1831 / 85 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 26 Mar 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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Mehrere Gemeinden im Hennegau sind vom Gerichts⸗ hofe in Mons verurtheilt worden, dem Hrn. Degorge in Hornu, wegen der fruͤhern Zerstoͤrungen seiner Fabrikgebäude, eine , von 125,000 Gulden aus⸗ zuzahlen. Dieses Urtheil hat, sobald es in den betreffenden Ortschasten bekannt wurde, neue Unruhen erregt.

O esterreich.

Wien, 19. Maͤrz. Auf Veranlassung der hohen Ver⸗ maͤhlungsfeier Sr. Maj. des Königs von Ungarn und Kron⸗ prinzen der uͤbrigen Oesterreichischen Staaten mit der Prin— zessin Karoline von Sardinien, haben Se. Maj. der Kaiser zahlreiche Ordensverleihungen an dem Koͤnigl. Sardinischen Hofe vorzunehmen geruht; namentlich erhielten der Oberst— hofmeister Graf Garretti di Ferrere und der Oberstkaͤmmerer Marquis Alsieri di Sostegno das Großkreuz des Ungari— schen St. Stephans-⸗Ordens; der General-Lieutenant und Gouverneur zu Navara, Graf Galeani d'Agliano, und der Hberstjaͤgermeister Marquis di Putifigari das Großkreuz des Kaiserl. Oesterreichischen Leopold-⸗Ordens; der Koͤnigl. Ka— binets-Secretair Graf Barbaroux, der General-⸗Masor und Dlvisions-Kommandant zu Genua, Graf de Maistre, der Cavaliere Cachereco d'Hsasco und der General⸗Post⸗Direktor Graf Piccono della Valle den Orden der eisernen Krone erster Klasse.

Unter mehreren andern Befoͤrderungen und Veraͤnde— rungen, die, der heutigen Wiener Zeitung zufolge, beim K. K. Militair . . haben, ist der Oberst Schoen von Treuenfels zum General- Major, z Oberst-Lieutenants sind zu erm und 7 Majors zu Oberst⸗-Lieutenants ernannt worden.

In lan d.

Berlin, 24. Maͤrz. Zu Flatow fand unlaͤngst die feierliche Einweihung der neuen Kirche statt, welche die evangelische Gemeinde daselbst der Gnade Sr. Majestaäͤt des Koͤnigs, als dasigen Kirchen⸗-Patrons, zu verdanken hat, und die, nach der Zeichnung des Architekten Sr. Majestäͤt, Geh. Ober⸗Bauraths Schinkel, eben so schoͤn als dauerhaft ausge— fuͤhrt worden ist. 231

Der seit 1877 zu Magdeburg bestehende Frauen⸗ Verein zur Unterstuͤtzung armer verheiratheter Woͤchnerinnen hat im verwichenen Jahre deren 73 mit Unterstuͤtzung ver—

sehen; in den 4 Jahren seines Bestehens hat der Verein

uͤberhaupt 326 Woͤchnerinnen unterstuͤtzt.

Nach einer von dem Direktorium der Sparkasse zu Magdeburg publizirten Nachricht uͤber das Resultat der vorjaͤhrigen Verwaltung dieser Kasse betrugen die saͤmmtlichen

Einlagen zu Anfang des laufenden Jahres 194,237 Rthlr.

22 Sgr. 9 Pf.; zu Anfang des vorigen betrugen dieselben

197,797 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; im Laufe des Jahres wur,

den neu belegt: 61,705 Rthlr. 2 Sgr. 11 Pf. und dagegen zuruͤckgenommen 71,779 Rihlr. 13 Sgr. 5 Pf.

Von dem Koͤnigl. hohen Finanz Ministerium ist Hr. J. G. Zaudy an die Stelle des verstorbenen Agenten Ma⸗ this zu seinem Agenten ernannt worden.

Den von verschiedenen Seiten an die unterzeichnete Redae⸗ tion ergangenen Anfragen zufolge, erklaͤrr dieselbe sich hiermit sehr gern zur Empfang nahme und demnaͤchstigen Weiterbe⸗ soͤrderung von Beitragen fuͤr das dem heldenmuͤthigen Schiffs Lieutenant van Speyk in seiner Vaterstadt zu errich tende Denkmal berelt. 24 Die Redaction der Allg. Preuß. Staats⸗Zeit ung.

KSan ttt. Sc aufuße ft,

Freitßg. 35. März. Im O er nhause. Zum er enmale: ̃ Koͤnlg Frlebrich 1 Im Oper nhausz. 3 st

bend 26. Maͤrz. Im Opernhause: Fidelio, Oper

Frankfurt . M. r 2 Mt. Warschau . 600 FI. ] Kurz

sch- Tragödie in 5 Abtheilungen und

in 2 Abtheilungen; Musik von L. van Beethoven. (Mab. Schroder ⸗Devrient: Fidelio, als letzte Gastrolle) Im Schauspielhause: 1) La suite un bal masqué,

comèêdie en 1 acte. 2) La premiere représentation de?

L'oncle rival, vaudevilse nouveau en 1 acte. 3) Les frères

féroces, mélodrame gomique en 1 acte.

Sonntag, 27. Maͤrz. Im Opernhause: Joconde, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz: Musik von N. Isouard. Hier⸗ auf: Die jungen Pensionairinnen, komisches Ballet in 1 Akt, von Ph. Taglloni. (Hr. Fleury: Rustie, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Konig Enzio, historisches Trauer⸗ spiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. .

König städtisches Theater.

Freitag, 25. Maͤrz. Der unzusammenhaͤngende Zu⸗ sammenhang, ein musikalisch-dramatisches Quodlibet, als Trauer⸗, Schauer⸗, Ruͤhr⸗, Lust⸗, Lach- und Wein⸗ Gemaͤlde fuͤr Trauer-, Schauer⸗, Ruͤhr⸗, Lust«, Lach⸗

und Wein- Lustige; in zwei Haupt ⸗Atheilungen ; deren jede ilt

wieder in mehrere Unter /Abtheilungen abgetheilt ist. Die

Dichtung ist von mehreren bekannten und unbekannten Dich⸗

tern; Musik von Mozart, Spontini, Karl Maria v. Weber, Rossini, Auber, Isouard, Strauß, Haibel, Glaͤser, Wenzel und Adolph Muͤller.

Berliner Börse. Den 24. März 1831. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Jettel. (Preunss. Cour)

St. Schuld- Sch. 36 S6 e Ostpr. Plandbrt. Pr. Engl. Anl. 18 Pomm. Plandhrf. Pr. Engl. Anl. 22 Knre u Neum. do. Pr. Engl. Obl. 30 Schlesische do. kKurm . Hh m . Kst. .d Ku. A. Neum. Int. Sch.d. L.. Sch.d. KK. u. N.

Berl. Stadt - Oh. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Woestpr. Pfdh. Grosshꝝ. Pos. do.

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Petersburg BN. . Woch.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19. März.

Niederl. wirkl. Schuld 383. Kauz. Bill. 151. Oesterr. Spro.

Metall. 89. 34 Hamburg, 22. Mär. 5

Oesterr. 4proc. Metall. 69. Bank- Actien gaß. Russ. Engl. ö Anl. Sz. Russ. Ant. Hamhb. Cert. Soz. Poln. 92. Dun. 553.

St. Peters bur = 15 Mirr.

Hamburg 3 Mon. 88. Silber-Kubel 314 Kop. proc. Insc. w.

in Silber 8.

Wien, 18. Marr. i

are, , E. Raupach. Sonna

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Paris 18. Marz Spro. Nente Pr. compt. 8i. 45. fin Cour, 81. 50. Zproe. pr. eompt. 52. 25. sin Cour.

52. 30. sproc Negpol. Pr. eompt. 56. 35. Hproc. Span, Rente perp. 427. rankfurt a. M., 21. Marz O 2. 3 Meral. Se Sz äproe 69. Sof. 2 1189. 11366. Part, Obl. 1133. 113. Loose zu 10085. 1587. Poln. Loosè 455. B.

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Gedruckt bei Al. W. Hayn. ö

Nenaeteur John. Mitredatteur Cottel .

Partia k. Oblig. 1125. Bank. Actien oi. , n, f,

pro. . pro, I, 8,

Allgemeine

Preußische Staats

85.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Ober-Landesgerichts⸗ Assessor Hauskeutner zum Landgerichtsrath bei dem Land— gerichte in Posen zu ernennen geruht.

Abgereist: Der Marine-Capitain und Fluͤgel⸗Adjutant Sr. Majestaͤt des Kaisers von Rußland, Kozarsky, als Courier nach St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 16. Marz. Der hiesige, unter dem besondern Schutz Ihrer Majestaͤt der Kaiserin ste— hende patriotische Damen Verein, dessen Zweck es ist, den Kindern armer Bewohner der Residenz eine an— gemessene Erziehung zu geben, legte in diesen Tagen seinen Jahres- Bericht ab. Demselben zufolge, hat der genannte Verein 8 Schulen in eben so vielen Stadttheilen errichtet. Diese Schulen wurden von 165 Kindern besucht, von denen 15 Pensionnaire Ihrer Majestaͤt der Kaiserin und 3 Pen sion— naire Ihrer Kaiserl. Hoh. der Großfuͤrstinnen sind. Die Ge—

sammt⸗ Einnahme betrug 37,856 und die Ausgabe 34,862

Rubel. Die Arbeiten der Zoͤglinge brachten 32843 Rubel ein, von denen 2500 zu dem in der Bank liegenden, aus 26,000 Rubel bestehenden Kapital hinzugefuͤgt wurden. Der Verein beabsichtigt in den uͤbrigen Stadttheilen von St. Petersburg gleichfalls Schulen anzulegen; ein Plan zur Er— richtung einer Schule in Moskau hat bereits die Einwilli— gung Ihrer Majestaͤt der Kaiserin erhalten. 4 d

Nach Inhalt eines, von Sr. Maj dem Kaiser auf den Aatrag des Finanz-Ministers bestätigten, Reglements sollen in den der Krone gehörigen Dörfern Elementar⸗Schulen eingefuͤhrt werden, um die den Bauern noͤthigen Kenntnisse zu verbrei⸗ ten und Dorfschreiber zu bilden. Man wird in diesen Schu— len den Knaben, die wenigstens 8 Jahr alt seyn muͤssen, im Katechismus, im Lesen von Druck- und Handschriften, im Schreiben und in den Anfangsgruͤnden der Arithmetik un— entgeltlichen Unterricht ertheilen. Die Lectionen werden nach beendigter Feldarbeit beginnen und mit Ausnahme der Sonn— und Festtage bis zum Wieder-Anfange derselben dauern. In⸗ dessen steht es den Lehrern frei, auch waͤhrend der Feldarbei—⸗ ten die Kinder mit Bewilligung ihrer Angehoͤrigen zu be— schaͤftigen. Der Unterhalt dieser Schulen wird aus den von den Doͤrfern jährlich zu zahlenden Grundgeldern bestritten. In den Gouvernements St. Petersburg und Pskoff sollen diese Schulen zuerst eingefuͤhrt werden.

Die hiesigen Zeitungen enthalten folgenden Ukas vom 18. Februar (2. Maͤrz) an den dirigirenden Senat: „Bei den gegenwaͤrtig in Unserem Vaterlande existlrenden Erziehungsmitteln und mit Unserem festen Willen, sie noch 2 zu erweitern und zu begruͤnden, sehen Wir mit Be— dauern hin und wieder das Bestreben, die Jugend außerhalb des Reiches zu bilden, und die schaͤdlichen Folgen fuͤr dieje⸗ nigen, welche eine solche auslaͤndische Erhnehung erhalten. Die jungen Leute kehren bisweilen mit hoͤchst falschen Be— griffen von Rußland zuruͤck. Ohne Kenntniß der wahren Beduͤrfnisse des Reiches, seiner Gesetze, der Sitten und ein⸗ gefuhrten Ordnung, nicht selten auch der Sprache, erschei— nen sie als Fremdlinge in der Mitte ihres Vaterlandes. Zur Abwendung solcher bedeutenden Mangel haben Wir fuͤr noͤ⸗

,,, . . 4 . 5 . n . dd .

Berlin, Sonnabend den 26sten Marz

thig erachtet, Folgendes zu verordnen: 1) Die Russische Ju⸗ gend vom 10ten bis zum 18ten Jahre soll vorzugsweise in vaterlaͤndischen offentlichen Anstalten erzogen werden, oder auch im Vaterhause unter der Aufsicht der Eltern und Vor— muͤnder, immer aber in Rußland. 3) Ausnahmen von die— ser Regel werden einzig und allein wichtiger Ursachen wegen, nie aber anders, als mit Unserer Erlaubniß, gestattet. 3) Juͤnglinge unter 18 Jahren koͤnnen nicht ins Ausland, zur Vervollkommnung in den Wissenschaften, geschickt werden. 4) Diejenigen, bei deren Erziehung obige Regeln nicht beob— achtet worden, verlieren das Recht, in das Militair oder irgend einen andern Staatsdienst zu treten. 5) Fuͤr diejeni— gen, welche jetzt außerhalb des Reiches sind, treten diese Vor— schriften 6 Monate, nachdem Unsere Missionen ihnen solche bekannt gemacht haben, in Kraft.“

Die hiesige Akademie hat (wie gemeldet) vor kurzem neue Statuten erhalten. In einem Punkte derselben heißt es: „Aus den in der Akademie befindlichen Kuͤnstlern sollen

alle 3 Jahre 6 der ausgezeichnetsten als Pensionaire auf 6

Jahre in das Ausland geschickt werden; fuͤr jeden derselben sind jaͤhrlich 300 Dukaten zum Unterhalt und 200 Dukaten zu Reisekosten hin und zuruͤck bestimmt. Diese Summe wird der Akademie aus der Reichs⸗Rentkammer ausgezahlt. Wenn aber einer von den Freischuͤlern von der Akademie fuͤr wuͤr— dig geachtet wird, ins Ausland geschickt zu werden, so er— halt die Akademie die oben angegebene Summe aus dem Ka— binet Sr. Kaiserl. Majestaͤt.“

Der Vice⸗Admiral Patianoti J., Befehlshaber der Flotte in Sewastopol, ist fuͤr den Eifer, mit dem derselbe zur Hem⸗ mung der Cholera in Sewastopol beigetragen hat, zum Rit— ter des St. Annen-Ordens 1ster Klasse ernannt worden.

Im Laufe des verflossenen Jahres waren in Riga 1241

Schiffe angekommen und von dort 1248 abgesegelt; die Gesammt-Einfuhr betrug an Werth 15,885,593 Rubel (614,530 Rubel weniger als 1829) und die Ausfuhr 5,059, 132 Rub. (2, 828, 291 Rub. weniger als 1829).

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Pairs-Kammer. Sitzung vom 17. März. Zu Aufang dieser Sitzung legte der Finanz-Minister, Ba⸗ ron Louis, den von der Deputirten⸗Kammer bereits ange— nommenen Gesetz⸗Entwurf wegen einer Anleihe von 200 Millionen Fr. gegen Verpfändung von 300,060 Hektaren Waldungen vor. Sodann bestieg der See-Minister, Viee⸗Admtiral v. Rigny, die Rednerbuͤhne und brachte das von der Wahl-Kammer ebenfalls bereits genehmigte Ge⸗ setz ein, wodurch , der in dem Zeitraume vom 31 sten Maͤrz 1814 bis 31sten Dezember 1817 pensionirten Offiziere von der Marine verbessert werden soll. Nachdem der Praͤ⸗ sident zwei Kommissionen zur Pruͤfung dieser beiden Gesetz⸗

Entwuͤrfe ernannt hatte, berichtete der Graf Abrial, im

Namen des Bittschriften⸗ Comité s, uͤber die in Betreff des Wahl⸗Gesetzes bei der Kammer zingegangenen Petitionen, welche von der Versammlung an die mit der Pruͤfung ö. Gesetzes beauftragte Kommission verwiesen wurden. Die Sitzung wurde sodann aufgehoben. 36 6

Die Deputirten⸗Kammer beschaͤftigte sich in ihrer Sitzung vom 17. Maͤrz zuvoͤrderst mit den unerheblichen Amendements, welche die Pairs⸗Kammer in dem Gesetz,Ent⸗ wurfe wegen der kuͤnftigen , g . direkten Steuern vorgenominen hatte. Nachdem diese Amendements ohne Wei⸗ teres angenommen worden, ging das Gesetz mit , 7 Stimmen durch. Jetzt begannen die Berathungen u den Gesetz⸗ Entwurf, wodurch das Ministerium, nachdem es bereits zur provisorischen Forterhebung der Steuern bis ult. April ermaͤchtigt worden, diese Ermächtigung, in Betracht der Aufloͤsung der Kammer, noch um 4 Monate, also bis

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