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Am 5ten Morgens waren in den Hospitaͤlern7 Kranke uͤbrig, von denen 4 sich besserten.
Der Minister des Innern zeigt an, daß die in der Stadt Tula ausgebrochene Cholera voͤllig aufgehoͤrt und in Folge dessen ein oͤffentliches Dankgebet stattgefunden hat. Alle uͤbrigen Orte jenes Gouvernements sind bisher von der Krank— heit vollig verschont geblieben.
Aus Belgorod vom 24. Januar wird gemeldet: Die epidemische Cholera, die seit dem 4. (16.) Sept. hier herrschte,
hat, Dank sey dem Allerhoͤchsten, aufgehoͤrt. Am 11. Jan. J7, 784,000 Fl., begreift. Die zweite Position wird im Bud⸗
ward hierselbst ein feierliches Dankgebet fuͤr dieses gluͤcklich erreichte Ende unserer Leiden und zugleich auch ein Todten— amt fuͤr die Opfer der Krankheit gehalten, worauf der Cor— don, welcher die Stadt umzingelte, aufgehoben wurde.
In Orenburg und, 260 Werst davon, in der Festung Orskasn bemerkte man am 7. Januar um Mitternacht“) bei voͤllig heiterem Himmel einen anfangs unbeweglichen Flam— menschein, aus dem aber nach einiger Zeit weiße Lichtstrahlen hervorschossen, die unaufhörlich in Bewegung waren. Nach einer halben Stunde theilte sich der Schein in 2 Hälften und verschwand darauf bald gaͤnzlich.
Am 30sten v. M. starb hier der Staatsrath Weljami— noff-Sernoff, der sich in Rußland durch seine juristischen Schriften rüͤhmlichst bekannt gemacht hat.
Nachdem die Rhede von Baltischport mehreremale mit Eis belegt gewesen war, das jedesmal binnen 24 Stunden wieder verschwand, hst sich gegen Mitte des vorigen Mo— nats eine so feste Eisdecke gebildet, daß die Bewohner einer 4 Werste im Meere belegenen Insel sie am 26. Jan. ohne Gefahr passirten.
Polen. Ein Schreiben von der Polnischen Gränze vom 15. Febr. enthaͤlt Folgendes: So eben erfahren wir, daß das Haupt⸗ quartier des General-Feldmarschalls Grafen Diebitsch heute
wahrscheinlich in Brock eintreffen wird. General von Mau⸗—
derstierna ruͤckt heute in Lomza ein und ist bestimmt, langs der
Polnischen Graͤnze gegen Ploek vorzugehen. — Der Fuͤrst
Schaäkofskoi nimmt sein Hauptquartier heute in Szezuczyn. Zwanzig Regimenter Donischer Kosaken treffen heute in der Gegend von Slonyn bei Grodno ein und haben die Wei— sung erhalten, langs der Gränze dem Haupt- Corps zu fol⸗ en. In 14 Tagen erwartet man den Einmarsch der Rai⸗ lichen Garden in das Königreich Polen, und zwar in die Wojewos schaft Augustowo. General von Fricken ist zum Ge⸗ neral-⸗Gouverneur dieser Wojewodschaft ernannt und wird seinen Sitz in Suwalki aufschlagen. 9 Ein anderes Schrelben von der Polnischen Gränze vom 18. Febr. meldet: „Durch Reisende gehen uns hier fol— gende Nachrichten zu. Ein Kaiserl. Russisches Armee⸗Corps unter den Befehlen des Generals Geismar soll bei Pulawy
die Weichsel passirt und kurz darauf in jener Gegend ein
Gefecht gehabt haben, nach dessen gluͤcklichem Ausfall es dem genannten General gelungen sey, sich Radoms zu bemaͤchtigen und von dort aus seinen Marsch nach Roszyn fortzusetzen. Auch soll der General Rozniecki bei Pultusk ein Gefecht be— standen haben, welches fuͤr die Insurgenten sehr nachtheilig ausgefallen, und in Folge dessen Letztere viele Verwundete nach War schau haben zuruͤckbringen la en.“ .
. Warschau, 17. Febr. Am 14. d. hielt die Land be— tenkammer wieder eine Sitzung, in welcher derselben ein
am 12. von dem Senat angenommener Gesetzentwurf zur Ruͤckzuß an und erreichte wieder die Stadt Rozana. Der
Ilskussion vorgelegt wurde, wonach vorlaͤufig, so lange der ee. de, d, . , . n er. glieder zusammengeseßzt ist, eine Versamtalung von 19 Sena⸗ toren fee , Ge . der Reichstags verhandlungen als hinreichend betrachtet werden soll; dieser Entwurf wurde auch von der Landbotenkammer angenommen. (Eine nähere ) 3 ttheilung uͤber diese Sitzung behalten wir uns noch vor.)
In kurzem sollen, wie der Warschauer Kurier mel det, die Landtage n,, . werden, um neue Repraͤ⸗ sentanten än die Stelle der durch Tod, Annahme von Aem— tern oder Entfernung aus dem Lande von der Landboten— Kammer ausgeschledenen Mitglieder zu erwaͤhlen. . Die Natidüal-Regierung hat Herrn Michael Malo— wieyrki zum Präsidenten der Wojewodschaft Plock, Herrn Georg Wysier ski, bisherigen Bezirks ⸗Kommissar von Lomza, zum Prästodenten der e, m fr f. len, und den Oberst, Lieutenant Karl Zielinski zum Geueral-⸗Secretair im Krieg⸗⸗Ministerium ernannt. ö.
) Mithin fast zu gleicher Zeit, als hier das schoͤne Nordlicht gesehen wurde.
Die Warschauer Zeitung sagt: „Die in dem vom Reichstage zu bewilligenden Budget angegebenen Ausgaben betragen 122,189,618 Fl. 17 Gr. Bis zu dem Zeitpunkte, wo diese Jahres-Ausgabe die Zustimmung des Reichstages erlangt haben wird, ist (wie bereits gemeldet worden) ein einstweiliger Kredit von 67,223,873 Fl. 13 Gr. von den Kammern bewilligt worden. Diese Summe zerfaͤllt in 3 Ka— tegorieen, wovon eine die zweite Rate der Anleihe von 42 Mllltonen, im Belaufe von 2,504, 900 Fl., und die an die Preußische Regierung schuldigen 5,280,000 Fl., zusammen
get dergestalt auseinandergesetzt: in Folge der mit der Preu— ßischen Regierung in Ansehung der Abtretung ihrer Guͤter und Fonds in Polen den 29sten Mai vorigen Jahres abge— schlossenen Convention, hatte dieser Staat vom Koͤnig— reich Polen 9 Millionen Fl. in Pfandbriefen mit den Coupons vom 1sten Januar d. J. zu erhalten. Allein durch den Zusatz-Vertrag vom 1. Juli v. J. trat Preußen
an Polen die Kapitalien und Guͤter in der Provinz Bialy—
stock, o wie auch saͤmmtliche zwischen ihm und Polen strei— tige Sachen suͤr den Betrag von 1 Mill. in Pfandbriefen ab. Von diesen 10 Mill. wurde schon an Preußen abgetra⸗ gen sammt den Coupons 4,909,009 Fl.; es restirt folglich noch in Pfandbriefen 5,100,000 und fuͤr 2 halbjaͤhrige Cou⸗— pons vom 1. Jan. 1830 von 4,500,000 Fl.: 180,000 Fl., welches zusammen obige Summe von 5,280,000 Fl. giebt. Da laut Inhalt der vorher genannten Vertrage diese Schuld binnen 4 Wochen von dem Tage der Aushaͤndigung der Be— sitztztel und Dokumente bezahlt werden muß, welchen Termin die Preußische Regierung sich vorbehalten hat, so muͤßte nun, im Fall die eben besagte Regierung saͤmmtliche Papiere zu— fertigen sollte, die Schatz-Behoͤrde in den Stand gesetzt wer— den, die uͤbernommene Verpflichtung ungesaͤumt zu erfuͤllen.“
Dem selben Blatt zufolge . sich 14 Antrag der Bank mehrere hiesige Handelshaͤuser erboten, da durch den Andrang vieler Personen im Bank-Bureau, wegen Umsatzes der Kassenbillets, Besorgnisse im Publikum entstanden sind, der Bank zu Huͤlfe zu kommen und gedachte Billets gegen Silber einzuwechseln.
Die hiesige Staats-Zeitung bringt wieder mehrere Nachrichten vom Kriegsschauplatz unter der amtlichen Rubrik, und zwar zuerst folgenden Rapport des Generals Morawski
aus dem Hauptquartier Jablonna, (4 Meilen von Warschau,
auf dem Wege nach Pultusk belegen), vom 14ten d. M.: „Der General Krukowiecki berichtet: Nachdem unsere von Rozana (an der Narew, auf dem Wege nach Ostrolenka) detaschirte, aus Kavallerie und Infanterie des 2Tten Regiments bestehende Abtheilung das Dorf Dlugosiedle erreicht hatte, vertrieb sie aus demselben ein feindliches Kavallerie⸗Corps. Hierauf be⸗ gab sie sich nach Wisniew, toͤdtete daselbst 2 Kosaken und machte 5 zu Gefangenen. In Wisniew selbst ver sammelte der Feind eine Schwadron reitender Jaͤger und ungefahr 300 Kosaken. Ein harter Kampf begann und dauerte zlem⸗ lich lange. Die Unsrigen wichen trotz der Ueberlegenheit des Fein⸗ des, welche sich jeden Augenblick vermehrte, keinen Schritt zuruͤck.
In dieser Abtheilung befanden sich schon Soldaten aus dem Augustowschen Regiment, die an Muth und Gewandtheit
alten Kriegern nichts nachgaben. Der Unter Lieutenant Drewnowski, Commandeur unserer Patrouille, erfuͤllte die ihm gegebenen Auftrage, beunruhigte den Feind auf vielen Punkten, und nachdem er die noͤthigen Nachrichten eingezo⸗
gen, trat er im Angesicht des viermal staͤrkeren Feindes in
ber groͤßten Ordnung und ohne den mindesten Verlust seinen
Feldma chall Diebitsch verlegte sein Hauptquartier nach dem Dorfe Jablonka. — General Zymirski, welcher den Befehl erhalten hatte, bloß ein einziges Bataillon unterhalb Liw (am Liwiee) zur Vertheidigung gegen einen unvermu⸗
theten Angriff auf diesen Punkt juruͤckjulassen, erstattet
folgenden Bericht aus Kaluszyn vom 13ten d. M.“ Einige Stunden nach der Entfernung meiner Kolonne von Liw zeigten sich mehrere Abtheilungen feindlicher Reiterer. Gegen Abend ruͤckte 2 Kavallerie ⸗ Kolonne heran, welche, bis dicht an die Brucke vordringend, vom Feuer un⸗ serer Infanterie und unserer Kanonen eimnpfangen wurde. Diese Kavallerie zog sich nach einem bedeutenden Verlust zu⸗ ruͤck. Kurz darauf ruͤckte der Feind unter dem Schutze einer Batterie von 6 Kanonen wieder heran und hinderte das Ab—⸗ — der Bruͤcken, welche man mit Aexten und Feuer zu zerstoͤren suchte. Das Feuern dauerte von beiden Seiten bis spät in die Nacht. Von der Finsterniß der Nacht Vortheil ziehend, besserte der Feind die erste Brücke an der Wen⸗
S. Nr. 39. der St 3.
grower Seite aus, und des Morgens zeigte sich auch In— fanterie, welche eine breite LZinie von Flanqueurs entwickelte. Unsere Abtheilung, welche bis dahin den Uebergang hart— nackig vertheldigt hatte, hlelt einen langeren Widerstand fuͤr vergeblich und begann in der besten Ordnung ihren Ruͤckzug.
Kein Einziger von den Unsrigen gerieth in Gefangenschaft, ꝛ . 9 Gefangenen aussagen) und gegen 20 Offiziere. Von unserer
doch wurden, besonders von dem Kartaͤtschenfeuer, einige schwer verwundet und mehrere getödtet. Es leidet keinen Zweifel, daß der Feind durch das Feuer unserer Veteranen dom Zten Bataillon des Jten Regiments einen weit größeren Verlust erlitten hat. — Der Oberst-Lieutenant Wroniecki vom 5ten Regiment, aus der Brigase des Generals Gielgud, und auf dem Wege nach Jadow bei einer Bruͤcke der Owsianka postirt, meldet unterm 12ten d. von der Owsianka Folgendes: Dem Unter-Lieutenant Twardzicki vom 5ten
Regiment, der in dem Dorfe Lochow dem Feind einen Hin⸗
terhalt gelegt hatte, ist es gelungen, einen Kosaken zu isdten, mehrere zu verwunden und 3 Kosaken mit 4 Pieroen gefan— gen zu nehmen. Alle Bruͤcken der Owsianka sind auf meine Veranstaltung zerstoͤrt worden. — Der General Zymirski er— hielt gestern, am 13ten, mehrere Rapporte von dem Vorruͤk⸗ ken der Kolonne des General Geismar von Lukow ((in der Wojewodschaft Podlachien) nach Siennica zu, welches jedoch durch das Manöver des Generals Dwernicki, von der Weich— sel aus, unwahrscheinlich gemacht wird. Es lapt sich auch von der Energie dieses Letzteren erwarten, daß er in kurzem dem schnellen Vordringen des General Geismar unfehlbar Einhalt thun werde. — So eben berichtet noch General Szembek, daß der Feind beim Uebergang uͤber en Bug 2 Kanonen durch den Eisbruch verloren habe.“ Ferner ent hält diese Zeitung folgenden Bericht des stellvertretenden
Praäsidenten der Wojewodschaft Potlachien, Herrn Wysie⸗
kienski, aus Kaluszyn vom vorgestrigen Datum, 123 Uhr Nachts: „General Dwernieki ist bei Mniszew (in der Wo—
jewodschast Sanomir, da wo die Pilica in die Weichsel
faͤllt) uͤber die Weichsel gesetzt und gestern unterhalb Sto⸗ ezek auf ein Corps von 7000 Kosaken unter dem Kommando des Herzogs von Wuͤrtemberg gestoßen, welche 6 Stuͤck Ge— schuͤtz bei sich hatten. Nachdem sich ein heftiger Kampf ent— sponnen hatte, wurden dem Feinde 200 Mann getsotet und
eben so vile gefangen genommen, so wie auc 5 Kanonen
erobert. Noch heute verfolgte er den Feind, doch bis jetzt ist es nicht bekannt, mit welchem Ersoig. Reisende, welche in Stoczek angekommen sind, jagen aus; daß man heut bis um 11 Uhr früh in einiger Entfernung hinter Stoezek eine starke Kanonabe gehort habe. Diese Nachrich⸗ ten hat der Kadett Jurkiewicz hierher gebracht, welcher in jenem Treffen verwundet worden üt.“ — „Ein Bericht des General Swernicki selbst uͤber das von ihm geueferte Gefecht ist noch nicht in Warschau eingegangen; Personen, welche heut (806n 16ten) aus der Gegend von Stocxzek hier einge—
troffen sind, bestaͤtigen die Nachricht von dem Resultat dessel⸗
ben, mit öem Hinzufuͤgen, daß wir außer den Geschuͤtzen auch viele Pferde und kostbare Waffen erbeutet hatten.“ — Diesen als amtlich bezeichneren Nachrichten fuͤgt die Staats-Zeitung noch in einem Extra, Blatt folgenden Rapport des auf dem linken Weichselufer kommandiren⸗ den Divisions-Generals Klicki hinzu: „Mit unaussprech— licher Freude beeile ich mich, uͤber die großen Vortheile und die erste Pfnrobe der Tapferkeit unserer Krieger bei ih— rem Zusammentreffen mit dem Feind Bericht zu erstatten. Nachdem ich den General Dwernicki uͤber Mniszew auf das rechte Weichselufer abgeschickt hatte, war ich lange Zeit in großer Unruhe, da ich keine Nachricht von ihm erhlelt; wahrend dessen dieser kuͤhne General es sich vorgenommen hatte, durch einen über den beruͤhmten General Geismar davongetragenen Sieg uns ein uner— wartetes Vergnuͤgen zu bereiten. Folgendes ist der Bericht, den ich unterm 15. d. von dem Brigade⸗General Dwernicki
empfangen habe: Ich habe die Ehre, Ihnen zu melden, daß
ich auf die gewisse Kunde, General Geismar befaͤnde sich mlt det aus 2 Regimentern reitender Jäger, 2 Regimentern Dragener und 7 Batterieen reitender Artillerie bestehenden Apantgarde des Corps, welches unterhalb Lukow und Roza stand, in Seroeczyn, am 13. d. um 2 Uhr des Nachts von unterhalb des Dorft Filipowka aufbrach und am 14. d. um 9 Uhr Morgens in Stoczek Halt machte, von wo aus einige Hundert feindlicher Kavallexisten eiligst nach Sero—⸗ ezyn hin sich zuruͤckzogen. Ich blleb in der Position hinter Stoczek in der Richtung von Stroezyn stehen, und nach Verlauf einer Stundt eite sich General Geismar mit seiner ganzen Avantgarde. In demselben Augenblick kam es auch zur Schlacht, deren Einzelnheiten ich später mitzutheilen die Ehre haben werde. Der Ersolg davon war, daß 11 Stuͤck Ge—⸗
schuͤtt mit dem ganzen Gespann und der Ammunition dem Feind genommen und 230 Mann, unter denen sich 2 Capi— taine, J Lieutenant und 2 Fahnenjunker befinden, zu Gefan⸗ genen gemacht wurden; an Getoͤdteten ließ derselbe ungefahr 400 Mann auf dem Platz zuruck, und unter diesen einen Major, einen Artillerie⸗Oberst (Novosilzoff, wie die Kriegs
Seite blieben nur ein Unter⸗-Bataillons⸗Arzt von dem 1sten In⸗ fanterte⸗Regiment und 15 Mann; außerdem haben wir 18Ver⸗ wundete, unter diesen befinden sich der Major Russian aus dem Iũsten Uhlanen⸗Regiment, welcher zuerst mit einer Division seines Regiments 2 Regimenter und eine Batterie angriff und dieselben in die Flucht schlug; der Lieutenant Falkowski, aus dem Zten Uhlanen-Regiment; die Unter-Lieutenants Radwanski und Krzyzanowski, aus dem 2ten Uhlanen-Regiment; der Unter⸗ Lieutenant Smolinski, aus dem 2ten Regiment der reiten⸗ den Jager, und der Unter-Lieutenant Raͤczynski, aus dem 1sten Uhlanen⸗ Regiment. General Geismar hat nur der Schnelligkeit seines Pferdes sein Entkommen zu verdanken. Ihre Artiller« hat wirksame Dienste geleistet und 5 Ge⸗ schuͤtze des Feindes demontirt; eines derselben, welches nicht zu gebrauchen ist und welches ich haͤtt« mitnehmen koͤanen, werde ich nach Warschau senden.“
— Die Schlesische Zeitung vom 18. Febr. meldet: „Dem Vernehmen nach ist eine Abtheilung von Kosaken bei Gora, 4 Meilen oberhalb Warschau, über die noch gefrorne Weichsel gegangen und hat alle Communication auf den Land—⸗ straßen, die von der Hauptstadt nach Krakau und Kalisch fuͤhren, unterbrochen. In Pulawy, dem berühmten Sitz des Fuͤrsten Czartoryski, nahe an der Weichsel, ist der Russische General Kreutz mit selnen Truppen eingeruͤckt.“ (Vergl. hier⸗
mit die obigen Nachrichten von der Polnischen Graͤnze.)
Frankreich.
Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 11. Felt. (Nachtrag) Nachstehendes ist im Wesentlichen die Rede, wo⸗ mit der Finanz-Minister, nach der Vorlegung des Bud⸗ gets, den GesetzEatwurf wegen der Emission von 200 Mill. Fr. in Schatzkammer-Scheinen einbrachte:
„Wir kommen, m. H., um von Ihnen einen Kredit von 200 Mill. zur Bestreitung der außerordentlichen Ausggben des laufenden Jahres zu verlangen. Es hat uns angemessener ge⸗ schienen, diesen Kredit von Ihnen in Schatzkammer⸗Scheinen,
einlbsbar durch den Ertrag der Waldungen, als in Renten auf
das Staats⸗Schuldenbuch zu verlangen. Wir haben diese Maaß⸗ regel zum Gegenstande eines besondern Gesetzes gemacht und legen . hlermit die Gründe dazu vor. Es steht zu hoffen, daß wir nicht die ganze Summe der 200 Mill. brauchen werden; wäre dies aber der Fall, wie sollten wir sie uns verschaffen? Eine besondere Steuer auszuschreiben, waͤce gewiß nicht rathsam gewesen; es blieb uns daͤher nichts uͤbrig, als unsern Kre⸗ dit in Anspruch zu nehmen. Hierzu boten sich uns ver⸗ schiedene Mittel dar; die Ausgabe von Renten schien uns indessen nicht annehmbar, denn es ist nicht wahrscheinlich, daß bet der gegenwartigen, wenn gleich ziemlich grundlosen, Besorgniß der Gemuͤther eine Anleihe in 5proc. Renten zu dem jetzigen Kurse von 92 der 93 pCt., gemacht werden konnte. Ware dies aber auch möglich und die Rente ginge nachher noch bedeutend herunter, so wuͤrde die Anleihe dem Staate sehr laͤstig werden, nicht sowohl wegen der 5 pCt., die man vielleicht zu zahlen haben wurde, als wegen der Kapitals⸗Differenz, die der Staat zu tragen hatte. Unter diesen Umstaͤnden glaubten wir, daß es 6 sey, verzinsbare Schatzkammerscheine mit be⸗ stimmter Verfallzeit zu ereiren, und zwar um so mehr, als das likum seit ciniger Zeit mehr Vorliebe als fruͤher fur dieses ier zeigt. Bisher lauteten indeß die Schatzlammerscheine im⸗ mer nur 23. ö 4615 6 Monate. Valuten aber, die bereits bin= nen Fahresfrist wieder eingelsst werden mußten, könnten uns in * gift gen 9 icke 34. an . . seyn. er ist daher, Schaͤtzkammerscheine zu laͤngeren Verfall auszugeben und sie m. mit dem gewohnlichen Einkommen des Schatzes, sonbern mit dem Ertrage des Verkaufs eines Theiles der Staats Waldungen wieder ein zulbsen. Die großere Sicher⸗ beit, welche die Darleiher darin finden werden, daß man ihnen die Staats- Waldungen zur Hypothek bestellt, wird sie guch ver⸗ anlassen, ihr Geld zu einer längeren Zeit als bisher 0e Schatz⸗ kammerschcine herzugeben. Was in diesem Augenblicke dem Lande olg ist Vertrauen; was man den Kapitalien verschaffen 26 Sicherheit; und nichts scheint uns zur Erreichung dieser Ab⸗
icht angemessener, als daß man den Kapitalisten ein leicht
realistrendes Grund⸗Eigenthum verpfaͤndet. Wenn wir sonach für 20 Mill. Schatzkammer⸗Scheine ausgeben und diese innerhalb ? Jahren aus deni Ertrage der Waldungen wieder ein sen, so wird der Kapitalist, der sein Geld nur einstweilen unterbringen will,
es in jenen Scheinen on ef . derjenige, der sein Geld al
desinitiv plaeiren will ufer irgend einer Forst auf⸗ treten wird; beide 1 aber die naͤmliche Sicherheit finden, da diejenigen, die nicht kaufen, aus dem Ertrage des Verkaufs