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demselben nicht nutzlos seyn werde. Hr. v. Montigny hielt die in Griechenland zuruͤckgelassene Besatzung von 2009 Mann fuͤr unzureichend, um das von Frankreich ruͤhmlich begonnene Werk zu vollenden. Kandien, meinte er, 23 zum Griechischen Gebiete geschlagen werden; der Besitz dieser Insel sey den Griechen in kommerzieller Beziehung höchst nothwendig; die Wahl eines Staats Oberhauptes gebüͤhre, nachdem der Prinz Leopold den Thron ausgeschlagen, Frankreich; er wuͤnsche, daß der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten alle auf die Griechische Frage Bezug habende Aktenstuͤcke der Kammer vorlege. Der Graf Atexander v. Laborde meinte, daß die Wahl eines Staats— Oberhaupts fuͤr die Griechen keinesweges pressire; es komme vor Allem darauf an, nachdem die von den drei Maͤchten garantirte Anleihe von 60 Millionen Fr. nicht zu Stande gekommen, der Griechischen Regierung einen Vorschuß von 17 Millionen zur Bestreitung ihrer dringendsten Beduͤtfnisse zu bewilligen; er wuͤnsche, daß der Graf Sebastiani sich hier— über mit den beiden andern Maͤchten bespreche. Nachdem die Eingabe des Herrn Schirmer durch die Tages-Ordnung be—
seitigt worden, kam eine zweite von demselben zum Vortrage. Hr. Du pin d. Aelt bemerkte, die Sache komme ihm ge— rade vor, wie in den Romanen in Briefen, die auch ge— wohnlich die Ueberschrift fuͤhrten: Von demselben an dieselbe; — eine Aeußerung, die großes Gelaͤchter erregte. Ueber jene zweite Vorstellung, die eine Beschwerde uͤber Rechtsverwei— gerung betraf, wurde ebenfalls zur Tages-Ordnung geschrit—
ten; ein Gleiches geschah mit drei oder vier andern Einga⸗
ben von demselben. Die Bittschrift eines Einwohners
von Boulogne, welcher verlangte, daß man eine oder mehrere Franzoͤsische Koͤlonieen zur Aufnahme freigelassener Galeeren“ Sklaven bestimme, wurde auf die Bemerkung des Ministers des Innern, daß die Regierung sich mit der Verbesserung der Bagno's und Gefaͤngnisse im Allgemeinen eifrigst beschaͤftige, sowohl ihm als dem See⸗Minister uͤberwiesen.
Paris, 31. Jan. Der Graf von Celles machte gestern,
in Begleitung des Marschalls Gerard, dem Koͤnige seine
Aufwartung. Der Herzog von Orleans mnusterte im Hofe der Tuilerieen die Truppen der hiesigen Garnison. Vor einigen Tagen stellte der See⸗Minister dem Koͤnige eine Deputation der farbigen Einwohner von Martinique vor, in deren Namen Hr. Fabien Sr. Majestaͤt eine Adresse vor—
las. Der Koͤntg erwiedekte: „Ich freue Mich uber die Ge⸗
sinnungen, welche die Farbigen gegen Mich aussprechen; sa⸗ gen Sie ihnen, daß Ich die größte Theilnahme fuͤr sie hege. Ich kenne das Ungluͤck derselben, Ich weiß auch, was Sie gelitten haben, und fuͤhle mich gluͤcklich, derjenige zu seyn, der Ihren Duldungen ein Ende gemacht hat. Sie wissen, wie sehr Ich Mich fuͤr die Maͤnner Ihrer Farbe und fuͤr Sie insbesondere interessire.“ Eine Adresse der farbigen Ein— wohner von Guadeloupe ist in einem Schiffbruche verloren gegangen.
Die Gazette de Cambrai will wissen, daß der Koͤ— nig zu Anfange des Monats Maͤrz die nördlichen Departe— ments besuchen werde. ;
Der Herzog und die Herzogin von Guiche haben sich am 2Z5sten d. M. in Calals auf dem Paket⸗Boote „Crusa—⸗ der“ nach England eingeschifft.
Die gte Legion der hiesigen National- Garde gab gestern in einem der Sale des Stadthauses ein Gastmahl, welchem der General Lobau, die Herren Odilon⸗Barrot, Baude, Graf Alexander v. Laborde und v. Schonen beiwohnten. .
Durch eine Verordnung vom 18. Jan. ist das General⸗ Conseil des Departements der Seine und Marne neu zusam— mengesetzt worden. Unter den 16 Mitgliedern desselben be— merkt man 6 Pairs und 3 Deputirte, worunter der Gene— ral Lafayette. ;
In einigen Tagen sollen hier die Wagen der Herzo— gin von Berry, nebst mehreren anderen ihr gehoͤrenden Gegenstäͤßnden, unter denen sich ein Schreibtisch Eudwigs XIV.
befindet, oͤffentlich versteigert werden. Großbritanien und Irland. London, 29. Jan. Der Herzog von Cumberland be— gab sich gestern nach Claremont, um dem Prinzen Leopold einen Besuch abzustatten. . Der mit einer spezlellen Mission von Seiten der Fran— zöͤsischen Regierung beauftragte Graf Flahault hatte gestern er, = , Grafen Grey. Herr Wilmot Horton ist zum Gouverneur von Ceylon ernannt worden; sein Gehalt wird auf 8000 Pfd. angegeben. In Dublin fand an demselben Tage, wo die große Jury ihre Sitzung hielt, unter dem Vorsitz des Herren Grattan auch eine
auf den panischen
zahlreiche Versammlung der Anti⸗Unionisten statt, in welcher auch Hr. O Connell erschien und seiner Gewohnheit nach eine lange Rede uͤber Aufhebung der Union, der Zehnten und der Monopole hielt. Außer ihm waren die vorzuͤglichsten Red— ner die Herren Grattan und O'Gorman Mahon. Letzterer erwähnte Bruͤssel und bedauerte, daß man in Irland, wie es die Ver— haftung des Hrn. O Connell und seiner Freunde bewiese, nicht so frei ware, wie an den genannten Orten. Am Schlusse der Versammlung wurde auf den folgenden Tag eine aber— malige Sitzung anberaumt.
Das gegen Herrn O Connell eingeleitete gerichtliche Ver— fahren giebt einem Dubliner Korrespondenten des Couriers zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „Die lang erwartete Krisis ist endlich eingetreten. Haͤtte die große Jury hinsichtlich der Gesetzmäßigkeit einer gerichtlichen Verfolgung nicht mit der Regierung uͤbereingestimmt, so wuͤrde eine Krisis nach ver— zoͤgert worden seyn, die gewiß nicht ohne Gefahr ist. Ob— gleich ein allgemeiner Aufstand nicht zu fuͤrchten seyn duͤrfte, so werden sich doch bestimmt große Volksmassen in verschie— denen Theilen Irlands, so wie der Theil der Bewohner Du— blins, der Herrn O Connell bei seiner Ruͤckkehr von England mit rauschendem Beifall empfing, zu seinen Gunsten erheben. Das Militair muß deshalb thätig seyn, wenn das Volk seinen Schuͤtzling nicht befreien soll. Die Orangisten und Protestanten waren auf die eingetretene Krisis vorbereitet; sie sind bewaff— net, organisirt und Englisch gesinnt. Bei ihnen handelt es sich nicht nur um Politik, sondern um ihre Existenz. Die kathollsche Bevoͤlkerung Irlands ist nicht uͤberall fuͤr eine Aufloͤsung der Union; alle Grundeigenthuͤmer sind fest entschlossen, sich ihr ernstlich zu widersetzen. — So wie die Sachen standen, blieb der Regierung nichts weiter uͤbrig,
als entweder mit einem Schlage alle Vereine fuͤr die Auf—
loͤsung zu unterdruͤcken, oder geradesweges die immer mehr uͤberhandnehmende Verbreitung von Grundsaͤtzen zu geneh— migen, die auf eine gewaltsame Trennung zweier Theile des Reiches hinzielten.“ .
Im Courier heißt es: „Die letzten, sowohl amtlichen, als Pr vatberichte aus Irland lauten sehr guͤnstig in Bezug Schrecken, den die Anhänger Herrn O Connell's durch Bestuͤrmung der Banken in der Handels— welt und unter der ackerbauenden Klasse hervorzubringen be— absichtigten. Das Volk hat die ihm gelegte Falle erkannt und verwuͤnscht die Mittel, zu denen jene Aufwiegler ge— schritten sind, um auf ihre Kosten die Regierung in Verle— genheit zu setzen.“ ]
Auf das (neulich mitgetheilte) Schreiben des Rechtsge— lehrten Herrn Thomas Wallace, in welchem er Hrn. O'Con— nell in seinem dermaligen Prozesse seinen Beistand anbot, erfolgte seitdem eine Antwort des Letzteren mit Versicherun— gen seiner lebhaften Erkenntlichkeit und dem Hinzufuͤgen: er halte jenes Schreiben fuͤr so werthvoll, daß er es sich nicht versagen koͤnne, es, selbst ohne Erlaubniß, durch den Druck sffentlich bekannt machen zu lassen. Eine Erwiede— rung des Herrn Wallace, in welcher derselbe sich gegen den Druck erklärte, kam zu spät und hatte nur ein Entschuldi— gungs-Schreiben des Herrn O' onnell zur Folge, in welchem er alle Verantwortlichkeit der aus seinem raschen Beschluß moglicher Weise entspringenden Folgen auf sich nimmt.
Der Eigenthuͤmer des Freeman's Journal und die Ei— genthuͤmer, Drucker und Herausgeber des Irish Volunteer in Dublin sind wegen Aufnahme von Artikeln, die fuͤr be— leidigend gegen die Regierung erachtet werden, gerichtlich be— langt worden. n
Auf Befehl des Koͤnigs werden in Brighton zur Auf— nahme von 6 Compagnieen Fußgarde mehrere luftige und geraäͤumige Kasernen erbaut werden.
Man ist hier mit Bildung eines Vereines zur Aufmun— terung der Literatur beschaͤftigt, der unter Anderem die Ab⸗ sicht . achtbaren Autoren beizustehen, die unter den Buch⸗ re erster Klasse keine Verleger ihrer Werke finden
nnen. Alus den Nachforschungen mehrerer hiesigen Menschen— freunde, welche die Bildung eines Vereins zur Besserung ju⸗ gendlicher Verbrecher beabsichtigen, ergiebt sich, daß London nicht weniger als 15,000 solcher ungluͤcklichen Kinder zaͤhlt.
Wie es heißt, beabsichtigen eine Anzahl Personen von hohem Range die Bildung einer Gef lf n ft zur Ver ferti⸗ gung eleganter Wagen. Dieses Geruͤcht veranlaßt ein hie— siges Blatt zu der Bemerkung, daß die Realisirung des be— absichtigten Unternehmens den der Englischen Nation fruͤ— her gegebenen Beinamen einer Kraͤuner-Nation rechtfertigen
wuͤr de. Beilage
seines neulichen Aufenthaltes in Paris und in
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗-Zeitung Æ 39.
Aus Mexiko sind hier sehr guͤnstige Nachrichten einge⸗
laufen. Das Land soll sich in einem dluͤhenden Zustande be— . und die allgemeine Eintracht sich immer mehr befe— igen. Nach Nachrichten aus Halifax bis zum 10. Dez, hatte die dortige gesetzgebende Versammlung hinsichtlich der Staats— Einnahme ein bestimmtes System organisirt; der Zoll auf Syrup ist ganz aufgehoben und der auf 27 Shill der Centner herabgesetzt worden. Nach Berichten aus Calcutta bis zum 14. Sept. beschaͤf— tigen sich die Hindus mit Abfassung einer Bittschrift an das Parlament, in welcher sie um Erlaubniß anhalten, bei ihren alten religibsen Gebraͤuchen, zu denen auch das Toͤdten neu— geborener Kinder und das Verbrennen der Witwen gehoöͤrt, ungestoͤrt beharren zu duͤrfen. ; — — London, 28. Jan. Wahrend in England das Volk sich immer mehr und mehr zu beruhigen und Zutrauen zur Reglerung zu gewinnen scheint und selbst die Brand— stiftungen immer weniger werden, wird die Gährung in Ir— land immer heftiger und die Lage des Landes keitischer. Frei⸗ lich haben die Veranstaltungen der Regierung den Ver samm⸗ lungen in Dublin dermalen einigen Einhalt gethan, und es
ist wahrscheinlich, daß sie die Schuldigerkennung O Connells
und seiner Genossen erlangen und dadurch Mittel finden wird, diese Ruhestoͤrer eine Zeit lang zum Stillschweigen zu bringen. Aber diejenigen, welche Irland kennen, fuͤrchten, daß von dem Augenblicke an, wo man dem oͤffentlichen Gerede
die nächtlichen Ueberfaͤlle der Landhaͤuser und Pachthoͤfe,
Todtschläge und Brandstiftungen, welche jenes Land seit un⸗ denklichen Zeiren so furchtbar ausgezeichnet haben, wieder an⸗ Die Regierung könnte und wird unstreitig
heben werden. . ] nd manches thun, um die Ursachen zur Unzufriedenheit zu ver— mindern; aber wie sie die vielen Armen im Lance saͤttigen,
auszusehen. Die ärmern Klassen in Irland haben freilich Wohnung und Bearbeitung zu bekommen, muͤssen sie mei— stentheils so schweren Zins entrichten, daß ihnen nach der schwersten Arbeit kaum die Mittel übrig bleiben, um
sich mit elenden Lumpen zu bedecken und mit Kartoffeln zu
saͤttigen; und von diesem Wenigen erhaͤlt der protestantische Geistliche seinen Zehnten und der katholische Priester seinen kargen Unterhalt. Vermag er nun seinen Zins nicht zu ent— richten, so wird er huͤlflos in die Welt hinausgestoßen, und da sich nur fuͤr die wenigsten Tageloͤhner Arbeit finder und
zusichert, so bleibt ihm, wenn er nicht verhungern will oder auszuwandern vermag, nichts anders uͤbrig, als Betteln oder Stehlen. Dabei aber herrscht fast bei allen Irlaͤndern der unteren Klassen ein Haß und eine Verachtung vor den Ge— setzen, welche allen Glauben uͤbersteigt. Der Englischen Ver⸗ fassung gemäß liegt die Verwaltung und Ausuͤbung der sel⸗ ben mehr in der Aristokratie, als in der Regierüng; dem
Sherif, den Friedensrichtern, welche theils aus den Grund⸗
herrn, theils aus der Geistlichkeit ernannt werden, liegt es
ob, kleinere Diebe, Ruhestoͤrer und Widerspenstige aller .
afen. Aber von der ersten Eroberung des Landes ——— dies Englaͤnder, welche sich in das Eigenthum der alten Besitzer
ur Ordnung anzuhalten und nach Umstaͤnden zu be
eingedraͤngt hatten, und deren Nachkommen; in der Hand
derselben sahen die Eingeborenen das Gesetz bloß als ein an⸗
deres Unterjochungs-Mittel an und hielten den Widerstand
dagegen nicht nur fuͤr unstraͤflich, sondern sogar fuͤr verdienst⸗ lich, besonders da von jeher Gewalt nur der Maaß— stab des Rechtes bei ihnen gewesen war. Dieses Ge— fuͤhl aber hat sich fortgeerbt bis auf die neuesten Zeiten, da man den vom Anfange an begangenen Fehler mit wenigen kurzen Ausnahmen hat fortbestehen lassen. Irland bedurfte immer und bedarf noch einer einsichtsvollen Strenge zu sei— ner Ausklaͤrung; es bedarf Beamte, die, von der Regierung
besoldet, frei von ortlichen Vortheilen und Vorurtheilen,
streng zwischen Hohen und Niederen, Reichen und Armen, Protestanten und Katholiken die Wage des Rechtes halten, die weder Oranienmaͤnner noch Baͤndermaͤnner aufkommen
Zucker von 4 auf
des Wortes, seyn.
ist in dem
lagen seines Staatsrechts das ganze und seine Natio nal⸗Exist enz nicht nur er schüͤttert, sondern fert
2
lassen und alle Parteien unter das Ansehen der hö n Gewalt beugen. Nur wo die große Masse . . * und ehrt, kann eine Verfassung, wie bie unsrige, gedeihen, und dies kann in Irland erst dann der Fall seyn, wenn man das Volk werkthaätig überzeugt hat, daß das Gesetz dessen Freund und Beschuͤtzer, und nicht seln Bedrücker ist ;
Nieder lande.
Aus dem Haag, 2. Febr. Gestern warde hier der . Ihrer Koͤnigl. Hoheit der (pe n ff. — gefeiert. ᷣ Die Staats-Courant publizirt den Inhalt der durch den Hauptmann von Wintershoven aus Mastricht uͤberbrach— ten Berichte des General Dibbets, die vom 29. Dezember anfangen und außer den bereits bekannten Thatsachen nichts wesentlich Neues enthalten. Am Schlusse heißt es: „Zum Beweise, wie wenig sich die Belgier an die Vorschriften des Waffenstillstan des binden, mag folgende Uebersicht der von ihnen am 26. Nov. 1850 besetzt gewesenen Standquartiere dienen. Die Straße von Eindhofen nach Mastricht war da⸗ mals ganz frei, indem die Kolonne des Herzogs von Sachsen— Weimar keinen Feind auf derselben antraf. Maaseyk war ebenfalls nicht besetzt; Hasselt und Tongern waren es wohl, doch die Straße von Tongern nach Mastricht war frei. Auf dem rechten Maas-Ufer in Eysden, Gulpen, Sittard bis nach Ruremonde befanden sich gar keine Truppen, und bis
t ; ichen Gel zum 28. November war auch der Wega na ein wirkliches Ende machen wird, die geheimen Gesellschaften, h g nach Achen ganz un⸗
besetzt.
Aus dem Haag, 31. Jan. Mit großem Gleich⸗ muth sieht der Hollander gegenwärtlga dem bunten Wirrwarr ker Dinge und dem Trelben der Parteien in Bruͤffel zu; seine Sehnsucht geht immer mehr und mehr nach traktat—
r. —— des w und einer . 61 . endlichen Abmachung zwischen orden und 3
wie sie dem Haß zwischen den Religionsparteien, den alten . gwisch Saxen; der Irlandern und den spaͤtern Englischen Kolonisten auf einmal ein Ende machen, und vor Allem, wie sie dem wilden Volke Achtung vor den Gesetzen einfloͤßen solle, ist nicht leicht vor⸗
Wunsch der Trennung und der Wiederherstellung des
alten rein, Batavischen Gepräges hat so stark und maͤch⸗
tig durch alle Klassen sich ausgesprächen, daß selbst eine gůͤn⸗ stigere Losung der Tagesfrage im Suͤden, die durch uner—
2. wartete Gunst der Umstaͤnde herbeigefuͤhrt wäre, ̃ viele Gruͤnde zur Unzufriedenheit; um ein Fleckchen Land zur ö — ——
hause im Norden nur Gefahr brachte. Waͤhrend Antwerpen, Fandern und selbst einige Staͤdte von Brabant und kLuͤttich, den gegenwartigen, plan- und wuͤrdelosen Machthabern laut zärnend, nach dem ehemaligen Zustande verlangend zuruͤck⸗ blicken, befaͤllt die Staͤdte des Nordens ein wahres Bangen deim bloßen Gedanken der Moͤzlichkeit einer Wiederkehr des fruͤheren Zustandes. Dieser Umstand ist charakteristisch und beleuchtet mehr, als jede gelehrte Abhandlung, die Rechtmaßtg⸗
keit . e n, . welche den ostensiblen Be⸗ ind weggrund zur Revolution hergegeben. auch diese nur kaͤrglich bezahlt wird, auch das Gesetz nicht hergeg wie in England dem Armen Unterstuͤtzung von der Gemeinde
9g: ; Die Holländer wuͤnschen, daß der aͤltere Sohn ihres geliebten Monarchen und sein Geschlecht den Thron der Belgier besteigen möchte
und wünschen ihm auf diesen gedenkbaren Fall hin, mit einer
Art aufrichtigen Bedauerus, Gluͤck Aliein fuͤr sich selbst wollen sie nichts als Hollaͤuder, im alten Sinn and Umfang Dieser Gedanke ist der gemeinsame Elni⸗ gungspunkt aller Parteien, so sehr sie auch uͤber Einzelnes verschieden denken. Daß es Parteien, oder vielmehr Nuancen, auch bei uns giebt, ist nicht in Abrede zu stellen, aber man wuͤrde im Auslande sehr irren, wenn man denselben sub⸗ versive Tendenzen entweder gegen die Regierung oder die bestehende Ordnung der Dinge unterschoͤbe. Die Ver ⸗
schiedenhelt der Ansich ken und Dichtungen bezieht sich ᷣloß auf ein Weniger und Mehr, ein Wann und Wie, ein Wo⸗ mit und Wodurch in Gesetz leicht durfte in ruhigeren Zeiten das Finanzwesen n ein st den
ng und Administration. Viel ·
einzigen Punkt lebhaßterer Erörterung bilden. Gegen waͤr
3
aber sind alle Krafte vereint und thätig gegen den g 2
samen Feind, und wehe jenen Elementen, welche im Innern
zu einem andern Zwecke als diesem hervorgähren wuͤtden Es
Hollaͤnder ein aͤußerst richtig berechnender Takt, wel ⸗
cher wohl welß, daß mit Veranderung der gegenwartigen Girund⸗ 2
de seiner Wohlfahrt
truͤmmert werden wuͤrden; darum wuͤrde bei irg end einer Gefg von einseitiger Partei⸗Verblendung her die Gesammtmasse des Volkes mit einer heiligen Wuth sich erheben und jene See⸗ nen vielleicht erneuern, welche de Witts — ꝛʒ tik, trotz alles Spiels mit patriotischen Phrasen und Geführ
len, einst darbot. Ein Volk, das nichts zu hoffen, alles zu an