J) 6. * ; 194
Allgemeine
I
tenßische Staats-Zeitung.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Des Königs
stizrath des Jauerschen Kreises zu ernennen.
In der öffentlichen Bekanntmachung vom 31. Jan. 1829 hatte die unterzeichnete Direction das Verfahren vorgezeichnet, mit aufdringlichen Anbie⸗ M., zur Wie⸗
welches die Empfänger von Briefen tungen von Loosen der Lotterie zu Frankfurt a. dereinziehung des darauf gezahlten Porto, zu beobachten
Seit kurzem aber haben die dortigen
ihren Loosen in den Königl. Preuß. Landen dadurch
Actien“, die Klassen als „Prämien“ bezeichnet haben.
Wir finden uns daher veranlaßt, das Publikum hiermit auf diese Täuschung aufmerksam zu machen und dasselbe, mit Bezug auf die Vorschrift des §. 1. der Allerhöchsten Verordnung vom sich auf dergleichen verführerische An⸗ Zugleich aber bemerken wir, daß, in Folge der von Sr. Excellenz dem Herrn General⸗Postmeister getroffenen Anordnung, die Briefe der Frankfurter Lotterie⸗Einnehmer mit sogenannten Stadt⸗-Lletien den Lotterie: Briefen gleich geachtet und als solche von den Königl. Post-Anstalten behandelt wer⸗
J. Dez. 1816, zu warnen, bietungen einzulassen.
den sollen. Diesem gemäß hat Jeder, welcher der olche spätestens 24 Stunden nach deren Post⸗Anstalt, durch welche sie ihm ben und selbst, wenn sie eröffnet werden, darauf gezahlten Porto zu erwarten, lieferung die Erstattung des
en, mithin auf das en habe. Berlin, den 22. Marz 1831. Königl. Preuß. General- Lotterle⸗Direction. Scherzer. Bornemann.
Abgereist: Der Naiserl. Russische Feldjäger Feodorew,
ls Courier nach Paris.
Zeitungs-Nachrichten. n
Rußland.
St. Petersburg, 23. Märr. Durch Allerhöchsten Ukas é den dirigirenden Shnod ist die Feier des Geburtsfestes Ihrer gaiserl. Hoheit der Großfürstin Alexandra Michailowna auf den . (28.) Jan. und die des Namensfestes Ihrer Kaiserl. Hoheit
f den 21. April (3. Ma) festgesetzt worden.
Die St. Petersdurgische Zeitung enthält in einer ßerordentlichen Beilage zum Blatte vom 26östen d. Nachstehen⸗ „Der General⸗-Feldmarschall Graf Diebitsch⸗Sabalkanski dem 1. (13.) März, é der unzuverlassige Zustand des Eises auf der Weichsel den gestattet habe.
ichtet Sr. Majestät dem Kaiser unter
bergang auf das linke Ufer derselben noch nicht pch auch diese Zeit der unvermeidlichen Unthätigkeit rtheil benutzt worden;
1 Uebergange über die Weichsel, sicher zu stellen. — en haben die Empörer schon dreimal Parlamentäre er⸗Befehlshaber abgeschickt. Streitkräfte nach lage und sehen den
streben sie nach
geschmacktheit der Führer des Aufruhrs würdig sind. mit gebührender Verachtung zurückgewiesen In dieser Lage bestreben sie sich, auf alle nur mogliche Weise e Unruhen unter den friedlichen Einwohnern der von unsern 1ppen besetzten Gegend zu erregen, und wagen zu diesem Ende verwegensten und verzweifeltsten Versuche. — Diese Unter— mungen, die ihnen durchaus keinen dauernden Erfolg verhei⸗
dingungen sind den.
können nicht im mindesten die Ausführung der lee vorgezeichneten allgemeinen Operationen
mer die Sorglosigkeit der daselbst stehenden Eskadron chen Dragoner-Regiments,
te Weise zu Grunde. faschement von hdem er das vordere Detaschement des abe vor, in das Wolhynische
ritt das Feld
räumte, indem er berechnete, ste Bewegung
des Generals Dwernicki mit Weichsel zu locken,
ke und den Rücken rückte er rasch auf jene Stadt los und nahm rm. Folgendes sind die Details dieser glänzenden
r Majestaͤt haben geruht, den Land- und Stadt— richter, Justizrath Dethloff zu Jauer, zugleich zum Kreis-Ju—
Lotterie: Einnehmer ) Absatz zu verschaffen gesucht, daß sie, um durch täuschende Vorspiegelung Spieler anzulocken, die Lotterie⸗-Loose mit dem Namen „Stadt⸗ „Serien“ und die Gewinne als
leichen Briefe erhält, mpfange an diejenige nüigestellt wurden, zurückjuge⸗ die Erstattung des etwa wogegen durch spätere Ab⸗ Porto und der Verdacht verwirkt ird, daß der Empfänger sich auf Annahme solcher Anbietun⸗
Spielen fremder Lotterie⸗Loose, eingelas⸗
— den Truppen, die durch den außeror— tlich schweren und weiten Marsch erschöpft sind, wird wäh— DDder ungtinstigen Jahreszeit Rast vergönnt, und man sam—
lt alle Hülfsmittel, um die Verproviantirung des Heeres, nach
Sie gestehen die Zerrüttung ih— der ihnen beigebrachten zweimaligen Nie— unvermeidlichen Untergang ein, in welchen fortwährende Hartnäckigkeit sie stürzt; allein nichts destoweni⸗ Bedingungen, welche der Ueberspanntheit und
ͤ aufhalten. itzten in Pulawh die von den Empörern aufgehetzten Ein⸗
überfielen sie hinterlistig und eten dieselbe, trotz der muthigsten Gegenwehr, auf die schänd— Diese Unthat wird nicht unvergolten pen, Hierauf begab sich der General Dwernicki mit einem s funfjehntausend Mann Infanterie und Ka— erie bei Pulawy auf diese Seite der Weichsel und marschirte, General. Lieutenants ron Creuz geworfen hatte, auf Lublin, indem er aussprengte, Gouvernement zu dringen. — General⸗Lieutenant Baron Creuz, der ihm Schritt vor daß eine so ge⸗ dessen gänzlicher nichtung endigen müsse, wenn es gelänge, ihn weiter von ließ ihm den Weg nach Lublin offen, nachdem er darauf durch eine geschickte Schwenkung die linke des Dwernickischen Corps umgangen
Berlin, Donnerst ag den 31sten Marz
that: Am 2. Febr. (11. Mary), mit Tagesanbruch, begann der Feneral Lieutenant Baron Creuj seinen Angriffsplan auf Lublin. Sin Theil des Detaschements des Generals Dwernicki, das 2000 Mann stark in diese Stadt verlegt war und deren Ein— wohner mit sich vereinigte, nachdem er dieselben mit den von den Kranken und in den frühern Gefechten Verwundeten ünd Getödteten übrig gebliebenen Waffen versorgt hatte, setzte unse⸗ rem Detaschement den hartnäckigsten Widerstand entgegen, so daß beinahe jedes Haus in der Vorstadt erstürmt werden mußte; als aber, nach unglaublichen Anstrengungen, General Creuz sich der Stadt selbst näherte und die Empörer schon jede Hoffnung, sie zu halten, verloren, — kam der Präsident der Stadt mit einer weißen Fahne heraus und bat um Schonung, die ihm auch zugesagt ward. — Hierauf wurde das Treffen auf dieser Seite eingestellt, während auf dem rechten Flügel das Gefecht hitzig fortdauerte. Die Rebeilen, die sich in Winiewa in einer befe⸗ stigten Mühle verschamt hatten, vertheidigten sich über eine Stunde. Zuletzt wurde auch dieser Zufluchtsort, ungeachtet der von den Empörern gemachten Schanjen, Graben und Verhacke, von der Diviston eines Kosaken-Regiments, und einer Eska— dron des Finnländischen Dragoner⸗Regiments, die abgesessen wa⸗ ren, mit Sturm genommen. Die Kosaken⸗Division befand sich unter dem Befehle des Majors Obninsky. Die erste Kolonne der abgestiegenen Dragoner führte der General⸗Major Baron Dellingshausen selbst in den Sturm gegen die Mühle und wurde bei dieser Gelegenheit verwundet. — Der General Creuz bejeugt sowohl die musterhafte Standhaftigkeit, die die einzelnen Befehlshaber seines Detaschements, als auch die Tapferkeit, die die Truppen desselben bewiesen haben. Mit besonderem Lobe aber erwahnt er des Muthes und der Umsicht des General-Ma— jors Baron Dellingshausen, dessen gelungene Operationen gegen die Vertheidiger der Mühle viel zu dem glücklichen Ausgange des Gefechts beigetragen haben. Der Oberst Schilling, Tom— mandeur des Dragoner⸗Regiments Sr. Hoheit des Herzogs Ale⸗ ander von Würtemberg, der die Avantgarde des ganzen Deta⸗ schements befehligte und gleichfalls in diesem Gefechte verwun⸗ det wurde, zeichnete sich durch persönliche Tapferkeit und Uner— schrockenheit aus. Indem er mit seinem Regimente wiederholte und wohlgelungene Angriffe auf die Empörer machte, ließ er zu⸗ letzt zwei Divisionen desselben absitzen und eilte mit ihnen, die Häuser zu stürmen, die in Vertheidigungsstand gesetzt waren. Eine dieser Divisionen führte der Ober⸗Qunartiermesster des De⸗ taschements, Oberst Baron Prittwitz, in die Schlacht. Auch der Fähnrich Ullanowski, vom Dragoner-Regimente' des Herzogs Alexander von Würtemberg, zeichnete sich bei dieser Gelegenheit aus. Der Verlust der Empoͤrer an Todten ist sehr beträchtlich, an Gefangenen verloren sie 3 Offiziere und gegen 300 Mann Gemeine; unsererseits blieben 40 Todte, verwundet wurden, au⸗ ßer dem General⸗Major Baron Dellinghausen und dem Oberst Schil⸗ ling, 3 Offiziere und 8; Gemeine. Die aus Lublin verdräng⸗ ten Empörer zerstreuten sich nach allen Richtungen: zwei Eska— drone Kavallerie zogen sich nach Glusko, zwei andere nach Ku⸗ row und Markusßow; der General Dwernickt selbst, der durch diese Flanken-Bewegung des Generals Creuz gezwungen ward, seine Stellung aufzugeben, zog einen Theil seines Corps nach der Festung Zamosc und den andern nach Krasnostaw. Um dem Corps des Generals Dwernicki alle Möglichkeit abzuschnei⸗ den, irgend einen Versuch gegen Wolhynien zu unternehmen, und nigleich dieses Corps zu vernichten, im Fall sich die Mög⸗ lichkeit dazu darbietet, hat der General-Feldmarschall den Chef des Generalstabes der Armee mit dem Zten Referve-Kavallerie⸗ Corps, einem Theil der Zten Grenadier-Division und der Lit— thauischen Grenadier-Brigade detaschirt, um das Dwernickische Corps von der Weichsel abzuschneiden und mit Nachdruck amugrei⸗ fen. Der dem General Dwernicki mit 60090 Mann Infanterie fol— gende General Sierawski begab sich, sobald er die erste Nachricht von jener Bewegung des Generals Grafen Toll erhielt, schleunigst über die Weichsel zurück und hatte nicht einmal so viel Zeit, die Fähren auf derselben zu zerstören. Der General Dwernicki begann, nachdem er drei Tage in Krasnostaw gestanden hatte, sich gleich⸗ falls nach Rachow zurückzuziehen. Graf Toll verfolgt ihn. — Ueber die Lperationen des General-Majors Baron Sacken, der mit einem Detaschement auf die rechte Flanke der Armee abge⸗ schickt war, um die Plockische Wojewodschaft zu unterwerfen, berichtet der Oberbefehlshaber Folgendes: Dem erhaltenen Auf⸗ trage gemäß, rückte der General-Major Baron Sacken mit dem ihm anvertrauten Detaschement über Golymin nach Makow und Rozan vor; um aber diese Bewegung zu maskiren und in sei⸗ nem Marsche nicht von den Aufrührern gehindert zu werden, welche bei Plonsk gegen 5000 Mann stark waren und 9 Kano⸗ nen hatten, und von denen am Flusse Wkra, in Maluzzhn, So⸗ choczyn und Kuchary ebenfalls 5000 Mann standen, wollte er auf sie einen fingirten Angriff machen; deshalb befahl er am 23sten (7. März) vier Eskadronen des Nowomirgorodschen Uh⸗ lanen⸗Regiments mit 75 Kosaken unter dem Befehl des Ober— sten Lachman, auf der Straße nach Sochoezyn vorzurücken und die Position bei Nowo Miasto zu besetzen, sie aber in der Nacht auf den 2ästen (8. März) zu verlassen, nach Maluszyn zu gehen und diesen Ort zu attakiren. Die Empörer hielten Maluszyn mit 1000 Mann Infanteristen von der Forstwache und den Sen⸗ senträgern besetzt und hatten jenseits des Flusses Vkra zwei neu formirte Uhlanen⸗Regimenter, die aber an dem Gefechte keinen Theil nahmen. Der Oberst Lachman ward von einem dichten Kugelregen aus kleinem Gewehr empfangen. Um sein Ziel sicherer zu erreichen, befahl er den Karabinieren der Uhlanen, abzusitzen, und rückte mit ihnen der Fronte des Dorfs entgegen; unterdessen schickte er auf jeder Flanke eine lhlanen⸗ Eskadron ab und außer⸗ dem noch eine Partie Kosaken, um die Wkra⸗Brücke zu besetzen und dadurch den Empörern den Rüchug abzuschneiden. Ein vollständiger Erfolg krönte diese Unternehmung. Die Aufrührer, in der Stadt überwältigt und auf den Fluß zurückgedrängt, konn⸗ ten nicht über die Brücke flüchten. Gegen 309 Mann ertranken, viele wurden niedergehauen, und die Hartnäckigsten, die sich in den Häusern vertheidigten, kamen in den Flammen um, Der
hätten.
ist mit
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unserer So
des Ka⸗
8 mit Waffen⸗
Abend s.
Anführer dieser Streifpartie der Empörer, Major Wengrocki, 3 Capitaine, 2 Lieutenants und gegen 200 Mann Soldaten wur⸗ den zu Gefangenen gemacht; 1 Capitain, 2 Lieutenants und ein Geistlicher fielen mit den Waffen in der Hand. Der Schnellig⸗ keit, mit welcher der Angriff geschah, verdankt das Detaschement des Obersten Lachman feinen geringen Verlust; es hatte nur 7 Mann Todte und 18 Verwundete. Unterdessen ging das Deta⸗ schement des General⸗Majors Baron Sacken nach Golymin und nahm daselbst eine Position ein; in der Nacht auf den Zösten (9. März) stieß der Oberst Lachman zu ihm. — Indem der Ge⸗ neral⸗Major Baron Sacken das Wohlverhalten des Obersten Lachman bezeugt, berichtet er, daß alle in dieser Affaire gewe⸗ sene Offiziere einen musterhaften Muth bewiesen haben; beson⸗ ders aber zeichneten sich folgende vom Nowomirgorodschen Uh⸗ lanen⸗Regimente aus: der Rittmeister Brennstein, die Lieutenants Wukailowitsch und Exkusowitsch, der Kornet Manshett und der Lieutenant Müller vom Generalstabe, der mit den Kosaken die Wkra⸗Brücke besetzt hielt. Außer Obigem ist nichts weiter vorgefallen.“
Der Commandeur des Kürassier⸗Regimentes Prinz Albrecht von Preußen, Flügel- Adjutant Oberst Baron von Meyendorff II., hat für den ausgezeichneten Muth, den er bei Gelegenheit der Niederlage der Polnischen Armee vor Praga am 25. Febr. be⸗ wiesen, wo er mit dem ihm anvertrauten Regimente einen Theil der feindlichen Infanterie warf, sie bis vor dle Thore von Praga verfolgte und ihr 2 Kanonen abnahm, den St. Georgen-Srden ter Klasse erhalten.
Der Direktor des Departements der Staatswirthschaft und der öffentlichen Bauten, Wirkliche Staatsrath von Penker, ist dieses Postens in Gnaden entlassen und bei dem General-Feld— marschall Grafen Diebitsch⸗Sabalkanski angestellt worden.
Der bei der Suite der Armee stehende General ⸗Major Emme II. ist zum Kommandanten der Festung Bender ernannt worden. h
In Kurland hat die Regierung am 3. März eine Auffor⸗ derung an Jünglinge von Adel oder anderem zum Militairdienste berechtigten Stande erlassen: wenn sie den Wunsch hegen, in den Krlegsdienst zu treten, mit den nöthigen Dokumenten über ihre Herkunft, ihre Taufe und Confirmation, so wie mit einem Reverse, daß sie zu keiner geheimen Gesellschaft gehören, bei dem Generaß⸗Gouverneur von Lief⸗, Esth- und Kurland einzukom⸗ men, da sie dann baldigst die Abfertigung an den Commandenr des ersten Armee⸗Corps, General⸗Lldsutant Graf von der Pah⸗ len, erwarten dürfen. — Eine gleiche Aufforderung ist in Esth⸗ land schon früher ergangen.
Vermöge eines Allerhöchst bestätigten Beschlusses des Mini⸗ ster⸗Comité s ist Folgendes festgesetzt worden: „Die im Aller⸗ höchsten Reskript an den verstorbenen General⸗Feldmarschall Für⸗ sten Soltykoff vom 26. Dezember 1815 (7. Januar 1816) ent⸗ haltene Verordnung: — daß kein Beamter 2 oder 3 Aemter zugleich bekleiden soll, für welche eben so viel verschiedene Ge— halte gezahlt werden — bleibt auch für die Zukunft in Kraft, mit der in einem späteren Ukas vom 1. (13.) Nov. 1827 be⸗ zeichneten Ausnahme, daß einem Beamten, der zweien Aemtern mit Gehalt vorsteht, dieses zweifache Gehalt nicht anders als mit Allerhöchster Erlaubniß aus ezahlt werden darf. Nach dieser Grundlage haben die Minister und Dirigirenden abgesonderter Wirkungskreise jedesmal, wenn, ihrem Gutdünken gemäß, meh⸗ rere Aemter und die mit denselben verbundenen Gehalte in einer Person vereinigt werden sollen, deshalb besondere An⸗ träge zu machen und in denselben die Ursachen anzugeben, wes⸗ wegen eine solche Anordnung für zweckmäßig und nützlich gehal⸗ ten wird. Uebrigens versteht es sich von seibst, daß diese Re⸗ geln sich nicht auf Lehrerstellen und überhaupt nicht auf Aemter im gelehrten und Lehrfache beziehen, noch auf solche Aemter, welche die Chefs, kraft besonderer erfügungen, zu vereinigen ermächtigt sind. In Rücksicht solcher Posten und Stellen ist die nach Grundlage der bestehenden Gesetze eingeführte Ordnung zu beobachten.“
Die hiesige Handels-Zeitung enthält ein am 28. Januar 99. Februar) diefes Jahres Allerhöchst bestätigtes Reglement liber die Effekten der bei den Nussischen Gränzen vom Aus— lande ankommenden Reisenden. Dieses Reglement soll in alle Hauptsprachen übersetzt, den Russischen Gesandten in Auslande zugefertigt, in allen Zoll-⸗Bureaus angeschlagen und den Rei⸗ senden bei ihrer Ankunft an der Gränze vorgezeigt werden, da⸗ mit sich Niemand mit Unbekanntschaft mit den bestehenden Verfügungen entschuldigen könne. ̃
Am 13. März erkrankte in Moskau 1 Person, und 4 starb. Am 14ten erkrankten 2 Personen; 2 genasen, und 1 starb. Der 15te ging ruhig vorüber. Am 16ten erkrankte 1, und 1 starb. Am 17ten Morgens blieben 3 Kranke übrig.
Nachdem die Cholera im Tiraspolschen Kreise (Gouverne⸗ ment Cherson) schon gänzlich aufgehört hatte, äußerte sie sich aufs neue in einem Dorfe, woselbst von 40 Kranken J starben und die übrigen Hoffnung mir Geuesung gaben; in der Tauri⸗ schen Stadt Karaßbusar hatte sie aufgehört. In der Stadt Krementschug (Gouvernement Pultawa) wurde am 13ten v. M. das Aufhören der Cholera durch ein feierliches Dankgebet und Abends durch einen glänzenden Ball gefeiert, den der Adel
und die Kaufmannschaft den hohen Beamten und ausgezeichne⸗
tefsten Einwohnern gaben. Eine zum Besten der Wittwen und Waisen derer, die als Opfer der Epidemie gefallen waren, ver⸗ anstaltete Kollekte, hatte eine Summe von 2000 Rubeln ein⸗
gebracht. Polen.
Warschau, 28. März. In einer vereinigten Sitzung bei— der Reich stags⸗Kammern am 2Isten d. M. wurde Herr Andreas Horodyski durch Stimmen-Mehrheit nim Präsidenten der Ober⸗ Rechenkammer erwählt.
Unterm 2isten, 22sten und 24sten d. hat der Generalissi⸗ mus durch Tagesbefehle mehrere Beförderungen md Verände⸗ rungen in der Armee vorgenommen; unter Anderen ist der Ne⸗ giments⸗Chef der ehemaligen Garde⸗Chasseurs, Oherst Bon facius Jagmin, zum Brigade General ernannt worden.