1831 / 59 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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purch die von ihm vorgelegten Gesetz⸗Entwuͤrfe antworten Nur in der Wahl det Maͤnner, die es anstellt, sollte es vorsichtiger verfahren; unter diesen sind einige, deren Ansichten von den sei⸗ nigen abweichen und dies oft gezeigt haben, indem sie seine Maaßregeln und sein Verfahren angriffen. An diese schließen sich, ohne Zweifel ohne deren Wissen, die Parteimaͤnner an, die wir in allen Aufstaͤnden und Unruhen erblicken; sie dienen, ohne es zu wollen, den Verschwöͤrern als Leiter und Anfuͤhrer. Das Ministerium muß sich von diesen Maͤnnern trennen oder sich vor ihnen zuruͤckzichen; dieß gebietet das Wesen der Repraͤsentativ⸗ , , welche Einheit der Ansichten und des Handelns ver⸗ langt. s nicht thun, heißt Mangel an Muth zeigen, seine n inunhen verdaͤchtig machen und den unverdienten Vorwurf veranlassen, das Ministerium wolle sich in die Arme derer wer⸗ fen, deren Grundsaͤtze es zu bekaͤmpfen vorgiebt. Die Principien bes Ministeriums haben die Ereignisse des 14. Februar nicht her⸗ beigefuͤhrt, und eben so wenig konnte es ihnen unter den gegebe= nen Umstaͤnden r,, . Allez, was es thun konnte, war, daß es Beamte in die Kirche schickte, um die dortigen Vorfaͤlle k konstatiren; dies hat es gethan. Polizei⸗Kommissarien ha⸗ en Protokolle aufgenommen, zahlreiche Vemhgftungen haben stattgefunden, und die Sache ist bei den Gerichten anhaͤngig.

Der erste Praͤsident des Königl. Gerichtshofes selbst leitet diese

Staate an Macht und Wurde fehlt“ (Leb

Untersuchung; Sie koͤnnen daher sicher seyn, daß nichts verab⸗ saͤumt werden wird, um die Schuldigen zur Bestrafung zu zie⸗ hen. Der ersten Unordnung folgten Scenen der Verwuͤstung,ů durch die nicht der Erzbischof oder sein Klerus, sondern die Stadt Paris über 1 Million verliert, Unter dem Vorwande, die Re⸗ volution zu raͤchen, die man mit Recht durch die Feier von St. Germain LlAuterrois deschimpft glaubte, reizten Unruhestifter, die uns wohl bekannt sind, das Voll gegen die National⸗Garde und die Deputirten⸗ Kammer auf; sie schossen auf die Nationgl⸗Garde, entwaffnet en einen ihrer Posten und zogen mit Mordgeschrei nach der Wohnung eines unserer Kollegen Haben das Ministerium und seine nn enten unter diesen Umstaͤnden ihre Schuldigkeit ge⸗ an T, fllt, m. H sollen daruͤber urtheilen Kaum waren die Vorgange in der Wohnung des Herrn Dupin bekannt, als der Königl Prokurator von ihm naͤhere, Erkundigungen einzog. Dieser ehrenwerthe Deputirte schickte sie ihm mit jwei anonymen Schreiben, die er Abends zuvor erhalten hatte. Sogleich begann éHhntersuchung und wird vom Köͤnigl Gerichtshofe fortgesetzt igen, welche den Posten der Nattönal⸗Garde entwaffnet und auf 355766 eschossen haben, sind verhaftet; man hat sie mit den g. in der Hand ergrifen; das Verbrechen konstirt, und es soll Gerechtigkeit geuͤbt werden. Von den stattgefunde⸗ nen zerwüstun gen zu sprechen, kommt mir nicht zu; dies ist die Sache des ersten Beamten der Hauptstadt, der mit dem Praͤlel ; ten Titel die Functionen eines Maire von Paris versiehn Ich n,, daß er sich an Ort und Stelle begeben, daß er an e

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veranstaltete. Als der H

der Mangel an Achtung gegen eine Regierung die sich auf bie Kammer stuͤtzt. Ihr Stiüschweigen dan fen, Früchte getragen von ihnen wender man sich zur National- Garde, die man seit einigen Tagen in Opposition mit dem Volke zu bringen trachtet.

Wir werden dieser neuen Richtung der Gemuͤther aufmerksam

folgen, und indem jeder von uns die Verpflichtung eingeht, den Grundsaͤtzen der Charte zu folgen, werden wir, so muß man we⸗ nigstens hoffen, zu jener innern u n. . es

after Beifall in den beiden Eentris.) f

Auf die (gestern ihrem Hauptinhaͤlte nach) mitgetheilte

Rede des Herrn Odilon, Barrot erwiederte der Min ist er des Innern: Nur weil seine Ehre dabei im Spiele sey

und weil sein Gewwissen ihm solches zur Pflicht mache, setze er einen Wortwechsel fort, der mindestens durch ihn nicht veranlaßt worden sey; dafuͤr, daß Herr Odilon-VBarrot das Ministerium vertheidigt habe, danke er ihm; der Herr Praͤ⸗ fekt habe aber zugleich eine persoͤnliche Beschuldigung gegen ihn vorgebracht und dadurch der Kammer das traurige Sch gusptel eines Untergebenen e ettg der seinen Minister gleich sam vor ihre Schranken ladet. Die Beschwer de, daß man ihn (Herrn Odtten: Barrot) von den gettoffenen Manß⸗ regeln nicht in Kenntniß gesetzt habe, sey völlig grund los; denn da die Erhaltung der Kirchen und der darin ent—

haltenen Denk maͤler gesetzlich dem Pol iz ei⸗ Praͤfekten zustehe, so habe er (der Minister) in dem vorliegenden Falle nur diesen mit Instructionen zu versehen gehabt; daß er dem

Praͤfekten der Seine nicht sein Cireular-Schrelben an die Martes mitgetheilt habe, erkläre sich wohl hinlänglich durch

die Dringlichkeit der Umstäͤnde, und er hätte nicht geglaubt,

daß Hr. Odilon⸗Barrot so großen Werth auf die Bebbachtung der Formen lege; er habe jenes Schreiben in dem Augenblicke erlassen, wo man ihm gemeldet, daß die National Garde nicht zahlreich genug sey, um den Volkshaufen die Spitze zu bie— ten; da fey keine Zeit mehr zu verlieren gewesen, Und er habe sofort die Maires selbst angewiesen, daß sie sich mit ihren dreifarbigen Schaͤrpen vor den Kirchthuͤren aufstellen moͤchten, uͤberztugt, daß ihre Gegenwart mehr wirken wurde, als die Gewalt der Bajonette. Eine solche Empfindlichkeit stehe ihm (dem Minister) ubrigens eher, als Hrn. Odilon⸗ Barret zu; sie lasse sich leichter vom Obern gegen den Nie⸗ dern als vom Niedern gegen den Obern erklären. (Bepwe⸗ gung.) ,, Warum“, so schloß der Graf von Mon— talivet, „hat der Herr Präfekt nicht ein einziges Mal meine Befehle und Instructionen eingeholt? Da mir kein Bericht von ihm abgestattet wurde, so mußte ich aus eigener Bewegung handeln; ich war daruͤber weniger empfindlich, als Herr Odilon⸗Barrot, und, jede Etikette bei dieser traurigen Veranlassung bei Seite setzend, erfuhr ich

kaum, daß die Wohnung eines ehrenwerthen Deputirten er⸗

brochen worden sey, als ich auch sogleich eine Untersuchung . er Herr Praͤfekt der Seine sich im De— zember taglich nach dem Palaisroygl oder nach dem Palaste

Luxemburg verfügte, um die Geinuͤther zu besaͤnftigen, da

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n. Ein Je ae, 916 a8 für 9a.

wartete er nicht erst auf einen besondern Befehl dazu von

mir; er fand sich von selbst und von Amts wegen ein. Hr. Odilon⸗Barrot lobt den Maire des Aten Vence, de, er 6. aus eignem Antriebe dahin begeben habe, wo der Unfug am groͤbsten gewesen sey. Ich wunschte, daß ich dasselbe Lob dem Herrn Praͤfekten ertheilen könnte.“ Hr. O dilon-Var—̊ rot erwiederte, daß, wenn er bei den Dezember⸗Unruhen thaͤ⸗ tiger als diesmal gewesen, solches deshalb geschehen sey, weit man ihm damals die Ehre angethan, ihn in den Schooß des Minister⸗Rathes ju berufen, um ihn von den zur Wiederher— stellung der Ruhe und Ordnung beschlossenen Maaßregeln in Kenntniß zu setzen; diesmal habe man dagegen wahrscheinlich eglaubt, daß es seiner Mitwirkung nicht beduͤrfe; er beklage 6 auch weiter nicht daruͤber; vielmehr bedauere er, daß die gegenwaͤrtigen Privat- Streitigkeiten die Aufmerksamkeit der Versammlung von wichtigeren Gegenstaͤnden ablenken; der Mi⸗

nister habe, wenn er sich fuͤr verletzt halte, ein viel einfache—

res Mittel, sich Genugthuung zu verschaffen. Der Min i⸗

ster des 5ffentlichen Unterrichts bemerkte zuvörderst zur Rechtfertigung des Erzbischofs von Paris, dieser Praͤlat habe, als ihn ein Pfarrer wegen der beabsichtigten Todten⸗ feier befragt, erklaͤrt, daß eine solche Feier schlimme Folgen

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haben konne; sodann habe er (der Erzbischof) sich auch per⸗ soͤnlich zu dem Pfarrer an der St. Rochus-Kirche begeben

und ihn veranlaßt, die Feier nicht zuzugeben. Ueber die

Folgen dieser Feier äußerte der Minister sich folgen⸗ dermaßen: „Wir beklagen mehr als irgend Einer dle Ver wuͤstung der Kirchen und die Beschaͤdigung der oͤf— fentlichen Denkmaͤler. Frankreichs Hauptstadt, der Mit⸗

Beilage

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telpunkt der Civilisation, ist Zeuge von Verheerungen gewesen, daß die Mehrzahl ihrer Bewohner daruͤber erröthen muͤßte, wenn sich kein Entschuldigungs-Grund dafuͤr finden ließe. Ich sage Entschuldigung, und Sie werden mich verstehen. Jene Verheerungen sind nichtsdestoweniger in meinen Augen ein Verbrechen; ich kann nicht rechtfertigen, was mein Gewissen verwirft. Was mich vor Allem bewogen hat, diese Rednerbuͤhne zu besteigen, ist eine Beschuldigung, die aͤrgste, die sich nur immer gegen eine Regierung vorbrin— gen laßt, daß sie namlich die Verwuͤstung gebilligt, und daß die heiligen Kreuze gleichsam auf ihr Geheiß umgestuͤrzt wor— den seyen. Ich frage Herrn von Salvandy, was ihn bewe— gen konnte, mjt einer solchen Beschuldigung gegen uns her— vorzutreten. (Herr von Salvandy verlangt das Wort.) Nur noch wenige Worte seyen mir vergoͤnnt. Laͤugnen laͤßt sich nicht, daß die Geistlichkeit durch ihre Theilnahme an dem Systeme der vorigen Regierung die Gemuͤther sehr gegen sich eingenommen hat. Jetzt weiß sie aber, daß jede politische Einmischung ihr verboten ist, und wir hoffen daher, daß der Kultus keinen neuen Beschimpfun— gen mehr ausgesetzt werden wird. Den letzten Ereignissen haben wir einige gute Rathschlaͤge zu verdanken; sind sie wirklich gut, so wollen wir sie nicht ungenutzt lassen. Ob es aber angemessen seyn moͤchte, die vorige Dynastie gesetzlich zu verbannen, wollen wir dahingestellt seyn lassen. Bieher waren wir der Meinung, daß es dazu keines Gesetzes be— duͤrfe, indem jene Verbannung durch die Juli-Barrikaden und die Erwählung einer neuen Dynastie, von der Frankreich seine ganze Zukunft erwartet, fuͤr immer ausgesprochen wor— den sey. Die Regierung will die ihr durch unsere Revolu— tion vorgezeichnete Bahn redlich verfolgen; sie verlangt nicht von einem Beamten, daß er bei seinem Eintritte in diese Kammer sein Gewissen ablege, seine Grundsaͤtze verlaͤugne und sie nach denen seines Vorgesetzten modele. Nur wenn sich ein Zwiespalt in der Verwaltung selbst offenbarte, muͤßte die Regierung alles Moͤgliche thun, um die von Jedermann fuͤr so nothwendig erkannte Einheit auf die eine oser die andere Weise wiederherzustellen. Mag daher die Beamten Klasse sich immerhin von dieser Rednerbuͤhne herab auslassen, wie ihr Gewissen es ihr eingiebt; nur wenn sie in ihrem amtlichen Berufe der Regierung entgegenwirkt, wird diese die ihr zu Gebote stehenden Mittel anwenden, um die Disesplin der Verwaltungs⸗-Hierarchie aufrecht zu erhalten. Wir scheuen weder die Partei der Karlisten, noch die der Anarchisten; kelne von beiden hat tiefe Wurzeln im Lande geschlagen; keine

von beiden bietet also dem Lande Gefahren dar. Dagegen koͤnnen leider die wahren Freunde unserer Institutionen, der

Freiheit und oͤffentlichen Ordnung sich unter einander entzweien. Auf einen solchen Zwiespalt warten mit Ungeduld eine gewisse Par⸗ tei; sie muͤht sich, ihn herbeizufuͤhren oder zu nähren, und freut sich, ihn sogar in eine Versammlung eindringen zu sehen, die im Grunde aus lauter dem Lande ergebenen Maͤnnern besteht. Bei unserm gemeinsamen Patriotismus beschwoͤre ich Sie, m. H., lassen Sie uns solchem Zwiespalt entsagen: nur so koͤnnen wir das Beste des Landes fordern. Dies ist der Wunsch, nicht der Rath, den ich das Beduͤrfniß fuͤhlte Ih⸗ nen hiermit zu erkennen zu geben.“ Den Veschluß der Debatte an diesem Tage machte Hr. von Salvandy mit folgender kurzen Bemerkung als Erwiederung auf einen Theil der Rede des Herrn Barthe: „Es ist nie meine Absicht gewesen, gegen das Kabinet eine so schwere Beschuldigung vorzubringen, als der vorige Redner mir zugemuthet hat. Ich habe bloß dasjenige wiederholt, was der Moniteur, der Minister des Innern und zwei Präfekte uns gesagt, daß namlich die Behörde, um die Ruhe desto schneller wieder herzustellen, die Kreuze von einigen Kirchen felbst habe herunternehmen lassen. Diese Nachgiebigkeit habe ich als ein boͤses Zeichen, als eine tadelns⸗ wuͤrdige Handlung, als einen Beweis von Schwaͤche bezeich— net, deren Ursache uns die heutige Session hinlänglich offen⸗

bart hat. Nichts weiter als dieses habe ich sagen wollen.

Fern von mir war es vorzuͤglich, dem Minister des Innern irgend einen n,, , machen. elmehr weiß ich ihm, wie gewiß die ganze Kammer, Dank dafur, daß er schon seit ,, einen ernsten Kampf gegen einen seiner Praͤfekte (Odilon / Barrot) unternommen hat; er hat den Angriff, so furchtbar er auch fuͤr die Minister wer, den kann, nicht gescheut. Es fragt sich nun, ob diesmal wieder das Ministerium unterliegen wird.“ Unter eini—

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gem Gelaͤchter, wozu diese Aeußerung Anlaß gab, trennte sich die Verfammlung. . r. .

In der Sitzung vom 19. Februar wurde, nach einem unerheblichen Bittschriften-Berichte, die Debatte fortgesetzt. Dem Hrn. von Quelen (Bruder des Erzbischofs) erkannte die Versammlung außer der Reihe das Wort zu. Es sey,

äußerte er, ein Vorfuͤhrungs-Befehl gegen den Erzbischof

ausgefertigt und demselben in sehr herben und drohenden Worten zugestellt worden; die offentlichen Blaͤtter haͤtten dieses Befehles erwähnt, und das mit den gerichtlichen For— men wenig vertraute Publikum habe nicht ermangelt, aus einem bloßen Vorfuͤhrungsbefehle einen Verhafts-Befehl zu machen; das Geruͤcht von einer solchen Verhaftung habe ch auch sofort verbreitet und den Erzbischof dem aͤrgsten Berdachte preisgegeben; er halte sich hiernach verpflichtet, den Herrn Polizei⸗Praͤfekten zu fragen, wes halb und von wem jener Vorfuͤhrungsbefehl erlassen und spaͤterhin zuruͤckgenommen wor— den sey. Herr Baude erwiederte, daß, als man ihm waͤhrend der letzten Unruhen von mehreren Seiten den Herrn Erz— bischof als Mitschuldigen bezeichnet gehabt, er es fuͤr seine Pflicht gehalten habe, gegen ihn eine polizeiliche Vorladung in derselben Form, wie gegen die uͤbrigen Theilnehmer an den Unruhen, zu erlassen; da der Herr Erzbischof nicht zu Hause gewesen sey, so haͤtten die Polizei-Beamten ihn da suchen muͤssen, wo sie ihn vermuthet (bei dem Abbé Desjar⸗ dins, Großvikar von Paris); es habe sich jedoch nachher er wiesen, daß der Herr Erzbischof verlaͤumdet worden sey und von der beabsichtigten Feier in der Kirche St. Germain—⸗ l'Auxerrois durchaus keine Kunde gehabt habe; daher auch die Vorladung sofort zuruͤckgenommen worden sey. Herr Baude schloß auf den Wunsch des Herrn von Quelen, daß er seine Meinung uͤber den Charakter seines Bruders abge⸗ ben mochte, mit der Bemerkung, daß er ihn (den Erzbischof) nicht anders als von der vortheilhaftesten Seite kenne, und daß, wenn alle Geistliche ihm gleich saͤhen, die Religions-Un⸗ ruhen in Frankreich ohne Zweifel bald besaͤnstigt seyn wuͤr— den. Hr. Kéeratry fand es laͤcherlich, daß man geglaubt häbe, durch die Verbannung der Lilien der Gaͤhrung der Ge— muͤther ein Ende zu machen; man koͤnnte, meinte er, alle in Frankreich befindliche Kreuze mit Lilien niederreißen, und die Aufregung wuͤrde doch fortdauern; das Uebel liege weit tie⸗ fer; man bedenke gar nicht, daß die Lilien nicht ausschließlich das Symbol der vorigen Dynastie gewesen seyen, sondern daß auch der jetzige König sie in seinem Schilde gefuͤhrt habe; man habe sie verdannt, und dies sey ein Mißgriff; er wuͤnsche nur, daß derselbe keine veidrießliche Folgen haben moͤge. Der Red ner gab hierauf sein Bedauern uͤber die letzten Verwuͤstun⸗ gen zu erkennen, die der Hauptstadt einen Schaden von min— destens 1 Million zugefuͤgt haͤtten; er hoffe, daß ein solcher Vandalismus sich nicht erneuern werde; Niemand koͤnne in Abrede stellen, daß dergleichen Verheerungen der Contre⸗Re— volution mehr Vortheil brachten, als die Todtenfeier in der Kirche St. Germain l' Auxerrois der wahren Freiheit gescha⸗ det haben wuͤrde; es gebe aber Anhaͤnger einer unbegräͤnzten Freiheit, die jene strafbaren Bewegungen absichtlich veranlaß⸗ ten und mit dem Plane umgingen, das ganze gesellschaftliche Gebaͤude umzustuͤrzen, um es auf neuen Grundlagen wieder aufzufuͤhren; ein solcher Plan ergebe sich deutlich aus ihren Handlungen und Worten, aus ihren haufigen Angriffen auf das Grund⸗Eigenthum, aus ihrem unzweideutigen das besitzerde Frankreich von dem besitzlosen Frankreich be⸗ herrschen zu lassen, endlich aus den Schmeicheleien und Lobetzerhehungen, die sie täglich an die Jugend verschwen—⸗ deten, um ihren Ehrgeiz zu wecken. „Der rege * ge Gang der Dinge“, sagte der Redner am Schlusse seines Vortrages, „ist überall unterbrochen; nicht mehr in den Schulen bringen die jungen Leute ihre dem Unterrichte gewidmeten Stunden zu; sie halten sich schon fuͤr weise ge⸗ nug, um nselbst zu regieren; in den Gassen, auf oͤffentlichem; Markte, in Winkel⸗Versammlungen verbringen sie die Tage und Naͤchte; in alle Volksbewegungen mischen sie sich; ja, es giebt deren, die uns in unserem eigenen Sitzungs⸗Saale zu drohen wagen; ich habe im Hofe dieses Palastes inen jungen Mann verhaften sehen, der den Dolch in der Hand und die rothe Muͤtze auf dem Kopfe trug. Möglich, daß ein Karlist darunter steckte; nichts gestomeniger bleibt es ein schlimmes Zeichen, daß man die Maske . wählen muüß, um sich in Gunst zu setzen. Es ist endlich