— — — — — — — —
auch 8 ;
316 Der bei Lointier zusammenkommende Deputirten-Verein J Festung Hero enbusch, ist zum General⸗Lieutenan hat vorgestern Abend nach einer ausfuͤhrlichen Eroͤrterung n. . an d en. . 1 des Municipal⸗-Gesetzes den ersten von der Kommission vor— Der General⸗Major Schuurman, der bei dem ersten geschlagenen Artikel, wonach der Koͤnig die Maires und Ad. Angriffe auf Bruͤssel verwundet wurde, ist jetzt zur Armee sunkten unter den vom Volke ernannten Stadtraͤthen waͤh⸗ zuruͤckgekehrt und hat das Kommande des Herzogs Bern⸗— len wird, angenommen. ö. . hard von Sachsen-Weimar, der wahrscheinlich binnen kurzem Herr Rouills d'Orfeuil ist zum Praͤfekten des Departe⸗ nach Luxemburg abgehen wird, uͤbernommen. ments des Jura ernannt worden und hat das Offizier⸗Kreuz Der Staats- Courant zufolge lauten die am letzten der Ehrenlegion erhalten. . Freitage beim Kriegs-Departement eingegangenen Nachrichten Die Tribune enthaͤlt eine mit einigen vierzig Unter⸗ aus Mastricht sehr zufriedenstellend. Die Ruhe ist innerhalb schriften versehene Protestation der Studirenden gegen die der Festung waͤhrend der ganzen Zeit der Blokade nicht ge— Gefangenhaltung ihrer drei Kommilitonen Plocque, Sambuc stoͤrt worden. Auch kein Mangel an Lebensmitteln und noch und Blanqui. nn, an Kriegs-Beduͤrfnissen hat sich bisher fuͤhlbar ge—⸗ . macht. — Großbritanien und Irland. Aus dem Haag, 1. Febr. Se. Majestaͤt haben eine London, 28. Jan. Der Minister des Innern hat an Kommission ernannt, bestehend aus den Mitglledern des die Lord Lieutenants der verschiedenen Grafschaften den Be⸗ Staats-Rathes, Herren van Pabst und Borret, dem Mit⸗ fehl erlassen, die Zahl der in Folge der stattgefundenen Un- glied der ersten Kammer der Generalstaaten, Herrn van ruhen uberall eingefuͤhrten Speeial-Konstabel nicht zu ver- Lynden van Hemmen, und den Mitgliedern der zweiten mehren, da der Bewegungsgrund dazu, durch dle Wieder! Kammer, Herren de Jonge und Cats, welche die erfor— kehr der Ruhe, gehoben ist. Uebrigens soll es die Absicht derlichen Aenderungen im Grundgesetze in Vorschlag brin—
der Regierung seyn, fuͤr die Zukunft das Konstabelwesen im gen soll.
ganzen Reich nach einem ausgedehnteren Maaßstabe vollstaͤndig Die Sectionen der zweiten Kammer sind bereits mit
zu organistren. . Untersuchung der an den Koͤnig zu richtenden Adresse be⸗ Ueber die (gestern erwaͤhnte) Sitzung der großen Dubli⸗ schaͤftigt, die ihnen von der dazu ernannten Kommission vor—
ner Jury enthalten die Englischen Blätter folgendes Naͤhere. gelegt worden.
Nachdem die Angeklagten, Herren O' Connell, Lawleß, Dwyer, Vor zwei Tagen ist ein Niederlaͤndischer Kabinets-Cou—⸗
Redmond, Reynolds, Steele, Cloney und Barrett erschienen rier von hier nach London abgegangen; dem Vernehmen
und die Geschworenen vereidigt worden waren, hielt der nach uͤberbringt er der Konferenz die Beschwerde unserer
Ober⸗Richter eine Anrede an die Geschworenen, in welcher Regierung uͤber die mangelhafte Art, wie die Belgier die er denselben erklärte, daß die obbenannten Individuen der ihnen anbefohlene Deblokirung von Mastricht aus fuͤhren.
Verletzung einer Parlaments-Akte zur Unter—⸗ Ein uͤber Achen angekommenes Schreiben aus Mastricht druͤckung gefährlicher Versammlungen und Ver⸗ vom 23. Jan. meldet Folgendes: „Wir haben bei den letz— eine in Irland angeklagt waͤren, und ihnen darauf den ten Ausfällen wenig verloren, nicht mehr als 3 Todte und Inhalt der bestehenden Gesetze auseinandersetzte, durch welche 10 oder 12 seicht Verwundete. Bei dem letzten Ausfalle ist der Lord-Lieutenant zu den von demselben ergriffenen Maaß, jedoch der Lieutenant van Hasselt, der mit den Tirailleurs regeln gegen die Stifter und Befoͤrderer der in der letzten zu weit vorgegangen war und entweder das Ruͤckzugs⸗Signal Zeit stattgehabten, die Ruhe des Landes gefaͤhrdenden, Ver⸗ nicht gehoͤrt oder im Gehoͤlze sich verirrt hat, in die Haͤnde sfammlungen berechtigt werde, wobei er bemerkte, daß dem der Belgier gefallen. Die Unsrigen haben nach dem Aus⸗ Lord-Lientenant das Recht zustehe, eine Verletzung der obigen falle vom 19ten d., wo sie zwei Wachtposten mit dem Bajo⸗
Parlaments Akte mit einer Verhaftung der Schuldigen wh, nett in der Hand uͤberfielen, oder 5 Gefangene mitgebracht.
rend dreier Kalender-Monate zu bestrafen. Nach Beendi. Der Dienst in der Festung ist bei dem anhaltenden kalten gung dieser Anrede zogen sich die Geschworenen zuruͤck, und Nebel sehr schwer i. da man vor 3 vor einem die Sitzung wurde bis zum folgenden Morgen vertagt. Ueberfalle auf der Hut seyn mußte. Die Anzahl der Kran— Auf seinem Wege zur Sitzung wurde Hert O Connell ken belief sich eine Zeit lang auf 500, doch sind nur Wenige von uͤbertaͤubenden Beifalls-Bezeugungen des versammelten gestorben; jetzt sind nur noch ungefahr 300 Kranke hier. Volks begleitet. An den Thuͤren der Kings-Bench war eine Gestern ist Daine abgezogen, doch bringt uns dies noch kei⸗ große Anzahl von sogenannten Friedens, so wie von Polizei, nesweges in Verbindung mit Holland. Mellinet haͤlt das Beamten aufgestellt, welche die herandringende Volksmasse rechte Ufer der Maas fortwährend besetzt; zum Theil wohl zuruͤckhielten und anstaͤndigen Leuten den Eingang freimach⸗ auch deshalb, weil er seine uͤbermuͤthigen Untergebenen zum ten. Außerhalb ritten andere Polizei⸗Beamten hin und her, Ruͤckzuge gar nicht bewegen kann. Selin Corps hat stets noch um das Volk im Zaum zu halten. Beim Nachhausegehen das Ansehen einer undisciplinirten und schlecht bekleideten wurde Hrn. O' Conneli wieder der laͤrmendste Belfall der Menge, die den Landbewohner ganz aussaugt.“ Volksmasse zu Theil. Dagegen wurde der Lord Lieutenant, Breda, 28. Jan. Die hiesige Zeitung berichtet: wahrend er Nachmittags, von einem einzigen Reltknecht ge! „Gestern kam hier, auf seiner Reise nach dem Haag, der folgt, durch die Straßen ritt, zwar von einigen seiner Freunde Hauptmann vom Generalstabe, Forstner, an, der durch den mit Beifallsrufen, von der Masse aber mit dem Geschrei: SGber⸗Befehlshaber unseres Heeres als Parlamentair durch
„keine Algierische Akte“ — „Aufhebung der Union“, und die feindliche Armee nach Mastricht gesandt worden war.
mit lautem Zischen und Pfeifen begruͤßt, bis er, im Schritt Bei den meisten Posten, besonders aber bei denjenigen, die reitend, m Schlosse anlangte, worauf sich die Masse nach von Franzoͤsischen Offizleren befehligt waren, wurde dieser Hrn. O Connells Wohnung hinbegab, der sie vom Balkon Offizier gut empfangen. Die am wenigsten gute Aufnahme herab aufforderte, ruhig nach Hause zu gehen, was denn fand er beim General Daine, der der Fortsetzung seiner Reise
. . alle mogliche Schwierigkeiten in den Weg legte. Am drit— in im Courier enthaltenes Privatschreiben glebt die ten Tage befand er sich jedoch wohlbehalten in Mastricht,
n, m zu erkennen, daß die dermalige Krisis in Irland wo er die Freude hatte, Alles noch im besten Zustande
schwerlich ohne Blutvergießen abgehen duͤrfte; andere Be zu finden. Die Festung ist nicht ganz deblokirt auch richter statter theilen diese Besorgniß nicht und glauben, daß war noch keine Mllitair⸗ ka m, m eröffnet wor⸗ die Regierung mit Huͤlfe des vernunfrigeren Theiles der Ve« den, da, wle der Deserteur Daine, sagt, im Londoner wohner Irlands, ohne daß es zum Aeußersten komme, den Protokolle nur eine Civil⸗Communication bedingt worden sey.
Sieg davontragen werde. Eine in Dublin eirkulirende, an Dleser Umstand duͤrfte wohl zu Debatten zwischen dem Lon⸗
den Marquis von Anglesea gerichtete Adresse der Dubliner doner Kongreß und den kriegfuͤhrenden Parteien Anlaß ge—⸗ Banguiers, Kaufleute und Gewerbtreibenden, in welcher ben. — Der genannte Hauptmann hat uns auch berichtet, dieselben ihren Entschluß zu erkennen geben, alle zur Auf⸗ daß der Feind keinesweges schon Mastricht mit schwerem Ge—
rechthaltung des Friedens im Lande und der Union mit Eng⸗ schuͤtz bombardirt habe; nur die feindlichen Tlrailleurs hatten
land abzweckende Maaßregeln kraͤftig unterstuͤtzen zu wollen, es, durch einen starken Nebel beguͤnstigt, gewagt, bis zu den war bereits von 150 der achtbarsten Individuen unterzeich« Pallisaden des bedeckten Weges vorzudringen und von hier net worden. aus auf die Schildwachen der Besatzung Feuer zu gebenz sie
wurden jedoch sehr bald aus dieser Stellung wieder vertrieben.“ Antwerpen, 34. Jan. Heute fand eine große Be—
ĩ Nieder lande. . Aus dem Haag, 31. Jan. Se. Majestaäͤt haben a
27sten d. Maus den Handen des Baron Durand de Ma. nach Vließingen ab, es bleiben mithin nur noch zwei und reuil dessen Beglaubigungsschreiben als Koͤnigl Franzoͤsischer das n „Surinam! 4 ͤ
Gesandter am hiesigen Hofe zu empfangen geruht. Das hiesige Journal meldet: „Der Koͤnig von Hol⸗
Auch der General, Majo? Verma fen, Kommandant der land hat in Antwerpen die der Akabemie der Künste bewil⸗
wegung auf unserer Rhede statt; sechs Kanonierboote gingen
317
ligten Pensionen, so wie die Pensionen der Geistlichen, aus⸗
zahlen lassen. In demselben Blatte liest man; „Unser Kongreß
kaͤmpft ganz unnuͤtzer Weise gegen die Macht der Nothwen— digkeit. Er erliegt den Folgen seiner Ueberspanntheit und seines ungluͤcklichen Debuͤts in der gesetzgebenden Carrière — eines Debäts, durch das er sich gewissermaßen die Macht ge⸗ nommen hat, das Wohl des Landes zu foͤrdern. Seine Pro— testationen, seine Anstrengungen, sich recht groß zu machen, die Miene der Wuͤrdigkeit, die er sich giebt, und seine laͤcher⸗ lichen Drohungen bringen ihn in und außer dem Lande ganz und gar um einen Kredit, und nur zu einleuchtend ist es allen Gutgesinnten, daß der Friede und das Wohlseyn Bel— giens uns von einer andern Seite herkommen muͤssen. l⸗ kes, was wir wuͤnschen koͤnnen, ist, daß das Gute, das wir herbeirufen, nicht zu innerer Zwietracht Anlaß geben und uns niemals als eine Bedingung der Existenz von außen ge— bracht werden moͤge. Die beiden Kandidaturen des Koͤnig⸗ thums, mit denen der Kongreß sich so ernst beschaͤftigt, sind nichts als Chimaͤren, und das aufgeklaͤrte Publikum sieht die se Debatten als eine wahrhafte Komoͤdie an. Weder der Eine noch der Andere der beiden Fuͤrsten wird uͤber Belgien regie⸗ ren, das seine Freiheit und sein materielles Wohl nur durch eine andere Combination wieder erlangen kann, Beharrt man jedoch eigensinnig auf dem eingeschlagenen Wege, so ist nicht zu zweifeln, daß Belgien aus der Zahl der Nationen
verschwinden wird, denn die Diplomatie Europas wird vor
Hrn. Rodenbach schwerlich zuruͤcktreten.“!
Bruüͤssel, 1. Febr. Der Präsident stattete bei Eroͤffnung der gestrigen Köngreß-Sitzung den Tribunen sei— nen Dank dafütr ab, daß sie am vorhergehenden Tage seine Bitte um Ruhe, die er heute wiederhole, so sehr deachtet haͤtten. An der Tages-Ordnung war die Protestation gegen
bas Londoner Konferenz-Protokoll vom 20. Jan. Herr van
Meenen verlangte die Vertagung dieser Dis kussion, weil vor allen Dingen das Staats- Oberhaupt gewahlt werden muͤsse. Herr von Ansenburg aus dem Limburgischen be⸗ merkt jedoch dagegen, daß er nach jenem Prorokoll nicht wisse, ob er Belgier sey oder nicht, und daher auch bei der Wahl des Staats- Oberhauptes gar nicht mitstimmen duͤrfe. Diefer Meinung widersprachen Herr H. von Brouk— kere (ebenfalls aus dem Limburgischen) und Herr van Snick, die der Londoner Konferenz kein Recht zuerken⸗ nen wollten, uͤber die Mandate der Belgischen Kongreß⸗De⸗ putirten abzusprechen. Man kam endlich uͤberein, daß die Berathung der Protestation noch vor der Erwählung des Staats- Gberhauptes, und zwar am naͤchsten Tage, stattfin⸗ den solle. Bei der fortgesetzten Debatte über die zu treffende Wahl ließen sich neun Renner vernehmen; darunter die Her⸗ ren van Snlck, Devaux, Zoude und v. Stassart, zu Gunsten des Herzogs von Leuchtenberg, und die Herren Ch. Le Hon, Nothomb und Lardinois, zu Gunsten des Herzogs v. Nemours. Herr Osy gab zu erkennen, daß er suͤr den Prinzen von Hranien stimmen wuͤrde, wenn ihn der Kongreß nicht ausgeschlossen hatte, und daß er deshalb fuͤr einen Prinzen von Baiern sich erkläre. Herr von Baillet sagte, daß auch er weder fuͤr den Herzog von Leuchtenberg noch fuͤr den Herzog von Nemours stimmen wolle. Den meisten Eindruck schienen folgende Worte des 2 Devaur zu machen: „Moͤgen wir doch vor Allem Belgier seyn und unser Vaterland uns zu erhalten suchen! Seit Jahrhunderten hat das Wort „Vaterland“ in unseren Herzen fast gar keinen Wiederhall gefunden; seit Jahrhun⸗ derten waren wir das Eigenen Spaniens, Oesterreichs und Hollands. Inzwischen hat dieses schoͤne Wort, das erst
seit einigen Monaten bei uns ertoͤnt, schon Wunder gethan; wie sehr hat es uns bei den Voͤlkern der Erde erhoben!
Seyen wir denn Belgler und haben ein Vaterland! Fehlt es uns doch nicht an Sie chḿß geen der Sit⸗ ten und Gesinnungen, an Liebe zur Freiheit und zur Unabhaͤngigkeit! Die Erwählung des Herzogs von Ne, mours würde meines Erachtens nur der Ausdruck einer unuͤberwindlichen Nothwendigkeit seyn, die uns endlich dahin geleltete, die Unabhaͤngigkeit aufzuopfern, ohne welche es kein Gluͤck mehr fuͤr unser Land . — Die Diskussion uͤber n. Gegenstand soll in der naͤchsten Sitzung fortgesetzt werden.
Das diplomatische Comité hat vorgestern Nachmittags ein nicht amtliches Schreiben des Grafen von Celles aus Paris erhalten, worin dieser anzeigt, daß der Koͤnig der
) Ein nachtraͤglicher Bericht Kͤber die enge enn,
vom 39. Januar befindet sich in der zweiten lage dieser
Zeitung.
soll daselbst der feierliche Desponsations
Franzosen den Herzog von Nemours nicht verweigern wuͤrde, falls der Kongreß sich zu dessen Gunsten entscheiden sollte. Herr von Asda, Adjutant des Herzogs von Leuchten— berg, hat, dem Belge zufolge, vorgestern Abend in einer Versammlung von Deputirten erklart, daß der Prinz, trotz dem Verbote, den das Franzoͤsische Ministerium an ben Kon— greß habe ergehen lassen, den Sohn Eugens zum Koͤnige zu waͤhlen, die Krone dennoch annehmen wuͤrde. — Luͤttich, 1. Febr. Das hiesige Journal de la Pro⸗ vince enthaͤlt folgende Nachrichten vom rechten Maas⸗Ufer: „General Mellinet nimmt immer noch dieselben Stellungen ein und will seine ruͤckgaͤngige Bewegung nicht eher antre— ten, als bis er alle Spuren seiner Umschanzungs-Linie, die, nach dem Eingestaͤndnisse der Hollaͤndischen Offiziere von Mastricht, ein Meisterstuͤck militairischen Genies sind, ver— nichtet, und bis er sich neue nicht minder unnehmbare Stel— lungen gesichert hat. Dieser tapfere und wuͤrdige General, der der Belgischen Sache schon so sehr viele Dienste geleistet hat, leistet ihr jetzt einen nicht minder ausgezeichneten, nicht sowohl indem er den Befehl, sich zuruͤckzuzlehen, umgeht, als indem er gluͤcklicherweise in den Stipulationen dieses Befehls einen Sinn findet, der die augenblickliche Nichtausfuͤhrung der ruͤckgängigen Bewegung rechtfertigt. Unsere Angelegenheiten, auf dem Punkte, eine andere Wendung zu nehmen, duͤrften einen dem fruͤhern ganz entgegengesetzten Befehl herbeifuͤhren und seinen politischen Scharfblick vollkommen rechtfertigen.“
Deutschland.
Muͤnchen, 1. Febr. Se. Majestaͤt haben, nach In⸗ halt des neuesten Regierungs-Blatts, beschlossen, die Staͤnde⸗ Versammlung auf den 26sten d. M. zusammenzuberufen. Zugleich haben Se. Majestät den Feldmarschall und erblichen Reichsrath Fuͤrsten von Wrede auch bei dieser bevorstehenden fünften Staͤnde⸗Versammlung zum Praͤsidenten der Kammer der Reichsraͤthe zu ernennen geruht.
Oesterreich.
Wien, 31. Jan. Die hie sige Zeitung meldet heute „Aus Turin ist die erfreuliche Nachricht eingelangt, daß in
Folge der von Sr. Majestt dem Koͤnige von Ungarn und
Kasserl. Kronprinzen der uͤbrigen Oesterreichischen Staaten, mit Genehmigung Sr. Majestät des Kgisers, in der Per son Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Marie Anne Karoline Jon Sardinien, dritten Tochter Weilands des Königs Victor Emanuel von Sardinien, und Nichte Sr. gegenwaͤrtig re— gierenden Koͤnigl. Sardinischen Majestaͤt, ettasen Wahl Höchstihrer kuͤnftigen Gemahlin die diesfalls mit dem Koͤ⸗ nuͤgl. Sardinischen Hofe angeknuͤpften Verhandlungen gluͤck⸗ lich beendet seyen, und daß am 22sten l. M. von dem zur hohen Vermaͤhlungsfeier mit dem Botschafters⸗ Charakter bekleideten Kalferl. Königl. Gesandten zu Turin, Grafen Senfft⸗Pilsach, das foͤrmliche 0 um die Hand Ihrer Königl. Hohelt der Prinzessin Marie Anne fuͤr Se. Ma— jesttͤt den Koͤnig von Ungarn, sowohl bei Sr. Majestaͤt
dem Koͤnige, als bei Ihrer Majestaͤt der verwitweten Königin von Sardinien, geborenen Erpher eg h von
Oesterreich⸗Este, Mutter der Durchlauchtigsten Braut, mit an⸗ gemessener Feierlichkeit vollzogen worden ist. Sobald die be⸗ reits bei dem heiligen Stuhle angesuchte kanonische Dis pens von dem zwischen beiden hoͤchsten Brautpersonen bestehenden
Ehehindernisse der Verwandtschaft, nach erfolgter Wahl eines
neuen Kirchen⸗Oberhauptes, zu Turin n seyn wird, Akt, bei welchem Se. Maj der Konig die procura des abwesenden Durchlauch⸗ tigsten Bräutigams berüommen haben, vor sich gehen. Die neuvermöhlte Königin von Ungarn tritt sodann ohne Ver⸗ . in Begleitung des Königl. Sardinischen Hofstaates, die eise nach Mailand an, wo die felerliche Uebergabe an den hlerzu von JJ. MM. dem Kaiser und dem Könige von Un⸗ garn bevollmächtigten Commissair, den K. K. Wirklichen Kaͤm⸗ merer, Geheimen Rath und Oberhofmeister im Lombardisch⸗ Venetianischen Koͤnigreiche, Grafen Gisberto Boromeo, und an den zur Einholung der Koͤnigl. Braut bereits von hier nach Mailand abgegangenen Hofstaat erfolgen, hierauf aber die hoͤchste Abreise nach Wien ehestens statthaben wird. Der Koͤnigl. Preußische General⸗Masor von Roeder, welcher von seinem Monarchen mit dem Auftrage hierher ge⸗ sendet worden, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Ungarn und Kronprinzen der uͤbrigen Kaiserl. Oesterreichischen Staaten den Schwarzen Adler-Orden zu uͤberbringen, hatte am 18ten d. M. die Ehre, Sr. Majestaͤt dem Kasser in einer zu dem Ende ihm ertheilten Audienz ein Schreiben Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Preußen zu uͤberreichen. Am naͤmlichen Tage hat sich derselbe seines Auftrages an Se. Majestaͤt den