—
k 2 —— mr e , / / . 2 3 —— —— — 8 — . 2 2 . . —
5
—
—
— —!— *
ü 2 — ———— ——— — — — ö — J // /// — — — — — . K— — . . ö —
Kw
364
klärte, daß er einen foͤrmlichen Antrag ln dleser Hinsicht
stellen werde. Er wollte eben eine Schilderung entwerfen,
wie er, bei einer Reise, die er kuͤrzlich durch das Land ge— macht, gefunden habe, daß die Feuersbruͤnste immer noch nicht aufgehört hatten, als er vom Sprecher erinnert wurde, daß er sich nicht innerhalb der Frage befände, wor— auf er ohne Mehreres sich niederließ. Auf Antrag des Kanzlers der Schatzkammer wurde elne Bill, wodurch die Regierung ermaͤchtigt wird, einen General-Postmeister fuͤr Großbritänlen und Irland zu ernennen, zum erstenmale verlesen. Das Haus vertagte sich um 57 Uhr.
London, 5. Febr. Vorgestern gaben Ihre Majestaͤten elnen glänzenden Ball, dem fast saͤmmtliche dermalen in Brighton anwesende Personen hoheren Ranges beiwohnten.
Die Herzogin von Wellington liegt so ernstlich krank danieder, daß man an ihrem Aufkommen zweifelt.
In allen Abtheilungen des auswärtigen Amtes herrscht große Thaͤtigkeit; Seeretaire, Unter-Beamte und Staatsbo⸗ ten waren in der letzten Woche oft 13 bis 14 Stunden des Tages ununterbrochen beschäftigt; auch ist der Courier⸗-Wech— sel zwischen hier und dem festen Lande sehr lebhaft.
„In der City“, heißt es im Courier, „sprach man gestern davon, Lord Ponsonby sey von Bruͤssel zuruͤckgekehrt, weil er eine Intrigue des Herrn von Bresson entdeckt habe. Letzterer soll namlich bei den Kongreß⸗-Mitgliedern sich per— soͤnlich zu Gunsten zes dere von Nemours interessirt ha⸗ ben. Hieraus wollen die Cith-Politiker den Schluß ziehen, daß Mißverstaͤndnisse zwischen unserer und der Franzoͤsischen Regierung wenigstens nicht zu den unmoͤglichen Dingen ge—
hoͤren. Andere dagegen sind der Meinung, daß Herr von Bresson zu einem solchen Verfahren nicht autorisirt gewesen
sey und zuruͤckberufen werden wuͤrde, und fuͤgen hinzu, dle Verbuͤndeten, unzufrieden damit, daß die Dinge zu keiner Entscheidung kommen, beabsichtigten, ihre Commissaire zuruͤck u rufen und kuͤnftig keine diplomatischen Verbindungen mehr mit dem Belgischen Kongreß zu haben. Diese Umstaͤnde er— muthigen die Anhaͤnger des Prinzen von Oranien, und die dermalen bei dem Prinzen anwesende Deputation verdoppelt ihre Anstrengungen, um die Verbuͤndeten guͤnstig fuͤr den ge— nannten Prinzen zu stimmen.“
Aus Nottingham schreibt man: Im Laufe dieser Woche
fanden in zwei Dörfern nahe bei unserer Stadt Versamm— lungen von sogenannten radikalen Reformers statt. In den Verhandlungen zeigte sich sehr wenig Leben, und wie es
scheint, fanden die Urheber dieser Zusammenkuͤnfte bei den.
Einwohnern im Allgemeinen nicht die Unterstuͤtzung, auf die sie gerechnet hatten.
In einem Schreiben aus Dublin vom 2ten d. M. heißt es: Eine von dem hiesigen Atvokatenstande verfaßte Erklaͤrung gegen die Aufloͤsung der Union hat bereits nahe an 2090 achtbare Unterschriften erhalten. Gegen diesen ver— fassungsmäßigen Ausdruck persoͤnlicher Gesinnungen, der im gegenwartigen Augenblick so aͤußerst wichtig ist, sind die an— gelegentlichsten Anstrengungen gemacht worden, und namentlich von Seiten der unteren Klassen katholischer Anwalte. Letztere sind zwar alle fuͤr die bestehende Union, versagten aber ihre Un— terschriften unter dem Vorgeben, die Erklarung wäre nur abgefaßt, um der Verfolgung des Hrn. O'Connell mehr Kraft zu verleihen. Dann wendeten sie noch ein, daß man verabsaͤumt habe, um gesetzliche Abhuͤlfe der Beschwerden Irlands zu bitten, und daß es uͤberhaupt nicht Sache des
dvokgtenstandes sey, sich in politische Angelegenheiten zu mischen. Den letzten Vorwand scheinen auch des Königs ka⸗
tholssche Raͤthe benutzt zu haben, um zeither ihre Unterschriften
zu versagen, woran sie sehr unrecht thun, indem man ihre Weigerung als Anerkennung der Anti⸗Union-Grundsaͤtze aus—⸗ legen durfte. — In der Grafschaft Galway fand neulich un—⸗ ter dem Vorsitz des Ober⸗Sherifs eine Reform⸗Versammlung statt. Diese war weder zahlreich noch von besonders ange—⸗ sehenen Personen besucht, weil man zeitig genug erfahren hatte, daß die Zusammenkunft nur in Folge einer Lsst von Seiten heimlicher Gegner der Unlon veranlaßt worden war, um unter dem Deckmantel einer Reform-Versammlung Ge— legenheit zu haben, in Form von Amendements die Aufloͤ⸗ sung der Union vorzuschlagen. Der Marquis von Anglesea . ein, ihm von drei vereinten Kirchspielen in der Graf— Hot Louth angebotenes, Geschenk von Silbergeraͤth abge— lehnt und dadurch ein Betspiel von Uneigennuͤtzigkeit gege⸗ ben, das von unsern modernen Patrioten nachgeahmt zu wer— den verdiente. ꝛ ö
Die gegen Hrn. O Connell und seine Anhaͤnger angestellte
Klage enthalt 34 verschledene P⸗unkte, worunter sich die er⸗
sten 14 auf direkte Verletzungen verschledener, von der Regle⸗
* .
. —
rung erlassenen Proclamationen beziehen; die folgenden bis zum 29sten einschließlich auf Verschwoͤrungen, um Proclama⸗ tlonen zu verletzen, auf . und Verbreitung aufre⸗ gender Flugschrlften und auf Versuche, Unzufriedenhelt mit der Regierung zu erregen und ungesetzmäͤßige Versammlun⸗ gen zu veranstalten. Die letzten zwei Punkte sind gegen die wirklich stattgehabten Versammlungen gerichtet. Von den An⸗ geklagten erklaͤrte sich Hr. Redmond in Bezug auf die ganze Anklage als „nicht schuldig.“ Herr Steele laͤugnete, daß die in den ersten 14 Punkten angefuhrten Proclamationen
jemals erschienen waren, und erklärte sich fuͤr die uͤbrigen
Punkte als „nicht schuldig.“ Dle Herren O Connell, Law—⸗ leß, Dywer, Reynolds, Clony und Barret außerten sich hin⸗ sichtlich der ersten 14 Punkte in gleicher Weise und behaup⸗ teten den Ungrund der in den beiden letzten Punkten aufge⸗ . Hage: im Uebrigen sprachen auch sie das „nicht schul⸗ ig“ aus.
Außer mehreren andern Kriegsschiffen wird auch das in Sheerneß liegende Linienschiff „Prinz⸗Regent“ von 120 Ka— nonen dermalen ausgeruͤstet. .
Eine Zeitung von Brighton enthalt folgende Nottzen uͤber die Einkuͤnfte der Mitglieder der Koͤniglichen gr er gen Der Herzog von Cumberland empfaͤngt 21,060 Pfd., Prinz George von Cumberland 6000, der Herzog von Sussex 21,000, der Herzog von Cambridge 27,000, Prinzessin Au— gusta 13,000, Prinzessin von Hessen-Homburg, fruͤher Eli— sabeth, 13,000, Prinzessin Sophia 13,000, die Herzogin
von Kent mit ihrer Tochter, der Prinzessin Viktorla, 12,0600,
der Herzog von Gloucester mit den 13,000 Pfd., die er als Gemahl der Prinzessin Maria erhaͤlt, 27, 0090, seine Schwe⸗ ster, die Prinzessin Sophia von Gloucester, 7000 Pfd. ; zu— sammen bezieht mithin die Koͤnigliche Familie 160,900 Pfde, was, wie die erwähnte Zeitung bemerkt, weniger ist, als das Einkommen vieler einzelner Unterthanen Sr. Majestaͤt.
In der Nachbarschaft von Sheffield hatte es in der letzten Woche fast taͤglich geschneiet, so daß die Verbindun⸗ gen auf den Landstraßen hetraͤchtlich gehemmt wurden,
Einem Negterungs-Befehle zufolge, darf kuͤnftig uͤber in Neu⸗Suͤd⸗Wallis und Van-Dlemen's-Land belegene noch unbebaute Ländereien nicht anders als auf dem Wege des offentlichen Verkaufes verfuͤgt werden.
Mach dem in einer neulich gehaltenen Versammlung des hiesigen Australischen Vereins vorgelesenen Bericht uͤber die unter dem Schutz der Regierung gebildete Kolonie Australta, befindet sich dieselbe in vorwaͤrts schreitendem Zustande. Sie besitzt unter Anderem 25,000 Schafe, 2000 Stuͤck Rindvieh und 250 Pferde. An Wolle versandte sie im vorigen Jahre
fur den Werth von 7255 Pfd. Sterl. und hatte ein Ge—
sammt- Einkommen von ungefaͤhr 10,000 Pfd. Seit dem Bestehen der Kolonie betrug die Einnahme fuͤr Actien-Un— terzeichnungen 200,884 Pfd. und fuͤr verkaufte Landes-Pro—
dukte 193551 Pfd., zusammen 220,435 Pfd.; die Ausgabe
dagegen 207,958 Pfd. An der Spitze dieser Unternehmung steht Sir E. Parry. ö ; Nach den letzten Berichten aus Columbien war Bo— livar auf einer Reise nach Bogota in Sta. Martha so sehr erkrankt, daß man an seinem Aufkommen verzweifelte. Der Koͤnigl. Statthalter von Jamaika hatte ihm aͤrztliche Huͤlfe angeboten und ihn zu besserer Pflege nach Jamaika ein ge— laden. In einem Schreiben des Generals Urdaneta, Chefs der provisorischen Regierung Columbiens, aus Bogota vom 18. Oktober heißt es, daß man, falls General Bolivar nicht hinkomme, an aller Ruhe und Ordnung in Columblen ver— zweifeln muüͤsse. Der abgesetzte Praͤsident Mosquera befand sich in Carthagen, um sich nach Westindien einzuschiffen. Der bekannte reiche Hollaͤndische Kaufmann und Ver— fasser der Schrift „Anastasius, oder Memoiren eines Grie— chen,“ Herr Thomas Hope, ist hier in diesen Tagen in ho— hem Alter gestorben. .
Nieder lande.
Aus dem Haag, 7. Febr. Einem Berichte des Pro— vinzial⸗Kommandanten von Seeland, hufelg⸗ wurde eine aus einem Sergeanten und 8 Mann bestehende Hollaͤndische Wache unterhalb St. Kruis (St. Croix, Staats- Flandern) von den Insurgenten uͤberfallen und in die Flucht getrieben; Einer der Unsrigen gerieth dabei in Gefangenschaft. Der Lieutenant Scheidius begab sich darauf als Parlamentair mit einem Feldwaͤchter und einem Soldaten zu dem Feinde, um jenen Mann zu reklamiren, ist jedoch nicht wieder zuruͤckge⸗ kehrt. Der Oberst- Lieutenant Ledel hat sich nun mit einer Beschwerde an den General Duvivier gewandt, und wird die
ö Beilage
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 44.
Antwort darauf erwartet. — Eine andere Hollaͤndische Pa—⸗ trouille, die an der Graͤnze von St. Croix von den Insur—⸗
genten angegriffen wurde, gab Feuer auf dieselben und toͤdtete 2 Mann, ohne selbst einen Todten oder Verwundeten zu ver⸗
lieren.
In der Nacht vom Isten zum 2ten d. M. brach zu Mastricht ein sehr starkes Feuer in der Garnison⸗Baͤckerei aus, bei dessen Loͤschung sich die Einwohner sowohl als die Befatzung räühmlichst auszeichneten. Die Vorposten des Fein— des standen um jene Zeit noch im Wycker Felde, also inner— halb des Gewehrfeuers der Festung. .
Antwerpen, 5. Febr. Ein Privat-Bericht (in der Elberfelder Provinztal-Zeitung) meldet das gestrige Ereigniß in folgender Weise: „Eine der 12 auf der Schelde
liegenden Hollaͤndischen Kanonier⸗Schaluppen wurde durch die
Gewalt des Sturms von ihren Ankern gerissen und unter⸗ halb des Bassins bei der alten Maner, wo Schiffe gebaut werden, ans Land geworfen. Leute von der beruͤchtigten Com⸗ pagnie Degorter, meist desperate Taugenichtse, welche die Wache in sener Gegend haben, eilen sogleich heran, mit Leiner Masse Gesindels an ihren Fersen. Sle forderten den Kom⸗ mandanten des Böots auf, sich zu ergeben, was er jedoch verweigerte. Ein Theil derselben springt hierauf an Bord; schon ist die Flagge herunter gerissen und mit Fuͤßen getre—⸗ ten; man legt Hand an den Chef und erklärt, daß er Ge— fangener sey. Da giebt dieser seinen Leuten ein Zeichen, sich an die eine Seite des Schiffes zu stellen; er selbst bittet um Erlaubniß, in der Kajuͤte seinen Hut und seine Pa— piere zu holen; es wird ihm gestattet; er steigt hinab; ein Pistolenschuß fällt, und — das Schiff mit Allem an Bord fliegt in die Luft! So glaubte 6 junge Mann (22 Jahre alt) der Schmach, in die Hande der Hotde zu fallen, die ihn trotz des Waffenstillstandes und heiliger Ueber— einkunft zu üͤberwaͤltigen drohte, entgehen zu muͤssen. Es sol— len an 56 Todte geblieben seyn, und viele vom Volke am Ufer sind verwundet. Von der Schiffs-Besatzung sind etliche gerettet, unter andern der Lootse, nach dessen Aus sage dle Mannschaft am Bord um den Entschluß des Kommandanten gewußt und dazu applaudirt habe! Es ist ein schreckliches Ereigniß, das, Gott weiß — welche Folgen fuͤr die Stadt haben kann. Mit Chassé ist man daruber in Explleationen. Unser Poͤbel hat sich dabel wieder von der scheußlichsten Seite gezeigt, indem er mehrere der Hollaͤndischen Matrosen, die wie durch ein Wunder waren gerettet worden, durchaus er— wuͤrgen wollte. Nur mit Mühe wurden sie seiner Wuth entrissen.“ ;
Gent, 6. Febr. Herr van de Weyer, der aus Bruͤssel hierher gekommen war, hat dem Hrn. van de Poele, Be⸗ fehlshaber der Pompiers, die Ernennung zum Oberst üͤber⸗ bracht und ihn, so wie den Lieutenant Rollier, der zum Hauptmann avancirt ist, mit der neuen Charge auf oͤffent— licher Parade bekleidet. . —
In . der letzten Unruhen sind noch mehrere Indi— viduch festgenommen worden, nanrentlich der Professor Jaec⸗ quemyns, der Papier⸗Fabrikant Berspeyck und der Graf v. Origny, den man von Courtray hierher gebracht hat.
Die Rachricht von dem Tode des Hauptmann de Bast wird jetzt widerrufen.
Die provisorische Regierung hat durch ihren hierher ge— schickten Abgeordneten, Hrn. Vanderlinden, der mit besondern Vollmachten versehen ist, die hiesige Munieipal⸗Verwaltung ganz aufheben lassen und dafuͤr einstweilen einen aus 11 Mit ö bestehenden Ausschuß für die oͤffentliche Sicherheit eingesetzt.
n hchrere ihres Eifers wegen bekannte Individuen zer— schlugen gestern Abend die Fenster⸗Schelben in der Wohnung des Herausgebers des Messager de Gand, waͤhrend die Bor— remans' schen (Btuͤsseler) Jager nach der Druckerei dieses Journals gun, alle Mobilien zerstoͤrten und die Typen aus den Setzkaͤsten warfen.
Bruͤsse!l, 7. Febr. In der vorgestrigen Sitzung des Kongresses beschäftigte man sich noch mit einigen Zusatz⸗Ar— tikeln der neuen Verfassung. Unter Anderm wurde festge— stellt, daß den Militairs ihre Grade, , . und Ehren⸗ stellen nur auf die im Gesetze angegebene Weise genommen werden koͤnnen. Man ging sodann zur Berathung des seit laͤngerer Zeit ajournirten 12ten Attikels des Titel J. uͤber, worin bestimmt worden war, daß weder das Gesetz, noch die weltliche Behoͤrde in die Angelegenheiten irgend eines Kultus
emmwendet; dagtgen wird aus Tomnssow an . 6
soll einschreiten duͤrfen. Es wurde aufs neue die Vertagung dieses Artikels bis dahin verlangt, daß die Versamm⸗ lung vollstandiger seyn werde. Dies ging jedoch nicht durch, und man schritt unter vielem 9 en zu einer sehr lebhaften und langen Debatte, als deren Nesul— tat der fragliche Arttkel in folgender Fassung angenommen wurde; „Der Staat hat kein Recht, in die Ernennung und Einsetzung von Geistlichen irgend eines Kultus sich ein— zumischen, oder diesen zu verbieten, mit ihren Oberen zu korrespondiren und ihre Akta zu publiziren; in dieser letzteren Hinsicht unbeschadet der gewohnlichen Verantwortlichkeft in Preß⸗ und Publieations-⸗ Sachen. — Die Civil-Trauung muß immer der kirchlichen vorangehen, unbeschadet der von Gesetze festzustellenden Ausnahmen.“ Hr. Beyts fuͤhrte Klage darüber, daß durch diesen Artikel auch impliciter das Konkordat aufgehoben werde. — Der fruͤher ebenfalls ver— tagte 16te Artikel uͤber das Recht zu Associatlonen gab gleich—⸗ falls zu langen Diskussionen Anlaß. Der Artstel wurde endlich folgendermaßen abgefaßt: „Die Belgier haben das Recht, sich zu Gesellschaften zu vereinigen; dieses Recht kann keiner Praventlons⸗Maaßregel untetworfen werden.“ — Der endlich auch noch ruͤckstͤndige Zte Artikel des Tit. IV. iber die Gehalte der Geistlichen wurde in folgender Weise ange— nommen: „Dle Besoldungen und Pensionen der Diener des Kultus fallen dem Staate zur Last.“
In der gestrigen Sitzung beschaͤftigte sich der Kongreß mit einigen transttorischen Bestimmungen der Constlitutlon, als inwiefern ein Ausländer, der sich seit dem Jahr 1814 in Belgien aufhalte, die Rechte eines gebornen Belgiers erhalte; welche Formaltiäten bei der Anklage eines Ministers zu beob⸗ achten seyen, bls dahin, daß ein eigenes Gesetz in dieser Hin⸗ sicht gegeben seyn wurde; endlich, welcherlei Art Gesetze (uͤber die Presse, die Geschwornen, die Provinzlal- und Kommu— nal-Organisation u. s. w in der Folge zur Berathung kommen mußten. Der Vice ⸗Präsident (Hr. v. Gerlache), der in der Abwesenheit des Hrn. Surlet de Chokler den Vorsitz fuͤhrte, beauftragte schließlich die Central-Section, saͤmmtliche nun angenommene Artikel der Verfassung zu klas⸗— sifiziren und, wo es nörhig, dem Styl nach, zu verbessern.
Der gestrige Sonntag wurde auf angeordnete Welse besonders festlich begangen; im Theater wurden die Barrika— den-Tage bildlich dargestellt; beim Schlusse der Vorstellung wurde die „Nemourienne“ gesungen, welche an die Stelle ie. mn . getreten ist. Abends war die Stadt erleuchtet.
*
Polen.
Warschau, S8. Febr. Ueber die milttatrischen Bewe— gungen der Russischen und Polnischen Truppen melden hie— sige Blatter Folgendes. „Die Kosaken stnd auf der gau— zen Linie von dem äͤnßersten suͤdlichen Gränzort Useltug bis zu dem nördlich entfetntesten Ort Kauen, an 4 Punkten, näm— lich bei Wlodawa, Brzese, Bialystock und Kaüen, in Polen eingeruͤckt; die Volposten derselben sollen schon in Biafla
stehen; bei Uscilug stnd auch einige Corps reitender Jaä⸗ ger uͤber den Bug gesetzt; ,. der * en Armee lehnen sich, brieflichen Nachtichten zuf chr, die eine rechts an Tykscin, unweit Bialhstock, die andere links an Ciechanowtes, wo sich der Bug in das Innere g g h⸗ a. Graͤmze, auf der Sttaße nach Leinberg, geiheldet, daß die Bewohner der dor tigen Gegend r id! da der 1 6⸗ Schu . rsche , indem di Rüssen alle Vorräths von da nach Krzemienlee im Ghüpernemen Wolhynten hätten fortschaffen la ffen. Die Polnische Armee n sich südlich von Zbuezyn bis nördlich nach Kstrolenka, weschs bei den Orte mit Warschau ungefähr e 6 eitiges lei ick bllden. Die Vorposten reichen bis nach
. uch Miendzyrßecs. Ein Regi ment freiwilliger Uhlanen, welches in der Umgegend von Warschau kankonirte, fetzt fich vorgestern Abruds in Bewe— ung und nahm seine Richtung nördlich nach Wyzkswa und
ultusk, nach welcher i, n. hin von Russischer Seite
General Witt vortuͤcken soll. Außerdem sind gestern und vorgestern mehrere Jafatnterie- Regimenter, welche in Warschau standen, auf das rechte Weichsel-Ufer uͤberge⸗ setzt. Auch der Generalstab ist nach dem Kampsplake abgegangen, und der Generalissimus, Fuͤrst Radziwill,
wollte gestern noch die Hauptstadt verlassen, wo die größte Bewegung herrscht. Jeder ellt auf seinen Posten; General