494 495 das Portefeuille, nicht etwa, weil Hr. Guizot Kraft⸗Maaßregeln mebr Energie entwickeln; dies ist unser Recht und unsere t dinister im Saale. Zahlreiche Gruppen bildeten J unfoͤrmliche Metallmasse uͤbrig ist. Nachmittags wurde das vorgeschlagen gehabt und diese dre, e. sondern weil DiFe Regiekung hat in der Armes und in ber ginn n * ,, vor der w * unter den in 2 St. — 3 8 des Prin⸗ , , , ö zu fördern. Und er hatte Recht. Es bedurfte, um sich Vertcauen nicht bloß im Lande, sie muß ste auch in n, , Kammer wurden Unterhandlungen angeknuͤpft. Dle Herren National. Garde draͤngte die Menge vom Esngange zuruͤck u erwerben, nicht sowohl der Popularitaͤt, als ciner sesten und uner⸗ Gewalten suchen. Hat unter diefen zuweilen ein? een n; Guizot, Augustin Périer und besonders Royer Collard, der und verhinderte die Zerstoͤrung des Obelisken. chütterlichen Opposition gegen Alles, was noch der vorigen O)⸗ Verschie denheit geherrscht, so ist es nicht die Schuld ber Regie⸗ sich durch seine Thätigkeit bemerklich machte und sich lange Das Journal de la Meurthe meldet, daß auf Be— nastie anhing. Dies war der einzige Vortheil, den ich darbot; rung. Diese hat bestaͤndig in der Kammer den Beistand gesucht, mit den Herren Laffitte und Odilon-Barrot unterhielt, re., fehl des Praͤfekten in Naney das Seminar und die bischoöͤf— denn, von jeher, feemd der wiederhergestellten Monarchie, konnte den sie sich von ihr versprechen durfte, und er ist ihr auch zu präsfentirten das linte Centrum. Die Nothwendigkeit der liche Wohnung am 17ten von den Truppen besetzt worcen Niemand mich im Verdachte der Anhaͤnglichkeit an dit selbe ha. Theil geworden. Doch war es ihr unmoglich, nicht zugleich auth falschen Stellung, die das Uebelbefinden des Landes unter! sind. In Nantes laͤßt die Behsrde uͤberall die Lilien ab— ben. 869 286 ir i bemuͤht, die . deiegen, gewahr zu werden, daß im Schoße dieser Versammlung selobst, haͤlt, ein Ende zu machen, die Pflicht, durch gegenseitige nehmen. ᷓ die die damaligen Umstaͤnde uns entgegenstellten. Unsere Vor- uͤber die wichtigsten Gegenstaͤnde cine große Verschiedenheit in Zugeständnisse den Forderungen dieser Nothwendigkeit nachzu⸗ Durch eine Köoͤnigl. Verordnung vom 19ten d. M. wird
geben, und die Unmoͤglichkeit ein vollstandiges Wahlgesetz zu beim Marine, Ministerium ein Conseil fuͤr die zu unterneh—
gaͤnger hatten die große Frage wegen des Prozesses der ehemgli⸗= den Ansichten herrsche; sie hat hier Twas von der aͤußeren en Minister nicht beruͤhren moͤgen. Wir thaten es ⸗ iederge e ͤ ö ⸗ ö . ire gien gefl. 6 32 . , , , . n, nb, Stande zu bringen, dessen Eroͤrterung wenigstens einen Monat menden Arbeiten und Schiffsbauten errichtet, zu dessen Praͤ⸗ rer letzten Revolution; das Ministerium verdankte dieses gluͤck, eine bestimmte Majoritaäͤt nicht deutlich herausfinden konnen. hinnehmen wuͤrde, wurden allgemein anerkaunt. Naͤchst der a, . er, rr, r me, . i
liche Resultat nicht seiner Gewandtheit, sondern der Mitwir⸗ . daß man eine solche von dem Lande verlangen müsse. Beharren
kung aller guten Burger. Wenn ich in alle diese Details ein— ehe, m. H. so geschieht es nicht, um mich zu Persoöͤnlichkeiten
erabzulassen, die meiner eben so unwuͤrdig seyn wuͤr⸗ den, als des ehrenwerthen Redners, dem ich antworte; ich will nur untersuchen, ob die. Regierung zur Vermeidung der letzten Unruhen Mittel in Haͤnden gehabt habe, de— ren sie sich nicht bedient. Aus dem Obigen ergiebt sich aber, daß das Uebel in der Gewalt der Umstaͤnde, nicht in den Personen liegt. Indessen wollen wir dasselbe uns auch nicht uͤbertreiben, sondern es so betrachten, wie es ist, und dabei nicht den Muth verlieren. Dies daͤucht uns die Pflicht aller gu⸗ ten Buͤrger. Ungeachtet der letzten beklagenswerihen Auftritte hat sich unsere Lage seit den letzten vier Mongten unbestreit var verbessert. r,. uftritte haben uns mit Recht erschuͤttert und uns vielleicht die Wahrheit aus den Augen verlieren lassen. Die Alleg beschwichtigende Zeit ist das beste Mittel für unsern gegen⸗ waͤrtigen Zustand. Es wurde ein Wunder seyn, wenn nach einer Revolution, die einen Thron umgestuͤrzt hat, keine Unruhe und Bewegung in den Gemuͤthern zu finden ware. Und dennoch ha⸗ ben wir kärzlich ? Mongte der vollkommensten Ruhe verlebt, waͤhrend welcher Zeit nur die aͤußern politischen Ereignisse und die große Frage wegen Krieg oder Frieden die Gemuͤther besorgt machte. , Nähe ist cher eine natuͤrliche Folge der Zeit, als der Geschicklichkeit des Ministeriums; wenn dieselbe jetzt augen⸗ blicklich gestoͤrt worden, so muß man auch nach den Gruͤn— den forschen, und man wird sich alsdann leicht überzeugen, daß das Uebel nicht so verzwejfelt ist, als man voraussetzt. Frankreich zaͤhlt in kein zh Schoße noch eine der vorigen Dh⸗ nastie ergebene Partel, die, thäaͤtig und unruhig, den Klerus in
ihre Sache hincinzuzichen sucht. Vorzuͤglich gefaͤhrlich ist dies⸗ rotz, 3 sie der Natisnal⸗Partei bietet. Sie
Partei durch den sie d ̃ durch alle uns zu Gebote stehende Mittel niederzuhalten, damit sie nicht selbst Execsse begehe, oder ihre Gegner dazu verleite, ist vor Allem nothwendig. In den suͤdlichen Provinzen, wo sie sich vielleicht am meisten regen mochte, wird es einiger wenigen Re⸗
. bedürfen, um sie in den Staub zu treten. Ernstliche
nruhen lassen sich von ihr nie erwarten, aber sie wird uns noch
zu schaffen machen. Was hingegen die Ruhestoͤrer in der
lange
Lol e,. betrifft, die zuweilen Ausschweifungen begangen haben, so sind sie nur in Paris zu fuͤrchten, und hier steht ih— nen eine National Garde gegenuber, die sie nie besiegen wer⸗ den. Man muͤht sich, die se brgye Garde als in ihren Pflichten schwankend und des Dienstes uberdruͤssig zu schildern; dem ist aber nicht also: die Nationgl⸗Garde hat, der Anarchie gegenuͤber, nie gezaudert, und waͤre sie auch unzufrieden, so würde sie bei dem ersten Zeichen der Gefahr doch herbeieilen. Sie hat es im Dezember, wie in neuerer Zeit, bewiesen, und wenn sie diesmal guch die Excesse nicht ganz hat verhindern koͤnnen, so hat sie die⸗ selben doch zu beschraͤnken gewußt. — Keine von beiden Parteien haben wir 2 ernstlich zu fuͤrchten; Sache der Regierung ist es aber, die Karlisten kraͤftig im ahm zu halten, damit den Freun⸗ den der gegenwaͤrtigen Ordnung jeder Argwohn und den Ruhestbrern jeder Vorwand benommen werde. Ich frage aber, konnte, durfte die Regierung vor den letzten Ereig⸗ nissen sich streng zeigen. Ich glaube es nicht. Aus der Revolution des Juli hervorgegangen, mußte sie mild und groß⸗ muͤthig wie diese seyn; im Uebrigen hatte sie alle jene Verspre⸗ chungen ausgedehnter Freiheit, die seit 4) Jahren dem Lande ge⸗ macht worden, zu verwirklichen. Haͤtte sie eine Messe verhindert, che diese zu Unfug Anlass gegeben, so wurde man ihr vorgewor⸗
fen haben, daß sie der Religions Freiheit zu nahe trete. Die Re⸗
jerung verlaͤugnet nicht das von ihr befolgte System; ste hat kit Verwaltung reformiren, nicht desorganistren wollen; 6. 7
in dem Prozesse gegen die Minister den von allen aufgerlaͤrten Maͤnnern . ten Wunsch der Milde unterstuͤtzt; sie ) in ih⸗ ren e i ,, . dem uͤbrigen Europa mit Würde,
aber mit großer M ihre Feinde fuͤr Sch e ausgegeben, waͤhrend es ihre Freunde un er, de,. t hat; das Selt samste dabei ist, daß dasselbe jehßt von den naͤmlichen . getadelt wird, die uns seit 6 Monaten taͤglich zur Mäßigung ermahnt hatten. In diesem Vor⸗ wurfe liegt also eine Inkonsequenz, und es ist nicht Fas erstemal, daß diejenigen, die ihn uns machen, darein verfallen. Nichtsdestoweniger bebarrt die Regierung dabei, daß ihre Ansicht die wahre und richtige war. Jetzt, wo eine Herausforderung von Seiten der Feinde un srer Re⸗
volution erfolgt ist, muͤssen wir von der Schonung zur Strenge uͤberge⸗
hen; wir wollen nicht aufhbren, gerecht zu sehn, aber wir wollen
Gestern, meine Herren, schienen Sie der Meinung zu seyn,
Sie bei dieser Meinung, die auch die unsrige ist, so werde i die Befehle des Königs einholen. (Bei , . 6 in den Centris ein einstimmiges: Ja! Ja!) Wir werden alsbann von Ihnen die nöthigen Geider, naͤmtich provisorische Steuer⸗ Zwoͤlftheile und den gußerordentlichen Kredit der 260 Millionen verlangen, um demnaͤchst den definitiven Wunsch des Landes ein⸗ juholen; wir schwoͤren Ihnen, daß dieser Wunsch in Erfüllung 66 und daß die Majdbritaͤt, die er uns zufuͤhrt, Achtung und Hehoͤr finden soll. Die Regierung wird sich auf sic stuͤtzen, und es wird alsdann unter den verschiedenen Staats-Gewalten die Harmonie eintreten, nach der Sie sich sehnen. In der Zwischen⸗ jeit übernehmen wir die Verpflichtung, die Gesetze unversehrt zu erhalten, ihnen uͤberall Achtung zu verschaffen und jeden Ver⸗ such gegen die Verfassung und die öffentliche Ruhe rin h e fr. und mit der grbͤßten Strenge zu unterdrücken. Ich werde die Ehre haben, Ihnen morgen die Befehle des Königs mitzutheilen.“ Eine ungemeine Sensation folgte auf dtese Rede. Nach einer Replik des in Guizot bestieg der Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten die Rednerbuͤhne und be— merkte im Wesentlichen, daß die Aufloͤsung der Kammer das einzige Mittel sey, dem Zwiespalte ein Ende zu machen. Die linke Seite rlef jetzt: Die Kammer duͤrfe nicht eher aufgelsst werden, als bis das neue Wahlgesetz erlassen worden sey. Hr. R Poden as fuͤgte hinzu: daß die Aufloͤfung sonst eine wahre Ironie seyn wurde. Wegen dieses Ausdrucks wurde er von dem Praͤsidenten zur Ordnung verwiesen. Mehrere Depu⸗ tirte begehrten jetzt den Schluß der Debatte. Indessen gelang
Fes noch dem Grafen Ale. v. Lab orde und dem General La⸗
; fa vette, sich Gehör zu ver schaffen. Letzterer verlangte, daß der Be⸗ richt uͤber das neue Wahlgesetz dereits am folgenden Tage abgestat⸗ tet werde Hr. Bérenger erklaͤrte sich dazu am naͤchsten Dienstage
i ne unterhandelt. Dieses System haben
s22sten) bereit; der Präsident des Minister-⸗Rathes bemerkte aber, daß, nach seiner obigen Aeußerung, die Kam⸗ mer in dieser Beziehung keinen Beschluß fassen dürfe, bevor ihr nicht die Absichten der Regierung bekannt seyen. Er verlas zu diesem Behufe noch einmal den Schluß seiner Rede. „Sie sehen hieraus“, fuͤgte er alsdann hinzu, „daß ich erst die Befehle des Koͤnigs einholen will.“ — Hr. Prunelte setzte hierauf die Debatte fort; der im Saale herrschende Larm war indtssen so groß, daß er sich nur mit Muͤhe ver— staͤndlich machen konnte. Die Bemerkung des Hrn. Patailte, daß es nach den Aeußerungen des Hrü. Lasfitte das Ansthen gewinne, als ob die Kammer gleichsam auf ihr Gebot aufqe— loͤst werden sollte, veranlaßte den Präsidenten des Mi— nister-Rathes, zum drittenmale das Wort zu ergreifen. „Nach der gestrigen Dis kussion“, sagte er, „haben wir annehmen muͤssen, daß eine große Anzahl von Mitgliedern dieser Kam— mer der Meinung sey, man muͤsse unter den gegenwaͤrtigen
ernsten Umstaäͤnden das Land konsultiren; da wir im Zweifel
waren, ob wir die Kammer auch richtig ver standen haͤtten, so wiederholte ich heute Morgen, daß wir, insosern wir uns nicht geirrt, die Befehle des Koͤnigs einholen wollten. Je— dermann ist also in seinem Rechté geblieben; die Kammer hat sich keinen Eingriff in die Königl. Praäͤrogattve erlaubt, und diese wird mit voller Ueberzeugung ausgeuͤbt werden.“
Nach dieser Erklärung wurde endlich die Debatte geschlossen.
Die Ankündigung des Praͤsidenten, daß man sich am folgen⸗
den Tage mit einer Proposition uͤber die Kanäle zu beschaͤf⸗
tigen habe, erregte einiges Gelächter. Die Sitzung wurde
um 4 Uhr aufgehoben.
Paris, 21. Febr. Se. VWaj ertheilten gestern Herrn Odilon⸗Barrot eine zweistuͤndige Audienz. R .
— Dem Globe zufolge, wäre die von Hrn. Montalivet ein⸗ gereichte Entlassung vom Koͤnige angenommen worden.
Dem Constitutionnel zufolge, werden die Minister
der Deputirten⸗Kammer in der heutigen Sitzung eine Mit—
theilung in Betreff der Belgischen Angelegenheiten machen. Der Courrier fran gais meldet: „Nach der gestri—⸗
gen Sitzung blieben der groͤßte Theil der Deputirten und
unmittelbaren Aufloͤsung wurde auch die Nothwendigkeit er— kannt, unverzuͤglich ein transitorisches Wahlgesetz von zwei dis drei Artikeln zu votiren. Die größere Anzahl glaubte anfangs, daß die Regierung hierin die Initiative ergreifen muͤsse, man heschloß aber dann, zuvor den Kommissions— Bericht uͤber das Wahlgesetz zu hören, der morgen er— stattet werden wird, und sogleich die Debatten zu be— ginnen, wobei alle reglementarische Bestimmungen bei Seite gelassen und nur diejenigen, welche den Wahl— und den Wäͤhlbarkeits-Census, so wie die Wahl-Bezirke be⸗ treffen, eroͤrtert werden sollen. Die Unterhandlungen zwi schen mehreren angesehenen Deputirten der Kammer mit dem linken Centrum uͤber die Bedingungen dieser drei Artikel dauerten bis 6 Uhr und sollten gestern Abend bei dem Praͤ— sidenten des Minister⸗Raths fortgesetzt werden, damit die Ansichten gegenseitig bekannt und die Hauptgrundlagen im voraus festgestellt werden, um alle allgemeine Erörterungen und langen Reden beim Votiren des Gesetzes zu vermelden.“ — Der Constitutionnal berichtet in derselben Beziehung: „Die Deputirten haben sich gegenseitig versprochen, das tran⸗ sitorische Wahlgesetz in einer, hoͤchstens in zwei Sitzungen zu votlren. Sie sind einstimmig der Ansicht, daß sie sobald wie möglich aus einander gehen muͤssen. Man kann darauf rech— nen, daß binnen einer Woche 300 Deputirte von hier abge⸗ reist seyn werden.“
Herr Jay ist statt des mit Tode abgegangenen Galoz von dem Bezirks Wahl⸗Kollegium zu la Reole (Departe⸗ ment der Gironde) am 19ten d. M. zum Deputirten ge⸗ wahlt worden. n
Gestern wurde der Sonntags-Gottesdienst in allen hie— sigen Kirchen in uͤblicher Welse gefeiert. Die Geistlich keit hatte anfangs aus Mißtrauen die großen Thuͤren einiger Kir— chen verschlossen gelassen, auf Verlangen des Präfekten wur— den aber auch diese geoͤffnet, um jedes Zeichen von Besorg— niß zu vermeiden; auch der Minister des Kultus hatte die— serhalb bestimmte Instructionen erlassen. Den Befehlen des Ministers des Innern gemaͤß hatte Herr Odilon⸗Barrot die Maires aufgefordert, sich wahrend der großen Messe in die Kirchen zu begeben; er selbst verfuͤgte sich in seiner Amts— tracht und mit der dreifarbigen Schärpe nach der Notre— Dame⸗Kirche.
Zwei Sergeanten vom 19ten Linien⸗Regiment haben das Kreuz der Ehrenlegion erhalten, und ein dritter ist zum Un— ter Lieutenant befördert worden, weil sie sich waͤhrend der letzten Unruhen musterhaft, klug und muthig benommen und mit geringer Mannschaft starken Volkshaufen widerstanden ha⸗ ben, von denen sie mit gewaffneter Hand angegriffen wurden.
Ein Geistlicher wurde vorgestern in der Sevres⸗Straße von zwei Menschen angefallen und leicht verwundet. Die beiden Thaäͤter wurden sofort verhaftet und den Gerichten übergeben. =
Der Constitutionnel äußert: „Die aus den Depar— tements hier eingehenden Zeitungen sprechen einstimmig ihren Schmerz uͤber die hiesigen Unruhen aus, klagen aber auch eben so einstimmig über die Sorglosigkeit und Unthaͤtigkeit der Regierung, die ihnen nicht vorzubeugen oder wenigstens nicht Einhalt zu thun wußte.“
Ueber die Vorfaͤlle in Lille wird unterm 18ten von dort Folgendes gemeldet: „Gestern gegen Mittag erschien eine zahlreiche Deputation auf der Mairie und verlangte, daß die auf dem Konzert⸗Platze errichtete Bildsaͤule des Her⸗ zogs von Berry nach dem Museum gebracht werde. Der Maire antwortete, daß bereits am Morgen Befehle zu die⸗ ser Translation ertheilt seyen. Auch waren in der That Ar⸗ beiter beschaͤftigt, ein Geruͤst zu errichten, um die Bild saͤule von ihrem Fußgestell abzunehmen. Eine große Menge stand umher, und da die Arbeit nicht so schnell von statten ging, wie sie wuͤnschte, so wurde ein Seil um die Bild saͤule ge— schlungen und diese umgerissen und gaͤnzlich zertruͤmmert, so
daß von diesem Werke des Bi. dhauers Bra nur noch eine
dantur, Herr Auguet, der in Folge der Todtenfeier in der Kirche St. Germain l'Auxerrois verhaftet worden war, ist frei gelassen worden, weil sich aus den Verhoͤren keine Be— welsg ruͤnde gegen ihn ergeben haben.
Die Dichter Victor Hugo und Alexander Dumas haben der, fuͤr die Angelegenheiten des Théatre frangais niederge— setzten Kommission den Antrag gemacht, die Direction dieses Theaters ohne Unterstuͤtzung von Seiten des Staats auf eigene Gefahr zu uͤbernehmen.
Gestern machte der Huissier der Pairs-Kammer, Herr Sajou, bei Trommelschlag auf den hiesigen Straßen eine Verordnung des Praͤsidenten Baron Pasquier bekannt, wo—⸗ durch dieser den Ex-Minister Baron Capelle auffordert, sich binnen 10 Tagen zu stellen.
Großbritanien und Irland.
— — London, 18. Febr. Die Nachrichten von den unseligen Auftritten in Paris wahrend des letzten Montags und Dienstags haben hier alle rechtliche Ge er mit tia⸗ fer Trauer erfullt; diese stuͤrmischen Zusammenrottungen, dieses freche Eingreifen in die heiligsten Befugnisse der Re— gierung, dieser tobende Ausbruch * die Diener der Re⸗ uigioön und die Kirchen, unter dem Deckmantel der Freiheit, erinnern nur zu sehr an die Schreckenszeiten der ersten Re⸗ volutlon. Möge der jetzige Monarch Weisheit und Festig⸗ keit genug haben, diesen Sturm zu beschwoͤren und Frank⸗ reich die Rah. und Sicherheit wiederzugeben, deren es so sehr bedarf! — In Irland scheint sich der Horizont zu er— heitern. Während von allen Seiten die einflußreichsten Manner, sowohl protestanten als kathollken, ihre Stimme gegen die Trennung erheben, und ihr Vertrauen auf die Regierung zu erkennen geben, daß solche dasjenige thun werde, was dem Lande zum Besten gereiche, benimmt sich O'Connell so, daß er durch sein schwankendes, unredliches Betragen selbst der großen Menge verächtlich werden muß. Nachdem er mit lautem Trotz erklaͤrt, das ganze Verfahren gegen ihn sey gesetzwidrig, und gegen die ersten 14 Klagar— tikel protestirt, welche ihn nebst anderen beschuldigen, gegen das Gesetz oͤffentliche Versammlungen gehalten zu haben, und durch diesen Protest seine Sache der Entscheidung der Rich— ter, ohne Zuziehung einer Jury, anheimgestellt, nahm er seinen Protest wieder zuruͤck und erklaͤrte sich „Nicht schuldig“, wodurch die Sache neuerdings der Erkennung einer Jury anheim fiel. Kaum aber war der Tag zum Prozesse bestimmt, so nimmt er diese Erklaͤrung wieder zuruͤck und erkennt sich hiermit, nebst feinen Gefährten, die jedesmal seinem Beispiel folgen, fuͤr schuldig. Nun ging das Geruͤcht, die Regierung habe sich in einen Vergleich mit ihm eingelassen und ihm fuͤr die⸗ sen Schritt Straflosizkeit fuͤrs Vergangene verheißen, wo⸗ gegen er seinerseits versprochen habe, die Anregung der Ant ünions⸗Frage fallen zu lassen. Kaum aber erklärt diese, daß sie sich niemals zu einem solchen entehrenden Vergleich ein⸗ gelassen, so sagt O Connell, er habe sich nicht fuͤr schuldig erkannt; fondern wolle, da er keine Gerechtigkeit erwarten duͤrfe, sich lieber als Nichterscheinender verurtheilen lassen! Da nun die Regierung entschlossen ist, das Recht seinen Gang gegen ihn nehmen zu lassen, so darf man erwarten, ihn bald zwischen vier Mauern oder als Fluͤchtling zu erblik⸗ ken. — Hinsichtlich der erwarteten Steuer⸗Aufhebung ist nun die Menge ziemlich enttaͤuscht; die Regierung hat freilich den besten Willen blicken lassen, den ärmeren Klassen Erleichte⸗ rung zu gewähren, sowohl unmittelbar durch die Aufhebung von Abgaben, durch welche Lebensbeduͤrfnisse vertheuert wur— den, als unmittelbar durch die Abschaffung von Steuern, welche die Industrie . und folglich die Beschaͤjtigung und das Arbeitslohn karger machten. Aber es zelgte sich zu— gleich, daß dabei nur in sehr geringem Grade von einer
Verminderung der Staats-Ausgaben die Rede ist (welche,