1831 / 28 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 28 Jan 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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Thorn und Nothomb Luxem bourg heißt es:

gntschied die Versammlung: „Der buͤrgerliche Tod ist abge—

ft; er kann nicht wlederhergestellt werden.“ Mehrere

rtikel der neuen Verfassung, in Bezug auf die richterliche BSewalt, wurden darauf ohne lange Debatten angenommen.

Der Art. 76 lautet: „Die Hu sfltind der Geschwornen wird mindestens fuͤr politische Verbrechen und Vergehen, so wie fuͤr Preßvergehen, eingefuͤhrt.“ Hr. v. Robaulx ver— langte die Erweiterung dieser Institution auf alle Kriminal⸗ Vergehen uͤberhaupt. Dem widersetzte sich Hr. v. Leuze: »Die Jury“, sagte er, „ist ein Erbstuͤck aus den Zeiten der Barbarei. Es wird dadurch der demokratischen Macht, die in unserm Lande nur allzugroß schon ist, eine noch großere Aus dehnung verliehen. Die Geschwornen-⸗Institution ent—

spricht aber auch gar nicht einmal unseren Sitten.“ Der

Redner fuͤhrte aus eigener Erfahrung an, daß er als Mit— glied der Jury fast niemals gewagt habe, ein „Schuldig“ guszusprechen, weil er sich von moglichen Gewissensbissen habe frei erhalten wollen. Er machte auf die Gefahren des Par⸗ teigeistes aufmerksam, der auf die Jury einen Einfluß uͤben kann,

nnd meinte endlich, daß, da die Geschwornen keiner Verantwort⸗ lichkeit unterworfen seyen, der Richter sich dadurch ebenfalls sehr leicht aller Verantwortlichkeit entziehen konne. Herr Naikem bekämpfte diese Ansichten; auch Hr. v. Secus d. Aelt. stimmte ihnen nicht bei. Die Fortsetzung der Bera— thung uͤber die Geschwornen wurde schließlich auf den folgen— den Tag verschoben.

Folgender Tagesbefehl ist hier erschienen:

. „Brüssel, 18. Jan. 1831.

Soldaten und Freiwillige! Ihr seid dem Kufe des Va— Lerlands gefolgt und habt Euch, wie durch einen Zauber⸗ schlag, organisirt, um zum Kampfe zu fliegen. Eure feste und muthvolle Haltung hat ihren Lohn gefunden: Die Hol⸗ laͤnder erkennen endlich foͤrmlich und der That nach die Frei— heit der Schelde an. Diesen ausgezeichneten Vortheil hat das Vaterland Euch zu verdanken. Eure kriegerischen Demon— Frationen unter den Mauern von Mastricht, Eure drohende Stellung in der Provinz Antwerpen und in den beiden Flan— dern haben dem Feinde die Nothwendigkeit auferlegt; Ihr habt die Schiffahrt der Schelde erobert! Soldaten, ich schätze mich

i ich das Organ der Erkenntlichkeit Eurer Mitbuͤrger zu vn;

diese koͤnnen, falls Ihr in der Folge wieber einmal zu den Waffen greifen muͤßtet, nicht mehr daran zweifeln, daß, stolz auf Eure ersten Thaten, der Sieg Euch auch nicht wieder verlassen wird. Es bleibt uns nun noch uͤbrig, Belgien und dem ganzen Europa zu beweisen, daß Ihr Eun—⸗ ren Heldenmuth zu dampfen wisset und selbst, sobald das Gluͤck des Vaterlands es fordert, dem Muthe die Resigna⸗ gion folgen lassen könnt.

Nypels.“

Lord Ponsonby wird jetzt häufig in Gesellschaft des Kongreß⸗Mitgliedes, Hrn. Lebau, gefehen.

In hiesigen Blättern liest man; „Der Englische

Tourier enthalt folgenden Auszug eines Schreibens, das, seiner Versicherung zufolge, bereits am 20. Dez. vom Briti⸗ schen Ministerium an Lord Pon sonby gerichtet worden ist: „Die Rechte des Deutschen Bundes hinsichtlich des Groß⸗ herzogthums Luxemburg sind im Protokolle vom 7. Nop— anerkannt worden. Demgemaͤß wuͤnschen wir, daß Sle bei der provisorischen Regierung von Belglen, indem Sie ihr zu . Zeit gor Freundschafts⸗Dlenste anbieten, auf die fo⸗ ortige und foͤrmliche Einstellung jeder Beziehung ihrerseits zu den Angelegenheiten des . bestehen, und wollen Sie demnaͤchst diese Regierung einiaden, die noͤthigen Proelamationen zu erlassen, um ihren Beschluß den Einwoh⸗ nern des Großherzogthums kund zu thun.““ Wir unse— rerseits (fuͤgen jene Blaͤtter hinzu) wissen aus guter Quelle, daß ein Schreiben dieser Art an den Lord Ponsonby wirk— lich abgerichtet worden. Es scheint jedoch, daß diefer Ge⸗ sandte der fuͤnf Maͤchte es nicht fuͤr angemessen erach— tet hat, die ihm aufgetragene Botschafi auszurichten; oder, wenn er es gethan hat, so hat die provisorische Regie⸗ rung sich geweigert, der Einladung der Londoner Diplomna—⸗ ten Folge zu leisten. Wenn die provisorische Regierung an⸗

ders gehandelt hatte, so wagen wir im Namen der Luxem⸗

burger und aller Belgier zu behaupten, daß ihr nicht gehor— samt worden waͤre. Luxemburg hat eben so wie die anderen . Henn, von Belgien seine Revolution zu Stande gebracht. die Intervention der fuͤnf Maͤchte kann eben so wenig in die Angelegenheiten Luxemburgs zugelassen werden, als in die von Brabant oder der beiden Flandern. r, damit den wachstehenden Artikel aus dem Journal de uxembourg.). In dem (gestern erwahnten) gegen eine im Namen der Rrovisorischen Regierung erlassene Proclamation der Herrn

schickt habe deresmal den B

gerichteten Artikel des Journal du

ng; *) erwaͤhlte De⸗ ongresse, das mag wahr irt sind, das laͤugne ich; Koͤnig der Niederlande ist, rzogthums zuͤruͤckge⸗ wovon ich Ihnen ein an⸗ Daß der König selbst es gr, dem Sch icksale meine Herren, erlauben von den Advokaten⸗Wendun⸗ n, daß man in der That fast in Ihrem Leben etwas Ande⸗ daß der sogenannte National⸗ Provinz in seine Unab⸗

no die Regie⸗ die s

) Die gesperrt gedruckten Worte kommen in der Proelama⸗ tion vor .

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ach mindestens eben so gut verstehen, als der General⸗In⸗ , H al, sagen in ihren Werken uͤber die Militair⸗Ver⸗ waltung, ba i000 Mann unter den Waffen, Offiziere und Ge⸗ meine 9 Durchschnitt gerechnet, ungefaͤhr 10606 Franken per Mann in jedem Jahre kosten. Hiernach also werden Eure 40,000 Mann das Königreich zaͤhlte sonst niemals mehr als 33006 die Sie so glattweg auf das Papier hinwerfen, 40 Mill. Franken kosten verstehen Sie das, meine Herren? Das ehemalige Nie—⸗ derlaͤndische Budget bewilligte dem Ministerium nur 13 Mill. Gulden, und das war schon ganz rechtschaffen für eine Be⸗ völkerung von 6 Mill. Jetzt aber, da Sie zwei Fuͤnftel dieser Bevdlkerung und die Haͤlfte der Staats-Einnahmen verlieren, wollen Sie unz in Friedenszeiten sogar mehr abnehmen? Ein choͤner Trost fuͤr alle andere Opfer, die Sie uns bereits aufge⸗ egt! Von wem sprechen Sie denn aber, m. H., wenn Sie sich an Ihre Landsleute wenden, die Sie auffordern, einig und fest zu hleiben, und denen Sie diejenigen als ver⸗ brecherische Intriguants bezeichnen, die diefe Provinz als ein Lehn und ihre Bewohner als Leibeigene be⸗ trachten? Wagt Ihr es wohl, ohne zu erroͤthen, das Wort Intrigue auszusprechen? Durch welches andere Mittel ist es Euch denn gelungen, den Gewerbfleiß und den Wohlstand Belgiens zu . Und was habt Ihr wohl an die Stelle dessen zu setzen, das Eure Thorheiten zerstoͤrt haben? Halten wir jedoch unsern erechten Unwillen zuruͤck; ein strenger, aber unparteiischer 36 r erwartet Euch; er wird Euch den Platz anweisen, der Euch gebuͤhrt, und zufrieden mit seinem Urtheile unterschreiben wir es im Voraus, indem wir Euch, statt aller Bestrafung, bloß dem Ausspruche uͤberlassen, die Sprache der Wahrheit zu hoͤren, die Ihr systematisch geschaͤndet habt, und die Ihr aus Furcht jetzt proskribirt. Die Manner, die Ihr mit Eurem Bannstrahl nach der Weise de Potters treffen wollt, und auf die Ihr die Verwünschungen der Anti⸗Popularitaͤt laden möchtet, sind uͤber Eure Angriffe erhaben, sie kennen unter sich keine andere Leib⸗ eigene, als die Ihr durch Eure Luͤgen verfuͤhrt habt, sie sehen kein anderes Lehen in Belgien, als dasjenige, dem Ihr die In⸗ vestitur durch Kreuz, isch af , und Ring mußtet geben lassen, wenn nicht etwa noch zum Gluͤcke, das größer ware, als Ihr es verdientet, das Scepter der Vernunft eine neue Investitur verleiht. Sie, meine Herren, werden hierher ö oder, besser gesagt, man schickt Sie in dieses ungluͤckliche Land zurück, um Ihr Werk durch eine neue rein Luremburgische Revolution u vollenden. Sie kommen ein wenig spaͤt an, m. H., und ich fürchte, Ihre Freunde haben Ihnen den undankbarsten und ge⸗ fahrvollsten Theil der gemeinsamen Rolle uͤberlassen. Ihre sehr

bel angebrachte Hinwelsung auf das Herzogthum Braunschweig duͤrfte FJhnen gar nichts nuͤtzen. nd wer sagt Ihnen denn,

daß der Deutsche Bund dort nicht intervenire? Sagen es Ihnen

etwa Ihre Diplomaten von London und Paris, oder ziehen Sie diesen Schluß aus den Protokollen vom 15. Nov. und 265. Dez.?

Die Appellation an däs Franzoͤsische Volk wird von Euch selbst

getadelt, weil Ihr zugebt, daß die Franzoͤsische Regierung nichts von Euch will. Hofft Ihr etwa, die , ge, we dem Volke zu entzweien, Ich weiß wohl, das Drohen ist jetzt Euer einziges Huͤlfs⸗ mittel; Ihr droht abwechselnd der Londoner Konferenz, dem Koͤnige Ludwig Philipp, England, Rußland, Preußen, Oesterreich und dem Deutschen Bunde; endlich droht Ihr gar der ganzen eivilisirten Welt, und warum? Weil Eure eigenen Interessen und Eure Meinungen sich geltend machen wollen, ohne sich im Geringsten um das wahre Interesse ünseres Landes zu kuͤmmern. Seltsame Diplo⸗ maten, um nicht einen schlimmeren Ausdruck zu gebrauchen die nicht einsehen wollen, wohin die Frist endlich N werde, die man ihnen immer noch gewährt. Jeder neue Tag zeigt Euch machtloser; Ihr gesteht dies selbst im Angesichte Europas ein und

laubt, um dem abzuhelfen, nicht Besseres thun zu können, als

en unvermeidlichen Gang der Ereignisse noch zu beschleunigen. Ihr denkt entweder nur an Zwangs⸗Maaßregeln, um die Presse und das Petitions Recht zu zügeln, die Euch mit Wucher das zuruͤckgeben, was Ihr fruͤher ihnen liehet, oder an laͤcherliche Combinationen uͤber die Erwaͤhlung eines Monarchen. Können aber wohl Maͤnner, die mit gesunder Vernunft begabt sind, das Heil ihres Vaterlandes wirklich in eine Heirath setzen wollen) Und wer steht Euch denn dafuͤr, daß Jemaͤnd Eure in den Koth getretene Krone wirklich annehmen werde? Ich will Euch nun schließlich meine Meinung uber den Ausgang Eures unterneh—⸗ mens auf Luxemburg sagen: ich uͤberlasse Euch die Nutz⸗Anwen⸗ dung, ,, . daß man bei der Achtung fuͤr den in London festgestellten Grundsgtz, Mittel finden werde, Euch, Eure Abge⸗ schmacktheiten und Eure erbaͤrmlichen Interessen ganz aus dem Spfele zu bringen. Ihr greift zunaͤchst ein verbündetes Volk von 33. Mill. Menschen an, die durch eine gleiche Anzahl unterstuͤtzt werden, welche sich außer dem Föderativ⸗ Verbande befindet, jedoch mit den Ersteren vereinigt ist, weil ihre Regierungen integrirende Theile des Deutschen Bundes ausmachen. Ihr habt das Europdische Staatsrecht verhoͤhnt und geschaͤndet, und, wenn Eure Schwaͤche Euch nicht

inderte, Ihr wurdet auch die Euroyaͤische Civilisation ruͤckgaͤn⸗ Rg machen; Ihr predigt die Anarchie und droht damit Freun⸗ den und Feinden. Das unfehlbare Resultat eines so laͤcherlichen Benehmens wird die Verabscheunng aller derjenigen seyn, deren Derz noch bei dem schoͤnen Namen Nationak⸗Ehre schlaͤgt. FDeutschland wird nicht vergessen, daß es Jahre lang fuͤr seine e n n . seine Ruhe und den friedlichen Genuß aller Gü⸗ er gekaͤmpft hat, die mit einer vorgeruckten Civilisation verbun—

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den sind, die Ihr nicht anerkennt, weil Eure Unwlssenheit Eurer Anmagßung gleicht. Es wird nicht zugeben, daß ein Dutzend unruhige Köpfe die Institutionen angresfe, unter denen es blä—= hend ist, geachtet von außen und eben so ruhig im Innern, um ohne Erschuͤtterung Reformen bewirken zu können, welche etwa die Fortschritte der Volks⸗Erziehung erheischen. Frankreich, auf⸗ geklaͤrt uͤber seine wahren Inte fen, wird seine Größe nicht guf die zweideutige Unterstuͤtzung einiger Tausend Menschen begruͤn⸗ den, deren jetzige Qberhäͤupter im Jahre 1813 gegen jenes Land gerade dieselbe Stellung eingenommen haben, die sie jetzt dem ganzen Europg gegenüber einnehmen wollen. England spottet Eurer Thorheiten; es macht sein Insulgr- Genie so lange bei Euch geltend, bis es Euch, ohne daß Ihr Euch regen vönnt, seinem Einflusse unterworfen hat. Rußland, Oesterreich, Preu⸗ ßen und Alles was unter dem Ein flusse dieser Maͤchte sich besin⸗ det, werden die unklug verletzten Gerechtsame eines wesentlich defensiven Staats⸗Koͤrpers, der, mehr als jeder andere, den Frie= den von Europg verhuͤrgt, unterstuͤtzen. Ihr werdet in die Ver⸗ zweiflung gerathen, Euch einer ehernen Mauer gegenuͤber gestellt zu haben, und damit endigen, daß Ihr uns die ungluͤckliche Zeit zuruͤckruft, wo Einige Eurer Vorgaͤnger, mit Weihwedeln be⸗ waffnet, den Franzoͤsischen Koloß in diesem Lande umstuͤrzen woll⸗ ten. Eure Pfaffen riefen damals den unglücklichen Landleuten zu: Voran, jongens, het geht vor de glöven!“*“ Nachdem sie diese jedoch von Merlin hatten zusammenhauen lassen, liefen sie schnell uͤber den Rhein davon, um einer gerechten wohlverdienten Strafe zu entgehen. . . . Ein wahrhaft liberaler Nicht⸗unionist.“

Der Observateur du Hainaut berichtet, der Ein— wohner von Mons, der durch seine Bittschrift die ganze Franzoͤsische Deputirten-Kammer in Allarm versetzt habe (Vergl. Nr. 24. der St. 3.), sey ein alter Gascogner, der als Beamter in Mons vergessen worden und sich nun durch die Vereinigung Belgiens mit Frankreich seine Stelle gern sichern moͤchte.

Der Ptofessor Warnkoͤnig ist, der „Emaneipation“ zu—⸗ folge, jetzt an der Unwersität von Gent angestellt.

Lüttich, 22. Jan. Das Schießen in der Richtung von Mastricht, das man gestern Abend noch hoͤrte, hat seit⸗— dein aufgehört. Der General Dibbets ist durch eine Estaf— fette, deren Durchlassung vom General Mellinet gestattet wurde, von den Beschluͤssen der Londoner Konferenz, so wie von denen seiner Regierung, unterrichtet worden. Gen. Mel—⸗ linet, der auf dem rechten Maaß⸗Ufer steht, soll erklart ha— ben, daß er seine Stellung vor Mastricht nicht verlassen wer de, wenn auch die provisorische Regierung dies wied erho⸗

len tlich anbefehlen sollte.

In einem hiesigen Blatte liest man: „Vor einigen Tagen hat der Kongreß beschlossen, keine Kommissarten nach Paris und London zu schicken. Gestern dagegen ist beschlos⸗ sen, dennoch dergleichen nach Paris abzusenden. Wem muß man eine so ploͤtzliche Willens-Aenderung zuschreiben? Es scheint, daß dieser Beschluß hier, wie in Frankreich, allge— meine Verwunderung erregen muͤsse. Was werden die ver— nuͤmftigen Leute in Paris sagen, wenn sie Belgische Depu— tirte hinkommen sehen, welche dort nichts zu thun haben? Was werden die Belgier sagen, welche die Unabhaͤngigkeit ihres Landes aufrichtig wunschen? Sie hatten wieder ein wenig Muth gefaßt, indem sie sahen, daß der Kongreß kluͤg— lich beschlossen hatte, keine Deputirte zu schicken. Ihre Taͤu⸗ schung wird nicht lange gedauert haben. Wir moͤchten wohl wis— sen, was man in Paris thun will, wenn man nicht heimlich beschlossen hat, Belgien durch irgend ein Mittel mit Frankreich zu verbinden und die Geduld der fuͤnf Machte aufs Aer n. zu treiben. Geht man hin, um das Kabinet des Palals— Royal uͤber die Wahl des Herzogs von Leuchtenberg zu er— forschen? Hat man denn vergessen, daß das Gouvernement Lud wig Philipps diese Wahl verworfen hat? Wir glauben gern, daß der Herzog von Leuchtenberg ein junger Fuͤrst voll guter Eigenschaften sey. Allein je mehr gute Eigenschaften er besitzt, desto mehr haͤtte dieses Gouvernement von ihm zu befürchten. Ist das so schwer zu begreifen? Uebrigens fuͤhlt man mehr als je die Nothwendigkeit, ein Oberhaupt zu haben. Ist der Herzog von Leuchtenberg der Fuͤrst, wel— cher uns gefällt, so proklamire man ihn. Wir haben Ursache, zu glauben, daß der Kongreß die Wichtigkeit der Umstände genugsam fuͤhlen werde.“

Oe st er re ich.

Wien, 22. Jan. Der Oesterreichische Beobach—⸗ ter enthält Folgendes:

Amtlichen Nachrichten aus Galizien zufolge ist die Cholera Morbus, welche in den an das Russische Städtchen Satan ow, wo diese Krankheit schon seit langerer Zeit wuͤthet, graͤnzenden Doͤrfern des Tarnopoler Kreises Kalarohowka und Wychwatynee sich zu aͤußern anfing, durch die energischen und schnell ange⸗ wandten Maaßregeln in diesen beiden Orten gleichsam in ihrem