1831 / 76 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 17 Mar 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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4 Mitbuͤrger! Ich habe geschworen, die Unabhaͤngigkeit and Integritaͤt des Belgischen Gebietes zu behaupten. Ich werde meinem Eide getreu seyn. Laßt Euch weder durch Versprechungen anlocken, noch durch Drohungen erschrecken. Der Kongreß hat gegen die Akten der Londoner Konferenz, die eine große Macht selbst nur als Vorschlaͤge ansieht, Pro— test eingelegt. Die Nation, welche die Hollaͤndischen Armeen

zu besiegen wußte, wird die Protestation ihrer Vertreter auf— recht erhalten. Wir haben unsere Revolution ungeachtet der Verträge von 1815 begonnen; wir werden sie ungeachtet der Protokolle von London zu Ende fuͤhren. Luxembur— ger, Ihr seyd seit mehr als drei Jahrhunderte Belgier, wie wir, und Ihr habt Euch dieses Namens wuͤrdig gezeigt. Seit der Regierung Philipps des Guten haben Eure An— strengungen, wie die unfrigen, eine gemeinsame Natlonalitaͤt zum Zweck gehabt. Im Jahre 1815 seyd Ihr zum ersten— male in besondere Bezlehungen zu Deutschland gekommen, doch habt Ihr ferner auch mit dem uͤbrigen Belgien unter denselben Institutionen gelebt. Im Großherzogthume, wie in den anderen Belgischen Provinzen, hat der Koͤnig Wil— helm den gesellschaftlichen Bertrag, der ihn mit den Bel— Ziern vereinigte, gebrochen und sie ihrer Verpflichtungen entbunden, indem er die seinigen verletzte. Der Krieg hat

zwischen ihm und uns entschieden, und diejenige Autoritaͤt

sst die rechtmäßige, welche der National-Willen begruͤndet 9. Ihr seyd unseren Kaͤmpfen, unsern Siegen nicht remd. Ihr habt Euch aus eigenem Antriebe der Belgischen Revolution angeschlossen, und die Namen Eurer Freiwilligen ind in der Geschichte unserer Tage verzeichnet. Ihr genteßt

ereits, so viel die Umstäande es haben gestatten koͤnnen, die

Wohlthaten der Revolution. Die gehaͤffigsten Auflagen sind abgeschafft. Ihr habt selbst Eure Kommunal-Behöͤrden er— neuert und werdet von Maͤnnern Eurer Wahl administrirt. Eure Abgeordnete haben dazu beigetragen, Belgien die Ver— fassung zu verleihen, von der es regiert wird. Ihr habt die BVelaͤstigungen nicht vergessen, deren Opfer Ihr waͤhrend 15 Jahren gewesen seyd. Fuͤrchtet die Ruͤckkehr der Hollaͤn⸗ dischen Fiskalitaͤt, die Euren Gewerbfleiß und Euren Landbau vernichtet hat. Die Manner, die Euch von gesetzlicher Ord— nung erzählen und den Buͤrgerkrieg unter Euch erregen, Ind Agenten und Theilnehmer der abgesetzten Regierung; sie haben von allen Mißbraͤuchen gelebt und bedauern Je. Beschraͤnkt auf sich selbst, getrennt von Belgien,

rankreich und Preußen, nach allen Seiten von Zoll⸗ Linien umgeben, wuͤrde Eure Provinz, wenn sie sich abge⸗

sondert konstituirte, das ungluͤcklichste Land der Erde wer—

den. Luxemburger, bleibt einig und fest. Im Namen Bel— glens nehmt die Versicherung an, daß Eure Bruͤder Euch niemals verlassen werden.

Der Regent von Belgien E. L. Surlet de Cho kter.“ ((Folgen die Unterschriften saͤmmtlicher Minister.) Außer der obigen Proelamation, will der Regent auch

nach mehreren Städten des Großherzogthums, namentlich nach Arlon, Bastogne, Bouillon und St. Hubert, Besatzun⸗ gen senden.

Die Offiziere der hiesigen Buͤrger⸗Garde haben gestern

dem Regenten ihre Aufwartung gemacht. Derselbe theilte nen mit, daß er erfahren hadé, es gingen einige Böswil— ge mit dem Plane um, neuerdings in Bruͤssel Unruhen n n. er zähle jedoch auf den Eifer der Buͤrger— Garde zur Unterdruͤckung aller solcher Umtriebe. 9j hieß gestern, daß ein Theil der Arbeiter, die derma— len fuͤr staͤdtssche Rechnung beschaͤftigt werden, entwaffnet worden sey; es ergiebt sich jedoch, daß man nur den Haus⸗ bedienten die Waffen abgenommen habe, die ihnen fruͤher anvertraut worden sind. Die Deputirten der Maas ⸗-Armee, welche zur Begluͤck⸗ wüänschung des Regenten nach Brüssel ekommen sind, haben Re in die „Emancipation.“ elngeruͤckten Beschuldlgungen vellinets gegen Daine als falsch und verleumderisch erklärt; das ganze Armee Corps, sagen sie, werde diesen von ihnen ; , gutheißen und Herrn Mellinet förmlich * Ren .

Riells Blatt, das man „den nabhängigen“ nennt, und ö. wei Tagen den Krieg mit ö. 1.

KWärtigg daß man Luxemburg vertheidlge, 8p. h. daß Belgien n . . i ue übrige wenlge gz pf * ,,,, 1 a nn, n,, zu haben! Man ö atie gelacht und dieselben in Graͤnzen eingeschlosfen, worn

Fe, so jange es ihr gefällt, sich wird' bewegen und

9 * rnal d Anvers sagt: Wir haben ein of⸗

1 1 hendem Geschrei was mer betäubt, als uͤberzeugt. Es will .

machen koͤnnen. Unsere Diplomaten sind auf allen Punkten geschlagen worden. Das Land ist in bestaͤndiger Taͤuschung gehalten worden, und gegenwaͤrtig, wo der Kongreß vertagt ist, statt aufgeloͤst zu seyn, wie die oͤffentliche Meinung und unser Heil es erfordern, wird Belgien, statt einen Schritt nach einem besseren Zustand hin zu thun, in seinen Teiden und seinem Elende nur einen Halt machen. Es bleibt nun unseren Staatsmaͤnnern nur noch übrig, den Protokollen gemaͤß die Räumung der Citadelle von Antwerpen zu for⸗ dern, als nothwendige Folge der von den fuͤnf Maͤchten fest⸗ gestellten Grundsaͤtze, wogegen aber auch sie ihrer seits diesel⸗ ben in Vollzug zu setzen haben. Es sollen daruͤber, so wie in Betreff der Schuls, des Seehandels und der Zoͤlle, sofort Unterhandlungen mit dem Haag eroͤffnet werden, und wir werden sodann in unserer Nichtigkeit abwarten, was aus un— serer ruhmvollen und elenden Ünabhaͤngigkeit werden wird.“

Sich we den und Norwegen.

Stockholm, 4. Maͤrz. Der Russische Gesandte, Graf von Suchtelen, hat bei Sr. Majestaͤt dem Koͤnige und Sr. Koͤnigl. Hoheit, dem Kronprinzen, Audienz gehabt und eigenhaͤndige Schreiben von Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Rußland uͤberreicht. In Folge der Postverbindungen zwi—⸗ schen Preußen und Schweden, wird der Verkehr und der großere Theil der Reisenden nach und aus Schweden im— mer mehr und mehr nach und über Berlin geleitet. Auch faͤngt man an, von der Hauptstadt Preußens eine Menge von Waaren, Artikeln kommen zu lassen, die man fruͤher aus Frankreich bezogen hat. Um diese nuͤtzliche Verbindung noch mehr zu befoͤrdern, werden im naͤchsten Juni Dil geneen zum Transport von Paͤckereien und zur bequemen Beförderung von Reisenden zwischen Stockholm und Istadt in Gang gesetzt werden, welche an die Dampfschifffahrt zwi⸗ schen Ystadt und Greifswald, die hinwieder mit ben Po sten nach und aus Berlin in unmittelbarer Verbindung steht, sich genau anschließen werden. In mehreren Provinzen herrscht großer Getreidemangel.

Deutschlan d.

Kassel, 12. Maͤrz. Nach Inhalt des (gestern erwaͤhn⸗ ten) Landtags -Abschieds sind wahrend des nunmehr geschlos⸗ senen Landtags uͤberhaupt 12 Gesetze und Vereinbarungen, worunter die Verordnung vom 22. Gkt. v. J. wegen Sicher⸗ stellung der oͤffentlichen Ruhe, ferner die Verfassungs⸗Urkunde, das Wahlgesetz, die Geschaͤfts Ordnung fuͤr die Staͤnde-Ver⸗ sammlung, die Vereinbarung uͤber die Sonderung des Staats Vermoͤgens von dem Fideikommiß-Vermoͤgen des Kurfuͤrstl. Hauses, das Gesetz uͤber die Bildung des Staats schatzes, dasjenige in Betreff des Kurfuͤrstl. Hausschatzes, das Gesetz

gabe und der Verbrauchsteuer u. s. w. sich befinden. Außer mehreren anderen Antraͤgen wegen Gesetz⸗Entwuͤrfen, welche, nach dem Wunsche der Staͤnde⸗Versammlung, auf dem naͤchsten Landtage vorgelegt werden follen, hat dieselbe na⸗ mentlich auch auf folgende angetragen: uͤber die Studien— Zeit, welche auf der Landes-? niversitaͤt von kuͤnftigen Be⸗— werbern um Staats- Aemter zugebracht werden muß; über das Land⸗Schulwesen; uͤber dle Theilung der Gemein— heiten; uͤber die Verbesserung des Hypothekenwesens; uber die Gruͤndung von Kredit-Vereinen; uͤber die stäͤdtische Armenpflege; uͤber die Militair⸗-Gerichte; uͤber die Militafr; pflicht; uͤber die Entschaͤdigung von Wildschäͤden. Auch ist von der Staͤnde⸗Versaimlung erklaͤrt worden, daß der ge⸗ genwaͤrtige Rechtszustand dessen Grundlagen ohne snne⸗ ren Zusammenhang fremden Völkern von den verschiedensten Bildungsstufen und Rechts-Ansichten entlehnt worben sey sich so unzureichend darstelle, daß eine umsichtige Reviston der noch geltenden Rechts, und Prozeß Normen ein dringen, des Beduͤrfniß erscheine; weshalb die Staats⸗Reglerung er⸗ sucht werde, eine Sichtung, Umarbeitung und Ergaän— lung der gedachten Normen * veranstalten und esnem er kuͤnktigen Landtage die Entwürfe 1) einer Straf⸗

ie, rdnung, , , Strafgesetzbuches, 3) einer ur r

buͤrgerlichen Prozeß Ordnung und 4) eines bürgerlichen Ge⸗ setbuches zur Berathung und Annahme vorlegen zu lasfen. Die Stande Versammlung hat sich auch ferner bewogen ge— funden, zur Befoͤrderung des Ge t

als sehr wünschengwerth der Staats Regierung zu , nen; 1). die unablaͤssige Hinwirkung bel beer erf hen Bun⸗ de auf Herstellung eines freien Verkehres unter allen Deut, schen Staaten, und ) elnstweiien eine Zo. und Han, dels Verbindung wentgstens mit den benachbarten und an—

beten für Kurhäessen besonders wichtigen Deutschen Staaten

on Seiten der egierung ist die Geneigtheit ausgesprochen

wegen vorlaͤufiger Einrichtung hinsichtlich der Eingangs⸗Ab⸗ demzufolge am 2ten Maͤrz von Turin nach Chambery abge—

es Gewerb, und Nahrungsstandes.

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worden, die Wuͤnsche der Stände-Versammlung, sofern sie nicht bereits jetzt ihre Erledigung erhalten haben, fernerhin zu beruͤcksichtigen. :

Hanau, 11. Marz. Se. Koͤnigl, Hoheit der Kurfuͤrst von Hessen ist heute Vormittag in Wilhelmsbad angelangt.

Bremen, 12. Maͤrz. Die Gefahr, womit das starke Anschwellen unseres Flusses unsere leidenden Mitbuͤrger im hiesigen Gebiete bedrohte, scheint gluͤcklich voruͤbergegangen; das Wasser hat den hoͤchsten Punkt erreicht, und Alles laͤßt ein fortdauerndes Fallen hoffen.

Schweiz.

Bern, 8. Maͤrz. Am 5ten d. M. wurde die Berathung des Reglements fuͤr die innere Organisation des Verfassungs— Rathes beendigt. Mehrere Stimmen unterstuͤtzten den An— trag, daß die große, fuͤr Vorberathung der Verfassung nie— derzusetzende Kommission den Auftrag erhalten moͤchte, sich vorerst und ohne Aufschub mit dem Entwurf der allgemeinen Grundsaͤtze und Garantieen zu befassen und alsdann diese Vorschlaͤge dem Verfassungs⸗Rathe vorzulegen. Von Seiten der Kommission setzte man sich aber der Aufnahme dieses Antrages in das Reglement entgegen, indem man der Ver—⸗ fassungs-Kommission fuͤr die Leitung ihrer Arbeit keine Vor— schrift aufstellen zu durfen glaubte. Der Antrag wurde auch von der Mehrheit nicht angenommen. Sodann schritt man zur Wahl der Verfassungs⸗-Kommission, welche mit In— begriff eines Deutschen und eines Franzoͤsischen Secretairs aus 19 Mitgliedern besteht.

FJtalien.

Nachrichten aus Chambery zufolge, hatte der dortige Gouverneur Marquis d 'Onecieur am 27. Februar Abends von mehreren Seiten die bestimmte Anzeige erhalten, daß eine Bande Piemontesischer Fluͤchtlinge und anderer Abentheurer, die in Loon angeworben worden, die Absicht habe, nach Sa— voyen einzudringen. Der Marquis d'Oncieux ließ sogleich auf diese Nachricht eine bewegliche Kolonne ausrücken, um den Stand der Dinge an Ort und Stelle zu rekognoseiren, und alle erforderliche Anstalten treffen, um diese revolution⸗ naire Truppe, uͤber deren Zahl und Richtung man noch nichts Bestimmtes wußte, wenn sie es wagen sollte, das Gebiet von Savoyen zu betreten, anzugreifen und zu vernichten.

Nachrichten aus Turin vom 2. Maͤrz zufolge, haben Se. Majestät der König von Sardinien, in . der aus Sapoyen eingegangenen Berichte, um Ihren getreuen Un— terthanen dieses Herzogthums einen neuen Beweis Ihres Wohlwollens zu geben, in der Ueberzeugung, daß sie sich gluͤcklich schaͤtzen werden, in dem gegenwartigen Augenblicke einen Prinzen Seines Erlauchten Hauses in ihrer Mitte zu besitzen, dem Prinzen von Carignan, auf sein Ansuchen, er— laubt, sich nach Savoyen zu begeben. Gedachter Prinz war

angen.

ö 0. Majestaäͤt der König befanden sich, den Nachrich— ten aus Turin 6 . Tage zufolge, vollkommen auf dem Wege der Genesung.

In Piacenza ist am 28. Febr, nachstehende Pro— clamation bekannt gemacht worden: „Wir Marie Luise, Kaiserliche Prinzessin, Erzherzogin von Oesterreich, von Got— t s Gnaden Herzogin von Parma, Piacenza und Guastalla 2c. ꝛc. ꝛc. An Unsere Truppen. Im Verfolg Unserer, am 26sten d. M. an Unsere Unterthanen erlassenen, Proclama— tion *) machen Wir auch den . Unserer saͤmmtlichen Militair⸗Corps bekannt, daß Wir alle Akte der aufgedrunge⸗ nen Regierung von Parma, die sich auf Militair⸗Rngelegen⸗ heiten beziehen, als null und nichtig betrachten, und befehlen obbesagten Individuen, sich unverzuͤglich in Ünserer ßen. wärtigen Residenz Piacenza zu sammeln, wo sie sich beim General Kommando Unserer Truppen zu stellen haben, wel⸗ ches sie wieder vereinigen und denselben Alles, was ihnen ge⸗ buhrt, mit Inbegriff einer Entschädigung fuͤr die Marsch— kosten nach Unserer . Residenz, bezahlen wird. Ge⸗

geben in Unserer Stadt Piacenza, den 25. Februar 1831. Marie Luise. Auf Befehl Ihrer Masestät: Der Ge— neral⸗Kommandant der Truppen, Baron Bianchi, General⸗ ,

Der Paͤpstliche Staats⸗Seeretalt, Kardinal Bernetti, Ernst

at ranzoͤsischen Blättern zufolge, nachstehendes . 3. die Mitglieder des di 1 atischen Corps in Rom erlassen: „Excellenz! , n. ich Ihnen nicht die be⸗ truͤbende Nachricht von einem abermaligen Vortheile, den die Rebellen in einigen neuen Provinzen des Roͤmischen Staats

Siehe Nr. I3. der Staats- Zeitun)

davongetragen hätten, mitzutheilen habe, und vielmehr hoffe, Ihnen bald anzeigen zu koͤnnen, daß der Aufstand, statt vor— zuschreiten, Ruͤckschritte macht, so muß ich dennoch mit tiefem Schmerze Sie von der Uebergabe der Stadt und Festung Ankona in Kenntniß setzen, ivelche belde in die Hand der Empoͤrer gefallen sind, weil, wie aus der Capitulaäͤtion her— vorgeht, die Paͤpstliche e n. Mangel an Lebensmitteln litt. Die schnellen Fortschritte der Revolution hatten dem Gou— ver neur nicht Zeit gelassen, sich davor zu bewahren, und der gäͤnz— liche Mangel an Mehl in dieser Stadt, der es an Muͤhlen fehlt, hatte sich bei den Buͤrgern wie bei den Soldaten bald fuͤhl— bar gemacht. Dieser betruͤbenden Nachricht muß ich eine an— dere noch schmerzlichere hinzufuͤgen, namlich die Aufhebung des erlauchten Kardinals Benvenuti, der mit Gewalt aus seiner bischoͤflichen Residenz Osimo fortgerissen und unter be— waffneter Bedeckung gefangen nach Ankonga gefuͤhrt worden ist. Die Betruͤbniß des heiligen Vaters hat den hoͤchsten Grad erreicht, und auf seinen Befehl theile ich diese Ereig— nisse den Mitgliedern des diplomatischen Corps mit, indem ich jedes von ihnen aufforde, hierin so bald wie möglich in Uebereinstimmung mit der Regierung Sr. Heiligkeit zu han— deln, fest uͤberzengt, daß sie dadurch das Wohlwollen des hej— ligen Stuhls ruhmvoll erwerben und verdienen werden. Ich erneuere Ew. Excellenz die Versicherungen meiner Achtung. Tommaso Kardinal Bernetti.“

Bologna, 2. März. Die Versammlung der Notabeln beschaͤftigte sich in ihrer vorgestrigen Sitzung unter dem Vor— sitze des Praͤsidenten Vieini mit ihrem innern Reglement und beschloß, daß die Sitzungen in der Regel oͤffentlich gehalten werden sollen. Es wurden daher sogleich Anordnungen ge— troffen, einen Saal von augemessenem Umfange fuͤr diesen Zweck einzurichten. Ueber das in den geheimen Sitzungen zu Verhandelnde wurde Stillschweigen anbefohlen und von jedem Mitgliede der Eid darauf abgelegt. In der vorigen Sitzung hatte die Versammlung folgende Beschluͤsse gefaßt: 1) Gaͤnj— liche Emancipation saͤmmtlicher unirten Provinzen von der weltlichen Herrschaft des Papstes; Y vollkommene Einigkeit der Provinzen unter sich; 3) Aufrechterhaltung jeder Provinz in der Intregritäͤt ihres Gebiets.

Dem Vernehmen nach hat sich Civita⸗-Castellana den dies⸗ seitigen Truppen ergeben.

Inland.

Berlin, 16. Maͤrz. Die Koͤnigl. Regierung zu Gum—⸗ bin nen hat unterm 5ten d. folgendes erlassen: „Zur Be— gegnung einer in mehreren offentlichen Blaͤttern voreilig ge— aͤußerten Vermuthung uͤber die Entstehung des Brandes in dem hiesigen Regierungs-Konferenz-⸗Gebäͤude am 5. Februar d. J., wird hierdurch zur Kenntniß des Publikums gebracht, daß durch die gefuͤhrte polizeiliche Untersuchung nicht hat er⸗ mittelt werden können, wie das Feuer entstanden ist, und daß sich insbesondere keine Thatsachen ergeben haben, durch welche eine Unvorsichtigkeit der unter Aufsicht des Boten— meisters stehenden Ofenheizerinnen als Entstehungs-Ursache des Brandes erwiesen worden ware.“

Der rege Wohlthaͤtigkeitssinn der Bewohner Neu⸗ Vorpommerns hat sich auch in diesem Jahre zur Linderung der Noth armer , bewahrt. Gleichwie im verslossenen Jahre bildete sich im Anfange des Monats Februgr in der Stadt Wolgast ein Verein, der durch f lige Gaben in den Stand gesetzt ist, taglich 180 200 Portionen warmer, nahrhafter und schmackhafter Speise an alte und duͤrftige Personen zu vertheilen. Die Kommune hat dazu das noͤthige Brenn⸗Material bewilligt; auch sind die Armen mit einer angemessenen Quantitat Heizungs Material versehen und durch wiederholte Brod⸗Austheilungen unterstuͤtzt Ein glei cher Verein bestand schon im vorigen Winter zu Stralfund und hat seine Wirksamkeit 57 diesem Jahre, durch milde Gaben unnterstuͤtzt, mit Erfolg fortgesetzt. ö

anz Lud . R life ln von eden, geben inn ö. r

Hey im Hanndverschen am 10. gltober 1754,

es Kur ⸗Braunschweiglschen General Lieutenants 6 n von Reden, ö in der Schlacht bei Gruͤn⸗

berg in Hessen (21. Marz 761), den Erbpringen Kar! Wil⸗ 2 . aus der Uebermacht . Ser errettend, einen ruhmvollen Tod fand. .

Fuͤr den Civil⸗Dienst bestimmt, erhielt er eine in jeder Hinsicht gediegene Bildung auf der Ritter ⸗Akademle zu Luͤne⸗ burg und der Üüniversitaͤt Göttingen (1772 1777), kam dann ais Auditor zu der Koͤnigl. Justiz⸗Kanzlei in Hannover und