1831 / 25 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 26 Jan 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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der, von keiner Phantasie getaͤuschter, bis zur Divination gestei⸗ gerter Verstand; ein fester, eiserner Wille, der nur die Mittel, äber nie den Zweck wechselt; ein kühner Muth, der keine Gefahr fuͤrchtet und Knoten, die er nicht lbsen kann, zerschlaͤgt; eine Aus—⸗ dauer, die jede halbe Maaßregel verschmaͤht und keine andere Ruhe kennt, als die erzielte; eine unerschuͤtterliche Selbstbeherr⸗ schung, die jedes, auch das schwerste Opfer zu bringen vermag; eine Treue, die nie wankt und lieber untergeht, als gegebene Geluͤbde bricht; schoͤne herrliche Eigenschaften, große vielver⸗ moͤgende Kraͤfte! Wir ehren, wir preisen, wir bewundern sie! Aber vollenden sie allein das Bild aͤchter Menschengroͤße zum Heil der Welt? Nein, unser Verstand kann eine solche Fuͤlle von Kraft zwar bewundern, aber unser Herz liebt sie darum al— lein noch nicht. Sie kann große außerordentliche Dinge thun, aber wir fuͤhlen uns darum noch nicht zu ihr hingezogen. Denn wie? wenn jene Kraft nur niederrissr, statt aufzubauen? Wenn

jene Festigkeit eine kalte fuͤrchterliche Härte waͤre, die nichts von

Schonung und Wohlwollen weiß? Wenn jener Muth nur auf den Truͤmmern Anderer sein Gluͤck errichtete? Nein, eine solche Große, und wenn sie „mit Menschen und Engelzungen re— dete, und haͤtte der Liebe nicht, so waͤre fie ein toͤnen— des Erz, oder eine klingende Schelle; und wenn sie weissagen konnte, und wußte alle Geheimnisse und alle Erkennt niß, und haͤtte allen Glauben, also, daß sie Berge versetzte, und hatte der Liebe nicht, so ware sie nicht s. )“ ;. . Ohne Liebe, ohne ihren milden Einfluß, wird jede geistige Kraft um so gefaͤhrlicher und zerstoͤrender, je großer sie ist, und

zu welcher Gewalt und Herrschsucht sie im kalten Egoismus sich

steigern und dann ein Fluch, eine Geißel der Menschheit werden kann, das hat die Welt in einem graͤßlich großen Beispiele gese— hen, ein Beispiel, das ein Ende nahm mit Schrecken. Nein nur da, wo ausgezeichnete Kraͤfte, mit der sanften Gewalt reiner Gottes- un Menschenliebe, sich gegenseitig durchdringen und zur Einheit sich verschmelzen, kann aͤchte Menschengroͤße bis zur Vollendung reifen. Denn die Liebe allein ist's, welche die Kraͤfte reiniget und zuͤgelt, demuͤthiget und heiliget; sie allein ist's, welche alle Bestrebungen von der wirkenden Person ab auf die Sache selbst richtet und, frei von jeder Selbstsucht, nie das Ihre, sondern nur immer die allgemeine Wohlfahrt sucht. Herrlicher Verein seltener Vorzuͤge, aber auch nur groß in dieser Vereinigung. Denn eine ungewöhnliche Kraft, ohne Liebe,

eine Liebe ohne schaffende Kraft ist eine schwache Flamme, der es an innerem naͤhrenden Leben gebricht, und die bald erlischt. Aber da, wo beide mit einander im innigen Bunde stehen, die eine die andere staͤrkt und leitet, die eine die andere im ruhigen festen Gleichgewichte haͤlt, da ist wahre Menschengröße, die im einfa— chen Gewande ihrer stillen Wuͤrde nicht nur mit tiefer Bewun— derung, sondern auch mit inniger Zuneigung, nicht nur mit ho— her Achtung, sondern auch mit Vertrauen erfuͤllt und ihre Ver⸗ herrlichung in dem Segen findet, den sie in weiten Kreisen stiftet.

In dieser Verschmelzung, Wechselwirkung und Einheit sehen wir ste uberall, wo sie, auf dem weiten Gebiete der Geschichte, in wahrhaft großen Maͤnnern sichtbar wird; aus ihrer Kraft und Liebe ist alles Große und Herrliche hervorgegangen, was ganze

Nationen begluͤckt und der Menschheit Heil gebracht hat, In und Verklaͤrung, jede andere Große

ihrer höchsten Vollendung u de uͤberstrahlend, erblicken wir sie an dem Unvergleichlichen, der, an⸗ gethan mit ihrer göttlichen Fuͤlle, der Erloͤser der Welt wurde;

wunderbar ist in ihm die hoͤchste Kraft und die reinste Liebe vereiniget.

Mit allumfassender Kraft ergreift Er den großen Plan, der Retter der Menschheit zu werden, und mit inniger Liebe verkuͤndiget Er den Armen das Evangelium. Mit der

groͤßten Anstrengung und Aufopferung wirkt und arbritet Er,

und unter den Unruhen und Muͤhen eines thatenreichen Lebens . sich zur stillen Andacht sein fro]mmes Gemuͤth. Unerschuͤt⸗ terlich fest ist Er in seinen Grundsaͤtzen und voll Schonung und Nachsicht gegen seine schwachen Juͤnger. Mit der Donnerstimme der Wahrheit erschuͤttert und entlarvt Er die Heuchler, und ge⸗ gen Gebeugte und Reuevolle ist Er so milde, daß „Er das serstoßene Rohr nicht zerbrach, und den glimm enden Tocht nicht auslsschte.“ Mit muthvoller unerschrockener Seele träaͤgt Er des Lebens Lasten und am Grabe seines Freun des vergießt Er Thraͤnen. Mit starker Selbstverlaͤugnung ver⸗ zichtet Er auf alle Behuemlichkeit, ist Sich Selbst genug, und doch voll Heiterkeit und, Theilnahme bei des Lebens schüldlosen Freuden. Der Schoͤpfer einer neuen Ordnung, der Stifter eines unermeßlichen Reiches, und doch voll Gehorsam gegen Gesetz und Obrigkeit. Jnmer großer Gedanken und ernsier Zwecke ist Er voll und Er umarmt Kinder und segnet sie. Mit fester ruhi⸗ ger Kraft blickt Er auf die Qualen und Martern hin, die Sei⸗ ner warten, und unmittelbar vorher setzt Er in der Trennungs⸗ stunde das ruͤhrende Mahl der Liebe ein. Mit kuͤhnem uner⸗ schrockenen Muthe steht Er vor seinem ungerechten Richter, und wie Er die Stadt Jerusalem ansieht, weint er über sie. Mit entschlossener fester Besonnenheit stirbt Er den fuͤrchterlichen Kreuzestod, und sterbend troͤstet Er das blutende Herz der Mut⸗ ter, und sterbend betet Er fuͤr Seine Peiniger. Die Liebe Selbst

2.

) 1 Corinther 13 V. 1. 2.

ißt Er „das Lamm Gottes; aber das Lamm, welches mit allmaͤchtiger Kraft „der Welt Sünde tragt.“ 3 ö

. Heiliges Urbild vollendeter Größe, wir beugen uns vor Dir, in tiefster Ehrfurcht, und halten sie nicht zurück, die Thrane der Ruͤhrung, der Rettung und Dankbarkeit, die Dir fließt. Heil dem Herrscher und Seinem Hause, in welchem dieses Urbild lebt. Heil der Armee, die es im Herzen traͤgt. Heil den Staatsdie⸗ nern, die es beseelt. Heil dem Volke, in welchem es waltet; , und Ordnung, seine Wuͤrde und Wohlfahrt ist dann geschuͤtzt. . . (

Gebildet nach diesem Urbilde, bedurfte jede Zeit im Kampfe gegen das Boͤse großer Maͤnner, und sie waren es noch immer, durch welche Gott jedes Zeitalter segnete; denn das Uebergewicht großer und guter Menschen ist das Heil; das Uebergewicht der Schwachen und Boͤsen das üngluͤck der Welt. Auch unsere Zeit bedarf solcher wahren Große; denn uͤberall sehen wir auf der einen Seite aufgeregte, ungeregelte Krafte, ohne Liebe, und auf der andern eine schwache, nachgiebige Liebe, ohne Kraft. Mit Belehrung ist hier nicht geholfen, und gute Worte heilen das Uebel nicht. Der Leichtsinn hat theuer und schmerzhaft einge⸗ kaufte Erfahrungen vergessen, und leidenschaftliche, von Wahn und Irrthum geblendete Zuͤgellosigkeit will nicht gewonnen seyn. Nur allein die lehendige Kraft anerkannter Große, die uͤber der wechselnden Zeit steht und eine bessere schafft, kann dem Verder⸗ ben in den Weg treten und den truͤben, gewaltigen Strom des Irrthums, der Gesetzlosigkeit und Suͤnde in seinen Ufern halten.

. Was kein Gesetz, keine Belohnung, kein Ehrgeiz, keine Aus zeichnung vermag, den Verstand uͤherzeugen, den Willen lenken, das Herz gewinnen, die Eintracht befestigen, das vermag und lei— stet die fuͤhlbare Ueberlegenhelt, in welcher jede wahre Größe sich geltend macht. Ihr Ernst, ihre Strenge, ihre Freimuͤthig⸗ keit straft die Fehlenden, erschreckt die Boͤsen, treibt die Laͤssigen an, zuͤgelt die Unbaͤndigen, verschafft dem Gesetze Achtung ünd bringt Ordnung und Zucht in alle Verhaͤltnisse. O! wie werden eure Familien euch fuͤrchten und ehren, ihr Bäter! Welchen tie— fen Eindruck werden eure Ermahnungen machen, ihr Lehrer! Was

werden eure Befehle wirken, ihr Vorgesetzte, wie segensreich wer⸗

det ihr in euren Berufskreisen walten, wenn ihr selbst überall als glanzende Muster treuer Pflichterfuͤllung dastehet, fest und un verruͤckt,; wenn von euch die stille wunderbare Gewalt uͤber die

ö ermther der K . ö seiner sittlichen l e ne. hn Welt⸗Ordnung jeder wahren Groͤße verliehen hat.

ist ein zerstoͤrendes Feuer, das sich durch sich selbst verzehrt; und ;

Ruhm unbefleckt bewahren. ; . deinen Regenten war stets der Grundzug deines biedern Cha— rakters: Liebe und Treue fuͤr deinen König, Achtung fuͤr Gesetz

Doch du, theures Vaterland, wirst deinen alten und neuen Ehrfurchtsvolle Anhaͤnglichkeit an

und Ordnung, die Quelle deines Ruhmes und deiner Groͤße. Noch nie hat dich der Fluch der Zwietracht getroffen, noch nie ein Buͤrgerkrieg dich geschaͤndet; noch nie hast du dich befleckt mit dem Blute deiner Kinder; durch Eintracht hat dich in alter und neuer Zeit der Herr wunderbar gesegnet. O! halte fest, was du hast, und laß dir deine Krone, deinen schoͤnsten Nuhm, das heilige Erbe deiner Vaͤter, nicht nehmen!

Gott mit uns! Europa verehrt un sern König; Ihn prei⸗ set die Macht der oͤffentlichen Meinung, und an Ihm haͤngt un⸗ sere Seele, treu und unverruͤckt, bits in den Tod. Gott und Ihm vertrauen wir und sehen getrost auch der dunklen Zukunft entgegen. An Seiner Seite stehen erprobte Helden und bewaͤhrte Stängtsdiener im schoͤnen Schmucke wahrer Menschengroͤße. Seine Kraft und Liebe umfaßt Alle, die Nahen und die Fernen, mit glei⸗ cher Landesvaͤterlicher Huld und Gnade. Neue Beweise und Zeichen derselben empfangen heute Hohe und Niedere, Vorge⸗ setzte und Untergebene im ganzen Koͤnigreiche; Sein Herz und Seine Hand ist immer geoͤffnet, Gutes zu thun, und Keiner von Seiner Huld ausgeschlossen. In allen Staͤnden, in allen Ver⸗ haͤltnissen schlagen darum die Herzen in Kraft und Liebe fuͤr Ihn, und von einer Graͤnze des Reiches bis zur andern verei⸗ nigen sich Millionen in dem heißen Gebete:

Gott erhalte! Gott segne den Koͤnig!

Der Justiz-Kommissarius von Kalb acher zu Leobschuͤtz

ist zugleich zum Notarius im Departement des Oberlandes⸗ gerichts zu Ratibor ernannt worden.

Der Justiz-Kommissarius Schlosser zu Leobschuͤz ist zugleich zum Notarius im Departement des Oberlandesgerichts zu Ratibor ernannt worden.

Abgaereist: Der Pair von Frankreich, Königl-Fran—

zoͤsische General-Lieutenant und außerordentliche Botschafter

am Kaiserl. Nussischen Hofe, Herzog von Mortemart, nach St. Petersburg.

Ev. Joh. 1, 29.

269. Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 25.

Zeitungs⸗ Nachrichten. Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 15. Januar. Am (19ten dieses Monats hielt die hiesige Akademie der Wissenschaften im Beiseyn des Ministers des öͤůffentlichen Unterrichts, Fuͤrsten Karl von Lieven, ihre Jahressitzung. Dieselbe begann mit Vorlesung des Jahresberichtes; demselben zufolge wurde im Laufe des verflossenen Jahres die Zahl der ordent— lichen Akademiker von 18 auf 21 und der Etat der Akade⸗ mie von 120,000 auf 206,100 Rubel erhöht. Die saͤmmtli⸗ chen gelehrten Huͤlfsmittel erhielten in allen Faͤchern einen beträchtlichen Zuwachs, namentlich das Zoologische Museum durch die vortreffliche Sammlung des Herrn von Kittlitz, von 314 groͤßtentheils neuen Vogelarten, und das Minera— lien-Kabinet durch den mit einer Summe von 50,000 Ru— beln bewerkstelligten Ankauf der Mineralien⸗-Sammlung des Russischen Residenten in Hamburg, Herrn von Struve. An mehreren Orten des Reiches wurden nach dem von der Aka⸗ demie gegebenen Beispiele Magnet-Haͤuser errichtet.

Am 24sten v. M. fand in Dorpat eine feierliche Ver⸗ sammlung der Umversität statt, in welcher man unter Ande—

bekannt machte und die in Folge derselben bestimmten Preise

vertheilte. (! Am 29. Dez. waren hier 17 Cholera

Odessa, 5. Jan. Kranke uͤbrig geblieben. An diesem und dem folgenden Tage

kamen 19 hinzu; es genasen 6 und starben 12; vom 30. Dez. bis zum 3. Jan. erkrankten 19 Personen; es genasen 4 und starben 12, wonach 20 Kranke und unter diesen 3 Genesende uͤbrig blieben. Nach amtlichen Berichten aus dem gesamm— ten hiesigen Kreise lagen am 25. Dez. 201 Personen an der

übrig. Im ganzen Ekaterinoslaffschen Gouvernement findet man keinen einzigen Kranken mehr.

Frankreich.

Paris, 17. Jan.“) Der Koͤnig ertheilte gestern dem Erzbischofe, Grafen von Quelen, eine Prlvat⸗Au⸗ dienz, welche beinahe eine volle Stunde dauerte. Der Erz— bischof war von zweien seiner Groß-Vikare begleitet. .

Der Konig wollte gestern in der Ebene von St. Denis uͤber die Linientruppen der hiesigen Garnison eine Muste⸗ rung halten, und zu dem Ende waren alle von ihnen besetzte Posten durch die National⸗Garde abgeloͤst worden. Es kam aber Gegenbefehl, und die Revue wurde auf naͤchsten Dan⸗ nerstag verschoben.

Das Journal de Rouen meldet als etwas Gewisses, daß der König im naͤchsten Maäͤrzmonat diese Stadt besu⸗ chen werde, er habe dies dem General⸗Lieutenant Teste neu⸗ lich in einer Privat⸗Audienz zugesagt.

Herr Nons de Bouills, Schwiegersohn des General Thiars, ist statt des Grafen v. Beaurepaire zum diesseitigen Gesandten am Großherzog Badischen Hofe ernannt worden.

Der von den Deputirten der linken Seite gehildete Verein wird heute eine abermalige Versammlung halten und sich mit den . des neuen Wahl⸗Gesatz Entwurfes be⸗ schäftigen. Der Verein ist, wie der Courrier sraugals bes richtet, dber die drei, von den heiden Centri am meisten angefeindeten Punkte des Gesetzes bereits einstimmiger Ansscht.

Als Kandidaten 9 der durch den Tod Benjamin Con⸗ stants erledigten Stelle in der Deputirten Kammer treten außer Herrn Coulman in Straßburg, einem Freunde des Verstorbenen, 8 Jullien, Haupt ⸗Redacteur der Revne en chelopedique, Graf Roͤderer, Miteigenthuͤmer mehrerer Ma⸗ nufakturen im Departement des Nieder Rheins, Herr Chau⸗ velin, der unter dem Martignaoschen Ministerium aus der an f schied, und der Baron Athalin, Adjutant des Kö⸗

98, auf. 20

Der hiesige Stadtrath will zur Deckung der außeror⸗

dentlichen Ausgaben, welche die staͤdtische Kasse selt dem Ende

) Dit gestern vor n, n, in der wilt Can gr ehaltene Rede des General Lafayette stehe

*

des Juli v. J. zu bestreiten gehabt hat, eine Anleihe von 15 Millionen eroͤffnen.

Der Griechische Capitain Eynard, der im Jahre 1828 den damaligen Obersten Fabvier nach Griechenland begleitete, ist in Marseille angekommen. Dieser Offizier war in die Verschwoͤrung vom 19. August 1820 verwickelt und gehörte unter die 9 anwesenden Angeklagten, gegen welche Herr v. Peyronnet, der damals die Functionen eines General⸗Proku⸗ rators beim Pairs⸗Hofe versah, auf die Todesstrafe antrug.

Der Banquier Davilliers ist vorgestern, 77 Jahr alt, hierselbst mit Tode abgegangen. Waͤhrend der hundert Tage wurde er zum Pair ernannt und gehoͤrte unter die wenigen Mitglieder der Kammer, die sich weigerten, die Akte uͤber die Entthronung Napoleons zu unterzeichnen.

Drei der letzten Nummern der Quotidlenne sind von der Behoͤrde in Beschlag genommen worden, und Herr von Brian ist als verantwortlicher Redacteur dieses Blattes an— geklagt, zum Hasse gegen die bestehende Regierung und zum Umsturze derselben aufgereizt zu haben. Er wurde deshalb gestern aus dem Gefängnisse von St. Pelagie, wo er sich mit dem Grafen von Kergorlay, dem Baron von Genoude

und Herrn von Nugent zusammen befindet, abgeholt, um

vor den Instructionsrichter gefüͤhrt zu werhen. , Am 14ten d. M. schritt die Akademie der Inschriften zur Aufnahme dreier von ihr am 17. Dez. v. J. ernannten

rem den Erfolg der Preisaufgaben des verfsossenen Jahres Mitglieder, naͤmlich des Ritter Artaud, des Herrn Cousinery

und des Marquis v. Fortia d' urban.

Die beiden Kriegs⸗Briggs „la Champenoise“ und „Louise“ haben in den letzten drei Monaten an den Kuͤsten der Ven⸗ dée und des Departements des Morbihan als Beobachtungs— schiffe gekreuzt und wahrend dieser ganzen Zeit keine verdaͤch— tige Bewegung an dem Ufer der genannten beiden Departe— ments bemerkt. ü

Man wird sich erinnern, daß im November v. J. ein

Derein hiesiger Geistlichen, die sich von ihren Bischoͤfen los—⸗

Cholera * krank; am S9sten waren 45 neue hiuzu gekommen, gesagt hatten, in den oͤffentlichen Blaͤttern bekannt machte,

26 genesen und 23 gestorben; es blieben solglich' 193 Kranke seine Mitglieder ständen zur Verfugung derjenigen Ge—

mieinden bereit,

denen es an Pfarrern mangele. Der— selbe Verein, an dessen Spitze der Abbé Chatel steht, zeigt jetzt an, es seyen so viel Anerbietungen von Pfarren einge— gangen, daß der Verein sie fur den r ger ic nicht alle be⸗ friedigen koͤnne, und fordert die Geistlichen in den Departe— ments, welche gemeinschaftliche Sache mit ihm machen wol— len, auf, sich zu melden, worauf ihnen die religiosen und pa— triotischen Prineipien der Franzoöͤsisch-Katholischen Kirche mitgetheilt werden wuͤrden. Zugleich bengchrichtigt der Verein seine Mitbuͤrger, daß er keine andere . n. gegen die Schließung einer Ehe, als die im Civil-⸗Gesetzbuche angegebenen, anerkenne und also jedem mit einer Bescheini— gung des Maires uͤber die Erfuͤllung der buͤrgerlichen Vor— schriften versehenen Paare priesterlichen Segen ertheile, wenn a 4 der Theile protestantischen oder eines andern Glau— ens sey. ö Aus Toulon wird vom Sten d. M. geschrieben; „Die Infantin Donna Aung von Portugal, Gemahlin des Mar— quis von Louls, schiffte sich heute Will. auf der Fregatte „Herminie“, vom Schiffs-Capitain Villeneuve de Bargemont befehligt, ein, um sich nach Brasilien zu begeben; sie wurde von der Fregatte mit 21 Kanonenschuͤssen begruͤßt.“ Eine Abtheilung Spanischer 1 ist am 12ten d. Clermont angekommen; mehter en dort noch . era ilgus, wel em tadt ebenfalls

a n 11 i ] . London, 15 Jan. Nach allen Berichten aus Brigh⸗ ton erfreuen sich Ihre Majestaͤten der König und die Köͤni⸗ gin fortwährend der bestsnn Gesundheiit. Göstern kamen im Ministerlütm des Innern Depeschen vom Margais von Anglesea i, Irland dn, von denen un—⸗ e . ich Abschriften an alle Kabfnets, Minister mitgetheilt wur den. ͤ In der hiesigen Katholischen Kapelle wurde gestern eine feierliche Todtenmesse fuͤr den verstorbenen Papst gehalten. Fruͤher war es uͤblich, bei einer solchen Gelegenheit die gol—

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dene Tigra, den Vischofestab, die Schluͤssel ünd andere Fei⸗