1831 / 50 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 19 Feb 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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der Maires Theil nehmen lasse, wuaͤrden Sie sich da wohl geweigert haben, ihrer Forderung zu genuͤgen? Gewiß nicht. Warum wollen Si- ihnen also jetzt das vor— enthalten, was Sie ihnen im Augenblicke der Gefahr unbedenklich bewilligt haben wuͤrden?“ Hr. v. Salvandy erwiederte, es lasse sich gar nicht in Abrede stellen, daß die Natlonal⸗Garde unter den damaligen Umstaͤnden die we— sentlichsten Dienste geleistet habe; sie habe solches in der al— leinigen Absicht gethan, das Reich der Gesetze aufrecht zu erhalten, die Ordnung wiederherzustellen und die Ehre des Landes unbefleckt zu erhalten; sie wuͤrde noch mehr als die— fes gethan und mit den heldenmuͤthigsten Anstrengungen die Deputirten auf den Posten, zu denen das Vertrauen der Nation sie berufen, erhalten haben, wenn diese wirklich be— droht gewesen waren, wie der General Lamarque solches be— haupte; er seinerseits glaube dies aber nicht; noch viel weni— ger koͤnne er die Aeußerung des vorigen Redners begreifen, zaß das Volk mit Recht aufgebracht gewesen sey; wenn Hr. Lamar que hierbei die Zeit im Sinne gehabt habe, die dem Erkenntnisse des Pairs-Hofes vorangegangen sey, so stimme er ihm bel; nicht aber, wenn er auf eine späͤtere Zeit habe anspielen wollen; nachdem das Urtheil erfolgt, es keine Angeschuldigten mehr, sondern Kondemnirte gegeben, die dem Gesetze anheimgefallen; nimmermehr koͤnne er daher glauben, daß es des vorigen Redners Absicht gewesen, sich gegen die. Autoritaͤt der abgeurtheilten Sache zu erheben; das Erkenntniß gegen die vorigen Mi— nister ehre die Richter und das Land, und zeugte von den großen Fortschritten, die Frankreich in seiner suttlichen Aus— bildung gemacht habe.“ Das obige Amendement des Ge— nerals Lamarque, so wie ein aͤhnliches des Generals Rémond, wonach die Unteroffisiere und Korporale der National-Garde bei den Munieipal⸗Wahlen zugelassen werden sollten, wurden n , ,, s Mitglieder des Instituts und der gelehrten Gesellschaften die Nechts-Doktoren und Licentiaten u. . w. 44 3 Bedingungen zuziehe. Im Laufe seiner Rede zur Begruͤn— dung dieses Antrages äußerte er unter Anderm: „Man hat aufs neue von den sogenannten Parteien der Bewegung und des Widerstandes gesprochen. Es wuͤrde mir ein

Leichtes seyn, die Meinungen der erstern Partei, zu der ich mich bekenne, auf eine Weise auseinanderzusetzen, daß alles

Recht auf unsere Selte, alles Unrecht auf die ünserer Gegner käme. Doch verschmaͤhe ich diese Taktik. Die Bewegung, wie wir sie verstehen, ist die vollstaͤndige Entwickelung des Princips, woraus die Revolution des Juli hervorgegangen ist, aber eben so vollständig, rasch und ausgedehnt, als die Sicherheit des Staates und die Aufrechthaltung der Ordnung es nur immer gestatten. Einer solchen Bewegung anzüuͤgehoͤren, rechnen wir, meine ehrenwerthen Freunde und ich, uns zur Ehre und werden alle unsere Kraͤfte aufbieten, um sie ins Leben zu rufen. Will man die Wahl-Befugnisse in einen engen Kreis verschließen, so ist dies ein Widerstand, eine ruͤckaͤngige Bewegung, und man thut dadurch etwas, das nichts weniger als ehrenvoll ist, wohl aber höͤchst nachtheilig wirkt. Ich habe gestern mit tiefem Schmerze vernommen, wie ein Redner (Hr. Dupin d. Aelt.) erklaͤrt hat, das Wahl⸗ recht ausdehnen, heiße so viel, als durch die Demokratie zur Aristokratie gelangen und die Massen in Bewegung setzen, um sich zum Haupte derselben zu machen. Ich will nicht hoffen, daß er dadurch irgend eine Anspielung auf mich und meine Freude hat machen wollen; waͤre dies der Fall, so konnte ich ihn nur bedauern.“ Hr. B. Délessert erhob sich gegen jedwedes Amendement, das von den Antraͤgen der Regierung abwiche. Es gebe allerdings außer den von' der Kommission in Vorschlag gebrachten Personen noch viele andere, die durch ihre Kenntnisse und Einsichten An spruch auf die Wahl—⸗ befugniß machen konnten, z. B. die Ingenieurs, die Feld⸗ messer, die Lehrer, Buchhändler, Buchdrucker, Kuͤnstler, Zei⸗ tungsschreiber u s. w.; man muͤsse indessen fo wenig Privi⸗ legien als moglich begruͤnden, da diese in der Regel nur Unzufriedenheit erregten. Der Graf Alex. von baborde war gerade der entgegengesetzten Ansicht; man ag unter den Nicht⸗Besteuerten so viel Personen als moͤglich bei der Wahl zuziehen, und es sey nur zu bedauern, daß die Intel— ligenz in Frankreich nicht auf solcher Stufe stehe, daß man sie dem Grundbesitze unbedingt zur Selte stellen koͤnne. „Gesetzt“, aͤußerte der Redner, „ein Vater haͤtte 2 Soͤhne, zu deren dereinstigem Fortkommen er eine Summe von 0.090 Fr. zu gleichen Theilen bestimmte. Den Einen, der gute Anlagen hat, ließe er studiren und mehrere Jahre hindurch em Staate unenigeltlich dienen, um ihm auf die se Weise die Aus cht auf einen eintraͤglichen und seinen Kenntnissen entsprechenden Staatsdienst zu eröffnen; dem Andern, den! es an Faͤhigkei⸗

habe.

Hr. Salverte verlangte, daß man die

ten und Liebe zur Arbeit fehlte, kaufte er fuͤr seine 20,000 Fr ein Grund⸗Eigenthum, das ihm das Wahlrecht verisch. 8 diesen beiden jungen Leuten wuͤrde hiernach der Ein faͤltige dazu berufen, die Gemein de⸗Mitglieder zu ernennen, waͤhrend der Aufgeklaͤrte, der durch seine Kenntnisse eine eigentliche Wich,

tigkeit im Staate erlangt hat, von dem Wahlrechte ausge⸗

schlossen bliebe.“ Hr. von Tracy wollte, daß man die im Staats dienste ange ellten Zoͤglinge der . Schule bei den Municipal⸗Wahlen zulasfse. Mehrere Deputirte ver⸗ langten hlerauf den Schluß der Debatte, indem der 11te Ar, tikel des Gesetz⸗ Entwurfes nun bereits 3 Sitzungen der Kam— mer hinweggenommen habe; auf die Bemerkung des Herrn Odilon-Barrot aber, daß die Frage, um die es sich handle, von zu großer Wichtigkeit sey und in die ganze Ge— setzgebung des Landes zu tief eingreife, als daß man sie uͤbers Bein brechen duͤrfe, wurde die Fortsetzung der Bera— thung auf den folgenden Tag verlegt. ;

Paris, 11. Febr. Der Koͤnig hielt gestern einen Mi— nister Rath und ertheilte dem . 9 3 ö, . Praͤsidenten des Belgischen Kongreffes, Herrn Surlet de . ,,,, , Belgische Deputation hatte

re, zur nigl. Tafel gezogen en. wird ein Ball bei Hofe fear n e, . 3 .

Der Moniteur erklart die von einem Abendblatte ge⸗ gebene Nachricht, daß die Belgische Deputation vom Könige bereits in offizieller Weise einpfangen worden sey, nebst allen 4, . w fuͤr ungegruͤndet. Man glaubt, daß die feierliche Audienz he ge . 3. . z heute oder morgen stattfin⸗

zeneral Flahaut ist aus London hierher zuruͤckgekehrt.

Der heutige Monitenr enthalt ö 2 . eine Koͤnigl. Verordnung uͤber die neue Organisatlon der Artille= rie der hiesigen National-Garde. Jeder der zwoͤlf Legionen der hiesigen National-Garde zu Fuß wird eine aus zwei Ge⸗ schuͤtzen, mit einem Hauptmann, 2 Lieutenants und 52 Un— teroffizieren und Kanonieren bestehende Compagnie beigege⸗ ben werden. Je drei dieser 12 Compagnieen bilden eine Es abren und diese 4 Eskabrons eine Artillerie, Leglon, deren Stab aus 22 Per sonen, 1 Obersten, 1 Oberst Lieutenant, 4 Eskadrons, Chefs, 1 Major u. f. f. besteht. Außerdem wird ein aus 1 Offizier und 31 Mann bestehendes be soldetes Detaschement gebildet werden, das fuͤr die Instandhaltung des Materials und die Unterweisung des Artillerie⸗Lorps be⸗ stimmt ist. Fuͤr die Bildung diefer Corps wird in jedem Bezirke der Hauptstadt eine aus dem Maire, 4 Mitgliedern kes Zaͤhlungs-Raths und 4 Offizieren der Infanterie⸗Legisn des Bezirks bestehende Kommifsion zusammentreten und äber die Zulassung der sich zum Eintritt Meldenden entscheiden. 1 dieser Zulassung sind: ein Alter von 18 ahren, der Beweis, daß der sich Meldende geborner oder naturalisirter Franzose sey und entweder selbst die Per sonen⸗ Steuer bezahle, oder daß solches wenigstens von seinen El— tern geschehe; endlich muß der sich Meldende nachweisen, daß er in dem Bezirke der Artillerie⸗Compagnie, in die er einzu⸗ treten wuͤnscht, wohnt. Diejenigen Buͤrger, welche bei der Artillerie der Land- oder Seemacht berests gedient haben, sollen vorzugsweise zugelassen werden. Acht Tage nach der Bekanntmachung der Listen der zugelassenen Bürger wird jede Compagnie auf der Mairie ihres Bezirks zur Wahl ihr es Capitains und der beiden Lieutenants schreiten, die ste unter saͤmmtlichen in das Artillerie⸗Corps zugelassenen Buͤr⸗ Fern und unter den ehemaligen Artilleristen der Armee waͤh⸗ len kann. Der Chef jeder aus drei Compagnieen bestehen⸗ den Eskadron wird von den Offizieren und Feldwebeln der⸗ selben, und zwar nur unter den Offizieren, gewaͤhlt. Zu— letzt endlich schreiten die Eskadrons-Chefs, Tapitaine und Lieutenants unter dem Vorsitze des Präfekten zur Wahl des Abersten und des OberstLlentenants. Die sechs Sommer⸗ Monate hindurch wird sich der Dienst der Artillerie⸗ Legion ausschließlich auf die Uebungen und Mansͤvers beschraͤnken, in den sechs Winter- Monaten aber soll die Legion im Verhaͤltniß zu ihrer Anzahl an dem allgemeinen Dienste der National⸗Garde Theil nehmen. ;

Das Journal des Deébats bemerkt uͤber die vorge⸗ strige Sitzung der Deputirten⸗ Kammer; „Unmoͤglich konnen wir den Skandal der vorgestrigen Sitzung der Deputirten⸗ Kammer mit Stillschweigen uͤbergehen. Man moͤchte fast sagen, daß eine gewisse Partel ihren ganzen Haß gegen die Majo— ritat der Kammer auf Hrn. Dupin laden will; diese Auszeichnung hat Hr. Dupin seiner lebhaften und freimtzthigen Sprache zu verdanken. Man findet es leichter, ihn heftig anzugehen und ihn durch drohendes Geschrei zu unterbrechen, als mit einem gewandten Redner auf der Tribune einen Kampf zu beginnen.

Frankreichs ein Gesetz der Freiheit vorbereitet, klagt man sie

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oft Herr Dupin zu sprechen beginnt, zeigt sich eine un⸗ ed Aufregung auf einer Seite der Kammer, gleichsam als wenn sie ahnte, daß er das Wort, das man nicht gern hoͤren will, aussprechen und den Nagel auf den Kopf treffen werde. Wenn Herr Dupin nur ein Viertel oder die Hälfte der Wahrheit sagen, wenn er aus schonender Ruͤcksicht seine Saͤtze in Beschraͤnkungen einhuͤllen wollte und nicht gerade aufs Ziel losginge, so wurde man ihn geduldig anhoͤren. Daß man aber die ganze Wahrheit hoͤren muß, das verletzt tief, und deshalb beschuldigt man ihn, er rege die Leidenschaf— ten auf. Wenn man so sehr zartfüͤhlend und empfindlich ist, so sollte man doch wenigstenis ein Beispiel der Maßigung ge— ben. Haben etwa nur die Minoritaͤten das Recht, zu sagen, was sie wollen, und soll die Majoritaͤt die Nolle der Ent— sagung und uͤberchristlicher Geduld spielen-? Wie? in dem Augenblicke, wo die Kammer fuͤr die 40,009 Gemeinden

an, sie wolle Heloten machen und Gott weiß welche Feudal— Aristokratie wieder ins Leben rufen? Und alle diese Beschul⸗ digungen sollen ohne Antwort bleiben und das Ungerechte und Laͤcherliche derselben nicht hervorgehoben werden? Wenn Je— mand es unternimmt, die gesunde Vernunft und die Kammer zu vertheidigen, so beklagen sich die Anklaͤger, erheben großes Ge— schrei und behaupten, daß man sie beschimpfe. eine konstituirte Macht im Staate mehr Langmuth bewie— sen, als die Kammer; es giebt nichts, was man ihr nicht so— gar auf der Rednerbuͤhne in mehr oder minder versteckten Ausdruͤcken sagte. Die Minoritaͤt nehme sich die Majoritaͤt zum Beispiel und bequeme sich, auch hrerseits manchmal

Dinge anzuhoͤren, die ihr unangenehm ins Ohr fallen moͤgen.

Wenn sie so oft von Helotismus, Sklaverei, Aristokratie spricht, so erlaube sie auch, daß man ihr von anarchischen, r

zu beschweren. Genugthuung zu verschaffen, darum nicht aufgegeben. Er

die gesellschaftliche Ordnung umstuͤrzenden Plaͤnen spreche. Die et d on Verfolgung, deren Gegenstand Hr. Dupin ist, kann ihm nur Ehre machen. Sein Muth, sein Talent,

seine

Standhaftigkeit in der Vertheidigung der wahren Principien

der Ordnung und der Freiheit sind es, die man verfolgt. Man ist aufgebrachter gegen ihn, als gegen einen Andern, weil mit ihm schwerer fertig zu werden ist, als mit irgend Einem. Er trifft stets auf den rechten Fleck;

darin besteht sein Verbrechen. Darin liegt aber auch in

den Augen der Unparteiischen sein Anspruch auf Ruhm.

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Fuͤr Herrn Dupin waͤre es bei seinem greßen Talente

ein Leichtes gewesen, sich, wenn er gewollt, an die Spitze der Partei der Uebertreibung zu stellen, und Niemand wuͤrde ihm den ersten Rang streitig gemacht haben Er haͤtte

sich mehr als irgend Einer jene geräuschvolle und erkuͤnstelte

Popularttaͤt erworben, die so leicht berguscht. Er hat es nicht gewollt, sondern unveränderlich bei seinen An sichten der Maäͤͤßigung und Ordnung beharren wollen. Nun wohl! dies ist die seltenste unter allen Arten des Muths und diejenige, von welcher es in Zeiten der Revolution die wenigsten Bei— spiele giebt, namlich der Muth des rechtlichen Mannes und

Des guten Buͤrgers.“ —. Das Budget wird der Deputirten⸗Kammer in ihrer heu⸗

tigen Sitzung vorgelegt werden.

Der Temps glebt Folgendes als die Grundlagen des Wahlgesetz- Entwurfes, so wie er von der Kommission in Vorschlag gebracht werden wurde: Der Wahl-⸗Census ist auf 200 Fr., der Waͤhlbarkeits Census auf 800 Fr. festgestellt. Die in die Listen ihres Standes eingetragenen Advokaten, Notare und Sachwalter erhalten das Wahlrecht ohne Cen— sus, wenn sie fuͤnf Jahre an einem Orte ansaͤssig sind.

Niemals hat Oran eingesetzt worden.

tionen der Wahl⸗Kollegien sind fuͤr diesen Ausnahme-Fall be— deutend abgekuͤrzt worden. Der Bericht uͤber das Wahlge— setz soll am Dienstag oder Mittwoch der naͤchsten Woche abge— stattet werden.

Aus Toulon vom sten d. schreibt man: „Es bestaäͤtigt sich, daß ein Kriegs-Geschwader ausgeruͤstet wird; schon sind die Befehlshaber der einzelnen Linienschiffe und Fregatten bekannt. Der Admiral von Rigny wird dieses Geschwader befehligen und seine Flagge auf dem Linienschiffe „Suffren“ von 190 Kanonen aufpflanzen. Die Korvetten „Bayon— naise“ und „Garonne“, die Fregatte „Independante“ und die Briggs „Rusé“ waren mit Pariser Freiwilligen und Re— kruten nach Algier abgesegelt, die Fregatte „Armide“ dage— gen, mit 309 Mann Truppen an Bord, von dort ange— kommen.

Die Nachrichten aus Algier reichen bis zum 28. Jan. General Clausel verfolgt seinen Plan, die ganze Regentschaft zu unterwerfen. Die beiden Bey's von Titeri und Oran hat er bekanntlich abgesetzt. Der Erstere befindet sich in Frankreich, der Letztere hatte sich auf der Fregatte „Vic— toire“ nach Alexandrien eingeschifft, diese ist aber nach Carthagena an der Spanischen Kuͤste verschlagen worden. Statt seiner ist ein Verwandter des Bey von Tunis in Die Tunesischen Truppen, 10,000 Mann stark, agirten unter der Leitung Franzoͤsischer Offiziere, um Konstantine zu unterwerfen. In Algier selbst war man mit der Bildung der Nationalgarde fortwährend beschaͤftige; die beste Ordnung herrschte in dieser Stadt. Der Pascha von Tanger hatte den Franzoͤsischen Obersten Auvray abge— halten, sich seines Auftrages zu entledigen, der darin bestand, sich beim Kaiser von Marokko im Namen Frankreichs uͤber die Verletzung des Gebiets von Oran durch die Marokkaner General Clausel aber hatte die Absicht, sich

wollte erst gegen Ende des Mai nach Frankreich zuruͤckkehren.

Dir aus Morea hier angekommenen Fragmente Griechi— scher Skulpturen haben wahrscheinlich dem Tempel des Olympischen Jupiter angehört; ausgezeichnet unter ihnen ist der Torso eines Herkules, wie er nahe daran ist, den Stier von Knossus zu besiegen; ferner ein einzelner Kopf dieses Heros, und eine Pallas, die ihm nach seinen siegreich voll— brachten Arbeiten die Palme reicht. Der Styl dieser Anti— ken ist fuͤr die Geschichte der Kunst insofern besonders inter—

essant, als er zwischen dem Aeginetischen und dem Style

der Schule des Phidias, wie er sich am Parthenon zeigt,

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1 .

in der Mitte zu stehen scheint. . Die Nachricht von den in Bologna, Reggio und Mo⸗ deng ausgebrochenen Unruhen wurde durch denselben Cou—

rier nach Lyon gebracht, der mit der Meldung von der Wahl

des Kardinals Cappellari zum Papste vorgestern Nachmittag in jener Stadt ankam. 2 . Der Poltzei⸗Präͤfekt macht bekannt, daß die 74 Muni— eipal-Gardisten, bei denen sich in Folge eines unvorsichtig zu— bereiteten Abendessens Spuren der Vergiftung gezeigt hat— ten, das Lazareth, nach dem sie gebracht worden waren, be— reits wieder verlassen haben und außer Gefahr sind. Man glaubt, daß der Eisig, mit dem die Kartoffeln zubereitet wa⸗ ren, zu lange in einem kupfernen Gefaͤße gestanden 66 : Nachrichten aus St. Etienne vom 7. Febr. zufolge, war es am Morgen dieses Tages endlich gelungen, durch den Erdbohrer mit den ungluͤcklichen 18 Verschuͤtteten in Verbin⸗ dung zu treten. Acht von ihnen lebten noch und antworte—⸗ ten auf alle an sie gerichtete Fragen; sie klagten besonders

Wahlberechtigt ohne alle Bedingung sind die Mitglieder des uͤber Hunger und Durst, die dicke Luft, in welcher sie 129

8 Ge,. die pensionirten Stabs-Offiniere der Land- und Seemacht, die unabsetzbaren Gerichtsbeamten, die Aerzte und die Doktoren der verschiedenen Fakultäten. Die Anzahl der Waͤhler eines Wahl⸗Kollegiums soll auch in den kleinsten und ärmsten Beztrken sich mindestens auf 200 belaufen. Die Befugniß der Steuer⸗Uebertragung ist in derselben Art, wie in dem Gesetz⸗Entwurfe der Minister, beibehalten. Die Funetionen eines Deputirten werden mit denen eines Praͤ— fekten, Unter⸗Präfekten, General- oder Unter⸗Einnehmers der Finanzen und Zahlmeisters der oͤffentlichen Gelder fuͤr un— verträglich erklart. Eine Ausnahme von dieser Regel soll der Präfekt des Departements machen, das der Sitz der Regierung ist. Die Generale der Divisionen und Unter-Di— visionen, General- Prokuratoren und Koͤnigl. Peokuratoren sollen in dem Ressort ihres Amts nicht als Kandidaten fuͤr die Deputirten⸗Kammer auftreten duͤrfen. Die Kommission hat dem Gesetz⸗Entwurfe einige transitorische Artikel hinzu⸗ gefuͤgt, die den Zweck haben, der Regierung die sofortige Auf— 1osung der Deputirten⸗Kammer, falls sie solche fuͤr angemes⸗

sen finden sollte, zu erleichtern. Die Fristen fuͤr die Gpera, bei diesem Streite drei Parteien betheiligt: der

Stunden eingeschlossen waren, schien sie nicht sehr angegrif⸗ fen zu haben. Speise. In 12 Stunden hoffte man sie ganz zu befreien. Die acht Geretteten sind saͤmmtlich Familienvater.

Dem Journal du Commerce zufolge, hat Herr Aguado ein Diadem, von 4,600,900 Realen an Werth, als Geschenk fuͤr die Königin von Spanien nach Madrid mit⸗ genommen.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unter den Rednern, die sich in der Un terhaus-Sitzung vom S8. Febr. gegen den Antrag des Herrn Hunt vernehmen ließen, befand sich auch der Admiral Sir Jo seph Yorke. „Ich werde mich“,

werthe Mitglies füͤr Preston (Hr. Hunt) eine Rede von 21 Stunden gehalten und das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Wiltshire (Herr Bennet) ihm in einer anderen Rede geant⸗ wortet hat, die fast eben so lange dauerte. Es scheinen mir

eine Redner

Man reichte ihnen mit Vorsicht staͤrkende

sagte derselbe, „um so kuͤrzer fassen koͤnnen, als das ehren⸗

* 2 2 mern, = . 2 K 33 2 8 ö ö . (. J. K 2 * ö 6 . 6 ö ö. F 2 23 . *

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