⸗ thuͤmer Göttingen und Grubenhagen und des Eichsfeldes! Ver⸗ trauet Mir, wie Ich Euch vertrgüe. Gebt den Einfluͤsterungen Boͤswilltger kein Gehör, und bleibt fest auf dem Wege der Ord— nung, der Wahrheit und des Rechts! Nur auf diesem Wege ist das Gluͤck der Vblker und jedes Einzelnen zu suchen und zu fin— den, nur so eine allmaͤlige Erleichterung Eurer Lasten zu errin⸗ gen; der Weg der Unordnung, des Truges und der Gewalt fuͤh⸗ ren aber immer, sey es fruͤh oder spaͤt, zum gewissen Verderben. Gott erhalte den Koͤnig und unser geliebtes Vaterland! Hannover, den 13. Januar 1851. Adolphus Frederick.

Schwerin, 13. Jan. Die am 25. Nov. v. J. von hier nach Wismar abgegangenen Großherzogl. Kommissarien, Landdrost Kammerherr v. Plessen und Kanzleirath Muͤller, sind gestern von dort hier wieder eingetroffen. Heute Nach— mittag ruͤckten aus Wismar die Eskadron Chevauxlegers und die 2Ate Compagnie des hier garnisonirenden leichten Infan⸗ terie⸗ Bataillons wieder hier ein. Die fruͤher gleichfalls dort— hin beorderten 2 Kanonen sind schon mit der ersten Com— pagnie des leichten Infanterie⸗Regiments am 27. Dez. v. J. wieder zuruͤckgekommen.

Karlsruhe, 12. Jan. Se. K. Hoh. der Großherzog haben unterm 1sten d., dem Wirklichen Geheimen Rath und Oberkammerherrn, Freiherrn von Edelsheim, das Großkreuz des Zaͤhringer Loͤwen-Ordens verliehen.

Inland.

Berlin, 17. Jan. Die Franzoͤsischen Zeitungsschreiber und gleich ih nen manche Redner sogar in der Kammer der Deputirten lassen es sich fortwährend angelegen seyn, den kriegerischen Eifer ihrer Landsleute au szurufen und Frankreich als zur groͤßten Entwickelung seiner Militairkraͤfte gensthigt vorzustellen, Alles um der angeblich ungeheuren Ruͤstungen willen, welche von Seiten anderer Maͤchte stattfänden und Frankreich mit feindlichem Angriffe bedrohten. Die Wichtig— keit der Sache erfordert es, jene Aeußerungen einmal den Thatsachen ruhig gegenuͤberzustellen und ihren Grund und Werth an diesen mit Besonnenheit zu pruͤfen.

Unter den Maͤchten, welche hier gemeint seyn konnen, mußte, seiner Lage nach, zuvoͤrderst Preußen in solcher Be— ziehung hervortreten. Wo sind aber die Ruͤstungen, welche von dieser Seite einen feindlichen Anschein gegen Frankreich darboͤten? Es ist Thatsache, und diese jederzeit durch Augen— schein und Forschung zu erweisen, daß seit der neuen Gestal— tung Frankreichs bei uns erst dann einige militairi— sche Anstalten und Bewegungen stattgefunden haben, als in Folge benachbarter Beispiele und Aufreizungen auch auf Preußischem Boden sich Unruhen und Gaͤhrun— gen zeigten, welche zwar nur einen Augenblick in der untersten Volksklasse dauerten, und namentlich in Achen durch die eigene Kraft der gutgesinnten Buͤrger sofort wie— der gedaͤmpft wurden, aber gleichwohl bei der allgemeinen Lage der Dinge, und um fernerhin die gesetzliche Ordnung und Wohlfahrt des Landes auch nicht voruͤbergehender Stoͤ— rung bloßzustellen, die schuͤtzende Vorkehr der Regierung in gerechten Anspruch nehmen mußten und eine staͤrkere Mili— tairmacht in den nur schwach besetzten Rhein-Laͤndern unaus— welchlich noͤthig machten. Hierzu erschien aber die Heran— ziehung eines einzigen nur aus Linientruppen bestehenden Armee Corps, ohne Landwehr also nur vier Infanterie und eben soviel Kavallerié⸗Regimenter, schon voͤllig hinreichend, welches aus den mittleren Provinzen des Staates als das naͤchste nach den westlichen vorruͤckte, jedoch auf dem Frie— densfuß und ohne alle solche Zuruͤstungen, welche nur ent— sernterweise auf ein eigentliches Kriegsabsehen deuten koͤnn— 29 Diese, sowohl an und fuͤr sich, als auch besonders in 2 der Zeitumstaͤnde, nur unbetraͤchtliche Verstaͤrkung, . durchaus keinen offensiven Charakter haben konnte, blieb (e. em, mit Ausnahme des alljährigen Rekruten-Ersatzes . 2 zu entlassenden Kriegs-Reserve, die einzige, 2 e nach jener Richtung gesendet worden, und wenn urch eingetretene Umstaͤnde anderweitig im Preußischen

Staate militairische Vorkehrungen erfordert wurden . schahen diese ohne allen Bezug * ö. Rheinlande. 6. 9 ist unbestreitbare Thatsache, und wir durfen jede widerspre⸗ i, n ,, gettost herausfordern, die unsre durch ifüͤhrung entagegengesetzte isse in i nen m zu J, . . ö ec en so menig, wie in Preußen, ist in der Gesammtheit des Deutschen Bundes eine Kriegs-Ruͤstung * . den, welche mit Frankreich in Beziehung zu bringen waͤre. Denn die von der Bundes Versammlung verfuͤgte Aufstellung einzelner kleiner Truppen, Corps im Innern, welche durch oͤrtliche Unruhen, uns lediglich gegen diese, auf kurze Zelt veranlaßt wurde, konnte auch der dunkelste Argwohn nicht ö gegen das Ausland abgesehene Maaßregel deuten Wir duͤrfen hier kaum noch der von Seiten Rußlands geschehenen militairischen Anordnungen erwähnen; sie betrafen zunaͤchst nur Bewegungen und Zusammenziehungen von Trup— pen im Innern dieses großen Reiches, geschieden von jeder unmittelbaren Einwirkung auf denjenigen Schau⸗ platz, wo fuͤr Frankreich ein Krieg denkbar waͤre. Dlese Anordnungen sind durch spaͤtere Ereignisse nur zu sehr gerechtfertigt worden, und diese selbst bieten n fuͤr sie einen Gegenstand dar, welcher die Aufsuchung eines

andern überflüssig macht. Schon die weitentlegene Ferne der Russischen Graäͤnzen, deren Ueberschreitung auf keine Weise be. e,, , mußte den angeordneten Maaß—

geln jeden drohenden Anscheir F ; ig be⸗ , h schein gegen Frankreich voͤllig be—

„Vergleichen wir hingegen mit Allem, was von diesen Seiten geschehen ist, und besonders von Seiten Preußens, dem in diesem Betracht immer die entschiedenste Betheiligung beizumessen eyn muß, vergleichen wir hlermit die seit den letzten vier Monaten von Seiten Frankreichs getroffenen An— stalten, welche auchentisch kund geworden sind, die bezeich nete Errichtung von Keiegslagern an der Gränze, die Aushebung von 228,000 Rekruten, naͤmlich 40, 000 Mann durch die Or—⸗ donnanz vom 18. September v. J., 108,009 Mann durch die Ordonnanz vom 25. September und 80, 690 Mann durch die vom 11. Dezember, die beschleunigte Organisirung ei⸗ nes ungeheuren Heers von National⸗Garden, die Bewilligung außerordentlicher Summen fuͤr die Vermehrung und In— standsetzung der Militairmacht, ja selbst neben den Be— festigungs⸗ Arbeiten an der Gränze auch die fuͤr die

auptstadt in Ausfuͤhrung gebrachten, so duͤrfen wir wohl jeden- unbefangenen Beobachter fragen, ob, wenn ir— gend aus den Maaßregeln und Anstalten eine kriegerische Absicht gedeutet werden muͤßte, diese Absicht dem ganzen Zustande der Dinge gemaͤß eher bei uns, oder nicht vielmehr in Frankreich vorauszusetzen waͤre? Gewiß, wenn einmal Bedrohung und Herausforderung beiderseits in der jetzigen Tagesstellung sich gegen einander abwägen soll, so wird auf un srer Seite kaum ein Anschein davon zu finden seyn, auf Seiten der Franzosen aber thatsaͤchliche Wirklichkeit, beson— ders wenn man neben den Maaßregeln der Regierung die heftigen und anstoͤßigen Ausbruͤche der Schriftsteller und Volksredner in Anschlag bringt, deren Manche sich nicht scheuen, ganz offen von zu machenden Eroberungen zu spre— chen, und in diesem Sinne schon die Laͤnder zu bezeichnen wagen, welche ohne den Schatten eines Rechtsanspruchs, und mit Verletzung des Friedens und der Vertraͤge, den Staaten entrissen werden sollen, welchen sie angehoͤren!

Doch wir sind weit entfernt, die Leidenschaft und Thor— heit einer solchen Stimmung und Wortfuͤhrung dem Sinne der Franzoͤsischen Regierung im geringsten zur Last legen zu wollen, sondern koͤnnen nur die Ungeduͤhr bedauern, welche die richtigen Zwecke und wohlmeinenden Absichten dieser Re⸗ gierung gewiß nicht zu foͤrdern geeignet ist und nur dahin wirkt, Mißtrauen und Aufreizung in den Gemuͤthern zu er— zeugen, wahrend in der Lage der Sachen selbst, wie in den Gesinnungen der Leitenden, auch nicht der geringste Grund dafur vorhanden ist.

Die Koͤlnische Zeitung enthaͤlt Folgendes: „Se. Koͤnigliche Hoheit des Prinzen Wilhelm von 2 haden mich zu beauftragen geruht, den Bewohnern der Rheinpro⸗ vinzen, in deren Mitte Hoͤchstdero eben beendigte Reise Hoͤchstdieselben gefuͤhrt hat, Ihren herzlichsten Dank oͤffent— lich bekannt zu machen fur die vielen Bewelse des Ver— trauens und der Liebe, welche Hoͤchst Sie von ihnen bei die⸗ ser Gelegenheit empfangen, und die Sr. Königlichen Hoheit um so theurer seyen und seyn muͤßten, als Hoͤchstdieselben darin die wahrhaft herzliche unerschuͤtterliche Treue an den besten der Koͤnige erkannten.