1831 / 49 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 18 Feb 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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auswärtigen Angelegenheiten amtlich empfangen werden.

Herr Sebastian! setzte ihnen bei dieser Gelegenheit die Noth⸗— wendigkeit auseinander, in der sich Frankreich befaͤnde, der vom Kongresse getroffenen Wahl nicht beizutreten, und sagte ihnen, daß es dem Londoner Konferenz⸗Protokolle, worin die Ausschließung der fuͤnf Herrscher- Familien vom Bel— gischen Throne festgesetzt worden, seine Beistimmung er— theilt habe. „Der Konig“, sagte der Minister, „ist zu die— ser Weigerung hauptsaͤchlich durch die Besorgniß bewogen worden, man moͤchte von ihm sagen, daß er aus Ruͤcksichten des Familien- Ehrgeizes die Drangsale eines allgemeinen Krieges uͤber Europa gebracht habe. Der Minister hat dar— auf der Deputation die Erwählung des Prinzen Karl von Neapel als eine solche bezeichnet, die dem gegenwaͤrtigen Stand der Dinge in Europa am meisten zusagen wuͤrde. In der That ist auch, nachdem sich die 5 Maͤchte selbst aus⸗ geschlossen und nach der aus religioͤsen Gruͤnden ge— schehenen Ausschließung aller protestantischen Fuͤrsten, die Wahl sehr beschraͤnkt worden. Man vernimmt, daß die Belgischen Deputirten, die die von Herrn Sebastiani ausge— sprochene Weigerung entgegen nahmen, nicht auch dessen neuem Projekte beitreten wollten. Einige sprachen von einer Regentschaft im Namen des Herzogs von Nemours bis da— hin, daß seine Volljaͤhrigkeit ihm gestatten wuͤrde, entweder selbst zu acceptiren, oder in anderer Weise als durch Proeu—⸗ ration seine Weigerung auszusprechen. Andere, die nicht zu demselben Mittel greifen wollten, waren doch weit entfernt, an den Neapolitanischen Prinzen zu denken. Die Herren Deputirten speisen heute Abend bei dem Minister der aus— waͤrtigen Angelegenheiten. Morgen werden sie vom Koͤnige feierlich empfangen werden, um die amtliche Notification der Weigerung zu erhalten.“

Vorgestern Abend hatte sich eine sehr zahlreiche Gesellschaft bei Lord Ponsonby versammelt; man bemerkte jedoch dabei mehr Englaͤnder, als Belgier. Ein hiesiges Blatt be— merkt; „Der Englische Gesandte hat die hier befindlichen Britischen Unterthanen wissen lassen, daß sie keine Anstalten zur Abreise zu treffen brauchten, da der Friede durch die Nicht-Aeceptirung des Herzogs von Nemours gesichert wor— den und Frankreich und England jetzt mehr befreundet seyen, als je. Lord Ponsonby, der selbst schon Anstalten zur Abreise getroffen hatte, hat diese wieder einstellen lassen.“

Antwerpen, 11. Febr. Dem Vernehmen nach ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande in der Nacht vom Tten zum Sten d. M. am Bord eines Dampf—⸗ boots an unserer Stadt vorbeigesegelt, um sich nach der Cita— delle zu begeben. Se. Koͤnigl. Hoheit stattete dort dem Ge— neral Chassé einen Besuch ab und fuhr bereits am Morgen wieder nach Holland zuruͤck.

Auch die gestern hier stattgehabten Wahlen der Schoͤffen und Stadtraͤthe sind so ausgefallen, wie der loyal gesinnte und aller Anarchie feindliche Theil der Einwohner unserer Stadt sie gewuͤnscht hat. Die angesehensten Kaufleute und Burger sind als solche proklamirt worden.

Mit Bezug darauf, daß in Gent die von der Stadt erwählte Municipal⸗Verwaltung auf Befehl der provisorischen Regierung suspendirt worden, äußert das hiesige Journal: „Es giebt eine Stadt in Belgien, wo die Statue des Gesetzes umgewor fen, wo die Volks-Wahlen durch eine willkuͤrliche und usurpatorische Gewalt vernichtet worden. Wir sehen in dieser Stadt keine Buͤrger mehr, sondern Sklaven, deren Einige mit ihren Ketten tanzen. Niemals hat es seit der Franzoͤsischen Revolution einen Akt der Tyrannei gegeben, der so ausschweifend und zugleich so erniedrigend gewesen, und doch wird in demselben Lande vom Morgen bis zum Abend der heilige Name der Freiheit profanirt!“

Polen.

War sch au, 14. Febr. Die hiesige Staats⸗Zei⸗ tung enthaͤlt folgende, als amtlich bezeichnete, Nachrichten aus dem Haupt-Quartier der Polnischen Armee: „Am Iten d. fanden zuerst folgende Bewegungen statt: General Su— chorzewski vertrieb den Feind um 7 Uhr Morgens aus Siedlee. Der General Zymirski setzte mit seiner Kolonne uͤber den Liwlec und marschirte weiter, um den Feind aus Wengrow zu vertreiben, welches von 2 Uhlanen⸗-Regimentern des Ge— neral Wlodek mit 6 Kanonen befetzt war. Beim Anblick des Generals Zymirski zog sich der Feind sogleich aus Wengrow

zuruͤck. Der General Zymirski verfolgte ihn bis in das Dorf

Poszewski; der Feind aber bewerkstelligte seinen Ruͤckzug nach Kosow hin. Wengrow ist also in unseren Haͤnden, so wie auch Mledzng und Siedlee mit dem Magazin. Bei dem Angriff auf Siedlee vertrieb ein Peloton des 1sten Uh—

lanen/ Regiments die ganze feindliche Schwadron aus der

Stadt, toͤdtete ? Mann und machte 7 zu Gefangenen. Die Begeisterung, mit welcher unsere Uhlanen fochten, ist nicht

zu beschreiben. Mehreremale warfen sich in diesem Kampf

Wenige der Unsrigen auf die ganze entgegenstehende Schwa—⸗ dron. Auf diese Weise wurden 2 von uͤnserer Seite ver— wundet. Bei dem Angriff auf Wengrow drang zuerst der Capitain Janowicz, Anfuͤhrer einer Patrouille, vor, wurde verwundet und stuͤrzte vom Pferde. Man umzingelte ihn von allen Seiten, aber dleser tapfere Offizier verwundete in einer so gefährlichen Lage noch 7 der Feinde. Ein Soldat von demselben Regimente, Namens Polaczkowski, trug zur Befreiung des gedachten Capitains bei. Der General Zymirski ertheilt der Tapferkeit und Geistesgegenwart des

erwahnten Offiziers das groͤßte Lob und empfiehlt den

Gemeinen Polaczkowski dem Generalissimus zur Befoͤr— derung. Beide Militairs gehoren zum 3ten Uhlanen— Regiment. Da der Feind auf mehreren Punkten in das Land eingedrungen ist, so hat der Generalissimus es fuͤr nothwen— dig erachtet, die Armee-A Abtheilungen zusammenzuziehen, den Angriff desselben abzuwarten und die Bevoͤlkerung nicht zum Widerstand aufzurufen, ohne ihre Unternehmungen durch das eingeuͤbte Heer zu unterstuͤtzen. Auch scheinen alle Wendun— gen des Feindes auf Zersplitterung unserer Streitkraͤfte be— rechnet zu seyn; er greift nirgends unsere Positionen an, und wo sich auch unsere Kolonnen zeigen, bietet er ihnen nicht die Spitze. Wie bei Siedlee und Wengrow, so hat er sich auch am 10ten d. bei Ostrolenka, nachdem er von unserer Vorhut angegriffen worden, eilig zuruͤckgezogen und nach wei—

terem Vordringen unserer Avanr⸗Garde Lomza verlassen.“

Hiesige Blatter melden noch Folgendes uͤber die

Stellungen der beiderseitigen Armeen: Die ganze Ausdeh—

nung der Graͤnze von Kauen bis Uscilug, welche die Russi— schen Truppen an mehreren Punkten uͤberschritten haben, be— traͤgt etwa 70 Mellen. Die Wojewodschaft Augustowo, welche sich in einem schmalen Strich zwischen Preußen und Ruß— land hinein erstreckt, ist bereits von den Russen besetzt; doch sollen, der War schauer Zeitung zufolge, im Ruͤcken der— selben von dem bevollmaͤchtigten Regierungs Commissair God— lewski in jener Wojewodschaft von neuem Unruhen angestif— tet worden und derselbe von Seyny aus mit einer bewegli— chen Kolonne uͤber den Niemen gesetzt und in Litthauen ein— efallen seyn. Die Behoͤrden und Kassen von Lomza haben ich, wie der Polnische Kurier meldet, beim Annaähern der Russen uͤber Pultusk zuruͤckgezogen und sind in der Nacht

vom Sten zum gten d. in der Hauptstadt eingetroffen. Das

nahe an der Preußischen Graͤnze belegene Staͤdtchen Szezuczyn ist von demselben Kosaken-Regimente unter dem Sbersten Grekow besetzt worden, welches fruͤher laͤngere Zeit dort ge⸗—

standen und die Graͤnzpostirung gebildet, bei dem Ausbruch

der Revolution aber sich zusammengezogen und nach der Russischen Graͤnzstadt Goniondz durchgeschlagen hatte. Am 10ten 9. waren die Russischen Vorposten bis Miastkow hin— ter Ostrolenka vorgedrungen, sollen jedoch, dem obigen Ar— mee-Bericht zufolge, wieder bis hinter Lomza zuruͤckgeschla— gen worden seyn. Auf der ganzen Laͤnge des Bug sind die Russen bereits 6 bis 8 Meilen uͤber die Graͤnze vorgeruͤckt. Dagegen hat der Generalissimus, Fuͤrst Radziwill, sein Hauptquartier von Okuniew nach Radzymin, wo ihm der Fuͤrst Czartoryski am 10ten d. einen Besuch abstattete, und von da noch weiter vorwaͤrts, nach Jablonna, verlegt; dort befand es sich noch gestern, am 13ten d., als sich das Regie— rungs⸗Mitglied Barzykowski, der stellvertretende Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf Malachowski, und der General-Secretair der Regierung, Rath Plichta, in dasselbe begaben. Der Generalissimus soll naͤmlich, wle die Warschauer Zeitung sagt, den Wunsch geaͤußert haben, daß sich stets einige Regierungs-Mitglieder, als Commsssaire, im Hauptquartier befinden mochten, und zwar um im Namen der Regierung in dem Fall die noͤthigen Befehle zu erthei— len, wenn die Verbindungen zwischen dem Hauptquartier und der Stadt Warschau abgeschnitten werden sollten. Der Pol— nischen Zeitung zufolge soll, unter mehreren Nachrichten von Gefechten in dieser Gegend, auch die von einem Treffen hier eingegangen seyn, welches bei Jadow zwischen den Rus—⸗— sen und Polen stattgefunden habe, und worin 2 Kavallerie— Regimenter der Ersteren besiegt und 10 Kanonen erbeutet worden seyen; von 24 Verwundeten, die man von dem Kampfplatz in das Warschauer Lazareth gebracht, sey einer unterweges gestor⸗ ben. General Chlopiekl sst bei der Armee angekommen und, wie die Warsch auer Zeitung berichtet, als Gemeiner in

die Avantgarde derselben eingetreten. In der Hauptstadt

wird noch eine bedeutende Menge Waffen aus den Woje— wodschaften erwartet. Alle Truppen, welche in derselben als Garnison standen oder neu organisirt worden sind, sollen

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nun ausgeruͤckt seyn; täglich aber passiren noch Regimenter aus den Provinzen die Hauptstadt. Am 9ten d. zogen das 2zte Regiment Masuren, von einem bewaffneten Bernhar diner⸗ Moͤnch mit dem Kreuz angefuͤhrt, und das Kalischer freiwil— lige Uhlanen Regiment, am 10ten das äte Bataillon des ssten Linien⸗Infanterie⸗Regiments, 2 Schwadronen des ten Zamoyskischen Uhlanen-Regiments und eine Menge Kossy— gieren durch Warschau. An den Befestigungen ünd Um— wallungen der Hauptstadt wird noch immerwaͤhrend gearbei— tet; auf der Anhoͤhe vor dem verfallenen Palais Dynassows— ie ist eine Menge Geschuͤtz von schwerem Kaliber aufgestellt worden. Wo sich das Hauptquartier des Feldmarschalls Die— bitsch befindet, ist nicht mit Gewißheit bekannt; nach einigen Nachrichten sollte es in Biala, nach anderen in Lomza seyn; nach Meldungen der Warschauer Zeitung beabsichtigte derselbe, auf Pultusk, nördlich von Warschan, loszugehen,

wo ein Polnisches Uhlanen-Regiment steht; auch General

Roznieckl soll sich in der Suite des Feldmarschalls befinden. Das uͤber Wlodawa in Polen eingeruͤckte Russische Armee— Corps unter den Generalen Kreutz und Geismar hat seinen

Adam von Wuͤrtemberg. Am g9gten d. M. früh Morgens

ruͤckten die Kosaken ohne Schwertstreich in Lublin ein, nach,

dem sie, wie die oben genannte Zeitung berichtet, dem dasigen Praͤsidenten von dem Dorfe Tatary aus gedroht hat— ten, die Stadt ganzlich zu vernichten, wenn er ihnen nicht mit der weißen Fahne entgegen käme. Dasselbe Blatt mel— det aus Lubartow, welches einige Meilen nördlicher als Lu—

blin liegt: „Am Sten d. M. ruͤchkte Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Wuͤrtemberg an der Spitze von 160 Kosaken in

das Städtchen Lubartow ein und nahm sogleich alle auf dem Postamt befindliche Briefe und Akten in Beschlag. Dasselbe geschah auch auf allen Bureaus, wo zugleich denen, welche die National-Kokarde trugen, befohlen ward, sie sogleich ab— zulegen. Hierauf wurden die Bewohner der Stadt aufge— fordert, dem Kaiser Nikolas den Eid der Treue zu leisten, und der Buͤrgermeister erhieit Befehl, Niemanden aus der Stadt herauszulassen, vor Allem aber auf die Graͤfin Mala— chowska ein wachsames Auge zu haben. Trotz dem gelang

es der Letzteren, sich in Begleitung mehrerer Personen zu

entfernen. Se. Koͤnigl. Hoheit haben darauf unsere Stadt wieder verlassen und sich nach Lublin begeben.“ Von Lublin aus, meldet jenes Blatt weiter, hat General Geismar an den in Zamose kommandirenden General Sierawski einen Offizier abgesandt, mit der Aufforderung, daß er den dem Kaiser Nikolas geleisteten Eid der Treue halten und die Festung uͤber— geben soll⸗ Jener weigerte sich jedoch, behauptete, er stehe

dort nicht im Namen des Kaisers, sondern im Namen der

freien und selbststaͤndigen Nation, und werde die Stadt bis

auf den letzten Blutstropfen vertheidigen. Jetzt soll diese

Festung von den Russen unter General Geismar schon bela— gert seyn. Der Staats-Zeitung zufolge sollen die Wege uberall sehr schlecht und die Operationen daher aͤußerst schwie— rig seyn, da bei einer Warme von 5 Grad starkes Thau— wetter eingetreten ist. Es hieße daher auch, daß sich die Russische Armee an vielen Punkten, besonders aus dem Lublin— schen, zuruͤckziehe.“

Am 11ten und 12ten d. fanden wieder in beiden Kam— mern Reichstags-Verhandlungen statt; unter Anderem wur— den 2 Gesetze uͤber die inneren Statuten der Kammern an— genommen und von dem diplomatischen Comité mehrere oͤffentliche Mittheilungen von Aktenstuͤcken hinsichtlich der an— geblichen Absicht Rußlands gemacht, sich der Polnischen Armee als Avantgarde in einem Kriege zu bedienen, wie es in der Franzoͤsischen Deputirten⸗ Kammer behauptet worden. Diese Aktenstuͤcke sollen durch den Druck bekannt gemacht werden. (Eine nähere Mittheilung muͤssen wir uns heute aus Man gel an Raum noch vorbehalten.) .

Der Generalissimus hat durch einen Tagesbefehl die Obersten Stryjenski, Rohland und Skrzynecki zu Brigade— Generalen, den Direktor des Arsenals, BOberst Ledochowski, zum Kommandanten von Modlin, den Oberst Krysinski zum Kommandanten von Zamose und den Oberst Siemianowski zum Kommandanten der Befestigungswerke der Vorsteadt

Praga ernannt. . Deutsch land. Frankfurt, 12. Febr. Auf Veranlassung des Ge—

burtsfestes Sr. Maj. des Kalsers von Oesterreich wurde

heute von Sr. Exe. dem K. K. praͤsidirenden Gesandten Freiherrn v. Muͤnch-Bellinghausen ein großes diplomatisches Gastmahl und zum Beschluß des festlichen Tages ein glaͤn—

jender Ball gegeben.

Die Ober⸗Post⸗Amts-⸗-Zeitung meldet: von Wiesbaden

erhalten wir die Nachricht, daß gestern Abend zwischen 6 und 7 Uhr die dortige neue katholische Kirche zusammenge— stuͤrzt ist. Dadurch ist ein Kostenaufwand von mehr als 0,009 Fl. verloren gegangen. Ma inz, 12. Febr. Wie alle Jahre, hat auch heute die K. K. Hesterreichische Besatzung den Jahrestag des hohen ,, n Sr. Maj. des Kalsers von Oesterreich feierlichst zegangen.

Nurnberg, 13. Febr. Nach Inhalt einer gestern er— schienenen Bekanntmachung unseres ersten Buͤrgermeisters, Binder, haben Se. Königl. Maj. auf die, von dem hiesigen Magistrat und dem Kollegium der Gemeinde⸗Bevollmächtig⸗ ten gegen die Ausschließung des Magistrats-Raths Bestel— meyer als Landtags -Abgeordneten eingereichte Vorstellang, ,, Allerhöchstes Kabinets -Schreiben zu erlassen geruht:

„Herr Buͤrgermeister Binder! Ich habe die Eingabe, welche der Magistrat und die Gemeinde⸗Bevollmaͤchtigten der Stadt Nurnberg an Mich wegen des Eintrittes des Magistratsraths

Marsch nach Lublin zu genommen, von wo es bei Kazimierz. Bestelmeher in die Kammer der Abgeordneten gesendet hat, empfan⸗ 23 19 * 54 8 j so 22 1 * r . ö. *. ; ( . ; 14 ö und Janowiec uͤber die Weichsel vorzudringen beabsichtigt. Stadt, welcher Ich fo mannigfache Veweise Meines besondern

Das Kosaken-Regiment in diesem Corps befehligt der Herzog Wohlwollen? gegeben habe, Meine verfassungsmaͤßigen Rechte

gen. Es mußte Mich befremden, daß den Einwohnern einer

weniger heilig sind, als Mir die ihrigen; Ich durfte erwarten, daß so, wie Ich ihr freies Wahlrecht geschuͤtzt habe, Nuͤrnbergs Einwohner auch das Mir durch den 8. 44 des 16tes Ediktes zur Verfassungs-Urkunde verliehene Recht ehren wuͤrden. Ich werde

nie zugeben, daß ein verfassungsmaͤßiges Recht Meines Valkes gekraͤnkt werde, aber eben so auch Meine verfassungsmaͤßigen

Rechte unbeeintraͤchtigt zu erhalten wissen. Nur in solcher wech⸗ , . Achtung der Rechte der Krone wie des Volkes kann ie Verfassung eine Gewaͤhrschaft finden. Erdͤffnen Sie das den Buͤrgern Nuͤrnbergs, deren Wohl Mir sehr am Herzen liegt, er⸗ oͤffnaen Sie denselben, daß selbst der Gedanke, Mich von densel⸗ ben verkannt zu sehen, Mir Meine Pflichten zwar erschweren, aber Mich in deren Uebung so wenig als im Gebrauche Meiner verfassungsmaͤßigen Rechte wankend machen konne. Ich ermaͤch⸗ tige Sie, dieses Schreiben oͤffentlich bekannt zu machen, und ver—

sichere Nuͤrnbergs Buͤrger Meiner Koͤniglichen Huld. Muͤnchen, den 11. Februar 1331. Ihr wohlgewogener Konig

Ludwig.“ 1

Wien, 12. Febr. Die Hauptstadt und die Monarchie feiern heute das erhabene Geburtsfest unsers allergnaͤdigsten Monarchen, diesen für Oesterreichs Voͤlker hoͤchsterfreulichen Tag, an dem einst der Himmel ihnen das unschaͤtzbare Un— terpfand ihres Gluͤckes, den guͤtigsten Landesvater, verlieh.

Die Rechnungs-Abschluͤsse der Administration der ersten Oesterreichischen Spar-Kasse und der mit ihr vereinigten all⸗ gemeinen Versorgungs-Anstalt haben sich mit letztem Dezem⸗ ber des Jahres 1830 auf folgende Weise gestellt: Die Spar— Kasse verwaltete am 31. Dezember 1830 fuͤr sich 8,286,829 Fl. 51 Kr. 2 D. Die Allgemeine Versorgungs-Anstalt 1,926,228 Fl. 52 Kr. Beide Anstalten zusammen in C. M. 10,213,053 Fl. 43 Kr. 2 D.

Italien. .

Der Oesterreichische Beobachter meldet:

„In der Nacht vom 3. auf den 4. Februar haben zu Modena Ereignisse stattgefunden, in Folge deren Se. Koöͤ⸗ ah Hoheit der Herzog nachstehende Proeclamation er— lassen hat:

„„Franz 18. von Gottes Gnaden Herzog von Modena, Reggio, Mirandola, Massa und Carrara ꝛc.; Sar eg von Desterreich, Koͤniglicher Prinz von Ungarn und Böhmen. Eine kleine Anzahl von Verschwornen wagte es, gestern, am 3. Febr., Abends sich in dem Hause des Ciro Menotti im Canalgrande in der ruchlofen Absicht zu , und zu bewaffnen, üns so bewaffnet in Unserem Palaste zu uͤberfallen; die goͤttliche Vorse⸗ hung hat es jedoch gnaͤdig 6 t, daß ihre strafbaren Plaͤne ent⸗ deckt und ihre Anschlaͤge vereitelt worden sind, indem sie in ob⸗ gedachtem Hause von Unseren getreuen und tapferen Truppen eingeschlossen wurden, welche, nachdem lange Zeit hindurch mit Kleingewehr aus dem Hause . worden, endlich stuͤrmen wollten, was Wir jedoch, um nicht das kostbare Leben ) vieler unserer tapferen Soldaten aller Waffen- Gattungen aufs Spiel zu setzen, aufzuschieben befahlen; da jedoch das Feuern aus be⸗ sagtem Hause erneuert wurde, haben Wir dasselbe mit Kanonen er e lassen, wodurch saͤmmtliche n , uͤber dreißig an der Zahl, gezwungen wurden, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben; sie 33 alle verhaftet und werden von einem Kriegs⸗ gerichte militatrisch und standrechtlich gerichtet werden.““

„„Indem Wir dieses Ereigniß bekannt machen, muͤssen Wir Unseren tapferen und getreuen Truppen aller wg renn en/ welche Uns in verssossener Nacht die unwidersprechlichsten Be⸗ weise hiervon geliefert haben, das gebührende Lob ertheilen. Zu⸗ voöͤrderst dem gar een, welches zuerst herbeieilte, das Haus des Menotti ümringte und sich trotz dem lebhaften Feuer der