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den Bankerotte, die entschiedene Trennung, die zwischen den Maͤnnern der Bewegung und denen besteht, welche Halt machen wollen, um das Bestehende ruhig zu genießen, — das Alles ist weit entfernt, die Gemuͤther zu beruhigen, Es ist wesentlich, daß die roya⸗ listischen Anfüͤhrer, die man fuͤr Ober⸗Kommandos ernennen wird oder bereits ernannt hat, so gusgedehnte Vollmachten erhalten, daß sie, je nach den Umstaͤnden, fuͤr 9 handeln koͤnnen. Die Geschichte unserer Leiden giebt deutlich genug die Namen an, welche im Westen Einfluß ausuͤben. Es waͤre zu wuͤnschen, daß sie ermaͤch— tigt wuͤrden, Ernennungen bis zum Grade eines Obersten vor⸗ zunehmen. Wer kann besser als sie beurtheilen, welche Dienste man zu leisten vermag? Die ertheilten Grade müssen definitiv seyn, und vor allen Dingen wird es noͤthig seyn, zu erklaͤren, daß die damit Bekleideten dieselben nach der Wiederherstellung behalten werden. Es waͤre himmelschreiend, wenn man uns au
dieses Mal die Probe bei einer solchen Kommission passiren las⸗ sen wallte, wie die vom Jahre 1815, bei der jeder zwei bis drei theuer erkaufte Grade verlor. Eine Maaßregel der Art waͤre ge⸗ eignet, alle Treue zu toͤdten, wenn die Umstaͤnde nicht bewiesen, daß diese im Westen unvergaͤnglich ist, wie unsere heilige Reli⸗ gion, welche deren Grundlage bildet. Um unsere Gedanken ver⸗ staͤndlicher zu machen, sagen wir Folgendes: 1). Man schicke so bald wie möglich den fuͤr die Kommandos designirten Chefs Geld, damit sie sich ernstlich mit der definitiven Organisation beschaͤf⸗ tigen und sich unter einander durch Emissaire verabreden koͤn⸗ nen. 2) Die Herzogin von Berry muß im Westen am Tage des Aufstandes, gegenwartig seyn. Ihre Anwesenheit wird große Wir⸗ kung ö und so viel werth seyn selbst wie eine Armee. Die Armee der Bretagne wuͤnscht die Anwesenheit der Herzogin, und sie wird dort mehr Huͤlfsquellen als anderswo finden. 3) Es ist der allgemeine Wunsch, in den ersten Tagen des Maͤrz anzufangen; dazu jst es dringend noͤthig, daß die Mutter Heinrichs V. Emissaire an alle fremde Hoͤfe sende, um sie zu ihrem ,. Besten aufzufordern, unsere Graͤnzen zu Überschreiten und ihnen anzuzeigen, daß die Gesinnung im In⸗ nern des Landes gut ist und mit der ihrigen uͤbereinstimmt. 4) Es wird gewuͤnscht, daß der Marschall Bourmont das Ober⸗ Kommando uͤber die westlichen Armeen unter den unmittelbaren Befehlen der Herzogin von Berry übernehme. 5) In der Bre— tagne haben wir wenigstens fuͤr 20, 00 Mann Waffen vorraͤthig; es wurden noch 40,006 nöͤthig seyn; die Munition ist fast ganz schadhaft, da sie seit 1815 verborgen gelegen hat; in dieser Be⸗ ziehung besitzt die Vendee noch weniger Hulfsmittel als wir. 6) 560 — 86,000 Mann Spanier sollten mit dem Dauphin an der Spitze in den Suͤden eindringen. Diese Nation wuͤrde in der Bretagne eine erstaunliche Wirkung hervorbringen, wenn sie dort -= 6bo69 Mann regulairer Truppen ans Land setzte. Diese Pro⸗ vinz wurde in kurzem in unsere Haͤnde fallen. Auch wurde es der genannten Macht ein Leichtes seyn, zwei Fregatten mit Mu⸗ nition an unsere Kuͤsten zu senden. Alle Blicke sind auf dieses Land gerichtet, das die Schwester der Mutter unseres Königs r Königin hatte. I) Waͤre ein Aufruf an die ganze Armee . erlas⸗ sen; denen, die sich unter der makellosen Fahne versammeln, waͤre die Heibehaltung ihrer Grade und Ehrenstellen zu versprechen. Mar= schaͤlle sollen dem Koͤnige ihre Dienste angeboten haben; ist dies wahr, so waͤren sie sogleich anzustellen. Dieses Beispiel der Treue würde auf den gemeinen Soldaten sehr wirken. 8) Der Marschall Soult, ift Kriegs⸗Minister, wird von Ehrgeiz ge⸗ peinigt und ist obne politische Grundsaͤtzze; warum forscht man ihn nicht aus und verspricht ihm den Stab eines Konnetabels, wenn er zur Sache der Legitimität zuruͤckkehren will; Welche Zukunft kann ihm die schwantende Macht Ludwig Philipps dar⸗ bieten? Ein Militair verabscheut die Volks- Souperainetaͤt, die zur Anarchie, n Unruhe und Unordnung fuͤhrt. 9 Man wundert sich uͤber die lange Abwesenheit der Herren von Larochejaequelein und Charrette; ihr Platz ist da, wo Gefahr ist, und diese waͤre fur sie in der Vendes vorhanden, wie sie es fuͤr uns im Depar⸗ tement des Morbihan ist, wo wir taͤglich mit Verhaftung bedroht sind. In 24 Stunden kann man nichts organisiren, und wel⸗ ches Vertrauen auch ein Volk f Ihnen hegen mag, es vergißt Sie dennoch bald, wenn Sie dasselbe verlassen. 105 Wir haben viele Ausreißer im Departement des Morbihan; sie sind aber ohne , und muͤssen von Almosen leben. Dies kann nicht so fortgehen, wenn man sie nicht unterstuͤtzt; es mangelt uns aber an Geld. Warum macht man keine Anleihe? Frank— reich wird die Legitimitaͤt nicht zuruͤckweisen, und die Maͤchte wissen, daß diese ihre Schulden bezahlt. Nachdem ich Ew. Kgl. Hoh. von so wichtigen Dingen unterhalten, errthe ich, Ihnen ein Wert von der Lage meines Bruders und der Meinigen zu sa⸗ gen. In Folge unserer Weigerung, den Eid zu leisten, haben wir . und werden uns bald in der härten Nothwendigkeit befinden, zu unseren Freunden und Bekannten unsere Zuffucht zu nehmen, damit wir und unsere Kinder leben konnen. Ew. K. H. wird einschen, daß dieser Zustand ein Ende haben muß würde das Land, dessen Blicke auf uns gerichtet sind, nicht zuletzt mit Ueberdruß erfüllt
werden? Unwillig uber die Vergessenheit, in der man uns
schmachten laͤßt Doch genng ber diesen Gegenstand.
Lebten wir nicht in einer Zeit, wo die Schmeichelei die Throne
ins Verderben bringt, waͤhrend die Wahrheit ste oftmals rettet,
so wurde ich anders zu Ewr. K. H. gesproͤchen haben. Ich hege die innere Ueberzeugung, daß Ew. K. H. mit Rücksicht auf die mich beseelende Gesinnung mich zu eutschumbigen geruhen werden. Sechs von den Meinigen, mein Vater, meine Mutter, mein Oheim von mütterlicher Seite und drej Bruͤder, sind fuͤr die Le⸗
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e n gestorben, und Gott ist mein Zeuge, daß ich keinen an⸗ ern Gedanken habe, als den, derselben Sache zu dienen. Es lebe Heinrich V.! .... Herr v. Herguville, Neffe des Generals St. Hilaire, der in der Bretagne fuͤr den Koͤnig gestorben ist, wird Ewr. K. H. dieses Schreiben uͤberreichen. Er verdient un⸗ beschraͤnktes Vertrauen. Mit der tiefsten Ehrfurcht bin ich, Madame u. s. w. Der Oberst Ludwig Cadou dal.“
Der Moniteur enthaͤlt eine von gestern datirte Koͤnigl. Verordnung, laut deren dem Staatsrath Thiers die von ihm nachgesuchte Entlassung als Unter-Staats-Seeretair der Fi⸗ nanzen ertheilt wird.
Herr v. Tremons, Praͤfekt des Departements des Avey⸗ ron unter Napoleon und Praͤfekt der Ardennen in den hun⸗ dert Tagen ist statt des Herrn Viefville des Essarts zum Präfekten der Goldkuͤste ernannt worden.
Der Minister des Innern hat auf Ansuchen der Depu⸗ tirten des Departements Vaucluse die Summe von 2000 Fr. bewilligt, um das alte Theater von Orange, eines der merk— wuͤrdigsten antiken Denkmaͤler Frankreichs, von Schutt und Erde zu reinigen.
Der zum Belgischen Gesandten am hiesigen Hofe er— nannte Herr Lehon ist aus Bruͤssel hier angekommen.
Unter den 15 Personen, die wegen Theilnahme an den Dezember-Unruhen und eines Komplottes gegen die innere Sicherheit des Staats vor die Assisen gewiesen worden sind, befinden sich die vier Studirenden Sambue, Audry, Rouhier und Chapparze, zwei Capitalne des aufgeloͤsten Ar— tillerie⸗Cotps der hiesigen National⸗Garde und der Praͤsident des Vereins der Volksfreunde, Herr Trelat.
Auf den Landsitzen des General Clouet und des Mar⸗
quis Coislin, Pairs von Frankreich, sind Haussuchungen ge⸗
halten worden, die zu keinem Resultate gefuͤhrt haben.
Aus Toulon vom Zten d. M. schreibt man: „Gene— ral Clausel befindet sich mit seiner Familie und seinem Ge⸗ neralstabe noch immer an Bord der Fregatte Armide. Der See-Telegraph signalisirte gestern ein aus 3 Linienschiffen und 2 Fregatten bestehendes Englisches Geschwader, das sich aber bald von unsern Kuͤsten wieder entfernte und seine Rich— tung nach Italien zu nehmen schien. Eine Korvette dersel⸗ ben Nation hat einen Italiaͤnischen General, Namens Riva— rella, der als Kommandant der Truppen auf Malta in Großbritanischen Diensten stand, ans Land gesetzt; derselbe ist nach Paris abgereist.“
— — Paris, 11. Maͤrz. Die Bekanntmachung des neuen Ministeriums wird spaͤtestens in dem uͤbermorgen erscheinen— den Moniteur erwartet. Unter den vielen in den hiesigen Salons eirkulirenden Listen der Mitglieder des neuen Kabt— nets ist wohl folgende die richtige: Hr. Casimir Périer, als Praͤsident des Minister-Raths, ob mit dem Portefeuille der Finanzen oder dem des Innern, scheint noch unbestimmt. Marschall Soult, Graf Sebastiani und Graf v. Argout wurden bleiben und die Herren v. Berenger und Dupin d. Aelt. als neue Mitglieder ins Kabinet treten. Dieses Mi— nisterium wuͤrde ein reines Mintsterium der Centra, d. h. des Friedens seyn, und was den Marschall Soult betrifft, das einzige Mitglied, dem man Kriegslust beimißt, so hofft man doch zuversichtlich, daß sich bald zwischen ihm und seinen Kollegen eine recht innige Vereinigung begruͤnden werde. Daß die Regierung ein Kabinet von der genannten Farbe will, hat sie durch die Beauftragung des gemäßigten Hrn. Cas. Pär ler mit der Bildung desselben deutlich genug zu erkennen gegeben.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Die waͤhrend sie⸗ ben auf einander folgenden Sitzungen stattgehabten Debatten uͤber Reform haben, wie eine Englische Zeitung bemerkt, das Unterhaus so erschoͤpft, daß es einiger Ruhetage bedarf, ehe es wieder mit gewohntem Eifer zu seinen Arbeiten zuruͤck— kehrt. Am 10. Marz beschaftigte sich das Haus mit einigen Bittschriften, wonächst Hr. War burton auf dessen Ver⸗ wandlung in einen Ausschuß wegen Berathung der Bill an— trug, wodurch der Tabackbau in Irland untersagt werden soll. Der Kanzler der Schatzkammer wuͤnschte zwar,
daß man die Maaßregel aussetze, weil die Regierung gern
jeden Grund zum Mißvergnuͤgen in Irland vermeiden wolle. Hr. F. Lewis entgegnete jedech, daß es, je laͤnger man mit einer solchen Maaßregel zögere, um so schwieriger seyn durfte, sie einzufuͤhren. Nothwendig sey sie jedoch, weil die vom Taback eingehende Staats: Revenue 3 Millionen Pfd. betrage, wahrend der primitive Preis des im Lande konsumirten Tabacks sich auf nicht mehr als 350,000 Pfd. belaufe, so daß die Tabackbauer, wenn es ihnen auch gelange,
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung MM 78.
den ganzen inlaͤndischen Bedarf zu produziren, doch nicht mehr als eben diese letztgenannte Summe damit erschwingen koͤnnten. Die Prohibitiv-⸗Maaßregel wuͤrde uͤbrigens in Ir— land kein großes Mißvergnuͤgen erregen, da der Tabackbau dort erst im Beginn sey und im Ganzen kaum 500 Morgen Landes dazu verwendet werden. Wiewohl auch He. Lefroy (aus Dublin) und Hr. J. Grattan dem Kanzler der Schatzkammer beistimmten, ging doch die Bill durch den Ausschuß, und der Bericht daruͤber wurde erstattet.
London, 11. März. Nachstehendes ist die Antwort, welche Se. Maj. der Koͤnig der Deputation der City, bei Ueberreichung ihrer Dank-Adresse in Bezug auf die Reform— Bill, ertheilt haben:
„Ich sagen Ihnen fuͤr diese unterthaͤnige und loyale Adresse Meinen waͤrmsten Dank. Ich empfange mit der lebhaftesten Zufriedenheit die Versicherungen Ihrer Loyalitaͤt und Anhaͤnglichkeit an Meine Person, so wie die Erklaͤ— rung, daß das Vertrauen, welches Ich in Meine ge— genwaͤrtigen Minister setze, auch von den Buͤrgern die— ser großen und reichen Hauptstadt getheilt wird. Moͤgen Sie sich versichert halten, daß Ich immer die Maaßregeln, die Mir in Meiner Eigenschaft sowohl als exekutive wie als gesetzgebende Gewalt vorgeschlagen werden, nur aus dem Gesichtspunkte ihrer Tendenz zur Behauptung der Ehre und der Wuͤrde Meiner Krone, zur Aufrechthaltung der wahren Principien der Constitution und zur Beförderung der Einig— kelt und der Wohlfahrt Meines Volkes betrachten werde.“
Niederlande.
Aus dem Haag, 13. Maͤrz. Im Journal de la 2 liest man Nachstehendes unter der Ueberschrift „der Krieg“: „Wir haben es vorhergesagt, die Belgischen Machthaber werden entweder den Protokollen Folge leisten und das Volk gegen sich haben, oder keine Ruͤcksicht darauf nehmen und sich von Seiten Europas einen Krieg zuziehen. Sie haben diese ihre Stellung sehr wohl erkannt, und da sie nicht herauszukommen wußten, so faßten sie den verzwei— felten Entschluß, selber uns den Krieg zu erklaren, womit sie uns und Europa zugleich herausfordern. Was wird die Kon— ferenz zu dieser Nichtachtung derjenigen ihrer Entscheidungen sagen, die sie besonders unwiderruflich genannt hat? Eine zweifelhafte Auslegung kann hier gar nicht stattfinden; die Graͤnzen sind festgestellt worden, und der Koͤnig der Nieder— lande hat sich durch seinen Beitritt zu dem rn Bezug habenden Protokolle einverstanden mit den fuͤnf Maͤchten erklaͤrt. Belgien ist demnach im Besitze mehrerer Laͤnder, die ihm nicht gehoͤren. Es will aber nicht bloß diese usurpirten Gebiete nicht herausgeben, sondern denkt auch noch an fernere Eroberungen; das, was wür besitzen, will es eben⸗ falls haben. Van de Weyer erklaͤrt, daß von unseren Staͤd— ten mehrere von Rechts wegen zu seinem revoluttonnairen Spielraume gehören; die Belgischen Graͤnzen befinden sich, wie er es versteht, im er unserer alten Provinzen, die man, wie er sagt, mit der Degenspitze wieder erobern muͤsse. Nun wohlan, wir wollen die Herausforderung annehmen und sehen, was die Maͤchte dazu sagen und thun werden. Die Bevollmaͤchtigten haben in Bezug auf die Schelde er⸗ klaͤrt, daß sie mit Gewalt wuͤrden durchgesetzt haben, was der Koͤnig Wilhelm ihnen verweigerte. ret, da der Koͤnig der Niederlande die Feststellung der Graͤnzen angenommen und Belgien sie verweigert, was wird man in London thun? Wird man im Angesichte Europa's erklaren, daß es nur gegen Holland Zwangs-Maaßregeln gebe? Das kann nicht seyn und ist auch nicht . Die Konferenz ist dieses⸗ mal auf bestimmte unwiderrufliche Weise durch die Ger ech⸗
tigkeit, durch das allgemeine Interesse und durch ihre eigene
Wuͤrde verbindlich gemacht. Sage man indessen nicht, daß wir immer an das Ausland appelliren. Nein, nein, seine Entscheidungen waren fuͤr uns verbindlich, und daher duͤrfen wir jetzt mit Recht verlangen, daß sie es auch fuͤr andere seyen. Indessen, was auch immer Europa thue und sage, Belgien wird von Holland nicht gefuͤrchtet. Moͤgen die Goblets und van de Weyer nur erscheinen, moͤgen sie doch an die Graͤnzen der Vereinigten Provinzen kommen, um ihre angeblichen Graͤnzlinien zu reklamiren. Eine 66 Lection wird ihnen hier vorbereitet; den Krieg, den sie proklamiren, fordern un sere Soldaten voller Begeisterung. In Eure Rei— hen, tapfere Jugend, der Augenblick ist gekommen. In
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Eure Reihen, Soldaten und Freiwillige, Zöglinge unserer Universitaͤten, junge Buͤrger-Patrioten, die Ihr die Staͤdte mit dem Feldlager vertauscht habt, in Eure Reihen! Auf Euch ruhen jetzt die Hoffnungen des Vaterlandes. Die Re— volution ist zu ihrer Krise gelangt, und an Euren siegreichen Waffen wird ihre Wuth sich brechen. Eure edle wn. hat Euch bereits die allgemeine Achtung der Nationen er— worben, welche von der Verleumdung einen Augenblick irre gefuͤhrt werden konnten. Beharrt in Eurem ruͤhmlichen Streben. Antwortet auf jenes Kriegsgeschrei durch ders Eurige. Wir hoffen und wuͤnschen, daß die Truppen van de Weyers sich nähern moͤgen. Vorwaͤrts, Tapfere, vor warts! Die Vorsehung ist gerecht, und es ist Zeit, daß van Speyk geraͤcht werde!“
Gent, 12. Marz. Heute fruͤh sind in mehreren Stra—⸗ ßen der hiesigen Stadt Proclamationen gefunden worden, die zu einer Ruͤckkehr unter die Herrschaft Wilhelms J. auffor⸗ dern. Der Prinz von Oranien wird darin als General— Statthalter von Belgien bezeichnet.
Dem Journal des Flandres zufolge, hat das ln den Gewaͤssern des Philippinen-Dammes stationirte Holläͤn— dische Kanonierboot bereits mehrere Male gegen diesseitige Versuche von Fischern, die sich auf die Fischerei begeben wollten, und von Arbeitern zur Ausbesserung der Deiche Feuer gegeben.
Man glaubt, daß die richterliche Instruction und das Zeugen-Verhoͤr in der Angelegenheit des Ernst Gregoire und seiner Mitschuldigen binnen einer Woche beendigt segn, 1 dann die Verhandlungen vor den Assisen beginnen werden. ,
Bruͤssel, 13. Maͤrz. Durch eine Verordnung des Regenten vom 5ten d. M. ist der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Hr. van de Weyer, provisorisch mit der Lei tung der Marine beauftragt worden, ohne jedoch dadurch Anspruch auf eine Geschaͤfts-Vermehrung zu bekommen. He. van de Weyer soll bereits in dieser seiner neuen Eigenschaft der Grundlegung eines Kanonterbootes, welches bei Boom gebaut wird, beigewohnt haben.
Durch eine zweite Verordnung des Regenten ist allen saumseligen Milizen des J. 1831, die sich bis zum 1. Apräl vor ihren Lokal-Behoͤrden stellen werden, Nachlaß fuͤr die Strafen, die sie sich zugezogen, versprochen worden.
Es bestaͤtigt sich, daß Herr v. Gerlache, in seiner Eigen schaft als Praͤsident des Minister⸗Rathes, seinen Abschied ela⸗ gereicht habe. ö
Es geht hier das Geruͤcht, daß die Regierung ein Londoner Protokoll vom 2ten d. M. und mit demselben das Ultimatum der fuͤnf Maͤchte erhalten haben soll. iesige Blätter fuͤgen jedoch hinzu, das Geruͤcht sey in Antwerpen entstan— den, wo man dasjenige, was man gern haben wolle, als ge schehen darstelle und daher auch vorgebe, die Konferenz habe verlangt, daß Belgien den Prinzen von Oranien zum Staats Oberhaupt erwaäͤhle. Jene Blaͤtter erklaren ferner, daß auch das Protokoll vom 19. Febr. der Belgischen Regierung noch gar nicht mitgetheilt worden sey.
Der Vrai Patriote sagt: „Unserer im Felde be⸗ findlichen Armee fehlt es an den nothwendigsten Beduͤef— nissen; so z. B. versichert man uns, daß selbst auf den Vor- posten unsere Freiwilligen keine Patronen mehr haben, und diese 2 sind es, mit denen unsere Minister ganz Eu⸗ ropa bekämpfen wollen.“ ᷣ
Dasselbe Blatt äußert: „Zwel Bataillone sollen nach dem , , gesandt werden, um dort mit dem Deng schen Bunde Krieg zu fuͤhren. Wenn diese 1200 Mann den 60,0900 Mann des Luxemburgischen Landsturms, die Herr Nothomb uns verspricht, hinzugefuͤgt werden, so bilden sie zusammen eine Armee von 61,200 Mann. Man kann indessen nicht verhehlen, daß in jener Provinz ein großer U stand vorhanden ist, und zwar der, daß die Geistlichkeit dort we⸗ der fanatisch noch intolerant ist und sich wohl huͤten wird, die Massen zum Besten einiger Individuen, unvernuͤnftiger Prater sionen und unausfuͤhrbarer Theorieen halber, in Bewegu . bringen; alle Bemuͤhungen der Unionsmacher sind auch
isher an der Weisheit und der gesunden Vernunft der Pri ster dieses kleinen Landes gescheitert. Diese antworteten imm mer, daß ihr Reich nicht von dieser Welt sey, und setzten der Beredsamkeit der Herren Nothomb und Comp. die Worte des Apostels entgegen: „„Unterwerft Euch den Mächtigen, waͤren sie auch eines andern Glaubens.““ — Es ist daher