1831 / 90 p. 22 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

22 5§. 16 und 17, und des Anhanges zum Allgem. Land⸗Recht

s 58, zwar vorbehalten bleiben, daß es ihnen aber auch frei steht, ihr Recht, nachdem es gehoͤrig anerkannt oder erwiesen worden, eintragen zu lassen. Driesen, den 21. December 1630. . König! Preuß Land- und Stadtgexicht.

Nachbenannte Abwesende: ö 1) Johann Georg Greim, Sohn des Fleischermeisters Christian Wilhelm Greim zu Langensalza, den 18. Februar 1770 geboren, welcher im Jahre 1787 auf die Wanderschaft gegangen seyn, und im Jahre 1794 aus Ostende die letzte Nachricht von sich ertheilt haben soll; Johann Samuel Straube, Sohn des Zimmermeisters Hans Heinrich Straube zu Haussoͤmmern, den 16. Mai 4765 geb, welcher sich im Jahre 1793 als Zimmergeselle auf die Wan⸗ derschaft begeben haben, und seitdem verschollen seyn soll; Johann Friedrich August und Christign Friedrich Gebruͤder Lachmann, Söhne des Peruquiers George Friedrich Lach— mann, der erste am 24. Oetober 1774, der letztre zu Leip— zig am 4. Maͤrz 1777 getauft, welche beide gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts, der eine als Leineweber- der andere als Schneidergeselle von hier aus auf die Wanderschaft gegangen seyn, und vor eirea 35 Jahren von Breslau aus die letzte Nachricht ertheilt haben sollen;

Johann Friedrich Maeder, Sohn des Leinewebers Andreas Simon Maͤder, geboren zu Langensalja am 26 December 1777, welcher im Jahre 1796 als Tischlergesell nach Rußland ge—⸗ gangen seyn und im Jahre 17988 von Petersburg aus die letzte Nachricht von sich gegeben haben sell;

Johann Caspar Heintze, Sohn des Tuchmachers Johann Heinrich Heintze, geboren zu Langensaltza am 24. September 1768, welcher im Jahre 1790 in die Oesterreichischen Staa⸗ ten auf die Wanderschaft gegangen und seit dieser Zeit unbe⸗ kannt abwesend seyn soll; . . ,, Georg Marschall, Sohn des Gerichtsdieners Johann

ottfried Marschall zu Tennstedt, geboren am 6. Maͤrz 1785, welcher sich im Jahre 1804 von Tennstedt entfernt, und seit— dem keine Nachricht von sich gegeben hahen soll.

Johann Jacob Peter und Michael Gebrüder Bolije, Sohne

des hie sigen Burgers Johann Bolze, der erstere am 23. Oeto— ber 1185 geboren, der letztere am 4 Derember 1787 getauft, welche sich beide vor erreichter Volljaͤhrigkeit von hier ent⸗ fernt, und von denen der letztere im Jahre 1811 aus Frank furt a4. M., wo er als Handlungs-Commiès conditijonirt, der erstere im ,, Nikolsburg in Maͤhren, wo er sich der Vermuthung nach, als Buchbinder etablirt, die letzte Vachricht von sich gegeben haben sollen; ö 8) Johann Conrad Oehme, Sohn des Schuhmachermeisters Jo⸗ hann Georg Oehme hier, getauft am 4. Mai 1782, welcher

im Jahre 1806 oder 1807 als Schuhmachergeselle auf die Wanderschaft gegangen und seitdem keine Nachricht von sich gegeben haben soll; z . G

9) Johann nel te; Sohn des Johann Christoph Htto, zu Mühlberg gehbten am 23. Maͤrz 1762, welcher sich vor cireg 30 Jahren, um Oesterreichische Militair⸗Dienste zu neh—⸗

men, entfernt, und seitdem verschollen seyn soll:

Johann August Christian Uhley, Sehn des Tuchmachers Johann Christoph Uhley, geboren zu Kindelbruͤck am 30. Mai J7zG60, welcher zu Martini 1816 als Schuhmachergesell in die Abnigt, Saͤchsischen Lande auf die Wanderung gegangen seyn,

und seitdem keine Nachrucht von sich gegeben haben soll;

werden auf den Antrag ihrer Vermandten und resp. Vormunder samt ihren etwa zuruͤckgelassenen unbekannten Erben oder Erbneh— mern hierdurch vorgeladen, sich vor oder spaͤtestens in dem auf den 22 Juni 1831, Vormittags 10 uhr,

vor dem Deputirten Herrn Land⸗Garichts-Rath Arends an hiesiger Landgerichts- Stelle anberaumten Termine persoͤnlich oder durch einen zulaͤssigen Bevollmaͤchtigten, wozu die Herren Justiz-Com— missarien Pr. Hadelich, Roͤtger und Sagetot voͤrgeschlagen werden, ju melden, ausonst aber zu gewaͤrtigen, daß sie, die Abwesenden, werden fuͤr todt erklaͤrt werden, und das von ihnen, zuruͤckgelassene Vermoͤgen, den sich legitimirenden Verwandten oder in deren n nn ,,, als herrenloses Gut verabfolgt werden wird. Erfurt, den 9. August 1830,

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St. Perer sb urg und L übe ek.

Die St. Petershirg - LihHecker Dampf- Schiflahrt, welche von

Sr. RussischaKaiserlichen Majestät mit dem ausschliefslichen Privile gin in für diese Fahrt begünstigt worden ist, zeigt hier- dureh an, dals sie zu diesein Zwecke

Zwei grolse mit Kupfer beschlagene Dampf- Schiffe . in Enzland erbauen lälst. Solche werden mit allen Bequemlichkeiten für Passagiere mit abgesonderten Zimmern für Familien, so wie mit Bädern ver- zehen. Sie naben hinreichendsu, Platz zum Transport von Gätern,

Reise wagen und Pferden, und ihre Bauart verstattet es, dasa sie nach St. Petersburg hinaufgehen, und in Travemünde einkommen können.

Es wird künstig jeden Donnerstag eins dieser Dampf- Scrτὴuot von St. Petersburg und das andere von Lübeck abgehen.

Das eine derselben, 750 Tonnen grols und von 140 Pferde

Kraft Nicolay I., .

geführt von dem wohlbekannten Capitain P. BlIack R. N., wird seine Reisen im Frühjahre 1831 beginnen, sobald die Witte- rung es gestattet.

Das zMeite, von gleicher Grösse

. wird karze Zeit nachher in Fahrt gesetz werden.

Preise ohne Beköstigung: Erste Kajüte 24 holländische Ducaten die Person. Hweite Kajüte 18 dito dito dito.

Familienzimmer in angemessenem Verhältniss. Kinder unter zehn Jahren zahlen die Hälste.

keköstigung, Erfrischnugen und Weine aller Art, sind am

Bord zu fesigesetzten billigen Preisen zu haben. Domestiken, die zu ihrer Herrschaft gehören, zahlen in den eigends für sie eingerichteten Plätzen nur 10 holländische Ducaten. Jeder Passagier hat 100 16. Bagage frachtfrei. Kinder die Hälfte.

Kin Wagen mit 4 Rädern zahlt 22 halländische Ducaten. Ein Wagen mit 2 Rüdern 15 dito dito. Ein Pferd dito dito. Ein dito dito.

Die Fracht sür Contanten ist:

Gold ... S pCt. a . k. cr. mit 10 p0Gt. Caplaken.

Für Güter aller Art ist die Fracht pro Cubikfuls: von Lüheck nach St. Petersburg 2 Ro. Beo. Ass.] mit 10 pCt. von St. Petersburg nach Lübeck 1 R 8g Cour Caplaken. Packete unter 5 Cubikfuss, werden nur für 7 K 8 ß Cour. Fracht mit 190 pCt. Capl. mitgenommen, und wird die Fracht für solche Packete stets in Lübeck berichtigt, sie mögen da ankom- men oder von da abgehen. Conuoisserente an Ordre werden nicht gezeichnet.

Nähere Nachricht ist zu erhalten in St. Petersburg so wie in Lübeck ;

im Comptoir der Dampf- Schiffahrts- Gesellschaft. St. Petersburg und Lübeck, im December 1830.

Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung in Nr. 114 der Schle⸗ sischen und Breslauer Zeitung vorigen Jahres, betreffend, den von uns wegen Aufstellung verkaͤuflicher Schaafboͤcke und Muͤtter hie— selbst entworfenen Plan, wel chen die meisten hohen Stande der hiestgen Provinz für zweckmäßig anerkannt haben

und wiederholentlich von den achtbarsten Herrn Schaͤferei⸗Befttzern

und Schaszuͤchtern vielfach aufgemuntert, erklaren wir hiermit: in— dem sich bereits mehrere Kaͤufer wegen Staͤhre und Mutterschaafe an uns gewendet, um solche hier auf dem Platze sehen und Ein⸗ kaͤufe machen zu koͤnnen, daß wir auch fuͤr dieses Jahr ein verbesser— tes schönes Lokal zur Aufstellung und zum Verkauf von Staͤhren und Mutterschaafen einrichten Die Verpflegung derselben wird nach oben gedachtem Plane, mit Abaͤnderung der Futterungs⸗-Kosten, besorgt werden. . .

Wir ersuchen demnach diejenigen Herren Gutsbesitzer und Schaafzuͤchter, welche Sprungstaͤhre oder Muͤtter hierselbst auszu— siellen geneigt sind, uns bgldigst davon in Kenntniß zu setzen, mit Angabe der Zahl von Staͤhren oder Schaafen, die sie zur Aus⸗ stellung und zum Verkauf hierher senden wollen, um den Raum darnach einrichten zu koͤnnen, und ob die Verpflegung derselben

durch ihre Dienstleute oder durch das von uns zu diesem Zwecke

angestellte Personal hesorgt werden soll. Ausfuͤhrliche Plaͤne werden gratis von dem Koͤnigl. Intelligenz⸗ 64 zu Berlin, oder von uns auf portofreies Verlangen ver— abfolgt.

Breslau, im Februar t831.

Anfrage- und Adreß⸗Büreau im alten Rathhause.

Verkauf einer Gerberei. In einer Provin zialstadt des Regierungsbezirks Mageburg soll eine seit 79 Jahren bestehende, mit großem Nutzen be⸗

triebene, bedeuten de Gerberei, verbunden mit einem sehr ansehnlichen Lederhandel

wegen eingetretener Familienverhaͤltnise sofort durch mich aus freier

Hand verkauft werden, und koͤnnen z der Kaufgelder zu 4 pCt. Zin⸗ sen darauf stehen bleiben. Die naͤhern Bedingungen werde ich den resp. Kauflustigen auf Verlangen mittheilen⸗ V2 Halberstadt, den 17 Fehruar 1831.

Der Kommisstonait Boͤh me.

Ritterguts⸗Verkauf in Sachsen. Die im Amts⸗-Bezirke Pegau des Koͤnigreichs Sachsen, 3 bis 4 Stunden von Leipzig gelegenen Rittergüter Peres und Imnitz, sollen einer Erb⸗Auseinandersetzung halber, aus freier Hand ver= kauft werden. Der unterzeichnete ist beauftragt, Kaufluͤstigen die

Grund⸗AUnschlaͤge vorzulegen, oher gegen Erstattung der Copialien

in Abschrift mitzutheilen, und uber die Kauf-Bedingungen zu un⸗ terhandeln. Leipzig, den 15. Februar 1831.

Ad. M. Ernst Schmiedt, Windmuͤhlengasse Nr 893

Liter arische Anzeigen.

Verzeichniß der fremden Buͤcher, welche vom 10. bis 17. Februar 1831 fuͤr die Koͤnigl. Bibliothek erworben worden sind.

In Frankreich erschienene Werke:

. . Bachaumont, de 1762 à 1787; nonvelle edition, revue, mise en ordre et augmenide de notes et celaireisze menis; par Mr. J. Ravenel. Tom. III. et 1V. Paris 1830. 2 vol. in Svo.

Observations sur laeguerre de la snccession d' Es- pagne; par Mr. Duvivier. Tom. J. et II. Paris, 1830. 2 vol. iu Svo.

Oeuvres historiques de Er6déric le Grand. Nou- velle édition, avec des notes et renseiguements. Tom J. Histoire de Brandebourg. Tom. II. Histoire de mon temps. Tom. III. et IV. Guerre de sept ans. Paris et Leipzig, 1830. 4 vol, in Svo.

ris, 13830. in 8vo.

Recherches surleès véritables noms des vases grecs et sur leurs différens usages, d'après les auteurs et les ionumens anciens; par Mr. Th. Pan ofka. Paris, 1829. in fol. max.

Dictionnaire des Seiences naturelles; par plusieurs

rofesseurs du jardin du roi. Tom. LX. Strasbourg et Pa-

Histoire de la guerre dans la péninsule et dans le midi de la France, depuis l'année 1807 jusqu'aà anne 1814; pu- blise à Londres par Mr. W. F. P. Napier; traduction revue, cor- rigée er enrichie de notes par Mr. le lieutenant- général comte Marlhieu Dumas. Tom. III. et IV. Paris, 1830. 2 vol. in 8vo.

In dicateur Orldanais, ou guide des étrangers à Orléans et dans le département du Loiret; par Mr. C. F. Ver gnaud- Romagneé si. Tom. L et II. Orléans, 1827 ei 1829. in Svo.

Memoires de la société d'histoire natnrelle de

Strasbonrg Tom. J. Paris, 1830. in 4to.

Inhalt des Januar-Heftes der Jahrbücher für- wissenschaftliche Kritik, herausgegeben von der Soeietät f. w. Kritik; zu Berlin.

Nalo daa, sauscritum carmen ed. F. Benary. Rückert,.

Big non, histoire de Erance, depuis le 18 brumaire jusqu'aà la paix de. Tilsit. 6 Vol. Varnhagen v. Ense—

Tiedemann, Physiologie des Menschen. 1r Bd. Schulrtz.

Herbart, allgemeine Metaphysik. 2r Theil Hinrichs.

R. Brown, Microscopical observations eic. Schultz.

Leake travels in the Morea.— Wendt.

Opere di Giordano Bruno raccolte e publicate da Adolfo Wagner. 2 Vol. Caroxvé.

1) Wahl, Clavis novi Testam. philolog. 2 Vol. und

Y Bretschneider, Lexicon manuale Graeco- Latinum in libros novi Testaments. Z Vol. Alt.

Donaudt, Geschichte des Bremischen Stadtrechts. Ir u. 2r Theil. PFhiniippz.

Cuvier, Umwälzungen der Erdrinde von Nöggerath Krüger.

Heinrich Snuso's Leben und Schristen. Diepenbrock. Rosenkranz.

Erster Bericht.

Herausgegeben von

B n ze ig g.

Hitzig's Zeitschriften betreffend.

Die Zeitschriften des Herrn Direktors Hitz ig fuͤr preußische und fuͤr deutfche und auͤslaͤndische Criminalrechtspflege, wer— den im laufenden Jahre in gewohnter Weise fortgesetzt, und es sind die ersten Hefte von beiden (fuͤr Januar und Februar 1831) in allen guten Buchhandlungen zu finden. .

Statt eines, außer meiner Sphaͤre liegenden, eignen Urtheils uͤber den Werth dieser Zeitschriften, die sich mit jedem Jahrgange einer lebhafteren Theilnahme erfreuen, sey es mir vergoͤnnt, dasr jenige anzufuͤhren, was neuerdings zwei der ausgezeichnetesten juri= stischen Schriftsteller Deutschlands, wiederum in Beziehung auf diese Institute, oͤffentlich ausgesprochen haben.

Herr Ober- Appellations-Rath Dr. Spangenberg in Zelle, sagt in den Gottinger Anzeigen vom 25. October 1830, S. 1677, von der Zeitschrift fuͤr die preußische Criminalrechtspflege:

„Es gereicht dem Ref. zum wahren Vergnuͤgen, die Fort⸗ setzung dieser werthvollen und nicht bloß fuͤr die Preuß. Staa— ten, sondetn auch fuͤr die Laͤnder des gemeinen Rechts sehr wichtigen Zeitschrift anzuzeigen. Ist sie ganz dazu geeignet,

die Umsicht und Rechtlichkeit, mit welcher die peinliche Rechts⸗

pflege in den Preuß. Gerichten gehandhabt wird, in ein recht helles und glaͤnzendes Licht zu setzen, giebt sie den Preuß. Ge— schaͤftsmaͤnnern einen sichern Leitfaden zur Anwendung der be—⸗ stehenden Gesetze, enthaͤlt sie außerdem die trefflichsten Winke und Andeutungen uͤber die, durch die bevorstehende Revision der Preuß. Gesetzgebung gewiß verbannt werdenden einzelnen Maͤngel und Gebrechen; so gewaͤhrt sie auf der andern Seite den Rechtsgelehrten und Geschaͤftsmaͤnnern des gemeinen Rechts die mannigfaltigste Belehrung; nicht allein durch die darin ent⸗

haltenen Diseusstonen uͤber Materien des peinlichen Rechts und . Dil en nf chafe, im Allgemeinen, sondern auch durch

ie hier dargebotene Fuͤlle der ausgezeichnétesten Rechtsfaͤlle, deren Darlegung ganz dazu geeignet ist, den praetischen Sinn zu schaͤrfen und die Anwendung eriminalrechtlicher Grundsaͤtze selbst abgesehen von jeder provinzialtechtlichen Bestimmung auf weise und gruͤndliche Art zu befoͤrdern, u. s. w.“

Herr Gehejme⸗ und Ober⸗A1Appellations Rath von Strom beck in Wolfenbüttel aber in der Jenaischen Allzemeinen Literatur⸗ Zeitung, November 1830, Stuͤck 14. S. 251, von den Annalen für deut sche und au sländische Criminalrechtspflege:

„Alles was Nec, zum Lobe der erßen Baͤnde dieser Anna—⸗ len gesagt hat, ist in Beziehung auf die seitdem erschienenen neuen, nicht allein zu wiederholen; fondern auch zu bemerken,

daß das Werk mit jedem Hefte gewonnen hat und dem Ziele

naͤher gekommen ist, welches sich gleich anfaͤnglich der wuͤrdige Herausgeber zu erreichen vorgesteckt hatte. Diese Zeitschrift giebt schon jetzt ein bestimmtes Bild von der Art und Weise wie in den verschiedenen Staaten Deutschlands (mit Ausschlu Preußens dem d nn bekanntlich eine eigene Zeit⸗ schrift widmet) die Eriminalrechtspflege ausgeuͤbt wird; sie zeigt, wie bei dem Mangel anwendbarer Strafgesetze bei allen Verschiedenheiten der Rechtsprechung sich eine Jurisprudenz ausbildet, die sehr dazu geeignet ist, anwendbare Strafgesetze, welche Gerechtigkeit und Politik gleich dringend fordern, her—= beizufuͤhren; sie legt dar, daß das deutsche Volk in seinen Cri⸗ minalgerichten ein wahres Palladium gegen Willkuͤhr besitzt und erhebt so den Nationalgeist, der leider durch manchen Um⸗ stand niedergedruͤckt werden koͤnnte. Betrachtungen dieser Art fuͤhren den Rec. dahin, diese Annalen fuͤr eines der nützlichsten Werke der heutigen wissenschaftlichen und praetischen Jurispru—⸗ denz zu halten und zu behaupten, daß dessen Lesung jedem Cri— minalrichter Deutschlands und jedem Sachwalter, der sich mit der Abfassung von Vertheidigungsschriften befaßt, n, sey Nur dadurch kann diese Zeitschrift noch gewinnen, da kein deutsches Criminalgericht sich ausschließt, den Herausgeber mit Beiträgen zu unterstuͤtzen, damit so die groͤßte Vollstaͤn⸗ digkeit erreicht werde. Aber nicht nur fuͤr Unterricht sorgt der Herausgeber; sondern er befriedigt auch die wissenschaft⸗ liche Neugierde und sorgt gewissermaßen fuͤr die Unterhaltung seiner Leser und dieses mit Recht. Denn nur auf diese Art kann er auch den von Amtsgeschaͤften abgespannten Geschaͤfts⸗ mann zur Lesung seiner Annalen hinziehen u. s. w.“ Berlin, im Januar 1831. . Ferd. Dum mler.

Interessante Neuigkeit. So eben ist bei mir erschienen und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: Briefe aus Paris und Frankreich im Jahre 1830, J . Friedrich von Raumer. 2 Theile. 12mo. 263 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. 3 Thl. Leipzig, im Januar 18531. F. A. Brockhaus.

Zu haben in der . . Nieolaischen Buchhandlung in Berlin, (Bruͤder⸗Straße Nr. 13, Stettin und Elbing.