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gätte „Dido,“ dle zu diesem Behuf im Hafen von Toulon ausgeruͤstet wird, eine Uebungs-Fahrt unternehmen. Das—⸗ selbe Blatt spricht von einer neuen Rundreise, die der Herzog von Orleans in die Departements unternehmen werde, um die neu ausgehobenen Truppen zu mustern. Im Moniteur liest man: „Es ist im Minister⸗Rathe deschlossen worden, jede Theilnahme der Civil, und Militair⸗ Beamten an den Associationen, die sich unter dem Vorwande, die Regierung zu suppliren um fuͤr die Vertheidigung des Landes zu sorgen, gebildet haben, zu mißbilligen. Zu dlesem Behuf werden von saͤmmtlichen Ministern Rundschreiben er— lassen werden.“
Folgende Deputirte haben, dem Courrier frangais zufolge, die hiesige Associations⸗ Akte unterzeichnet: Die Ge—⸗ nerale Lafayette Seine und Marne), Thiars (Saone und Loire), Bachelu (Jura), Scméls (Mosel), Duchaffault (Ven⸗ dee), und Lamarque (Heiden), die Herren Dupont (v. d. Eure), Perrin (Dordogile)h, Cöorcelles und Salverte (Seine), oudere ¶Rhone), Gaetan Murat (Lot), Abbatucci (Korsikah, Kächlin Ober, Rhein), Las, Cases, Kermorial und Dau nd Finistère, Odilon- Barrot und Legendre (Eure), Baudet— Lafarge (Puy-de⸗Döme), Gréa und Souchot (Doubs), PVoden as (Aude), Mauguin (Goldhuͤgel), Dubois-Aymé ö (Ille und Vilaine), Louis Bernard (Nord⸗
Der Ausschuß des hiesigen Vereins fuͤr die Vertheidigun der Unabhängigkeit des Landes hat die Statuten e be! . smmtliche Departements gesandt, mit der Aufforderung an die Burger, dieselben bei der Bildung aͤhnlicher Vereine zum Brunde zu legen. Vor einigen Tagen begab sich ein ganzer Vosten der Vational⸗Garde, der eben von der Wache abzog, mit einem Tambour an der Spitze, nach der Redackisn der „Revolution“, um die Associatlons-Akte zu unterzeich— nen. Im Departement des Eure und Lotr ist bereits eben falls ein solcher Verein zusammengetreten, an dessen Spitze der Deputirte Herr Isambert steht.
„In unserer politischen Lage“, äußert die Gazette de France, die wir bisher durch die Parteien der Bewegung and des Widerstandes bezeichneten, hat sich eine Aenderung zugetragen, seitdem ein Ministerium von der letzteren Partei gJebildet worden ist. Wahrend der Widerstand diesen letzten Ver such macht, um die innere und aͤußere Ruhe wiederherzu⸗ Fellen, trifft die Bewegung, nachdem es ihr nicht gelungen, die Regierung zu fesseln, die erforderlichen Anstalten, um oh ne sie vorwärts zu schreiten. Beide Parteien so nach, die des Widerstandes sowohl als die der Bewegung, haben jetzt zinen bestimmteren Charakter angenommen; sie haben sich gleichsam verkoͤrpert; der eine Körper ist die Regierung, der andere die Ligue. Gleich bei dem ersten Entstehen der Asso— Ciation zur vorgeblichen Bewahrung der Unabhängigkeit des Landes machten wir auf die vollkommene Aehnlichkeit dersel— den mit der ehema igen Ligue aufmerksam. Dieser Bund ist keine bloß parlamentarische Opposition, denn die Verbuͤndeten verpflichten sich auf ihr Leben, sie unterzeichnen mit ihrem Namen, sie entrichten eine Beisteuer; es giebt oͤrtliche Co⸗ mités und ohne Zweifel auch ein Central-Comité; dieses Tentral⸗Comitè hat einen Praͤsidenten; dieser Praͤsident ist das Haupt der Ligue. Die Organisation der National⸗Garde bietet ein bequemes Mittel, alle Bundes-Mitglieder zu be— waffnen und auszuruͤsten. Der Kampf also, der bisher zwi⸗ schen den Parteien des Widerstandes und der Bewegung be⸗ stand, besteht jetzt zwischen der Regierung und der Ligue. Die Regierung hat drei Zeitungen: das Journal des Deébats, den Temps und den Meffager des Chambres z die Ligue hat deren fuͤnf; den Constitutionnel, den Courrier frangais, das Jour— nal du Commerce, den National und loie Tribune er Krieg zwischen der Regierung und der Ligue wird zunaͤchst in diesen Journalen, in der Deputirten⸗Kammer und bei den bevorstehenden Wahlen gefuͤhrt werden. Wir werden nicht
unterlassen, uͤber den abzustatten⸗⸗ Erfolg desselben unsern Lesern Bericht
mer, die nach steuer zahlten Zuschuß der
die Gazette, aus welchem efugniß zu verweigern berechtigt ware;
denn der Umstand, daß hler bloß von einer außerordent⸗ lich en Steuer die Rede ist, kann schon deshalb in der Sache selbst nichts aͤndern, als man als Grundsatz angenom— men hat, daß die Zusatz⸗Centimen bei der Berechnung des Wahl⸗Census mit in Anschlag gebracht werden sollen. Der Courrier frangais bemerkt inzwischen, daß die Zahl der Waͤhler, nach Zuzlehung der obigen 55 pCt., sich auf 600,000
hinzu, eine solche Vermehrung der Waͤhler⸗Klasse nicht in den Absichten der Regierung liegen kann, so Il . uͤbrig, als entweder dle von Hrn. Cas. Périer in Antrag ge— brachte Steuer⸗Erhoͤhung zu verwerfen, oder das Wahlgesetz abermals zu verandern; im erstern Falle aber wuͤrde das System des Praͤsidenten des Minister⸗Raths schon bei sei⸗ ner Geburt zu Grabe. getragen werden; im zweiten wuͤrde die Session der Kammer ohne Ende seyn. — Der Messa⸗ ger des Ch ambres glaubt, daß die Annahme des von Herrn Cas. Périer vorgelegten Finanz-Gesetzes einer Herab—⸗ ,, 5 bis 140 Fr. gleichkommen, e Za er er sich dadurch n :
100,090 vermehren wuͤrde. ie Ci ,,
Herr Girod ist zum Berichterstatter der mit der Pruͤ⸗ fung der Proposition des Herrn Baude beauftragten Kom— mission gewaͤhlt worden. Sem Journal du Commerce
.
schließung des aͤltern Zweiges der Bourbonen, mit einem et— was milderen Ausdrucke, als dem im Texte der Proposition gebrauchten, schon jetzt auszusprechen, die Verfuͤgung uͤber den Verkauf der ,, . Karls X. und seiner Familie aber bis zur Diskussion ber die alte Civil-Liste auszusetzen.
Gestern ertheilte Herr Casimir Périer die erste Em: pfangs⸗ Audienz seit seiner Ernennung zum Praͤsidenten des Minister-Rathes; zu derfelben hatte sich, wie der Temps erzaͤhlt, eine sehr zahlreiche Gesellschaft eingefunden, unter der man den groͤßten Theil des diplomatischen Corps, viele
Deputirte der Eentra und der linken Seite und fast alle
ausgezeichnete Maͤnner, welche Paris besitzt, bemerkte. Der gestrige Sonntag (21ste), an welchem man unru⸗
hige Auftritte besorgte, ist ohne die mindeste Stoͤrung der
e n ,,,, i. voruͤbergegangen. Die Spa—
in aren, weil der Tag vom schoͤnster ö
stigt war, sehr belebt. e ann mm n, wn
Der Vicomte Chateaubriand zeigt im Journal des Däbats an, daß feine angekuͤndigte Broschuͤre uͤber die Resrauration und die Wahl-Monarchie vor der Hand nicht erscheinen koͤnne, da sich der Buchhaͤndler Lefevre weigere, sie herauszugeben, und auch der Drucker, auf die Bemer— kungen des Letzteren, Anstand nehme, sie zu drucken.
Die Quotidienne meldet nach einem Briefe aus Honfleur, der Erzbischof von Paris, Graf v. Quelen, habt sich in Havre nach England eingeschifft.
Seit kurzem hat sich hier ein Verein unter dem Namen: „Freunde der Gheichheit“ gebildet, in welchen jeder auf⸗ genommen werden kann, der nachweist, daß er gegen die Bourbonen und die Aristokratie gekaͤmpft oder geschrieben hat, Auch Auslaͤnder werden zugelassen, wenn sie von einem Mitgliede empfohlen sind. Der monatliche Beitrag betraͤgt 2 Fr.
Der Kriegs-Minister hat die Wiederherstellung der fuͤr die Uebungen der Truppen bestimmten Erdhuͤgel und Waͤlle auf dem Marsfelde angeordnet; 1500 Arbeiter werden da⸗ bei daf werden.
er Redacteur der Quotidienne ist auf den 22. April wegen Verleumdung der Herr , gern 6 Niort . bea Zuchtpolizei⸗Gericht dieser Stadt geladen worden.
Die gestrige Nummer der „Revolution“ ist auf der 6 im Bureau der Redaction in Beschlag genommen
Auf der Simplon-Straße sind zwei fremde Offiziere welche Plaͤne fuͤr den Uebergang enn . ne. . gang einer Armee aufnahmen,
er Spanische Finaneier, Don Antonio Uriarte, Con— trolleur des großen Buches der Staats schuld Spaniens, ist hier angekommen, wie man laubt, um das Geschaͤft der Anerkennung der Cortes e eiß⸗ zu beendigen.
Großbritanien und Irland.
London, 19. Maͤrz. Bei dem letzten Lever des Köͤnias uͤberreichte der Praͤsident des Kontroll⸗Bureaus, Herr hun Grant, Sr. Maj. ein Schreiben des Schachs von Persien, in welchem derselbe sein Beileid über das Ableben des ver⸗ ewigten Koͤnigs bezeugte und seine Gluͤckwuͤnsche uͤber die Thronbesteigung Sr. jetzt reglerenden Majestaͤt abstattete.
Die Times enthaͤlt nachstehende Notizen uͤber Herrn Casimir Périer: „Dieser neue Prem. in fte s 54
belaufen wuͤrde; da nun, fuͤgt die Gazette de France
zufolge will die Kommission darauf antragen, die ewige Aus⸗
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Jahr alt, von hoher Statur und angenehmem Aeußeren. Hervorstechender jedoch sind seine geistigen Eigenschaften. Mit einem festen Charakter verbindet er einen schnellen Ueberblick und große Beredsamkeit. Hinsichtlich seines Vermoͤgens ge— hört er zu den reichsten Individuen in Frankreich. Seit den letzten 15 Jahren stand er an der Spitze der liberalen Partei und wendete in der Deputirten⸗Kammer seine großen Talente zur Vertheidigung der oͤffentlichen Freiheiten und liberalen Grund— saͤtz an. Immer zeigte er sich als Vertheidiger der Nationalsache und war einer der Haupt-Urheber der Bewegung, welche die vo— rige Regierung stuͤrzte und die Juli-Revolution vollendete. Sein Einfluß in der Deputirten-Kammer war so groß, daß er zweimal fast einstimmig zum Praͤsidenten derselben erwaͤhlt wurde, indem nur eine sehr geringe Anzahl Mitglieder von der aͤußersten linken Seite nicht mit fuͤr ihn stimmten. In den unruhigsten Verhandlungen legte er haufige Beweise großer Festigkeit und bemerkenswerther Geistesgegenwart ab. Die Geschichte seines Lebens laßt nicht den mindesten Zweifel an der Liberalitaͤt seiner Denkungsart uͤbrig. Er tritt sein Amt als Bekenner von Grundsaͤtzen an, die das Publikum von jeder Besorgniß fuͤr Handlungen politischer Schwäche befreien muß, die man dem vorigen Ministerium mit Recht vorwarf. Dem Ruhm und den Interessen Frankreichs erge— ben, betrachtet er sie im engen Verein mit dem Frieden Eu⸗ ropa' s.“
; Kuͤrzlich fand hler eine Versammlung des vor einiger Zeit gestifteten Vereins zur Aufmunterung der Literatur statt Es wurde in derselben beschlossen, durch Unterzeichnung ein Kapital von 10,000 Pfd. zusammenzubringen, um werthvolle Werke von Verfassern drucken zu lassen, die etwa nicht im Stande seyn sollten, die Druckkosten zu zahlen, und erfor— derlichen Falls solchen Schriftstellern Vorschuͤsse, jedoch nicht mehr als 100 Pfd., zu machen, ihnen indessen gewisse Pro cente (560 — 90 nach Umstaͤnden) von einem etwanigen Ueber— schuß beim Verkauf zukommen zu lassen; 3000 Pfd. waren bereits zu diesem Zweck von 60 Mltgliedern, von denen jedes 590 Pfd. unterzeichnete, zusammengekommen. : Versammlung aus einander ging, ernannte sie einen immer— waͤhrenden Ausschuß, zu dessen Mitgliedern unter Andern auch der Herzog von Somerset, der Graf Dudley und Sir Gore Ouseley erwählt wurden.
In dem Lesezimmer der alten Boͤrse in Dundee wurde in diesen Tagen ein Exemplar der Edinburger Abendpost we— gen ihrer entschiedenen Opposition gegen die Reform ver—
brannt. Der in seinem 6ästen Jahre verstorbene Lord Darnley
war ein entschiedener Whig aus der alten Schule und ein eifriger Freund des Reform-Planes des Grafen Grey. Er zeichnete sich ubrigens durch große Vorliebe fuͤr alte Musik und durch nicht gewohnliche poetische Gaben aus. Ein hiesiges Morgenblatt theilt die Nachricht mit, daß
Sir Walter Scott einen schlagartigen Zufall gehabt habe.
Mach Berichten aus Malaga vom 5ten d. M. haben 40 Englaͤnder und Eingeborne die Weisung erhalten, binnen 4 Stunden die Stadt zu verlassen.
Niederlande.
Aus dem Haag, 23. Marz. Die zweite Kammer der Generalstaaten war gestern, der an sie ergangenen Einberufung gemaͤß, wieder versammelt. Nach geschehener Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung (vom 7. . naam der Fin anz-Minister (Herr van Teets van Goud— riann) das Wort, um der Versammlung uͤber den dermali— gen Finanz⸗Zustand des Landes Aufschluß zu ertheilen. Er beklagte zunaͤchst die schwierigen Zeit-Umstande, welche von der Nation bereits so viele Opfer zur Erhaltung ihrer Un— abhaͤngigkeit erheischt haben und noch groͤßere nothwendig machten, indem die von den Maͤchten festgestellten Grund— lagen der Trennung Hollands und Belgiens, denen Se. Maj. der Koͤnig beigetreten seyen, durch fortwährende Kraft— Anstrengungen behauptet werden mußten, damit Nord-Nie— derland bel der Ruͤckkehr von Ruhe und Frieden die Fruͤchte seines 67. selnes Landbaus und seiner Seefahr— ten einernten koͤnne. Im Namen Sr. Majestaͤt werde er (der Minister) die jetzt uöthig erscheinenden Gesetz Entwuͤrfe vorlegen und zu diesem Behufe vier verschiedene Fragen be— handeln, wobei er, so viel als moͤglich, die Vorschriften des Grundgesetzes beobachten und der groͤßten Deutlich— keit sich befleißigen wolle. Folgendes sind die erwaͤhnten
vier Fragen: 1) Welches sind die ordentlichen Ausgaben fuͤr
das Jahr 18317 2) Durch welche Mittel konnen diese be— stritten werden? 3) Welche außerordentliche Ausgaben macht dermalen der Dienst nothwendig? und 4) Wie koͤnnen diese
letzteren gedeckt werden? Hinsichtlich dleser Fragen sagte der
Bevor diese ü l der Erhebung des siebenfachen Betrages der Gesammtsumme
Minister, man habe geglaubt, daß das diesjährige De szit durch die gezwungene Anleihe vom 22. Nov. v. J. wurde gedeckt werden koͤnnen. Diese habe jedoch kaum 11,800,000 Gulden betragen, waͤhrend sich das ganze Defizit vom Jahre 1831 auf ungefaͤhr 407 Millionen Gulden hbelaufe, wovon demnaͤchst 25 Millionen Gulden zu decken seyen. Zu diesem Gesammt-Desizit gehoͤrten auch die 3 Antheil der Zinsen von der Nationalschuld, welche Belgien in Gemaͤßheit der Londoner Protokolle ubernehmen solle, und bleibe es also vor⸗ behalten, diesen Betrag, bei der spaͤtern Abrechnung mit Belgien, von diesem Lande als gesetzliche Schuld einzufordern. Zur-Deckung jenes Defizlts schlage man eine freiwillige An— leihe von 42 Millionen Gaͤlden, die 6pCt. Zinsen tragen sollen, gegen Verpfaͤndung des gesammten Grund— steuer-Einkommens vor; das letztere, welches als Un— terpfand sowohl fuͤr die Zinsen, als fuͤr die binnen 16 Jahren geschehene Einlöͤsung der Anleihe, dient, soll un— ter die besondere Administration von 5 der groͤßten Inrer— essenten bel der Anleihe gestellt werden. Behufs dieser An— leihe sollen 42,0060 Partial-Obligationen à 1060 Fl. aus ge⸗ geben werden, die in verschiedenen monatlichen Terminen vom Ende Mai's bis zum Ende Dezembers d. J. von den Interessenten mit g50 Fl. bezahlt werden sollen. Die Zah— lung des ersten Termins von 5 pCt. soll in baarem Gelde entrichtet werden: bei allen uͤbrigen Terminal⸗-Zahlungen von 20 und 10 pCt. werden die zu Ende Juni d. J. faͤlligen Zins-Abschnitte der National-Schuld, so wie die zu eben der Zeit fälligen Coupons der Certifitate, von den verschiedenen Administrations-Comptoiren als baares Geld angenommen werden. Maͤckler, die sich bei dieser Anleihe interessiren, sol⸗ len I pCt. Ceurtage genießen, die bei der letzten Terminal⸗ Zahlung in Abzug zu bringen ist. Falls, was man nicht hoffe, diese Anleihe nicht sollte zu Stande kommen konnen, soll zur Deckung der zunaͤchst fuͤr die außerordentlichen Kriegskosten noͤthigen 25 Millionen Fl. bei den ver— moͤgendsten Einwohnern, welche die hoͤchsten Personal-Steuern zu zahlen haben, eine Anleihe gefordert werden, welche in
der Personal-Steuer, die das Kanton oder die Gemeinde aufzubringen hat, bestehen soll, und die alsdann nach verschiede⸗ nen Classifieationen vertheilt werden soll. Diejenigen Steuer⸗ pflichtigen, welche weniger als 35 Gulden Personal-Steuer zahlen, sollen von dieser Zwangs-Anleihe ganz befreit bleiben, waͤhrend die hoͤchste Klasse 16 mal so viel als gewohnlich soll entrichten muͤssen. Um dem Staatsschatze eine sofortige Ein— nahme zu verschaffen, ist außerdem vorgeschlagen worden, eine nochmalige Erhebung der Personal-Steuer von 1830 vom einfachen bis zum fuͤnffachen Betrage derselben anzuord— nen; diese soll in zwei Terminen, naͤmlich am 15. April und 15. Mal d. J., eingezahlt werden, und wird sich die Kam⸗ mer zunaͤchst mit diesem Gesetze beschaͤftigen. Naͤchstdem brachte der Minister auch ein Gesetz in Vorschlag, wo— nach die ausgegebenen Tresorscheine zwoͤlf Monate nach ih— rer Ausgabe, nachdem sie einen Monat vorher gekuͤn— digt worden, durch baares Geld eingeloͤst und hiernach den acceptirten Wechseln gleichgestellt werden sollen. Nachdem er noch die Versicherung gegeben, daß die Regierung Alles thue, um die Administration so viel als moͤglich zu verein— fachen, sagte der Minister schließlich: „Ich bin gern bereit, der Kammer, sobald sie es verlangt, noch mehr Aufschluͤsse zu ertheilen. Wir streben Alle nach demselben Ziele, welches die Erhaltung unseres theuren Vaterlandes ist, das mit Huͤlfe des Allmaͤchtigen schon so oft behuͤtet worden ist. Es han— delt sich um die Erhaltung des gesegneten Landes, dessen Treue, Eintracht und Liebe zur gesetzlichen Obrigkeit sich stets bewahrten, und welche Tugenden das gegenwartige Geschlecht, als Erbtheil seiner Vaͤter, unbefleckt auf seine Nachkommen uͤbertragen wird.“ — Auf den Vorschlag ihres Praäsiden⸗ ten (Hrn. van Toulon) beschloß die Kammer, alle diese Mittheilungen drucken zu lassen und an die Sectionen * versenden. Hiernaͤchst wurden die Sectionen auf uͤbliche Weise erneuert und deren Praͤsidenten und Vice⸗-Praͤsidenten proklamirt, worauf die Versammlung sich vertagte. 6
Das ordentliche Budget des Jahres 1831 betraͤgt nur 40,858,559 Fl., wahrend das von 1829 auf 60,750, 000 Fl. festgestellt wurde. :
Die Belgischen Truppen an der Graͤnze von Nord⸗ e, n . 69. neuesten Nachrichten zufolge, wiederum ansehnlich verstäarkt worden.
ö 3 dem Haag, 22. Maͤrz. Se. Köoͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien ist gestern in hiesiger Residenz ge⸗ sund und wohlbehalten angelangt, und es hat — wie wir richtig vorausgesagt — nichts von allem dem stattgefunden, was die zum Gluͤck immer weniger zahlreichen Feinde der
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