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lich Bergische Staatsrath und General⸗Bergwerks⸗, H
kö 294
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— — Neapel, 14. Jan. Waͤhrend der letzten drei Tage hat es hier viel zu sehen gegeben. Am 12ten d. begab sich der junge Koͤnig mit seinen Bruͤdern in feierlichem Zuge nach der Kathedrale, um den Eid zu leisten und das Blut des heiligen Januarius zu kuͤssen. Am folgenden Tage war Handkuß und Abends große Gala und Erleuchtung in dem praͤchtig ausgeschmuͤckten S. Carlo Theater, wo ein Fest— spiel: „l'esultazione publica“ gegeben, und der Koͤnig mit lauten Acelamationen empfangen wurde. Gestern war große Revue, die wirklich einen imposanten Anblick gewaͤhrte, be— sonders als die schoͤnen, reich uniformirten Truppen die Straße Toledo hinunter defilirten, wo alle Balkons (und bekanntlich hat jedes Fenster einen) mit Personen besetzt wa— ren, und die geschmuͤckten Damen mit bunten Tuͤchern weh— ten. Fuͤr diese drei Tage war die Trauer aufgehoben, die bisher den heitersten Gesellschaften einen duͤsteren Anstrich
gegeben hat.
In land.
Berlin, 3. Febr. Aus Köln meldet man: Auf die unter— thaͤnige Bitte des Ober-Buͤrgermeisters und Stadtrathes, hatte Se. K. H. der Prinz Wilhelm geruhet, die Einladung derselben
zu einem, von der hiesigen Stadt fuͤr Hoͤchstdenselben und
dessen Durchlauchtigste Familie, zu veranstaltenden Festball anzunehmen. Derselbe fand am 30. Januar im Theater statt, welches zu diesem Zwecke glaͤnzend beleuchtet und mit gruͤnen Festons und Orangerie geschmackvoll decorirt war. Fuͤr die Hoöͤchsten Herrschaften war ein Sitz unter einem Baldachine
errichtet worden, unter welchem die Buͤste Sr. Majestaͤt un⸗
sers geliebten Koͤnigs aufgestellt war. Der Preuß. Adler, die Krone und die Namenszuͤge der Hoͤchsten Herrschaften schmuͤckten den Baldachin. Se. Koͤnigl. . der Prinz Wilhelm, Ihro Koͤnigl. Hoheit die Frau Prinzessin, so wie die Prinzessin Elisabeth und die Prinzen Adalbert und Wal— demar, KK. HH., nebst dem von Duͤsseldorf hier anwesenden Prinzen Friedrich, Königl. Hoheit, erschienen mit Gefolge nach sieben Uhr, und wurden auf das ehrfurchtsvollste von der ganzen, an 800 Personen zahlenden Versammlung, be— gruͤßt. Die Hoͤchsten Herrschaften geruhten mit gewohnter Huld, am Feste Antheil zu nehmen, sich mit vielen der An— wesenden zu unterhalten, und mehrere Polonoisen zu tanzen. Nach 11 Uhr zogen sich Hoͤchstdieselben zuruͤck. — Seit vierzehn Tagen haben die Vorbereitungen zum Karneval ihren Anfang genommen. Man glaubt, daß derselbe in diesem Jahre sehr glaͤnzend werden wird. — Die Rhein-Bruͤcke sst seit gestern Mittag wieder abgefahren worden, weil im Rhein viel Eis ist.
— Die Koͤlnische Zeitung meldet aus Bonn: „Am 22. Jan. entschwand unserer Mitte abermals durch den Tod ein bedeutender namentlich im Fache der Bergwerks-Juris— prudenz ausgezeichneter Mann, der als Staatsdiener in mehr als einer Beziehung einige Worte der Erinnerung verdient. Der Koͤnigl. Preuß. Geheime Bergrath, vormals Großherzog—⸗ uüͤtten⸗, Salinen- und Muͤnz-Direktor Bernhard Wilhelm Hardt starb an diesem Tage, beinahe in einem Alter von 76 Jah— ren, nach einem ungefaͤhr vierzehntäaͤgigen Krankenlager an einer chronischen Herzkrankheit. Er war ein fleißiger, streng rechtlicher, kenntnißvoller Beamter; sein Hinscheiden ist daher fuͤr den Staat als ein wahrer Verlust zu betrachten; ihm
widmete er bis zu den letzten Lebenstagen seine Thatkraft,
an welcher selbst bis dahin kaum Spuren des Alters zu be— merken waren.“ —
— Die Posener Zeitung sagt: Als ein erfreulicher Be⸗ weis des unter dem gemeinen Manne im Großherzogthum Posen herrschenden guten Geistes verdient oͤffentlich bekannt
emacht zu werden, daß, nach amtlichen Nachrichten, zwei nfanterle⸗Regiments von ihren Vaͤtern
eserteurs des 37. zum Regiment zuruͤckgebracht worden sind.
. Königliche Schau sple le. Freitag, 4. Febr. Im Opernhause: Fidelio, Oper in 2
Abtheilungen; Musik von L. van Beethoven. (Mad. Schroͤ—
der⸗Devrient, Fidelio, als Gastrolle.)
de dem nd S..
Paris l ; 2 Mt.
Sonnabend, 5. Febr Im Schauspielhause: Die Schleich⸗ häandter, Possenspiel in 4 Abtheilungen. Hierauf: Die Miß⸗ verstaͤndnisse, Lustspiel in 1 Akt.
ö. 13m Konzertsaale des Schauspielhauses: Subscriptions⸗ ö
Sonntag, 6. Febr. Im Opernhause; Die Braut, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Auber. ꝛͤ Im Schauspielhause: Emilia Galotti, Trauerspiel in 5 Abtheilungen. (Fraͤulein v. Hagn, vom Koͤnigl Baierischen Hoftheater zu Muͤnchen: Emilia, als Gastrolle.)
Montag, 7. Febr. Im Schausplelhause; Wallenstein s Tod, Trauer spiel in 5 Abtheilungen. (Fraͤulein v. Hagn: Thekla, als Gastrolle.)
Kön ig städtisches Theater. r Freitag, 4. Febr. Marie, oder verborgene Liebe, komi⸗ sche Oper in 3 Akten.
Sonnabend, 5. Febr. Herr und Selave, Melodrama
in 2 Akten. Hierauf: Soldaten⸗-Liebe, Liederspiel in 1 Akt.
Zwischen beiden Stuͤcken werden die Steyrischen Alpensaͤn—⸗
ger mehrere Musikstuͤcke vortragen.
. Sonntag, 6. Febr. Der Maurer, komische Oper in 3 ten.
Berliner Börse. Den 3. Februar 1831.
Amtl. Fonds- und Geld Cours Zettel. (Prein ss. Coꝛar.)
27. . Sen, . 7. z.. de 7 4 6 7 . 94
S941 Ss 1O053tpr. Pfandhri.
— Pomm. Pfandbrf. 103 — „Kur- u. Neum. do. 102 SIz Schlesische do. 105 S7 Rkst. C. d. .- u. N. — S4 I. - Sch. d. K. u. N.
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— 92 Holl. vollw. Duk. Danæz. a0. in Th. 368 36 Neue dito Westpr. Pfadb. 92 — Friedrichsd or. Giro saliz. Pos. do. 92 — Disconto .... / /// // /
. Preuusk Cour. 1 h s 6 rs. WM ec el Cou 3
Er. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Oh. m.l. C. Neum Int. Sch.d. Berl. Stadt- Ob. Königsbg. do.
Elbinger do.
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. C E N D · G O .
Ameaterdam i Kurz dito. ü 2 Mt.
Hamburgs Kurz dito 2 AMt.
London ; 3 Mt.
Wien in 20 Xr ᷣ 2 Mt. Augsbur 2 At. Breslau 2 Mt. Leipzig S Tage Frankfui z. M. . 2 Mt. Petersburg BN. ... ..... 3 Woch. Warschau ; ĩ Kurz
Aus wärti ge Börsen. Amsterdam, 29. Januar.
Niederl. wirkl. Schuld 413. Kanz-Bill. 163. Oester. 5proc. Netall. S6. ;
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Hamburg. 1. Februar. Oesterr. Bank-Actien 10535. Engl. Russ. Anl. S8z. Rus. Anl. Hamb Cert. S8. Poln. 91. Dün. 583.
Paris, 27. Januar. zproc. Rente sin cour. 95 Fr. 90 C. Z39roc. sin our. 62 Er- ohne G. 5proc. Neap. fin eour. 3 Fr. J5 C. proc. Span. perp. 46.
St. Petersburg, 25. Januar. Hamburg 3 Mon. 933. Silber-RKnhel 378 Kop. 6proe. Insc- in Bank-Ass. 110. 5proc. Inse. in Silb. 89.
Wien, 29. Januar. proc. Metall. 925. A4proc. 8353. 2Iprec. 46. 1Proc. 26. Loose zu 100 FI. 169 73. art-Oblsig. 118. Bank- Actien 035.
Neue st e Böͤrsen⸗Nachrichten.
; Frankfurt a. M., 31. Jan. Oesterr. 5proc. Metall. 903. 90. 4proc. 793. 793. 21proc. 453. proc. 20. B. Bank⸗ Actien 1274. 1270 Part.„Obl. 118. 1172. Loose zu 100 Fl. 171. 1703. Poln. Loose 46. 15.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
— 0 mm mmer
chaetenr John. Mitredaeteur C ottel.
Allgemeine
Preußische Staats -Zeitung.
M 36.
6 64
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Prediger Franz
zu Hornhausen, im Regierungs ⸗Bezirk n n. den Ro⸗ t.
then Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geru
Publikand um, die zur Ruͤckzahlung aufgerufenen, aber noch nich eingegangenen 5procentigen Domainen-Pfand-⸗ briefe betreffend. Von den durch unsere Bekanntmachung vom 1. Mal v. J. zur Ruͤckzahlumnz am 1. September v. J. aufgerufenen 5procentigen Domalnen⸗Pfandbriefen sind die nachstehend aufgefuͤhrte rovinz. Gut. Nr. ü ber Rthlr. Kurmark. Nauen. 13,527. 1000. do. Sachsendorf. 15,566. 1000. Ostpreußen. Fischhausen. l 1000. do. Neuhausen. 3. 1060. do. Schaaken. ; 1000. do. Tapiau. . 1900. do. Memel. . 19900. do. do. 3 1000. Pommern. Clempenow. 10. 1000. do. 214 1009. ü 1000. 44 23. 1909. Neu⸗Stettin. 5. 1060. do. . do. Ruͤgenwalde. do.
6 do. aatzig. Stettin. Treptow. do. do. Ukermuͤnde.
6 zusammen uͤber 31,000 Rthlr. bis jetzt noch nicht eingegangen. Die Verzinsung dieser Pfand⸗ briefe hat bereits mit dem 31. i v. J. aufgehört, und die Valuta liegt seitdem bei der Staats⸗Schulden⸗Tilgungs⸗ Kasse zur Auszahlung bereit. Wir fordern daher die Inha— ber dieser Pfandbriefe nochmals auf, die letzteren, nebst sämmtlichen dazu gehörigen Zins-Coupons, bei der Staats Schulden ⸗Tilgungs⸗Kasse einzureichen und das Kapital, nebst den bis zum 31. August v. J. ruͤckstaͤndigen Zinsen, in Em⸗ pfang zu nehmen, indem sie sich sonst bei fortgesetzter Zoͤge⸗ rung den wachsenden Zinsen⸗Verlust selbst zuzuschreiben haben.
Berlin, den 26. Januar 1831. — e ant , , , Staats ⸗Schulden.
Rother. v. Schutze. Beelitz. Deetz. v. Rochow.
wre mee.
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Berlin, Sonnabend den 5ten Februar
Peérier das Wort zunaͤchst
1831.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Frankreich.
Deputirten-Kammer. Sitzung vom 27. Jan. Eine fast beispiellose Menge von Zuhsrern draͤngte sich an diesem Tage, wo, wie man erfahren hatte, Herr Maugutth Aufschluͤsse uͤber die Polnische und Belgische Angelegenhelt von den Ministern verlangen wuͤrde, schoͤn lange vor Exoff— nung der Sitzung zu den Eingängen der fuͤr das Publikum bestimmten Tribunen, und nur mit Muͤhe konnten die In— haber von Billets zu ihren Plaͤtzen gelangen. Die Herzoge von Orleans und von Nemours wohnten der Sitzung in ih— rer gewohnlichen Loge bei. Nach der Aufnahme und Verei— digung zweier neugewählter Deputirten sollten die Berathun—⸗ gen uͤber den Munscipal-Gesetz⸗Entwurf eroͤffnet werden, und schon hatte der Präsident, zum großen Mißvergnuͤgen des Publikums, das sich fuͤr getaͤuscht hielt, Herrn Marchal als ersten eingeschriebenen Redner auf die Tribune berufen, als Herr Mauguin und mit ihm zugleich die Herren von Montigny, von Corcelles, Bignon und Viennet das Wort verlangten. Der Praͤsident fuͤhlte sich hierdurch zu folgender Bemerkung veranlaßt: „Ohne Zweifel, meine Herren, erkennen alle verstaͤndige und aufrichtige Freunde der Repräͤsentativ, Regierung einem Deputirten das Recht zu,
üsschlüsse uͤber Fragen zu verlangen, die sich der zwar lang-
, Ber heilsamei Regelmäßigkeit der Tages ordnung nicht fuͤgen. Das Recht kann aber nie besser festgestellt wer den, als durch eine Regel; eine stillschweigende Zustimmung kann dem Bewahrer Ihres Reglements nicht genügen, und seinem Gutduͤnken kann es nicht uͤberlassen bleiben, ob es vorthell— haft oder nachtheilig sey, eine Unterbrechung der Ordnung der Berathungen zuzugeben. Ich nehme daher heute dle sich nochmals darbietende Gelegenheit wahr, die Kammer darauf aufmerksam zu machen, wie nöthig es fuͤr sie ist, eine ihrer Praͤrogativen fuͤr die Zukunft durch regle⸗ mentarische Bestimmungen zu bekräftigen, die zugleich das Recht des Deputirten und die Pflicht des Praͤsidenten mit einander in Einklang bringen.“ Hierauf erthetlte Herr C. e Herrn Maug uin. Dieser fand es . daß man durch einen Zusatz-Artikel zum Regle⸗ ment das Recht, Motionen uͤber die inneren oder auswäͤr— tigen Angele enheiten des Landes zu machen, bestaͤtige; das Reglement chweige uͤber diesen Punkt, und eben darum, weil es schweige, habe ein Deputirter das Recht, dergleichen außerordentliche Fragen an die Minister zu richten. Nur sey es vortheilhaft und wuͤnschenswerth, daß der Deputirte, der solche Fragen beabsichtige, den Minister einige Tage vor⸗ her davon benachrichtige, damit man von beiden Seiten auf die Sache vorbereitet sey und mit Sachkenntniß daruͤber spre⸗ chen koͤnne. „Ich komme nun auf die , der Redner fort, „uͤber die ich von dem Ministerlum Aufschluͤsse verlange, und auf welche ich die Aufmerksamkeit der Kammer lenken will. Wichtige Ereignisse tragen sich um uns zu. Ein Volk, das unserem Beispiele gefolgt ist und durch Nachbar⸗ schaft, so wie durch alte Verbindungen, unter unserm Schutze i. ist jetzt das Splelwerk einer Diplomatie, die leider an das fruͤhere Beispiel des Oeil-de-Boeuf und des Kabinets von Ver⸗ sailles erinnert. Belgien wurde eine Zeit lang unter den Schutz des Princips der Nicht⸗Einmischung gestellt. Als wir die Mini⸗ ster fragten, was sie unter diesem Princip verstaͤnden, ant— worteten sie uns, Frankreich lege sich damit die Verpflichtung auf, sich nicht in die Angelegenheiten eines fremden Staats zu mischen, schreibe sich aber auch zugleich das Recht zu, nicht zu erlauben, daß andere Nachbarstaaten sich in diese Angelegenheiten mischten. Wir sehen aber seit einiger Zeit, daß man, dieses Princips der Nicht⸗Einmischung ungeachtet,