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verschieden ist. Brauchte der Mensch im Durchschnitte, Mann und Kind, taglich ein Pfund solchen Brodtes, wovon der Scheffel Roggen 85 Pfunde giebt; so wuͤrde der Mensch im
Durchschnitte jaͤhrlich 6e das ist 44, Scheffel Roggen zu
Brod beduͤrfen: und die Rheinprovinz wuͤrde auf der geogr. Quadratmeile von 21,4907 preußischen Morgen fuͤr ihre 4/606 Einwohner 19,779 . Brodtkorn erzeugen muͤs⸗ sen, um dieselben von eignem Erbau zu naͤhren, waͤrend die Provinzen Ost- und West⸗Preußen nur 7377 Scheffel zu demselben Zwecke zu erzeugen haͤtten. Man muͤßte aber mit
Betrachtungen dieser Art sehr viel mehr ins Einzelne und
Oertliche eindringen, wenn sie fruchtbar sein sollten. Das tagliche Brob der Einwohner des preußischen Staats ist nach den Gegenden ein sehr verschiednes. Am Nordostende wird eine Mischung von halb Gerste, halh Roggen zweimal ge⸗ schroten, und ohne Absonderung der Kleie verbacken, wobei drei Pfunde Schrot vier Pfunde Brod geben. Am Suͤd— westende wird halb Weizen, halb Roggen unter vollstaͤndiger Absonderung der Kleie zu einem Mehle vermahlen, welches beim Verbacken viel weniger Wasser in sich behält, so daß vier Pfunde Mehl noch nicht einmal fuͤnf Pfunde Brod ge— ben. Kartoffeln werden in allen Provinzen haͤufig gebaut, und gern genossen: der Vortheil, daß sie aus der Erde un⸗ mlttelbar in den Topf kommen, waͤrend das Getreide ver⸗ mahlen und verbacken sein will, ehe es genießbar wird, ist wenigstens von der Zeitigung der ersten Kartoffeln ab bis der strenge Frost das Aufbewahren erschwert, sehr erheblich fuͤr kleine Wirthschaften. Indessen ist das Verhaͤltniß, worin Kartoffeln als Surrogat des Brobtes die nen, in den einzel nen Landestheilen sehr verschieden. Aber es fehlt an Mit— teln, etwas mehr als sehr leicht hin aufgefaßte Meinungen daruͤber zu begruͤnden indem die Erfahrungen von Meile zu Meile wechseln; und damit bleiben auch die Betrachtungen
uͤber den Brodbedarf großer Landestheile, und das Ver häͤlt⸗
niß desselven zu dem wuͤrklichen und zu dem moͤglichen Erbau sehr schwankend. . Indessen duͤrfte die Erinnerung an alle vorstehend er— waͤhnten Umstaͤnde einerseits als Warnung gegen unzurei— chend begruͤndete Schluͤsse dienen, und andrerseits anschau— lich machen, wie die Grundbedingungen des Lebens schon allein durch die Fortschritte der Bevoͤlkerung, zwar von Jahr zu Jahr nur wenig merklich, aber doch in . von etwan dreissig Jahren eben so wesentlich, als unabwendbar verandert werden. . Die vier zehnjährigen Durchschnitte, welche hier als Maaß— —stab dienten, andern sich allerdings auch von Jahr zu Jahr, doch nur langsam, da die i. außerordentlicher Jahre durch das Verfahren bei Ermittelung dieser Durchschnstte ausgeschlossen wird. Bis jetzt haben nur erst zwei vierzehn jaͤhrige Durchschnitte, naͤmlich 1853 und 1837 aus den bei dem e, . Buͤreau eingehenden Angaben berechnet wer—⸗ den koͤnnen, da der preußische Staat erst seit 1816 seine je— zige Gestalt erhalten hat. Es wird daher erst in einigen Jahren Material genug vorhanden sein, um Betrachtungen ber die Veränderungen darin anstellen zu koͤnnen. Wahr— scheinlich sind nicht alle Angaben, w sie beruhen, gleich zuverläßig; aber in den großen Massen schwinden einzelne
zehler; und jedenfalls sichert die Gleichfoͤrmigkeit des Ver⸗ ahrens ee. die großen Irrthuͤmer, welche leicht entstehen,
wenn sehr ver schiedenartiges Material ohne Auswahl zusam⸗ mengestellt wird. k ; ;
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In Folge der von der unterzeichneten Redaction in Nr. 84 . Zeitung geschehenen Erklarung sind bercits nachstehende Beitrage für das dem verstorbenen Schiffs⸗Lieutenant van Speyk in seinsm Vaterlande zu errichtende Denkmal hier eingegangen:
I Von dem Ofsizier⸗Corps des Hochlöoͤbl. Grenadbier⸗ egi⸗
Pr. Engl. Anl. 18
CGrols iz. Pos. do.
Y Von dem Direktor des Großen Militair⸗Waisenhauses zu ots dam, Hrn. Oberst⸗Lieutenant v. Below, 4 Friedrichsd' or. 3) Von G. L. zu Wrietzen, mit dem Motto: „S, unter hun⸗ dert Menschen immer nur einen van Speyk, und dem Schwin⸗ delgeiste waͤre ein Ende.“ 2 Rthlr. K. A. . Die Redaetion der Allg. Preuß. Staats-Zeitung.
Königliche Schau splele.
Mittwoch, 30. Maͤrz. Im Schauspielhause: Torquato Tasso. Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Göͤthe.
Anfang dieser Vorstellung um 7 Uhr. — h reg, 31. Marz. Im Schauspielhause: Der Spion, Schauspiei in 5 Abtheilungen, von Stawinsky. Freitag, 1. April. Keine Vorstellung. ö
König städtisches Theater. Mittwoch, 30. Maͤrz. Die heimliche Ehe, komische Oper in 2 Akten; Musik von Cimarosa. ö . Donnerstag, 31. Maͤrz. Graf Schelle, Posse in 3 Ak⸗ ten, von Louis Angely. Hierauf; Das Fest der Handwer⸗ ker, Lokalposse in 1 Akt, von Louis Angely. Freitag, 1. April. Keine Vorstellung.
Berliner Börse.
Den 29. März 1831.
St. Schuld- Sch. Pomm. Pfandbrf. Kur- u Neum- do. Schlesische do. Rkst. C. d. K. u. N. Z. ·Sch.d.K.· u. N.
Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm.Ob.m.l. C. Neum.Int.Sch.d. Berl. Stadt - Ob. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. , . Pfdb.
Holl. vollwv. Dub. Neue dito Friedriehsd' or. Disconto .... ama m 2 e ᷣ—VQuiuie , , — „ ᷣ t¶tuLyß f / —— y S⏑y· tx 2 222 2222 2 2 2 Q 2 ; Preręse. Gour. h 7 2 ; — Wechsel- Cours . i, ,, Kurz 1411 h 2 Mt. 1407 3 * 149 . 2 ; t. 148 London ; 3 Mt. 6 2 Paris v 2 He. 30 Lug 2 ugsbur ö t. ö x Thl. 2 Mt. 2 Leipai 8 Tage — Er . 2 Mt. 1021 Petersburg BN. . ...... 3 Woch. — Warschau . Eura 2
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Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 24. Märæ. z. Niederl. wirkl. Schuld 3. Kan Biss. i155. Oeaterr. Sproc. Metall. So] : z
ments Kaiser Alexander, 2 Rthlr. in Kassen⸗Anweisungen.
Dari, 23. Marz. hproc. Span. Rente perp. 44. Frankfurt a. M., 26. Mar
Oebruct bel A. w. Hayn
Neueste Börsen⸗Nachrich teen proc. Rente sin our. 81. 40. Zproe. fin cour. 52. 50. 5proc. Neapol. sin eour. 58. 60.
2 Desterr. 5proe. Metall. 863. 834. 4proc. 69. 693. 2zproc. 4243. Iproc. 175. B. ant. Aeilen 16. 1163. Part Oh. . 1isz. KLoofe jn 100 gz. i677. B. Pon. TLoos⸗ Mn ,, 4 J
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Beim Ab laufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zei⸗
tung, nebst Pränumeration, hier am Orte bei der Redaction (Mohrenstraße Nr. 3h, in den Provinzen aber bei den Köoͤnigl. Post⸗Aemtern zu machen sind, und daß der Preis fuͤr den ganzen Umfang der Monarchie dri ef, ist, wofuͤr den hiesigen Abonnenten das Blatt am Vorabend
auf 2 Nthlr. Preuß. Cour, vierte ja
Berlin, D onnerstag den 31 fen Mar;
ene, , , frei ins Haus gesendet wird. e
Um jedoch die erforderli
den Praͤnumerations⸗ Betrag fuͤr das naͤchste Quartal,
oder aber die Abbestellung entgegennehmen zu lassen.
Zugleich wird bemerkt, daß das Biatt vom Anfange des kommenden Monats ab in groß Folio⸗Format
*
erscheinen wird.
Amttiche Rachrichten.
Kronitk des Tages.
Des Könlgs Maststat haben den Freiherrn von Richt— Ho fen 6 zum Laudrath des Jauerschen Krei⸗ ö Regierungs⸗
Nath Heinsius zu Naumburg zum Rath bei dem Hber⸗ Landesgericht zu Stettin Allergnädigst zu ernennen geruht.
Se. Königl. Majestaͤt haben den bisherigen Ober-Lan— desgerichts Assessor von Könen zu Naumburg zum Rath
bei dem Landgericht daselbst Allergnaͤdigst zu ernennen geruht.
Des Koͤnigs Majestat haben dem Nendanten der hiesi— gen Provinzlal⸗Steuer⸗Kasse, Hofrath Bethge, den Cha— rakter als Geheimer Hofrath zu verleihen geruht.
Se. Königl. Masestaͤt haben dem Justiz-Kommissarius Rath beizulegen geruht. .
Bekanntmachung. 6
Die Bilder- und die Antiken Gallerie des Koͤniglichen Museums siud dem Publikum an jedem Sonnabend und Montag, mit Ausnahme der Feiertage, gegen Einl aß⸗Kar⸗
Hentsch zu Köslin den Charakter als Justiz⸗Kommissions⸗
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ten geoͤffnet, und zwar:;
en von 10-3 uhr. ; ur Antiken⸗Gal⸗
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ezirk Liegnitz, Allergnadigst ernannt. Se. Köoͤnigl. Hie , habe den bisherigen Landgerichts ·
Staͤrke der Auflage fuͤr das kommende Vierteljahr abmessen zu koͤnnen, muͤssen wir bitten, die Bestellungen bis spaͤtestens den 31sten d. M. an uns gelangen zu la ssen, indem sonst die Interessenten es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung des Blattes eine Unterbrechung erleidet und nicht saͤmmtliche Nummern vom Anfange des Auartals an nachgeliefert werden koͤn nen. Zur Bequemlichkeit derjenigen hiesigen Interessenten, welche die Zeitung bereits jetzt halten, ist uͤbeigens wiederum die Einrichtung getroffen worden, durch die Stadt⸗Post zraänum 5⸗ unter Zusendung der diesfaͤlligen Quittung, einziehen
Die Einlaß⸗Karten zur Vasen Sammlung werden auf dieselbe Weise und unter denselben Bedingungen, welche fuͤr die Bilder und die Antiken⸗Gallerie hiervor angegeben wor⸗
den, den resp. Bestellern durch die Stadtpost zugeschickt, mit
dem Unterschiede jedoch, daß in den desfallsigen Meldungen,
außer der Adresse des Bestellers, auch noch anzugeben ist,
ob derselbe die Sammlung Vor- oder Nachmittags zu sehen
wuͤnscht, da die Zahl der Beschauer, welche zu gleicher Zeit Eintritt haben koͤnnen, beschränkt seyn muß.
Schließlich werden noch diejenigen Perssnen, welche die
erhaltenen Einlaß⸗-Karten zu den verschiedenen Sammlungen des Koͤnigl. Museums an den bestimmten Tagen nicht be— nutzen konnten, nochmals ersucht, dieselben im General⸗ Intendantur-Bureau abgeben oder umtauschen zu las⸗— fen, indem, vom 1. April d. J. an, die Einlaß -Karten
veraͤndert und altere Karten am Eingange der Gallerften
nicht mehr angenommen werden. Berlin, den 26. Maͤrz 1831. i n, General⸗Intendant der Konigllchen Museen. Graf Bruͤhl.
Angekommen: Der Rittmeister und iu Adjutant Sr. Majestaͤt des Kalsers von Rußland, Fuͤrst Rim nieky, und .
der Kaiserl. Nusstsche Feldsägker Feodoro w, als Cou⸗ riere von St. Petersburg. 3
*
8rd,
Zeitungs⸗Nachrichten.
4 Pairs Kammer. In der Sitzu ug vo m W. Mar), 1 min welcher fammtliche Minister zugegen waren, legte der Handels-Minister Graf von Argout den von der Depu⸗ ät wan mg äzrehe, ngen , g, ,,, wodurch die Stadt Rouen, Behufs der Verbesserung ihres
Hafens, zu einer Anleihe von Si0, 0h) Fr, eri cht soll. ö. Als hietauf die 8 968 det kaufs von 300, 00 Hektaren Waldungen beg verlangte vorweg der Präsident des Minister das Werl. Nachdem derselbe erklärt, daß er sich der Kommisston in Antrag gebrachten Verwerfung
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vurf wegen der wl ihr der wo il. ße ind de ,.
Artikels (wodurch dem Finanz Minister das Necht einge⸗
raͤumt werden sollte, wegen des Verkaufs jener Waldu
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