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ren nicht oͤffentlich bekannt machen, wenn dies der erste Vor⸗ wurf waͤre, welcher jenen Verein traͤse.“ ĩ Daf elbe Blatt fuͤhrt bittere Klage daruͤber, daß es nicht an Personen fehle, die so wenig Polnisch gesinnt waͤ⸗ ren, daß sie auch nicht den kleinsten Theil ihres persoͤnlichen Wohles dem allgemeinen aufopfern wollen, ja, daß sie sogar Adressen gegen die jetzige Ordnung der Dinge schreiben und die Endsylben ihrer Namen aus wski in wiez verwandeln und so weit gehen, jetzt voͤllige Vernichtung ihrer eigenhaäͤn⸗ digen Unterschriften zu fordern, oder dieselben in amtlichen Aktenstuͤcken zu verlaͤugnen. Ihr einziges Vergnuͤgen bestehe darin, ihre Schatullen mit Rubeln angefuͤllt zu sehen.
Die General-Post⸗Direction macht bekannt, daß auf Be⸗
fehl der National ⸗Reglerung auf dem Cours von Warschau nach Krakau außer den gewohnlichen jetzt noch außererdent— liche Reitposten abgehen sollen, so daß zwischen den beiden genannten Orten eine tägliche Communication stattfinden wird. — Die Post von Lublin ist wieder in Warschau an— gekommen.
In diesen Tagen ist der Professer der Krakauer Univer— sitaͤt, Dr. Bierkowski, in Warschau angekommen, um sich der Kranken und Verwundeten in den hiesigen Lazarethen anzunehmen, da es hier sehr an Aerzten mangelt.
Der Polnische Kurler vom 6ten d. M. sagt: „Mit.
der letzten Post haben wir zu den Pariser Blattern in einer besonderen Beilage ein Manifest an die Polnische Nation er—⸗ halten, welches von den Mitgliedern des in Frankreich fuͤr die Polnischen Angelegenheiten bestehenden Central-Comitèé's verfaßt und unterzeichnet ist. Wenn dies dieselbe Proela— mation ist, welche alle Journale verkuͤndigt haben, und deren Autor Hr. Cremieux seyn sollte, so muͤssen wir gestehen, daß es auch nicht im Geringsten unseren gerechten Erwartungen entspricht. Es enthaͤlt einen schlecht aufgestutzten und ungeschickten Abriß der Geschichte unseres Voikes und nichts als Ausrufungszei⸗ chen; aber weder empfiehlt es sich durch neue Gedanken, noch durch bezaubernden Styl und die den Franzosen so eigenthuͤmliche Beredsamkelt. Aus dem ganzen Verlauf dieser ziemlich weit— luftigen Schrift blickt eine gewisse Schwerfaͤlligkeit und ein Zwang hervor, der bei einem solchen Gegenstande nicht zu verzeihen ist. Uebrigens spricht das Central⸗Comité gar keine aufrichtige und offene Wuͤnsche und Gesinnungen Frankreichs aus; es speist uns nur mit Redensarten und leeren nichts— sagenden Hoffnungen ab, aus denen man nichts entnehmen kann. Wir wiederholen es noch einmal, das Manifest des Pariser Central⸗Comités entspricht keinesweges unseren Er— wartungen.“ Italien.
Die Gazzetta di Milano meldet aus Piacenza vom 26. Februar: „Da die Parmesanischen Insurgenten auch die der rechtmäßigen Regierung treu gebliebenen Gemeinden des Piacentinischen zum Aufruhr aufzuwiegeln versucht und sich dieser Festung genaͤhert hatten, schickte ihnen der Komman— dant derselben ein Detaschement Infanterie nebst einem Zug Husaren entgegen. Dieses Detaschement ruͤckte bis Firen— uola, wo es gestern um halb 5 Uhr Morgens auf eine In—
urgenten⸗Bande stieß, welche zu feuern ansing. Die K. K.
Truppen ruͤckten vor, die Insurgenten wurden zerstreut; zwei Anfuͤhrer derselben, Namens Bricoli und Piuselli, wur— den, nebst mehreren Anderen, zu Gefangenen gemacht und eine Menge Waffen, nebst vier drelfarbigen Fahnen, erbeu⸗ tet. Bei dieser Affaire ist kein anderes Blut geflossen, als das eines Parmesanischen Dragoners, der von den Insur— enten , wurde. Nachdem das Detaschement den weck seiner Expedition erreicht hatte, kehrte es Abends nach unserer Stabt zuruͤck.“ Ro m, 26. Febr. Der provisortsche Staats- Seeretair, Kardinal Bernetti, hat eine neue, vom 24sten d. M. datirte, Kundmachung erlassen, worin er die Empoͤrer nochmals zur
Ruͤckkehr auffordert, ihnen den Schmerz und die Entruͤstüng
des Papstes uber die Gefangennehmung des Kardinals Ben, vennti zu erkennen giebt und die Hoffnung aus spricht, daß diese letzte vaͤterliche Ermahnung die Ruhe wieberherstellen und Se. Heiligkeit der Nothwendigkeit überheben werde, zur Vertheidigung der Religion, der Rechte des heiligen Stuhls und zum geistlichen Heil, wie zum geistlichen Wohl Ihrer Unterthanen, von den geistlichen Waffen Gebrauch zu machen. Vorgestern segnete der Papst eigenhändig die Fahne der Trasteveriner, der Bewohner des hiesigen Stadlviertels Tra— stevere, ein, die sich von jeher durch ihre Treue und Erge— benheit gegen den Paͤpstlichen Stuhl ausgezeichnet haben.
Danx. do. in Th.
Der Kardinal Cristaldi, hierselbst 17614 geboren und 1828 zum Kardinal ernannt, ist gestern verstorben. — Die Kardi⸗ näle Gaisruck, von Croy und Motozzo sind von hier, die ersteren Belden nach der Lombardei, der Letztere nach No⸗ vara, abgereissst .
Die Allgemeine Zeitung enthalt in einem Schrel—⸗ ben aus Bologna vom 25. Februar folgende Nachrichten: Rom befindet sich in schlimmem Zustande. Der Staats⸗Se⸗ eretair Kardinal Bernetti scheint noch einer der Wenigen, die an dem Zusammenfallen des untergrabenen Gebdudes zweifeln; er droht mit Excommunication, verspricht Ablaß, bezahlt reichlich und bewaffnet, was er bewaffnen kann. Die Schweizer, immer
treu und redlich, mit den Linien-Truppen unter Lazzarini, mit
den Carabinieri unter Bentivoglio, mit den Trasteverini nnd An⸗ deren, machen die Hauptmacht gus, die in der Campagna von Rom zu Felde zieht. Schon ist die Rebellion bis Otricoli ge⸗ drungen. In der Romggna herrschte der groͤßte Enthusiasmuüs. Die Romagnoli sind wirklich ein eigener Schlag Menschen. Kraͤf— tig und schon gebaut, mit feuriger Seele, hohem Muthe, wilder Leidenschaftlichkeit, zeichnen sie sich vor allen Italiaͤnern aus. Nichts ist interessanter, als die hiesige Legione di Pallade, d. h. das bewaffnete Studentencorps, das größtentheils aus Romag⸗ noli und Griechen besteht, in Reihe und Glied zu sehen. Hundert Romanendichter konnten sich da Helden auswaͤhlen. Einer ihrer Anfuͤhrer ist ein kleiner haͤßlicher Armenier, welcher in seinem Freiheitstaumel und Jubel wie ein Besessener vor sei⸗ ner Schaar auf und ab rennt, und haranguirt und kommandirt, als wenn er im Begriff waͤre, die Feinde in Haufen zusammen⸗ uwerfen. Die provisorische Regierung ist nicht so kriegerisch ge⸗ innt, Sie ist entschlessen, so versichert man unter der Hand, den Deutschen, wenn Fie jetzt anruͤcken sollten, nicht den gering⸗ sten Widerstand zu leisten. Ich glaube es gern; denn anf wel⸗ che Weise koͤnnte sie es, wenn sie auch wollte? Die National Garde organisirt sich langsam, und von Linien⸗-Truppen ist noch kein ordentliches Bataillon zu sehen. (Eine weitere Mittheilung aus diesem Schreiben muͤssen wir nns, wegen Mangels an Raum, noch vorbehalten.) Neapel, 20. Febr. Durch Koͤnigl. Dekrete vom 16ten d. werden der Staats⸗-Minister Marchese Tommasi (mit Bei⸗ behaltung des Ministeriums der geistlichen Angelegenheiten) zum Präsidenten des Minister-Raths und der Consultore D. Nic. Parisio zum Minister⸗-Staats-Secretair der Justiz ernannt; die Inspection und das Kommando der Königl. Gendarmerie werden mit dem Polizei-Ministerium vereinigt, unb der Marchese Delcarretto zum Polizei⸗Minister ernannt. Der Marchese D. Nic. Intonti, der dieses Ministerium be⸗ kleidet hatte, ist mit einer Sendung seines Monarchen nach Wien beauftragt.
Königliche Schau spiele. Sonnabend, 12. Maͤrz. Im Schauspielhause: Der Jude, Schauspiel in 5 Abtheilungen. Hierauf: Die Damen unter sich, Lustspiel in 1 Akt, frei nach Dupati, von M. Tenelli.
Königstädtisches Theater. Sonnabend, 12. Maͤrz. Der Maurer, komische Oper in 3 Akten; Musik von Auber. Sonntag, 13. Maͤrz. Zum erstenmale: Robert der Teufel, dramatische Legende in 5 Akten, von Karl von Holtei.
Berliner Börse. Den 11. März 1831.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Rettel. (Preu is. Cour.)
Brief. Gel
S6 r* OQstpr. Pfandbręf. 975 Pomm. Pfandbrf. 4 — Kur- nu Neum do. Schlesische do. RkEst. C. d. R.-u. N. Z. Sch. d. K. iu. N.
St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. En 1. Obl. 30 Kurm. Ob. m. . C. Neum Int. Sch.d. Berl. Stadi Ob. Königsbg. do. Elbinger do.
1
Holl. vollvv. Duk. Neue dito Woestpr. Pfdb. Friedrichsd'or.
Grols z. Pos. do. Disconto ....
Auswärtige Börsen.
Hamburg, 9. März. Oesterr. 4proc. Metall. 699 G. Bank-Actien 945 Br., g40 G.
Russ. Engl. Anl. pr. Cassa S6, pr. ult. d. S643. Russ. Ani. Hamb.
Cert., S5. Diän. 557 gemachi. Poln. pr. nli. März 90 G.
. Zweite Beilage
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Zweite Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 71.
Frankreich.
Paris, 4. März. Der Koͤnig fuͤhrte gestern in einem drittehalbstuͤndigen Minister⸗Rathe den Vorsitz.
Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 2ten d. M. sind die Wahl⸗Kollegien der Departements der Gironde und der Ober⸗Pyrenaͤen, der zweiten Bezirks des Ardeche⸗, des ersten Bezirks des niedern Charente und des zweiten Bezirks des Meurthe-Departements auf den 10. April in die Staͤdte Bordeaux, Tarbes, Tournon, la Rochelle und Luneville zu— sammenberufen, um, da die Herren Boissy d'Anglas, Din— trans und Graf Lobau in den Staatsdienst getreten, und die Herren André Galot und Legris de la Salle aus der Kammer ausgeschieden sind, zur Wahl von fuͤnf neuen De— putirten zu schreiten, oder das Mandat der drei erstern zu bestaͤtigen. .
Der Moniteur enthaͤlt von Seiten des Generalstabes der hiesigen National-Garde folgenden vom Zten datirten Bericht uͤber die vorgestrigen Unruhen: „Die National-Gar— de trat gestern in mehreren Stadtvierteln unter die Waffen; folgendes ist die genaue Erzählung der Ereignisse, die zu die— ser Kraftentwickelung Anlaß gegeben haben, und die von den Blaͤttern nur ungenau berichtet worden sind. Gegen 63 Uhr erschien ein Haufe von 12 bis 1500 Menschen, der sich in der Umgegend des Stadthauses gebildet hatte, in dem Viertel des Palais Royal; voran wurde eine von einem Hau— se auf dem Greve⸗Platze abgenommene dreifarbige Fahne getragen. Brod! Arbest! war der Ruf dleses, groͤhten— theils voͤllig betrunkenen Haufens. Die Thore des Palastes wurden sogleich geschlossen; die dienstthuenden National- Gar— den traten aus ihren Wachen, und viele andere eilten auf das erste Signal herbei. Der Ober⸗Befehlshaber, von die⸗ sem Vorfall benachrichtigt, ließ einen Theil der beim Stabe befindlichen Reserve marschiren und in wenig Augenblicken war der Haufe zerstreut, die Fahne weggenommen und die Rädelsfuͤhter der Bewegung wurden ergriffen und nach dem Wachtpostèn im Palais-Rohyal gefuͤhrt. Ein Peloton der er— sten Legion der National⸗Garde, das zuerst an Ort und Stelle angelangt war, trug zur Unterdruͤckung des Versuchs und zu den Verhaftungen viel bet und unterstuͤtzte die Jaäͤger-Com— pagnie der Sten Legion, die sich als Wache beim Könige be— fand und bei dieser Gelegenheit viel Eifer und Festigkeit zeigte. Um 8 Uhr war die Ruhe vollig wieder hergestellt und von diesem voruͤbergehenden Tumulte blieb nur ein Be— weis mehr fuͤr die Ohnmacht der Unruhestifter uͤbrig. Nur 2 Batalllone, eins von der ersten und eins von der zweiten Legion, waren unter die Waffen gerufen, und wenn bedeutende Streitmassen sich zeigten, so muß man dies nur dem bewundernswuͤrdigen und standhaften Eifer der National-Garde zuschreiben, der mehr der Zuge— lung als der Aufmunterung bedarf. Der in mehreren Vier— teln geschlagene Generalmarsch trug auch dazu bei, und die ses Mittel wurde in einigen Legionen nur nach dem Beispiel der Aten angewendet, die durch den Maire des Bezirks dazu veranlaßt worden war.“
Die Untersuchung gegen die vorgestern Abend verhafte— ten Individuen, deren Zahl die Gazette des Tribunaux auf 0 angiebt, ist bereits eingeleitet; bei den meisten der sel⸗ ben hat man 20, 30 und sogar 49 Fr. gefunden, obgleich sie nach Brot und Arbeit geschrieen hatten; auch mehrere Per⸗ sonen, welche Geld unter die Menge austheilten, sollen ver—
haftet worden seyn. Gestern war eine große Anzahl von
Arbeitern auf dem Greve⸗Platze ver sammelt, wurde aber von der Nationai⸗Garde auseinandergetrieben, und um 6 Uhr
Abends war der Platz ganz frei. In der Straße Saint⸗ Martin wurde ein Individuum verhaftet, das Schmähreden
gegen die Nationat⸗-Gatde ausstieß; aus den bei ihm gefun⸗
. Papieren ging hervor, daß es ein entlassener Straͤf— ng war. ute, , , n r , e.
Der Quotidienne zue sind auf Befehl des Kriegs, Ministers oie Zoͤglinge der Kriegsschule von Saint-Cyr auf— gesordert worden, der jetzigen Regierung den Eid der Treue zu leisten, und 18 derselben, die sich dessen geweigert haben, ihren Eltern zurückgeschickt worden.
Das Journal des Débats sagt: „Man verbreitet, wir wissen nicht aus welchem Grunde, das Geruͤcht, daß die Kammer nicht aufgeloͤst, sondern nur prorogirt werden wuͤrde. Die Aufloͤsung derselben ist, wie jedermann fuͤhlt, nicht im Interesse irgend einer Partei, sondern in dem der Regierung, der Kammer, des Landes selbst nothwendig. Es ist nicht mehr moͤglich, davon abzugehen, selbst wenn man es wollte.
Und wer mochte es auch wollen? Das Ministerium nicht,
denn es hat seine Gesiunnng , . zu erkennen ge⸗
geben; die Minoritaͤt nicht, denn ihre Ehre verlangt, daß sie den Kampf annehme, den sie seit so langer Zeit for⸗ dert; die Majoritaͤt nicht, denn ihre Ungeduld glebt sich offen genug kund; sie hofft, daß eine starke und in sich gleichartige Regierung enolich aus einer neuen Kam— mer hervorgehen werde. Die Aufloöͤsung ist also gewiß und nahe bevorstehend; Frankreich bereitet sich darauf vor. Wir werden ohne Zweifel noch eine kritische Epoche durchzumachen haben; das Minlsterium wird sich den Parteien allein gegen— uber befinden, es wird dieselben zu zuͤgeln, die Ordnung auf— recht zu erhalten und die Gesetze zu vollziehen haben. Das ist eine große und furchtbare Verantwottlichkeit und es ist mehr als jemals nothwendig, daß die Männer, denen sie uͤbertragen wird, in demselben Geiste handeln und nach einem und demselben Ziele streben. Wir wissen nicht, wie viel Wahres an den Ministerial⸗ Veranderungen ist, von denen die Blatter jeden Morgen sprechen, noch ob Herr Laffitte seine Stelle Hrn. Casimie Périer einraͤumen wird; wir wissen aber, daß das Ministe⸗ rium stark, einig und entschlossen seyn muß, seine Pflich⸗ ten gegen Jedermann zu erfuͤllen. Gewaͤhrt das gegenwaͤr⸗ tige Ministerium hinreichende Buͤrgschaften? Wir glauben es nicht und ohne Zweifel ist es diese allgemeine Ueberzeu— gung, welche jene umlaufenden Geruͤchte veranlaßt.“ — Dem Tourrier frangals zufolge wäre der Plan, Hrn. Casimit Périer an die Spitze des Kabinets zu stellen, beinahe aufge⸗ geben. — Der Temps glaubt an keine Ministerial⸗Veraͤn⸗ derung, wenn nicht entscheidende Umstaͤnde eintreten; nach seiner Ansicht kann nur bei bedeutenden Ereignissen oder bei unguͤnstig ausfallenden Wahlen ein Ministerium zum Abtre⸗ ten genoͤthigt werden. ;
Die Gazette de France aͤußert: „In dem Kampfe der Bewegung und des Widerstandes ist ein Punkt bemer⸗ kenswerth. * Tribune, der Courrier und der National sagen zu den Centris: ihre Quast Legitimität fuͤhre zur voͤl⸗ ligen Legitimitaͤt und indem man das von der Restauration Gethane groͤßtentheils aufrecht erhalte, fuͤhre man unfehlbar Heinrich V. zuruͤck. Auf der andern Seite sagen das Jour— nal des Deébats, Hr. Fonfrede und alle Männer aus den Centeis zu der Partei der Bewegung: Ihr werdet uns die Anarchie geben, und auf diese wird Heinrich V. folgen. Diesen Blattern zufolge giebt es also nur ein Mittel, das in Rede stehende Resultat zu hindern, nämlich die gegen⸗ seitige Zerstoͤrung der beiden Parteten; und dann ....“
Das Journal du Commerce berichtet in einem
Schreiben aus Madrid vom 25. Febr.. „Saͤmmtliche
Muͤnz-Anstalten Spaniens sind dem Banquier Aguado und dem General-Schatzmeister Don Gaspard Remisa uͤberlas⸗ sen worden, um das Decimal-System einzufuͤhren. Der Ka⸗ nal von Kastilien, von welchem erst zwei Drittheile fertig sind, ist HerBen Aguado auf 100 Jahre unter der Bedingung uͤber— lassen, daß er ihn beendige; dieser zur Eivilliste gehörende Kanal, der sich bei Santander in den Ocean ausmuͤnden wird, soll einen neuen Absatzweg fuͤr das Getreide Kastiliens bilden, welches die Kornkammer Spaniens genannt wird.
Der bisher beendigte Theil des Kanals brachte jährlich bei⸗
nahe 500,000 Fr. ein. Die Regierung wird Hrn. Aguado fuͤr die Beendigung der Arbeiten an diesem Kangl 4000 Ga— leeren⸗ Sklaven von Ceuta und aus den andern Bagnos stel⸗ len. Ueber die Anerkennung der Cortes-Bons verlautet nichts Bestimmtes.“ ; ; 2
Zugleich mit Herrn Aguado ist auch Rossinl aus Ma— drid herher zuruͤckgekehrt. w
Admiral Cochrane ist gestern hier angekommen
Deutsch lan d.
Hanns ver, 7. Marz. Nachstthen des ist die Cgestere erwahnte) Rede, mit welcher Se. Königl. Hoheit der Vice—
R
König, Heczog von Cambridge, heute die landstaͤndische Ver⸗
sammlung eröffnet haben:
„Bersammllte wärtige Stande des Kbnigreichs! Mit Ver- gnuͤgen sehe Ich die Stande des Königreichs üm Mich versam⸗
melt, um ihre Kraͤfte von neuem dem Wohle des Landes zu widmen und ihre seit der vorjaͤhrigen Vertagung unterbroche⸗ nen Arbeiten fortzusetzen. rr e ef hat Mein erhabener Bru⸗ der, Se. Majestaͤt König Wilhelm der Vierte, den durch das Atb⸗ leben Königs Georg des Vierten erledigten Thron Seiner Vaͤter bestiegen. Als Erbe der Gesinnungen, wodurch hre glorreichen Vorfahren die Llebe Ihrer Unterthanen in gluͤcklichen und trau⸗
rigen Tagen sich erworben, durften Se Koͤnigl. Majestaͤt
mit Zuversicht darauf rechnen, daß Hannovers alt bewaͤhrt⸗
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