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nämlich, der den Antrag machte, der andere, der sein Eigen⸗ thum gegen den Poͤbel, seinen Charakter gegen Anschuldi— gungen vertheidigte, und endlich die Regierung, deren Sache sch übernehmen will. Die Frage, um die es sich eigentlich handelt, besteht darin, soll das Unterhaus der Reglerung sa— gen, welche verurtheilte Personen sie der Strafe zu uͤber— geben habe und welche nicht? Aber sollen wie denn wirklich die Weise derer nachahmen, die sich mit Adres—⸗ sen an den Konig wenden und ihm vorschreiben wollen, wann und wo er das Präͤrogativ der Gnade ausuͤben soll? Wäre nur das Haus eines Stiefelwichs-Fabrikanten ange— steckt worden, so zweifle ich sehr, ob das Mitglied fuͤr Pre⸗ ston den Vorschlag gemacht hatte, die Mordbrenner weiß zu waschen (Gelächter). Vor allen Dingen muß man die Sache nicht kleiner machen, als sie ist, und sie aus ihrem richtigen Gesichtspunkte darstellen. Es ist namlich von nichts Gerin— gerem die Rede, als davon, unsere Constttution unwirksam zu machen, indem wir ruhig zugeben sollen, daß dieses hsm Land ungestraft verwuͤstet und seinen Einwohnern das Mittel zur Existenz genommen werde. Daß gewisse Maͤnner nichts anders als eine Revolution im Auge haben, geht aus ihren Handlungen genugsam hervor. Ich brauche keine Namen zu nennen; das ist aber gewiß, daß minde— stens einer dieser Maͤnner den Namen des Mitgliedes fuͤr Preston angenommen hat (Gelächter). Ein gewisser Cooper nämlich hat den Namen dieses Mitglieds vor— gezogen und sich Hauptmann Hunt genannt. Warum? das kann ich wirklich nicht sagen. Genug, der Mann nannte 6 Hunt, wiewohl er nicht einen einzigen Buchstaben dieses amens in seinem eigenen fuͤhrte; er bestieg ein weißes Roß und wollte sich nun in seiner eigenen Manier zu einem Wel—⸗ lngton machen. Ob ihm dies gelang oder nicht, das gehoͤrt hier nicht zur Sache. Das ehrenw. Mitglied fuͤr Preston aber sagte, er sehe sich fuͤr den Vertreter aller im Parlamente nicht vertretenen Leute von Großbritanien an. Das ist recht gut, und das billige ich, denn ich bin auch ein Radikal⸗Refor— mer. Aber einen Rath moͤchte ich dem ehrenw. Herrn doch geben, naͤmlich den, nur selten und nicht zu lange Reden zu hafen und in seine Reden nicht allzuviel leeren Wortschwall aufzunehmen; moͤge er sich auf diejenigen Thatsachen be— schränken, die er fuͤr wahr haͤlt, und nicht von Dingen reden, von denen er nicht ein Sterbenswörtchen weiß. Der ehrenw. Herr wird mir gewiß Dank wissen fuͤr die Aufrichtigkeit, mit der ich ihm diesen Rath ertheile. Ich hoffe denn auch, den ehrenwerthen Herrn einst einmal der Aristokratie dleses Hau— ses recht freundlich die Hand schuͤtteln zu sehen und ihn un— ter den 45 Tories zu erblicken, die unter dem Kommando des tapfern Generals (Gascoyne) stehen, der der Vertreter der Stadt Liverpool ist.“ Auch der General-Anwalt sprach sich gegen den Antrag des Hern Hunt aus, der (wie gestern erwahnt wurde) von einer seltenen Stimmen-Mehrhelt ver— worfen wurde. — Als Hr. O Gorman Mahon die Pro— clamationen des Lord-Lieutenants von Irland zur Sprache bringen wollte, gerieth er zunächst mit dem Sprecher des , . einige Kollisionen. Er fing namlich mit den Worten an: „Ich bitte um die Nachsicht des Hauses, denn ich bringe ihm einen unangenehmen Gegenstand“ — Hier wurde der Redner durch ein Lachen unterbrochen; er sagte darauf; „Ich danke dem ehrenwerthen Mitgliede fuͤr Limerick (Herrn Spring Riee) fuͤr sein hoͤhnisches Lachen, es steht ihm sehr gut, doch ich werde es ihm schon gedenken.“ Man rief „Zur Ordnung!“ doch der Redner wiederholte die Phrase; der Sprech er erhob sich, aber Hr. O Gorman, Ma hon blieb dessenungeachtet noch stehen. Da sagte der Sprecher: „Will das ehrenw. Mitglied wohl so gut seyn, seinen Platz einzunehmen? (Hr. O G. M. that es jetzt.) Ich habe mich erhoben, um ihn da zu unterbrechen, wo er, wenn er fortgefahren ware, die Ordnung des Hauses voͤllig uͤber—⸗ schritten hatte. Hr. O Dorman Mahon erwiederte: „Ich bin noch ein neues Mitglied in diesem Hause und werde daher auch immer dankbar seyn, wenn irgend ein Alte—= res so freundlich ist, mir seinen Rath zu ertheilen, allein wenn“ — „Geben Sie nur zu“, unterbrach ihn der Spre⸗ cher, „daß Sie Willens waren, etwas zu beantworten, das noch gar nicht ausgesprochen war.“ Da der Angeredete sich damit nicht beruhigte, so erhob sich Sir Ch. Wetherell und sagte zum Sprecher: „Sir, nachdem Sie eben in einer
mit einem Takt und mit
—
vernehmen zu lassen.“ (Lauter Beifall.) Unwlllig erhob sich Hr. O G. Mahon und sagte: „Sir, das ehrenwerthe Mit— glied fuͤr Boroughbridge hat Sie eben aufgefordert, sich von Ihrem Stuhle zu erheben. (Nein, nein! Er that es! Wer wagt es, zu behaupten, daß er es nicht that?“ Lauter Ruf zur Ordnung ertönte wieder, bis der Sprecher sagte: „Das ehrenwerthe Mitglied wird sich gewiß, sobald er ruhig daran
denkt, sagen, daß ich, wenn ich einen Redner unterbreche, dabei immer mit der groͤßten Gelindigkeit zu Werke gehe.
(Lauter Belfall von allen Seiten des Hauses.) Ich thue es jedesmal, sobald ich es fuͤr meine Pflicht erachte; das ehren—⸗ werthe Mitglied will jedoch, daß ich ihn erst dann unter— breche, wenn ich die volle Ueberzeugung habe, daß er sich außer der Ordnung befinde. Allein ich thue, was mir dle Pflicht gebietet, und wenn ich es in gelinden Ausdruͤcken thue, so geschieht es in der Hoffnung, daß sie hinreichend seyn werden, mich des strengeren Ausdrucks zu uͤberheben.“ (Lauter Beifall.) „Ich danke Ihnen,“ entgegnete Hr. O G. Mahon, „um so mehr, da Sie der Aufforderung des Mit— gliedes von , nicht gefolgt sind. Dieser hat
Tak Talenten, die seiner Profession eigen sind, — ja, uͤberlege ich, welcher Profession er angehoͤrt, so wundert es mich nicht, wenn er die Wahrheit so zu verkehren weiß“ — „Zur Ordnung!“ „Zur Frage!“ rief man weder von mehreren Seiten des Hauses. Der Sprecher sagte: „Das ehrenw. Mitglied ist aus zweien Gruͤnden außer der Ordnung, erstlich, weil er nicht bei der Frage geblieben, und zweitens,
weil er einem andern Mitgliede boͤswillige schlechte Motive
unterlegt, was zu allen Zeiten ordnungswidrig ist.“ „Nun gut“, sagte Hr. Oo Gorman Mahon unwillig, „es ist mir also ganz untersagt, des Mitglieds fuͤr Boroughbridge zu erwähnen, doch ich werde ihn schon anderwaͤrts treffen. (Lauter Ruf zur Ordnung.) Bin ich außer der Ordnung, wenn ich den Sprecher anrede? Nachdem Sie mich 6 oder 8 Mal unterbrochen, scheinen Sie, Sir, jetzt entscheiden zu wollen, daß ich von dem Mitgllede fuͤr Boroughbridge gar nicht soll reden duͤrfen.“ Ruhig erwiederte der Sprecher: „Wenn das ehrenwerthe Mitglied nicht versteht, was ich eigentlich gesagt habe, so versteht es doch gewiß der uͤbrige Theil des Hauses. (Lauter Beifall. Ich fordere durchaus nichts fuͤr mich persoͤnlich, allein ich muß Achtung fordern fuͤr die Wuͤrde des Präsidenten-Stuhles. (Anhaltender Bel— fall.. Jetzt sage ich also dem ehrenwerthen Herrn gerade heraus, daß er hei beiden Gelegenheiten ordnungswidrig ge— handelt hat, und daß dieses Haus nicht gewohnt ist, sich in bie Art und Weise zu fuͤgen, wie es dem ehrenwerthen Herrn beliebt hat, es anzureden. (Vermehrter Beifall. Ohne mich daher weiter auszulassen, sage ich demselben, daß, wenn er in Folge eines Mißverstaͤndnisses sich geirrt hat, er seinen Irrthum noch wieder gut machen kann; beharrt er jedoch bei seinem Benehmen, so muß der Sprecher, in der Aus— uͤbung seiner Pflicht, ihn bei seinem Namen anrufen und ihn vor die Barre des Hauses bringen lassen, damit er dort wegen seines Benehmens sich verantworte.“ Eine stille lange Pause folgte dieser Anrede; endlich fing der Sprecher wieder an: „Hat das ehrenwerthe Mitglied irgend einen Antrag zu machen?“ Hr. O' Gorman Mahon war et— was betreten, als er sagte: „Ich habe in der That einen Antrag zu machen, wenn mir das Reden naͤmlich gestattet ist. Nachdem ich jedoch eine solche Drohung vernommen, weiß ich kaum, ob ich fortfahren soll.“ Der Redner wollte eben wieder anfangen, sich zu rechtfertigen und nach seiner
teinung den Sprecher zu belehren, als von neuem der laute Ruf zur Ordnung ertoͤnte. „Ich weiß in der That nicht“,
sagte er dann, „bin ich schon ein Delinquent vor Ihrer Barre, oder
befinde ich mich noch innerhalb meiner Privilegien als Mitglied dieses Hauses? Ist das letztere der Fall, so habe ich doch auch noch das Recht, Sie anzureden.“ — Erst nachdem noch mehreremale wieder „Zur Frage!“ gerufen worden war, lenkte der Redner endlich zu seinem Gegenstande ein. „Ich habe vornehmlich zu fragen“, sagte er, „wie Irland die hier zu Lande bestehende Verwaltung zu betrachten hat, ob als Freund, oder als Feind? Wenn ich gegenwartig auf die bloße Vorle— gung von Papieren antrage, so ist das nur ein Vorwand, um uͤber Dinge Aufschluß zu erhalten, die von der hoͤchsten Wichtigkeit fuͤr jenes Land sind. Welchen Weg denken die Minister in Bezug auf Irland einzuschlagen? Irland wuͤnscht eine abgesonderte Legislatur zu besitzen. Will die Regierung,
so meisterhaften Weise auf die Ordnungs-Regel dieses Hau— ses hingewiesen (Beifall), nachdem Sie den , , selbst vermieden, weil Sie glaubten, daß eine Andeutung hinreichend seyn, wuͤrde, nach so vielen freundlichen Ruͤcksich= ten muß ich in der That mich wundern, daß Ihrer Andeutung noch keine Folge geleistet worden. Doch geschieht es jetzt nicht, so wird
will das Parlament diese bewilllgen, oder soll Irland in
Blut und Verwuͤstung untergehen? Sie haben heute von den
Ausschweifungen, von dem Sengen und Brennen Ihrer eigenen Landsleute gehört, die unter der Last der Steuern und der
) Beilage
das Haus Sie wieder auffordern, den Ordnungs⸗Ruf foͤrmlich
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Beilage zur Allgemeinen
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Zehnten seufzen. Diese Last ist noch nichts im Vergleiche mit der der Irlaͤnder, und doch haben Lie Letzteren noch kein Blut vergosfen, keine Haͤuser in Brand gesteckt, keine Ma— schinen zerbrochen — freilich, Maschinen besitzen sie gar nicht einmal. Ist es darum nicht ausgemacht, daß die Englaͤnder ein barbarischeres, blutduͤrstigeres Volk sind, als dle Irländer? Und doch, guter Gott! hat sich hier fuͤr die Letzteren noch Riemand sonst erhoben, als das Mitglied fuͤr Lonth und ich selbst. Gerechter Gott!“ Hr. Perceval, bekanntlich derselbe, der den Antrag auf ein allgemeines Fasten gemacht, rief den
Redner zur Ordnung. Er fand es unschicklich, den Namen
Gottes so oft zu gebrauchen, da viele Mitglieder es fuͤr ge⸗ wissenlos hielten, ihn anders als mit Ehrfurcht zu nennen. Der Sprecher aͤußerte, er hoffe, das ehrenwerthe Mitglied werde sich aller Ausdruͤcke enthalten, die das Gefuͤhl vieler Mitglieder dieses Hauses verletzten. Herr O German Mahon ent— gegnete: „Ich kann die frommen Gesinnungen des ehten⸗ werthen Mitgliedes nur hochschaͤtzen; da ich in einem Je—
suiten⸗Kollegium erzogen worden bin (Hört, hoͤrt!), so weiß ich auch wohl, wie man den Namen Gottes zu gebrauchen
habe. Ich stimme dem ehrenwerthen Mitgliede in dieser Hinsicht, so wie in seinem Vorschlage hin sichtlich des Fastens, vollkommen bei. (Hort! Da ich nun aber seiner Frömmig⸗ keit genug gethan, so wuͤnschte ich wohl er thaͤte mir den Gefallen und versetzte mich wieder an die Stelle meiner Rede, bei der er mich unterbrochen hat.“ (Allgemeines Lachen). Der Redner sagte nun, es sey mit Irland so weit gekom— men, daß, wenn man die Verbindung mit demselben wollte, man entweder die Union ganz aufheben oder die Sitzungen des Parlaments abwechselnd in den drei Hauptstaͤdten des Königreichs halten muͤßte. „Moͤge man doch?“, fuhr er fort, „die Trennung noch bei Zeiten gewähren. Die Irlaͤnder lieben die Englaͤnder als ihre Bruͤder; sie wuͤn⸗ schen nicht, wie an einem andern Orte gesagt und gedroht worden, Franzoͤsische Bajonette in Dampfbooten nach Irland kommen zu sehen, um auf diese Art die Englische Oberhoheit zu vernichten; aber sie bitten England, weise zu seyn und in ö. nachzugeben, wenn eine solche Katastrophe nicht ein— freten soll. England hat Jahrhunderte lang auf Irland sich gestuͤtzt; sollte es jedoch zugeben, daß die Trennung auf elne gewaltsame Weise stattfinde, so duͤrfte es am Ende auf seine eigenen Graͤnzen sich beschraͤnkt finden. — Die Maͤnner, die jetzt im Amte sich befinden, schmaͤhten einst auf die von Sir H. Hardinge im Namen des Herzogs v. Northumberland erlassenen Proclamationen, und doch gehen sie selbst jetzt viel weiter und nehmen Maaßregeln, die weit willkuͤhrlicher, ja ich mochte fagen, schaͤndlich sind. Dieselben Maͤnner verfolgen einen Mann, der der wahre Freund Irlands ist, und wollen ihn durch ungesetzliches Verfahren ins Gefaͤngniß bringen. Soll ich mich nun nicht gegen sie erheben? Ich war in Bel— glen, waͤhrend alles dies geschah, und als ich zuruͤckkam, fragte ich; Ist dies der Weg, den Lin liberales Whig-Mini— sterlum einschlagen darf? Ich xreiste nach England, in der Absicht, es zu unterstuͤtzen, — nicht, weil es aus Peter, Jack, oder Tom zusammengesetzt war, sondern seiner angeblich libe⸗ ralen Grundsaͤtze wegen; — sehe ich jedoch, wie man den Freund meines Vaterlandes in den Kerker schleppt, so kann ich statt Unterstuͤtzung nur Widerstand bringen. Hat nicht der gegenwärtige Lord-⸗Kanzler selbst einmal gesagt, daß das Gesetz, in Folge dessen meln Freund jetzt verfolgt wird, ein schlechtes sey? Aber wo sind jetzt die Whigs? Warum wider— setzen sie sich nicht der Ausfuhrung eines solchen Gesetzes? Hier zu Lande zwar ist die Aufloͤsung der Union nicht po— pulair, aber um so mehr ist sie es in lionen Einwohnern, wozu freilich nicht die außer dem Lande, die in Florenz oder in Verona lebenden Irlaͤnder, gehoͤren. Mit dem bloßen Großsprechen ist nichts mehr durchzusetzen. Der Irlaͤnder ist ein gutes Thier, das sich leicht durch Guͤte lenken laßt; setzt man ihm aber die Sporen an, so 6 es sich nicht immer gelehrig. Das Volk in Irland ist jetzt schon fuͤr die voͤllige Aufloͤsung der Union so eingenommen, daß
es das Mitglied fuͤr Waterford (Hrn. O' Connell) verhoͤhnen
wuͤrde, wenn er jetzt den Vorschlag machen wollte, die Par— laments-Sitzungen abwechselnd in London und Dublin statt— finden zu lassen. Das Haus scheint dies nicht glauben zu wollen; nun, so will ich ihm doch erzählen, daß ich 117 Jahre lang Mitglied einer geheimen Gesellschaft war, die aus Ir—
ländischen Protestanten und Presbyterianern bestand und kei—
nen andern Zweck hatte, als die Aufhebung der Union zu
Irland unter 8 Mil⸗
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bewirken. Ich weiß, daß ich mich, indem ich dies sage, auf dem Wege nach dem Tower befinde. Dies haͤlt mich jedoch nicht zuruͤck; ich wuͤrde es schon fruher erzählt haben, wenn ich die Erlaubniß dazu gehabt hätte. Gegenwaͤrtig ist jene Gesellschaft jedoch aufgelͤst. In Irland giebt es jetzt keine Constitution mehr. Ich hoffe, die Regierung werde sich von dem lossagen, was in Irland geschehen ist, und werde dem Mitglied fuͤr Waterford gestatten, seinen Sitz in diesem Hause wieder einzunehmen. Sollte sie es je⸗ doch nicht ihun, sollte sie jenes ehrenwerthe Mitglied in einen Kerker senden, so wuͤrde sie 7 Millionen Irländische Herzen in denselben Kerker einsperren, und dann möge der Himmel der Verbindung beider Länder gnaͤdig seyn! Ich habe nun das Meinige gethan und bitte das Haus, mit Ausnahme des Mitgliedes fuͤr Beroughbridge (Sir Ch. Wetherell), meinen Dank fuͤr die Aufmerksamkeit zu genehmigen, mit der es mir zugehört hat. Ich trage darauf an, daß dem Hause Ab— schriften von den Proclamationen vorgelegt werden, die der Lord-Lieutenant von Irland erlassen hat, seitdem die Akte gegen ungesetzliche Vereine durchging; eben so auch auf eine Abschrift des Schreibens, das der gegenwärtige General-Se— eretair an die Magistrats-Behoͤrden von Irland gerichtet hat.“ (Eine Mittheilung aus den Erwiederungen, die diesem An— trage folgten, behalten wir uns noch vor.)
Niederlande.
Aus dem Haag, 13. Febr. Se. Majestaͤt der Konig haben verfuͤgt, daß von den Gehalten aller unverheiratheten kinderlosen Beamten, die 1000 Gulden und mehr beziehen, 4 pCt. gekuͤrzt werden sollen. Von Gehalten von 1500 bis 2000 sollen 6 pCt., von 2000 bis 2500 8 pCt., von 2500 bis 3000 10 pCt., von 3000 bis 3500 12 pCt., von 3500 bis 000 14 pCt., von 4000 bis 4500 16pCt. und von 5000 Gulden und daruber 20 pCt. abgezogen werden. Von den Gehalten verheiratheter, aber kinderloser Beamten sollen drei Viertel, und von denen der Beamten, die Kinder haben, die Haͤlfte jener verhäͤltnißmäßigen Abzuge stattfinden.
Es ist beim Kriegs-Departement der Koͤnigl. Befehl eingegangen, uber die Heldenthat des Lieutenants van Speyk, so wie über die Unstaͤnde der mit ihm gebliebenen Mann— schaften, die allergenauesten Erkundigungen einzuziehen, damit die That selbst verewigt werde und die Hinterbliebenen ver—
sorgt werden konnen.
Bruͤssel, 13. Febr. Der Vice -Präsident des Natio— nal-Kongresses verlas beim Beginn der gestrigen Sitzung fol— gendes an ihn gerichtete Schreiben des in Paris befindlichen Herrn Surlet de Chokler:
„Mein Herr Präsident! Die vom Kongreß mit dem Auftrage abgesandte Deputation, um dem Herzoge von Ne— monrs die ihm von den Vertretern des Belgischen Volkes zuerkannte Krone anzubieten, war kaum in Paris angekom— men, als sie auch in Bezug auf die wichtige ihr anvertraute Mission eine Konferenz mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten hatte. Seitdem fanden noch drei mehrstuͤn— dige Konferenzen statt, in welchen diese Angelegenheit in al— len ihren Details untersucht und diskutirt wurde. Ich kann es Ihnen, mein Hr. Praͤsident, nicht verhehlen, daß sich hin—
sichtlich der Annahme große, ja ich mochte sagen beinahe un—
uͤbersteigliche, Hinder nisse zu erheben scheinen. Das groͤßte ist die Furcht vor einem allgemeinen Krieg, den diese Annahme entzuͤnden konnte; einem Krieg, welchem Frankreich nicht aus— weichen wuͤrde, wenn von Interessen die Rede waͤre, wo seine Ehre, seine Wuͤrde, seine Unabhängigkeit auf dem Spiel stäͤnden; der aber wenig popular seyn durfte, wenn ihm nur die Interessen der Königl. Familie und der dermaligen Dynastie zum Grunde lägen. Außer den amt— lichen Konferenzen zwischen der Deputation und dem Herrn
Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten haben wir auch
die Ehre gehabt, zu mehreren Privat-Audienzen bei Sr. Majestaͤt zugelassen zu werden. — Es wuͤrde mir schwer werden, mein Herr Praͤsident, Ihnen auszudruͤcken, wie theilnehmend und wohlwollend Ludwig Philipp uns aufge⸗ nommen, und wie sehr ihn die von den Belgiern getroffene Erwählung seines Sohnes geruͤhrt hat. Der König der Franzosen wuͤnschte die Belgier zu uͤberzeugen, daß sie keinen bessern Freund hätten, als ihn, und daß Niemand mehr als er den Wunsch hege, ihre Unabhängigkeit und ihre Wohl— fahrt gesichert zu sehen. Jeder von uns hat sich bel die⸗ sen Unterhaltungen uͤberzengen konnen, daß der Koͤ⸗
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