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Macht den kritischen Verhaͤltnissen Irlands ein Ende zu machen. Der Lord antwortete hierauf im Wesentlichen, daß er in die Nation selbst das vollste Vertrauen setze und sie fuͤr zu vernunftig und edelmuͤthig halte, um sich lange durch falsche Vorspiegelungen taͤuschen zu lassen; er kenne die großen Schwierigkeiten, die er zu besiegen habe, vollkommen, wolle aber pflichtgemaͤß gegen sie ankaͤmpfen und hoffe, Irland gluͤcklich aus diesem Kampfe herauszufuͤhren. .
In Bezug auf Irland heißt es im Courter: „Herr O'Connell ist durch das kraftige Verfahren des Marquis von Anglesea offenbar etwas aus der Fassung gebracht, keineswe— ges aber aus dem Felde geschlagen worden. Er hat wieder einen Verein gebildet, angeblich um Bittschriften fuͤr die Auf— hebung der Union abzufassen und zu uͤberreichen. Auch heißt es, daß es seine Absicht sey, einen Wahl⸗-Klub zu organisiren,
in welchem er, bei etwaniger Aufloͤsung des Parlamentes,
hinsichtlich der Repräsentation, Irlands Diktator zu werden hoffe. Inzwischen haben die Einsammlungen zu seinem Be— sten einen guten Fortgang; einer Dubliner Zeitung nach sollen sie sich bereits auf 50,000 Pfd. belaufen. Abgeschmackt waͤre es, den großen Einfluß Herrn O' Connells auf das Ir— landische Volk ablaͤugnen zu wollen, da es ihm gelang, von demselben eine so große Summe als Tribut fur seine An— strengungen zu erhasten; aber Klugheit und ein entschiedenes Verfahren von Seiten der obern Behoͤrden konnen diesen Einfluß bedeutend vermindern.“ r
Ein neuer Verein, den Herr O'Connell zu bilden beab— sichtigt hatte, war abermals durch eine Proelamation des Lord Anglesea verboten worden. In Folge dessen veranstal— tete Ersterer eine Zusammenkunft seiner Freunde, in welcher er sie aufforderte, auch dieser Proclamation zu gehorsamen, ihnen aber zugleich die Bildung eines anderen Vereins an— kuͤndigte, dem er folgende Worte aus einem Schreiben des Lords als Wahlspruch bestimmt habe: „Fuͤr Verhandlungen über die Verdienste der Aufhebung der Union mit der Ab— sicht, deshalb Bittschriften einzureichen.“ ;
Aus Kilkenny schreibt man, daß die laͤrmenden Zusam— menkuͤnfte in der Grafschaft dieses Namens aufgehoͤrt ha— den; daß das Volk entschlossen sey, sein zeitheriges System aufzugeben und sich darauf zu beschraͤnken, dem Parlament das Druͤckende des Zehnten-Systems auf gesetzlichem Wege genau darzustellen.
In einem Schreiben aus Newark vom Sten d. M. heißt es: „Nachdem es hier bekannt geworden war, daß der Herzog von Neweastle einer auf den gestrigen Tag festgesetz⸗
ten großen Abendgesellschaft im Stadthause beizuwohnen beab⸗
sichtige, wurden von den Gegnern der bet der letzten Parla— ments⸗Wahl vom Herzoge vorgeschlagenen Kandidaten gegen 400 Fackeln unter die Einwohner vertheilt, um sie bei dieser Gelegenhelt zu gebrauchen. Gegen 9 Uhr Abends hatten sich ungefaͤhr 200 mit Fackeln versehene Personen auf einer Bruͤcke versammelt, um den Herzog zu erwarten. Mehrere Wagen wurden angehalten, aber wieder freigelassen, nachdem man sich uͤberzeugt hatte, daß der Herzog sich nicht in selbi— gen befand. Einem Herrn, der auf die Frage, ob er der Herzog sey, seinen Namen nannte, rief man zu, daß es sein inn ware, nicht Herzog von Neweastle zu heißen, weil man sonst ihn und seinen Wagen in den Strom wuͤrde geworfen haben. Einige von des Herzogs Freunden suchten jezt die Nachricht zu verbreiten, daß er auf einem andern Wege in die Stadt gefahren sey, worauf sich die Masse ei— ligst nach dem Stadthause begab, um ihn dort zu erwarten. Als er daselbst um 11 Uhr Nachts ankam, ward er, einer Menge von aufgestellten Konstabeln ungeachtet, auf das groͤb— lichste infultirt; einer aus dem Volke warf ihm eine Fackel auf den Kragen seines Mantels, mit dem Ausruf: „„das ist die zeitgemaͤße Begruͤßung.““ Haͤufig hoͤrte man das Geschrei: „„Seht den Herzog, der mit Burgflecken handelt! burkesirt ihn! burkesirt ihn!““ (Eine Anspielung auf das Ver— fahren des beruͤchtigten Leichenräubers Burke.) Dle von der Obrigkeit getroffenen Anstalten bewogen endlich die Volks— masse, auseinander zu gehen. Der in Neweastle bestehende Damen-Verein fuͤr Ab— schaffung der Sklaverei hat vor kurzem eine Adresse an die Königin gerichtet, worin die Bitte enthalten ist, daß Ihre
Maj. geruhen möchte, Ihren Einfluß anzuwenden, um der
Sklaverei in Westindien ein Ende zu machen. Auf Befehl der Koͤnigin wurde den Bittstellerinnen fuͤr das an den Tag gelegte Vertrauen Hoͤchstihr Dank abgestattet.
Der Durchschnittspreis der letzten 6 Wochen war: von Weizen 67 Shill. 1 P.; von Gerste 37 Shill. 16 P. und von Hafer 23 Shill. 0 P. Der dermalige Zoll fuͤr frem—
des Getreide ist: fuͤr Weizen 183 Shill.; fuͤr Gerste 57 Shill.
und fuͤr Hafer 12 Shilk.
hoͤflich gegen die
— — London, 11. Jan. Ole Kommissionen haben
beinahe uͤberall ihr trauriges Straf⸗Amt vollendet, und zwar,
merkwürdig genug, je nach der Neigung des Richters in einer Grafschaft mit mehr Strenge, als in der anderen. Dies ist ein Mißgriff, welcher in diefer Zeit besonders haͤtte vermieden werden sollen und leicht haͤtte vermieden werden
koͤnnen, wenn die Richter vor ihrer Abreise von London sich
unter einander besprochen haͤtten und zu einem gewissen Ein— verstaͤndniß uͤber ihre Ansichten von dem Grade der Straf— barkeit der unter dem Landvolke veruͤbten Verbrechen gekom— men waͤren. Unter den Richtern sind besonders die, welche in Hampshire den Vorsitz fuͤhrten, vorzuͤglich streng gewesen, und die Folge hiervon ist, daß das Publikum, statt die Ge— rechtigkeit der Urtheile zu erkennen, sich laut uͤber die Schaͤrfe derselben aͤußert. Man hat nichts im Allgemeinen dagegen, daß die, welche der Brandstiftungen uͤberwiesen sind, ihren Frevel mit dem Leben buͤßen; denn obgleich das National— Gefuͤhl ziemlich allgemein gegen Todesstrafen gestimmt ist, so scheint man doch zu fuͤhlen, daß man gegen ein Verbrechen, das so leicht zu veruͤben und dabei so gefahrdrohend fuͤr den ganzen Staat ist, kaum zu streng verfahren koͤnne. Aber die Todesurtheile, welche gegen einige der Dreschmaschinen-Zerstoͤrer ausgesprochen worden sind, scheinen viele Gemuͤther zu em— poͤren, die Journale im ganzen Lande haben sich fast einstimmig gegen die Ausfuͤhrung dieser Urtheile erhoben, und der König wird von allen Seiten bestuͤrmt, in diesem Falle sein Begnadigungsrecht geltend zu machen; ja selbst an die Koͤnigin sind Bittschriften von ganzen Gemeinden ergan— gen, daß J. Maj. sich bei Ihrem Königl. Gemahl dafuͤr ver— wenden wolle, um dessen Herz zur Milde und Gnade zu stimmen. Nebst den Gruͤnden, welche in jedem einzelnen Falle gegen bie Vollziehung des Todesurtheils vorgebracht werden, besteht man im allgemeinen darauf, daß die Leute fast allenthalben aus Noth sich zu Aufstaͤnden hätten hinrei—⸗ ßen lassen, daß sie bei der Zerstoͤrung der Maschinen bloß ein Hinderniß zu ihrem Unterhalt aus dem 233 zu raͤu⸗ men vermeinten, indem sie in mehreren Faͤllen selbst Friedens—⸗ richter öffentlich gegen die Benutzung derselben sprechen und deren Zerstoͤrung anrathen gehört, daß sie dabei keine Ahnung ge—
habt, daß sie ein Kapital⸗Verbrechen begingen, indem sie dem
Rathe boͤser Menschen und den Eingebungen der Noth Folge geleistet hatten; daß sie jetzt eines Besseren belehrt und die Strafe der Deportation, welche gegen so viele verhaͤngt worden, ganz hinlänglich sey, um die Landleute auf lange Zeit in den Schranken der Ordnung zu erhalten, befson ders da man sich jetzt allenthalben bemuͤhe, deren Lage zu bessern und ihnen ihr Schicksal erträglicher zu machen; daß aber solche blutige Strafen, die ihnen nothwendig als unange⸗ messen erscheinen mußten, statt ein heilsames Schrecken und Achtung vor der Majestaͤt des Gesetzes unter ihnen zu ver— breiten, sie zu Haß und Rache gegen ihre Vorgesetzten reizen wuͤrden u. s. w. Diese Sprache, welche allenthalben in den Zeitungen und bei offentlichen Bersammlungen gehalten wird, muß nothwendig die angedrohte Wirkung hervorbringen, wenn die Regierung nicht der allgemeinen Stimme Ge— hoͤr giebt. — Hunt (welcher gestern seinen offentlichen Ein⸗ zug in London hielt, nachdem er nach seiner Erwaͤhlung zu Preston die nördlichen Fabrikstaͤdte als Mann des Volkes durchzogen) sagte bei der Gelegenheit zu der versammelten Menge: Ein Herr Bennet in Wiltshire, nachdem er seinen Paͤchtern so vlel Zins abgerungen, als nur immer moͤglich gewesen, nachdem er seinen Arbeitern auf alle Weise den Lohn abgezwackt, habe dieselben, als sie in ihrer Verzweiflung einige Maschinen zerbrochen, zuerst als Friedensrichter ver— haftet, dann als Haupt ber Grand-Jury ihren Prozeß ein⸗ geleitet, und sey endlich als Zeuge gegen sie aufgetreten; und ein Richter, Namens Alderson, solle sich so gesetzwidrig benommen haben, daß, wenn er (Hunt) die Angaben gegen ihn bestaͤtigt finde, er ihn vor dem Parlamente anklagen wuͤrde. Hunt versprach auch unter Anderem, daß er auf die unmittelbare Abschaffung der druͤckenden Getreide-Gesetze antragen wolle, sobald er ins Parlament kaͤme, indem zum Vorthell der Ari— stokratie den erwerbenden Klassen das Brod noch einmal so theuer gemacht werde, als es sonst seyn wuͤrde. Hunt ist anerkannt ein Demagoge; doch erklaͤren ihn Viele fuͤr einen ehrlichen Mann, und 3 ist er, obgleich streng und schonungslos gegen die Grund faͤtze der Tories, doch so Personen, als die Umstaͤnde nur immer er— lauben; dabei erweist er sich offen und als ein Verehrer der Wahrheit. Er scheint zwar geneigt, in dem Feldzuge, den er sich im Unterhause gegen die privilegirten Klassen zu fuͤhren vorgenommen hat, sich des Beistandes des Irlaͤnders O' Con—
Beilage
igt
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeit
nell zu bedienen, weil er sonst keinen achten Demagogen dort zu finden erwartet. Im Uebrigen aber können keine zwei Menschen in aht des Benehmens einander unaͤhnlicher seyn, als diese beiden; indem der Erste all die Freimuͤthigkeit des Landmannes und der Letztere all die List des Advokaten mit in die Politik gebracht hat. Der Kampf, welchen die— ser verschlagene Mann jetzt mit der Irlaäͤndischen Regle— rung fuhrt, ware beinahe laͤcherlich, wenn es sich nscht um das Gluͤck einer Natlon spielte. Kaum hat eine Pro— elamation des Lord Lieutenants eine von ihm unter einem sewissen Namen gestistete Gesellschaft zur Aufregung des , fuͤr gesetzwidrig erklart, so bildet er dieselbe aufs neue unter einem anderen Namen; und obgleich gewiß, daß dieselbe eben so ungesetzlich ist, als die erste, und als solche sogleich wieder verboten werden wird, so gewinnt er doch immer bei dem Spiele; denn er hat dadurch aufs neue eine Versammlung gehabt und aufs neue Gelegenheit gefunden, sein Gift gegen England auszugleßen und das Volk fuͤr die Unabhaͤngigkeit zu befeuern. Sein letztes Kunststuͤck war, daß er, ebgleich er die großen Bauern-Versammlungen, um die Geistlichkeit zur Verminderung ihrer Zehnten zu zwingen, fuͤr gesetzwidrig erklärte, das Rundschreiben des Regierungs—
Secretairs an die Friedensrichter, zur Unterdruͤckung solcher haben sie eine ansehnliche Quantitat Pulver von dort wegge⸗ schickt. Dauert die Besetzthaltung der Belgier noch lange, so
Ver sammlungen, verfassungswidrig nannte und einen Ver— ein bildete, welcher durch Abgeordnete jene gesetzwidrigen Ver— sammlungen zu verhindern suchen sollte, ohne daß es der Re— gierung einen s
den Mann wohl kennt, hat auch diesen Verein untersagt. Es heißt ferner, sie beabsichtige, ihn und mehrere Andere, wegen gehaltener aufruͤhrerischer Reden, und mehrere Zeitun“ gen, wegen der Mittheilung derselben, gerichtlich zu verfol— gen. Dies wuͤrde sie auf einmal mit den Anti, Unionisten in Kollision bringen und die unvermeidliche Krise etwas fruͤ— her herbeifuͤhren. Zum Gluͤck scheint sie alle Protestanten und fast alle vermoͤgenden Katholiken auf ihrer Seite zu haben.
Niederlande.
Aus dem H Graf O. von Limburg Stirum aus London hier angekommen. Se. Königl. Hoheit der ꝛinz von Oranien hat zwar die I . gehabt, ebenfalls im Laufe dieser Woche hierher zu— ruͤckzukehren, Höchstderselbe hat sich jedoch, wie man auf eine bestimmte Weise versichert, entschlossen, noch einige Zeit in England zu blelben, weil die Juteressen des Vaterlands seine dortige Anwesenheit noch langer erheischen. „Uebrigens“,
fuͤgen unsere Blaͤtter hinzu, „scheinen die Berichte aus Lon—
don in Bezug auf unsere Angelegenheiten nicht unguͤnstig zu lauten.“ .
Man versichert, daß in Folge einer von der Londoner Konferenz an Se. Majestaͤt geschehenen Einladung, alle Feind— seligkeiten vorlaͤufig aufhoͤren zu lassen, der Adjutant Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Friedtich, Herr von Limburg— Stirum, der Armee den Besehl gebracht hat, ihre kt iegeri⸗ schen Bewegungen einzustellen.
In der Stagts Courant liest man:; „Es sind Be— richte vom Genetal-Major Dibbets, Oberbefehlshaber der Festung Mastricht, bis zum Sten d. Y. und zwar auf einem besondern Wege, eingegangen. Nach Inhalt der selben war der genannte ur, ne e. Zeit keinesweges uͤber die von dem Feinde , den Platz ausgeführten Unternehmungen besorgt und vielmehr uͤberzengt, daß die von ihm n ,. Maaßregeln hinreichend seyn wuͤrden, die Festung feen jeden Angriff zu vertheidigen. Der General thut zugleich dreier von der Besatzung geschehenen Ausfälle Erwähnung, deren Besonderheiten jedoch nicht mitgetheilt werden, wiewohl der
ichluß gezogen werden kann, ö. sie zu unserm Vortheile Ausgefallen sind, denn der General fuͤgt hinzu: „„Fuͤr die Morälitat der Soldaten siid sie von' so gutem Erfolge ge⸗ wesen, daß, wenn das feindliche Geschütz sich nur hören läßt, die Kampflust unserer Krieger sich sogleich offenbart. Der Feind ist stets beschäftigt, Batterteen aufzuwersen und Lauf— graben zu machen, besonders zur Vertheidigung gegen die Kolonne des Herzogs von Sach sen⸗Weimar, bie er erwartet. Hier ist Alles ruhlg. Die Gesinnung der Burger hat sich im
Allgemeinen sehr gebessert; sie haben ihr wahres Interesse
besser einsehen gelernt und sind mehr mit der Erhaltung von
3 . Ordnung, als mit politischen Plaäͤnen be— astigt. ö .
Dasselbe Blatt meldet: „Seit dem Scharmuͤtzel auf
eller kosten sollte! Aber die Regierung, welche!
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der Straße vor Aardenburg sind keine Feindseligkeiten mehr im äten Distrjkte von Seeland vorgefallen. Das hte Distritt ist jetzt ebenfalls dagegen gesichert, indem die Staäͤbte Hulst, Axel und Sas van Gent dleser Tage mit Truppen⸗-Besatzun⸗ gen versehen worden sind.“
Die Rotterdamsche Courant erzaͤhlt: „Mellinet hat sich zehn Tage lang mit seinem Stabe' in Roermonde aufgehalten und ist von da nach der Selte von Mastricht abgezogen. Sein Aufenthalt in Roermonde wird dort so bald nicht vergessen werden, indem seine Truppen sich die unmaͤßigsten Forderungen und Quaͤlereien gegen die Einwoh— ner gestattet haben. Sein Heer bestand, die Offiziere dessel⸗ ben mit einbegriffen, zum Theil aus Schauspieletn, Schnei⸗ dern, Bartscheerern und Perückenmachern, zum groͤßten Theile jedoch aus Landstreichern und Bettlern. An Mannszucht war so wenig zu denken, daß Mellinet nicht allein keine Ord— nung erhalten konnte, sondern auch sogar auf offener Straße von seinen Leuten mißhandelt worden ist. Die Besatzung von Ven— los besteht aus zwei Bataillonen, die ordentlich gekleidet und disciplinirt sind; doch zeigt dort Alles, daß die Belgier selbst nicht darauf rechnen, Venloo behalten zu konnen. Sie haben die metallenen Geschuͤtze von den Waͤllen herunter genommen, nach Maaseyk gebracht und eiserne dafuͤr aufgestellt. Auch
geht Venloo zu Grunde, und dies sehen die Bewohner mit jedem Tage mehr ein.“
Am 14ten d. M. ist das Jäger-Corps von van Dam aus Wyk, wo es bisher kantonirté, nach der Begend zwischen der Maas und der Waal aufgebrochen, um diese einstweilen besetzt zu halten.
In der Provinz Geldern sind in mehreren Distrikten, namentlich Nymwegen und Maas und Waal, einige Wider⸗ setzlichkeiten von Selten der Schutterei vorgekommen. Der Gouverneur der Provinz hat eine ermahnende Proclamation
an dieselbe erlassen, und es ist an einer vollkommenen Her⸗ . = ꝛ stellung der Ordnung nicht zu zweifeln. aag, 17. Jan. Vorgestern Abends ist der ö
Bxüssel, 17. Jan. Folgendes ist das der vorgestrigen
Kongreß⸗Sltzung vorgelegte
Protokoll der Londoner Konferenz vom 9. Jan, In Anwesenheit der Bevollmächtigten Oesterreichs, Frankreichs., Großbrttaniens, Preußens und Rußlands.
Die Bevollmächtigten der fuͤnf Machte haben sich zu dem Zwecke vereinigt, die Reclamationen zu untersuchen, die der Hof von London erhalten hat, und zwar von Seiten der provisorischen Regierung Belgiens gegen die Verlaͤngerung der Maaßregeln, welche die Schiffahrt auf der Schelde fer— ner noch hemmen, so wie von Seiten Sr. Masestät des Koͤnigs der Niederlande gegen die von Belgischen Truppen begangenen Handlungen der Feindsellgkelt. In Betracht, daß das Protokoll Nr. 1. vom 4. November Folgendes ent⸗ haͤlt: „„Von beiden Seiten werden die Feind seligkeiten gaͤnzlich aufhören“ ; daß durch das Aktenstuͤck unter Kitt. B., das dem Protokoll Nr. 2 beigefügt worden „„die roviso⸗ rische Regierung Belgiens sich ,. hat, . zu ertheilen und die noͤthigen Maaßrkgeln zu nehmen, damit alle Feindseligkeiten gegen Holland von Seiten der Belgier aufhoͤren/“; in Erwägung ferner, daß durch das unter Litt. A. dem Protokoll Nr. 3. vom I. Nov. 1839 beige⸗ fuͤgte Dokument , „Se. Majest t der Konig der Nieder⸗ lande erklärt, daß er den obenerwähnten Antrag Gir Ein- stellung der Fein dseligkeiten von beiden Setten) nach dem Inhalte des Konferenz Ptotokolls Nr. 4 annehme““; daß das Protokoll Nr, 2. vom 17. November besagt; n, Der vgn beiden Seiten uͤber ein ekommene Waffenstill⸗ stand konstituirt eine gegen die fänf Maͤchte elligegan⸗ n. Verbindlichkeit; belden Seiten wird es freistehen, . ande und zu Wasser mit den Gebieten, Platzen und un w. ten, welche die respektiven Truppen außerhalb der Gränzen einnehmen, die Belgien von den vereinigten Provinzen der Niedetlande vor dem Pariser Vertrage vom 30. Mai 1814
trennten, frel zu kommunlciren;““ in Betracht auch, daß
durch das Protokoll Nr. 3. vom 17. Nov. die Mächte „„die Verbindlichkeit des Waffenstillstandes als eine gegen sie felbst eingegangene, auf deren Vollziehung zu wachen ihnen fortan zustehen wuͤrde,““ angesehen haben; daß im naͤchstfolgenden Protokoll Nr. 4. vom 30. Nov. „„der Bevollmächtigte St. Majestaͤt des Königs der Nederldube denen der fuͤnf Maͤchte die vollstaͤndige Beitretung des Königs, seines Herrn, zu