1831 / 45 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Erzbischof zu wahlen, dessen Wahl sie ratificiren wolle. Diese

Entscheidung ist dem K K. Internuntlus und dem Franzoͤsischen Botschafter vorgelegt worden. Man glaubt, daß Graf Guil⸗ leminot, welcher zuerst das Projekt der Trennung in Vor⸗ schlag brachte, und wobei der Oesterreichische Internuntius auf Befehl seines Hofes inter venirte, die Richtigkeit in den Motiven der Weigerung von Seiten der Pforte anerkenne und seinerseits ein Auskunftsmittel vorschlage, wonach der von den katholischen Armeniern gewählte Erzbischof die welt⸗ liche Verwaltung, dagegen der von Rom erwaͤhlte die geist— liche Gewalt ausuͤben solle.“ Der Franzoͤsische Legations— rath Herr Jaubert ist von Konstantinopel nach Paris abge— reist und nimmt einige junge Tuͤrken mit, welche die Pforte dort erziehen lassen will. .

Inland.

Berlin, 12. Febr. Nachrichten aus Koln zufolge hat der Nhein am 5ten d. begonnen, das Eis der Mosel, der Lahn und anderer in denselben sich ergießenden Fluͤsse daselbst vorbeizutrei⸗

ben. In der Nacht vom 4ten auf den 5ten l. M stand das

Eis bei St. Goar noch ganz fest. Die Eisdecke erstreckte sich dis oberhalb Bacharach und hatte nur sehr wenig Schwell— wasser. 6 Zoll. ; Im verwichenen Jahre sind im Koͤnigsberger Regierungs⸗Bezirk 10,655 wilde Obstbaͤume angepflanzt, 7118 dergleichen durch Pfropfen veredelt und 4431 bereits gut gemachte Obstbaͤume gepflanzt worden.

Literarische Nachrichten.

Unter dem Titel: „Polen, ein historisch-geogra— phisch⸗statistisches Taschenbuch für Reisende, Ge— schäftsmänner und Zeitungs-Leser,“ ist im Ver— lage der hiesigen Buchhandlung von Duncker und Hum—⸗ blot eine Deuckschrift erschienen, die in dem gegenwaͤrtigen Augenblicke wohl von doppeltem Interesse seyn durfte. Zahl— 2 fuͤr die Geschichte Polens schätzbare Quellen, die der Verfasser, Freiherr L. von Zedlitz, benutzt hat, sind in der Schrift angegeben; den bibliographischen und historischen No— tizen, mit denen sie beginnt, folgen Beschreibungen der Graͤnz⸗ Verhältnisse, der Douanen-Linien, des Areals und seiner Vertheilung, der Gewaͤsser und der Straßen. In eine be— trächtliche Anzahl wohlbezeichneter, nach den neuesten Post— Verhaͤltnissen geordneter Reise⸗Routen, die den Leser mit einer Menge von Orten bekannt macht, sind lokale Notizen verwebt; eine genaue Schilderung des Postwesens, der Muͤn⸗ zen, Maße und Gewichte macht den Beschluß. 12.

Königliche Sch au spiel e.

Sonntag, 13. Febr. Im Opernhause: Johann von aris, Oper in 2 Abtheilungen. Hierauf: Der Zögling der Natur, pantomimisches Ballet in 2 Abtbeilungen, vom Koͤ— nigtichen Balletmelster Titus. (Dlle. M. St. Romain:

hla.)

Im Schauspielhause: Der todte Gast, Lustspiel in 2 Ab⸗ theilungen, mit einem Vorspiel, von Robert. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Das Melodrama, Posse in 2 Abthei— lungen von E. Raupach. . .

Sonntag, 13. Febr. Moses, i historisches Melo⸗ drama in 65 Akten, von August Klingemann; Musik von Rin ter von Seifried.

Kurm.

Die Rheinhoͤhe bei Koͤln war am Tten d. 10 Fuß

Montag, 14. Febr. Die diebische Gister, k omische Oper in 2 Akten. Musik von Rl ossini. (Bus. Hahurl vom &

Hof⸗Opern⸗ Theater zu Wien: Pippo, *

Berliner Börse.

Den 12. Februar 1831.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours Jeftel. (Preusd. Cour.)

., e,

St. Schuld- Sch Pr. Engl. Anl. 18 Er. Engl. Anl. 22 Pr. ng; Obl. 30 b. m. I. C. Neum Int Sch. d. Berl. Stadt- Ob. Königslig do. Elbinger do. PDanz. do. in Ih. Westhr. Pfdb. Grolshz. Pos. do.

y . 2 e ] . r 8.

Qstpr. Ptandbrt.

Pomm. Plandhrf. Kur, u Neum qo Schlesische do. Rkst. C. d K- u. N. 7. Sch. d. R. u. N.

Holl. voll. Duk. Neue dito

Friedrichsd or.

Disconto ....

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Wien in 20 Xr

Augsburg

Breslau

Leipzig

Erahklürt z. M. W

e. e, , 109 Kbl. Warschau 600 FI.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, J. Eebruar. Nie rl. wirkl. Schuld 39. Kanz-Bill. 15. Oęesterr. 5proe. Metall. S5. Kuss. Engl. Anl. S3. Kuss. Anl. Hamb. Cert. S3.

FErankfurt a. M., S. Februar. 5proc. Netalliq. 96. S935. 4prog. ITI. 776. 21proc. 451. 1prog. 193. Brief. HBank-Actien 1215. 1213. Fart. Ghlig. 116. 1164. Loose zu 100 Fl. 169 Brief. Poln. Loose 433 431.

. Hamburg, 10 Februar. gesterr. Bank-Actien 995 Br., 999 G. Engl Russ. Anl. S6;

6 ult. Fehr. 86. Rnss. Anl. Hamb. Cert. S5ß5. G. Düin. 56. Br.

oln pr. ult. Febr. Sz. G.

London, 5. Februar.

3proc. Cons. So. 4. Bras. 56. Russ. 924.3. Span. Ib.

Paris, 5. Februar. ;

5proc. Rente pr. compt. 92 Fr. 95 C. sin cour. 83 Fr. 5 Cent. 3proc. Pr. comp. 60 Fr. 39 Cent. fin eour. 6) Fr. 40 Cent. 5proe. 2 pr. dompt. 62 Fr. 65 Cent. fin cour. 62 Er.

5 Cent. proe. Span. Rente perp. 443.

Berichtigung. Im vorgestrigen Blatte der Staats Zei⸗ tung, S. 345, Sp. 1, Z. 44, statt „ihr“ lies „ihnen“, und Z. 48 statt , wisse !“ lies „wüßten“.

9 a ch f chr if t

aris, 6. Febr.

Der Messgger des Chambres enthaͤlt Folgendes: „Man meldet, daß in dem gestern un—

ter dem Vorsitz des Königs gehaltenen Conseil einstimmig beschlossen worden ist, die dem Herzog von Nemours angebotene Krone auszuschlagen. Es sind alsbald Couriere nach Brüssel und London abgefertigt worden.“

Frankfurt a. M, g.

Gedruckt bei . W. Hayn.

Febr. Oesterr. proc. Metall. 91. 903. 4proc. 783. 783. 21proc. 453. Actien 1251. 1228 Part. bl. 117. 1163. Loose zu 100 Fl. 1693. B. Poln. koose 1j

1proe. 1953. B. Bank⸗

J. 433.

Red ageteur John. Mitredacteur Cottel.

einem so

Allgemeine

prenßische Sta ats-Zeitung.

* 15.

Am tliche Nachrichten. Kronitk des Tages.

Angekem men: Der General⸗-Konsul, Geheime Lega—⸗ tions Rath Schmidt, von Warschau. Abgerelst: Se. Excellenz der Großherzoglich Sach n, . Staats ⸗Minister, von Gersdorff, nach eimar.

. Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

6 Frankreich.

Deputirten⸗Kamm er. Die Sitzung vom 5. Febr. ffnete Herr Caumar tin mit einem Bittschriften Berichte. Eine Eingabe des unermüdlichen Bittstellers Hrn. Schirmer, worin derselbe uͤber eine Reihefolge von Ungerechtigkeiten, die ihm angeblich von dem Justiz⸗Minister und dem Cassa—⸗ tionshofe zugefügt worden, Klage führte, wurde durch die Tagesordnung beseitigt. Eline Vorstellung mehrerer Ein⸗ wohner des Kantons Lille aber den schlechten Zustand der ortigen Landstraßen, ward den Ministern des Innern und

der Finanzen dberwiesen. Ein Einwohner von Clermmont—

ferrand verlangte die Abschaffung der gesetzlichen Bestimmung, . ur Zwangsat ö ff r Strafe uͤberstanden, noch eine Zeit laug unter höhere poltzei⸗ liche Aufsicht zu stellen ind. Hr. Petou hielt diese Vor— sichts Maaßregel fur hochst nothwendig, wenn anders man nicht den gesellschaftlichen Zustand den größten Gefahren preisgeben wolle. Zugleich erinnerte er die Minister des In— nern und der Marine daran, daß sie versprochen haͤtten, sich mit einem Plane zur Kolonisirung der entlassenen Strafge— fangenen zu beschaͤftigen. Hr. v. Tracy widersetzte sich lchen Plane ünd war der Meinung, daß es eine roße Ungerechtigkeit seyn wuͤrde, wenn man den entlassenen

träfling nachtraͤglich noch irgend einer andern Strafe unterwerfen wollte; nicht zu gedenken, daß die Errichtung von Verbrecher-Kolonieen ungeheure Ausgaben nach sich zie— 7 würde. Der Großsiegelbewahrer bemerkte, daß die Beaufsichtigung der Strafgefangenen nach ihrer Entlassung keine zwelte Strafe sey, sondern daß sie, dem Strafgesetzbuche gemäß, gleich bei dem ersten Urtheile verfuͤgt werde; uͤbri— gens ha e dieselbe sich durch eine 19 12jäͤhrige Erfahrung als bewaͤhrt erwiesen, und er glaube nicht, daß es noch ein anderes wirksameres Mittel gebe, um die Gesellschaft vor möglichen Gefahren durch Menschen, die einmal m Boͤsen . waren, sicher é. stellen. Der Minister fuͤgte hinzu, jur moöͤglichsten Vervollkommnung der Straf- und Bes— erungs-Anstalten die Regierung zweien Justiz Personen den

uftrag eriheilt habe, sich nach Nord-Amerika zu begeben, um sich von den dortigen Einrichtungen in dieser Beziehung genau zu unterrichten. Hr. Laisné de Villevègue glaubte nicht, daß das Kolonisiren der Strafgefangenen so kostspielig sey, als Hr. v. Tracy solches voraussetze, und hlelt diesen Ausweg immer . fuͤr den geeignetsten, um sich eigen lasterhaften Theil der Einwohner vom Hasse zu schaffen, dessen Beruͤhrung mit dem unverdorbenen Theile derselben nur nachtheilig auf die Sitten einpirken koͤnne. Nach einer kurzen Entgegnung des Herrn v. Traey wurde die betreffende Eingabe auf das Nachweis—

Bureau niedergelegt. Jetzt bestieg der Kriegs-Minister 3 . eine Koͤnigl. Ver⸗ n

die Rednerbuͤhne, um der ordnung mltzutheilen, wodurch der unterm 17. August v. J.

der Kammer vorgelegte Gesetz-Entwurf uͤber die Militair—

Penstonen zuruͤckgenommen wird. „Die Kammer“, aͤußerte

Berlin, Montag den 14ten Februar

rurtheilten, nachdem sie ire

er, „hatte damals diesen Gesetz⸗ Entwurf einer Kommission zur Prüfung uͤberwiesen. Man überzeugte sich, daß der Ent⸗ wurf manche Unvollkommenheiten enthalte, vorzuͤglich aber, daß einer großeren Aus dehnung faͤhig sey. Nachdem die Kommission RNeglerung ihre desfalsigen Bemerkungen eingereicht, hat der König es nunmehr fuͤr angemessen befunden, den gedach—⸗ ten Entwurf zuruͤckzunehmen und an dessen Stelle einen an⸗ dern vorlegen zu lassen, der mehr als jener den von der Kam⸗ mer verkuͤndigten Absichten entspricht.“ Nach diesem Ein— gange entwickelte der Minister mit großer Aus fuͤhrlichkeit die Be⸗ weggründe zu dem nenen Gesetz⸗Entwurfe uͤber die Penstonirung der Militairs. Im Laufe seiner Rede erhoben sich mehrere Deputirte von ihren Plätzen, um an der Saalthür zur Lin⸗ ken von einer Proelamation Kenntniß zu nehmen, die Herr Pons, bisheriger Präfekt des Jura, gleich nach seiner Ab— berufung an die Bewohner dieses Departements gerichtet at (s. Art. Paris), und die einer der Deputirten mit halb⸗ auter Stimme vorlas. Es wurde dadurch einige Störum verur sacht, so daß der 2 2 genöthigt sah, die Herren Deputirten zu ersuchen, ihre Plätze wieder einzuneh⸗ men. Nachdem der Königl. Commissair Herr Martineau den aus 39 Artikeln bestehenden neuen Gesetz⸗ Entwurf mit⸗ getheilt hatte, ergriff der Marschall Soult zum zweitenmale das Wort, um der Versammlung, in Ausfuhrung dieses Entwurfes, noch einen andern folgenden wesentlichen In⸗ halts vorzulegen. „Es wird ein außerordentlicher Kredit von 2 Millionen eroͤffnet, um mittelst desselben diejenigen Militair⸗Pensionen auf den Staatsschatz einzutragen, die außer den derelts bewilligten noch zu liquidiren blelben. Die Inserip⸗ tionen, die kraft des gegenwärtigen Gesetzes stattfinden, kön—

nen zu keinen Zahlungen von Rückständen, die älter sind, als

der 1. Januar 1830, Anlaß geben.“ Nachdem beide Ge— setz Entwürfe den Bureaus zur Prüfung uͤberwiesen wor⸗ den, beschäͤftigte die Versammlung sich mit sechs GesetzEnt— wuͤrfen von oͤrtlichem Interesse, die, nachdem sie erst einzeln angenommen worden, zuletzt unverändert mit 212 gegen 7 Stimmen durchgingen. Am Schlusse der Sitzung wurde eine Kugelwahl eröffnet, um 6 Kandidaten zu bezelchnen, worunter der Konig zwei neue Kommissarien zur Beaufsich⸗ tigung des Tilgungs-Fonds, an die Stelle der ausscheiden— den gen, e Périer und B. Delessert, zu ernennen hat. Die Zahl der Abstimmenden belief sich auf 258 (abso⸗ lute Majoritaͤt 130); hlervon erhielten Hr. Dẽs ie ssert 212, Hr. Odier 203, Hr. Cas. Pm'érier 197, Hr. J. Lefebvre 191, Hr. Baillot 83, der Baron Louis 91, Hr. Ganneron 66, Hr. Humann 66, Hr. Salverte 54 und der Graf v. Mos⸗ bourg 43 Stimmen. Sonach wurden die vier ersteren, die allein die erforderliche Stimmenzahl erhalten hatten, zu Kan⸗ didaten proklamirt. Am naͤchsten Montag sollte Behufs der Wahl der beiden uͤbrigen zu einer zweiten Abstimmung ge— schritten werden. i. .

Paris, 6. Febr. r g fuͤhrte gestern in einem dreistuͤndigen Minster Rat e den Vorsitz und ite Hrn. Dupin dem Aeltern, Vice⸗Praͤsidenten der Deputirten⸗Kam⸗ mer, so wie dem Grafen von Celles, 6 Nachmittags besichtigten Ihre Majestaͤten mit sammtlichen Prinzen und Prinzessinnen das in der Straße des Marais du Temple aufgestellte Panorama der Bucht von Navarin. Vorgestern Abend gab der Englische Botschafter, Lord Granville, einen glaͤnzenden Ball, den der Herzog von Or— leans mit seiner Gegenwart beehrte Der hiesige Kaufmannstand wird am 12. d. M. einen Subseriptions⸗Ball zum Besten der Stadtarmen veranstalten, zu welchem der . og von Orleans , hat. Ueber die A n der Belgischen Krone von Seiten der Franzoͤsischen Reglerung bemerkt der Temps: „Unsere Wuͤnsche sind erhoͤrt. Der Friede hat gesiegt. Das Fran

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