1831 / 50 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 19 Feb 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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Verschwornen, unter Anfuͤhrung seines tapfern Kemmgndanten, Eonte Coronini, der bei diesem Anlaß eben so viel Muth und Eifer, als Einsicht an den Tag legte, mit größter Bravour be⸗ hauptete, wobei sie von einer Abtheilung Dragoner unterstuͤtzt

wurden, mit welchen der Oberst⸗Lieutengaut Conte Sterpin, von

Eifer und Anhaͤnglichkeit an Uns beseelt, zur rechten Zeit zum Gelingen des Unternchmens herbeieilte; dann dem Bataillon Linientruppen, wovon ein Theil ebenfalls gegen das Haus des Menotti anruͤckte und der andere die Vertheidigung Unseres Pa⸗ sastes und der Stadtthore übernahm, wobei der Kommandant, Dberst Cavalier Stanzani, so wie saͤmmtliche Offiziere, Unterof⸗ siztere und Gemeine, unter Unseren eigenen Augen, an Eifer, Muth und an Beweisen jener wahren Anhaͤnglichkeit wetteifer⸗ ten, wodurch diese Truppen Unser volles Vertrauen und Unsere jandesvaäͤterliche LZiebe verdienten. Die Stadt⸗Garden entledigten sich bei diesem Anlasse mit vieler Thaͤtigkeit des ihnen anvertrauten wich⸗ tigen Auftrages, in Gemeinschaft mit einer Compagnie Linientruy⸗ pen, unter den Befehlen des Oberst-Lieutenants Papazzoni, die Citadelle zu vertheidigen. Die Artillerie endlich, unter der wirk⸗ samen und geschickten Leitung des Lieutenants Vandelli, zeichnete sich durch ihr Feuern aus, welches die Verschwornen noͤthigte, sich zu ergeben, und das Haus, wenn das Feuer nicht eingestellt worden ware, zusammengeschossen haben wurde. Die Hof⸗Char⸗ gen, der Adel, und das Corps der Nobel⸗Garden eilten saͤmmt⸗ lich bewaffnet zum Schutze Unserer Person herbei, waͤhrend Un⸗ sere Dienerschaft die sprechendsten Beweise ihrer Treue und An⸗ haͤnglichkeit gab, indem sie sich alle freiwillig mit Musketen zur Vertheidigung ihres Herrn bewaffneten.““

„Mitten unter den von jenen ruchlosen Verschwornen ver⸗ ursachten Stoͤrungen dieser Nacht haben Wir zu unserer großen ö gesehen, daß übrigens in dieser Unserer Stadt und Re⸗

denz die vollkommenste Ruhe herrschte, indem kein einziger

Mensch, nicht einmal aus Neugierde, an jenen Vorfaͤllen Theil nahm, so daß die Truppen, die man allein agiren ließ, bei ihren

haufigen Patrouillen durch die Stadt Niemanden u den Stra⸗ esi

ßen begegneten. Dieser neue Beweis von guter innung und Anhaͤnglichkeit an Unsere Persen j dessen Wir zwar nicht bedurf⸗ len, verdient alles Lob und kann andern Staͤbten, wenn sie sich jn ahnlichen Fallen befinden sollten, zum Beispiele dienen. Es

ereicht ns zum Vergnuͤgen, Unserer Stadt Modena dieses

wer , ene Lob in gegenwaͤrtiger Proclamgtion zu ertheilen, welche nur eine aufrichtige Erzaͤhlung der in der verflossenen Nacht vorgefallenen Begebenheiten und eine Erleichterung ist, deren Unser Herz gegen diejenigen, die uns mit so vielem Eifer und so vieler Anhänglichkeit dienen, und gegen das Volk be⸗ darf, welches, mit Rühe und Gehorsam seine Pflicht erfuͤllend, Anspruͤche auf Unsere Liebe und Dankbarkeit, erwirbt.“ „„Gegeben in Unserm Herzoglichen Palaste zu Modena, am 4. Februar 1831. ; Franz in. . Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgethetltes Schrei⸗ ben aus Rom vom 2. Fe. enthaͤlt ber die Papstwahl Folgen⸗ des: „Ganz Rom, besonders aher wohlgesinnte und unterrichtete Personen, sind über diese Wahl erfreit. Der neue Papst genietzt Fen Ruf eines sehr gelehrten Mannes; hohe Rechtlichkeit, Ma ßigung in feinen politischen Grundsaͤtzen, strenger Lebenswandel eichnen ihn aus und machten ihn zum wuͤrdigsten Kandidaten . höchßten kirchlichen Würde. Von ihm darf man in der That fagen, Verdienst, und welter nichts als Verdienst, ihm den Weg zum Throne bahnte. Ein Aussaͤnder, ohne Reichthum und ö wandelte er den dornichten Schlangenpfgd der Beförderung voön unten auf und steht jetzt auf dem hoͤchsten Gipfel. Noch vor wenigen Tagen schien die Sache aͤußerst zweifelhaft, jg verwirrter und entfernter vom Ziel, als jemals. Die

naͤchsten Ursachen, welche zum Entschlusse fuͤhrten, sind noch nicht be⸗

kannt. Der jetzt unerwartet schnelle Ausgan verurfacht daher bei dem ganz nahen Karneval einen doppelten Jübel, welcher sich in Jauchzen und' Schreien Luft machte, als der Kardinal Albani, als erster Kardinat⸗Dekan, den Namen des neuen Papstes den Tausenden verkündete, welche sich vor dem Palaste versammelt hatten. Es jst eine ganz eigene Sache in Rom, wenn das Kanonen⸗ Signal der beendeten Papstwahl ertönt. Als haͤtte das erstar= rende Zauberhern Oberön'z das Ohr beruͤhrt, so bleibt auf den ersten Ton Alles erwartungsvoll stehen. Wagen und Reiter und Fußgaͤnger sehen horchend, wie angebannt. Kaum aber erschallt ver zweite Schuß, so stroͤmt verdoppeltes Leben durch die gefes⸗ selten Gruppen. Alles lauft, rennt, schreit durch einander aus Fenstern, uber die Gassen und auf den Plaͤtzen. Dann

aͤngt sich Alles nach dem Quirinal. Die vielen und weiten Zugänge zum Monte Cavallo sind gepreßt voll, und gluͤcklich, wer nöch 'in Zeit anlangt, die letzten Steine fallen zu sehen, welche der mit im Konklave eingemauerte Maurer losbricht, und nun auf den Haupt- Altan der Kardingl-Dekan tritt, die große Verkuͤndigung zu thun. Jubel⸗Geschrei, Schießen, Glocken Laͤn⸗ ten, Musik Alles toͤnt durch einander. Nach einer kleinen Stunde trat heute Gregor XVI. auf den Altan, von zwei Kar⸗ dinglen gefuͤhrt und im Gewande seiner neuen Wurde. Er er⸗ theilte den Segen und ward mit lebhaftem Zujauchzen empfan⸗

S Sr r

gen. Er erschien als ein starker, schoͤner, noch sehr lebenskraͤfti⸗ ger Herr“ Am Schlusse des Sch veibens 2 unter . noch bemerkt, daß der neue Papst fruͤher auch Abt an der Kirche

des heil. Gregor gewesen und deshalb den Namen Gregor an⸗ enommen hahe, und daß seit Klemens XIII. dies der erste Papst

ey, welcher nicht im Kirchenstaate geboren ward.

Königliche Schausptiele. Freitag. 18. Febr. Im Opernhause: Iphigenia in Tau⸗ ris, große Oper in 4 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Gluck ( Mad. Schroder ⸗Devrient: Iphigenia, als Gastrolle.)

Wegen fortdauernder Unpaͤßlichkelt der Madame Seldler, kann die zu diesem Tage angekuͤndigt gewesene Oper: „Don Juan“, erst Dienstag, den 22. Februar, gegeben werden, und bleiben die dazu bereits gekauften, mit Dienstag bezeich⸗ neten Opernhaus⸗Billets guͤltig.

Im Schauspielhause: 1) Monsieur Beausils, piece cow mique en 1 acte 2) La première représentation de: La mere et la fille, comédie nouvelle en 5 actes ét en prose,

du théätre Royal de l'0déon, par M)I. Mazdres et Empis.

Koöͤnigstädtisches Theater.

Freitag, 18. Febr. Das Pfeffer⸗Roͤsel, oder: Die Frank— furter Messe im Jahre 1297, Gemaͤlde der Vorzeit in 5. Ak— ten, von Charlotte Birch-⸗Pfeiffer. (Dlle. Lemke vom Hof— Theater zu Sondershausen: Pfeffer⸗Roͤsel, als erste Gastrolle.)

Berliner Börse. Den 17. Februar 1831.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preusss. Cour.)

If. Brre s Geld. I. Brie/. Geld. Ostpr. Pfandbrt. 4 944 Pomm. Pfandbrf. 4 103 Kur- u Neum do. 4 1021 Schlesische do,. 4 1033 RksSt. C. d Kn. N., 56 z. Sch.d. .- u. N. ] 57

Pr. Engi. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 2) Pr. Engl. Ohl. 30 Kurm. Ob. m.. C. Neum. Int Sch. d. Berl. Stadt- Ob. Königabg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. West pr. Pfdb.

ee , . do.

Holl. voll. Duk.

Neue dito Friedrichsd'or. 131 Disconto .... 31

Freuss. Cor. Briefe] Geld.

Amsterdam . Kurz 2 dito ; 2 Mt. Ilamburg Mk. Kurn 1497 dito lk. 2 Mt. 1494 London ; 3 Mt. Paris ; i, e, 2 Mt. Augshus 2 Mt. Breslau 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. Petershurg BNUO. ...... 109 RbJl. 3 Woch. VWars chan 600 FI. Kurz

. E . . . . O 9 .

w g ch go Cours.

Auswärtige Börsen. Ams ter dan, 12. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 41. Kanz-Billets 163. Oest. 5proe.

Metall. 87. Frankfurt a. I., 13. Februar. Fproc. Metall. 915. 4proc. JSI. G. 21proc. 453. proc. 20. B.

Bank ider 1244. Part. Oblig. 117. G. Loose za 106 FI. 169.

B. Poln. Loose 444 G. Hamburg, 15. Eehruar.

Oesterr. Bank- Actien r. März 1020. Russ. Engl. Anl. Sz. Russ. Anl. Hamb. Cert. 866. Poln. S6. Dän. pr. ult. 57]. London, 9. Februar. 3proc. Cons. S964. Bras. 51. Din. 604. Mex. 353. 36.

Port. 44 Russ. 921. 93. Span. Li. 18.

Faris, 10. Februar. oproc. Rente pr. compt. —. fin cour, 93. 59. 3proc. 3 Compt. fin cour. 60. 50. 5proc. Neap. fin cour. 62

45. 5proc. Span. Rente perp. 44. j . m. 17 Fehruar.

3 proc. Metall. 92. 4proc. JI. Loose zu 100 Fl. 170.

Partial. Oli. 1163. Bank-Actien 1011.

Neueste Boͤrsen⸗Nachrichten. Paris, pr. compt. 60. 35. in eur. 69. 409. 5proc. Neapol. Pi.

3. kfurt a. M., 14. Febr. Oesterr 5proc. Metall. 903. 905. 4proc. 73 77. 23proc. 452. Loofe zu 109 Fl. 1697. B. Poln. Loose 443. 445. D, m

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

Actien 1277. 1225 Part. Obl. 116. 1164. * Gedruckt bei A. W. Hayn. .

II. Febr. proc. Rente Pr. compt. 93. 35. in our. 93. 40. Z3proc. coömpt. 62. 60 sin cour. 62. 65. 5proc. Span. Rente perp. 44.

1proc. 20. B. Bank⸗

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

T

M 59.

Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.

Der Ober Landesgerichts-Referendarius August Ju— lius Nagel ist zum Justiz-Kommissartus fuͤr die Kreise Wohlau, Guhrau und Steinau, mit Anweisung seines Wohn⸗ sitzes zu Wohlau, bestellt worden.

Bei der am 16ten und 17ten d. M. geschehenen Ziehung der 2ten Klasse 63sten Köoͤnigl. Klassen-Lotterie fiel der Haupt— Gewinn von 6000 Rthlrn. auf Nr. 52, 204.; 2 Gewinne zu 2000 Rthlrn. fielen auf Nr. 3t, 0957. und 32,953.; 3 Ge⸗ winne zu 1000 Rthlrn. auf Nr. 47,906. 64,363 und 75,963. 4 Gewinne zu 5060 Rthlrn. auf Nr. 109,509. 31,041. 34,636. und 58,310.; 5 Gewinne zu 200 Rthlrn. auf Nr. 43, 801. 54,778. 56,002. 70,287. und 70,849.; 10 Gewinne zu 100 Rthlrn. auf Nr. 68. 9684. 10,978. 22,596. 23,801. 26,846. 27. 894. 29,708. 36, 040, und 39,076. .

Der Anfang der Ziehung Iter Klasse dieser Lotterie ist auf den 16. Maͤrz d. J. festgesetzt.

Berlin, den 18. Februar 1831.

Königl. Preuß. Sreneral-Lotterie- Direction.

Angekommen: Se. Durchlaucht der General- Lieute— nant und General⸗Gouverneur von Neu⸗Vorpommern, Fuͤr st

zu Putbus, von Stettin. Der General⸗Konsul, Reglerungsrath von Forkenbeck, von Koblenz. Ab ger eist: Se. Ey

ellen; der General⸗Lieutenant* **

von Bistram, nach Königsberg in Pr. Der General⸗Major und Commandeur der 3Zten Infan— terie⸗Brigade, von Ruͤchel⸗Kleist, nach Stettin. Durchgereist: Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets— Lourier Rettig, von St. Petersburg kommend, nach Wien.

Zeitungs-Nachrichten

Ausland.

Frankreäch.

Deputirten⸗ Kammer. In der Sitzung vom 10. Februar erfolgte zuvöoͤrderst die Aufnahme des Generals Athalin als Deputirter des Departements des Nieder- Rheins (Straßburg). Sodann berichtete Hr. Bailliot uͤber den in der Sitzung vom 19ten v. M. vorgelegten Gesetz⸗Entwurf, wodurch die Stadt Paris, Behufs der Abtragung ihrer drin— e Schulden, her Eroͤffnung einer Anleihe von 15 Mil— lionen Fr., mittelst Ausgabe von 750, 000 Fr. 5proc. Renten und unter der Bedingung der Erhoͤhung des Tilgungs-Fonds

von 200,900 auf 500,006 Fr. ermächtigt werden soll. Der Berichterstatter gab eine historische Uebersicht jener Schulden,

die bis zum Jahre 1814 hinaufreichen, seitdem allmaͤlig zu— genommen und neuerdings in Folge der Ereignisse des Juli einen bedeutenden Zuwachs erhalten haben. Der Gesammt— Betrag der eintreiblichen Schuld wird auf 13,018,000 Fr. angegeben, so daß von der beabsichtigten Anleihe der 15 Mil— lionen noch 1,952,000 Fr. uͤbrig bleiben wuͤrden. Der Be— richterstatter bemerkte inzwischen, daß dieser Ueberschuß wohl durch die im Laufe des Jahres 1831 zu gewaͤrtigenden Mehr— Ausgaben absorbirt werden, ja vielleicht nicht einmal zur Bestreitung derselben hinreichen mochte, indem einerseits durch das neue Gesetz uͤber die Getraͤnk- Steuer ein Aus—

fall in der Einnahme zu erwarten sey, andererseits aber

die Errichtung der National-Garde und die Eroͤffnung

Berlin, Sonnabend den 19ten Februar

1831.

von Elementar⸗Schulen, so wie von Huͤlfs⸗Werkstaäͤtten, bedeu⸗ tende Kosten nach sich ziehen wuͤrden. „Eine unbestreitbare

Thatsache“, so schloß Herr Bailliot, „ist die, daß die Stabt— kasse einer Summe von 15 Millionen bedarf; hiermit ware aber bloß die Gegenwart, keinesweges die Zukunft gesichert. Es fragt sich noch, wie die Stadt in der Folge mit ihrer Einnahme nicht bloß alle ordentliche und außerordentliche Ausgaben bestreiten, sondern auch hre Schuld verzinsen und einlͤsen soll. Zwei Maaßregeln scheinen uns dazu dringend nothwendig: einmal, daß man die Ausgaben verminsere, was hauptsaͤchlich badurch, daß man die offentlichen Bauten, die seit den letzten 15 Jahren so sehr uͤberhand genommen ha— ben, einstellte, moglich seyn wurde, jedoch mit großer Vor— sicht geschehen muͤßte, damit die arbeitende Klasse darunter nicht leide. Eine zweite Maaßregel ware die, daß man der Stadt auf mehrere Jahre eine Mehr⸗Einnahme zugestände,

um 39. solche Weise ihr Einkommen zu vergrößern. Da

Ihre Kemmisston, m. H., die Aus fuͤhrung beider Maaß— 36 fuͤr möglich haͤlt, so nimmt sie keinen Anstand, Ihnen die Genehmigung der beabsichtigten Anleihe in Vor— schlag zu bringen.“ Bei der Dringlichkeit des Gegenstandes beschloß die Versammlung, sich mit demselben bereits in ihrer Sitzung vom 12ten zu beschäftigen. An der Tagesord⸗ nung war jetzt die Fortsetzung der Berathungen über den Municipal⸗Gesetz Entwurf, und namentlich uber die Tages zuvor von Hrn. Devaux vorgeschlagene Abfassung des 1sten F. des 11ten Artikels (. d. gestrige Blatt d. St. 3), die nach einer wenig erheblichen Debatte, woran 10 Redner Theil nahmen, angenommen wurde. Ueber eine Zusatz⸗Bestim⸗

mung des Hrn. Bärigny, wonach der niedrigste Census,

General Adjutant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, zu dem man in einer Gemeinde hinuntergehen müßte, um

die erforderliche Anzahl von Wählern zu erhalten, ein für

allemal das Wahlrecht verleihen follte, mußte, da zwei Ab—

stimmungen kein Resultat herbeifuͤhrten, mittelst Kugelwahxl abgestimmt werden, worauf dieselbe mit 166 gegen 139 Stim⸗ men verworfen wurde. Eine andere ahnliche Bestimmung des Obersten Paixyhans wurde von diesem zurückgenommen, und man beschaͤftigte sich hierauf mit dem 2ten F§. des 1Iten Artikels, welcher von denjenigen Personen han— delt, die, wenn gleich keine direkte Steuer entrich— tend, nichtsdestoweniger bei der Wahl der Munieipal— CLonseils zugelassen werden sollen. Die Bemerkung des Präsidenten, daß zu diesem Paragraphen nicht weniger als 17 Amendements in Antrag gebracht worden waͤren, erregte einiges Gelächter. Nach dem Vorschlage der Kommission sollten zu den Wahl-Versammlungen außer den Hoͤchsthesteuerten berufen werden: die Mitglieder der Ge— richtshoͤfe, Friedensrichter und ihre Stellvertreter; die Mit⸗ glieder der Handels- Kammern und Armen-Verwaltungen; die Offiziere der National-Garde; die Aerzte und Advokaten, die 5 Jahre im Amte sind; die Notare und Anwalte; end⸗ lich die Offiziere der Land- und Seemacht, die mindestens eine Penston von 509 Fr. beziehen. Die Forderung des 85 nerals Lam arque, daß man nicht bloß die Of i, der Na⸗ tional⸗-Garde, sondern jeden National- Gardisten bel der Wahl zulasse, erregte eine ziemlich lebhafte Debatte. Hr. Lamar que erinnerte an die guten Dienste, die die Pariser National⸗Garde wahrend des Prozesses der Minister geleistet habe, um eine mit Recht aufgebrachte Volksmenge im Zaume zu hal— ten. Diese Aeußerung, worin die gemaͤßigte Partei einen Tadel des Urtheils des Pairs-Hofes erkennen wollte, veran— laßte Hrn. v. Salvandy, das Wort zu verlangen. Zuvor aber bemerkte noch Hr. Lam arque: „Wenn in den dama— ligen unruhigen Tagen, wo Sie, m. H., um zu Ihrem Sitzungs-Saale zu gelangen, durch eine doppelte Reihe von National⸗Gardisten gehen mußten, sich unter diesen einige Stimmen erhoben und von Ihnen verlangt hätten, daß man sie an der Wahl der Municipal-Conseils und mithin auch