1831 / 74 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fernerhin anordnen duͤrfte, fuͤr durchaus null und nichtig und warne jeden von Meinen Unterthanen vor den Folgen, welche die Beobachtung der von den unrechtmaͤßigen Behoͤr— den aus gegangenen Befehle nach sich ziehen koͤnnte. Indem Ich ferner die getreue Stadt Piacenza, bis auf weltere An— ordnnng, zum Sitze meiner Regierung erklaͤre und von hier aus Meine weiteren Befehle kund geben werde, fordere Ich alle Gutgesinnten auf, sich nicht von den Usurpatoren ein— schuͤchtern zu lassen, sondern Mir jene Treue zu bewahren, von der Ich, während Meiner Regierung, Meinem Herzen so theure Beweise empfangen habe. Nach Wiederherstel— lung der vorigen Ordnung der Dinge werde ich den Ver— fuͤhrten das Gehoͤr nicht verschließen und gern denjenigen jede Handlung verzeihen, welche von den Uebelgesinnten hin— gerissen sich auf Irrwege verleiten ließen. Gegen diejeni— gen aber, welche hartnäckig in ihren boͤsen Umtrieben und in ihrem Aufruhr gegen ihre rechtmaͤßige Fuͤrstin verharren, werde Ich mit aller Strenge, welche sie verdient haben, ver— fahren. Gegeben zu Piacenza, den 26. Febr. 1831. Mari— Luise. Auf Befehl Ihrer Majestaͤt: der Praͤsident des Innern, Cornacch io.“

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Rom vom 26. Februar:

„Das ernste Drama, vor der ewigen Stadt aufgefuͤhrt, geht seiner Entwickelung mit schreckbarer Eile entgegen. Unsere fruͤ⸗ her ausgesprochene Vermuthung, der Fall Ancona's muͤsse den Abfall der Delegationen Fermo, Ascoli und Rieti nach sich zie⸗ hen, die Revolution an die Graͤnzen Neapel fuͤhren, hat sich schnell erfullt. Von verschiedenen Seiten ruͤcken die Empoörer gegen Rom, und sobald sie zahlreich genug sind, droht der Koͤ⸗

nigin der Welt eine vielleicht unabwendbare Gefahr. Es stehen

jetzt ungefaͤhr 1000 Mann hei Otricoli. Nach sichern Nachrich— ten erwarten sie die Ankunft des Corps des Obersten Sercogngni, welcher in Spoleto ssch mit anderen Truppen⸗Corpz vereinen soll; den Gesammt⸗Befehl der gegen Rom marschirenden Truppen hat der General Zucchi. Gegen den 10. Maͤrz hoffen sie 6009 Mann stark und am 12ten oder 13ten vor Rom zu seyn,. Der Oberst Sercognani hat die Capitulation von Ankona unterzeichnet; mit ihm wollen sich die Sohne des Grafen von St. Leu, von welchen der juͤngste wahrend des Konklavess wegen Verdachts von hier verwiesen ward, vereinen; ihre Mutter hat sich von hier nach Florenz be⸗

eben. Der Oberst Lazzarini, welcher, wie neulich erwaͤhnt, mit einem Corps in Civita Castellang steht, hatte die sechs Italiaͤni⸗ sche Meilen entfernte wichtige Tiber-Bruͤcke Ponte felice durch einen Vorposten von 40 Mann, unter dem Lieutenant Bossi, be⸗ setzen lassen. VBorgestern Nachmittags um 4 Uhr ward dies kleine Corps durch 259 Mann, welche von Otricoli kamen, angegriffen. Nach heftigem Widerstande ward der Lieutenant Bossi schwer verwundet und nebst 25 Soldaten gefsngen; der Ueberrest seiner Mannschaft zog sich fliehend nach Civita Castellang zuruͤck. Lgz⸗ zarint, weicher auch spaͤter von Rom aus verstaͤrkt worden, sandte Truppen und 2 Kanonen, und der Posten ward wieder genom⸗ men; die Angreifenden waren bei ihrer Annaͤherung nach Otri⸗ colt zuruͤckgekehrt. Wahrend die Insurgenten guf Verstaͤrkung warten, ehe sie auf Rom marschiren, scheint es ihre Absicht, die 140 in Eivita Castellana befindlichen Staats-Gefangenen zu be⸗ freien. Der Bischof von Forli hat dem Papste vorgestellt, das einzige Mittel, die Freiheit des Monsignor Gazzoli und der als Geiseln trotz der Capitulation zuruͤckgchaltenen Offiziere zu er⸗ 3 sey, diese Gefangenen . in Feeiheit zu g,. Der

eilige Vater hat diesen Vorschlag genehmigt, und die Alten und

Kranken unter den Gefangenen sind schon in ihre Heimgth zue

ruͤckgesandt. Bei der Gefangennehmung des Kardinals Benve⸗ nut hatte man besonders zur Absicht, ihn aus seinem Bisthume u entfernen, wo man seinen Einfluß fuͤrchtete. Indessen hatte er Vorfall mit diesem Kardinal eine andere Folge. Der Papst namlich, welcher fest entschlossen war, in Rom zu hleiben, hat nun den Bitten der Kardinaͤle Gehör gegeben, welche ihm vor⸗ stellten, daß er vor allen Dingen seine geheiligte Person in Si⸗ cherheit bringen musse. Alles ist hier zu seiner Abreise bereit, in Civita⸗Veechia Alles zu seinem Empfange; man ruͤstet in aller 8 sich dort befindliche Paͤpstliche Galeotte aus. Fast alle Soldaten sind ausgeruͤckt. Die Thore der Stadt, mit Ausnahme der Porta del popolo und der nach Neapel fuͤhrenden Porta hi S. Giovanni, sind rler g Unterdessen ist die Stadt voll⸗ kommen ruhig und sti stockt. Das Geld ist außer oder vielmehr über allen Preis; man kann es bei der buͤndigsten Sicherheit nicht um 20 pCt. ha— ben. Wechsel werden nicht diskontirt; alle Circulation hat auf⸗ . Jeder Tag kann eine Aenderung in den Verhaͤltuissen berbeifuüͤhren; Niemand will und darf aus den Haͤnden geben, was er hat, um so mehr, da auch der Geldverkehr mit gfer, Italien unterbrochen ist. Eine Veraͤnderung muß und wird auch chnell eintreten. Aber welche? Der Papst und die Kardinaͤle zeigten

ill: ein Zustand der Trauer. Aller Verkehr

sich seit 7 Tagen heiter. Folglich, heißt es, intervenirt Oester⸗ reich, und rankreich betrachtet die dem gꝛistlichen Fuͤrsten gelei⸗ stete Huͤlfe als keinen Bruch des großen jetzt in der Welt uͤber— handnehnienden Princips. Die Politiker aber schuͤtteln den Kopf und meinen, freilich muͤsse und werde in der Christenheit dem Papste geholfen werden, allein die Sache gestalte sich zu einer Europaischen Frage, deren Loͤsung die Reifung der Zeit beduͤrfe. Ueber solche hin und her schwanke Meinungen vergeffen die Rbö⸗ mer, daß vielleicht schon in der naͤchsten Zukunft ein Noment von Anar⸗ chie eintreten kann die Regetion der Trasteveriner und Montec⸗ eigner vor und bei Einruͤckung der Provinzialen. Die Buͤrgergarde ist die einzige Schutzwehr gegen ein so entsetzliches Uebel; diese bildet sich aber, nachdem das erste Feuer verpufft ist, nur langsam und, es ist zu fürchten, liebt es mehr an dem warmen heimischen Heerd, als fuͤr ihn zu stehen. Die Gefahr kann indessen nur von voruͤber⸗ gehender von Fremden leicht zu vermeidender Art seyn. Der Papst segnete vorgestern die Fahne der Trasteveriner; ste ward durch eine Deputation uͤberhracht, deren Mitglieder zum Fuß⸗ kusse gelassen wurden,. In einem heute an die Truppen erlasse⸗ nen Tagesbefehle heißt es, die Oesterreicher, von dem Herzoge von Modena angefuͤhrt, ruͤckten gegen Bologna vor. Der hie⸗ sige Russische Gesandte, Fuͤrst Gagarin, ist nach Neapel abge— reist, um dem jungen Mongrchen im Namen seines Kaisers zu seiner Thronbesteigüng Gluͤck zu wuͤnschen. Dagegen heißt es,; wird der Marquis von Latour⸗-Maubourg, Franzoͤsischer Botschaf⸗ ter am Neapolitanischen Hofe, zu wichtigen Konferenzen mit Sr. Heiligkeit jede Stunde hier erwartet. Gestern starb hier der Kardinal Cristgldi im 6isten Lebensjahre. Ein sehr merk⸗ wuͤrdiges Aktenstuͤck ist das Hastenedikt des Bischofs von Ceseng, welcher darin die Vorsehung fur die vorgefallene Regierungs⸗Ver⸗ aͤnderung preist, aber nichtsdestoweniger sich einen submissen Diener Gregors XVI. nennt. Die auswaͤrtigen Blaͤtter bekom—⸗ men hier jetzt ein doppeltes Interesse. Erst durch sie erhalten wir detaillirte Berichte uͤber die Begebenheiten in Ober⸗-Italien.“

n re. Da sselbe Vlatt berichtet von der Italiänischen Graänze vom 4. Maͤrz: „Am 21. Februar trafen zu Modena die von der Stadt und Provinz Reggio gewahlten Abgeord— neten ein, welche nun mit den am 15ten zu Modena gewaͤhl— ten die sich nennende provisorische Regierung beider Provin—= zen bilden. Der Rath Nobili ward zu deren Praͤsidenten fuͤr das erste Halbjahr, der Advokat Nardi zum Vice-Praͤsi⸗ denten gewählt. Am 16. Februar hatten die P. P. Jes ten freiwillig Modena verlassen. Der Koͤnig von Sardi— nien leidet an einem rheumatisch-gastrischen Fieber. Das letzte Bulletin vom 25. Februar lautet indessen ziemlich guͤn— stig. Die K. Regierung zu Mailand hat unterm 1. Maͤrz alle Waffen⸗Aus- und Durchfuhr nach Modena und den Paͤpstlichen Staaten verboten.“

Ein, von der Schlesischen Zeitung mitgetheiltes Schreiben aus Triest vom 1. Maͤrz melbet: „So eben ist die Nachricht hier eingegangen, daß 60900 Mann unserer Trappen in das Herzogthum Modena eingeruͤckt sind und eine gleich starke Abtheilung gegen Parma marschirt.“

Königliche Schau spiele. Montag, 14. Maͤrz. Im Schauspielhause: Koͤnig Enzio, historisches Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach.

Königstädtisches Theater. Montag, 14. Maͤrz. Hieronimus Knicker, komische Oper

in 2 Akten, Musik von Dittersdorf. (Neu einstudirt.)

Auswärtige Börsen. ni Frankfurt 4. I., 9. März. 5proc. Netalliq. Sz. Siß. 4proc. 6776. 67135. 21proc. 433. pros I sr Bare. Ge, Leni, tis its. bart Ghng Kis if. Loose zu 1090 FI. 4623. Poln. Loose 43 Brief.

Hamburg, 11. März. Oesterr. 4proc. Metall. pr. ult. JI0. Bank-Actien 955. Russ. En .l. Aul. 863. Russ. Anl. Hamhb. Cert. 854. Poln. 683. Din. 55.

St. hetersburg- 4 März. Hamhurg 3 Mon. 836. Silber-Kubel 376 Kop. 6proe. Ins- in Bank- Ass. 110. 5ptoc. Inse. in Silber 87. .

6 66 Wien, 8. . proc. Metall. Sp nn. 4proc. 635. Loose zu 100 FI. 15713. part. Ling. ir, Päd ren Läfz. 66

Berichtigun g. Im gestrigen Blatte der Staats⸗ Zeitung, Seite 604, Sp. 1, 3.7 v. u. st. „einen“ l. „keinen.“

Neu e ste Bor sen⸗-Nachrichten. Paris, 7. Maͤrz. 5proc. Rente pr. compt. S2. 95. sin Cour. S3. coup. det. Zproe. pr. Compt. 52. 45. sin cour. 32. 50. 5proc. Neapol. hr. compt. 53. 95. sin Cour. 54. 5proc. Span. Rente perp. 423. Frankfurt a. M., 10. März. Oesterr. 5proc. Metall. St. So z. 4proc. 663 663. 231proc. 43. proc. 185 B. Bank— Actien 1107. 1103. Part.Obl. 1102. 1104. Loose zu 109 Fl. 1607. B. Poln. Loose 43. 423. ö

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Redaeteur John. Mitredacteur Cottel.

In dieser Position erwartete ich die Mitteln und Munition, und somit fiel bis zum 12ten (24sten)

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 74.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, die Domainen—

Beamten und General-Paͤchter

Bennecke zu Athensleben, Kuͤhne zu Wanzleben, Zier zu Trebatsch, Fuß zu Altenhoff und Titz zu Zelgniewo zu Amtsräthen, und die Domainen-Rentmeister Geisberg zu Muͤnster und Vogt zu Lippstadt zu Domainen⸗Raͤthen zu ernennen,.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Kaufmann Friedrich August Theodor Höoöͤne zum Kommerzien- und Admira— litäͤtsrath und kaufmaͤnnischen Mitgliede bei dem Kommerz— und Admiralitaͤts Kollegium in Danzig zu ernennen geruht.

Der bei dem Ober⸗Landesgerichte zu Ratibor angestellte Justiz-Kommissarius Karl Friedrich Brachmann ist zu— gleich zum Notarius in dem Departement dieses Gerichts ernannt worden.

Der Ober⸗Landesgerichts⸗-Assessor Karl Viktor Eugen Muller ist zum Justiz⸗Kommissatius bei dem Ober, Landes— gerichte zu Breslau bestellt worden.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Ruß hand.

St. Petersburg, 5. März. Ein außerordentliches Supplement zum Journal de St. Petersbourg ent— haͤlt unterm gestrigen Datum Nachstehendes:

„Se. Majestaͤt der Kaiser haben gestern von dem Ober Befehlshaber des aktiven Heeres folgenden, vom 26. Februar datirten, Bericht erhalten, worin von einem neuen, der Armee der Empoͤrer bei Praga selbst beigebrachten, Verluste und von der Einnahme dieser Vorstadt von Warschau durch unsere Truppen Meldung Sich ehe : „„Bericht des Ober-Befehlshabers des aktiven Heeres, Feldmarschalls Grafen von Diebitsch—

Sa balkanski.

Nach der Schlacht vom 7Jten (tigten) hatte die von Ew. Raiserl. Majestaͤt meinem Kommando anvertraute Armee sich auf der großen Chaussee von Brzese, vorwärts von dem Gast— hause von Wygoda aufgestellt; der rechte Fluͤgel stand auf den Hoͤhen gegen das Dorf Kawenczin hin, welches von der Lithauischen Uhlanen⸗Diviston besetzt war; der linke Fluͤgel

befand sich vor dem Gasthause von Wawr und stuͤtzte

sich auf einen unzugänglichen Morast. Auf dem linken Fluͤgel waren die m an der Weichsel selbst bei Zarzen und Zbytkl aufgestellt; auf dem rechten er— streckten sich unsere Patrouillen bis zum Dorfe Zimkow. nkunft von Lebens⸗

nichts von Bedeutung vor, außer einem lebhaften Kleinge⸗

wehrfeuer, welches das auf dem rechten Fluͤgel befindliche

6te Corps zu bestehen hatte. Mittlerweile erhielt ich von dem Fuͤrsten Schachoffskoi einen aus Pultusk datirten Rap—

port, worin derselbe meldete, daß er mit seinen Truppen und der Abtheilung des General⸗Majors Ge n n zusammen

aus 13 Bataillons ef ne. und 6 Schwadronen Kavalle⸗

rie nebst 56 Stuͤck Gesch

tz und 3 Regimentern Kosaken bestehend,

Berlin, Dienstag den 15ten Marz

1831.

unter denen sich auch das des Hettmanns Großfuͤrsten Thron— folgers befand, von da nach Sletock gehe. Aus Besorg— niß, daß der Feind die Bruͤcke uͤber den Bug bei Zegrz ab— brennen mochte, hatte ich, bereits vor Empfang jenes Nap— ports des Fuͤrsten Schachoffskoi, eine aus zwei Uhlanen⸗— Regimentern, einem Bataillon Jaͤger nebst vier Kanonen bestehende Abtheilung, unter dem Befehl des General Majors Baron von Sacken, abgeschickt, um diese Bruͤcke zu besetzen. Fuͤr den Fall, daß er solche vom Feinde besetzt fande, hatte Baron Sacken Befehl, die zu gewärtigende Avant-Garde des Fuͤrsten Schachoffskoi bei der Wegnahme der Bruͤcke zu unterstuͤtzen, indem er die Rebellen im Ruͤcken angriffe. In⸗ zwischen hatte der Fuͤrst Schachoffskoi bei seiner am 11ten (23sten) erfolgten Ankunft zu Sierock die Moglichkeit erkannt, an mehreren Stellen auf dem Eise uͤber den Bug zu gehen, wodurch die Rebellen genothigt worden waren, die Vertheidigung der Bruͤcke aufzugeben und sich auf Modlin zuruͤckzuziehen. Der General-Major Manderstern fand die Bruͤcke nur an einigen Stellen verbrannt, und es bedurfte nur geringer Re— paraturen, um dieselde rasch wiederherzustellen, dergestalt, daß die Artillerie nebst den ubrigen Truppen noch am naͤm— lichen Tage, den 11ten (23sten) Februar, daruͤber ging und Nieporent erreichte, wo die Abtheilung des Barons Sacken ihre Vereinigung mit dem Fuͤrsten Schachoffskoi bewirkte. Es war meine Absicht, am 12. (24sten, Febr. das Corps des Generals Fuͤrsten Schachoffskot ausruhen zu lassen; einer meiner ihm zugesandten Acjutanten aber traf ihn schon auf dem Marsch nach dem Dorfe Bialolenka auf der alten Heer— straße; diese Bewegung des Fuͤrsten Schachoffekoi war die Folge eines Angriffes der Rebellen, den er zuruͤckgeschlagen hatte; diese, in dem Glauben, in Nieporent nur das Deta— schement des General-Majors Baron von Sacken vorzufin— den, hatten ihn nämlich mit 6 Bataillonen Infanterie, 3 Regimentern regulairer und irregulairer Kavallerie und 8 Stücken Geschütz angegriffen. Bei diesem ersten Zusammen⸗ treffen mit den Rebellen legten unsere Grenadiere einstim— mig ihre Freude an den Tag, mit ihnen zum Handgemenge zu kommen, stuͤrzten mit Lebhaftigkeit auf sie los und zwangen sie sast nur mit dem Bajonett, auf allen Punk— ten hinzufliehen, aller Vortheile ungeachtet, die ihnen die Defileen darboten, welche man passiren mußte. Sie wurden solchergestalt bis jenseits des Dorfes Bialolenka verfolge, wo das Corps des Fuͤrsten Schachoffskoi Halt machte, um zu bivounakiren. Da diese unerwartete und vorzeitige Be⸗ wegung des genannten Corps auf Bialolenka nicht in meinem Plan lag, nach welchem sie erst am 13ten (25) in Verbin⸗ dung mit dem Zten Reserve⸗-Kavallerie⸗Corps, das ich zu die— sem Zweck bestimmt hatte, geschehen sollte, so machte ich mich vom 13ten (25.) an fertig, eine Schlacht zu liefern, in der Besorgniß, das Corps des Fuͤrsten Schachoffskoi konnte mit Uebermacht angegriffen werden, bevor sich das 3Zte Reserve⸗ Kavallerie⸗Corps mit ihm vereinigt hatte. In der That hoͤrte man am 13ten (25) von 8 Uhr Morgens an in der Rich⸗ tung von Blalolenka ein Feuern, das immer staͤrker wurde. Ich gab allen melnen Truppen Befehl, sich schlagfertig zu halten. Nachdem ich meine allgemeinen Dispositionen ge⸗ troffen, ertheilte ich dem Corps des Grafen von Pahlen, das den linken Fluͤgel der Armee bildete, die Weisung, mit der Isten Division die Chaussee zu bewachen und, indem es mit seinem rechten Fluͤgel bei dem Dorfe Kawenezyn vorruͤckte, mit der ganzen aus 4 Divisionen Infanterie bestehenden Schlachtlinie einen allgemelnen Angriff zu machen. Die 2te

Grenabier⸗Division, das Zte Reserve⸗ Kavallerie Corps und die Garde⸗Abtheilung bildeten im Ruͤcken des Centrums der

Armer meine Reserve. Die Rebellen, die mit einer zahlrei⸗

Hen Infanterie einen vor dem Centrum unserer Linien bele=

genen Wald eingenommen hatten, wurden von der 2ten Bri—⸗

gade der 24sten Diviston, mit Unterstuͤtzung von Seiten der