1831 / 18 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 18 Jan 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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Es ist mir eine huͤchst angenehme Pflichterfuͤllung, die⸗ sem Auftrage Sr. Koͤnigl. Hoheit hierdurch nachzukommen. Koblenz, den 7. Januar 1831. Der Staatsminister und Ober⸗Praͤsident der Rheinprovinzen, (gez) von Ingersleben.“

Aus Bonn vom Sten d. M. wird (in der Koͤdni— schen Zeitung) gemeldet: „Am 2ten d. M. ging eine Deputation der hiesigen Universitaͤt, bestehend aus drei Mit— gliedern des Senats, dem zeitigen Prorektor, Professor von Droste, dem Geheimen Hofrath, Prosessor Harleß, und dem Professor Welcker, nach Koͤln, um Se. Koͤnigl. Hoheit den Prinzen Wilhelm, General-Gouverneur, Namens der Uni— versitàͤt zu bewillkommnen und Demselben ein Schreiben des Senates zu uͤberreichen, worin dieser im Namen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universitaͤt die Gesinnungen der innigsten Dankbarkeit gegen ihren erhabenen Stifter,

der unerschuͤtterlichen Anhaͤnglichkeit an Seine Allerhoͤchste

Person und das ganze Koͤnigliche Haus, so wie der herzlich— sten Freude uͤber die Ankunft Sr. Koͤnigl. Hoheit, als Stell— vertreters Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, aussprach und die Uni—

versitaͤt dem Wohlwollen Sr. Koͤnigl. Hoheit angelegentlichst

empfahl. Die Deputirten wurden an demselben Tage des Nachmittags gegen 3 Uhr mit ungemeiner Huld empfangen und wiederholten und bekraͤftigten muͤndlich den Inhalt jenes Schreibens, worauf Se. Koͤnigl. Hoheit sich sehr huldreich uͤber die Universitaͤt aͤußerten und die Versicherung gaben, daß es Ihre, so wie Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, angelegent— liche Sorge seyn wuͤrde, diese großartige Anstalt zu erhalten und zu befördern. Die Deputsrten hatten hierauf die Ehre, auch Ihrer Koͤnigl. Hoh. der Gemahlin des Prinzen vorge— stellt und zur fuͤrstlichen Tafel gezogen zu werden. Schon am 6. Jan. erließen Se. Koͤnigl. Hoh. ein Antwortschreiben an den Senat der Universitaͤt, welches in den gnaͤdigsten Ausdruͤcken die bisherige Wirksamkeit der Letzteren anerkennt

und fuͤr die Zukunft nur frohe Aussichten eroͤffnen kann.

Moͤchten Se. Koͤnigl. Hoh. die Universitaͤtestadt Bonn recht bald mit einem Besuche beehren, um sich an Ort und Stelle zu uͤberzeugen, welcher gute Geist die Lehrer sowohl als die Studirenden beseelt, und wie vollkommen die Stadt anerkennt, was sie durch die Stiftung einer Hochschule, die an Großartigkeit der Anlage vielleicht von keiner andern in Deutschland uͤbertroffen wird, vor der duͤrren Zeit der Fran— . Herrschaft gewonnen habe! Hoffnung zu einem Be— uche haben Se. Koͤnigl. Hoh. bereits gegeben.“

Das genannte Blatt enthaͤlt auch Nachstehendes: „Da auf unserer Universität der Wunsch allgemein ist, die dankbare Verehrung derselben gegen den auch um sie so hoch verdlenten Geheimen Staatsrath Niebuhr, welchen ein uner— warteter Tod am 2. Jan. der Wissenschaft entrissen hat, durch die Stiftung eines bleibenden Denkmales auszudruͤcken, so hat der akademische Senat beschlossen, eine Subscription zu veranstalten, um von dem Ertrage derselben eine Mar— morbuͤste des Verewigten von einer Meisterhand anfertigen und in dem Lokale der Universitaͤts-Bibliothek an einem wuͤr— digen Platze aufstellen zu lassen. Damit aber dieses Unter— nehmen als reiner Ausdruck der Gesinnung der Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms-Universitaͤt gelten koͤnne, so beabsichtigt der Senat, nur diejenigen zu Subseriptionen aufzufordern, welche entweder gegenwaͤrtig Buͤrger dieser Universitaäͤt sind, oder es einst waren.

Indem der Senat dieses Vorhaben auf dem Wege der offentlichen Bekanntmachung zur Kenntniß derjenigen Maͤn— ner bringt, welche in fruͤheren Jahren unserer Universitaͤt angehoͤrten, und insbesondere derer, welche hier die Vortraͤge des Unvergeßlichen benutzen zu koͤnnen das Gluͤck hatten, la—

det er dieselben ein, das Unternehmen durch ihre Mitwirkung

zu unterstuͤtzen, zu dem Ende zu Subscriptlonen zusammenzu— treten, die gesammelten Beitraͤge aber mit den Namen der

Geber unter der Adresse der Universitaͤt hierher zu senden.

Von dem Erfolge des Unternehmens wird zu seiner Zeit auf eben diesem Wege genuͤgende Auskunft gegeben werden.

Die verehrlichen Deutschen Zeitungs-Redactionen erse— chen wir ergebenst, ihre Achtung gegen ein hervorragendes

Deutsches Verdienst dadurch zu bethaͤtigen, daß sie dieser An,

kuͤndigung durch Aufnahme in ihre Blaͤtter eine weitere Ver— breitung geben. Bonn, 11. Januar 1831. Rektor und Senat der Rheinischen Friedrich-Wil—

helms⸗Universitaͤt. Gie seler, zeit. Rektor.“

In der Nacht vom 1iten auf den 12ten d. hat die Rheinbruͤcke zu Köln wegen Treibeises wieder abgefahren wer— 59 muͤssen. Die Rheinhoͤhe war am letztgedachten Tage

Fuß.

Auch zu Königsberg ist, wie in der dasigen Zeitung ausfuͤhrlich gemeldet wird —, das Nordlicht am TJten d. von 6 bis 11 Abends sichtbar gewesen.

Königliche Schau spiele.

Dienstag, 18. Jan. Im Opernhause: Die Doppeltver— heiratheten, Lustspiel in 1 Akt, nach Scribe. Hierauf: Die neue Amazone, Feen-Ballet in 3 Abtheilungen, von Ph. Taglioni. K

Mittwoch, 19. Jan. Im Opernhause: Auf vieles Be— gehren: Fidelio, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von L. van Beethoven. (Mad. Schroͤder⸗Devrient: Fidelio, als Gastrolle. )

Im Schauspielhause; 1) Un moment d'imprudence, comédie en 3 actes. 2) La seconde année, vaudeville en 1 acte.

Donnerstag, 20. Jan. Im Schauspielhause: Zum er— stenmale: Friedrich August in Madrid, Original⸗-Schauspiel in 5 Abtheilungen, von C. Blum.

Königstädtisches Theater. Dienstag, 18. Jan. Das Maͤdchen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionär, Zaubermaͤhrchen in 3 Akten. Mittwoch, 19 Jan. Zum erstenmale: Der Wald bei . Melodrama in à Akten, von Frau von Wei— ßenthurn.

Berliner Bürs e. Den 17. Jminuar 1831.

Amtl. Fends. und Geld-Cours-Zettel. (Dre ss. Cour.)

. r, Geld.] 27 Fi, f d-. St. Schuld: Sch. SI5 863 1Ostpr. Pfandbrę. Pr. Eng]. Anl. 18 971 Pomm. Pfandhrf. 1013 Er. Eng Anl. 22 947 Kur- u. Neum. do. 101 Pr. Eng]. Obl. 30 79 Schlesische do. 101 Kurm. Ob. m. I. C 86 Rkst. C. d. K. u. N. Neum Int. Sch. d. S6 Z. Sch.d. K. u.N. Berl. Stadt- Ob. S9 Königshęg. do. 89 Elbinger do. 92 Dauz. do. in Th. 361 VVestpr. Pfab. 894 Geer re. do. S9?

Holl. voll. Duk. Neue dito Friedrichsd' or.

Disconto . ...

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Auswärtige Börsen. ilamburg, 15. Januar. ester. Bank-Actien 1035. Kuss. Engl. Aul. S6. Russ. Anl. amb. Cert. 86. Dän. 574. Poln. pr. 31. Jan. S0.

London, 10. Januar. 3proc. Cons. (ex Div.) Sil. Bras. 53. Dän. 63. Criech. 253. Mex. 34. Port. 41. Russ. 8gz. Span. 151.

Wien, 12 Januar. 5proc. Metall. 91z. 4proc. Sog. 24proe. 485. Loose zn 100 FI. 169. Part-Oblig. 1185. Bank- Aciien 1045 .

Frankfurt a. I., 13. Januar. Shproc. Metalliq. 965. 903. 4proc. J93ę. J93. 21proc. 4585. 1prac. 193. Brief. Bank- Actien 1271. 1268. Bart. - Gblig. 1175. 1175. Loose zu 100 FI. i713. 171. Pojn. Loose 413. i.

Paris, 10. Januar. ͤ 5proç. Rente pr. comyt. 92. 95. fin Cour. 93. 3proc pr. Compt. 61.5 70. tin cour. 61. J5. proc. Neap. pr. om)nt. 63. 10. fin cour. 63. 20. 5proc. Span. Kente perp. ah

Neueste Börsen⸗RNachrichten.

Frankfurt a. M, 14. Jan. DOesterr. 5proc. Metall. 91. 903. proc. 7959. 7913. 21F roc. 453. Iproc. 197. B Bant⸗Metlen i236. 1277. Partiaßbblig. 18. 11, gicse i Lo Ff 1e, Hon. gef ,, ne, ;

Zweite Beilage

163 ilage zur Allgemeinen Preußischen Stasts-Zeitung Æ 18.

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Nieder lande.

Lättich, 12. Jan. Nachstehendes ist der vollstaͤndige Inhalt der bereits wiederholt erwahnten Adresse des Luͤtticher Handels— standes an den Belgischen National-Kongreß; die Unterschriften derselben geben (wie die Kölnische Zeitung bemerkt) den Beweis, daß es der Inbegriff aller gewerblichen Notabilitaͤ— ten Luͤttichs ist, von denen diese Adresse herruͤhrt:

Die unterzeichneten Negoeignten und Mantfakturisten der Provinz Luͤttich fuͤhlen sich verpflichtet, ein Gemaͤlde der Besorg— nisse, welche der gegenwaͤrtige Zustand der Dinge bei den guten Buͤrgern erregt, Ihnen, geehrte Herren, vorzulegen, besonders weil es das Ansehen hat, als ob andere Personen uͤber diesen Gegenstand gefaͤhrliche Illusionen zu unterhalten suchen. Des⸗ halb werden wir mehrere Industriezweige der Provinz Luͤttich untersuchen und zeigen, wie wenig Aussicht zum ferneren Gedei⸗ hen derselhen vorhanden ist. An die Spitze Aller muß die Ge⸗ winnung der Steinkohlen gestellt werden, die, wenn man be— ruͤcksichtigt, daß jeder Arbeiter in der Regel 4 bis 5 Personen zu er⸗ naͤhren hat, als ein Existenzmittel für 60,900 Einwohner dieser einzigen Provinz angeschen werden muß. Von dem Augenblicke an, wo wir das, so zu sagen ausschließliche, bisheran in Holland genossene Privilegium durch die ungeheure fruͤher auf den fremden Kohlen lastende Eingangs-Abgabe von ungefaͤhr 38 Gulden fuͤr 1000 Kilogr., oder 150 pCt. des Werths der zu Luͤttich genom⸗ menen Kohlen verlieren, muͤssen wir auf jede Hoffnung verzichten, diesen Brennstoff ferner in jenen alten Theil des Königreichs einzu- fuͤhren. Um uns vollkommen von dort auszuschließen, war es nicht einmal noöͤthig, unsere Kohlen als auslaͤndische zu erklaͤren; Hol⸗ land wuͤrde jene Ausschließung schon damit erreicht haben, wenn es nur ganz einfach seine Haͤfen in dieser Hinsicht fuͤr frei er⸗ klaͤrt haͤtte. Und dennoch kann man annehmen, daß unsre Pro⸗ vinz jahrlich fuͤr mehr als 5 Millionen Gulden an Steinkohlen dorthin ausfuͤhrte. Man behauptet, daß wir nach Frankreich hin

dafuͤr Entschaͤdigung finden wuͤrden; wie chimaͤrisch aber diese Hoffnung ist, geht schon allein daraus hervor, daß der Transport

fuͤr 10900 Kilog. Kohlen von Lüttich bis Sedan ungefaͤhr 49 Fr. betraͤgt, und daß also ein Karren, der in Luͤttich etwa 20 Fres. kostet, bis nach Sedan 100 Fres. zu stehen kommt. Wozu, fra⸗ en wir, moͤchte man die Kohlen zu solchem Preise verwenden oͤnnen, noch dazu in einem Lande, das, wie jenes an der obern Maas, Holz im Ueberflusse hat? Sicher wuͤrde Niemand Kohlen von hier beziehen, außer hoͤchstens die Gewehrfabrik zu Chgrleville und die Eigenthuͤmer einiger Dampfmaschinen, fuͤr welche die Steinkohlen unumgaͤnglich nothwendig sind, und die im Jahr einige Schiffe nehmen. Wir sagen einige Schiffe; denn obschon noch neulich eine Zeitung deren eine ungeheure Menge gesehen haben will, so haben wir kaum 5 Franzoͤsische Schiffe in Ladung mit Kohlen gezaͤhlt. Wir heben absichtlich diesen Umstand her⸗ vor, um zu beweisen, wie sehr man sich bestrebt, jene Taͤuschung, von der wir oben gesprochen haben, zu unterhalten. Unter solchen Umstaͤnden wird ein großer Theil unserer Koh⸗ lengruben geschlossen werden muͤssen. Was aber wird die Folge davon seyn? Wenn wir uns erinnern, daß noch ganz neu lich eine große Gemeinde in der Nachbarschaft von Luͤttich, durch die Arbeiter einer einzigen Grube, denen man den Taglohn ver⸗ mindern wollte, beinahe der Pluͤnderung ausgesetzt war; duͤrfen wir dann wohl noch dies fragen, ohne zu schaudern? Hinsichtlich des Eisens bestand zu unserm Vortheile in Holland eine Ein⸗ gangs-Abgabe von ungefahr 40 pCt; dennoch reichte dieselbe, so ungeheuer sie auch scheinen ge kaum hin, um uns die Kon⸗ kurrenz mit England zu erhglien. Jene Äbgabe braucht nicht einmal gegen uns gerichtet, sie brgucht nur allein abgeschafft zu werden, und unser Eisen ist ebenfalls von Holland ausgeschlossen. Wo wollen wir dann mit der Ausbeute unserer Huͤttenwerke hin? Frankreich, sagt man uns darauf, wird liberalere Ideen in dieser Beziehung annehmen. Was haben wir aber von seinen liberalen Handels-Ideen zu erwarten? Höchstens koͤnnen diese eine Verminderung der Eingangs⸗Rechte fuͤr alle auslaͤndische Produkte herbeifuͤhren; aber wird uns dann England nicht jenen Ausweg verschließen, wenn es sich an den Franzoͤsischen Douanen, mit jenem oben erwaͤhnten Vortheil von 460 pCt. uͤber uns, einfindet? Jener zu erwartende Liberalismus, von dem man uns so schoͤne Folgen verspricht, ist also fuͤr uns ganz werthlos. Aher der Handels-Vertrag, den man uns sorglich immer im Hintergrunde zeigt? Ja, das ist freilich etwas ganz Anderes. Ein Handels⸗Vertrag wurde fuͤr uns ein Privilegiüm seyn, und wenn wir ihn fur moͤglich halten koͤnnten (da ein Privilegium schwerlich mit liberalen Grundsaͤtzen vereinbar seyn duͤrfte), so mochte daraus allerdings fuͤr einige Zweige unserer Industrie Hoffnung zum Gedeihen entspringen. Worauf gruͤndet sich aber jene Vorgussetzung? Ein Vertrag dieser Art beruht auf einem Auzstausch 3 Vortheile; welche Vortheile kann aber wohl das isolirte Belgien anbieten, die Frankreich nicht in viel

grdͤßerem Maße von Belgien, so lange es mit Holland vereinigt war, haͤtte genießen koͤnnen, da jenes Holland, welches nur ver—

zehrt, ohne zu produeiren, Frankreichs Produkten lediglich einen

Abfluß eröffnet haben wurde, ohne fuͤr sich selbst laͤstige Gegen⸗ bedingungen zu stelen; und dennoch hat Frankreich, weit ent⸗ fernt, sich zu Abschließung eines solchen Vertrages willig zu zei⸗

en, vielmehr in den letztern Jahren gegen das Koͤnigrer der

iederlande eine Strenge ausgeuͤbt, die allen Verkehr zerstören mußte. Ein solcher Vertrag muß ihm doch also nicht vortheil⸗ haft geschienen haben. Wie kann man daher unterstellen, daß Frankreich jetzt entgegengesetzter Meinung seyn sollte, jetzt, wo wir seit der Trennnng ihm nicht einmal die Haͤlfte der Vortheile ge⸗ waͤhren moͤchten, die es vorher haben konnte? Ja, entgegnet man uns hierauf; politische Ruͤcksichten werden unsern Vörtheil bewirken! Nein, gewiß nicht! Ein Mitglied des Kongresses hat es ausgesprochen: „„Wenn wir keinen ,, , so muͤssen wir uns mit Frankreich vereinigen.““ Wenn also Frankreich, wie man nicht bezweifeln mag, nach uns luͤstern ist, so wird es sich wohl huͤten, uns einen solchen Vertrag zu bewilligen. Indeß (sagt man uns wieder), wenn Frankreich Belgien sich ein⸗

verleiben will, so wird es dasselbe nicht zu Grunde richten wol⸗

len; denn es wuͤrde dann in einem Volke ohne Industrie keine Huͤlfsquellen finden. Auch hierin taͤuscht man sich. Es wuͤrde erstlich cine, besonders in dem Augenblick der Vereinigung, sehr wichtige Huͤlfsquelle, eine große Anzahl Soldaten, sodann aber Abnehmer und Verzehrer finden, welche die Wohlfahrt seines Handels vermehren wurden, jenes Handels, den man schwerlich fuͤr die Vereinigung sehr gestimmt finden duͤrfte, da er nicht ohne Eifersucht eine Konkurrenz wieder aufleben sehen kann, die ehemals seinen Tuch⸗ und andern Fabriken den groͤßten Nachtheil herbeifuuͤhrte Bei Gelegenheit des Tuchh an dels versichert man uns, daß wir unsere Tuͤcher nach Holland absetzen würden! und doch bedurften wir erst vor 3 Monaten einer Eingangs⸗Abgabe, um uns dort gegen die Preußischen :c. irwie fr, zu stellen. Was wird geschchen, fragen wir jene Maͤnner, die so gluͤcklich sind, weil sie immer in schoͤnen Hoffnungen leben; was wird geschehen, wenn wir dort, statt der Abgabe zu un sern Gunsten, eine gegen uns gerichtete Abgabe antreffen ünd gendthigt sind, den Betrag derselben auf unsere 36 Preise hinzuzuschlagen? Diese Betrachtungen lassen sich auch auf den größten Theil un⸗ serer ubrigen Industrte⸗ Zweige anwenden, besonders auf den Nagelhandel, auf den Handel mit kurzen und feinen Eisenwagaren, auf die Kalkfahbrikation, auf die Schiff⸗ fahrt, die durch den Kohlenhandel allein 6090 Fahrzeuge beschaͤf⸗ tigte; auf die Blei und Zink-⸗Fabrikation; auf den Han⸗ del mit Dampf-Maschinen, der uns vorher in Hol⸗ land durch eine Eingangs-Abgabe von eirca 9 Gulden von 100 Kil, gesichert war. Obschon wir auch einige Kattun⸗ Fabriken besitzen, so wollen wir doch von ihnen nicht sprechen, vielmehr der Stadt Gent die Sorge uͤberlassen, fuͤr sich und fuͤr uns die Besorgnisse nicht bloß der Fabrikanten die sich vielleicht fuͤr das Vaterland opfern moͤchten sondern hauptsaͤchlich der zahl⸗ reichen Menschenmenge auszusprechen, welche in diesem Erwerbs⸗ zweige die Mittel zu ihrer Existenz fand. Selbst der Acker⸗ bau wird unendlich leiden; denn auch in dieser Hinsicht hatte Holland die fremde Frucht zum Vortheil der unsrigen besteuert, damit sie nicht auf einen Preis, der die Kultur- Kosten nicht deckte, herabsinken mochte; eine Magßregel, deren hohe Wichtig⸗ keit wir erst vor wenig Jahren gefuͤhlt haben. Wir wollen nicht von den Forsten keden, denen eit ebenfalls die Schlie⸗ ßung der Kohlengruben, der Stillstand der Huͤttenwerke, in denen man sich der Holzkohlen bedient, der Mangel an Nach⸗ frage nach Bauholz fuͤr die Hollaͤndische Marine, die abermals durch eine Abgabe das fremde Bauhelz ausschloß, bedeu⸗ tende Auswege fuͤr den Absatz entziehen wird, ohne der nachtheiligen Wirkung zu gedenken, welche der Stillstand im Handel und in der Industrie auf die Ausfuͤhrung aller Art von Bauten nothwendig aͤußern muß. Triumphirend zeigt man uns einige Waf fen-Fabriken in Thaͤtigkeit; aber, ach! wie lange wird diese Thaͤtigkeit dauern? Vielleicht einige Monate; wenn sie aber aufhoͤrt, was wird dann aus den Arbeitern, die davon leben? Sie werden, wie die Tucharbeiter, wie die Kohlen⸗ graͤber, wie die Huͤttenarbeiter, von den Huͤlfsvereinen Brod for⸗ dern, und die Huͤlfsvereine werden neue Kollekten veranstalten, bis diese bald nichts mehr einbringen werden, und bis man bei dem Stillstand des Handels, vielleicht binnen r . einen gro⸗ ßen Theil der jetzigen Wohlthaͤter unter der Zahl der n . gen erhlicken wird Welche Ausschweifungen sind aber dann nicht zu befuͤrchten! Denn auf diese Befuͤrchtung kommen wir am Ende immer zuruͤck. Wird man dann nicht. bitter beklagen, es vergessen zu haben, daß jedes Volk seine Armen ernaͤhren muß, um nicht von ihnen erwuͤrgt zu werden; und daß es in dieser Hinsicht zuweilen wohlthaͤtig ist, selbst solche Industriezweige zu eroͤffnen, die vielleicht sogar fuͤr langere Zeit nur eines erkuͤnstel⸗ ten Gedeihens genießen! Moͤgen sie auch eine Last fuͤr die seyn, die sich mit der friedlichen Rolle der Verbraucher begnuͤgen, so werden diese doch gern ein solches Opfer darbringen, um groͤßere Uebel dadurch abzuwenden. Ein berüͤhmter Mann (Brougham) hat unlaͤngst gesagt: „„Ich verzichte auf alle Vortheile, die man durch den üntergang der Fffentlichen Wohlfahrt erzielen muͤßte.““ Moͤgen diese schonen, eines wahren Patrioten wuͤrdigen Worte