1831 / 21 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 02 Jan 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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Summe verhältnißmaͤßig auf die 5, 4 und Zproc. Rente zu vertheilen, mithin jeder derselben ihren besonderen Fonds zuzuweisen und fuͤr immer zu erhalten, sobald aber eine Rente uͤber Pari gekommen, mit dem Ruͤckkauf so lange inne u halten, bis sie wieder unter den Pari-Cours gekommen 3 Die Diskussion sollte am folgenden Tage fortgesetzt werden. ;

Paris, 13. Jan. Gestern uͤberreichten der Praͤsident

und die Secretaire der Deputirten⸗ Kammer dem Koͤnige den von der Kammer in ihrer vorgestrigen Sitzung angenomme— nen Gesetz-Entwurf uͤber die Assisenhoͤfe.

Naͤchsten Sonntag wird bei dem Kaiserl. Oesterreichi⸗ 2 Botschafter, Grafen v. Appony, ein großer Ball statt—

nden. w .

Durch Königl. Verordnung vom 12. d. M. ist Herr Lacoste, bisheriger Präfekt des Departements des Tarn und der Garonne, zam Präfekten des Departements der Somme an die Stelle des zum General-Secretair beim Ministerium des Innern ernannten Herrn Didier bestellt worden.

Dem Journal du CLommeree zufolge wird die Verord—⸗ nung, durch welche Herr v. Saint-Cricg zum Praͤsidenten des Handels-Bureaus ernannt wird, naͤchster Tage im Moniteur erscheinen.

Der Justiz-Minister soll, wie ein hiesiges Blatt wissen will, dem Könige am 30. Dez. eine Verordnung vor— gelegt haben, wodurch die Gehalte mehrerer hoͤherer Justiz— Beamten vermindert wuͤrden.

Die Gazette de France meldet: „Man versichert, daß Herr v. Sebastiani uͤber die Vorlesung der Briefe des Hrn. Rogier auf dem Belgischen Kongresse die lebhafteste Un— zufriedenheit zu erkennen gegeoen habe; der Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten bestreitet die Genauigkeit der darin enthaltenen Details und beklagt sich uͤber die Bekanntmachung confidentieller Mittheilungen.“

Die France Nouvelle bemerkt. „Ein Deputirter des Departements der Rhone-Muͤndungen aͤußerte gestern in der Kammer die Absicht, ein Gesetz in Antrag zu bringen, wodurch das fruͤhere Gesetz, welches den 21. Januar als den Sterbetag Ludwigs XVI. zu einem Bußtage machte, abgeschafft würde. Das ehrenwerthe Mitglied scheint durch das Ministerium von seinem Vorhaben abgebracht worden zu seyn. Die Minister des Innern, des Kultus und der Justiz ha⸗

ben, wie man versichert, versprochen, an die Präfekten, Bischoͤfe

und Praͤsidenten der Gerichtshoͤfe Rundschreiben zu erlassen, um diese Gedaͤchtnißfeier zu verhindern.

General-⸗Prokuratoren und Koͤnigl. Prokuratoren der Ge— richtshoͤfe sind daher in Verlegenheit und haben den Justiz— Minister schriftlich befragt, ob an diesem Tage Sitzungen stattfinden sollen. Der Fall ist in der That schwierig; denn die Jahresfeier des 21. Januar ist durch ein Gesetz einge— fuͤhrt, und der Cassationshof wuͤrde sich in großer Verlegen heit befinden, wenn ihm an einem gesetzlichen Feiertage gefaͤllte Urtheile zur Revision vorgelegt wuͤrden. Auch wissen wir von guter Hand, daß viele Advokaten entschlossen sind, an diesem Tage auf Faͤllung der Urtheile anzutragen, so wie, daß viele Justiz⸗Beamten ihre Sitze einnehmen wollen. Be— kanntlich wurde am 21. Januar bisher das Testament Lud— wigs XVI. in den Kirchen oͤffentlich vorgelesen und feierlicher Gottes dienst gehalten.“

Im Journal des Débats liest man Folgendes:

„Seit mehreren Tagen ist in den Salons und selbst in eini— gen Blaͤttern von Anerbietungen die Rede, welche die Polignaesche Familie dem Herrn von Martignac gemacht aben soll, so wie von der Weigerung des Letztern, die— elben anzunehmen. Uns sind daruͤber folgende vollkom—

men glaubwuͤrdige Angaben zugegangen. Die Familie

Polignac ist allerdings lebhast in Herrn von Martignac gedrungen, einen Beweis ihrer Erkenntlichkeit anzuneh⸗ men, und hat alle Mittel angewandt, um ihn dazu zu bewegen. Herr von Martignac hat aber erwiedert, daß er die Vertheidigung Polignae nicht als Advokat ange— nommen habe, da er diesen Beruf schon seit zwoͤlf Jah⸗

ren nicht mehr uͤbe; die Natur seiner Beweggruͤnde zur

Uebernahme jenes schwierigen Auftrages vertrage sich mit keiner Art von Geldbelohnung, unter welcher Form auch das Zartgefuͤhl dieselbe anbieten möge. Diese Weigerung ist um so ehrenvoller, als Herr von Martignac bekanntlich ohne Vermoͤgen aus dem hohen Amte getreten ist, zu welchem er

in den letztverflossenen Jahren wegen seines Talents berufen

worden war.“ 6 Die mit der Reorganisirung des Artillerie⸗Corps der hiesigen Ratlonal⸗ Garde beauftragte Kemmission hielt gestern

Der 21. Januar fällt in diesem Jahre auf einen Freitag. Alle Praͤsidenten,

im Ministerium des Innern eine Sitzung und beschloß, daß die auf den Mairieen niedergelegten Listen, in welche sich die— jenigen Buͤrger eintragen konnen, die in dieses Corps zu tre— ten wuͤnschen, bis zum 17ten d. M. geöffnet bleiben sollen. In einem Aufsatze der Gazette de Anzahl der Mitglieder der Sekte der Saint-Simonianer auf 93 angegeben. ö Der Freiherr Alexander von Humbolt wird, wie man vernimmt, im Laufe dieser Woche nach Berlin zuruͤckkehren. Die Familie des gewesenen diesseitigen Botschafters in Madrid, Lvorher Gesandter in Berlin) Vicomte v. Saint— Priest,; ist am 4äten d. M. in Bayonne angekommen. Der hiesige polytechnische Verein wird den 14ten d. M. n,, Vorlesungen fuͤr den gewerbtreibenden Stand eginnen. Herr Michaud setzt, wie die Quotidienne meldet, seine wissenschaftlichen Wanderungen im Oriente fort. Am 5. Dez. ist er am Bord der Gabarre „la Truite“ von

Smyrna wo er anderthalb Monate verweilte, nach Saint⸗ Jean d'Aere abgesegelt. Nachdem er Jerusalem und einige

andere Orte, wo fuͤr die Geographie der Kreuzzuͤge wichtige Punkte noch festzustellen sind, besucht haben wird, will er uͤber Alexandrien nach Frankreich zuruͤckkehren und sich dort dem Pascha von Aegypten vorstellen lassen.

Mehrere der hiesigen Blaͤtter enthalten folgende ihnen

eingesandte Note: „Der Constitutionnel meldet in seiner Nummer vom 10. Januar, daß gegen die Verfasser und Herausgeber einer „Die Lage der Regierung“ betitelten und von dem Verein füͤr die Bekanntmachung von Broschuͤren herausgegebenen Schrift gerichtliche Verfolgungen eingeleitet sind. Diese Angabe ist ungenau. Eine „Das Recht und die Freiheit“ betitelte Schrift ist der Gegenständ gerichtlicher Verfolgungen. Der Graf v. Cordoue, die Herren Dentu,

Chauvin und Beillard, als Verfasser der Broschuͤre, und

Herr Benoist, als Direktor des genannten Vereins, sind an— geklagt, die Autoritaͤt, die der Konig durch den Wunsch der Nation besitzt, so wie die Thronfolge⸗-Ordnung, angegriffen und zu Haß und Verachtung gegen die Koͤnigl. Reglerüng aufgereizt zu haben. Der Prozeß gegen die Abbé's von Lamennais und La— cordalre wird am 31sten d. M. vor den hiesigen Assisen ver— handelt werden. Der Advokat Sauzet, der sich durch sein Plaidoyer fuͤr Hrn. v. Chantelauze einen Namen erworben

hat, und die Advokaten Janvier und Ledru werden die An—

geklagten vertheidigen und der erste General-Advokat Ber— ville die Anklage behaupten.

Aus Algier vom 27. Dezember schreibt man: „Hier geht Alles gut. Die Fregatte „Iphigenie“ wird uͤbermor— gen mit einer Abtheilung der Artillerie nach Marseille un— ter Segel gehen. Der Ingenieur-Major Guy und der Ca— pitain Lugan schiffen sich heute auf dem Dampfboote„ Sphinx“ nach Tunis ein, mit ihnen die Abgesandten des Bey's von Tunis, an deren Spitze sein Bruder, ein allgemein geachte⸗— ter Mann, steht. Die Unsrigen haben zwei Feldgeschutze fuͤr eine von Tunis aus gegen Konstantine zu unternehmende Ex— pedition mitgenommen; in letzterer Stadt wollen sie einen Neffen des Bey's von Tunis als Landesherrn einsetzen. Von Konstantine wird die Expedition sich nach Bona und von da aus nach Stora wenden und zu Lande nach Algier zuruͤck— kehren. Sechs Compagnieen des 17ten Linien⸗Reglmentes, die nach Oran geschickt waren, sind dort nicht gelandet, son— dern in den hiesigen Hafen zuruͤckgekehrt und werden, ohne sich erst auszuschiffen, nach Marseslle uͤnter Segel gehen.“

General Hurel ist mit mehreren Offizieren und 535 Mann vom Artillerie und Ingenieur-Corps am 4ten d. M. aus Algier in Marseille angekommen.

Großbritanten und Irland.

London, 11. Jan. Se. Majestaͤt haben den Herzo Karl von Richmond zum General-Postmeister von 316 und, in Stelle des Herrn Holmes, Herrn Creevey zum Schatzmeister des Geschuͤtzwesens ernannt.

Ueber das Benehmen der Belgier in Bezug auf dir Be⸗ muͤhungen der Londoner Konferenz, dem Blutvergießen Ein— halt zu thun und eine Ausgleichung zwischen Holland und Belgien zu vermitteln, aͤußert die Times: „Das Betragen des Belgischen Kongresses ist unverschaͤmt und widersinnig. Bei der Bestimmung des kuͤnftigen Herrschers sind die gro⸗ ßen Maͤchte nicht so direkt betheiligt, um ihre Einmischung geltend zu machen, ausgenommen unter Umständen, in denen des Kron-Kandidaten Verhaͤltnisse nothwendigerweise zu einer Aenderung der gegenwartigen Beziehungen unter den Allür—

Beilage

France wird die

176 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung 21.

ten fuͤhren muͤßten. So wuͤrde die Wahl eines Prin⸗ zen aus dem Hause Orleans ganz wie eine Einigung mit Frankreich betrachtet werden; aus gleichem Grunde ware kein Preußischer Prinz zulässig. Des halb moͤ⸗ gen die Verbuͤndeten, indem sie, so wie bei der Grie— chischen Frage, sich selber die Entsagung auflegen, der Eifersucht zuvorkommen und die Streitfrage abwenden. Der Belgische Kongreß scheint aber mit der ihm eigenthuͤmlichen fluchwuͤrdigen Bosheit entschlossen, den Apfel der Zwietracht hinzuwerfen, mag er aufgehoben werden oder nicht. Drei Sectionen haben zu Gunsten eines Franzoͤsischen Prinzen und eine zur Einigung mit Frankreich gestimmt; der Erfolg der allgemeinen Stimmenzahl ist noch nicht bekannt; sollten wir aber vorhersagen, was dem Minister⸗Kongresse in London am allerwiderstrebendsten und unangenehmsten erscheinen mußte, so duͤrfen wir als solches mit voͤlligster Bestimmtheit den Ausspruch des Bruͤsseler Kongresses angeben,“ .

Der Courier dagegen sucht die Belgier zu entschuldi⸗ gen und aͤußert, es sey unbillig, aus einigen unbesonnenen, von der Leidenschaft eingegebenen Reden die Wuͤnsche des ganzen Volkes zu beurtheilen. Sodann faͤhrt der selbe fort: „Ausgemacht bleibt es, daß, wenn die Belgier mit den Gou⸗ vernements von Frankreich und Großbritanien Streit anhoͤ— ben und in Folge eines solchen Zweckes sich die Zuͤchtigung der andern großen Mächte zuzoͤgen, ihnen eine klaͤgliche Aus⸗ sicht in Bezug auf die Befestigung ihrer Unabhaͤngigkeit bliebe, deshalb wurden wir sehr bedauern, wenn es zu wirklich er Einmischung kommen sollte, hoffen aber, daß die Minister durch ein unbesonnenes Wort, durch den Ausdruck vou Arg— wohn sich nicht veranlaßt sehen werden, einen neuen Staat zu verlassen, den sie unter ihren Schutz genommen haben, und daß, wie sehr sie durch unverdienten Vorwurf verletzt seyn mögen, sie sich nicht zum Zorne gegen die Belgier ver⸗ leiten lassen, die nur halb vertrauen, weil sie unter den fuͤnf Maͤchten mehr Feinde als Freunde zu erblicken meinen, noch auch zur Empfindlichkeit gegen die andere Macht, welche mit Starrsinn auf ihrem Rechte besteht und leicht Vortheil aus einer folchen Stimmung ziehen mag.“ .

Dem Morning Herald zufolge sind hier in diesem Augenblick nicht weniger als drei Agenten fremder Maͤchte mit Ankaͤufen von Waffen und Kriegsgeraͤth beschaͤftigt.

Niederlande.

Aus dem Haag, 15. Jan. Man meldet aus Breda: „Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin von Oranien hat dem häesigen Militair⸗Hospital niehrere Anker Wein, verschiedene andere Erfrischungen und eine Summe Geldes zusenden lassen.“ . .

g „Wir vernehmen“, heißt es in einem Berichte aus Amsterdam, „daß der General van Geen bei einer in Til—

burg uͤber die Truppen gehaltenen Inspection denselben zu , . gegeben habe, das weitere Vorruͤcken der Armee sey einstweilen eingestellt worden, weil man die Nachricht be—⸗ kommen habe, daß die Belgier ihre Stellung vor Mastricht

verlassen haͤtten.“

Aus Herzogenbusch schreibt man: „Die Truppen der

, . n,, ihnen einstweilen mit Holland abzuschließen, sondern um sich daruͤber ausspre— Armee zu Felde befinden, sich setgin derm! . chen fu können = wie viel Belglen von der Schuld uͤberneh—⸗

angewiesenen Kantonirungen. In Valkenswaard, Eindhoven und der Umgegend wimmelt es von Kriegsvolk, da die An— zahl der Truppen, welche kuͤrzlich in Bewegung gesetzt wor⸗ den, auf nicht weniger als 13,000 Mann geschaäͤtzt werden kann. Auf die Nachricht vom Anzuge der Unsrigen haben sich die Insurgenten, die sich der Graͤnze zunaͤchst befanden,

zuruͤckgejogen. Maaseik ist von den Belgiern mit Geschuͤß

versehen worden; auch hat man dort die Pflastersteine auf⸗ erissn, vermuthlich um bei einem eventuellen Zuge een Vene Widerstand bieten zu koͤnnen. Von unserer Seite wird nichts versaͤumt, was zur Vertheidigung der Provinz dienen kann; so sind, wie man vernimmt, auf den nach Eindhoven fuͤhrenden Hauptstraßen Feld,Verschanzungen auf⸗ geworfen worden. Am 12ten d. ist das Fuͤsilier Bataillon des 18ten Regiments, von Nymwegen kommend, hier durch nach Loon op Zand marschirtns! .;. Antwerpen, 14. Jan. Hiesige Blatter entleh— nen dem Mefsager de Gand eine Vorhersagung, wonach binnen einiger Zeit Bruͤssel, Luͤttich, Namur und Mons Franzoͤsische Praͤsekten haben, die beiden Flandern, als Graf— schaft vereinigt, unter der Souverainetäͤt des Prinzen von

Oranien sich befinden, Antwerpen, unter dem Schutze Eng⸗

lands, zum Freihafen erklaͤrt, und Mastricht endlich, so wie die ganze Provinz Limburg, mit Holland vereinigt werden wurden.

Aus Vließingen meldet man unterm 12ten d. M.: „Gestern gingen 500 Mann regelmaͤßiger Truppen, denen sich 500 Freiwillige von der Flotte anschlossen, von hier nach Staats-Flandern, um das dort befindliche kleine Hollaͤndische Corps zu verstärken. Der General Destombes, Komman— dant von Seeland, wird ihnen folgen. Nach ihrem Abmar— sche hat sich hier allgemein das Geruͤcht verbreitet, daß diese Truppen dazu bestimmt seyen, unter dem Befehle des genann— ten Generals nach Gent zu marschiren, wo man, sicheren Nachrichten zufolge, geneigt ist, sie mit offenen Armen zu empfangen, was auch in St. Nicolas, Lockeren und anderen Flamaͤndischen Staͤdten der Fall seyn durfte In Folge des wieder eingetretenen Thauwetters hält die von Antwer— pen fruͤher hierher gekommene Flotille sich bereit, auf ihren fruͤhern Posten zuruͤckzukehren.“

Bruͤsfel, 15. Jan. In dem Schreiben des Herrn van de Weyer, das vorgestern dem Kongresse vorgelesen wurde, heißt es unter Anderm: „Unsere Stellung zur Kon— ferenz ist immer noch unveraͤndert. Eine offizielle Verbin— dung zwischen derselben und uns ist noch nicht hergestellt worden. Alles ist bisher durch die Vermittelung des Lord Palmerston und des Fuͤrsten Talleyrand geschehen, welcher Letztere uns gesagt hat, daß wir uns bereit halten sollen. Seit der Uebergabe unserer Note in Bezug auf den Waffen— stillstand und die Aufhebung der Blokade haben drei Konfe— renzen der Bevollmaͤchtigten stattgefunden, denen wir jedoch nicht beigewohnt haben. Gestern hat uns Lord Palmerston von Seiten der Konferenz ein Protokoll in Bezu auf die Beobachtung des Waffenstillstandes lesen las⸗ sen, das, wie er uns gesagt hat, noch in derselben Nacht nach dem Haag und nach Bruͤssel gesandt werden wuͤrde. Es ist wichtig, für die Regierung und das diplo⸗ matische Comité, zu wissen, daß wir die Note vom 4ten d. bei Seite gesetzt uͤber diesen Gegenstand weder offiziell

gehoͤrt, noch offiziell befragt worden sind, und daß demnach

der Inhalt dieses Protokolls, das wir nur fluͤchtig und ober— flaͤchlich uͤberlesen haben, keinesweges als der Erfolg einer Berathung, bei der Widerspruch stattgefunden hat, angesehen werden darf. Was, wie uns Lord Palmerston sagte, die Konferenz bisher verhindert hat, mit uns in direkte Verbin— dung zu treten, das ist gerade die Schelde⸗Frage, die sie vor Allem entscheiden wollte. Wie dem aber auch sey, ein sol— cher Zustand der Dinge kann nicht lange noch dauern, und wir haben uns, wie wir auch gestern dem Lord Palmerston sagten, vorgesetzt, folgende Fragen zu thun: 1) Wann und wie wird die Diskussion uͤber unsere Note sich anknuͤpfen? 2) Ob die Konferenz, die uns berufen hat, es jetzt fuͤr uͤber⸗ fluͤssig haͤlt, daß wir gehort werden, da sie durch die Ant— wort auf das Protokoll vom 20. Dezember und durch unsere Note vom (ten d. die Meinung der Regierung kennt? Unerlaͤßlich ist es inzwischen fuͤr die Regierung, sich darauf vorzubereiten, die Frage in Bezug auf die Staatsschuld und die Kolonieen so bald als moͤglich zu behandeln nicht, um

men wuͤrde, und um noͤthigenfalls sogar baare Entschaͤdbi⸗ gungen fuͤr Flandern, Mastricht und seine Enklaven, so wie fuͤr Luxemburg anzubieten, lauter Gebiete, die wir nicht ohne Opfer erlangen werden, und fuͤr deren Besitz wir keine Gebiets⸗Entschädigungen anzubieten haben. Moͤ— gen demnach die Belgischen Kommissarien, seyen wir es nun oder andere, bestimmte Instructionen in dieser Hinsicht er⸗ halten. Die meinigen sind nicht hinreichend; auch sind wir ar nicht befugt, etwas Aehnliches in Vorschlag zu bringen. deus guter Quelle wissen wir, daß Holland bereits an die Konferenz seine Idee hinsichtlich der Schuld mitgetheilt ha— be. So stehen jetzt die Sachen. Die Konferenz, die sich waͤhrend der ganzen Woche mit der Frage hinsichtlich der Blokade⸗Aufhebung beschäftigt hat, hat zu der in Bezug auf die Graͤnzen noch nicht kommen koͤnnen. Wir erwarten, daß sie dazu schreite, um jeden der drei Punkte mit erklaͤrenden Bemerkungen zu unserer Nbte vom ten d. begleiten 6 koͤn⸗ nen, von der wir morgen eine Abschrift den fuͤnf Bevoll⸗ maͤchtigten zusenden. Unbezweifelt werden Sie diesen Gang sehr langsam und als der Ungeduld der Nation wenig ent— sprechend finden; solche Schwierigkeiten lassen sich jedoch nicht