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Der Tem ps erzaͤhlt: „Man hat auf dem letzten Ball ini Palais⸗Royal bemerkt, daß der Kronprinz die erste Qua— drille mit einer Dame auffuͤhrte, deren Name mehr als jeder andere die Ideen repraͤsentirt, die noch vor einigen Tagen hoͤ⸗ heren Orts wenig Gunst fanden. Die Staatsmaͤnner der vorigen Reglerung, die sich mit der Polltik der kleinen Er— eignisse beschaͤftigen, sind durch diesen Contretanz zu wichti⸗ gen Vermuthungen veranlaßt worden.““

Das Journal du Commerce äußert: „Das Ver— fahren der Regierung, wir sagen es mit Bedauern, ermu—⸗ thigt die Anhaͤnger der im Jull besiegten Partei. Wir wol— len von den in Marseille, Nantes, Toulouse und Rennes zu gleicher Zeit ans Licht tretenden Blaͤttern, welche diese Sache vertheidigen, nicht sprechen; die Redacteure machen von der Preßfreiheit Gebrauch, und es ist die Sache der Gerichte, sie zu beaufsichtigen; aber aus dem Norden wie aus dem Suͤden werden positive Thatsachen gemeldet. Wie in Aix so wird auch am andern Ende Frankreichs, bei Lens, in Har— ges, im Departement des Pas- de Calais die weiße Fahne bei hellem Tage umhergetragen. Am 15. Jan. wurde sie bei Collioure, im Departement der Ost-Pyrenäen, aufgepflanzt. In Rodez sollte ein Freiheitsbaum aufgepflanzt werden; die Karlisten widersetzten sich und zwangen den dortigen Maire, so wie die andern Personen, die sich bei ihm zu jener Cere— monie versammelt hatten, eine weiße Fahne zu kuͤssen; der Freiheitsbaum wurde gepflanzt, aber in der Nacht umgerissen. Die Venn traten zusammen und pflanzten einen neuen. In Vinga traten dieselben Hindernisse ein, wurden aber leichter besiegt. In Rennes ist von Personen ein kleines Komplott angezettelt worden, von den Kaufleuten, die in der National-⸗Garde dienen, nichts zu kaufen. Dies Alles ist zwar sehr kleinlich, Beachtung des Ministeriums.“

Der Temps stellt folgende Betrachtungen an: „Wen betrügt man hier? fragt Figaro, und wir konnten beim An— blick der vielen Inkonsequenzen, die vor unsern Augen be⸗ gangen werden, dieselbe Frage thun. drei Protokolle, welche von den Botschaftern der fuͤnf gro— ßen Maͤchte unterzeichnet werden. Das erste bedroht Bel— gien mit Krieg, wenn es seine Ruͤstungen nicht einstellt, das zweite sichert ihm seine Unabhängigkeit unter Beschräͤnkungen, welche in den diplomatischen Korrespondenzen naͤher desinirt werden, das dritte zeichnet ihm seine Graͤnzen vor und be— fiehlt ihm die Neutralitaͤt. Wie? Man erklaͤrt einen Staat fuͤr unabhängig und zieht seine Graͤnzen, ohne ihn um Rath zu fragen! Frankreich untersagt ihm eine Wahl, Eugland eine andere, und dieser Staat ist frei! Man erklart ihm, daß eine unabhaͤngige Handlung eine Kriegs⸗-Erklaͤrung seyn wuͤrde,

und daß man ihn fuͤr ein neutrales Land erklart! Wie laͤßt sich

das zusammen reimen? Ist man in Bruͤssel kluͤger? Im Herzen will man die Vereinigung der Belgischen Provinzen mit Frankreich, und statt Zelt zu gewinnen, um uns die Wahl der Gelegenheit und der Mittel zu uͤberlassen, will man ein de— finitives Koͤnigthum errichten, sich einer Dynastie statt einem Volke anschließen und im Weigerungsfalle durch eine beunruhigende Wahl eine Scheidewand zwischen beiden Thronen und beiden Voͤlkern errichten. Aber in * geht man doch ohne Zweifel kluͤger zu Werke? Wir wollen sehen. Der Minister der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten lehnt anfangs jede Dazwischenkunft ab, dann ver— wirft er einen Kandidaten, später zeigt er im voraus an, daß man eine Wahl, die Frankreich kompromittiren wuͤrde, verwerfen werde, zuletzt endlich, nachdem er die Gegner er⸗ bittert und die Freunde muthlos gemacht, wirft er mitten in die Wahl zwischen zwei Kandidaten ein Schreiben, wel—⸗ ches den einen, den er anfangs leise abgewiesen, foͤrmlich ausschließt, waͤhrend es uͤber den, dessen Wahl als unmoͤglich betrachtet werden sollte, schweigt, so daß dieses Schwelgen als eine Annahme dieser Wahl erscheint, und dennoch hatte man anfangs alle Anträge abgewiesen. Was soll man unter allen diesen Widerspruͤchen glauben? Wen Belgien, England oder Frankreich? Wir koͤnnen noch meh— rere solcher Inconsequenzen nennen, welche das Publikum beunruhigen und den Kredit hinuntertreiben. Das veraut—

wörtliche Ministerium hat in den Moniteur eine Antwort

des Koͤnigs an die Abgeordneten von Chateaumeillant ein— ruͤcken lassen, worin Se. Majestaͤt sich gegen jede Ausdeh⸗ nung des Gebiets erklart. Das Ministerium uͤbernimmt also

die Verantwortlichkeit fuͤr diese Protestation, und dennoch

spricht ein Journal, das nicht sproͤde gegen die Minister ist, offen von der Vereinigung Belgiens mit Frankreich. Eng— land erklart sich gegen die Wahl des Herzogs von Nemours, in London werden die von Herrn v. Talleyrand und Lord Palmerston unterzeichneten Protokolle redigirt, man sollte

verdient aber darum nicht weniger die

In London macht man

intergeht man?

also glauben, daß eine aufrichtige Eintracht herrsche, und dennoch unterbricht Herr Sebastiani das Skrutinium des Bruͤsseler Kongresses durch eine Depesche, welche einen der beiden Praͤtendenten ausschließt, ohne sich uͤber den andern auszusprechen. Alle diese Mißverstaͤnd nisse, welche ernste Fol⸗ gen haben konnen, sind die Folge einer blinden Uebereilung. Man debattirt, ohne sich verstaͤndigt zu haben, man faßt Beschluͤsse, ohne seine Maaßregeln getroffen zu haben. Bel—⸗ gien begreift nicht, daß zunaͤchst auf den erledigten Sitz nur ein Hut gehort, und daß man fuͤr eine Krone andere Zeiten erwarten muß. Ubrigens zeigen sich die Inkonsequenzen, dle wir in der auswärtigen Polltik hervorheben, auch in der in⸗ nern. Man erklaͤrt sich im Moniteur gegen die Ideen der Bewegung, und ein Blatt, auf das man das Wort Wi— derstand angewendet hat, dringt jetzt auf schnelle Aufl der Kammer. Das Ministerium beruft in seinem Wahl⸗ gesetz⸗Entwurfe ungefaͤhr 160,000 Wähler, die Kammer aber, welche besorgte, die Popularitaͤt des Ministeriums moͤchte sich auf Kosten der ihrigen verstaͤrken, nimmt den Wahl-⸗Census von 200 Franken an und giebt dem Lande dadurch 200,000 Waͤhler. Man sieht, jeder ver⸗ steht die parlamentarische Verfassung nach seiner Weise, und um einen Angriff von einer Seite zu vermeiden, handelt man so, daß man spaͤter von Niemand vertheidigt, wohl aber von aller Welt angegriffen werden wird. Wir wissen nicht, wen wir mehr mißbilligen sollen, ob die Minister, welche Gesetze vorlegen, ohne die Majorltaͤt zu beruͤcksichtigen, oder ob Kommissionen, welche ihre Berichte vorbereiten, ohne die oͤffentliche Meinung und die Presse zu befragen. Noch ein— mal fragen wir: Wen betruͤgt man hier? Will man den Krieg oder den Frieden, die Bewegung oder den Widerstand? Man muß sich fuͤr eines entscheiden, denn bei diesem Hin— und Herschwanken kann man nichts thun; dagegen wird Alles leicht, wenn man einen Entschluß gefaßt hat. Man ergreife ihn, man spreche es aus und handele dem gemaͤß; es ist Zelt dazu.“ General Bernard, der im Jahr 1815 aus den Franzoͤ— schen Diensten in die der Vereinigten Staaten trat und dort große Festungswerke ausfuͤhrte, ist vor kurzem aus Neu⸗— Orleans in Havre angekommen. Der am 26sten v. M. hierselbst verhaftete Vikar an der Kirche zu St. Medardus, Abbé Duchaine, der, als der Theil— nahme an einem Komplott gegen den Staat und an den Dezember-Unruhen verdaͤchtig, auf Befehl des Koͤnigl. Ge— richtshofes verhaftet worden war, ist wieder freigelassen worden.

Der Maire von Bordeaux, Herr von Bryas, ist hier angekommen, um der Regierung anzuzeigen, daß der dortige Stadtrath sich erboten hat, dem Staate 700,000 Fr. als r donn fuͤr die nicht eingezogene Getraͤnksteuer zu zahlen. ; Aus Carthagena wird unterm 15. Januar gemeldet, daß in Folge eines furchtbaren Sturms die Franzoͤsische Fre⸗ gatte „Victoire“, von 46 Kanonen, in den dortigen Hafen eingelaufen sey. Am Bord des Schiffes befand sich der Bey von Oran mit einem Gefolge von 170 Personen, worunter

100 Frauen, und zwar 32 weiße und 68 Negerinnen.

Großbritanien und Irland.

London, 1. Febr. In Bezug auf die Wahl eines Staats⸗Oberhaupts von Belgien mit Ruͤcksicht auf die von Seiten der Franzoͤsischen Regierung ausgesprochene Weige⸗ rung, die Wahl des Herzogs von Nemours anzunehmen, sagt der Courier: „Frankreichs fernere Weigerung wuͤrde unfehlbar dem Herzoge von Leuchtenberg den Thron verschaf— fen, zumal da die Anspruͤche des Prinzen von Oranien durch Englands Weigerung, sich im Vereine mit andern Mächten zu seinen Gunsten zu verwenden, sehr geschmaͤlert worden sind. Was Rußland, Oesterreich oder Preußen zu der Wahl des Herzogs von Nemours sagen wurden, wissen wir nicht wir sind jedoch vollkommen uͤberzeugt, daß unsere Regie— rung von dem strengen Princip der Nicht-⸗Intervention, nach welchem sie bisher verfehren, nicht abgehen wird. Moͤͤgen andere Maͤchte darum Krleg fuͤhren wir sind weder so ungerecht, noch so thoͤricht, obwohl wir um der Belgier selbst willen die Nicht-Erwaͤhlung des Prinzen von Oranien be— dauern duͤrften.“ ;

Das n der Kuͤsten⸗Blokade wird aufgehoben, wo⸗ durch eine Summe von 200,000 Pfd. Sterl. und 3000 Seeleute jahrlich erspart werden.

Nachrichten aus Columbien vom Anfange Novembers

zufolge hatte der Zustand jenes Landes sich unter der provi— Beilage

349 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 42.

sorischen Verwaltung des Generals Urdaneta verbessert. Aus allen Staͤdten liefen Beitritts Akten ein; nur in Popayan hielten sich noch die Mörder des Marschalls Sucre. Vene— zuela schien sich Columbien wieder anschließen zu wollen. Bo— livar, der an einer Unpaͤßlichkeit litt, wollte sich am 26. Nov. nach Santa Martha begeben.

Eine vor einiger Zeit von den Verelnigten Staaten zur Untersuchung der Suͤdsee abgefertigte Expedition hat ihren Zweck verfehlt. Heute hier eingelaufene Amerikanische Zei— tungen melden, daß sich die Schiffsmannschaft empoͤrt habe und die zur Expedition gehorenden Gelehrten an der Kuͤste von Peru gelandet seyen.

Nieder lande.

Aus dem Haag, 5. Febr. Auf Befehl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs wird bei der Armee eine Compagnie Hospital— Soldaten errichtet, die den Feld-Aerzten untergesrdnet seyn und ihnen huͤlfreiche Hand leisten sollen. Es werden zu diesem Behufe Leute, die sich in dem Alter von 30 50 Jah— ren befinden und mit guten Attesten versehen sind, aufge— fordert, sich hier zu melden.

Der Hauptmann Wollweber, der die Besatzung von Axel (Staats-Flandern) kommanzirt, hat in die Middelbur— ger Zeitung eine Erklärung einruͤcken lassen, in der er den patriotischen Gesinnungen der Einwohner jenes Staͤdtchens große Lobspruͤche erthellt und namentlich den Elfer ruͤhmt, mit dem die dasige Schutterei und das daselbst errichtete Corps von Freiwilligen seinen untergebenen Mannschasten den ihnen auferlegten schweren Dienst zu erleichtern sucht. Es wird hinzugefügt, daß die Bewohner von Axel, als sich in der Nacht vom 19. Jan. das Geruͤcht verhreitete, daß die Insurgenten im Anruͤcken seyen, sogleich zu den Waffen

eilten und Beweise davon gaben, daß es ihr Ernst sey, den

vaterländischen Boden gegen jeden Ueberfall standhaft zu vertheidigen.

Gent, 3. Febr. Das Journal des Flandres giebt jetzt ausfuͤhrlicheren Bericht uber die gestrigen Vorfälle. Der Oberst Gregoire war vorgestern Abends um 10 Uhr wit 300 Mann vom Jaͤger-Corps, denen er sagte, die Koͤnigswahl unterstuͤtzen sollten, die eben in Bruͤssel pro— klamirt worden sey, aus Bruͤgge abgegangen. Unter ihm kommandirten der Hauptmann Janquert und der Graf von Origny zwei Compagnien. In Maldeghem gelang es ih— nen, noch eine Compagnie vom 6ten Regiment zu bewegen, sich ihr anzuschließen. war hier zuerst die Nachricht verbreitet, daß ein Theil der Besatzung von Bruͤgge vor den Thoren sey. Sagleich gin— gen ihnen mehrere bekannte Orangisten entgegen, umarmten sie und fragten, ob sie wohl wisse, wer eben in Bruͤssel zum Koͤnige proklamirt worden sey? „Der Prinz von Oranien!“ rief eine Stimme. Sofort erhoben alle Offiziere ihre Degen und schwuren, dem neuen Herrscher treu zu seyn. Einige bewaffnete Mitglieder des ehemaligen Genter Frei⸗Corps schlossen sich ihnen an. In der Stadt vertheilten inzwischen einige Orangisten Geld unter das Volk, um es zu einem Aufstande zu bewe— gen. Ehe die Pompiers herankommen konnten, hatten die Truppen des Gregoire im Gouvernements⸗Hotel bereits Posto gefaßt. Die beiden feindlichen Parteien standen sich erst eine Zelt lang ruhig gegenuͤber. Einige Flintenschuͤsse von Seiten der Gregoireschen Jager wurden durch das Kanonen Feuer der Pompiers erwiedert, das seine Wirkung nicht verfehlte und die Ersteren bald zerstreute, die sodann auch vom Volke verfolgt und entwaffnet wurden. Der Oberst Gregoire ist mit mehreren Offizieren in Eceloe von den Einwohnern fest— genommen und heute von der Gendarmerie hierher gebracht worden, wo er im Gefängnisse „de Mameloker“ die gericht⸗ liche Untersuchung erwartet.

Bruͤssel, 5. Febr. In seiner gestrigen Sitzung be— schleß der Kongreß, der Buͤrgergarde von Bruͤssel und den Einwohnern dieser Stadt, wegen ihres in den letzten Tagen bewiesenen musterhaften Betragens, seinen Dank abzustatten und diesen Beschluß durch Anschlagzettel bekannt zu machen. Herr de Langhe, Deputirter der Provinz Ost-Flandern, reichte seinen Abschied ein. Es wurde sodann eine aus 16 Mitgliedern bestehende Deputatien ernannt, welche nach

Paris reisen soll, um dem Herzoge von Neimburs die Krone

von Belglen anzudieten. Jeb«e Provinz zahlt ein Mitglied bei dieser Deputation, die aus den Herren Graf Felix v.

Gestern um 11 Uhr Vorinittags diene anmit dem Publikum zur Nachricht, daß mir,

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Merode, Graf v. Aerschot, Barthelemy, Gendeblen Vater,

Ch. Lehon, Ch. v. Brouckere, Marlet, Marquis v. Rhode, Bouqueau und dem Praͤsidenten Hrn. Surlet de Chokier zu⸗ sammengesetzt ist. Hr. Osy, der erwaͤhlt worden war, lehnte die Mission ab, weil er, wie er sagte, es nicht wage, sich aus dem Lande zu entfernen, indem besondere Ungluͤcks falle suͤr die Stadt Antwerpen zu besorgen seyen. Die Ver— sammlung ging nun zur ferneren Berathung des Ver fassungs— Entwurfs über, dessen 5ten, 6ten und Ften Titel sie ohne lange Dis kussionen annahm.

Die vom Kongreß geschehene Erwaͤhlung des neuen Be— herrschers wurde hler vorgestern Nachmittags durch den Don—⸗ ner der Kanonen verkuͤndet; 15 Couriere wurden auch so— gleich nach allen Richtungen mit der Nachricht abgefertigt.

Der hiesige Magistrat hat angeordnet, daß zur Feier der geschehenen Koͤnigs-Wahl der bevorstehende Sonntag als ein außerordentlicher Festtag begangen werden soll. An Vorabende und des Morgens werden saͤmmtliche Kirchen— Glocken das Fest einlaͤuten; um 2 Uhr Nachmittags findet im großen Theater ein Schausplel bei freiem Eintritt statt; 16,00 Brodte und eben so viele Viertelgulden in baarem Gelde sollen an die Beduͤrftigen vertheilt werden; die Ein— wohner werden aufgefordert, Abends die Fronten ihrer Haͤu— ser zu erleuchten; schlleßlich soll an diesem Festtage nicht wie a, n. die Buͤrger-Glocke Abends um 11 Uhr gelaͤutet werden.

Der Praͤsident des Kongresses und die erwaͤhlten Mit— 2 ö. Deputation sind heute fruͤh von hier nach Paris abgereist.

Unsere Zeitungen sehen die Acceptirung des Herzogs von Nemours als unbezweifelt an, bitten ihn jedoch schon, keine Franzosen, außer etwa den General Lafayette oder den General Fabvier, mitzubringen.

Hr. James Wilson, Fabrikant in Stalle, ist als verdaͤch⸗

tig, einen Aufstand zu Gunsten des Prinzen von Oranien

provocirt zu haben, festgenommen worden. Dem Vernehmen nach ist es 19 Hollaäͤndischen Offizieren, die in Doornik gefangen waren, gelungen, in der vorgestri—

. gen Nacht aus ihrem Gefaͤngnisse zu entkommen. daß sie in Gent h faͤngnisse z men

Deutschlan d.

Wuͤrzburg, 4. Febr. Unser erster Buͤrgermeister Hofrath W. J. Behr, hat gestern in ein hiesiges Vin a. gendes einruͤcken lassen; „Um weiteren Antraͤgen und Erin— nerungen, die haͤufig bisher an mich einliefen, zu begegnen, als ge⸗ wähltem Abgeordneten der Städte des Untermain⸗-Kreises, * Eintritt in die Kammer, ohne alle Angabe von Gruͤnden, von dem Koͤnige verweigert worden sey.“

Hamburg, 8. Febr. Der Umsatz in Fonds war in den letzten acht Tagen nur dußerst beschraͤnkt, 36 auch heute war das Geschaͤft ohne großes Leben. Desterreichische Effekten sind zwar gut zu laͤssen, doch will man nur in kurzen Terminen kaufen, und es fehlt im Ganzen mehr oder weniger an Stücken in Natura. 5Sproc. Metalliques werden heute à 9h gekauft, und blieb dazu Geld, 4pröoc. à J9 zu lassen, Aetien à i030 Fl. sehr gesucht, kleine Posten werden mit 1032 bezahlt. 4proe. Preuß. S0) begehrt. Zproe. 8 pr. Kassa 587 und pr. Ultime 38 zu bedingen. Russ. Engl. Anl. begehrt pr. Kassa à S83, pr. 15ten 3 S883 und pr. 31 syten à 885. Rüss. Anl. Hamb. Cert. pr. 15ten à S874 gemacht und zu haben. Poln. Part. fluktuirten in den letzten Tagen am meisten, am zten zahlte man 92, am 4ten 91, am öten 90, am 6ten 89, am Jten wurde zu 88 und 87 gemacht, und heute war nur sehr geringer Umsatz und konnte man 3 8

aben und nur 2 8M laäͤssen. Norweg. 6proe. 2 102 begehrt. anndv. Effekten begehrt, die 5proc. Anl. à 97 und die San.

à 137 In Wechseln war London in langer Sicht zu lassen

und kurze Sicht zu haben, Amsterdam ausgeboten, Paris zu ha⸗ ben, Breslau und Deutsche Valuten zu lassen, Petersburg be⸗ gehrt. Louisd'ors und Gold in Barren begehrt. Diskonto 2

pCt. Geld.

Oe ster rei ch.

Wien, 30. Jan. (Aus der Allgemeinen Zeitung.) Heute wurde die Vermählung Sr. Durchl. des Herrn Haus., Hof- und Staatskanzlers, Fuͤrsten von Metternich, mit der Gräfin Melanie Zichy gefeiert. Die priesterliche Ein segnung wurde von dem Paͤpstlichen Herrn Nuntius in der Nuntia— turkapelle vollzogen, wobei die Prinzen Emil von Hessen und Gustav von Wasa, so wie Graf Kollowrat, als Bei— stände zugegen waren. .