1831 / 31 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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coste, Hr Badouix zum Praͤfekten der Nisvre statt des Hrn.

Dulae, dieser zum Praͤfekten der Nieder⸗Alpen statt des Hrn. ö. rn, . vaͤterlich und ganz dem Interesse der Studirenden, wie der

Joseph Bernard, und Letzterer zum Praͤfekten des Var statt

des Herrn Rouxel ernannt worden. 3 Als Grund zu der Absetzung des bisherigen Praͤfekten der Meurthe, Herrn Merville, geben die Blaͤtter eine

Adresse dieses Departements an den Koͤnig an, worin die r h ; den, werthe Aus schweifungen zu desavouiren. Diejenigen, welche

jSetzige Verwaltung getadelt wird. Der General-Prokurator

in Nancy, der diese Adresse gleichfalls mit unterzeichnet hatte, r r e auch wenn sie unvollkommen sind, so wie, daß man gegen

Gestern haben in der Sorbonne ernstliche Excesse und Beschluͤsse der Behoͤrden nicht durch Tumult und Aufruhr

Unordnungen statt gefunden. Hiesige Blatter enthalten ro n. ] uͤber dieselben folgende Details: „Der akademische Rath hatte tief betrübt uͤber diese ärgerlichen Auftritte, die nur den

sich gestern um 12 Uhr im Universitaͤts Gebaͤude versammelt, Anh 1. sie sind ein großes Skandal, uͤber welches alle Familienvater, sein Urtheil zu fällen. Im Hofe der Sorbonne und auf der alle rechtlich gesinnten Maͤnner seufzen und das fich hoffent— Straße vor derfelben waren Haufen von Studirenden ver, lie wh sammelt, die den Minister des offentlichen Unterrichts, Hrn. keinen Staat mehr haben, wenn wir dergleichen Ruhestoͤrun— Barthe, bei seiner Ankunft mit Pfeifen, Geschrei und Dro⸗ z hungen empfingen. Der akademische Rath erklaͤrte sich, trotz der Gegenvorstellungen des Herrn Odilon-Barrot, fur kom—

hat einen Verweis vom Justiz-Minister erhalten.

um uͤber die Unterzeichner der Protestation der Studirenden

petent und setzte die Grundlagen des gegen die Schuldigen zu fallenden Urtheils fest. Wahrend der Sitzungen des

akademischen Raths, welche bis um 3 Uhr dauerten, hatte die

Anzahl der Studirenden auf den Treppen, dem Hofe und ; en r Kommission ernannt, die sich mit der zur Pruͤfung des neuen

Gesetzes uber die Buͤhnen-Vorstelungen beauftragten Kom⸗ mission der Deputirten⸗Kammer in Beziehung setzen und auf die in ihrem Interesse liegenden Veränderungen des Ent—

der Straße sich durch die Zuhorer der verschiedenen Vorle— sungen vermehrt, die inzwischen geschlossen worden waren. Als nach beendigter Sitzung der Minister des oͤffentiichen Un— terrichts und der General-Prokurator, Herr Persil, die Sor— bonne verließen, ließ sich aus den Massen der Studtrensen

länfern! vernehmen. Vergebens versuchte der Minister zu Worte zu kommen; man warf poͤbelhafter Weise mit Koth, Eiern, ja sogar mit Steinen nach dem Minister und dem General-Prokurator, welche mit Muͤhe ihre Wagen erreichten; auch diese wurden mit Steinen verfolgt und in beiden die Fenster eingeworfen. Ein Begienter des Herrn Barthe soll durch einen Steinwurf schwer verwundet werden seyn. Hieräuf drangen die Ruhestörer in den Sitzungs-Saat, warfen die Stuͤhle und Tische um und die vo gefundenen

Akten zum Fenster hinaus.“ Saͤmmiltche Blatter, mit Aus, nahme der Quotidienne, die darüber spottet, geben ihren leb,

haftesten Unwillen uber diese standalösen Exersse zu erkennen und dringen auf strenge Bestrafung der Schuldigen. Der

betreffe, nur 7 bis 3 Stubnenee Theil genommen hätten.

Auch unter den Zöglingen der Atademie der ichoͤnen Künste ; 8 haben Unordaungen stattgefunden, um deren willen di erste Vor- state; sie dauerte beinahe 5 Stunden.

lesung eines neuen Professors, der nach der Ansicht der Zu“

hoͤrer einem andern verdlenstvolleren vorgezogen worden war, 2 * 2 .

abgebrochen wersen mußte. Saämmtiiche Vorlesungen an ver

Akademie sind demzusolge einstweilen geschlossen worden.

Das provisorische Comité des Schul-Veremns hat eine kun sachten Kosten neue Schatzkammerscheine fundiren.

neue Protestation erlassen, worin es der ganzen Univer sitaͤt das gelsetszliche Bestehen abspricht und sie nicht anerkennen

will. Die hiesige Untversität hat ihre gegenwaͤrtige Organi—

sation bekanntlich unter Napoleon erhalten. Der Constitu— tionnel macht uͤber diese ganze Angelegenheit folgende Be—

merkungen: „Mit Bedauern sehen wir die Halsstarrigkeit, we mit welcher einige Stndirende wie verdorbene Kinder auf

dem Wege einer knabenhaften und zwecklosen Opposition ver harren. Wir wollen nicht wiederholen, wie ärgerlich es ist, wenn Juͤnglinge, die nech nicht im Besitz der buͤrgerlichen

Rechte sind, deren sie sich erst durch reiferes Alter und durch tuͤchtige Studien wuͤrdig machen sollen, auf dieselben vor der das Dies ist der wahre ze!

Gesichtspuntt fuͤr die Betrachtung der Frage eines polittscren Junfin

gefetzlichen Zeit Anspruch machen wollen.

Vereins der Studirenden und wir sind uͤberzeugt, daß un sere Worte von der Mehrzahh der wirklichen Stugiren den verstanden werden, die keinen Theil an den Anma—

—Fungen einiger einzeln stehenden jungen Leute nehmen.

Die Letzteren sind dreizehn aun der Zahl und wegen der Protestation gegen einen Beschluß des Raths des oͤffent lichen Unterrichts zur Untersuchung gezogen worden. Wir wollen die Organisation dieser Koͤrperschast nicht ver— theidigen, aber so lange dieselbe nickt durch ein Gesetz abge—

liche Rane nicht gestoͤrt.

ändert worden ist, kann der Untetrichts-Rath nicht anbers

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verfahren, als er gethan har. Die Rechts- so wie die me, dizinische Schule bäestehen nur durch kieselbe Gesetzgebung; diese mag sehlerhaft seyn, aber so lange sie nich durch ein

neues Ge setz abgeschafft ir, mäüssen Min ster, Raͤthe, Pro⸗

sessoren und Studirende sich ihr unterwerfen. Was die Jurisbiction des akademischen Raths betrifft, so ist dieselbe

Lehrer, angemessen. Wir koͤnnen daher die gestern vorgefal⸗

enen Unordnungen nur beklagen, sie sind der studirenden Jugend unwuͤrdig und wir hegen die Ueberzeugung, daß die

Zoͤglinge der Schulen selbst sich beeilen werden, so tadelns—

die Gesetze studtren, muͤssen wissen, daß man sie achten muß,

protestiren darf. Die aufrichtigen Freunde der Freiheit sind

Anhängern der vorigen Regierung Freude machen koͤnnen;

lich nicht erneuern wird. Wir wuͤrden keine Gesellschaft, gen preisgegeben wurden.“

Der Todestag Ludwigs XVI. wurde vorgestern in meh— reren hiesigen Kirchen gefeiert.

Der hüiesige Koͤnigl. Gerichtshof hat eine neue Instrue—

tion über den Tod des Prinzen von Condé angeordnet und

den Rath Delahuproye mit der Leitung derselben beauftragt. Die hiesigen Buͤhnen⸗Dichter haben aas ihrer Mitte eine

wurfs autragen soll. Diese Kommission der Buhnen-Dichter

das Geschrei: Fort mit den Renegaten! Fort mit den Ueber- besteht aus den Herren Lemercier, Dumas, Soulié, Casimir

Bonjour, Fontan, Epagnh, denen von Seiten der Theater— Direktionen die Herren Harel, Crosnier und Dartois beige⸗ treten sind.

Aus Ham vom 20sten d. M. schreibt man: „Die hie— sige Garnison, welche böüher nur aus einer Invaliden-Com⸗ pagnie bestand, ist jetzt auf 760 Mann vermehrt; das Fort ist mit 8 Kanonen hesetzt, und auf mehrere Monate mit

Wehl versehen. Die Familien der verurtheilten vier Mini—

stem sin, bis auf die des Herrn von Polignac, säammtlich hier, und scheinen sich hier niederlassen zu wollen. Die Ge— fangenen sind, mit Ausnahme des Herrn von Chantelauze, der an rheumatischen Beschwerden leidet, gesund und leden

in der vollkemmensten Eintracht. Herr von Polignac liest

National enthalt bereits eine Protestation mehrerer Stu— die Pariser Zeitungen mit dem lebhaftesten Interesse.“

direnden des Rechts und. der Medizun gegen diese einer ge. bildeten Jugend hoͤchst unwuͤtdigen ausschweifungen, an wel⸗ chen, namentlich was das Werfen mit Steinen, Eiern u. s. w.

Großbritanien und Irland. Lon don, 22. Jan. Gestern Nachmittags fand im aus— wärtigen Amte abermals eine Konferenz der Repraͤsentanten der grotzen Machte wegen der Belgischen Angelegenheiten

Ve enigen Tagen kehrte Prinz Leopold von Brighton

hierhe« zuräck und begab sich gestern nach seinem Landsitz

Claremont J r City geht die Rede, die Regierung wolle die

Seemache verstärken und zur Deckung der hierdurch verur—

Ein Schreitzen aus Dublin vom 19ten d. M. enthaͤlt : „,wie gestrigen Verhaftungen haben zwar einen or entlichen Eindruck gemacht, jedoch die oͤffent⸗ Gewiß ist es, daß die Regierung, and betrifft, in mancher Hinsicht keine kluge Maaß— mmen hat, und daß nur Wenige das von der Gewalt in Irland in der letzten Zeit beobachtete

ee m billigen werden. Die Ansichten der vernuͤnftigen, „inftäßrerchen und bis jetzt neutralen Partei können nicht bes— ser darg lagt werhen, als es in folgendem Schreiben geschieht, Hr O gonnell von Herrn Wallace, einem der ausge— nen Röchtegelehrten und früheren Parlamentsgliede „Mein Herr! Obgleich wir uns seit mehreren

vr zesehen haben, so fuͤhle ich mich, wenigstens in nere, durch die Umstände gerechtfertigt, wenn ich Zeilen schreibe. Aus den Zeitungen erfahre gestern wegen einer sogenannten Ver⸗—

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z zur umgehung und Vereitelung

er 8 o elamation verhaftet worden sind.

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Mein n, nn hat diese Anklage einen großen Schein

von (d. und Unterdrückung und wenn ich hee eeaäche aus lejei Gesichtspunkte betrachtet Ih— en ur, merhe schachen Belstand nuͤtzlich werden kann, so b ch gern dazu bereit; mit aufrichtiger Hochachtung

fuͤr die ersen des Lord Anglesea und mit dem Wunsch,

Beilage

solgenden Morgen, die vom 22sten d.

259 Beitage zur Allgemeinen Priußischen Staats-eitung Æ 31.

em m , ee,

seine Verwaltung sogar gegen Sie vertheidigen zu konnen, so lange als sie sich auf Gesetz und Verfassung stuͤtzt, scheint es mir, als habe der Lord in seinem Verfahren hinsichtlich der ungesetzmaͤßigen Versammlungen beide ver— letzt. Dieses Verfahren geht nur von der Person des Lord-Lieutenants aus, welhalb es um so weniger anmaßend ist, es fuͤr irrig zu halten. Nach meinem Dafuͤrhalten hat er das bestehende Gesetz nicht auf den rechten Fall angewen— det und es in seinen Proclamationen, namentlich in der letz— ten, in einem Grade ausgedehnt, der die oͤffentliche Frei— heit großer Gefahr aussetzt. Ich kann mich vielleicht sehr irren, indessen sind ja die Kings-Bench und ein Geschwornen— Gericht da, um meinen etwanigen Irrthum unschädlich zu machen. Ich bin uͤberzeugt, daß es unnoͤthig seyn wuͤrde, hierbei zu bemerken, daß aus dem Anerbieten, welches ich so frei bin Ihnen zu machen, sich rechtmäßiger Weise nicht der Schluß ziehen lasse, daß ich meinerseits Ihren politischen Grundsaͤtzen beipflichte oder ihr politisches Betragen im All— gemein en billige. ch bin u. s. w.“ Heute fruͤh fand noch die Verhaftung eines Herrn John Redmond statt, der bei einer der in der Anklage des Herrn O Connell erwaͤhn— ten Versammlungen praͤsidirt hatte; er mußte Buͤrgschaft stellen und ward darauf freigelassen. Es sollen außerdem noch Verhaftsbefehle gegen einige Personen erlassen worden seyn, die aber Buͤrgschaft leisten werden, wonach man also von dieser ganzen Sache nicht eher wieder etwas hoͤren wird, bis sie vor die Kings-Bench gelangt. In einem benachbar— ten Dorfe findet heute eine Anti-Unions-Kirchspiel-Ver— sammlung statt, zu welcher sich Hr. O' Connell und mehrere andere Herren hinbegeben haben. Hier ist Alles so ruhig, als ob gar nichts vorgefallen wäre. In der Grafschaft Galway hat der ber⸗Sheriff eine Versammlung berufen, um eine Bitt— schrift wegen Parlaments⸗Reform abzufassen. Man spricht davon, Herr O Connell beabsichtige, seine Aufregungs-Ver— sammlungen auf einem Dampfboote zu halten, das außerhalb

der Jurisdietion der Irlaͤndischen Regierung liegen und mit—

hin von keiner Proclamation erreicht werden wurde.“ Alus der Irlaͤndischen Stadt Armagh schreibt man un— term 17ten d. M., daß die Stadt durch das Geruͤcht von

einer durch einen Herrn Castello veranstalteten Versanmmlung

von Gewerbsleuten, wegen Abfassung von Bittschriften an das Parlament fuͤr Auflbsung der Union, in große Unruhe versetzt worden war. Die dort stehenden Truppen hatten bereits Befehl erhalten, sich fertig zu halten, als durch die Ankunft eines Haufens von Orangisten die Ruhe wieder her— gestellt wurde.

Niederlande.

Aus dem Haag, 24. Jan. Man erwartet in der morgenden Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten von Seiten unseres Ministeriums noch einige nahere Mit— =. uͤber den Stand unserer auswaͤrtigen Angelegen—

eiten.

Zu den Geruͤchten gehoͤrt, daß binnen kurzem die dop— pelte Anzahl der Mitglieder der zweiten Kammer einberufen werden wuͤrde, um verfassungsmaͤßig die von den Zeitumstaͤn⸗

die Sitzungen wurden in diesem Falle, wie es heißt, in Am— ee. 9 8 . in im hiesigen Journal befindliches Schreiben aus Hulst , erklaͤrt die vom Journal des Flan⸗ dres verbreitete Nachricht, daß die Hollander bei ihrem Ein— e daselbst die katholische Kapelle gepluͤndert, fuͤr eine eben o grundlose, als laͤcherliche Fabel. Bruͤssel, 25. Jan. euerdings wurden dem Kon⸗ gresse gestern nachstehende Mittheilungen durch den Grafen von Aerschot gemacht: 1) An den Grafen von Aerschot, Vice⸗Praͤsfiden— ten des Comité für die auswärtigen Ang elegen— heiten in den 3 Paris, 23. an. 1831. Herr Graf! Ich habe vorgestern die Ehre gehabt, Ihr Schrelben vom 19nen d. zu erhalten. Ich beeslte mich am - M. datirte Note, von der beiliegend eine Abschrift erfolgt, an den Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten gelangen zu lassen. Der Herr Graf Sebastiani sleß mir heute Vormittags eine Ant⸗ wort zustellen, die ich 2 auch sogleich mit Courier uͤber⸗ sende. Ich hatte es vorhergesehen, daß die Frist allzukurz

den Veraͤnderungen im Grundgesetze vorzunehmen; und der Stabilitat verleiht.

seine vollständige Unabhängigkeit. Die kommer

sey und daß es schwierig seyn duͤrfte, die Wuͤnsche des Kon— gresses bis zum 28sten d. zu befriedigen. Ich glaube, neue Vorschriften erwarten zu muͤssen, um in den enn? gesetzt zu werden, die mir gestellte Aufgabe zu erfuͤllen. Ich habe die Ehre u. s. w. (gez) Graf von Celles.“ 2) An den Grafen Sebastiani, Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten.

. „Paris, 22. Jan. 1831.

Der Unterzeichnete, von der proviforischen Regierung Belgiens beauftragt, die Franzoͤsische Regierung von einem Beschlusse des Kongresses vom 19ten d. in Kenntniß zu sez⸗ zen, hat die Ehre, dem Hrn. Grafen Sebastiani, Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, die Ausdruͤcke dieses Se⸗ schlusses in folgenden Worten darzulegen:

, 6,Der Belgische Marine fn g reß verfuͤgt, daß die in Parls befindlichen Belgischen Abgefandten beauftragt werden sollen, in der kuͤrzesten Frist bestimmte Erkundigun⸗ gen uͤber Alles einzuziehen, was auf die Wahl des Staats— Oberhauptes in Belgien, sey es in Territorial- oder kom— merzieller Hinsicht, oder mit Ruͤcksicht auf Allianzen, Be⸗ zug haben kann, und das Resultat sofort dem Kongresse mitzutheilen.““ Der Kongreß hat auf den 28sten Januar die Erwaͤhlung des Staate-Oberhauptes festgesetzt. Der Unterzeichnete hat die se Anweisung durch eine amtliche Depesche aus Bruͤssel vom 19ten d. erhalten und wuͤnscht seine Aufgabe so bald als moͤglich erfuͤllen zu koͤnnen. Er ergreift diese Gelegenheit, dein Hrn. Grafen Sebastiani den Ausdruck seiner größten Hochachtung zu erkennen zu geben. e (gez.) Graf von Celle s.“ 3) Antwort des Grafen Seba stiani.

„Der Unterzeichnete, Minister⸗Staats⸗Secretair im De—⸗ partement der auswärtigen Angelegenheiten, hat die Note erhalten, mit der der Hr. Graf von Celles ihn gestern am 22sten d. beehrte. Die gemachte Mittheilung ist von solcher Wichtigkeit und umfaßt Gegenstände von so hohem Intresse, a sie die Erwählung des Souverains von Belgien, die Ge— biets Ausdehnung dieses Landes, seine Handels,Verhaͤltnisse und die Natur seiner Allianzen beruͤhrt, daß der Unterzeich⸗ nete nicht im Stande seyn wird, darauf eine Antwort zu er⸗ theilen, welche eine Erledigung aller in dem Beschlusse des Kongresses enthaltenen Fragen darbietet. Die Wahl des Sou⸗ verains ist eine Handlung, von der das kuͤnftige Schicksal von Belgien abhaͤngen wird. Man wuͤrde daher kaum Ue— berlegung, Zeit und Sorgfalt genug darauf verwenden kön— nen. Ist auch die Freiheit dieser Wahl unbeschraͤnkt, so wird der Kongreß doch nicht vergessen dürfen, daß Belgien in dem Augenblicke, da es ein unabhängiger Staat gewor⸗ den und einen so wichtigen Platz unter den Europälschen

Maͤchten einnehmen will, zeigen muß, daß es die Ausuͤbung

seiner Rechte mit den Ruͤcksichten und Schonungen gegen die anderen Mächte, wie eine weise Politik sie anräth, zu ver— binden wisse. Der Zeitpunkt, den der Kongreß festge⸗ stellt hat, scheint mir etwas zu nahe, um das zukuͤnf⸗ tige Gluͤck der Belgier sichern und Alles beseitigen zu koͤnnen, was den Anschein der Uebereilung hat, indem es ihrem Beschlusse den r n,. Charakter der Weisheit

ie Gebiets⸗Ausdehnung des neuen Staates wurde ohne Mitwirkung der a e e. Maͤchte nicht festgesetzt werden können. Frankreich wird nie⸗ mals aus dem Gesichte verlieren, daß diese Ausd nung von der Art seyn muß, dem Belgischen Staate natürliche, leicht 4 vertheldigende Graͤnzen zu sichern und mit Sorgfalt 4 eine Ackerbaus, Industrle⸗ und Handels-Interesfen u wah— ren. Man kann in dieser Hinsicht dle wirksame nterstuͤtzun Frankreichs nicht bezweifeln, das bereits so vsele Been. einer wohlwollenden Sorgfalt fur ein Volk gegeben hat, das so lange einen Theil seiner selbst ü . das es in sei⸗ ner Liebe nicht aufhört, als ein Mitglied der großen Fran si⸗ schen Familie zu betrachten und . das es All ng

erlangt hat was bis jetzt moglich war: die g .

rennung von enn und n Fragen sind so verwickelt, daß es mir unmoͤglich seyn wuͤrde, 3 diesem Au enbůicke zu behandeln. elgien kann sich uͤberzeugt halten, daß Frankreich ihm alle Vorthelle gewähren werde, die mit den Interessen seines eigenen mr und seines Handels vereinbar sind. Ein neuer und unabhängiger

Staat hat sich mit der Abschließung von Allianzen nicht au uͤbereilen. Was die Allianz Frankreichs 2 so ist